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Kleine'Betvachiun&en 'Die neue Qleichgüliigbeit Ja der, wie man anerkennen muß, geistig immer bemühten, den großen Wurf bevorzugenden und sich mit Herkömmlichem im allgemeinen nicht bcfcheidenden ZeitschriftDie Tat" wird in einem ebenso grundsätzlichen wie umfangreichen Artikel die Frag«Wohin treiben wir?" einer Antwort entgegcnzusühren versucht. Der anonyme Artikelschreiber sieht dos Ende dessen hereinbrechen, was er oas System" nennt und worunter er die typischen Gesichtszüge unserer Zeit oersteht: nationalsozialistische Parolen so gut wie kom- munistischc, sozialdemokratische so gut wie mittelständlerische, gewert- schaftliche so gut wie großkapitalistische. Er glaubt an dietotale Revolution" und er glaubt, daß sie nicht, was ihin zu unmodern materialistisch wäre, von den Dingen her erfolgt, sondernvom Menschen her". Kapitalismus und Marxismus sind für ihn gleicher- maßen überholt, die Begriffelinks" undrechts" haben für ihn den Sinn verloren. Die neu« Front geht nach seiner Meinung quer durch die Parteien und Bünde . Schön. Und was will nun diese neue Front? Welche Forde- rungen erhebt sie? Welche Ziele setzt sie sich? Welchem Paradies strebt sie zu? Der Autor gibt Antwort, und er konstatiert dabei nicht nur. sondern er billigt das Konstatierte auch:Die neuen Parolen des kommenden Ausbaus... werden ganz primitiv sein. Es wird heißen: Zurück zur Natur! Zurück zum Menschen! Zurück aufs Land! Zurück zu Gott !(Allerdings nicht zu der alten Kon- kurrcnz gleichen Namens, sondern zu einem neuentdeckten.) Und das ist es: Zurück! Zurück! Zurück! Das Neue, das hier gepredigt wird, ist, wie so oft. das Allerälteste! Es ist kein Ge- heimnis: Gerade im geistigen Lager war den Draufgängern, den Avantgardisten, den Sturmgesellen die Arbeit etwa der Sozialdemo- kratie längst«ine viel zu lasche Sache geworden. Sie werteten nicht nach den Maßstäben der Vernunft mit Falsch und Richtig, sondern trugen an die politische Tagesarbeit die Maßstäbe einer mehr kllnst- lerischen und am Temperament sich orientierenden Beurteilung heran. Aber neuerdings scheint auch über dem der kommunistischen und nationalsozialistischen Praxis ein letztes Mal in schöner Vor- Urteilslosigkeit gleichermaßen gespendeten Beifall die Götterdämme- rung hereinbrechen zu sollen. Die ewig Ruhelosen wenden sich ab. Alles oder nichts! war schon immer ihre Parole. Sie kamen in die Politik und erwarteten von ihr nicht etwa nur, was man billiger- weise von ihr erwarten kann, daß sie den Rahmen für das Leben abgebe, die Regeln festlege, innerhalb deren es sich möglichst rei- bungslos abspiele, sondern daß die Politik das Leben selbst sei, es bis zum Rande ausfülle, alle Leidenschaften befriedige, ewiges Reizmittelreservoir sei. Ihren Wünschen blieb auf die Dauer die Erfüllung versagt Nun wenden sie sich dem andern Extrem zu, dem Leben ohne Politik. Schöne Formu- lierungen fallen. Von derKrise der Menschen" ist die Rede, von wertlosen und sinnentleerten Formen", gegen diedie total« Mobilmachung" erfolgen müsse. Welche Scharfäugigkeit, welcher radikale und letztgültige Vorstoßaus dem ganzen System heraus" zu neuproklamierten Usern, nämllch zu denen der Kleingärten, des Wassersports, der Sportplätze! Die Kleingärten und der Sport in höchsten Ebren, sie sind schöne und erfreuliche Möglichkeiten des Lebensgenusses: aber wenn uns die intellektuellen Zukunftsdeuter keine anderen Sensationen zu offerieren haben, so wird es ihnen kaum gelingen, auch jene von der Politik fortzugraulen, die gern den Vorwurf aus sich sitzen lassen, spießig genug zu sein, in ihr mehr als einen modischen Nervenkitzel zu erblicken. Wohin treiben wir?" Eine aufschlußreich« Ueberschrift, denn allerdings, was sie anbelangt: sie treiben! llans Lauer.

