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Blühendes Gold.

Der herbstliche Blütenschmuck wartet mit Goldhaar, Goldafter, Goldgras, Goldflee, Goldtraube und Miriaden von goldig blühen­den Kompofiten auf.

Langsam sprießt jetzt das Gold der Goldrute auf langen Certen in schmalen Rispen und gibt zusammen mit der goldgelben, hochschossigen Rusbeckia unserem Gartenflor einen goldigen Hinter­grund. Besonders prächtig blüht jetzt der Goldball, gelbgefüllt und bis eineinhalb Meter hoch, und dessen Schwester der Gold­strahl, mit ziegelartig übereinanderliegenden Blütenblättern. An Flußufern verwildert tropft von der kanadischen Goldrute aus ein­seitiger Rispe das Blütengold zwischen tiefgrüne Sumpfgewächse. Die tulturvierten Sprößlinge der Goldruten sind uns wertvolle Herbstblüher im Goldstrahl, im leuchtend goldgelben Goldschleier, in der dunkelgoldgelben reichverzweigten Goldelfe und im niedrig wachsenden Spätgold.- Ihr Farbenspiel erwidert das Goldhaar oder die Gold aster, die auf besonnten Hügeln ihre in dichten Ebensträußen stehenden Köpfchen der August- und Septemberſonne zuwendet. An Pracht wird sie überboten von der goldgelben Samt­blume, dem Schönauge oder Schönblid mit braunrotem Grund und dem sproffigen, großblumigen Alant, dessen goldige Seidenblüten jetzt in der Hochflut ihrer Bracht stehen. Ihrer höchsten Entfaltung gehen entgegen das goldgelbe Rindsauge, das besonders faltigen Grund und Berghänge liebt, dann die knollige Sonnenblume mit ihren vielen kleinen goldigen Blütenköpfen sowie der goldgelbe Rain­farn und das gleichfarbige balsamische Marienblatt. An Garten­rändern und Schutthalden wuchert die Goldwurz, die Wurzel des Schöllkrauts, deren gelber Saft in ländlichen Gegenden zum Weg­ägen von Warzen verwandt wird. Auf den Wiesen reifen Gold hafer und Goldgras oder Lawendelgras, das eine Kampferart( Kumarin) enthält und dem Ohmt oder Nachheu den Heugeruch verleiht. Auf einsamen Triften und an Waldrändern sproßt der Goldtlee mit seinen goldgelben gedrängtblütigen Köpfchen. Um auch dem Papier nedisch goldenen Schein zu geben, nennt sich eine niedere Staude mit graufilzigem Laub und gelben Blüten, Goldschein. Mögen die heutigen Zeiten auch nicht gerade goldig sein, so fann uns eins nicht genommen werden, das blühende Herbstgold auf Wiesen, Triften und in unseren Gärten.

Bestrafter Raffenfanatismus. Wichtige Entscheidung des Arbeitsgerichts.

Die interessante Frage, ob einem jüdischen Arbeitgeber die Weiterbeschäftigung eines Arbeitnehmers zuzumuten sei, der sich außerhalb der Dienstzeit antisemitisch betätigt, beschäftigte das Ber­ liner Arbeitsgericht.

