Verfassungsfeiern- Volksfeste.

Glänzender Besuch in allen Stadtteilen.

Regierung der Demokratie und des Friedens in Preußen hin. Er sprach weiter über die Unfähigkeit der deut­ schen   Unternehmer und deren Politik in Cohnfragen, über die furchtbare Arbeitslosigkeit und den verderblichen Ein­abgehofluß der kommunistischen   hehe und der RGO.- Verbände. Besondere Aufmerksamkeit erwedte weiter die leidenschaftliche An­fprache des polnischen Genossen 3ulawski, der in zu Herzen riats unter der Diktatur Pilsuditis schilderte.

Der Kongreß wird sich hauptsächlich mit Fragen der Arbeits­losigkeit, der Arbeitslosenversicherung und der Etwa 200 Anfrage inneren Organisation beschäftigen. fordern, daß der Kongreß zu diesen Problemen Stellung nimmt. Die Verhandlungen dauern bis zum 15. August.

In vielen Berliner   Bierfeln hat geffern das Reichsbanner| Republik für sich Kapital zu schlagen. Das Reichsbanner merde| gehenden Worten das Elend des polnischen Proleta Schwarz- Rof- Gold Berfassungsfeiern abgehalten, die alle fich nicht davon abbringen lassen, den Kampf um so energischer einen erfreulichen Besuch aufwiesen. Die größte unter ihnen war gegen die Feinde der Republik   aufzunehmen, je mehr diese toben. die Feier der Ortsvereine Charlottenburg  , Wilmers- Der Ortsverein Tiergarten des Reichsbanners hatte seine Mannen im Ula p" Alt- Moabit vereinigt. Im Mittel­dorf und Zehlendorf   im Lunapart. punkt der großzügigen Veranstaltung stand die Vereidigung einer Kameradschaft Schufo durch den Kreisführer Kamerad Holze. Die Ansprache des Kameraden Dr. Haubach gestaltete sich zu einer scharfen Kampfansage gegen die Feinde der Republit von rechts

Als das Fest um 16 Uhr begann, füllte sich der weite Bart sehr rasch. Musikkorps, von denen vor allem die Kapelle und das Tambourkorps der Reichsbanner Charlottenburg und Wilmersdorf  besonders freundschaftlich begrüßt wurden, spielten auf. Das Bublifum aber amüsierte sich, wie es sich für ein rechtes Volksfest gehört. Man fuhr auf der Gebirgsbahn, man versuchte sich als Bootsfahrer, furzum man war fröhlich und guter Dinge. Im Mittelpunkt der Feier stand der Festakt, der um 19,15 Uhr mit einer hinreißenden, begeistert aufgenommenen Rezitation Alfred Beierles begann. Die Reichsbannerfapelle spielte Schwarz, Rot und Gold". Herzlich empfangen marschierten die Fahnens delegationen mit den Bannern der Republik   ein. Dann hielt

Polizeipräsident Grzesinski   die Festrede.

und links.

"

Lichtenbergs Reichsbanner feiert.