eBuch

Sie deulfchen Jugendverbände. In einem stattlichen Handbuch faßt Dr. Hertha Sieme- ringDie deutschen Jugendverbände. Ihre Ziele, ihre Organisa- tionen sowie ihre neuere Entwicklung und Tätigkeit" zusammen. (Verlag Earl Heymann, Berlin .) In dem SammelnamenJugend- verbände" ist alles enthalten, was von Orgamsationen Jugendlicher, seien es Ueberbleibsel der früheren Jugendbewegung oder den neuen Iugendpsleoe treibenden Organisationen besteht. Jugend- b c w e g u n g als die Reaktion der Jugend gegen«in als falsch und verlogen empfundenes Leben, als ein Versuch, zu neuen Lebens- formen zu kommen, diese Jugendbewegung, wie wir sie in den «rsten Nachkriegsjahren noch gekannt haben, existiert nicht m«hr. Die äußeren Lebensformen, die den Protest der Jugend hervorriefen, haben sich gewandelt; das Verhältnis der Jugend zu Schule und Elternhaus ist grundlegend geändert und gerade die modern« Päd- ogogik verwirklicht heute Gedanken, die in ihren ersten Anregungen auf die Jugendbewegung zurückgehen. Der Protest geg«n die äußeren Lebensformen hat seinen Sinn verloren, die Jugendbewegung ist tot, und was sich heute noch dafür ausgibt, ist verträumtes, langhaariges Natursuchertum oder eben Jugendpflege. Fruchtbar geworden sind die tieferen Gedanken der Jugendbewegung dort, wo sie sich im Gebiet des Politischen auswirken, wo aus dem Protest gegen ein bürgerliches Philistertum der Protest gegen eine Gesellschaftsordnung geworden ist. Dieser Protest, der bei Schlips und Kragen und langen Hosen nicht aufhört, wird erst mit der Gesellschaftsordnung, gegen die er sich richtet, erledigt sein. Daher finden wir z. B. auch in der Sozialistisch «» Arbeiterjugend" am ehesten im besten Sinne jugend- bewegtes Leben. Das vorliegende Handbuch ist der beste Beweis für die Entwicklung der Jugendbewegung zur Jugendpflege(im weitesten Sinne); Gewerkschaften, Turner, konfessionelle Organisa- tionen sowie alle möglichen und unmöglichen Vereins haben heute ihre Jugendgruppen, eine Entwicklung, die manchmal zugleich be- ängstigende und lächerliche Formen angenomnren hat. Bemerkens- wert ist der starke Einschlag von Iugcndgruppen der verschiedensten Wehrverbände, lieber alle Organisationen etwa 170 gibt das Handbuch kurz und sachlich Auskunst. Lidrarcl Junge treffe und öfSenllidte iUeinung Im Verlage I. B. E. Mohr erschien der Verhandlungsbericht des 7. Deutschen Soziologentages, der 19IY in Berlin statt­fand. Im Mittelpunkt der Verhandlungen stand das ThemaPresse und öffentliche Meinung", anschließend an die Referate der Pro- fessoren Brinckmann und E ck a r d t. Brinckmann fordert von von der Presse ein entschiedeneres Eingehen auf die echten Qualität»- wert« einer Gegenwart, die sich in Betrieb und unsachhaltigem Ge- rede zu verlieren droht. Unter den Diskussionsbeiträgen sind wohl die von Carl Schmitt und Friedrich Stampfer die wefent- lichften: Stampfer fordert die Vertreter der Wissenschaft auf, gemein- sam mit der Presse der Nation zu dienen, ihr auf dem schwierigen Wege in einer drängenden Gegenwart durch zielklare Erkenntnis weiterzuhelfen. dl.

ffiietiemfarm im September Jialoslrophaler Ausfall der£mle in der SiaupUrachl Jiein Qrund sunt hersagen! Torbildliche Anlagen Qemülliches JVinlerslübchen'Würge­engel der heimischen'.ßienensuchl!

