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Der Krach im Oeva-Heim. Ermittlungsverfahren auch gegen Pastor Cremer eingeleitet Wie wir milteillen, hat die Staatsanwaltschaft gegen die früheren Leiter des Deva-heim-konzerns das Ermittlungsverfahren aufgenommen. Diese erstrecken sich jetzt auch aus den früheren Auf- sichferatsvorsihenden Pastor D, E r e m e r. Der Sohn des Pastors, der gleichfalls dringend ver- dächtig ist, an dem betrügerischen Bankrott mitschuldig zu sein, befindet sich schon seit mehreren Tagen in Haft. Die Verteidiger des Generaldirektors I e p p e l haben Haftentlassung beantragt, weil Jeppel wegen plötzlicher Erkrankung nicht mehr haftfähig sei. Der Termin, an dem über diesen Antrag entschieden wird, steht noch nicht fest. Herr Jeppel war bisher wohl und munter. Er hat an den Aufsichtsrat der Deuzag, Rechtsanwalt Dr. Brandes, in Mülheim an der Ruhr , noch kurz vor seiner Verhaftung einen sehr erheblichen, aus Spareinlagen stammenden Geldbetrag ohne jede zwingende Verpflichtung überwiesen. Wie wir mitteilten, soll Rechtsanwalt Brandes, der auf diese Summe keinerlei Anspruch hatte, den Betrag zur Wiederbeschassung fehlender Anwaltsgelder benötigt haben. Brandes spielte in der rechtsradikalen Bewegung eine wichtige Rolle. So verteidigte er u. a. die schleswig -holsteinischen Bomben- ottentäter. Gegen den Pastor D. Cremer ist übrigens auch durch das evangelische Konsistorium der Mark Brandenburg das förmliche Disziplinarverfahren erösfnet worden. Freilich versteckt sich dabei der Evangelische Pressedienst dahinter, daß die Kirchen- behörden keinen rechtlichen Einfluß auf die Gesellschaft Deva-Heim gehabt hätten. Die Untersuchung darüber, wie es möglich war, daß Gelder der Inneren Mission für industrielle Zwecke verwendet wurden, während die Gelder der Bausparkasse wiederum zur Deckung der hierdurch entstandenen Lücken verwandt wurden, äst unbedingt notwendig. Die Gewerbetreibenden, die kleinen Be- cmten, die Angestellten und die wenigen Arbeiter, denen man von der Kanzel herab die Einzahlung von Spargeldern bei den Bankrotteuren der Deva-Heim anempfahl, haben ein Recht darauf, daß die verantwortungslose Führung der Geschäfte erbarmungslos angeprangert wird. Leider ist nicht mit einer Rettung der Spar- Felder zu rechnen. Jede Hoffnung wäre eine Illusion. Zentrale für Zersetzungsarbeit. Die Untersuchung im Hause am Bülowplah. Wie der Polizeipräsident mitteilt, war vom 9. bis einschließlich 29. August das sogenannte Karl-Liebknecht-Haus am Bülowplatz, indem sich die kommunistischen Parteibüros befinden, zur Verhütung gesetzwidriger Ansammlungen in der Umgebung polizeilich besetzt. Infolge von Strafanzeigen, die dem Po- lizeipräsidium zugegangen waren, hat am 19. August eine umfang- reiche Durchsuchung aller Räume des Hauses stattgefunden. Die Durchsuchung hat umfangreiches Beweis Material dafür . erbracht, daß sich in dem Hause die Zentrale für Zersehungs- arbeit in Schuhpolizei und Reichswehr befand. Es wurden Unmengen von Zersetzungsmaterial und verbotenen Broschüren gefunden, die für die teils schon schwebenden, teils einzuleitenden Strafverfahren wegen Hochverrats von großer Be- deutung sind. Ferner wurde festgestellt, daß ein großer Teil der illegalen Zellen-, Häuserblock- oder Betriebszeitungen, die sich durch ihren besonders hetzerischen Charakter auszeichnen, im Karl-Liebknecht-Haus hergestellt worden, sind. In einem Koffer wurde eine umfangreiche Dokumentensammlung gefunden, deren Ursprung und ordnungsgemäßer Erwerb noch aufzuklären ist. Während der zehntägigen Besetzung des kommunistischen Parteihauses ist es zu Zusammenstößen in der sonst sehr unruhigen Kegend des Bülowplatzes nicht gekommen.

.Afrwdhr der Nazi�Mordpcst. Gefängnisanträge im Prozeß gegen Nazi-Sturm 33. Verwahrloste Jugend.

