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Der Lockspitzel des Faschismus

Die Komintern als Helferin der Gegenrevolution

der Sozialdemokratie den Vertrag von Locarno   abschloß und den Eintritt in den Völkerbund vollzog, war es die Kommunistische Partei  , die wiederum mit äußerster Kraft diese wie jede andere Pazifizierungsmaßnahme zu verhindern suchte.

Am drastischsten aber hat sich die gegenrevolutionäre Außen­Spolitik der Sowjets und der Komintern   immer dann gezeigt, wenn die sozialistischen   Arbeitermassen auf eine Befriedung des gefahr­lichsten Brandherdes der Nachfriegszeit drängten, auf die Befriedung der deutsch   polnischen Beziehungen. Ob es der im Locarno  - Vertrag ausgesprochene Kriegsverzicht Deutschlands   und Polens  , ob es sich um die Wiederaufnahme der Handelsbeziehungen und um die Schaffung eines Handelsvertrages handelte, jeder, aber auch

Alle diese Hinweise aber bedürfen noch einer Vervollständigung auf politischem Gebiet. Wenn es die Aufgabe der politischen Arbeiterbewegung nach dem Kriege war, die furchtbaren Gegensätze zwischen den Völkern, die das Kriegsende nicht nur nicht geschlossen, sondern so gar vertieft hatte, auszugleichen, so hat die Komintern mit allen Mitteln einem derartigen Ausgleich entgegengewirft. Ganz allgemein wurde

Der Beschluß des Zentralfomitees der Kommunistischen Partei| froatische Bewegung sich leider allzu stark mit den Sowjets ver­Deutschlands, sich an dem vom Stahlhelm eingeleiteten Volksentscheid| bündete, sprechen eine flare Sprache. für Auflösung des Preußischen Landtags zu beteiligen, war für Hunderttausende von Arbeitern ein erschütterndes Erlebnis; das 3K. hat eine Selbstdemastierung ganz großen Stils vorgenommen, die nicht nur die tatsächliche Funktion der KP. in der geschichtlichen Auseinandersetzung der Klassen, sondern zugleich ihr mangelndes politisches Augenmaß, die Nervosität der Führung und ihre beispiel lose Unsicherheit in der Beherrschung der politischen Lage enthüllte. Da die Zentrale der Kommunistischen Partei sicher alles andere be= absichtigte, als eine derartige Selbstenthüllung vorzunehmen, war ihr Entschluß vom Standpunkt ihrer eigenen Politik aus ein schwerer taktischer Fehler.

Er hat der breiten Arbeiteröffentlichkeit einen Anschauungs­unterricht von solcher Drastik erteilt, wie ihn die mühsamste Gegen­propaganda nicht hätte leisten können. Dieser Anschauungsunter­richt war gut, aber seine Ergebnisse bedürfen einer Vertiefung und Erläuterung, denn was sich für so sehr viele Arbeiter als über­raschend und erschütternd darstellte, war

im Grunde weder neu noch überraschend.

Jeder wirkliche Kenner der KP. wird wissen, daß die KP. alles andere ist als eine besondere Richtung innerhalb der allgemeinen Arbeiterbewegung. Viele Arbeiter glauben zwar, daß die KP.   nur eine radikalere Partei, eine Arbeiterpartei ohne Koali tionspolitik und sogenannte Kompromisse, eine Partei mit den gleichen Zielen wie die Sozialdemokratie, aber mit anderen, radikaleren Methoden. Die Ueberraschung vom 21. Juli, die die KP. offen an die Seite der Gegenrevolution führte, ist aber im Grunde nur eine Ueberraschung für schlecht Unterrichtete und politisch Ungeschulte. Die KP. hat am 21. Juli nichts anderes ge= tan, als

eine alte zwangsläufige Polifit mit besonderem Ungeschid und unnachahmlichem Pech fortzusetzen.

