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für die Innere Mission als Anleihe von einem a meritanischen Banfhaus zur Verfügung gestellt worden waren. Man benutzte diese Gelder vorerst, um die alten Löcher zu stopfen. 3 Millionen Mart aus den Mitteln der Anleihe, die laut Vertrag nur an evan­gelische Wohlfahrtsanstalten gegen hypothefarische Sicherheit an erster Stelle und zu höchstens 25 Prozent des Wertes begeben wer­den durfte, erhielt das Bankhaus Rambaum als langfristigen Kredit. Weitere Anleihegelder wurden für ,, Darlehen" an den Pastor D. Gleiß Neumünster , den offi­ziellen Vertrauensmann der Inneren Mission in der Leitung der Devaheim und sämtlicher dem Zentralausschuß nahestehenden Wirt­schaftsbetriebe, und an andere Amtsbrüder verwandt. Auch heute, nach vier Jahren, ist die Amerikaanleihe, bei deren Abwicklung der Zentralausschuß und seine Wohlfahrtsanstalten große Verluste über nehmen mußten, noch nicht restlos ihrem Bestimmungszwed zugeführt. Die amerikanischen Geldgeber werden bis dato über die vertragswidrige Anlage der Gelder getäuscht.

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In der folgenden Zeit erhielt das Bankhaus Raumbaum für feine wilden Geschäfte ungesicherte kredite bis zu 13 Millionen Mart. Im Mai 1928 mußte man feststellen, daß 7 Millionen

Mark verspekuliert waren.

Umstellung in England

ицяза Countific

Arbeiterorganisationen tagen- Ein Schreiben Macdonalds

London, 26. Auguft. eine Gelegenheit geboten haben wird, die Lage zu flären und die Eine Reihe wichtiger Konferenzen der verschiedenen Arbeiter- genauen Einzelheiten dem Parlament zu unterbreiten. Macdonald hofft, daß bis dahin auf beiden Seiten der Kampf organisationen, auf denen die Haltung zu der neuen Regierung festgelegt werden foll, findet heute in London statt. Am Vormittag so geführt werde, daß die schwerwiegenden Probleme in leiden­wird der Wirtschaftsausschuß und der Generalrat der Ge- schaftsloser Weise besprochen werden könnten. Einer der bemerkens­wertschaften eine Sigung abhalten. Am frühen Nachmittag wertesten Punkte aus Macdonalds Brief ist seine Erklärung, daß treten die Erekutive der Arbeiterpartei, der Generalrat des fich die Krise mit Riesenschritten genähert habe, und daß es sich Gewerkschaftskongresses und der beratende Ausschuß der Unterhaus- zuletzt nur noch um Stunden gehandelt habe. Die Re­fraktion der Arbeiterpartei zur gemeinsamen Sigung zu- gierung hätte ihr Alleräußerstes getan, um zu anderen Hilfsmitteln sammen, auf der Henderson und andere zurückgetretene Minister Zuflucht zu nehmen, doch wäre ihr dies nicht gelungen und aus ausführliche Erklärungen über die Gründe ihres Berhaltens abgeben diesem Grunde hätte sie die Konsequenzen ziehen müssen. werden. Man rechnet damit, daß Henderson zum Führer der Arbeiterpartei im Unterhaus gewählt wird. Macdonald, der Mif­glied des Parteivorstandes ist, wird wahrscheinlich seinen Posten

Aus der Leporello- Liste der Verlustgeschäfte seien nur einige freiwillig niederlegen. Blüten mitgeteilt:

Durch Spekulationen mit Berliner Zinshäusern verlor die Firma Rambaum rund 1 Million Mark, die auf einem später vom Zentralausschuß übernommenen Grundschuldkonto" ver­

bucht wurden. Auf dieses Konto wurden auch persönliche Zu­wendungen und Abfindungen an den Schazmeister des Roten Kreuzes Dr. Lib berg in Höhe von 162 500 Mark und Autospesen(!) des Pfarrers Cremer mit 8000 Mart über­nommen. Eine Beteiligung an der Rotella", Margarine- und Speisefettfabrit, an der Großbanten 800 000 Mart ungesicherte Kredite verloren hatten, kostete die Hilfstaffe über 1 Millionen Mark. In den Aufsichtsrat der Rotella" wurde u. a. Geschäfts­führer der Hilfskaffe Bastor Cremer entsandt. Nach kurzer Zeit der Bewirtschaftung durch die fachkundigen Herren aus der Inneren Mission mußte die Fabrik stillgelegt werden. Die Maschinen wurden verschrottet.

