Fahrraddieb im Gericht.

Er suchte öffentliche Gebäude heim.

Im neuen Gebäude des Kriminalgerichts wurden von den Fahrradständern binnen weniger Tage hintereinander vier Fahr räder gestohlen. Beim fünften stellte man den Dieb; er hatte so­eben mit einer Zange die Kette durchgefniffen.

Auch Mittwochs Ausflugsrückfahrkarten.

Seit Anfang Mai d. J. werden eine ganze Anzahl der billigen Sonntagsrückfahrkarten auch Mittwochs ausgegeben. Sie er möglichen an diesem Wochentage einen Nachmittagsausflug in die weitere Umgebung Berlins   und gelten zur Hinfahrt von 12 Uhr an; die Rückfahrt muß spätestens mit einem Zuge angetreten werden, der die Zielstation der Fahrkarte um 24 Uhr verläßt. Mittwochs sind folgende Ausflugsrückfahrkarten erhältlich: Vom Stettiner Bahnhof nach Beez- Sommerfeld, Biesenthal  , Fichtengrund, Löwenberg( Mark), Melchow  , Nassenheide( Nordbahn), Neuglobsom, Neuruppin   und Rheinsberg  . Bom Potsdamer Bahnhof oder der Stadtbahn nach Caputh  - Beltom oder Schwielowsee  , Ferch- Liene­miß, Groß- Kreuz und Lehnin  . Von der Stadtbahn: vom Briezener Bahnhof nach Leuenberg, Tiefensee und Werneuchen  , vom Schlesischen Bahnhof   nach Rehfelde  ( Ostbahn). Vom Görliger Bahnhof   oder Stadtbahn nach Groß- Besten oder Cablom und Teupig- Groß- Röris oder Kummersdorf. Auf der Hin­und Rückfahrt ist die Fahrtunterbrechung je einmal gestattet. Weltkongreß der Arbeiteresperantisten.

Der 22jährige arbeitslose Bursche verantwortete sich vor dem Schöffengericht Berlin- Mitte. Seine böse Tat hatte aber gute Folgen. An Stelle des unbeaufsichtigten Fahrräderstandes find jetzt im Kriminalgericht von einer Firma automatische Ständer aufgestellt, die für 5 Pfennig eine Befestigungsmöglichkeit bieten und im Falle des Diebstahls eine Entschädigung in Höhe von 100 Mart gewähren. Für die Fahrräder der Beamten und Angestellten des Kriminal­gerichts ist ein besonderer Raum zur Verfügung gestellt. Der Zwei undzwanzigjährige hatte aber auch das Gesundheitsamt, das Wohlfahrtsamt, zwei Krankenkassen und das Stadtbad in der Gartenstraße heimgesucht. Besonders gern entwendete er hier Damenräder, vielleicht lag hierin ein ge wisser Fetischismus, vielleicht wird man auch Damenräder leichter los. Im ganzen wurden ihm acht Fahrraddiebstähle zur Last ge= legt. Mit den ersten vier Fahrraddiebstählen im Kriminalgericht wollte er nichts zu tun haben. Sie standen auch gar nicht zur Anklage. Interessanter als der Fahrraddieb war der 52jährige Hehler, der neben dem 22jährigen auf der Antlagebant saß. Er sollte dem Burschen in der Gormannstraße gleich zwei Räder ab­gekauft haben, für 15 und 18 Mark. Im Hehleralbum erkannte der Dieb sofort den Käufer wieder. Dieser aber wollte den jungen Menschen nie gesehen haben:„ Diese jungen Leute machen es ja immer so", entrüstete er sich vor Gericht, sie beschuldigen redliche Geschäftsleute, diese Lausejungen. Ich bin 52 Jahre alt geworden und habe mich stets ehrlich durchs Leben geschlagen." Dieser red­liche Kaufmann ist aber in Wirklichkeit in einer großen Fahrrad diebstahl- und Hehlerangelegenheit verwickelt mit etwa 100 3eugen, die sämtlich ihre Fahrräder losgeworden sind. Das Absatzgebiet war in der Hauptsache Schneidemühl und die Grenzmart. Deshalb esperantisten erledigt. Sie verließ bereits am zweiten Berhandlungs­schmückte der unvorbestrafte 52jährige auch das Hehleralbum. tag das Lokal und trat zur Gründung eines eigenen Ladens zu= Der Zweiundzwanzigjährige wurde zu einem Jahr Gesammen, deren finanzielle Grundlage gesichert sein dürfte, da die fängnis verurteilt, der ehler erhielt zwei Monate. Esperantisten Sowjetrußlands der Sennacieca Asocio Tutmonda die Summe von 15 000 m. schulden,