In Wirklichkeit ist die KP. nicht erst am 21. Juli ins Lager der Gegenrevolution übergegangen; sie hat seit ihrem Bestehen in keinem anderen Lager gestanden.

Man muß, um das erkennen zu können, nicht vereinzelte Hand lungen oder gar die offizielle Ideologie einer Partei betrachten. Einzelne Handlungen mögen irrtümlich sein und vor Irrtümern ist feine Partei gefeit. Die offizielle Ideologie entscheidet aber gar nichts über den wirklichen Charakter einer politischen Bewegung. Entscheidend für die Beurteilung einer Partei ist allein ihre ge­fchichtliche Rolle, ihre tatsächliche politische Wirkung, die bei der KP. von den Tagen der Spartakuskämpfe bis zu den poli tischen Morden der Gegenwart 12 Jahre hindurch immer eine ein­heitliche gewesen ist.

Daß die KP. und ihr Vorläufer, der Spartatusbund, durch Spaltung der Arbeiterbewegung den ersten wichtigeren Hilfs dienst für die Gegenrevolution geleistet hat, ist bekannt. Diese Spaltung darf nicht etwa verglichen werden mit der Spaltung zwischen SPD.   und USPD  . Der Anlaß zu diesem Auseinander= gehen der ursprünglich einheitlichen Bewegung waren tiefgehende taftische Meinungsverschiedenheiten in Sachen der Kriegspolitik, aber immerhin nur taktische Meinungsverschiedenheiten. Die

Spaltung war nicht Selbstzweck, sondern sollte dem linken Flügel der Partei in einem höchst kritischen Augenblick taktische und mo­ralische Bewegungsfreiheit gewährleisten. Damit ist diese Spaltung gewiß nicht verteidigt, aber doch gesagt, daß sie nicht zu dem 3wed erfolgte, den zurückbleibenden rechten Flügel zu ver= nichten. Anders die KP., die von vornherein darauf ausging, alle Organisationen der Arbeiterbewegung, die eine andere Auf­fassung von Methode und Ziel des Kampfes hatten, zu zerschlagen. Die Abspaltung der KP. erfolgte also nicht, weil sie eine andere Auffassung über Koalitionspolitik und Gewerkschaftspolitik hatte, fondern deshalb,

um die Zerfrümmerung der Organisationen mit anderer Auf­faffung herbeizuführen.

Die Folge dieser Zertrümmerungsstrategie war, daß die KP. in fast allen Ländern, in denen sie eine gewisse Bedeutung erlangte, die Arbeiterbewegung als Ganzes attionsunfähig machte und lähmte. Kein noch so heftiger Streit kann die Tatsache aus der Welt schaffen, daß überall da, wo die KP. eine gewisse Stärke erreichte, der Faschismus und der weiße Terror das fürchterliche Erbe der kommunistischen   Verzweiflungsstrategie an= trat. Ueber die verhängnisvolle Rolle, die die KP.   im Verlauf der italienischen Gegenrevolution spielte, ist oft genug geredet und ge= schrieben worden, so daß hier nur noch wenige Tatsachen anzu­führen sind. Die KP. Italiens   war es, die die verhängnisvolle Radikalisierung der italienischen Arbeiterklassen auf dem Gewissen hatte, die mit einer Hochflut sinnloser Streifs die bolfchemistische Panit in all den Schichten hervorrief, die noch nicht für die Ar­beiterbewegung gewonnen waren und die mit der berüchtigten Fabrikbesetzung von Mailand   und Turin  , die nach 14 Tagen er­gebnislos abgebrochen werden mußte, dem italienischen Proletariat in Stunden der höchsten Gefahr die schlimmste Niederlage zufügte. Sie hat darüber hinaus eine einheitliche Aktion der italienischen Arbeiterschaft gegen den Faschismus verhindert, hat

in Stunden äußerster Gefahr den Bruderkrieg innerhalb des italienischen Proletariats nicht liquidiert, sondern verschärft.