NMA

Die Honigschlacht ist geschlagen. Verloren auf der ganzen Linie, so weit die Haupt- oder Volltracht in Betracht kommt. Aber werfen mir die Flinte nicht vorzeitig ins Korn! Am allerwenigsten dürfen wir es den Bienen fühlen lassen, daß sie unsere Hofsnungen getäuscht haben. Ich habe am 2. August einen Arbeiter besucht, der ein hervorragender Bienenzüchter ist. Die Bienen sind sein Alles, seine Freude, sein Glück. Der hat auch in diesem Jahr bis jetzt wenig- stens keinen Tropfen geerntet. Sem Mut aber ist ungebrochen. Er sagte mir: Ich treibe schon 40 Jahre Bienenzucht, bin einmal arm, einmal reich; schließlich ist mir doch ein erkleckliches Sümmchen übrig geblieben und von dem habe ich mir zunächst ein Mikroskop ange- schasst, um über den Gesundheitszustand meiner vielen Völker stets auf dem laufenden zu sein." Dieser Arbeiter am Mikroskop ist es wert, bekannt zu werden. (Abbildung 1.) Andererseits ist die Bienenzucht eine so interessante Beschäftigung, daß sie über teilweise Mißerfolge hinwegtröstet. Wir haben uns in Regensburg ein reizendes Bienenheim geschaffen, mit Bäumen, Sträuchern, Gras und Blumen, das nach des Tages Last und Mühen eine wirkliche Erholungsstätte geworden ist. Beglückte Arbeitskinder tanzen dort ihren fröhlichen Reigen(Bild 2), unbekümmert um das Gesummse der Bienen. Sie haben sich mit diesen angefreundet, wissen genau, daß sie die kleinen emsigen Tiere nie stören dürfen, daß es gar nichts macht, wenn mal ein so kleines Biest auf der Wange oder Nase sitzt. Daneben erholt sich die Arbeitsfrau des Heimes auf einer Bant vor dem Sommer- Häuschen eines Imkers und sieht beglückt nach dem Stand der Bienen. (Bild 3.) So wird es auch mit uns werden, wenn wir uns nicht von jedem Mißgeschick niederzwingen lassen. Der Winter naht mit Riesenschritten. Da richten wir nun gleich unseren Bienen ein recht gemütliches Stäbchen zurecht. Darin sollen sie zunächst recht trocken sitzen. Der Abdichtung nach oben

hin ist die größte Aufmerksamkeit zu schenken. Kein Atom der so notwendigen Stockwärme sollte entweichen können. Die Sommers über verwendeten Wachstücher werden fort» genommen und durch F i l z d e ck c n oder Strohmatten , ersetzt. In diese bohren wir F u t t e r ö f f n u n g c n, wie dies Abbildung 4 zeigt, so daß schon im zeitigen Frühjahre j gefüttert werden kann, wenn sich die Notwendigkeit dazu ibt. Der Trockenheit im Stocke dienen wir auch durch An- bringung einer eigenen S t o ck l ü f t u n g, die wir uns jetzt schon richten. In das obere Drittel der Kastentüre w'rd eine viereckige oder runde Oeffnung eingeschnitten, etwa 10 Zenti- meter im Geviert oder ebenso viele Zentimeter im Durch- messer haltend.(Abbildung S.) Die Oeffnung wird an der Innenseite mit bienendichtem Drahtgltter über- nagelt. Für gewöhnlich wird sie mit dem ausgeschnittenen übergreifendes Brettchsn genagelt ist, geschlossen. Wenn Winters über die Beuten feucht werden, öffnen wir an einem sonnigen, warmen Mittage die Lüftung und entfernen zugleich den Verschluhkeil

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Abb, a.-ßecbr au« Xolatiab Abb. S. XOflungtvorrlchlutiQ getrr.be u. S<roh mU SuHerloeh Im ätlenenkaflen. und Spund S Oben Unkt; Slrohbohrer

unten am Fenster. Das kommt dem Wohlbesinden der Bienen im Winter wesentlich zugute und er- leichtert im Sommer auch in höchst zweckmäßiger Weise die Abkühlung bei heißem Sonnenbrande. Das Winter- stübchen muß auch überall gut schließen. Die Bienen Abb. 3 selbst verkitten beim Heran- nahen des Winters im Spätsommer schon olle Ritzen mit luft- undurchlässigem Propolis. Deswegen nehmen wir im Herbste ohne zwingende Not keine Beute mehr auseinander. Der Lufterneuerung im Bienenstande selbst dienen wir durch Anlage von drehbaren Fenstern. Dadurch ist die Regulierung der Jnnenluft das ganze Betriebsjahr über gewährleistet Noch etwas: Jedes Jahr gehen Winters über eine Menge Bienenvölker zugrunde. In 90 von 100 Fällen ist die Ruhr, dieser Würgeengel der heimischen Bienenzucht, daran schuld. Wir bannen sie aus unserer Farm, wenn wir noch im September alle der Durchwinterung gefährlichen Honige(Tannen-, Fichten- und in vielen Gegenden auch Heidehonig) besonders aus den Kränzen über dem Brutlager ausschleudern und den Ausfall durch Einfüttc- rung von Zuckerlösung wettmachen, dabei die Bienen Winters über niemals stören und Durstnot leiden lassen. IV.

