Ras Tafan, Kaiser von Abessimcn, hat der Liga gegen Illaverei� mitgeteilt� daß er die zwei Millionen noch in seinem Land befindlichen Sklaven als frei erklären will, und hat eine Delegation dieser Gesellschaft zu einer Konferenz eingeladen. Sklaverei auf Erden? In dieser Welt? In dieser so über- sichtlich bekannten Welt sollte es noch Sklaven geben? Wir haben es so herrlich weit gebracht, im hintersten Busch Afrikas haben wir die Menschenrechte proklamiert und der Eskimo genießt den Schuß des Gesetzes nicht minder als der Feuerländer. Wenn es trotzdem auf unserer Welt noch Sklaverei geben sollte, dann ist das, so sollte man denken, doch nur in Gegenden denkbar, die vollständig außer- halb der Reichweite unserer Zivilisation stehen. Aber weit gefehlt. Soweit es noch offene Sklaverei auf Erden gibt, gedeiht sie überall unter den Augen der Zivilisation. Gerade in der allerletzten Zeit war wieder sehr heftig von der Sklaverei die Rede. Es würde viel zu weit führen, wenn man summarisch auf- zählen wollte, wo es noch wirkliche Sklaverei auf Erden gibt. Die Frage nach dem Warum ist damit beantwortet, daß der kapitalistische Ausbeuter in den Kolonien nur dann verdienen kann, wenn er billige Arbeitskräfte zur Verfügung hat. Das wird sofort klar, wenn man die Verhältnisse im belgischen Kongostaat betrachtet. Man.er- innert sich an die Kongogreuel vor zwanzig Jahren, die es zu einer traurigen Berühmtheit gebracht haben. In einer Interpellation, die Ministerpräsident Genosse Vandervelde vor kurzer Zeit in der belgi- schen Kammer einbrachte, wies er darauf hin, daß diese Greuel, wenn auch in anderer Form, weiterbestehen. Wie in fast ollen Kolonien mit heißem Klima ist im Kongo die Frage der Arbeits- beschaffung die wichtigste und brennendste. Da sich der weiße Mann in Minorität befindet, kommt als Arbeiter nur der schwarze Ein- geborene in Frage. Zehntausende von Arbeitern werden zu Eisen- bahnbauten und Straßenbauten benötigt. Die Sterblichkeit bei diesen Arbeitern ist entsetzlich groß, kein Unternehmer denkt daran, für die Gesundheit seiner farbigen Arbeiter einen Pfennig auszu- geben, und es ist deshalb mehr als begreiflich, wenn sich die Ein- geborenendörfer oft demonstrativ weigern, Arbeiter bereitzustellen. In solchen Fällen, und wenn auch der Versuch der Bestechung der Häuptlinge mißlungen Ist, greifen die Werber, die für jeden schwarzen Arbeiter eine Kopfprämie erhalten, zu Zwangsrekrutierungen. Taufende von Kilometern weit werden diese zwangsrekrutierten Ar- beiter getrieben und ein Viertel von ihnen geht gewöhnlich schon auf dem Marsch zugrunde. Bei diesen Zwangsrekrutierungon leisten die Regierungsbeamten tätige Beihilfe. Man ging sogar so weit, von der Regierung zu verlangen, daß sie die Zwangsrekrutierungen legalisiere. Vor kurzer Zeit hat der Völkerbund das vorläufige Ergebnis seiner Untersuchungen in der schwarzen Republik Liberia bekannt- gegeben. Auf das Drängen der amerikanischen Oeffentlichkeit mußte bekanntlich eine Völkerbundskommission die verschiedenen Angaben über die angeblich herrschende Sklaverei in Liberia untersuchen. Die eben erwähnten Zustände im Kongostaat stehen mit Liberia im engsten Zusammenhang. Die Untersuchung hat ergeben, daß Tausende