In anderen Ländern war es nicht anders. Das ungarische Sowjetregime wurde durch ein Regiment des meißen   Schredens ab­gelöst, die Herrschaft des mit der Komintern verbündeten bulgarischen Bauernführers Stambuliski rief die bluttriesende Herrschaft 3an fows hervor und in Bayern   ist dem Sowjetismus die Geburt des deutschen   Faschismus unmittelbar auf dem Fuße gefolgt. Auch andere Landesteile Deutschlands   sprechen eine beredte Sprache über die Wirkungen kommunistischer Tätigkeit. So hat im Augenblick kaum ein anderes Land in Deutschland   eine so starke Hitlerbewegung wie das einstmals rote Sachsen  , wobei besonders zu bemerken wäre, daß gerade das obere Vogtland, der Schauplatz der blutigen Tätigkeit des Herrn Hölz, heute in besonders starkem Maße von den faschistischen Verbänden terrorisiert wird. Ein Gleiches wäre zu sagen von den kommunistischen   Hochburgen Halle   und Merseburg  , während

überall da, wo die KPD.   schwach blieb, die sozialistische Arbeiter­bewegung aber stark und ungeschwächt, die faschistische Bewegung nicht annähernd den Grad erreichen konnte, wie anderswo. Fest steht, daß die geschichtliche Rolle der KB. die der ,, agent provo­cateur" für den Faschismus ist. Diese Tatsache kann durch keinen Einwand aus der Welt geschafft werden. Die Ergebnisse in Bul­ garien  , Italien   und Ungarn   und zuletzt auch Jugoslawien  , wo die

jeder Versuch, die europäischen   Bölker, die im Kriege einander gegenüber gestanden hatten, wieder zu vereinigen, mit der Parole: Interventionsfrieg gegen Sowjetrußland droht", bekämpft.

Als im April 1922 die Konferenz von Genua   zusammentrat, um den ersten Versuch einer wirtschaftlichen und politischen Verständigung zwischen den ehmaligen Kriegsgegnern durchzuführen, hat Somjet rußland   in einem Manöver, das nicht anders als Erpressung be= zeichnet werden kann, störend in die Berhandlungen eingegriffen. Es hat unter Berufung auf den Artikel 116 des Versailler Vertrages, der auch den Russen deutsche   Reparationen verheißt, die deutsche  Außenpolitik zum Vertrag von Rapallo gezwungen und damit eine schwere Störung der Konferenz hervorgerufen. Als im Jahre 1923 der Ruhrkrieg entbrannte, hat sich die Komintern durch den Mund ihrer offiziellen Führer mehr und mehr den nationa­listischen Aktivisten man denke an Radeks Totenrede auf Schlageter- zugewandt.

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Die Parole: Militärbündnis Moskau  - Berlin   bringt Rettung!" war eine fommunistische Parole

jeder Versuch einer deutsch  - polnischen Annäherung wurde von dem Höllentonzert der bolschewistischen Gegenpropaganda bedrängt,

unter dem Vorgeben, daß jede deutsch  - polnische Annäherung zur Intervention gegen Sowjetrußland führen müsse. Noch in aller Erinnerung ist überdies der nationalistisch drohende Wahlaufruf der KPD. zur Wahl vom 14. September vorigen Jahres, der späterhin durch den Uebertritt Scheringers und anderer Offiziere aus dem nationalistisch- aktivistischen Lager seine besondere Unter­malung erhielt.

Nimmt man das alles zusammen, so kann von Irrtümern oder Fehlgriffen keine Rede mehr sein. Die Komintern hat, wo auch immer sie auftrat, die Gegenrevolution gefördert, den weißen Schrecken provoziert und

die Aufrechterhaltung der Kriegsgegenfähe zwischen den Völkern mit allen Mitteln betrieben.