Der tägliche Herger mit der Wohnung. Endlich war es dem erwerbslosen Steinfeger S. geglüdt, mit Frau und Kind eine Wohnung von Stube und Küche durch Ver= mittlung eines Bekannten zu erhalten. Dem Hauswirt mar der neue Mieter recht und man tam überein, daß der arbeitslose Mann im Haufe ein wenig nach dem Rechten sehen, Mieten taffieren, furzum die Funktionen eines Verwalters ausüben solle. Es murden ordnungsmäßige Mietverträge ausgestellt, worin die Wohnung als Dienstwohnung bezeichnet ward; nach kurzer Zeit tam die Antwort der Wohnungsbehörde, daß im Hause bereits eine Portier wohnung vorhanden sei, die Wohnung also als Dienstwohnung nicht in Frage käme und der Mieter dieselbe sofort zu räumen hätte. Nun begann wieder die Serie der üblichen mündlichen und schriftlichen Bittgänge; der Mann schilderte seine verzweifelte Lage, die es ihm auf keinen Fall ermögliche, mit einer Unterstützung von 14 m. auch nur ein möbliertes Zimmer, geschweige denn eine Wohnung zu mieten. Er fann auch nicht bei Verwandten Unter­schlupf finden, denn er besitzt bloß eine Mutter, die ein kleines Zimmerdhen bewohnt. Man hatte schließlich doch noch ein Einschen mit der Lage des Bedauernswerten nebenbei ist der Mann bereits zwei Jahre als Wohnungsuchender eingetragen fann ihm aber nicht helfen, da seine jezige Wohnung nicht zu dem Bezirk gehört, in dem er vorher wohnte und als Wohnungsuchender ein­getragen ist. Dabei stand die Wohnung, die der Mann jetzt inne hat, vor seinem Einzug monatelang leer. Vielleicht ließe sich in solchen dringlichen Fällen zumal hier die beiden Bezirke dicht aneinanderstoßen doch einmal vom Amtsschimmel abweichen.

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Der Freidenker- Weltkongreß im September.

Bom 5. bis einschl. 7. September findet in Berlin   ein Welt­tongreß der Freidenfer statt. Die Träger und Einberufer des Kongresses find die Internationale proletarischer Freidenfer mit ihrem Vorsitzenden Mar Sievers, Berlin  , und dem Sekretär Hartwig, Prag  , und die Fédération Internationale des Société de Libre- Pensée mit ihrem Vorsitzenden Dr. Terwagne, Brüssel  , und der Sekretärin Fräulein Pardon, Louvain  . Der Rongreß wird in seiner Tagesordnung zu folgenden brennenden Gegenwartsfragen Stellung nehmen: Das Problem der Jugend­erziehung, die Kolonialpolitik der Kirche, Klerikalismus und Faschis­mus, Wissenschaft, Technik und Metaphysik. Zu den einzelnen Vor: tragsthemen sind bedeutende Referenten, deren Namen Weltruf be­fizen, gewonnen. Nach jedem Vortrag findet freie Aussprache statt, so daß zu den einzelnen Themen die Erfahrungen aus allen Ländern zusammengetragen werden können. Der Kongreßtagung vorauf geht am 4. September eine Freidenker Kundgebung in der ,, Neuen Welt" in Berlin  . Auf dieser großangelegten Kundgebung werden Redner aus allen größeren Ländern Europas   zu Wort tommen.

Wochenendverbindung Ostseebäder- Berlin   verbessert

Wie wir von der Reichsbahndirektion Berlin erfahren, wird feit dem 10. August den Wochenendfahrern nach den Ostseebädern auf Usedom   und Wollin eine bessere Ausnutzung des Wochenendes dadurch ermöglicht, daß neben dem Eilzug 134( Swinemünde   ab 6.42 Uhr, Zinnowitz   ab 5.08 Uhr) noch der Personenzug 354( 3inno­mig ab 8.04 Uhr) zur Rüdfahrt am Montag mit ermäßig­ten Rückfahrkarten freigegeben ist. Reisende, die diesen Zug benußen, müssen in Ducherom in den Personenzug 324( Ducherom ab 10.35 Uhr, Berlin   Stettiner Bahnhof an 14.50 Uhr) übergehen. Durch diese Maßnahme wird auch den Reisenden, die über Sonn­tag die Bäder auf Wollin   besuchen wollen und Rückfahrkarten bis Swinemünde   lösen, die Möglichkeit zur Rückfahrt am Montag gegeben.

Großer Senderaum im Funkhans zum Herbst fertig.

Im Berliner Haus des Rundfunks" wird jezt auf

Explosion in einer Feuerwerksfabrik.

Stockholm  , 11. August.

Hier ereignete sich in der Pyrotechnischen Fabrik in Landala( Gotenburg  ) ein schweres Explosions unglück. In der Fabrik, in der erst vor 1½ Jahren bei einer Explo­sion mehrere Arbeiter ums Leben gekommen waren, brach Feuer aus, das zunächst ungefährlich erschien. Plößlich explodierten an der Stelle, an der die Feuerwehr arbeitete, mehrere 3entner Feuerwertstörper. Das Haus verwandelte sich in einen Buikan; Raketengarben schossen empor; dicker schwarzer Rauch er schmerte die Hilfsarbeiten. Biele Personen erlitten ich were Brandwunden; drei Feuerwehrmänner, darunter der Hauptmann, schweben in Lebensgefahr.