Zu einer wohlgelungenen Kundgebung für Republik   und Frei­heit gestaltete sich auch die Verfassungsfeier, die der Ortsverein Lichtenberg   des Reichsbanners Schwarz- Rot- Gold im prächtig gelegenen Neu- Seeland  " am Rummelsburger   See veran­staltete.. Schon bald nach 15 Uhr war der meite Garten von fröh­lichen Menschen dicht besetzt. Während sich die Kinder beim Kasperle und am Karussell amüsierten, freuten sich die Erwachsenen über die frische Musik. Besondern Beifall fand das Tambourforps des Die Reaktionäre aller Richtungen von Hitler   über Hugenberg bis Reichsbanners. Der Festakt wurde mit dem Bannerlied eingeleitet. Thälmann   haben sich zufammengefunden. Aber wir sagen den Nach der kurzen Begrüßungsansprache durch den Kameraden Heinrich politischen Hochstaplern und Abenteurern aller Richtungen, daß Niemann erklang die Hymne" von Mehul  , die der Männerchor Deutschlands   Rettung nur von uns demokratischen Republikanernichte Georginia" meisterhaft vortrug. Landtagsabgeord. ausgehen fann und daß die Volksfeinde, ob sie nun im Zeichen des neter Fechner hielt die Festrede: Fester und geschlossener als je Hakenkreuzes, des Stahlhelm oder des Sowjetsterns marschieren, müffen wir in fommenden Kämpfen zusammenstehen. Gegen die nie und nimmer zu ihrem reaktionären Ziele kommen werden." Mit Front der Republikgegner steht das Reichsbanner als stärkste Stüze scharfen Worten geißelte Grzesinski   den Verrat der Kommunisten. des freien Staates. Der Dienst an der Republik   ist schwer, aber Wer die kommunistische Partei genauer fennt, wird sich über ihren schön und gut. Vorwärts! Aufwärts! Für Republik   und Schandstreich nicht wundern. Wo auch immer die Kommunistische Freiheit und Recht!" Neben unseren Arbeiterfängern waren Partei in Europa   aufgetreten ist, in Bayern  , Ungarn  , Jialien usw., es im weiteren Verlauf vor allem die Sportler, die den besonde ist sie Schrittmacherin des Faschismus gewesen. Die Gefahr, die ren Beifall der Besucher fanden. Stürmische Heiterkeit erweckte das von den Kommunisten ausgeht, ist keine revolutionäre, sondern Berliner   Ulftrio. Dann fam der große Fackelzug, bei dem die eine tonterrevolutionäre, eine faschistische Gefahr. Verlieren wir Jugend den höchsten Eifer zeigte. Gemeinsamer Gesang des Kampf­liedes„ Brüder, zur Sonne, zur Freiheft" schloß die Feier. die Demokratie, so verlieren wir sie ganz gewiß nicht an die bolschemistische Internationale, aber mit aller Sicherheit an den faschistischen Zuchthausstaat." Ueber die Anwendung der Presse­notverordnung vom 17. Juli 1931 sagte der Polizeipräsident:„ Die Bressefreiheit ist ein hohes Gut und eine wichtige Errungen schaft der Demokratie. Weder die Volksentscheidsleute, noch die reaktionäre Bresse sind befugt, uns ein Kolleg darüber zu halten, es kann die Freiheit aber nur der beanspruchen, der bereit ist, auch die Pflichten der Demokratie genau so ernst zu nehmen wie die Rechte, die sie verleiht. Der Todfeind jeder Freiheit ist der Miß­brauch der Freiheit. Diesem Mißbrauch entgegenzutreten, ist Aufgabe der Demokratie. Darum bekennen mir uns zu einem festen und entschiedenen Kurs, der ohne Nervosität und Uebereifer dem verantwortungsbewußten Bolte freie Bahn gibt, dem verantwor tungslosen aber die nötigen Schranken setzt."

Der Polizeipräsident, der stürmischen Beifall fand, schloß mit einem Hoch auf die Republik  . Fridel Hall rezitierte hinreißend. Das Bundeslied des Reichsbanners schloß den Festakt.

Die Verfassungsfeier in Schöneberg  .

Am Marktplatz Ebersstraße in Schöneberg   sammelten sich am Sonntagnachmittag die Republikaner   von Schöneberg  - Friedenau  , um im Festzug unter schwarzrotgoldenen Fahnen zur Verfassungs­feier zu ziehen. Der Marsch ging den Sachjendamm hinunter nach Tempelhof   zum" Birkenwäldchen", wo der Zug schon von vielen Festteilnehmern freudig empfangen wurde. Die Reichsbannerkapelle Weißensee leitete die Feier musikalisch ein. Als Hauptredner ergriff dann Polizeipräsident 3. D. Genosse 3örgiebel das Wort. Er zeichnete die Situation des Kampfes um Republik   und Demos kratie, in der die zwölfte Jahresfeier der Weimarer Verfassung   be­gangen werden muß. Diese Situation verbietet Freudenjejte, fie verlangt Kampfgelöbnisse, um das Erreichte zu halten und auszu­bauen. Mit einem dreifachen Hoch auf die Republik   schloß der Redner. Nach ihm sprachen Vertreter der Staatspartei, des Zen trums und der Radikaldemokratischen Partei. Die Schlußansprache hielt der Bezirkssekretär der Sozialdemokratischen Partei, Genoffe Wendt, der vor allem erhöhte Arbeit am sozialen Ausbau der Weimarer Verfassung   forderte.