Der Konkurs der Hilfskasse mußte nach diesen und ähnlichen Verlusten, die ihr Geschäftskapital um ein Vielfaches überstiegen, angemeldet werden. Man half fich

,, Daily Herald" veröffentlicht einen Aufruf Hendersons an die Arbeiterbewegung, die Entscheidung ihrer verfassungsmäßig ge= wählten nationalen Körperschaften abzuwarten, die ihre Richtlinien für ihre Haltung gegenüber der neuen Regierung geben würden. Bis dahin sollten sich die Anhänger der Sozialistischen Partei durch keine Propaganda von irgendwelcher Seite beeinflussen lassen.

Will Thorne, der dem Unterhaus als Arbeitermitglied seit 25 Jahren angehört und eine führende Stellung in der Gewerk­schaftsbewegung einnimmt, erklärte heute: Meines Erachtens haben Macdonald und seine Anhänger einen großen Fehler begangen, als sie beschlossen, eine nationale Regierung zu bilden, ohne zuvor die beiden großen nationalen Körperschaften der Arbeiterklasse, die Arbeiterpartei und den Gewertschaftskongreß, zu befragen. Ich bin sicher, daß der Gewerkschaftskongreß bei seiner Zusammenkunft in Bristol mit dem Geschehenen nicht einverstanden sein wird, und das Ergebnis wird sein, daß aus den nächsten Parlamentswahlen eine konservative Regierung mit großer Mehrheit hervorgehen wird.

bec Gin pe

mit Buchfälschungen und Bilanzverfchleierungen, aim einen öffentlichen Skandal zu vermeiden. Der Aufsichtsrat der Hilfskaffe unter dem Borsiz des Pastors Thiel vom Zentralaus­schuß, der zugleich Aufsichtsratsmitglied der Devaheim war, beschloß, die Berlufte auf fingierten Konten der angeschlossenen Wohlfahrts­verbände zu verbuchen.

Eine Anerkennung der so entstandenen Schulden durch die Verbände lag anfänglich nicht ror. Eine Abdeckung durch die Schuldner" war, wie ausdrücklich schriftlich festgelegt wurde, nicht beabsichtigt. Der Zentralausschuß für die Innere Mission hat erst Anfang 1930 beschlossen, die ihm 1928 auferlegten Spekulations verluste der Hilfskaffe überhaupt in feinen Büchern abzu sezen. Auch hat er sich damit der Bilanzverschleierung schuldig gemacht.

Ueber die geschilderten Vorgänge in der Hilfskaffe, über die in der Deffentlichkeit bereits bekanntgewordene

Unterschlagung von 482 000 Mart durch den Oberbuchhalter der Hilfskaffe Klarholz

und über weitere Mißstände, von denen noch zu reden sein mird, waren die Spizenförperschaften der Inneren Mission ebenso wie die offiziellen Bertreter der Kirche im Zentralausschuß seit Anfang 1930 auf das genaueste unterrichtet. Statt die Hauptverant­wortlichen mit Schimpf und Schande davon zujagen, statt eine rücksichtslose Säuberung an Haupt und Gliedern vorzunehmen, hat man die am meisten belasteten Personen nach einer auftragsgemäß oberflächlich geführten, in ihren Ergebnissen dennoch vernichtenden internen Untersuchung ergebenst gebeten, ihre Aemter zu be:

halten.

Die volle Berantwortung dafür,

daß staatliche Gelder, die den Wohlfahrtsverbänden für die Aermsten der Armen zur Verfügung gestellt waren, in der unerhörtesten Weise verwirtschaftet wurden;

daß die den Wohlfahrtsanstalten der Inneren Mission recht­mäßig zustehenden Staatsgelder infolge der Spekulations­verluste teilweise nicht ausgezahlt und weitergeleitet werden

fonnten;

daß die Wohlfahrtsanstalten darauf angewiesen wurden, ihre Fehlbeträge aus anderen Quellen, nämlich aus den Bauspar­geldern der Devaheim und Deuzag- Sparer zu decken, tragen der Zentralausschuß für die Innere Mission 16 Dr. Karl B

und der Oberkirchenrat.