3m Prozeß gegen d i e national sozialisti- schenRowdys vom Sturm 33 in Berlin-Moabit beantragte der Staalsanwallschaftsrat Slehnig am Donnerstag gegen die Angeklagten hohe Gefängnisstrafen. In einem dreistündigen Plädoyer hat Staatsanwaltschaftsrat S t e h n i g die abgrundtiefe Roheit und Verwahrlosung der Nazi- burschen gegeißelt und die These aufgestellt, daß der Staat die Pflicht habe, mit unerbittlicher Strenge gegen dieses organisierte Rowdytum vorzugehen. Es handelt sich um die Mitglieder des berüchtigten SA.-Sturms 33, die in der Neujahrsnacht 1931 die ahnungslos des Weges kommenden Brüder Riemenschneider überfallen und niedergestochen haben. Die Anträge des Staatsanwalts lauteten auf je 4 Jahre Gefängnis für Neubert und Friede wegen versuchten Totschlags, schweren Landfriedensbruchs und Rauf- Handels, und je 2 Jahre 6 Monate für P i n t und Becker. Taten dieser Art hoben mit dazu beigetragen, Deutschland an den Rand des Verderbens zu bringen", rief der Staatsanwalt aus,das politische Rowdytum hat in erschreckendem Maße überhand genommen, das Ausland muß ja schließlich den Eindruck gewinnen, daß wir die Kraft verloren haben, für Ordnung und Sicherheit zu sorgen." Es sind bittere Wahrheiten, die der Vertreter der An- klage damit aussprach. Seit Jahr und Tag jagt einpolitischer" Tot- schlagsprozeß den anderen, nicht nur in Berlin , in ganz Deutsch- land ist es so! Da werden viele Dutzende von Zeugen aufgeboten,

da wird ein kostspieliger Apparat auf Wochen hinaus in Gang ge» setzt, und weshalb? Weil halbwüchsige Burschen von 16, 17 und 18 Iahren, denen ihre gemeingefährlichenFührer" es nicht besser beigebracht haben, Politik mit Amoklaufen oerwechseln, weil diese irregeleiteten Bengel annehmen, es diene derErneuerung" Deutsch- lands, politische Gegnerumzulegen",fertig zu machen" oder, wie es im Jargon des Sturms 33 so schön heißt,auf den L e i st e n zu schlagen"! Wen faßt nicht ein Schaudern, wenn er hört, daß sich der Angeklagte Neubert, knapp 18 Jahre alt, nach der Tat im Sturmlokol in der Hebbelstraße in den höchsten Tönen desUm, lcgens" der Riemenschneider gerühmt hat?! Und die Spießgesellen vom Hakenkreuz werden ihn wohl mit einem donnerndenHeil" geehrt und eine Stubenlage geschmissen haben, als er seinen blutigen Triumph in die Worte kleidete:Den habe ich aber schön fertig gemacht!" So geht es nicht weiter! Nicht ganz unschuldig am Ueberhandnehmen dieses Unwesens ist die oftmals merkwürdige Ein» stellung mancher Richter, die unbegreiflich zurückhaltend aufzutreten pflegen, wenn sich ein Totschläger und Straßenritter an seine politische Ueberzeugungsbrust zu schlagen versteht. Nazibanditen, die, zum Beispiel, einen rohen Ueberfall auf Reichsbannerleute mit einer Geldstrafe begleichen, die noch höchstwahrscheinlich die Parteikasse bezahlt, sind gewiß stets wieder zu.�zeldenstückchen" ähnlicher Art bereit.