Sie ist dabei durchweg methodisch vorgegangen, und der fürchterliche Entschluß, den faschistischen Gegner der Arbeiterklasse beim Volks­entscheid offen zu unterstützen, liegt genau in der Linie der inneren und äußeren Politik, die die Komintern seit 13 Jahren betreibt. Diese Politik hat mit der Politik der Arbeiterklasse nichts mehr zu tun, fie ist eine Politik des fonsequenten ruffischen Nationalismus, der in Fortsetzung alter russischer Traditionen an der Uneinigkeit Europas   intereffiert ist und die vorhandenen Gegensätze fünstlich verschärft.

und ist in zahllosen Versammlungen, Flugblättern und Plakaten in die Arbeiterschaft getragen worden. Als dann die freien Gemert­schaften in klarer Erkenntnis der Lage den Abbruch des Ruhrwider= standes erzwangen, antworteten die Kommunisten in einem 24stündigen Protest streik. Die darauffolgenden Verhandlungen, Wer weiß, wie Sowjetrußland, um seine antipolnische Politik zu die zur Formulierung des Dawes plans führten, wurden von unterstützen, sich sogar mit dem faschistischen Litauen   verbündet den Kommunisten unter Aufbietung aller propagandistischen Mittel hat, weiß über den wahren Charakter der Komintern   genug. Es gestört. Hier, wie immer auch sonst, wurde vicl von der Be- crübrigt sich, noch an die Rolle der KP. während des Kapp= fämpfung des Weltfapitalismus gesprochen, während in Butsch es zu erinnern, wo sie die Teilnahme an der siegreichen Wirklichkeit die sowjetrussische Nationalpolitik nichts anderes im Auge Generalstreitaktion der freien Gewerkschaften ausdrücklich ab= hatte, als die Abspaltung Deutschlards von seinen ehemaligen Kriegs- lehnte. Das Bild der politischen Verworfenheit der KPD. ist gegnern zu verewigen. Als Deutschland   unter führender Mitwirkung vollständig.

,, Der kleine Seitensprung".

Gloria Palaft.

Wenn das Publikum vom Kurfürstendamm   lernbegierig in diesen Film gehen sollte, dann kommt es ganz bestimmt nicht auf seine Kosten. Passiert doch nichts, rein gar nichts bei diesem kleinen Seitensprung.

Dennoch unterhalten sich die Zuschauer brillant und Reinhold Schünzel   als Regisseur und Tertbuchmitverfasser gelang ein Wert aus einem Guß. Außerordentlich geschickt verwirrt er das Knäuel, um es nachher im Anwaltsbüro wieder zu entwirren. Und das Ulkige dabei ist, daß ausgerechnet dieser Rechtsanwalt, der ein anerkannter Spezialist in Ehescheidungen ist, nun selbst in die un­möglichsten Situationen gerät.

Schünzel  , selbst ein guter Schauspieler, holt aus seinen Dar­stellern das Letzte heraus. Renate Müller   z. B. übertrifft sich

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H.

einige Engländer bereits im Jahre 1920 eine Höhe von 6400 Meter. Aber auch viele Opfer forderte dieser mordende Eisriese. Teils stürzten die Opfer dieses Bergriefen ab, teils erfroren sie, wenn der Winter plötzlich mit ungeheurer Wucht hereinbrach. Immer wieder aber zogen fühne Bergsteiger aus, um den zweithöchsten Berg der Welt zu bezwingen. Die deutsche Expedition hatte die größten Vorsichtsmaßnahmen getroffen, um ein Gelingen diesmal zu sichern. Die Erfahrungen, die man bisher gesammelt hatte, und die auch von der sogenannten Internationalen Himalaja  - Expedition 1930 gemacht worden waren, reichten aus, um einen Erfolg in Aussicht Hoffnungen ans Werk. Alle Männer waren davon überzeugt, daß zu stellen. Die Expedition Bauer ging diesmal auch mit größten dazu nicht nur Glück, sondern auch große förperliche und geistige Zucht gehöre. Eigenschaften, durch die sich die Mitglieder der deut­ schen   Expedition in hervorragender Weise auszeichnen. Eine Se­tunde der Unachtsamkeit, ein kleiner Fehltritt, sind in solchen unzu