Taubstummen- Olympiade in Nürnberg  .

An der vom 20. bis 25. August in Nürnberg   stattfinden­den 3. Internationalen Taubstummen- Olympiade werden sich über 250 taubstumme Sportler aus 14 verschiedenen Nationen beteiligen. Belgien  , Dänemark  , England, Finnland  , Frankreich  , Holland  , Italien  , Norwegen  , Desterreich, Polen  , Ungarn  , die Schweiz   und die Tschecho flowakei werden neben Deutschland   in den verschiedenen Wett­fämpfen, die Leichtathletik, Schwimmen, Tennis, Fußball, Bogen stummen- Olympiade nur alle 4 Jahre stattfindet und alle beteiligten u. a. m. umfassen, vertreten sein. Da die internationale Taub­Länder gleichmäßig berücksichtigt werden, tann sich diese Veranstal­

Anfang August fand in Amsterdam   der 11. Kongreß von Sennacieca Asocio Tutmonda  , der internationalen Orga. nisation der proletarischen Esperantisten, statt. Ueber 400 Teilnehmer aus der ganzen Welt waren versammelt. Het Bolt", das Organ der niederländischen Sozialdemokratie, stellte fest, daß Esperanto eine ,, lebende" Sprache sei, die dem Kongreß eine rege, zum Teil erregte Diskussion ermöglichte, die man auf internationalen Kon- tung in den nächsten 50 Jahren in Deutschland   nicht wiederholen. gressen sonst vergeblich sucht. Der Kongreß stand im Zeichen der Spaltung. Die Kommunisten, die seit längerer Zeit schon die Orga: nisation zu unterwühlen versuchten, wollten zum Hauptschlag auss holen, die augenblickliche Leitung( Lanti, Paris  ) stürzen und eine neue fommunistische Leitung einsehen. Troh monatelanger Hegarbeit und der üblichen Beschimpfung der leitenden Genossen als Sozial: faschisten gelang ihnen das nicht. Von 145 stimmberechtigten Teil­nehmern stimmten nur 38 für die Opposition, 105 für die bisherige

berg hat beschlossen, das ihr seit langen Jahren gehörige, unmittel Siedlungsvorhaben der Stadt Strausberg  . Die Stadt Straus= hat zum Zweck des Berkaufs ihres umfangreichen und wertvollen bar am Straus- See gelegene Gelände zu parzellieren. Sie Grundbesizes die Stadt Strausberg  " Grundstücks- Verkaufsges. m. b. S. gegründet. Die Stadt will das Gelände demnächst zum Verkauf stellen.

Leitung. Damit ist die Opposition in der Internationale der Arbeiter Vorträge, Vereine und Versammlungen.

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Bereinigung ehemaliger Kriegsgefangener Groß- Berlin, c. B. Mitglieder versammlung 20 Uhr Etablissement Jahnsch, Sufelandstr. 45. Berlin  - Süden: Am Donnerstag, 13. August, 20 Uhr, bei Krüger, Grimmstr. 1. Reichsturzschriftverein Berlin- Moabit. Donnerstag, 20-22 Uhr, Anfänger-, Fortgeschrittene-, Redeschrift- Lehrgänge, 172. Gemeindeschule, Bremer Str. 13/17, Auskunft bei H. Gagern, Berlin   NW. 21, Wiclefstr. 21.

Was sagt der Bär?

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Reiche Freuden bereitet immer

eine Bootsfahrt durch den Spreewald. Seine Naturschönheiten wissen die Berliner   ebenso zu schätzen, wie jene Cigarette, die ihnen dazu verhilft,

Grund der bisher in den kleineren Senderäumen gesammelten tech. 10 die genußreichen Stunden eines

nischen und akustischen Erfahrungen der große, bisher noch unfertige, nicht benutzte Sendesaal ausgebaut. Er soll noch in diesem Herbst feiner Bestimmung übergeben werden und besonders bei solchen Auf­führungen Berwendung finden, wo die Stellung von Massenszenen und das Auftreten von Massendhören nötig ist. Der 12 Meter hohe, durch vier Etagen gehende Saal mit breiten Umgängen und Empore dürfte der größte Senderaum der Welt sein. Das Funt museum, das die Entwicklung des gesamten Funkwesens von den primitivsten Anfängen bis zur Jehtzeit darstellen will, und das ur­sprünglich schon zur Funkausstellung eröffnet werden sollte, wird in­dessen mit Rücksicht auf technische Schwierigkeiten erst später der Deffentlichkeit übergeben werden können.

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solchen Tages restlos zu erfassen:

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Berlins   meistgerauchte Cigarette/ M.- 6 Stück 20 s