von schwarzen Arbeitern aus Liberia in den Kongostaat„zwange- verschifft" worden sind, was im Essekt einem regelrechten Menschen- Handel gleichkommt. Die Zustände in Liberia berühren deshalb be- sonders kraß, weil es eine schwarze Regierung dort ist, die diese Zustände nicht nur billigt, sondern mehr oder minder offen unter- stützt. Die Zwangsrckrutierung von Arbeitskrästen— und der Sklavenhandel war zu allen Zeiten nichts anderes als das— wird dort von den eigenen Rasscnangehörigen betrieben. Im Innern Liberias , in das sich nur sehr selten neugierige Europäer verirren, gibt es alißerdem noch zahlreiche offene Sklaocnmärkte. Auf diesen Sklavenmärkten werden Frauen und Mädchen in Massen und zu Spottpreisen angeboten. Je weiter solche Sklavenmärkte von der Zivilisation entfernt sind, um so weniger hört man von ihnen, um so krasser kann sich der Menschenhandel entfalten/ Dafür liefern die Zustände auf den Salomoinseln, die jetzt unter britischem Protektorat stehen,«in treffendes Beispiel. Auf diesen ungemein fruchtbaren, aber wahn- sinnig heißen und dysenterieverseuchten Inseln kann ein Europäer nur vorübergehend und auch nur dann unter Beobachtung be» sonderer Vorsichtsmaßregeln leben. Die Beschaffung des eingebore» neu„Arbeitermaterials" geschieht auch hier mittels Zwange- rekrutierung, aber auf viel brutalere Art als anderswo in de? Welt. Da es mit der Zeit fast unmöglich geworden ist, sreiwillige Arbeiter zu bekommen, werden dort richtige Fangexpeditionen aus- gerüstet. Diese umzingeln ein Eingeborenendorf und verhandeln zuerst mit dem Häuptling. Wenn es glücklich gelungen ist, diesen sinnlos betrunken zu machen, gibt er sein Einverständnis zu Re- trutierung von soundso vielen Stammesangehörigen, für die der Häuptling einen Kontrakt auf fünf und mehr Jahre unterzeichnet. Die Arbeiter werden dann ohne viel Federlesens in die Boote ver- packt und in die Pflanzungen überführt. Wehe dem, der desertiert. Auf solche Deserteure ist eine hohe Kopfprämie gesetzt. Er wird. wenn er erwischt wird, halb tot geprügelt und in Ketten gelegt. Jeder Eingeborene, der einem Deserteur Unterschlupf gewährt, macht-sich strafbar. Die Regierung in Port Adam ist weit, und jeder Pflanzer übt deshalb in weitest gehendem Maße Selbstjustiz. In den Kontrakten, deren Vorlage die Regierung, um den Schein zu genügen, verlangt, wird vielfach ausgemacht, daß für jeden ver- slorbenen Arbeiter vom Stamme Ersatz geleistet werden muß. Was das heißt, versteht man sofort, wenn man hört, daß die Sterblich- keit unter den eingeborenen Arbeitern durchschnittluh 30 Proz. beträgt. Da der Arbeitslohn erst am Ende der Dienstzeit ausbezahlt wird, bedeutet jeder gestorbene Arbeiter eine glatte Ersparnis. Die- jenigen, denen es gelingt, nach 5 Jahren heil zurückzukehren, wissen ein wenig angenehmes Lied vom weißen Mann zu singen. Die deutschen Nationalisten, die nach Kolonien schreien, di« Phrase vom„Volk ohne Raum" in die Welt gesetzt haben und ihre eigensüchtigen Wünsche mit bombastischen Argumenten be- mänteln, würden es genau so treiben; die Blutspur des Kapita- lismus geht rund um die Erde. kerehiianck Dornschoit.
