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Gesamtwirtschaft getan haben, fondern in ihren ungeheuren Fehlern, die für Millionen Arbeitslosigkeit und Not bedeuten Di« privaten Großbanken tragen gleiche Schuld wie die kapi- talistischen Wirtschaftssührer aus der Industrie. Die Bant- surften haben die wildeste Konzern- und Kartellpolitit be» günstigt. Sie haben den Kapitalstrom, der aus den Erspar- nissen und der Arbeit des ganzen Voltes zusammengeflossen ist. an Punkte gelenkt, an denen er ohne Nutzen für die Volks- Wirtschaft vergeudet worden ist. Sie tragen Schuld an den Fehlinvestitionen, an der ungesunden Verschiebung der Ge- wichte zwischen Schwerindustrie und Massenbedarfsindustrie! Aus ihrer Schuld und chren Fehlern muß die Erkenntnis des Volkes wachsen, daß diese Macht nicht mehr unkontrolliert angewandt werden darf. Die sozialdemokratische Forderung eines Bankenamts ist deshalb nichts weniger als die Forde- mng einer staatlichen Nachtwächterkontrolle über die Banken. Sie eirthält den Willen zur positiven staatlichen Einwirkung auf die Banken und über die Banken aufdie Gefamtwirtschaft. Sie will«ine volkswirtschaftliche Schlüsselstellung dem staatlichen Einfluß unterwerfen, um von hier aus die Organisation und BeHerr- schung der Wirtschaft für das Gemeinwohl in Angriff zu nehmen. Hier ist eine zentrale Forderung, für die die ganze Kraft der gesamten Arbeiterschaft eingesetzt werden muß! Das Wort des Vorsitzenden des englischen Gewerkschaftskongresses gilt auch für uns: entweder w i r werden die Banken beherrschen. oder sie werden uns beherrschen! Wir wollen die Voltsherrschaft über die Volkswirtschaft, und um sie zu erreichen, wollen wir die Staatsherrschaft über die Bankokratie!, Die zweite zentrale Forderung der Entschließung der sozialdemokratischen Reichstagsfraktion heißt: Schutz gegen HungerundKälte indiesemWinter! Die Haiden liegen in Deutschland   berstend voll von Kohle, durch eine zweite Riesenernte sind Kartoffeln in Ueberfülle vor- handen aber kapitalistischer Widersinn hat bisher verhin- dert, daß der Ueberfluß für die notleidenden Volksschichten nutzbar gemacht werden konnte. Der Winter droht mit neuer Arbeitslosigkeit, mit Hunger und Kälte gegen die Notleiden- den der Ueberfluß muß zu ihnen in Bewegung gesetzt werden! Die sozialdemokratische Reichstagsfraktion unterbreitet ein Programm für eine großzügige Aktion des Reiches zu zu- sätzlicher Naturalhilfe für die notleidende Bevölkerung. Diese Naturalhilfe soll«in« besonder« Schutzmaßnähme gegen die Schwierigkeiten des kommenden Winters als zuzügliche Leistung zu den Geldunterstützungen sein. Die diesjährige Kartoffelernte wird auf 43 Millionen Tonnen geschätzt und geht weit über den normalen Bedarf an Speise-, Futter- und Industrietartoffeln hinaus. Die Halden- bestände des Steinkohlenbergbaues betragen etwa WA Mil­lionen Tonnen Kohle und Koks, die Haldenbeständ« des Braunkohlenbergbau es etwa 3 Millionen Tonnen Broun- kohle und Briketts. Diese Borrät« müssen der Versorgung der notleidenden Bevölkerung dienen, die Kosten dafür können auf dem Wege, den die Sozialdemokrati« zeigt, ohne große finanzielle Mehrleistung der Reichskasse ausgebracht werden. Wenn im kommenden Winter 5 Millionen Familien pro Familie sechs Zentner Kartoffeln und zwanzig Zentner Steinkohle oder Brikett« erholten, so würden für die Beschaffung der Kartoffeln hoch- stens 40 bis 45 Millionen Mark, für die Kohlenbcschaffung 60 bis 70 Millionen Mark nötig fein. Die Kartoffelversorgung kann aus einer Sanie- rung des Branntweinmonopols und den damit ver- bundenen Ersparnissen für das Reich ohne Schwierigkeiten be- stritten werden. Beim Branntweinmonopol haben sich Riesen- Vorräte in Höhe von 2 Millionen Hektoliter angehäuft, die ausreichen, den Absatz von mehr als einem Jahre zu beftiedi- gen. Die Suspendierung des Brennrechts ist zur Sanierung des Branntweinmonopols unerläßlich. Das Branntwein- Monopol käme damit in die Lage, die großen, vom Reich in Anspruch genommenen Darlehen zurückzuzahlen. Das Reich könnte mit diesen Mitteln die sonst zu Kartosfelsprit ver- brannten Kartoffelmengen abnehmen, die Brennereibesitzer dadurch schadlos halten und zugleich die Sonderzuweisung an die notleidenden Familien vornehmen. Berücksichtigt man, daß im Reichsctat 7 5 M i l l i o n e n als Darlehen für die Brannt- weinmonopoloerwaltung vorgesehen sind, daß dieser Betrag zeitweise voll vom Branntweinmonopol in Anspruch genom- men wird, daß andererseits für den Ankauf von 1,5 Millionen Tonnen Kartoffeln höchstens 40 bis 50 Millionen Mark er- forderlich fein dürsten, so ergibt sich, daß die Kartoffelverfor- gung durch eine sinnvoll« finanzpolitisch« Maßnahme ohne Neuinanspruchnahme von Reichsmitteln möglich ist. Ueberschießende Beträge könnten zur Finanzierung der .Kohlebeschaffung verwandt werden, ferner können Steuer- rückstände von Bergbaukonzernen verrechnet werden, und schließlich könnten die fehlenden Mittel durch stärkere Auf- wandsbesteuerung beschafft werden. Für diese zentralen Forderungen wird die sozialdemokra- tische Reichstagsfraktion ihre ganze Kraft einsetzen. Sie wendet sich mit ihnen an die gesamte Arbeiterschaft, an da« ganze deutsche   Volk. Ihre Entschließung, die nach viel- stündiger ernster Beratung gefaßt wurde, ist Forderung und Mahnung an die Regierung, vor allem aber auch ein Ruf an das Volk: Her zu uns! Mit uns für Schutz der Notleidenden gegen Hunger und KAte! Mit uns für Staatsherrschast über die Bankokratie. für Volksherrschaft über die Volkswirtschaft!
