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Gerhart Hermann Mostar: Die 25. Geschichte der Woche:

Sherlock Holmes mit der Uhr

Dr. Severin Jeard hat ein neues, vielversprechendes Ver­fahren zur Entlarvung von Verbrechern entdeckt; es besteht in genauester chemischer, mikroskopischer und photographischer Unter­suchung der Taschenuhr, die der Verdächtige benutzt hat. ( Persönliche Vorbemerkung: Als Erläuterung für die Rolle, die ich selbst in der nachfolgenden Geschichte spiele, und als Entschuldigung für meine darin zutage tretende Be­griffsstutzigkeit möchte ich mitteilen, daß ich bei Dr. Severin lcard dieselbe Stellung bekleide, die etwa Mr. Watson bei Sherlock Holmes oder Eckermann bei Goethe innehatte; ich habe nämlich die dummen Fragen zu stellen, auf die der Meister dann gescheit antworten kann.)

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Es war sehr spät, aber wir saßen immer noch im Studier­zimmer des Meisters. Der Regen schlug an die Scheiben, der Sturm heulte im Kamin, und von der Uhr der nahen Kathedrale schlug es dumpf sechzehn, woraus bekanntlich nach einem ehernen Gesetz der Kirchturmuhrmacher hervorgeht, daß es nicht etwa sechzehn, sondern zwölf Uhr war, Mitternacht natürlich. Und schon fam auch jemand die Treppe hinauf.

Der Meister blickte von dem vielbändigen Wert auf, das er studierte( es war eine sehr instruktive Abhandlung über die Kosten von Taschenuhrfederreparaturen im späten Mittelalter), sog einmal an feiner furzen Pfeife, so daß die Spude darin gemütlich brodelte, und sagte: Schäße, Freund Mostar , wir bekommen Besuch!" Jegt noch, in später, stürmischer Nacht?" fragte ich ungläubig. Woraus schließen Sie das, verehrter Meister?"

"

Daran, daß jemand die Treppe hinaufkommt!" lächelte Dr. Jcard und weidete sich an meiner Berblüffung. Ha, es flopft schon! Machen Sie auf, Mostar !"

Ein Kriminalinspektor erschien atemlos und überreichte dem Meister eine Taschenuhr. Diese Uhr gehört einem soeben In­haftierten, den wir für einen lange gesuchten Berbrecher halten. Er erklärt jedoch-"

..Erzählen Sie mir das nicht!" unterbrach ihn Dr. Jcard. ,, Aus­sagen und Geständnisse gehören einer veralteten Kriminalistik an, sie sind nur geeignet, Verwirrung zu stiften. Ich werde noch heute Nacht die Uhr untersuchen, und morgen früh fönnen Sie sich Bescheid holen. Sie werden dann durch mich über die Personalien und die Lebensführung des Betreffenden unterrichtet sein."

Der Kriminalbeamte entfernte fich ehrfurchtsvoll. ,, Sie lächeln, Verehrtester?" wandte sich der Meister an mich und fah mich durchdringend an, mit dem Blid eines Zeiß- Jfon dent Anaftigmats 1: 1,1. Sie zweifeln also? Haben Sie bereits ver­geffen, wie oft ich den Beruf mir wildfremder Leute festgestellt habe? Haben Sie vergeffen, daß Taschenuhren oft Temperaturschwankun gen bis zu 25 Brad ausgefeßt find, daß sich bei der Erfaltung die im Wert enthaltene Luft zusammenzieht, daß dadurch ein Bakuum entsteht, daß dies Bakuum durch Luftzutritt von außen ausgeglichen merden muß, daß mit dieser Außenluft Staubpartitelchen ein­dringen, deren genaue Untersuchung allerlei Feststellungen zuläßt? Denten Sie nicht mehr an die Uhr jenes verstorbenen Abbés, in der ich Schnupftabat fand, an die Uhr des Tischlers, die Säge­mehlstäubchen enthielt, des Heizers, die voller Kohlenstaub war...? Gewiß, ich weiß, was Sie sagen wollen: ein einziges Mal habe ich mich geirrt, das war damals, als ich aus der Anwesenheit von Gips und Zement in einer Uhr auf einen Maurer schloß, in Wahrheit aber war es die Uhr eines Dentisten, der die Füllungen statt mit Amalgam mit Mörtel vorgenommen hatte- gewiß. Aber das war die einzige Scharte, und auch sie werde ich heute nacht dant dieser Uhr hier auswegen!!"

Er verpustete ein wenig nach dieser langen Rede, und dann bat er mich, ihm ins Labor zu folgen. Ich folgte nur zu gern, denn die Nähe des Genies bildet den Geist.

Ich schnupperte gehorsam. Mein".

