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noch günstiger waren als heute, und wir haben in den friti­schen Junitagen ernsthaft die Frage geprüft, ob unter den gegenwärtigen Umständen die Abhaltung einer Massenfund­gebung zu verantworten ist. Wir haben aber an unserem Plan festgehalten und die Jugend hat unser Vertrauen in ihre Opfer- und Tatfreudigkeit gerechtfertigt. In Frank. furt werden trog der Wirtschaftskrise 20000 Jungen und Mädchen aufmarschieren, mehr als ein Drittel unserer Mitgliedschaft wird sich dort zusammen­finden, um gegen Faschismus und Kriegsgefahr, für Demokratie und sozialistischen Aufbau zu demonstrieren. Mühsam haben alle die Groschen für das Fahrgeld gespart. Tausende sind seit Wochen zu Fuß unterwegs. Alle aber eint der Wille: nun erst recht Zeugnis abzulegen von der Treue zu den Idealen des Sozialismus. Der Frankfurter Jugendtag ist zugleich der rote Tag der Sozialdemokratie Hessens und Hessen = Nassaus. Wieder wird sich zeigen, daß das Bündnis zwischen Jung und Alt im Sozialismus unerschütterlich ist. Wir sind ein Bolt, uns beseelt ein Wille und uns leitet e in Ziel: der Sozialismus!

Das Wesentlichste auf diesem Jugendtag wird aber die Jugend selbst sein. Wo ist die Bewegung in Deutschland , die es fertig bringt, 20 000 junge Menschen in dieser Notzeit aus freiem Willen zu vereinigen für ein Ideal, das so umfämpft, so verleumdet, so bestürmt wird, wie das sozialistische? Hier marschiert eine neue Armee, eine Armee des Friedens, der Freiheit, der Demokratie und des Sozialismus! Diese Armee führt feine Mordwerkzeuge mit sich, aber sie führt die Waffen, die noch immer in der Menschheitsgeschichte den endgültigen Sieg errungen haben: Opfermut, Siegeszuversicht, Wissen, Begeisterung und einen unerschütterlichen sozialistischen Lebenswillen, aus dem wir alle täglich von neuem die Kraft gewinnen können, für den Kampf um den Sieg unserer höchsten Jdeale: Sozialismus und Völkerfrieden!

Die Gutachter der Reichsregierung. Einseitige Zusammensetzung des Sachverständigen­Ausschusses.

Hugenbergs Danat - Schulden.

42 Millionen unter Reichsgarantie?

Zürich , 20. Auguft.( Eigenbericht.) tung" meldet seinem Blatt: Der Berliner Korrespondent der neuen Züricher 3ei.

,, Es ist jetzt festgestellt, daß die Schuld des von Dr. Hugen berg geleiteten Konzerns bei der Danat Bant nicht weniger als 42 millionen Mart beträgt. Man hat, wie ich zuverlässig erfahren habe, in diesen Tagen den Reichstanzler Dr. Brüning zu veranlassen gesucht, die Macht, die das Reich heute über die Danat- Bank und die Abwicklung ihrer Geschäfte befigt, zu benutzen, um Dr. Hugenberg in Schwierigkeiten zu versehen, die gleichzeitig das Ende seiner politischen Betätigung bedeuten dürften. Der Reichskanzler hat das abgelehnt. Die Verpflichtungen Dr. Hugenbergs und seiner Unternehmungen beruhten auf privatgeschäft­lichen Grundlagen und dürften auch auf privatgeschäftlicher Basis unter Ausschluß jedes politischen Momentes abgewidelt werden."

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42 Millionen Schulden allein bei der Danat ist in der heutigen Zeit selbst für den Hugenberg- Konzern eine Last, die er auf die Dauer überhaupt nur tragen fann, wenn ihm die unter Reichsgarantie stehende Bank weitgehend entgegen­kommt. Ist in dieser Beziehung nicht bereits etwas geschehen? Hugenberg hat das Geld auf privatwirtschaftlicher

Grundlage" gepumpt, aber ist er bisher auch den Boraus­fegungen dieses Pumps gerecht geworden? Hat er mit der längst fälligen Rudzahlung der Krebite bereits begonnen?