Der Bezirk Kreuzberg veranstaltete in der Union­Brauerei Hasenheide gemeinsam mit dem Reichsbanner und dem Reichsbund der Kriegsbeschädigten seine Verfassungsfeier, die von etwa 6000 Personen besucht war. In das reichhaltige Pro­gramm teilten sich das Berliner   Symphonieorchester und der

Friedrich- Hegar- Chor. Lebhaften Beifall fand auch die Damenriege des DATB. Berlin  - Süd, die ihre auf der Wiener   Olympiade ge­zeigten gymmastischen Vorführungen wiederholte. Der Führer des Gaues Brandenburg, Kamerad Stelling, tennzeichnete in seiner Festrede das verwerfliche Treiben der republiffeindlichen Parteien, die sich zusammengefunden haben, aus der Krise der

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Feier am Orantefee.

FUNK UND­

AM ABEND

Rückschau.

Die Deutsche Welle übertrug aus Lubed eine Feier, die an läßlich des Vierten Reichsjugendtages des Zentral. verbandes der Angestellten auf dem Marktplatz der Stadt stattfand. Der Hörer erlebte in dieser Jugendfeier ein eindrucksvolles Bekenntnis der Jugend zur Völfergemeinschaft, zum Frieden, der Deutschen Republik. Aus der Begrüßung des Bürgermeisters erfuhr man, daß aus faft allen an Deutschland   an grenzenden Staaten Angestelltenjugend herbeigeeilt war, um diesen Tag mitzubegehen. Welche Opfer in den gegenwärtigen schweren Zeiten die Reise nach Lübeck   für die entfernter wohnenden Ange­stellten bedeutet, weiß jeder, und sehr viele, die gern gekommen wären, mußten fern bleiben, weil sie nicht das Fahrgeld aufbringen fonnten. Mancher hat die Strecke mit dem Fahrrad überwunden; allerdings gehört nicht nur Idealismus, sondern auch eine große Portion Energie dazu, um, wie einer bei seiner Anmeldung für die Tagung mitteilte, 400 Kilometer nach Lübeck   auf dem Rade zurück­zulegen. Aber solche Handlungen beweisen, daß die Angestellten­jugend den Zentralverband nicht nur als wirtschaftliche Interessen­vertretung für wichtig hält, sondern daß sie auch mit ganzem Herzen zu der geistigen Gemeinschaft steht, die er schuf.

Tes.

,, Bon verrufenen und verschlossenen Straßen im Fernen Das Reichsbanner Friedrichshain hielt seine Verfassungs­feier am Drantefee in Hohenschönhausen ab. Der Redner, Landsten" berichtete W. E. Nohara im Programm der Funkstunde. Sein Vortrag, ganz sfizzenhaft hingetuscht, brachte in der flüch tagsabgeordneter Genosse Erich Kuttner  , beleuchtete an dem Unternehmen des Volksentscheids die Absichten der Reaktion, das tigen Einzelheit eine Ahnung vom Ganzen. Man atmete einen Augenblick die Luft des Chinesenviertels von Shanghai  , der viert­Breußen des Dreiklaſſenwahlrechts wieder aufzurichten. Den Jun größten Stadt der Welt, streifte die wilde Buntheit der verrufensten fern und ihrem bürgerlichen Anhang ist der Zustand unfaßbar, daß ein ehemaliger Sattler Reichspräsident werden und sein fonnte, der Hafengegend von Singapore  , tat einen Blick in die tropisch- primitive, Buchdrucker Otto Braun   Ministerpräsident in Preußen und der seltsam mit europäischer Zivilisation verflochtene Welt von Manila  . Metallarbeiter Carl Severing   Innenminister ist. Die Liste all der aus dem Arbeiterstande hervorgegangenen Staatsminister, die die reaktionäre Bresse für ihre Leser als abschredendes Beispiel, als Be­gründung für den Volksentscheid veröffentlichte, ist für uns cine Ehrenliste. Mit den Kommunisten, die den Anschlag auf die Rechte des Boltes auf Grund der Weimarer Verfassung unterstügen, wird das Proletariat gründlich Abrechnung halten. Wir feiern die Ber­fassung, indem wir geloben, für sie zu fämpfen, alle Anschläge auf fie zurückzufchlagen, woher fie auch fommen mögen. Der stürmische Beifall betonte die Zustimmung zu diesem Gelöbnis.

Arbeiterfänger, Schwimmerinnen und Schwimmer wie auch die Arbeiterturner sorgten für Unterhaltung, und die rührige ,, Volks­bühne" benutte auch diese Gelegenheit zur Werbung.