,, Aber ich. Patschouli, mein Lieber, Patschouli. Also ein ordi­näres Parfüm. Also hat das Opfer der Halbmelt angehört. Das ist um so sicherer, als sich auch verhältnismäßig viel Kampfer ge­funden hat. Wen oder was schützt man mit Kampfer vor wem? Belze vor Motten! Und was haben wir hier, he? Ein Stück Nerz haar ! Wie aber fommt eine patschouliduftende Dame zu einem so foftbaren Belz, wie es ein Nerzpelz ist, he? Konsequenz alfo, streng logische Konsequenz: Halbwelt! Das Milieu also hätten wir."

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Ich vergaß zu sagen, daß der Sturm währenddessen noch immer an die Fenster tropfte und der Regen im Kamin heulte nein doch, der Sturm im Kamin und der Regen am Fenster ich vergaß es zu fagen, aber jedenfalls schläferte es mich ein... ich fonnte nicht widerstehn... indes Dr. Icards eiserne Nerven sich noch immer ums Mitroftop wanden.. ich schlief, schlief lange.

Erst ein lautes Gespräch wedte mich. Dr. Jcard unterhielt sich mit dem wieder erschienenen Kriminalbeamten. Im Gesicht des Beamten lauerte etwas Tüdisches. Dr. Icard schien es nicht zu bemerken. I li

., Der Inhaber dieser Uhr", dozierte er, ist ein verschlagener, raffiniert vorgehender Mensch, der seinen Betannfenfreis in zweifel­haften Lokalen hatte. Vor etwa einem Jahr hat er eine übel be­leumundete Dame, die einen fostbaren Nerzpelz turg, ermordet, indem er sie in Watte erstickte. Auch ein Ueberfall auf eine nahe Verwandte mit Hilfe einer finnreichen Apparatur ist nachweisbar. Bon Beruf ist der Täter Mechanifer oder gar Uhrmacher; er ist vielleicht in der Uhrenfabrit von Lamair u. Co. vor etwa zwanzig Jahren beschäftigt fed gewesen."

,, Lamair u. Co., jaja!" nickte der Beamte. Sagen Sie, Herr Doktor: ist Ihre Uhr nicht auch von Lamair?"

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Allerdings!" jagte der Meister erstaunt, aber woher wissen

Mein Glauben an das Genie erlitt in diesem Moment einen Stoß. Deshalb also hatte Icard sofort feststellen können, daß die Uhr von Lamair war und mir hatte er es verschwiegen. Woher aber wußte nun wirklich der Beamte

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Der hatte die Frage durch eine Handbewegung zurückgewiesen. Und nun, lieber Herr Doktor, lassen Sie mich erzählen, was wir eruiert haben. Wir haben festgestellt, daß der Besizer der Uhr in bedrängten finanziellen Verhältnissen lebte. Er war somit gezwun­gen, seinen einzigen erheblichen Wertgegenstand, eben die Uhr, wiederholt zu versezen. Sie lag jahrelang in Leihämtern herum bald in hellblaue, bald in rosa, bald in weiße Watte verpackt, bald in der Nachbarschaft eingemotteter Herrenkleider, bald in der von patschouliduftenden Pelzen, wie es in den Leihämtern so ist. Da die Leihämter die ihnen überantworteten Uhren nicht aufzuziehen pflegen, fonnte auch feine Abnutzung eintreten. Erst vor furzer Zeit tam der Besizer durch eine große Erfindung in den Besitz von Barmitteln, und er fonnte die Uhr abholen. Tja. Hm. Auf Grund welcher Ermittlungen sollen wir nun handeln: der Ihrigen oder der unsern, Herr Doftor...?"

Dr. Icard war zusehends blaß geworden, aber er sagte über­zeugt und felsenfest: Der meinen natürlich!"

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In diesem Fall", lächelte höflich der Beamte ,,, in diesem Fall müßte ich Sie verhaften, Herr Doktor Icard. Denn es ist Ihre Uhr! Sie haben sie gestern, als Sie uns Ihr Verfahren demon­strierten, bei uns in der Zerstreutheit liegen lassen. Wenn Sie nun dabei bleiben, eine Dame in Watte erstickt zu haben Dr. Icard faßte mit der einen Hand in die leere Westentasche, streckte die andere abwehrend aus und fiel in Ohnmacht. Der Morgen graute, und mir graute auch.