Die Reichsregierung sollte die Karten aufbecken und die Steuerzahler, ohne deren Steuergroschen die Reichs= garantie für die Danat nicht möglich wäre, endlich wissen lassen, ob und wie mit ihrem Geld der republikfeind­liche Hugenberg- Konzern gehalten wird.

Nicht 42 Millionen, sondern...?

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"

Hugenbergs Telegraphen- Union ist zu folgender Erklärung ermächtigt":" Die Don politisch intereffierter Seite in einem Teil der Linkspreffe und gestern durch die Neue Zürcher Zeitung " - verbreiteten Tendenznachrichten über den Umfang der Ge­schäftsbeziehungen zwischen der Danat Bant und dem Scherl- Konzern find falsch. Der Umfang der ge­schäftlichen Beziehungen ist wesentlich geringer nur ein Bruchteil des von der neuen Zürcher Zeitung" genannten Be­trages und bewegt sich seit Jahren in annähernd gleicher, bei Unternehmungen ähnlichen Umfanges üblicher Höhe."

Die Städte und das Reich.

Politische Kunststücke der Ministerialbürokratie.

=

In diesen Tagen verhandeln die Vertreter der Städte mit dem| Reich über ein Sanierungsprogramm, das schon fast an fommunalpolitischen Selbstmord grenzt. In diesen Tagen soll auch die Entscheidung über den Abwehrkampf der Gemeinde arbeiter fallen, die volkswirtschaftlich alle Gründe für sich hätten, wenn sie in der gegenwärtigen Krisenphase, die einfach keinen Lohnabbau und feine Erzeugung neuer Arbeitslosigkeit mehr ver­Die einseitige Zusammensetzung des von der Reichsregierung beträgt, zu den schärfsten gewerkschaftlichen Abwehrmitteln zu greifen. rufenen Gutachterfollegiums zur Vorbereitung der Banken und Kreditkontrolle hat in der Oeffentlichkeit eine während diese hochwichtigen Dinge vor sich gehen, erscheinen in alles weniger als freundliche Aufnahme gefunden. der bürgerlichen Presse scharf zugespitzte Artikel gegen die wahr alles weniger als freundliche Aufnahme gefunden. lich opferreichen Sanierungspläne der Städte, in denen zugleich Auch die bürgerliche Bresse fragt sich bereits, wie bei der Beratung auch die Entscheidung in den Berhandlungen über die Gemeinde­der Reichsregierung durch die bisher ernannten Persönlichkeiten arbeiterföhne zu beeinflussen versucht wird. Wir haben mun Zweckdienliches herauskommen fann, wenn der größere Teil der Bearbeiterlöhne die begründete Vermutung, daß diese Artikel direkt von ges rater aus attiven privaten Banfleuten und einseitig privatwirtschaftlichen Persönlichkeiten besteht. Man sagt sich mit wissen Stellen der Ministerialbürokratie des Recht, daß hier doch möglicherweise wieder ein Belz gewaschen wird, Reiches lanciert sind. In einigen dieser Artikel wird die Sozialdemokratie wegen ihrer Haltung in der Frage der Gemeindefinanzen und des Lohnes direkt angegriffen.

ohne daß er dabei naß werden darf.

Die Frage der Ergänzung des Gutachtergremiums ist also in hohem Maße akut. Die Reichsregierung fann ja felbft nicht wollen, nachdem sich Reichskanzler Brüning auf unver meidliche Maßnahmen in der Richtung einer Banken­tontrolle festgelegt hat, daß ihre Attion von vornherein durch die Don breiten Kreisen der Deffentlichkeit abgelehnte einseitige 3u Tammensehung der Gutachter unter einem ungünstigen Stern leht. Wir fragen deshalb die Reichsregierung, ob sie das Kollegium zu erweitern gedenkt und, wenn das der Fall ist, ob sie dann auch Sachkundige der öffentlichen Bantwirtschaft hinzuziehen wird, wie wir es gefordert haben und wie es der über­ragenden Bedeutung der öffentlichen Bankwirtschaft in Deutschland entspricht.

Eigenlob...."