Weniger Verkehrsunfälle. Eine Mahnung an das gesamte Publikum. Wir hoben wiederHoll darüber berichtet daß die Der- kehrsunfälle in Berlin leider immer noch eine beträchl- liche Höhe aufweisen. Um so erfreulicher ist es, wenn wir heule an Hand der amtlichen Slolistik mitteilen können, daß die Zahl der Verkehrsunfälle trotz einer Zunahme der Verkehrsmillel im Laufe des Monats. 3uli nicht unbedeutend zurückgegangen ist. Immerhin ereigneten sich im Juli noch 2279 Unfälle gegen 2S43 im Monat Juni. Das sind 273 Unfälle oder rund 12 Proz. w e- niger. An diesen Unfällen sind 449S Wegebenutzcr beteiligt. Aller- dings muß hier eingefügt werden, daß der Juli bekanntlich der Reise- monat ist, daß sich also eine große Anzahl Berliner außerhalb befindet. Auf die einzelnen Verkehrsmittel verteilen sich die Un- fälle folgendermaßen: Auf die 45 919 Personenkraftwagen entfallen 1997 Unfälle; auf die Last- und Geschäftskraftwagen einschließlich Elektrokarren 515; auf die 1742 Zugmaschinen ö; auf Zugmaschinen mit Anhängern 19; aus die 8833 Kraftdroschken 567; auf die 788 Kraftomnibusse 76: auf die 25 729 Motorkrafträder 395; auf die 17 291 Kleinkrasträder 175; auf die 2118 Triebwagen und die 1826 Anhänger der Berliner Straßenbahn 128; auf mit Zugtieren be- spannte Wagen 292; auf Handwagen 51; auf Fahrräder 794 und auf die Fußgänger 429 Unfälle. Auf die einzelnen Tage der Woche oerteilt, ergeben sich folgende Unfallziffern: An den Sonntagen, an denen ja beinahe ganz Berlin unterwegs ist, verunglückten relativ am w e n i g st e n Menschen, näm- lich nur 163. Montags ereigneten sich 319, Dienstags 395, Mitt- wachs 319, Donnerstags 332, Freitags 447 und Sonnabends 394 Unfälle. Bei der Verteilung der Unfälle auf die einzelnen Tages- stunden entfallen die w e n i g st e n auf die Stunde zwischen 4 und

Uerhehnstarll(roher und heule. nie uerinderte Situation.- Eine notwendige Klarstellung.

Am 1. September tritt in Verlin der neue Tarif der städtischen Verkehrsbetriebe in Kraft. Die Diskussionen über die Umgestaltung der Fahrpreise gehen häufig von falschen Voraussetzungen aus. Die Verkehrstarife der Vorkriegszeit können nicht wie die Rohstoff- oder Nahrungsmittelpreise ohne weiteres mit den heutigen Fahrpreisen verglichen werden. Die finanzielle Struktur der Berliner Verkehrsgcsellschast ist grundverschieden von der der früheren Perkehrsunternehmungen. Wenn in der Vorkriegszeit ein Vorort eine Straßenbahnlinie haben wollte, dann mußte die Gemeinde diese Linie bezahlen, entweder in bar oder durch Hergabe von Grund» stücken. So haben ihre Straßenbahnlinien seinerzeit bezahlt die Gemeinden: Britz , Buckow, Rudow , Schmargendorf , Reinickendorf , Wittenau , Neukölln , Mariendorf , Heinersdorf , Weihensee und Lichten- berg. Oder nur die ehemalige Hochbahngesellschaft zu nehmen; dieses Verkehrsunternehmen war nur Betriebsführerin, während die Gemeinden für den Kapitaldienst selbst aufzukommen hatten und darüber hinaus noch Betriebskostenzuschüsse leisteten. Es »erlohnt, sich die U-Bahnen der früheren Stadtgemeinden einmal Daraufhin anzusehen. Die Hochbahngesellschaft wurde 1897 als rein private Aktien- jgesellschaft mit einem Aktienkapital von 12,5 Millionen Mark ge- gründet. Die erste von ihr erbaute Strecke von der Warschauer Brücke zum Zoologischen Garten mit einer Abzweigung von Gleisdreieck zum Potsdamer Platz in einer Länge von 19,1 Kilo- mster wuroe 1992 in Betrieb genommen. Ende 1913 verfügte die Hochbahngesellschaft über ein eigenes Netz von 27,7 Kilometer. Außer- dem führte sie für die inzwischen von den westlichen Stadtgemeinden Schöneberg und Wilmersdorf und der Kommission zur Aufteilung der DomänH Dahlem (Fiskus) auf eigene Kosten erbauten Bahnen, Hie an das Eigennetz der Hochbahn angeschlossen wurden, den Betrieb. Schöneberg mußte tüchtig zahlen. Daraus ergab sich nun folgendes: Bei der Wilmersdorfer und bei der Dahlemer Bahn erfolgte die Abrechnung nach wagenkilo- metrischen Betriebskostensätzen. Die zum Betriebe erforderlichen Wagen wurden aus dem Wagenpark der Hochbahngesellschaft ge- rtommen. Bei der Schöneberger Bahn hatte die Hochbahngesellschaft die Selbstkosten der Betriebsführung nachzuweisen, auf die ihr ein Gewinnaufschlag von IV, Proz. gewährt wurde. Außerdem zahlte die Stadtgemeinde Schöneberg für jeden Uebergangsfahrgast der Hochbahngesellschaft einen Zuschuß von 1� Pf. Dabei verfügte aber die Schöneberger Bahn über einen eigenen Wagenpark und die Stromversorgung erfolgte vom Kraftwerk Südwest aus K o{Len.