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FÜR DEN KLEINGARTNER

Blütenstauden

Bis zum Ende des letzten Jahrhunderts kannten wir die Blüten­stauden mur aus den alten Bauerngärten, die sich noch hier und da auf dem Lande finden. Dort treffen wir heute noch, wie in alter wie 3eit, die Pfingstrose, die Akelei, das Fliegende Herz und die Bren­ende Liebe, die Aurifel, den Eisenhut, die Salbet und die Flammen­blume und vor allem die vielen Gewürzstauden, welche feit Jahr­hunderten vom Bolt mit besonderer Liebe gepflegt werden. In­zwischen ist die Staude eine Art Modepflanze geworden, und es gibt wohl taum ein größeres Billengelände, auf dem wir nicht eine Staubenrabatte oder gar einen ganzen Staudengarten antreffen.

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hunderterlei zu beachten, eine gründliche Kenntnis der mannigfachen Formen, der Farben und ihrer Wirkungen, der Blütezeiten und dauer, der Wachstumsbedingungen, der Anzucht und der Pflege u. a. m. ist fast unerläßlich. Noch vor der Pflanzung z. B. will man sich ja ein Bild machen können von der Wirkung, die man zu erzielen gedenkt. Selbstverständlich hat hier der persönliche Geschmack des Gartenfreundes vollsten Spielraum. Die Staudenrabatte, die wir oben abgebildet sehen, soll also dem Kleingärtner nicht zum Muster oder Vorbild dienen; nichts wäre verfehrter, als nun sllavisch eine Pflanzung danach zu topieren. Es soll mun einmal gezeigt werden, nach welchem Prinzip man eine wirkungsvolle Stauden­

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Der Meister, der wie immer streng systematisch vorging, unter­fuchte zunächst mit Hilfe empfindlichster Apparate das Werk. In- esate stunt estud teressant, höchst interessant!" sagte er nach Ablauf einer von mir atemlos verbrachten Stunde. Die Antriebsfeder weist kaum eine Abnutzung auf, obwohl die Uhr, wie ich an Hand meiner Kenntniffe auf diesem Gebiete ohne weiteres erfah, bereits vor zwanzig Jahren in der Uhrenfabrik von Lamair u. Co. hergestellt worden ist. Der Mann, dem die Uhr gehört, hat sie also stets sehr ruhig und schonend aufgezogen. Was schließen Sie daraus, Mostar ?"

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,, Daß er viel Zeit hatte."

6 Phlox dec. Europa

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6 Solidago aspera

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6 Delphinium Capri

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hellblau.

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Des Meisters Stirn umwölfte sich. Aus Ihnen wird nie ein Kriminalist! Ich, lieber Freund, ich schließe daraus, daß dieser Mann bei der Begehung seiner Untaten mit falter Gemütsruhe und größter Ueberlegung zu Werke ging." ibidi

,, Welcher Untaten-?" d

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Auch das werden wir bald haben!" sagte Dr. Jcard unverblüfft und untersuchte die Unruhe und die Zahnrädchen. Seltsam! Auch hier Merkmale höchster Schonung. Fast keine Abnuzungserscheinung bei einer zwanzigjährigen Uhr! Ich erweitere somit meine Hypothese dahin, daß dieser vorsichtige Verbrecher ausgebildeter Mechaniter fein muß. Sagen Sie, Freund: sucht man nicht jenen Mann, der vor kurzem seine Schwiegermutter auf einem selbst konstruierten elektrischen Stuhl umzubringen versuchte...?", si at j ,, Wollen Sie etwa behaupten-?"

1

Ich behaupte gar nichts. Ich untersuche." Der Meister zerlegte die Uhr und legte abgefragte Teilchen der Teile unter das lichtstarke Mikroskop Wieder verging eine gute Stunde. Dann rief der Meister fnapp und vielfagend: Ha!" Wieso ha?"

,, Watte! Ich habe Watte gefunden! Hellblaue, rofafarbene und weiße Watte! Ha! Der Mann war also in einer Wattefabrik be­schäftigt, oder-"

,, Oder er hat die Uhr selten benutzt und meist in einem Karton Aber er mit Watteunterlage aufbewahrt!" Dr. Jcard sah mich mitleidig an. Aber Bester! In einem Karton mit drei verschiedenen Battearten, wie...? Haben Sie schon mal ein Uhrenetui mit anderer als einfarbiger Batte ge­fehen? Na also! Rein oder, und nun passen Sie gut auf: oder er hat sein Opfer in Watte erstickt!!!" Er wechselte den ausdrucks­vollen Blick aus Mitleid in Triumph.