Schwerindustrielle Kritif, die die Urheber selber schlägt. Das Organ des schwerindustriellen Langnam- Bereins Ruhr und Rhein " beschäftigte sich in den letzten Wochen mit Vorliebe mit dem ,, Borwärts", der Sozialdemokratie und den Gewerkschaften. Das ist angesichts der tiefgreifenden Kritit der organisierten Ar­beiterschaft an den Fehlern der privatkapitalistischen Wirtschafts­führung verständlich. Wir halten die Abwehr der Schwerindustrie in besonderem Maße für berechtigt, nachdem ja dort die allergrößten Böcke geschossen worden sind.

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Im letzten Heft vom ,, Ruhr und Rhein ", das heute erschienen ist, setzt man sich nun mit dem ADGB. auseinander, weil dieser die Behauptung aufgestellt habe: Im Auslande gelten die deut­ schen Gewertschaften und die deutsche Sozial­bemotratie als der einzig reale Faktor, auf den sich die Kre ditwürdigkeit Deutschlands gründen fann." Ueberschrift Eigenlob... die Punkte soll der Leser zu dem be­fannten Sprichwort ergänzen- läßt ,, Ruhr und Rhein " dann seine Angriffe los und sagt, daß die Sozialdemokratie, wenn es ihr auf die Wahrheitserforschung anfäme, zu der Feststellung gezwungen wäre, daß sie selbst schuld daran trägt, wenn in den letzten Jahren die Kreditwilligkeit des Auslandes start nachgelassen habe; die er­hebliche Entwertungen der den Auslandsgläubigern als Sicherheit arzubietenden Teile des deutschen Boltsvermögens sei ja in erster Linie eine Folge der gerade von den freien Gewerkschaften und der Sozialdemokratie so systematisch betriebenen Zerstörung der Strut­tur der deutschen Privatwirtschaft.

Aber ,, Ruhr und Rhein " hat noch einen besonderen Pfeil im Köcher, über den man freilich staunen muß. Es zitiert nämlich das amerikanische Fachblatt Iron age ", ein ausgesprochen fapita­listisches Blatt, als Zeugen gegen die kritisierte Aeußerung des ADGB . Diese fapitalistische amerikanische Zeitschrift, die in Amerita eine ähnliche Stellung hat wie ,, Ruhr und Rhein " in Deutschland , sagt nämlich, daß Deutschland viele seiner öffentlichen Dienste durch die Regierung habe betreiben lassen, was immer verheerend sei, und wenn Deutschland langfristige Kredite verlange, dann müsse es ein gut Teil von diesem Sozialismus los werden, weil dem Sozialismus nicht vertraut werden könne.

Nun weiß jedermann in Deutschland -die großen schwer industriellen Kinder an der Ruhr brauchen es natürlich nicht zu wissen, daß in 2 mer ita auch die meisten Gas-, Wasser, Kraft­und Verkehrsbetriebe privat betrieben werden, daß noch vor ganz furzer Zeit Präsident Hoover mit der Berstaatlichung gebroht hat, wenn die Ausbeutung des Publikums durch die Privattapitalisten nicht aufhört und daß Iron age ", das die privattapitalistischen Interessenten vertritt, drüben in Amerifa genau so scharfmacherisch gegen die öffentliche Wirtschaft auftritt wie Ruhr und Rhein " hier in Deutschland .

Das ist der ,, Gozialismus", den das amerikanische Blatt meint, wenn es eine Kreditschädigung andeutet, die vom Sozialismus aus

Auch die Bürokratie mag sich durch Aufklärung von möglicher weise unrichtig dargestellten Sachverhalten zur Wehr sehen. Sehr ernste Maßstäbe aber müssen an die Bürokratie gelegt werden, wenn sie politisiert. Wenn sie sich aber schon in das Gebiet der Politik begibt und gar von hinten herum ihre vom Parlament jetzt nicht fontrollierten Ziele zu erreichen sucht, dann soll sie vor den Tatsachen den notwendigen Respekt beweisen und nicht mit ver­gifteten Waffen kämpfen.