Brünings Programm. Gegen förderalisiisches Gerede— für Ifcichsreform. Stuttgart , 26. August.(Eigenbericht.) In der gestrigen Sitzung der Z e n t r u m s s r a k t i o n er- regte eine Rede des Reichskanzlers durch ihre scharfe Formulierung besonders gegen den bayerischen Ministerpräsidenten und seine Rede von Tuntenhausen berechtigtes Aufsehen. Dr. Brüning führte aus: Es hat keinen Zweck, der Welt nur unsere Not zu klagen. So hättcndieBesprechungenmitdenAmcrikanern gezeigt, daß die Agrarkrise in USA noch viel schwereren Charakter trüge als in Deutschland . Sodann kritisierte der Kanzler scharf die grundlegenden Fehler der deutschen Privatwirtschaft in den vergangenen Iahren. Unter Hinweis auf die riesigen Kapital- fehlleistungen stellte er fest, daß die Rationalisierung ein Tempo angenommen habe, das den tatsächlichen Notwendigkeiten weit vor- nusgeeilt sei. Die deutschen Großbanken hätten in ih.er Kreditpolitik in vielen Fällen die notwendige Vorsicht außer acht gelassen. Die Gehälter im allgemeinen und besonders auch bei den agrarischen Verbänden seien ohne die geringste Berechtigung auf den bisherigen Hochstand getrieben worden. Auch die Gemein- den hätten in der Vergangenheit viel gesündigt. Des weiteren erklärte der Kanzler eine Reform des Aktienrechts für unbedingt erforderlich. Die Anhäufung von Aufsichtsratsposten in einer izand müsse aufhören und eine Bank- aufsicht durchgeführt werden. Mit ihren Maßnahmen wird die Regierung auch vor dem Reichsbankdirektorium und dem Generalrat nicht halt machen. Zu den Fragen der Reichsreform übergehend, stellte der Reichskanzler fest, daß Württemberg und Baden höchst
Ruck- zuck! And dann die Wendung!
.Bei mir Kappt der Laden? Erst wird stramm ver- leumdet und gedroht- und vor Gericht wird vorschrists- mäßig gekniffen!"
unpopuläre Maßnahmen auf sich genommen hätten, um ihre Etats zu balancieren. Mit deutlicher Spitz- gegen die Tuntenhausener Rede des bayerischen Ministerpräsidenten fuhr Dr. Brü- ning fort, daß andere Länder stets die Bedeutung des Föderalismus im Munde führten, im Grunde aber selbst die Totengräber dieses Systems seien, wenn sie sich nicht endlich aufraffen könnten, ihre Etats auszu- gleichen. Auch mit der viel zu hohen Bezahlung in den öffentlichen Körperschaften müsse in der jetzigen Notzeit rücksichtslos aufgeräumt werden. Unter den gegenwärtigen Verhältnissen wird das Kabinett weder eine Erweiterung nach rechts oder nach links vornehmen. Nach wie vor müsse er betonen, daß er aus eine Regierung mit dem Parlament größten Wert lege, weil auf lange Sicht gesehen, kein Staat ohne die Mitarbeit des Parlaments auskommen könne. Zur Außenpolitik übergehend betonte der Kanzler, daß die per- sänlichen Zusammenkünfte und Besprechungen mit den Staats- männern des Auslandes gezeigt hätten, daß derartige Aussprachen wegen ihrer größeren Beweglichkeit den starren Formen des bis- herigen diplomatischen Verkehrs unbedingt vorzuziehen seien.— Die Rede war von starkem Beifall begleitet. Danach sprachen die Reichsminister Dr. Stegerwald und Wirth.
Lteberall/Ausländer�alsStaatsminister Oer Llnsinn der deutschen Länder. Von der letzten deutschen Ländcrkonserenz wird uns folgendes berichtet: Der bayerische Ministerpräsident wies im Laufe der Ver- Handlungen darauf hin, daß der von den preußischen Vertretern so häufig zitierte Freiherr vom Stein gar kein Preuße gewesen sei. Hierauf erwiderte der preußische Vertreter, daß ja auch der Herr bayerische Ministerpräsident kein Bayer, sondern Nassauer sei. Er selbst, der preußische Vertreter, sei Lübecker . Der Bürgermeister von Lübeck sei Mecklen- buraer, der Ministerpräsident von Mecklenburg- Schwerin wiederum sei Lübecker , der Staatspräsident von Hessen sei Bremer, der Ministerpräsident von Sachsen sei Preuße. Schließlich meldet« sich der Vertreter von T h ü r i n- gen. der dringendst bot, chn nicht zu vergessen, da er ja auch Preuße sei. So wurden bisher die sogenannten„Belange" der einzelnen Stämme gewahrt. Ueberschrist: Reif zur Reichsrcform! Mild« Stras « für Menschenraub. Bor dem Stadtgericht in .Kajana im nördlichen Finnland standen 23 Personen, die-im'August v. I fünf kommunistische Stadtverordnete von Kajana gewaltsam an die Sowjetgrenze gebrocht hatten. Si« wurden zu bedingten Gefängnisstrafen von ein bis vier Monaten verurteilt!