Dr. Karl Brockschmidt.

KPD. - Versteckspiel.

Die Strategen vom Chaos werden gestellt. Wir haben von der naiven Dreistigkeit Mitteilung gemacht, mit der die Kommunisten für ihre Versammlung im Friedrichshain die Sozialdemokratie als Reklamevorspann zu födern suchte. Man tündigte auf den Plakaten an, daß Herr Künstler und alle sozial­demokratischen Arbeiter eingeladen" seien.

Nachdem Genosse Künstler ihnen jedoch mitgeteilt hatte, daß er zum Erscheinen in einer Versammlung, deren Datum mit ihm vorher vereinbart werde, durchaus bereit sei, war den Strategen die Petersilie verhagelt. 3war behauptet die Rote Fahne " heute

dreist wie immer, daß Künstler tneift", aber die Bezirksleitung der KPD. hat dem Genossen Künstler bereits einen schriftlichen Vorschlag gemacht. Darauf hat Künstler heute folgendes Antwortschreiben gesandt:

Auf Ihr Schreiben vom 25. August d. I. teile ich Ihnen mit, daß ich am 3. September d. 3. bereits in Stuttgart für eine Bersammlung verpflichtet bin.

Ich schlage Ihnen vor, die geplante Bersammlung am Dienstag, dem 8. September 1931,

stattfinden zu lassen.

Ein persönliches Schreiben Macdonalds. aliches Schreiben

London , 26. August.

Ministerpräsident Macdonald hat am Mittwochvormittag an die einzelnen Parlamentsmitglieder der Arbeiterpartei ein peisön liches Schreiben gerichtet, in dem er den Abgeordneten eine lle be r- sicht über die Ereignisse der letzten Wochen gibt und ihnen die Beweggründe für seine und seiner Ministerkollegen Handlungs­weise darlegt. Er bitte sie in ernsten Worten dringend darum, ihre| Entscheidung über die bevorstehenden Maßnahmen solange aufzu­schieben, bis auf der nächsten Parlamentsfizung sich der Regierung

Dachstuhlbrand in der Hasenheide.

Feuerwehr auf dritten Alarm gestellt.

In der Hafenheide 52/53 ist gegen 13 Uhr ein Dachstuhlbrand ausgebrochen, der für die Feuerwehr den 3. Alarm erforderlich machte. Menschenleben sollen in Gefahr sein.

Wafferrohrbruch in Weißenfee.

In der Hermsdorfer Straße in Weißenfee wurde auf dem Gelände der BBG. das Gleis der G- Bahn durch einen wafferrohrbruch in einer Breite von 2 Metern unter­fpült und aufgewühlt. Die Arbeiten zur Behebung des enfffandenen Schadens find im Gange.

Selbstmordverfuche durch Gas.

Drei an einem Vormittag.

Der heutige Vormittag brachte nicht weniger als drei Meldungen über versuchte Gasvergiftungen, und zwar aus der Chausseestr. 40, der Bergstr. 17 und der Wagnerstr. 28. In der Chausseestraße handelt es sich um die Witwe des früheren Besigers der Engelhardtbrauerei, Frau Ottilie Engelhardt. Sie steht im Alter von 72 Jahren und ist feit über 20 Jahren verwitwet. Sie leidet an Gemütsdepressionen und hat aus Lebensüberdruß zum Gashahn gegriffen. nd hat aus Lebe

Berliner Kriminalfommissar vermißt.

Seit dem 24. August wird der 47 Jahre alte Kriminalkommissar Ostar Dubral vermißt, der dem Polizeiamt Kreuz berg zugeteilt war. Dubral gehörte früher der Grenzpolizei im Often an, kam dann zur Berliner Kriminalpolizei und tat im Be­zirk Kreuzberg Dienst. Bereits im vergangenen Herbst war der Kommissar einmal in Schwierigkeiten verwickelt. Es scheint, daß ihm ungünstige Familienverhältnisse den letzten Halt genommen haben, denn er hat beträchtliche Schulden gemacht. Am Montag, dem 24. August, fam er nicht wie sonst zum Dienst und blieb auch seiner Wohnung fern. Ob er sich Verfehlungen im Amt hat zu schulden kommen lassen, wird Gegenstand einer Untersuchung sein. Die Kriminalpolizei ist bemüht, seinen Verbleib ausfindig zu machen.