Katastrophen

Prof. Lydia Rabinowitsch- Kempner   60 Jahre alt.

selbst, so anmutig, so ansteckend lustig hat man sie noch nie gesehen. gänglichen und steilen Eishöhlen allerdings oft die Ursachen größter Sehr gut ist auch Hilde Hildebrandt  . Sie ist glänzend als raffinierte Halbweltdame, die einen eben so dummen wie reichen Mann fand, der sie heiratete. Und dann die Männer: Hermann Thimig  , gerissener, treu liebender Rechtsanwalt vom Scheitel bis zur Sohle; Otto Wallburg  , der poltende, gutmütig dämliche Reiche; Hans Brausemetter ein Stückchen Malheur in Groß­format und Hermann Blaß   das gleiche, nur in Taschenausgabe. Sehr nett sind auch die Szenen in der Bar, wo alles von der Liebe lebt, und sich doch alle sehr aufpulvern müssen, um nur ein klein wenig in Liebesstimmung zu kommen.

Für ein gutes Tonfilmlustspiel könnte dieser Film ein

Muster sein.

Im Vorprogramm lief ein sehr guter Kulturfilm, der, durch die Zeitlupe herrlich erschlossen, noch nie gesehene Flug- und Familien bilder von Kranichen und Ibissen   zeigte.

Der mordende Eisriese.

e. b.

Zu dem Unglück der Deutschen Himalajaerpedition". Zwei Mitglieder der Deutschen   Himalaja  - Expedition" haben ihs Grab im Gletschermeer des Himalaja   gefunden, der Münchener  Hermann Schaller und ein Träger namens Pasant. Hermann Schaller gilt mit Recht als einer der hervorragendsten Bergsteiger. Berühmt wurden seine Unternehmungen im Wetterstein bei der Bezwingung der Schönanger Nordwand, in den Dolomiten, wo er die Zivetter Nordwestwand bestieg und andere Berge, die zum Teil vor ihm noch kein Mensch bezwungen hatte. Hermann Schaller, der im Alter von 26 Jahren stand, war überzeugt, daß er durch feine bergsteigerischen Fähigkeiten imstande sein werde, auch den Kangschendzonga zu bezwingen, der bisher allen mensch lichen Angriffen Troß geboten hat.

Wenn auch das Unglüd nur durch einen graufigen Zufall ver­schuldet wurde, so sind doch die Schwierigkeiten, die sich der Be­steigung dieses Bergriesen entgegenstellen, ungeheuer groß. Der Kangschendzonga ist durch seine ungeheuren steilen Flanken und Abgründe, durch seine steilen Eiscouloirs vielleicht der schwierigste Berg der Welt. Die Expedition Bauer, die sich bereits zum zweiten Male die Bezwingung dieses Berges zum Ziele gesetzt hat, war schon im Jahre 1929 bis ungefähr 7000 Meter Höhe ge­fommen, und hat auf den verschiedensten Umwegen, über die gefähr lichsten Gratkanten und steilsten Firnabhänge, über ungeheure Gletschermeere und über hängende Eistürme den Weg bis zu genau 7450 Meter Höhe gefunden. Die Expedition war also in der Ueber­windung der Schwierigkeiten schon Meister, denn die Mitglieder hatten es verstanden, Höhen zu erklimmen, die vollkommen unweg­sam waren. Von der früheren Expedition von 1929 find 6 Mit­glieder jetzt wieder beteiligt. Tatsächlich hatte auch nur ein tragischer Zufall das Unglück verschuldet, denn aus einem Bericht der Expe­dition wissen wir, daß die Ersteigung des steilen Eiscouloirs für einen erfahrenen Bergsteiger nicht besonders schwierig war, und daß trotzdem hier durch den Absturz des Trägers Basant Hermann Schaller mit in die Tiefe gerissen wurde.