Rät seh Ecke desAbend" flNtuuiumiuiiiiuiiiiiuittUiiuuaiviiniiiiiiuiiuuiiuiiiiiiiiimiiiiiiiiiiiiiiuiuiiiiuiiiiiiuiiwiuiuuuiuiuiiimiiuuiiuiiuiuimuuuiiiiiiiiiiiiuiJiiiiiuiiiuiiiiumuiuiuiiuiuiiuu

Kreuzworträtsel.

H. S.

Waagerecht: 1. Geldgeschäft; 5. Liebesgott; 7. deutsche Stadt; 8. Volksstamm; 10. fruchtbarer Wüstenlandstrich; 12. Körper- teil; 14. männl. Vorname; 13. Farbstoff; 16. dünne Haut; 17. zerfalle- nes Gebäude; 18. Singstimmc; 21. weibl. Bornam«; 23. Insel von Niederländisch Indien; 23. Komponist i" 26. Stadt im Ruhrgebiet : 27. fran.zösi scher Artikel: 28.»schweizer Nationalhelo. S« n k r e ch t: 1. Metall; 2. Stadt im Kaukasus ; 3. weibl. Vorname; 4. Künstler; 3. männl. Vorname: 6. Blume; 9. Teil des Hauses; 11. Erdteil: 12. Gesetzesübertreter: 13. Planet; 19. Fischfanggerät; 20. landwirt- schaftliches Gerät; 21. Teil des Baumes; 22. einmastiges Schiff; 23. Nahrungmittel; 24. Stacheltier. Oiamanträtsel. Die Buchstaben in neben- stehender Figur sind so zu ordnen, daß Wörter sol- gender Bedeutung ent- stehen: l Zischlaut; 2 An- erkennung; 3 Verkaufs- halle: 4 Planet; 5. Blas- inftrument; 6. Weltan- schauung: 7. Roltreini- gungsmittel:8. Vorgesetzter; 9. Küchengerät: 10. Fluß in Rußland ; 11. Zischlaut.. Die mittelste senkrechte Reihe lautet ebenso wie die mittelste waagerechte okr.

I�osse'sprung.

Geist und Materie. Ein Dichter, früher oft genannt. Wenn man ihm raubt DasG" als Haupt, Ist es als Klebestoff bekannt Unterhaltung. Wir spielen häufigK" imG", Wer Glück hat, füllt sein Portemonnaie. Auflösungen in der nächsten Rätselecke.

ekr.

kr.

Auflösungen der letzten Rätselecke Silbenrätsel: 1. Sandale; 2. Krokodil; 3. eassalle; 4 Amundsen; 5. verband; 6. Erdkunde: 7. Rhinozoros. 8 Edinburgh ; 9. Znfluenza; 10. llwan; 11. Seehund; 12. Turgenjew ; 13. Energie; 14. Inventur; 13. vewyork.Sklaverei ist ein elendes Handwerk." Kaps«lrätsel: Es macht das Volk sich auch mit Worten Luft. Kreuzworträtsel. Waagerecht: 1. Gera ; 4. Loge; 7. Arras ; 9. Weser ; 10. Largo: 12. Ski; 14. Mur; 13 Ida; 16. Album; 18. Ala; 19. Tom; 20. Hai; 21. die; 22. Bisam; 24. Los; 23. Aar; 26. Sem; 28. Elisa; 30. Udine ; 31. Ellen; 32. Benz. 33. Lord. senkrecht: 1. Gans; 2. Erika; 3. Aal; 4. Leo; 5. Gerda, 6. Erna; 8. Samum; 11. Rum; 13. Iltis ; 15. Jlias; 17. Boe; 18. Aas; 20. Hirse; 21. Dolde; 22. Bai; 23. Meter; 24. Laub; 25. Ale; 27. Mond; 28. Enz; 29. All. Rösselsprung: Das Ziel zu zeigen zeige auch den Weg! Denn so verwachsen ist hienieden Ziel und Weg, Daß eines sich stets ändert mit dem andern Und anderer Weg auch anderes Ziel erzeugt. Lassall«.