Das Verordnungsrecht der Länder. 9b9nis Rein Eingreifen in Tarifverträge.

Nach Erlaß der Notverordnung, die die Länder und Ge­meinden ermächtigen, ohne Hinzuziehung der zuständigen Barla mente ihre Haushalte zu ordnen, ist die Frage aufgetaucht, ob es perfassungsmäßig zuläffig ist, daß der Reichspräsident durch den Artikel 48 der Reichsverfassung den Ländern eine solche Ermächti­Vgung gibt. Hierzu wird amtlich mitgeteilt:

Ein Ausweichen der Kommunisten mird also nicht möglich sein. Es bleibt zu bemerten, daß selbstverständlich für eine gründ liche Aussprache gesorgt und deshalb auch für die Bejcgung und Leitung der Versammlung rechtzeitige Vereinbarungen getroffen

werden müssen.

Bei Ausübung der ihm auf Grund des Artikels 48 Absatz 2 der Reichsverfassung zustehenden Befugnisse ist der Reichspräsident an die normale perfaffungsmäßige 3uständig­feitsbegrenzung zwischen Reich und Ländern nicht ge= bunden. Er vereinigt also auf Grund des Artikels 48 jedenfalls die Zuständigkeit sowohl des Reichsgesesgebers wie auch des Landesgefeggebers in sich. Soweit er hiernach Maß­nahmen trifft, die sonst zur Zuständigkeit des Landesgesetzgebers gehören, gehen sie abweichenden Bestimmungen des Landes­

rechts vor.

Warnung vor einem Reichsbannerschwindler! In Reiniden dorf- Ost versucht ein Schwindler unter Benutzung eines Briefes des Reichsbanners auf einer selbst angefertigten Samme! liste Artikel 48 verlangt nicht, daß der Reichspräsident alle einzelnen für angeblich arbeitslose Kameraden bei Barteigenossen und Reichs. bannermitgliedern Gelder zu sammeln. Es wird gebeten, dem Maßnahmen, die er zur Wiederherstellung der gestörten oder ge­Schwindler Brief und Liste abzunehmen und denselben feststellen zufährdeten öffentlichen Sicherheit und Ordnung für nötig hält, selbst trifft. Es ist vielmehr anerkannten Rechtes, daß dem Ar­

laffen.

Der Druck von Wallstreet.

Die Wirkung auf die Arbeiterpartei.

London, 25. August .( WTB.)

Wie verlautet, hat das Gerücht, wonach die New- Yorter Bankiers die Gewährung zusätzlicher Kredite an England von Abstrichen in der Arbeitslosenversicherung abhängig gemad; t hätten, die Opposition gegen die neue Regierung innerhalb der Arbeiter partei verstärkt. Die radikalen Mitglieder der Arbeiter­partei haben schon immer erklärt, daß sich die Bankiers in unzu­lässiger Weise in Angelegenheiten der Verwaltung einmischten. Das erwähnte Gerücht muß daher zur Folge haben, daß die Forde= rungen der Extremisten nach einem vollkommen sozialistischen Pro­gramm, das unter anderem auch eine Nationalisierung der Banken vorsieht, in weitestgehendem Maße Unterstützung findet.

London, 26, August.

Das Gerücht, nach welchem die amerikanischen Banken die Herabsetzung der Arbeitslosenunterstützung in Großbritannien ge= fordert hätten, wird amtlich als jeder Grundlage ent jeder Grun behrend bezeichnet. Washington, 26. August.