Seit dem Jahre 1899 sezten die Bemühungen ein, diesen Berg zu bezwingen. Manche Erfolge wurden erzielt. So erreichten z. B.

Heute feiert die Tuberkuloseforscherin Frau Professor Dr. Lydia Rabinowitsch- Kempner  , die als erste Frau in Preußen mit dem Professortitel für ihre wissenschaftlichen Leistungen ausgezeichnet wurde, ihren 60. Geburtstag in Rüstigkeit und Frische. Seit vielen Jahren ist Frau Rabinowitsch- Kempner   Direktorin des Bakteriolo­gischen Instituts am städtischen Krankenhaus Berlin- Moabit, gleich= zeitig gibt sie die Zeitschrift für Tuberkulose", das führende Fach­blatt, heraus, dessen Leitung sie 1913 als erste weibliche Redakteurin ciner wissenschaftlichen Zeitschrift übernahm.

Jubilarin in der Schweiz   Naturwissenschaften. Dann trat sie in Nach dem Besuch des Mädchengymnasiums studierte die das Institut für Infektionskrankheiten in Berlin   als einzige weibliche Mitarbeiterin Robert Kochs ein. 1896 folgte sie einem Ruf an die älteste amerikanische   Frauenuniversität in Philadelphia  , wo sie als Professorin für Bakteriologie wirkte und ein bakteriologisches In­stitut begründete. Nach ihrer Rückkehr arbeitete sie in Kochs Auf­Milch, über die Infektiofität der Milch tuberkulöser Kühe und über trag über das Borkommen von Tuberkelbazillen in der Butter und die Serumreaktion bei der Tuberkulose der Menschen und Kinder. Später trat sie in das von Orth geleitete Pathologische Institut der Charité über. Hier hat sie sich besonders mit Forschungen über Tuberkulose befaßt und wichtige Feststellungen über die Beziehungen zwischen Menschen- und Kindertuberkulose gemacht. 1912 erfolgte unter dem preußischen Kultusminister von Trott zu Solf ihre Er­nennung zum Professor, eine damals für eine Frau ganz außer­gewöhnliche Ehrung.

Auch in der Frauenbewegung hat Frau Rabinowitsch- Kempner  ihre Rolle gespielt, aber sie war niemals die emanzipierte" Frau, sondern stets die Wissenschaftlerin, die gleid; zeitig eine gute Mutter ihrer drei Kinder sein mollte.

Krolltheater ist ein Gegenstand aller möglichen Projekte. Bald heißt Neue Krollprojekte. Das zur Zeit herrenlose( d. h. unbesetzte) cs, stellungslose Schauspieler übernehmen es, bald tritt es in anderen Kombinationen auf. Die neueſte Version lautet: Krolioper wird Boltsbühne. Der Name soll schon feststehen: Deutsches Volks theater", und als fünstlerischer Leiter wird Hans Brodmann stehen. Wahrscheinlich ist der Wunsch der Bater des Gedankens. genannt. Dahinter sollen Beamten- und Arbeiterorganisationen Jedenfalls fann gar keine Rede davon sein, daß die Gründer die Krolloper schon in der Hand haben.

Die Berliner   Egenfrage hat in der außerordentlichen Mit­gliederversammlung des Verbandes der Berliner   Bühnenleiter eine Regelung erfahren. Es wurde ein Beschluß gefaßt, wonach der Fall darf dabei die Garantiesumme die Höhe von 3000 Mark Schauspieler am Reingewinn beteiligt werden kann. Auf feinen monatlich überschreiten. Man hat mit der Beteiligung der Schau­spieler am Reingewinn bereits an der Wolfsbühne gute Erfahrungen gemacht, wo bekanntlich Hans Albers   und Mar Ballenberg, ohne alle Garantie, nur auf Beteiligung engagiert waren.

Ruf an die Musikakademie in Tokio  . Er wird dort als Dirigent Unser Mufifreferent Klaus Pringsheim   folgt einem ehrenden und Lehrer der Komposition wirken.