Schönebergs! Darüber hinaus hatten die Besitzer der Anschluß- bahnen für den Kapitaldienst und für die Auswendungen zur Er- Neuerung von Betricbsanlagen selber aufzukommen! Weiter: die Kommission zur Aufteilung der Domäne Dahlem zahlte an die Stadt Wilmersdorf für den Bau und Betrieb der neuen Schnellbahnlinie einen Betrag von lYt Millionen Mark. Oder für den Bau der Westendstrecke Bismorckstraße Reichskanzler- platz bzw. Stadion leistete die Stadt Charlottenburg einen einmaligen Zuschuß von 1 625 999 M. und übernahm zusammen mit der Neu-Westend-A.-G. für Grundstücksoerwertung und dem Forst- fisku- Garantien für die Verzinsung und Tilgungi des Baukapitals sowie für die etwa im Betriebe entstehenden Fehlbeträge! Auch Schöneberg hatte etwaige Fehlbeträge der Hochbahngesellschaft zu ersetzen. 5% Millionen bekam die Hochbahn. Auf Grund dieser Abmachungen sind in den Jahren von 1998 bis 1921 von der obengenannten Grundstücks-Gesellschaft nicht weniger als 3 749 192 M. an die Hochbahngesellschaft gezahlt worden. Für die über das Jahr 1921 hinaus noch entstehenden Fehlbeträge wurde die Hochbahngesellschaft durch einen Pauschalbetrag von 2 Mil- lionen Mark abgefunden. Auch beim Bau des Streckenabschnitts Wittenbergplatz Uhlandstraße war eine Vereinbarung mit der Stadt Charlottenburg getroffen worden, wonach Charlottenburg einen einmaligen Baukostenzuschuß von 2,6 Millionen Mark an die Hochbahngesellschaft zahlte. Aehnlich war die Lage bei der später gebauten N o r d- S ü d- Bahn und der Strecke Gesundbrunnen Neukölln , die im Jahre 1913 von der AEG. in Angriff genommen worden war. Infolge des Krieges kam der Bau zum Stillstand. Die Kriegssolgen ver- anlaßten dann die AEG., die Durchführung des Unternehmens auf- zugeben: die städtische Nord-Slld-Bahn übernahm schließlich die fertiggestellten und angefangenen Tunnelbautcn. Anierirdische Siraßen. Als dann die Stadt Berlin die Aktienmajorität der Hochbahn- gesellschaft erwarb, wurden von 1926 an die westlichen U-Bahn- Linien mit der Hochbahn zusammengelegt und für den weiteren Ausbau des U-Bahn-Netzes wurden von 1926 bis 1939 rund 359 Mil- lionen Mark in die BVG. investiert. Einen Hauptteil dieser Summe verschlangen die Kosten für den Tunnelkörper. Dieser Tunnelkörper ist aber im Grunde genommen eine unterirdische Straße, deren Anlagekosten zu Lasten der Stadt gingen. Augenblicklich hat aber di« BVG. für die Verzinsung und Tilgung der in diesen unter- irdischen Straßen angelegten Kapitalien zu sorgen.

5 Uhr, nämlich 12, während die zahlreichsten auf die Zeil zwischen 16 und 17 Uhr, nämlich 297 entfallen. Bei den Unsällen wurden im Monat Juli 23 männliche und 3 weibliche Personen getötet, sowie 757 männliche und 321 weibliche Personen zum Teil schwer verletzt. An den Folgen der im Monat Juni erlittenen Verletzungen starben im Juli noch 4 Personen, so daß sich die Zahl der bei Ver- kehrsunfällen getöteten Personen im Juli auf 39 beläuft. Die Ur- fachen bei den Verkehrsunfällen waren: zu schnelles Fahren 173mal, Fahren auf falscher Straßenseite 68mal, vorchristswidriges Ein- biegen 132mal, Unterlassen des Warnungszeichcns 54mal, Außeracht- lassung des Vorfahrtrechts 12ömal, Ueberholung an Biegung oder Kreuzung 89mal, und durch Trunkenheit der Fahrer 38mal. während durch Trunkenbeit der Fußgänger 12 Unfälle verschuldet wurden. Wegen Fahrlässigkeit wurde 15 Personen der Führerschein entzogen. Es kann also nicht dringlich genug an alle Kraftwagenführer und an alle Fußgänger die Mahnung gerichtet werden: Haltet die Verkehrsvorschriften inne! Geht nicht mit eurem Leben und dem Leben eurer Mitmenschen leichtsinnig um! An die Eltern ergeht die Warnung: Laßt eure Kinder nicht auf den Fahrdämmen spielen! Gerade durch das Spielen der Kinder auf den Straßen wurden nämlich allein 14 4 Unfälle verursacht.