Bei einem Apothefer in der Rosenthaler Straße war seit mehr als einem Jahr ein Fräulein U. als Praktikantin tätig. Vor ihrer Einstellung hatte sich der Befizer der Apotheke mit Rücksicht auf seine zur Mehrheit jüdische Kundschaft vergewissert, daß die Praktikantin nicht Antisemitin sei. Anfang Auguſt gingen dem Apotheker plöglich anonyme Briefe zu, in denen ihm mitge­teilt wurde, daß seine Praktikantin im Südwesten Berlins auf der Straße Flugblätter antisemitischen Inhalts verteilt hätte, was fie, zur Rede gestellt, auch zugab. Der Arbeitgeber machte fie darauf aufmerksam, daß ihr Verhalten erstens nicht mit ihren Anstellungsbedingungen vereinbar sei und daß man ihm außerdem nicht zumuten fönne, sie weiter zu beschäftigen, wenn sie sich ferner­hin antisemitisch betätigte. Nach dieser Unterredung verließ die Praktikantin die Apotheke, ohne daß man wußte, ob sie entlassen worden war, oder selbst gekündigt hatte. Vor dem Arbeitsgericht ftrengte sie dann die Stage auf Fortlegung des Zehrverbaunilles ble an mit der Behauptung, fristlos entlassen worden zu sein. Der beflagte Apothefer bestritt dies zwar, sprach dann aber die fristlose Entlassung wegen ihres Verhaltens in der Verhandlung aus. Das Gericht wies die Praktikantin nach kurzer Beratung mit ihrer Klage ab. In der Begründung betonte der Vorsitzende, Amtsgerichtsrat Auerbach, daß einem jüdischen Arbeitgeber nicht zugemutet werden fönne, einen Arbeitnehmer zu beschäftigen, der außerhalb der Dienst­zeit antisemitische Propaganda treibe.

Der Freund der Schönheitskönigin. Die Strafe für einen Chloroformüberfall.

Der Raubüberfall des Artiffen Torge, der am 23. April einen Juwelier in der Kantstraße mit einem chloro­Sormdurchtränkten Schwamm überfallen hatte, beschäftiglte die Ferienftraftammer des Landgerichts III .

Der Angeklagte, der in den letzten Jahren als Sensationsartist and Varieté- und Filmkünstler tätig gewesen war, hatte sich mit der jungen Berlinerin Margot Roeppte befreundet, die im letzten Jahr zur Berliner Schönheitstönigin gewählt wurde. Da das junge Paar fein Geld hatte und in Berlin nach einer Reise in die Schweiz feine Tätigkeit fand, entschloß sich Torge, dem seine Freundin mit Berlassen drohte, in seiner Verzweiflung, sich durch eine Gewalttat Geld zu verschaffen. Auf die Hilferufe des Juweliers, der durch das Chloroform nicht ganz betäubt worden war, waren aber Passanten hinzugeeilt, so daß Torge aus dem Juwelierladen nichts rauben fonnte.

Das Schöffengericht Charlottenburg hatte den Angeklagten zu neun Monaten Gefängnis verurteilt. Hiergegen hatte die Staatsanwaltschaft Berufung eingelegt, da ihr die Strafe wegen der planmäßigen Vorbereitung der Tat zu gering erschien. Die Ferienstraftammer hgb das angefochtene Urteil auf. Torge wurde diesmal wegen versuchten Raubes in Tateinheit mit gefährlicher Körperverlegung zu einem Jahr drei Monate Gefängnis verurteilt. Miß Berlin " blieb, wie in der ersten Instanz, wegen Berdacht der Teilnahme als Zeugin unbeeidigt.

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Verzweifelte Mieter

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starrköpfige Hausherren. Der Kleingewerbetreibende V. hatte in einem Weißenseer Ber­gnügungspart einen kleinen Stand, der ihn, nachdem er seinen Beruf als selbständiger Fensterpuger aufgeben mußte, notdürftig ernährte; aber die Not der Zeit machte auch an seiner winzigen Existenz nicht halt, er fonnte die unverhältnismäßig hohe Miete von 253 Mart nicht mehr aufbringen und stand wieder einmal vor dem Nichts. Wer aber nichts vereinnahmt, kann auch nichts aus geben und so wurde sein Schuldkonto beim Hauswirt größer und größer. Berzweifelt wandte er sich überallhin um Hilfe, aber ver­gebens; inzwischen hatte der Hauswirt all seine Habe pfänden Tassen, die Bollstreckungsbeamten hatten schon den Auftrag, die Sachen zur Pfandkammer zu schaffen, die Wohnung ward ver­fiegelt, der Mann sollte sie nicht mehr betreten. Als dann in legter Minute das Wohlfahrtsamt fich zur Mietezahlung bereit er­flärte, weigerte sich der Hauswirt, dem unglücklichen Mieter das geringste Entgegenkommen zu zeigen; unter feinen Umständen follten die Leute ihre Wohnung wiederhaben, dagegen erflärte er fich bereit, ihnen eine Erfah wohnung zu geben, die jedoch so minzig mar, daß nicht einmal ein Bruchteil der Sachen Blaz gefunden hätte. Inzwischen hatte die Ehefrau des Mannes in Neukölln eine fleine Beschäftigung gefunden und nun wollfen die Leute, der Fahrgeldersparnis wegen, ihre Wohnung gegen eine in