„Oer Raub der Monna Lisa." Atrium. Lang ist es her, da wurde aus dem Pariser Loiwre Lionardos Monna Lisa gestohlen. Das geschah ohne Heimlichkeiten, während das Museum geöffnet war. Die Welt besaß eine Sensation und lachte. Jemand hatte Kühnheit und Witz gezeigt und war der Helü des Tages. Diese heute bereits legendär gewordene Angelegenheit feiert im Film ihre Auferstehung. Es ist eine lustige Auferstehung, und Groteske und Ironie berühren sich mit Versuchen zu sentimen- taler Rührung. Der Italiener Peruggia entwendet das Bild, um seiner An- gebeteten zu gefallen. Dieses harmlose Gemüt wünscht sich einen berühmten Freund, und Herostrat wurde berühmt, weil er den Dianatcmpel in Ephesus ansteckte. Peruggia folgt dem Beispiel. Aber Peruggia liebt nur diese Frau, weil«r in ihr ein« Aehnlich- keit nnt der Monna Lisa entdeckt. Er ist von dem Bild besessen, das er einmal unter Glas setzen mußte. Allerdings winkt ihm nicht der Lohn, den er erwartet hat. Die junge Dam« geht mit«inem solventen Herrn durch. Bei der Gerichtsverhandlung hätte Peruggia beinahe die wahren Motive der Tat gestanden, besinnt sich aber rechtzeitig auf die nationale Konjunktur und erklärt, er wollte Italien rächen. Napoleon hätte das Bild aus Florenz entführt. Ein neuer Voltsheld ist erschienen. Die Massen jubeln. Dies« Szene ist mit souveräner Ironie gestaltet. Ein gutes Manuskript, das Geza von Bolvary mit starkem Können inszeniert. Er mischt sehr geschickt die Stimmungen, führt die Handlung bis dicht an di« Rührung heran und schlägt dann einen Salto, indem er dahinter den Witz setzt. Manchmal erreicht er fast die Form der großen Komödie, aber dazu unter- mauert er das Geschehen zu wenig mit Psychologie. Di« Handlung, ihr schneller Ablauf, die momentane Situation sind ihm wichtiger. Straßenbilder von Paris und Florenz fügt er zwanglos dem Spiel ein. Die malerische Kulisse erhält bei ihm keinen Selbstzweck, sie dient nur als Folie für die Handlung, und auch die Musik wird in diesem Sinne behandelt. Willy F o r st gibt dem Peruggia ein melancholisches Aus- sehen. Es ist ein dumpfer, von einer Leidenschaft getriebener Mensch, ein Geiriebener, der aber im richtigen Augenblick weiß, was gespielt wird. Hervorragend nuanciert er die Uebergönge. Trude» o n Molo ist das kleine Miidchcn, gelöst in Stimme und Bewegung, mit weichen Gesten. Ein neues, individuelles Gesicht. In Nebenrollen eine Reihe guter Darsteller, die di« Figuren charakteristisch entwerfen. � F- Sch.
Oas Ltniversattlavier. Der von Professor Nernst erfundene, von den Firmen Bcchstein und Siemens konstruierte Radioflügel, auch Relaisklavier genannt, wurde gestern zum erstenmal öffenllich vorgeführt. Ueber die tech- nische Seite der Erfindung hoben wir bereits ausführlich berichtet. Ein Flügel mit Lautsprecher, mit eingebautem Radioempfangsappa- >ot, mir elektrischem Plattenlaufwerk im Lautsprecher, Radio, Gram- mophon und Klovier in«inem, und di«, billiger, als die kleinsten Flügel bisher und hoffentlich noch weiter zu verbilligen— das ist zweifellos ein technische, Wunder.„Ein technischer Präzision-appa- rat"— wie Professor Nernst in seiner Einführung auseinander- fetzte—, der im Gegensatz zu den bisherigen Klavieren theoretisch vollkommen erfaßbar ist, so daß es möglich sein wird, beliebige Modifikationen vorzunehmen, ganz gleiche Instrumente herzustellen oder aber verschiedene Sind für die Zukunft also noch zahlreiche Aenderungen und Verbesserungen zu erwarten, ist das gegenwärtige Resultat durchaus beachtenswert. Die Verwendung von„MIkro-