In den genannten Auslaffungen der bürgerlichen Presse, deren Beziehung von unterichteter Stelle", wie gesagt, der Herkunft nach faum zu verkennen ist, wird ganz richtig aufgezählt, was durch die Notverordnungen vom Dezember vorigen Jahres und vom Juni dieses Jahres an Einnahmequellen für die Länder und die Gemein den neu geschaffen worden ist. Es wird auch richtig angeführt daß ein Teil dieser neuen Einnahmen auch für die Deckung der neuen sozialen Lasten der Gemeinden bestimmt war. Es wird aber verschwiegen, daß diese Einnahmen auch bei den Sollziffern schon nicht ausreichen konnten und bei den Istziffern erst recht nicht ausreichen können. Weiter

wird verschwiegen, daß die Steuerrüdgänge allein bei den Städten fast 300 millionen ausgemacht haben, daß die Werks­erträge unter dem Drud der niedergehenden Konjunktur um über 100 Millionen zurüdgegangen sind, und daß auf zahl­reichen anderen Gebieten der Kommunalpolitik beträchtliche Mehrausgaben durch die wachsende Arbeitslosigkeit und das wachsende Elend entstanden find,

von den Wohlfahrtserwerbslosenlasten gar nicht zu reden. Es wird weiter verschwiegen, daß z. B. die den Städten zur Ver fügung gestellten 60 Millionen Lohnsteuerrüderstattung allein durch

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und

gehen soll. Ruhr und Rhein " aber beschwindelt seine großen schwer| industriellen Kinder an der Ruhr die Berliner Börsenzeitung" hat die Sache für ihre Berliner Kinder prompt übernommen tut so, als ob die freien Gewerkschaften und die Sozialdemokratie mit diesem Sozialismus" gemeint seien. Im übrigen weiß jeder auch, daß die Feststellung des ADGB. in dem Sinne absolut richtig ist, daß es in der Politit des Deutschen Reiches heute in der Tat feinen anderen Faftor von solcher Stabilität gibt, wie ihn gerade die freien Gewerkschaften und die Sozialdemokratie dar­gerade die freien Gewerkschaften und die Sozialdemokratie dar stellen.

Aber der Artikel heißt: Eigenlob" mit den besagten Punkten. ist vielleicht die deutsche Schwerindustrie, ist viel leicht die privatkapitalistische Wirtschaftsführung in Deutschland über­haupt als ein Faftor für die Kreditwürdigkeit Deutsch­ lands anzusprechen? Schon die Frage stellen heißt sie verneinen. man mag irgendeinen Bankier des Auslandes fragen, der Deutsch­ land Geld geliehen hat, und man wird die Antwort erhalten, daß es die Milliarden Fehlanlagen sind, auch in der Schwer. industrie, und die Auswirkungen jener den Nationalsozia. liften in flingender Münze ausgezahlten Sub. ventionen, die das Ausland das Vertrauen haben verlieren lassen.

Hafenkreuz gegen Hafenkreuz. Hitlerbrüder prügeln Stennes - Leute.

Chemnitz , 20. August.( Eigenbericht.)

In Chemnitz kam es am Mittwoch in vorgerückter Abendstunde zwischen Nationalsozialisten der Richtung Straßer und der Richtung Hitler zu einem blutigen Zusammenstoß.

Die Straßer- Leute hatten zu einer öffentlichen Bersammlung aufgerufen. Erschienen waren etwa 20 Personen. Kurz vor Beginn

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Es

die Erhöhung des Gemeindefünftels für die Krisenfürsorge auf. gezehrt worden sind. Die Auslassungen der Ministerialbürokratie stellen es auch so dar, als ob die Städte in der Frage des Perso­nalaufwandes feinerlei Zugeständnisse machen wollten. wird verschwiegen, daß sich die Städte nicht gegen eine Angleichung der Beamtengehälter gewandt haben, wo es sich um vergleichbare Leistungen handelt, und daß auch der Streit bei den Gemeindearbeiterlöhnen sehr start darum geht, daß ver­gleichbare Reichsarbeiterlöhne fast nicht bestehen. Nichtsdesto­weniger bringt man es fertig, davon zu sprechen, daß die Wohl­fahrtserwerbslosen eventuell ihrem Schicksal überlassen werden müßten, wenn die Städte an den Bersonalausgaben nicht zu sparen vermögen,

Man muß sich wirklich, wie es in den angezogenen Artikeln so schön heißt, ob eines solchen Verfahrens der Bürokratie an den Kopf greifen und fragen, ob wir uns noch in einem politischen Gemeinschaftsleben befinden, oder aber ob man glaubt, das Heil in einem vollständigen Auflösungsprozeß finden zu können". Die Bürokratie weiß vielleicht gar nicht, wie sehr sie selbst dazu bei­trägt. Der Zufall will es, daß an demselben Tage, an dem die Auslassungen erschienen sind, auch das Organ der Schwer­industrie Ruhr und Rhein " zum Thema der Gemeinde­finanzen Steffung genommen hat. Dabei ist es nun wirklich über­raschend, zu sehen, wie zwischen den Formulierungen von Ruhr und Rhein " und denjenigen der Ministerialbürofratie taum noch ein Unterschied zu erblicken ist.