Schwedischer Gewerkschaftsfongres

Die Bertreter von 600 000 Arbeitern tagen Stodholm, 9. Auguft.( Eigenbericht.) 3m Stodholmer Konzerthaus   wurde am Sonntag­vormittag der zehnte kongreß des schwedischen Ge­wertschaftsbundes in Anwesenheit des Vorstandes, der dischen Gewerkschaftsorganisationen feierlich eröffnet. Die Delegierten 250 Delegierten der Fachverbände und der Vertreter der auslän­des Kongresses vertreten 600 000 organisierte schwedische Arbeiter. Deutschland  , Dänemark  , Norwegen  , Finnland  , Estland  , Frank­ reich  , Polen  , Holland   und die Tschechoslowakei   hatten Vertreter ent­fandt. Der Sefretär der Gewerkschaftsinternationale, Schevenels, wird dem Kongreß beiwohnen. Eine herzliche Begrüßungsansprache hielt der Vorsitzende Genoffe Johansson vor dem vollbesetzten Hause und nach ihm sprach Parteisekretär Moeller, der in sehr ernsten Worten auf die Bedeutung des 9. Auguft hinwies. Er berührte kurz die Cage in Deutsch­ land   und forderte die schwedische Arbeiterschaft zur Einigkeit auf, damit die Partei vor unheilsamen zersplitterungen bewahrt bleibe. Nach ihm erhielt der Vertreter des ADGB  , Genoe Heinrich Mahler- Berlin, das Wort. Er überbrachte die Grüße der deutschen   Genoffen zum Kongreß und wies ebenfalls auf die Bedeutung des heutigen Tages für die Beibehaltung einer

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Montag, 10. August.

Berlin  .

16.00 Italienische Volkslieder.( Lola Polajewer, Sopran. Am Flügel: Julius  Bürger.)

16.15 Auf zwei Klavieren.( Diny Soetermeer und Paul Schramm.) 17.00 Geschichten.( Anna Seghers  .)

17.30 Dipl.- Ing. W. Landsberg: Ein Wegbereiter des Segelflugs. 17.50 Studenten diskutieren. VI. Für und wider den Ständerat.( Ltg.: Professor Hermann Heller  .)

18.30 Unterhaltungsmusik.

19.55 Mitteilungen des Arbeitsamtes.

20.00 Reichsminister Dr. Schiele: Agrarpolitische Fragen des Tages und die Erntefinanzierung".

20.30 Kleine Stücke. 1. Dale: Phantasy. 2. Marais  : Alte Tänze. 3. Kiel  : Romanze, op. 69. 4. Scherzo.  ( Hans Mahlke, Viola; am Flügel: Karl Rockstroh.)

21.00 Oedipus   von Sophokles  . Uebersetzt und bearbeitet von Heinz Lipmann. Regie: Alfred Braun  .

22.20 Wetter-, Tages- und Sportnachrichten. Tanzmusik.

Königswusterhausen.

17.00 Rektorin Margarete Bischoff: Hausmütterliche Klassen in den pr. Mittel­schulen.

17.30 Ohrmann: Hausmusik für Harmonium.

18.00 Oberschulrat Dr. Theodor Bohner: H. A. Krüger zum 60. Geburtstag. 18.30 Prof. Dr. Goetz Briefs: Der Mensch als Gesellschaftswesen. 18.55 Wetter für die Landwirtschaft.

19.00 Englisch   für Anfänger.

19.25 Dr. Peters: Betriebsvoranschlag und Betriebserfolg. 20.00 Felix Dassel: Die neue Linie der russischen Wirtschaftspolitik.

95. Abf. Nur der 90. Bezirk trifft sich heute 20 Uhr bei Reil, Brinz- Handjery- Straße 38.

Bolksfürsorge. Das Büro der Volksfürsorge, Ritterstr. 126, ist am Verfassungstag ab 13 Uhr geschlossen.

Wetter für Berlin   und Umgebung: Weiterhin fühl und ver­änderlich mit vereinzelten Schauern und frischen westlichen Winden. Für Deutschland  : In der südlichen Hälfte des Reiches ziemlich heiter und wieder etwasw ärmer, im übrigen Reiche fühles und ver änderliches Wetter mit zahlreichen Schauern, und besonders an der Küste recht windig.

Berantwortl. für die Redaktion: Serbert gepere, Berlin  : Anzeigen: Th. Glode, Berlin  . Berlag: Borwärts Berlag G. m. b. S., Berlin  . Drud: Borwärts Buch bruderei und Berlagsanstalt Baul Singer& Co., Berlin   SW 68, Lindenstraße 3.

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