Ueber den Kapverdischen Inseln.

Die Fahrt des Graf Zeppelin " nach Südamerika .

Am Mittag ging das Luftschiff Graf Zeppelin" über den ap perdischen Inseln zur Erforschung der Wärmeaus strahlung auf eine Höhe von 1000 Metern. Das Luftschiff befand fich um 15 Uhr mitteleuropäischer Zeit auf 21 Grad öftlicher Länge und 13 Grad nördlicher Breite und machte schnelle Fahrt. Ueber Sao Thiago auf den Kapverdischen Inseln wurde Poft ab­geworfen.

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Bei dem Luftweg nach Südamerika hat man entweder den Nordostpassat oder den Südostpassat zu durchqueren. Ein Passat ist eine von einem Hochdruckgebiet abwehende Windströmung. Die Hochdruckgebiete auf dem Ozean liegen durchschnittlich unter dem 30. Grad nördlicher und 30 Grad südlicher Breite. Die vom nord­atlantischen Hochdruckgebiet in Richtung Spanien und Portugal abftrömenden nordwestlichen bis nördlichen Winde werden als Nord­oftpassat bezeichnet und die entsprechenden vom füdatlantischen Hoch drudgebiet abströmenden Südostwinde als Südostpassat. Bassate fließen beide der Tiefdruckrinne zu, die sich von der West­afritafüfte bis zur brasilianischen Amazonamündung erstreckt. Eine afritatüste bis zur brasilianischen Amazonamündung erstreckt. Eine Südamerikaluftfahrt wird also niemals ganz regenfrei verlaufen können. Aber an sich verschaffen die Passate( im allgemeinen herrscht der Nordostpassat vor) günstige meteorologische Bedingungen, und bei der Hinfahrt ist meist mit Rückenwind zu rechnen.

Wetterhilfe der Großdampfer.

Die

Nach Nordamerika tommt das Luftschiff rascher, aber die län gere Fahrzeit der südlichen Route wird durch die gebotene Fahr sicherheit aufgehoben. Bei einer Gesamtlänge von etwa 7300 Kilometern hat die Fahrstrecke fünf Etappen. Vom deutschen Standort des Luftschiffs bis nach Kap Sao Vinzente, dem südlichsten Zipfel Europas , der in den Atlantischen Ozean hineinragt, beträgt die Landstrecke 1800 Kilometer. Der Weg über den Ozean, von Kap Vinzente nach Madeira , ist 1000 Kilometer lang. Von Madeira nach den Kanarischen Inseln hat der Zeppelin 500 Kilometer zu überfliegen. Von den Kanarischen Inseln nach den Kapverdischen beträgt die Strecke 1500 Kilometer, von da zur Insel Sankt Paul ebenfalls 1500 Kilometer und von dieser Insel bis nach Pernambuco an der brasilianischen Küste sind noch 1000 Kilometer zu überfliegen. Sehr wesentlich für den glatten Verlauf der Südamerikafahrt

Neukölln tauschen. Wiederum stellte sich ihnen der Hauswirt ent­gegen, indem er alle Wohnungsreflektanten abmies. Mit vielem Bitten erreichten sie einen Räumungsaufschub von 3 Wochen. beiden Menschen, die bis vor kurzem in bescheidenen, aber geord= Nachher wird wohl die Tragödie ihren Fortgang nehmen. Die beiden Menschen, die bis vor kurzem in bescheidenen, aber geord neten Verhältnissen lebten und ihren Verpflichtungen immer ge= wissenhaft nachtamen, sind der Verzweiflung nahe.