Die in verschiedenen Blättern veröffentlichte Meldung, daß die amerikanische Regierung in die englische Finanztrise direkt oder durch Vermittlung der Federal Reserve Bank von New York ein­gegriffen und Bedingungen hinsichtlich der Revision des eng­lischen Ausgabenetats gestellt habe, wurde von maßgebender Re­gierungsseite ausdrücklich bestritten. Weder habe Präsident Hoover, wie eine hiesige Zeitung behauptete, mit Macdonald ein Telephongespräch geführt, noch habe die Federal Reserve Bank von New York, wie der Londoner ,, Daily Herald" erklärte, irgend- welche Bedingungen im Hinblick auf die Erneuerung des amerikanischen Krebits an England gestellt. Außerdem sei dieser Kredit noch gar nicht in vollem Umfange aufgebraucht.

titel 48 Genüge getan ist, wenn der Reichspräsident die Richtung der von ihm für nötig erachteten Maßnahmen in bestimmter Weise umgrenzt und zu ihrer Durchführung im einzelnen andere Stellen ermächtigt."

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Das Reich wird nun in einem Rundschreiben den Länder­regierungen mitteilen, was es von sich aus für Möglichkeiten gibt, den Etatausgleich in Reich und Ländern herbeizuführen. Man glaubt auch in Kreisen der Reichsregierung, daß Möglichkeiten, die Durchführung der Notverordnung des Reichspräsidenten bei Ländern und Gemeinden zu überwachen, vorhanden sind. Auf dem Gebiete der Wohlfahrtslasten wird die Hilfe des Reiches nur dort einsehen, wo die Etats der Länder und Ge­meinden unter Zuhilfenahme dieser Notverordnung in Ordnung gebracht sind. Im übrigen überläßt es das Reich der Selbst= verantwortung der Gemeinden und Länder, was auf Grund dieser Berordnung geschieht.

Wir erfahren weiter noch von zuständiger Stelle, daß die Notverordnung nicht dazu dienen soll, in die Tarifverträge einzugreifen. Nur die Sonderverträge mit leitenden An­gestellten der Gemeinden und der Betriebe der öffent­lichen Hand sollen nunmehr einer Durchprüfung unterzogen und die Gehälter der Zeit entsprechend reduziert werden.d

Ein Weltwohlfahrtsplan. Fünfjähriges Kriegsschuldenmoratorium und Weltmarkt­fontrolle vorgeschlagen.

Amsterdam, 26. Auguft.( Eigenbericht.) Auf dem hier zur Zeit tagenden fozialökonomischen Welt­fongreß hielt der Amerikaner Corwin vom Institut für Deto­nomie der Washingtoner Brookings- Institution eine auffehen­erregende Rede. Er propagierte einen Weltwohlfahrtsplan von fünfjähriger Dauer. Corwin denkt zunächst an ein fünfjähri­ges Moratorium für alle Kriegs- und Tributfchulden. Ferner soll der Fünfjahresplan die Mobilmachung neuer umfangreicher internationaler Anleihen unter Beteiligung aller Länder der Welt vorsehen. Ihre Durchführung soll die Aufgabe einer Weltindustrie­Bant fein. Schließlich soll der Fünfjahresplan den Abschluß einer Anzahl internationaler Abkommen über die Verteilung und Kontrolle des Weltmarktes durch die Produzenten von Rohstoffen und die Fabrikanten von Industrieartikeln und Fertig­waren vorsehen.

Als Vorausfehung für die Durchführung seines Planes be­zeichnete Corwin die Notwendigkeit, alle Hindernisse des Welt­frieges und der Friedensverträge unverzüglich zu beseitigen. Jeder Versuch, die Welt weiter in Besiegte und Siegernationen einzu­teilen, müsse als Verbrechen an der Menschheit charakterisiert werden. Die durch den Weltkrieg angerichteten Verwüstungen in Höhe von etwa 400 Milliarden Dollar dürften nicht länger von einem einzigen Lande getragen werden.

Sechzig Schuß im Parlament.

Ein merikanischer Abgeordneter tot.

In der Kammer fam es bei einer Aussprache über Beschuldi gungen, die gegen den Gouverneur des Staates Jalisco erhoben wurden, zu einem Tumult, in dessen Verlauf mehr als 60 Schüsse abgegeben wurden. Ein Abgeordneter wurde getötet, ein zweiter schwer, drei weitere leichter verlegt.

Der Moskauer deutsche Botschafter in Berlin. Der deutsche Bot­schafter in Mostau, v. Dirdjen, trifft am Donnerstag in Berlin ein. Man geht nicht fehl in der Annahme, daß sein Berliner Besuch auf den geplanten polnisch russischen Nicht- Angriffs­paft zurückzuführen ist.