hämmern" bedingt allerdings eine andere und allein Anschein nach weniger modulationsfähige Anschlagstechnik, auch finden wir hier keine unmerklichen Uebergänge, keinen Ausgleich der Lagen— die schönen dunklen Bässe und der celestaartige Diskant kontrastieren sehr stark zur Mittellage. Klangfarben de» Spinetts und des Har- moniums kommen hinzu(die durch das Verhältnis von Grund- und Obertönen bestimmten Klangfarben können durch einfache elek- irische Schaltungen geändert werden); endlich kann man gehaltene Töne kontinuierlich an- und abschwellen lassen. Wir erhalten so das Bild eines ganz auf den Zauber der Farbe eingestellten Instruments. Die neue Musik freilich schätzt vor allem die Zeichnung und will von Farbe nicht viel wissen; im Kampf der gestaltenden Kräfte aber wird auch die Farbe wieder zu ihrem Recht kommen und mit ihr alle klangfarbenreichen Instrumente. Es ist ja sicher: den Physikern im allgemeinen und der Elektrizität im besonderen gehört die Zukunft der Musik; werden nun Instrumente erfunden, die bei aller Ausnutzung der Möglichkeiten moderner Technik die Menschen aktiveren, sie aus der gefährlichen Passivität bloßen ZuHörens reiße», sie zum Ausüben, zum Spielen reizen und anregen, so kann es gar nichts Besseres geben. A. W. Krauenlob durch Briefmarken. Die Postverwaltung der Vereinigten Staaten , die schon zwei- mal hervorragenden weiblichen Gestalten der amerikanischen Ge- schichte besondere Gedenkmarken widmete— Martha Washington und der historischen Indianerin Pocahontas—, Hot vor kurzem aber- mals einer großen Amerikanerin, diesmal einer zeitgenössischen Frau, durch Briefmarken dankbar gehuldigt. Zum fünfzigjährigen Bestehen des amerikanischen Roten Kreuzes wurde ein« schwarz- farbige Erinnerungsmarke verausgabt, auf der man eine Kranken- schwester vor der Erdkugel knien sieht, über die sie in symbolischer Geste schützend ihre Hand breitet. Links oben ist das Genfer Kreuz rot eingedruckt; zu beiden Seiten liest man die Iubiläumszahlen 1881 und 1931. Die dargestellte Roie-Kreuz-Schwester ist die Gründerin des amerikanischen Roten Kreuzes, Clara Barton , die im amerikanischen Sezessionskrieg und im dcutsch-französischen Krieg Hospitäler grün- dcte und Hilfsmaßnahmen organisierte. Als die amerikanische Menschcnfreundin in ihre 5)eimat zurück- gekehrt war, machte sie sich daran, nach dem Genfer Borbild drüben eine Organisation des Roten Kreuzes in Leben zu rufen. Dank ihrer Energie wurde 1881 das American Red Croß gegründet, Clara Barton wurde seine Präsidentin und blieb es 23 Jahre lang bis 1901. Als 90jährige Greisin ist sie am 12. April 1912 gestorben.
1931— ein Unglücksjahr der Alpinistik. Die diesjährige Alpen - saison ist eine der an Unfällen reichsten, die man überhaupt kennt, und die Gesamtzahl der von ihr geforderten Opfer bleibt nicht weit unter 10 0. Erst in der Vorwoche sind wieder zwei töd> liche Unfälle zu verzeichnen. Di« Ursache dafür sind die oesonders ungünstigen Witterungsverhältnijse. die ständigen Regengüsse in den Tälern und aus den Bergen. Die Schweizer Zeitungen warnen entschieden alle Touristen davor, bei dieser Gesahr größer« Touren zu unternehmen. Vorsichtige Alpinisten begnügen sich daher mit kleineren Unternehmungen und sogenannten Klettcrübungen. I« vrotze»-chauspielhai-s wird die durch die Ferien unterdrochene Aufführung von„Im weißen Rösi'l Ansang September fortgeseht werden. I« Staatlichen Schauspielhaus geht Sonnabend Gocihes Trauerspiel „Die natürliche T o w t e r" zum ersten Male in Szene. „.. und Vontc schweigt dazu", eine Berliner Szene von Robert Adolf S t c m in l c, wurde soeben vom VoltSbühnenverlaa erworben. Die Uraufführung hat sich das Ostdeutiche LandeSthcatcr für 10 Städte seines Spiellreises gesichert.