Wieder schwere Motorradunfälle.

Mehrere Tote und Schwerverlette.

Am letzten Sonntag ereigneten sich wieder eine Reihe von schweren Motorradunfällen, die mehrere Tote und Schwerverlette forderten. is

In den späten Abendstunden fuhr in der Bajewalker Straße in Buchholz ein Motorrad in rasendem Tempo auf einen Ge­müsewagen auf. Das Rad wurde bei dem außerordentlich heftigen Zusammenprall völlig zertrümmert. Der Führer des Motorrades, ein 21jähriger Erwin Taumeyer aus der Berliner Straße 43 in Buchholz , wurde auf der Stelle getötet, fein Sozius, ein 27 Jahre Buchholz, wurde auf der Stelle getötet, sein Sozius, ein 27 Jahre alter Erich No ad aus der Stolpische Straße 27 in Berlin , wurde mit lebensgefährlichen Verletzungen in das Pankower Krantenhaus eingeliefert, wo er bald nach seiner Aufnahme starb. Nach den polizeilichen Ermittelungen dürfte die Schuld an dem Unglück den Motorradfahrer treffen, da das Fuhrwert vorschriftsmäßig beleuch tet war. Am Schönhauser Tor stieß ein mit zwei Personen besetztes Motorrad mit einer Autodroschte zusammen. Dabei erlitten der 23jährige Autoschlosser Wilhelm Treptow aus der Blücher­straße und der gleichaltrige Schneider Willi Witte lebensgefähr­liche Verlegungen. Beide wurden in das Urbanfrankenhaus gebracht. Ein weiterer Motorradunfall trug sich in der Majuren- Allee, unweit des Funkgartens, zu. Dort fuhr der 22jährige Motorradfahrer Erich Gurr aus Weißensee mit einem Privatauto zusammen. Gurr und sein Mitfahrer, ein 24 Jahre alter Frizz Lazte aus der Kolonie Jungfernhöhe in Weißensee, mußten mit schweren Verlegungen in das Wilmersdorfer Hildegardtrantenhaus überführt werden.

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Beim Ueberschreiten des Fahrdammes wurde am Sonntagabend vor dem Hause Flottwellstraße 11 ein etwa 60jähriger, bisher noch unbekannter Mann von einer Autodroschke überfahren. Der Ver­unglückte starb auf dem Transport zum Elifabethtrankenhaus.

Todessturz beim Fallschirmabsprung.

Das Ende einer früheren Filmschauspielerin.

Kopenhagen , 31. August. In Gegenwart von 6000 Zuschauern verunglückte am Sonntag bei einem Fallschirmabsprung in Grenaa ( Jütland ) die einst unter dem Namen Mille bekannte Filmschauspielerin Amilie Sannom. Sie war mit dem bekannten dänischen Flieger Clauson Kaas auf­gestiegen und sprang aus 600 Meter Höhe ab. Zum Entsetzen des Publikums öffnete sich der Fallschirm nicht. Der Körper wurde völlig zerschmettert aufgefunden. Die Mille war in den Jahren 1913 bis 1916 in der Filmwelt Europas bekannt als Mitglied der dänischen Filmgesellschaft Danmark . In der Inflationszeit machte fie in Deutschland verschiedene Vorführungen, auch Absprünge mit dem Fallschirm, wobei sie einmal in Deutschland vom Wind abge: trieben in einen See geworfen wurde.

Zirkus Busch.

Berlins älteste und ehemals populärste Vergnügungsstätte, der Zirkus Busch, ist wieder eröffnet und sorgt mit einem großen Er­öffnungsprogramm für unterhaltende Stunden. Allerdings ist mit der alten Tradition, rein zirzensische Kunst zu bieten, gebrochen; an ihre Stelle ist zeitgemäß ein Varietéprogramm voller Sensationen getreten, eine davon gibt das Trio Reg, das sich in Fallschirmabsprüngen aus der Zirkusfuppel produziert.