Genau wie hier lesen wir bort, daß es einfach unerträglich ist, daß Reich und Länder den Gemeinden helfen, solange die Rüd: nicht vorgenommen ist". Und siufung der Gemeindebeamten.. wenn es bei Ruhr und Rhein " heißt, was für die Schwerindustrie nicht verwunderlich ist, es gehört schon ein erstaunlicher Mut dazu, in dieser Zeit, in der alle Steuerquellen immer färglicher fließen, weil die steuerzahlende Wirtschaft am Ende ihrer Kaft ist, Steuer­erhöhungen zu fordern", so wirft es fast sensationell, in Krisenzeiten wie den jetzigen, wo überall in der Belt neue Steuer­quellen gesucht werden müssen, die Bürokratie einfach das Dittum vor der übermäßig fteuerlich ausgepreßten Wirtschaft" formulieren zu hören.

Wir wollen nicht die Illusion nähren, als ob man das Reich nur anzurufen braucht, um steuerliche Hilfe zu bekommen. Wenn aber die Reichspolitik Hunderte von Millionen der Privat­wirtschaft zur Krisenbefämpfung zur Verfügung stellen fann, und wenn man bestrebt ist, der Privatwirtschaft nur mit privatwirtschaft­lichen Methoden zu helfen, den Staatseinfluß aber trotz der Staats. opfer fernzuhalten, dann müssen wir um so eindringlicher fordern, daß gegenüber den Städten und den arbeitenden Massen nicht Politit mit doppeltem Boben getrieben werden darf.

der Bersammlung drangen 150 Nationalsozialisten der Richtung Hitler in den Saal, besetzten Fenster und Türen, so daß von den An­wesenden niemand den Saal verlassen tonnte. Damn gingen die Hitler- Nazis zum Angriff vor. Mit Rufen wie: Also mun Front Heil!" und Beigt den Brüdern, daß unsere Richtung richtig ist!" begann ein Bombardement mit Biergläsern, Aschenbechern und Blumenvasen auf die Straßer- Leute. Sämtliche Tische und Stühle des Lokals wurden kurz und klein geschlagen. rasende Hitler - Meute vergriff sich selbst an den wenigen anwesenden Frauen. Die Einberufer der Straßer- Bersammlung wurden fast halb tot geschlagen. Als das Ueberfallfommando erschien, flüchteten die Hitler- Nazis durch Türen und Fenster. Die Polizei nahm mehrere Personen fest.

Die

Das Konto bei der Beamtenbank. Amtsniederlegung despräsidenten der Bremer Bürgerschaft . Bremen , 20. Auguſt.

Der Präsident der Bremer Bürgerschaft Johann Osterloh hat auf die gegen ihn erhobenen heftigen Angriffe hin die Instanzen der Sozialdemokratischen Partei, der er angehört, um die Zuftim­mung ersucht, bis zur Klärung der Angriffe fein Amt als Bürgerschaftspräsident nicht auszuüben. Die An­griffe gegen Osterloh beziehen sich auf seine Tätigkeit als Aufsichts­rat der Bremer Beamtenbant und auf die Tatsache, daß ihm der Vorstand der Bant ein Spekulationskonto eröffnet hatte, auf dem bis zum Zusammenbruch der Bant ein größeres Debet entstanden war. Der Parteivorstand und der Fraktionsausschuß der Sozial­demokratischen Partei Bremens haben nunmehr dem Ersuchen Ofterlohs zugestimmt. Darüber hinaus wird Osterloh auch den Vorfiz im Landesfartell des bremischen Beamtenverbandes und im bremischen Lehrerverein in andere Hände legen.