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8 Phlox dec. P. Hoffmann

Silberkerze

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44 10 lampanula persicifolia Papaver orient. Red Cap 13 6 Shyrethrum Roseberry. 44 8 anemone japonica 6 Rudbeckia Neumannii 6 Aster amellus Kobold Chrysanthemum Anastasia Primula acaulis

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Mon Marguerite Küchenschelle Townenhut. Sternblume Winterachter

Ene Staudenrabatte

März bis zum November)

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nis blihen allmonatling mehrere Staudensorten zusammen und zwar zahlenmaßic 2 3 4 8 12 13 14 64

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Aufstellung nicht näher zu erläutern, hier mehr zu sagen wäre ein Zuviel. Der Kleingärtner braucht nur unter seinen eigenen Schäßen Umschau zu halten und von seinem Vorrat jeweils die er­forderliche Stückzahl einzusetzen; er tennt ja seine Pfleglinge und Lieblinge genau, weiß, wie sie zueinander passen und wird sich ledig­lich das hier angestrebte ,, System" zunuze machen.d

mit der Stückzahl der Stauden bzw. der Größe Sorte zu bepflanzenden Fläche. Eine wirklich befriedigende Wir­fung erzielt man nur durch die Häufung einzelner Formen und Farben; wenn nur hier und da ein einziger fläglicher roter oder gelber Tupfen blüht, wird das Staudenbeet stets einen unfertigen Eindruck machen. Also: mindestens 4 bis 5 Stauden einer Sorte zu einer Gesellschaft zusammenpflanzen.

is Die ganze Entwicklung der Neuzeit hat es mit sich gebracht, daß| rabatte zusammenstellt. Im einzelnen ist wohl die Skizze nebst die innigen Beziehungen zur Heimstätte gelockert wurden und sich heute die Menschen nur als flüchtige Gäste in ihren Gärten fühlen, deren Ausschmückung sie dem Ermessen von Fachleuten überlassen. Eine wirkliche Wiedergeburt aber hat der alte, bewährte Typ des Bauerngartens in der immer stärker einsetzenden Entwicklung des Kleingartens und des von Jahr zu Jahr bedeutsamer an­liche im Kleingarten ausschlaggebend ist und den eigenartigen wirt­wachsenden Siedlungswesens erfahren. Wenngleich das Nütz- Bor etwas soll jedoch gewarnt werden: Man spare nicht kleinlich schaftlichen Verhältnissen unserer Zeit dadurch geredyt wird, so geht damit insbesondere eben durch die Selbstbetätigung des Besizers is eine starte Rüdfehr zu den rein ideellen Gartenfreunden Hand in Hand. Es ist nicht verwunderlich, daß gerade die Blütenstaube fich größter Vorliebe erfreut ist sie doch ein williges, unerhört vielseitiges Material in den Händen des erfahrenen Gärtners, der nicht mit Unrecht oft mit dem Maler verglichen wird. Er kann die Farben und Formen ganz nach Belieben mijchen und bald ein Meer bunt durcheinanderflutender Töne erzeugen, bald einen gewissen gleichmäßigen Rhythmus eintreten laffen, indem sich von Zeit zu Beit die gleichen Farbstimmungen wiederholen oder verschiedene volle Töne miteinander abwechseln ja, man fann jogar bei etwas gutem Willen zuletzt von Farblichtmufit fprechen! disdict Freilich ist die Zusammenstellung einer solchen Staubenrabatte, die nach Möglichkeit von März bis tief in den Herbst hinein einen Dr. Icard untersuchte unbeirrt weiter. Nach längerer Zeit hielt lebendigen, immer wechfelmben Glor bieten foll, eine der schwierigsten er mir ein Präparat unter die Nase. Riechen Sie nichts?" Aufgaben, die dem Gartenfreunde gestellt werden. Es gibt hier

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Ich dente, er hat sie auf dem elektrischen Stuhl" od Schafstopf! Glauben Sie im Ernst, ein Mann, der eine so nahe und liebe Verwandte wie eine Schwiegermutter taltherzig um die Ede bringen will, habe nicht noch andere Opfer auf dem Ge­wissen?" Das mußte ich einräumen; ich war wohl durch meine eigene Schwiegermutter ein bißchen voreingenommen; sicher gabs auch an­dere, bessere aus dieser Spezies.

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Der( August) September und Oftober ist die geeignetste Zeit für die vegetative( ungefchlechtliche) Bermehrung unserer Stauden durch das Teilen( im Gegensatz zu der Anzucht aus Samen, der ge­schlechtlichen Bermehrung, die im Frühjahr vorzunehmen ist). Biel­leicht läßt sich bei dem Teilen mit dem guten Nachbarn ein kleiner Tauschhandel inszenieren, um unser eigenes Sortiment" etwas ab­wechslungsreicher zu machen. Und dann überlegen wir einmal heftig, wie wir das alte, längst verpflanzungsbedürftige Staudenbeet ,, um­räumen" fönnen( manche Hausfrau tut ja auch in ihrem Heim mit Leidenschaft), um im nächsten Jahr einen noch schöneren Garten zu haben!

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H. Fr. Pohlenz