Gleich nach dem Absprung öffnen sich die Schirme und landen mit den fühnen Springern unten im Sprungnez. Diese Absprünge find um so maghalsiger, als man weiß, daß sich in der Luft die Schirme erst nach etwa 20 meter entfalten, hier die ganze Hähe aber nur 26 Meter beträgt. Hundertprozentige Birtustunst ver­mittelt Roberto, der Schulreiter. Er und sein feinnerviges Pferd scheinen miteinander verwachsen, eine so geschlossene, kultivierte Leistung wird uns hier zuteil. 4 Cavallinis find Clowns von

des Luftschiffs ist die Erforschung der Windverhältnisse in der Höhe. Schon seit dem Jahre 1922 werden von der deutschen Seewarte in Hamburg auf Anregung der deutschen Luftfahrt ent­sprechende Forschungen angestellt. Hamburg Süd ", Hapag " rnd Norddeutscher Lloyd " haben auf ihren nach Südamerita fahrenden Schiffen des öfteren Plätze für Meteorologen zur Verfügung gestellt. Die Gelehrten führten auf ihren Fahrten mit Hilfe von Pilot­ballonen insgesamt 1800 Höhenwindmessungen bis zu höhen ven 22 Kilometern aus. Um derartige Höhenwindmessungen laufend durchführen zu können, haben seit einiger Zeit die Kapitäne und Offiziere der genannten Reedereien auf Veranlassung der deutschen Seewarte diese Messungen selber übernommen. Drei solcher Höhen­windmessungsstellen gibt es auf Schiffen, die den Atlantischen Ozean befahren, und drei weitere auf der Südamerikaroute. on den Höhenwindmessungen auf dem Südatlantif kommen augenblicklich die Arbeiten des Dampfers Rap Arcona" der Hamburg Süd " in Frage. Außerdem kreuzt zur Zeit vor der Küste vor Rio del Oro( Westafrika ) mit entsprechender Aufgabe das Motorschiff Orion", das Hilfsschiff der Deutschen Lufthansa für deren Flüge Cadiz - Las Palmas ; die Meteorologen des Hilfsschiffes werden also gleichfalls den Zeppelin unterstützen. Vor allem wird aber auch die Hamburger Seewarte dreimal täglich über den Flughafen Ham­burg- Fuhlsbüttel tonzentrierte Wetterberichte im Klar­tegt an das Luftschiff übermitteln.

Die Luftreise nach Südamerika ist von startem wirtschaftlichem Intereffe bedingt. Zwei große auf einander angewiesene Wirtschafts­tontinente rüden durch den Flugverkehr einander näher.

Gronau über Kanada .

Das Flugzeug von Gronaus wurde um 12.42 Uhr Ost­normalzeit über Kap Jones am Eingang der James- Bay, etwa | 150 Meilen nördlich von Moose Faktory( Ontario , Kanada ), gesichtet. Do X" wird überholt.

Die Leitung des Luftschiffes Do X" hat beschlossen, von einem Flug nach Cleveland zu den nationalen Fliegerrenen abzusehen, da es für ratsamer gehalten wird, sämtliche zwölf Motoren des Do X" gründlich zu überholen, che der Weiter­flug unternommen wird.

Klasse und den Berlinern nicht unbekannt, und die 3 Collins, ein Trapezakt in den Lüften, sind das Waghalsigste auf diesem Ge biet, das man sich vorstellen kann. 3 Karolys, Gentleman­reiter, sausen auf ihren Pferden im D- 3ugtempo durch die Manege, dabei die unerhörtesten akrobatischen Kunststüde pollbringend. Die 6 Jim Wong- Chinesen scheinen fnochenlose Phänomene zu sein, so sehr haben sie ihre Körper bei ihrer Parterreakrobatik in der Hand. Ward and Mitrenga tanzen und jonglieren und Miß Avanti und Tuba, ein lustiges Duo, spielen mit Meisterschaft alle möglichen Instrumente und würzen ihr Spiel mit fomischen Späßen. Dann ist noch eine Ruffentruppe zu nennen, die tanzt, fingt und reitet und viel beklatscht wird.