Fälschlich unter Mordverdacht. Aus der Provinz wurde Ende Mai die Verhaftung eines Ber - liner Ingenieurs berichtet, die erhebliches Aufsehen erregte. Im Mansfelder Gebirgskreis , in der Ortschaft Tondorf bei Hettstedt , war die 15 Jahre alte Dienstmagd Frieda Hulbe auf dem Haus- boden erhängt ousgefunden worden. Da man für einen Selbst- mord keiuen Grund finden konnte, wurde angenommen, daß der Ingenieur, der bei Angehörigen zu Besuch war, dem Mädchen G e- wa lt angetan und es dann erhängt habe, um das Derbrechen zu vertuschen. Daraufhin wurde der 26 Jahre alte Ingenieur Hans W e n d l e r, der in Berlin bei seinen Eltern in der Seestraße wohnt, verhaftet und in das Untersuchungsgefängnis gebracht. Auf Antrag seiner Verteidiger wurde Wendler am Mittwoch, den 19. August, aus der Untersuchungshaft entlassen. Es besteht gegen ihn kein Verdacht mehr, und es ist damit zu rechnen, daß das Verfahren gegen ihn in Kürze«ingestellt wird.

180000 Mark unierfchlagen. Herford , 29. August. Bei der Spar- und Darlehnskasse in Eilshausen ist bei einer Revision ein Fehlbetrag in Höhe von 159 999 bis 189 999 M. fest- gestellt worden. Der Leiter der Kasse, Rendant Erdbruegger, der außer dieser Kasse noch die Gemeindekasse, Krankenkasse und verschiedene andere Kassen verwaltete, wurde verhastet und in das Untersuchungsgefängnis«ingeliefert. Schon im Frühjahr lief das Gerücht um, daß bei der Gemeindekosse ein Fehlbetrag von 19 999 Mark aufgedeckt sei. Zuerst wurde ein Angestellter beschuldigt. dann aber richtete sich der Verdacht gegen den verantwortlichen Rendanten. Man schritt daher zur Revision der von Erdbruegger verwalteten Kassen, die die Unregelmäßigkeiten ergab.

Mit Frau und Kind in den Tod. Arnstadt (Thüringen ). 29. August. Der 44 Jahre alte Kaufmann Kühn, Besitzer einer Material- warenhandlung, hat in der vergangenen Nacht sich, seine Frau und seinen sechsjährigen Sohn durch Gas vergiftet. Die Eheleute hatten ihre Betten in die Küche gebracht und dort den Gas- hahn geöffnet. Aus hinterlasienen Briefen geht hervor, daß die Familie durch wirtschaftliche Not in den Tod getrieben wurde. Ein Niesenhecht gefangen. Im Titisee im Schwarzwald wurde von einem französischen Kurgast, der sich schon seit 29 Iahren dem Fischfang am Titisee widmet, ein R i e s e n h e ch t von besonderer Größe gefangen. Der Hecht ist 1,23 Meter lang und wiegt 29 Pfund. Im Titisee selbst gibt es noch viele Riesenvertreter dieses Fisches.

Reue- Zinssätze bei der Berliner Sladlbank. Die Berliner Stadtbant Girozentrale der Stadt Berlin vergütet aus Anlaß der Aenderung des Reichsbankdiskontsatzes mit Wirkung vom 12. August für täglich verfügbare Guchaben in prooisionsfreier Rech- nung 7 Proz. jährlich, in provisionspflichtiger Rechnung 8 Proz. jährlich. Der Zinssatz für Spareinlagen bei der Sparkasse der Stadt Berlin beträgt unverändert 8 Proz. jährlich. Sommerabschiedskonzerl im Schulgarten an der Danke. Für kommenden Sonnabend hat sich der Dirigent Genosse Urban mit einer großen Kapelle des deutschen Mustkerverbandes zu einem Sommsrabschiedskonzert der weltlichen Schule in der Gotenburger Straße zur Verfügung gestellt. Ein Chor der Knaben und Mädchen ' 19 Uhr, Eintritt frei. Für

umrahmt di« Veranstaltung. Beginn Alte und Kranke gute Sitzgelegenheit.