Mit 255 Einbruchsdiebstählen belastet. Beendigung des Dortmunder Riefendiebstahlprozesses. Dortmund , 31. August.

Nach dreitägiger Verhandlung vor dem Dortmunder Schöffengericht wurde im großen Dortmunder Einbruchdieh­stahlprozeß das Urteil verkündet. Der 23 Jahre alte Franz Kitta, der Anführer einer 13 köpfigen Diebesbande, dem die An­flage allein 255 Einbruchsdiebstähle zur Last legte, wurde megen fortgesetzten und vollendeten schweren Diebstahls zu acht Jahren Zuchthaus verurteilt. Neun Angeklagte erhielten wegen der gleichen Vergehen Gefängnisstrafen von zwei Monaten bis drei Jahren. Ein Angeflagter wurde zu zwei Jahren Zuchthaus ver­urteilt, während drei freigesprochen wurden.

Zwei Chetragödien in München . Wirtschaftliche Not treibt zur Verzweiflung.

München , 31. Auguft.

Am Sonntag haben sich in München erneut zmei Ehee tragödien abgespielt. In einem Haus im Westen der Stadt wurde ein 27 Jahre alter Buchdruckereibesitzer und dessen 22 Jahre alte Ehefrau mit Gas vergiftet tot aufgefunden. Man nimmt an, daß schlechte wirtschaftliche Verhältnisse das Ehe paar, das vier Jahre zusammen verheiratet war, zu den Selbstmord getrieben haben. Die zweite Tragödie hat sich im Norden der Stadt abgespielt. Hier hat ein 60 Jahre alter Papier­fabrikant, der angeblich große Verluste bei Geldgeschäften er­litten hat, seine gleichaltrige Frau durch einen Herzschuh getötet und sich dann se bst erschossen.

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Gerüsteinsturz in Zittau .

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Bei der Aktiengesellschaft F. A. Bernhardt, Weberei und Färberei in Zittau , wo in einem Färbereiraum eine Aſbeſtdecke eingebaut wird, stürzte gestern nachmittag ein Teil eines etwa acht Meter hohen Gerüstes zusammen, auf dem sich eine größere Anzahl von Arbeitern befand. Sechs von ihnen wurder in die Tiefe gerissen. 3 wei3immerleute und ein Maurer erlitten schwere Verlegungen und mußten in das Städtische Krankenhaus eingeliefert werden.

Ein junger Mann erschoß sich. Gestern gegen 17 Uhr fanden Straßenpassanten auf dem Freigelände Hermsdorfer Straße Ede Oranienburger Damm in Wittenau einen toten jungen Mann. Die Polizei wurde alarmiert und stellte in dem Toten einen 20jährigen Mann namens Manning aus Weißen­ see , Berliner Allee, fest. Die Untersuchung durch die Po­lizei und den Arzt ergab, daß sich Manning schon rund zweiein­halb Stunden vorher mit einem 6,35falibirigen Browning durch einen Herzschuß getötet hatte. Die Schußmaffe wurde unter dem linken Arm gefunden. Die Motive zur Verzweiflungstat des jungen Menschen sind noch unbekannt.

Eine billige Spreewaldfahrt( Autofahrt), bequem, luftbereift, angenehm, etwa achtstündige große Hochmaldfahnfahrt, gute reichliche Verpflegung( Frühstüc, Mittag, Kaffeegeded). Breis nur 9,40 Mart, veranstaltet am 6. September die Liuba", Werbestelle für Spreewaldfarten. Teilnehmerkarten bis 3. September: N. 58, Kremmener Str. 15( Zigarrengeschäft), Nähe U- Bahnhof Bernauer Straße, Tel. Bineta 1793