Rededuell Macdonald-Henderson.
Historische Tagung im Ltnierhaus.
Hamburger Bürgerschafiswahl. In Hamburg   find zur Bürger- IchaftKoahl 15 Wahlvorschläg« eingereicht worden. Di« Bolksronservattven Treviranus und Sambach   beteili- gen sich nicht an der Wafcl. DI«kommunistisch« Opposition" hat nur im Hamburger Landgeb, et tau Kandidatenliste eingereicht
Laudan. 8. September.  (Eigenbericht.) Das Unterhaus trat am Dienstagnachmittag zu einer, wie die englische Presse sagt, historischen Sitzung zusammen. In der Umgebung des Parlaments hatte sich eine groß« Menschenmenge angesmnmett. Auf der Regierungsbank saßen Macdonald, Baldwin und Herbert Samuel  , hinter ihnen in« Regie­rungsparteien, die Konservativen und Liberalen. Der Platz reichte für die Regierungsmehrheit kaum aus. Churchill   mußte auf einem Treppensitz Platz nehmen. Henderson, der Führer der Oppo- sition, saß aus der anderen Seit« des Hauses. Die Atnrosphäre war von Anfang an mit Nervosität geladen. Immer wieder er- tonten Ordnungsrufe des Sprechers. Die Sitzung begann mit einem Wortwechsel zwischen ZNacdonald und henderson. Der neue Führer der Arbeiterpartei bezeichnete es als unfair gegen die Opposition, die Budgetmaßnahmen unter dem Druck der Krise durch das Parlament Hetzen zu wollen. Macdonald erwiderte, er freue sich, daß heuderson weuigfiens das Vor- handenseiu einer Krise anerkenne. Am Mittwoch werde er darüber abstimmen lassen, ob sich da» Haus als vudgetausschuß konstituieren wolle. Die zu erwartend« Zustimmung werde die Be- gierung als Vertrauenskundgebung de, Parlaments aussassen. Das eigentliche Sanierungsprogramm werde dem Unterhaus am D o n- n e r» t a g durch Schohkanzler S n o w d e n unterbreitet werden. Nach Verlesung der königlichen Botschaft erhob sich Macdonnld und gab die Erklärung der Regierung ab, in der es u. a. heißt: Dinge ereignen sich zuweilen, zu deren Ueberwindung Mut erforderlich ist. Es ist dann mitunter auch unmöglich, den p o p u- lären Weg einzuschlagen. Am 8. August habe ich eine Erklärung erhalten, daß die Bant von England angesichts des b«- unruhigenden Abflusses von Depositen und der Gc- fahr für die Goldreserven es für unmöglich halte, der ernsten Lag« Herr zu werden. Die Krise wuchs ständig. Um den Goldabfluß einzudämmen, wurden kurzfristige Kredite ausgenommen. Bis zur dritten Augustwoche waren diese Kredite praktisch er- schöpft und die Bant von England wieder in Schwierigkeiten. Eine weitere Anleihe wurde benötigt, um den Sterlingturs zu hatten. Tatsächlich liefen Bericht« ein, einer immer düsterer a(» der ander«. Die Lage hatte sich soweit entwickelt, daß ein Sturm im Anzug war, und wenn wir ihn nicht abwendeten. so würde erweiteTrümmerfelder hinter sich gelassen hoben. Die Regierung hatte schnell und mit Tatkraft zu handeln, ohne Rücksicht auf die Parteimaschinerie(mit einem Blick mif die Opposition). Wenn dies getan ist, dann werden alle a n d e- reu Fragen soogsättig und gründlich untersucht werden müssen, u. a. solch« Problem« wie die Kriegsschulden. Wer aber will das jetzt? Di« Schwierigkeit der Lage bestand darin, daß wir durch die Umstände absolut gezwungen waren, eine Anleihe zu erhalten. Di« Konservativen und Liberalen hatten einem jeden Plan, der diese Anleihe sicherstellte, ihre Zustimmung versprochen. Der Premier- minister erklärte ausdrücklich, daß niemals während das ganzen Verlaus» der von Snowden und ihm mit Zustimmung und Kenntnis der Regierung geführten Verhandlungen sich die Banken in politisch« Vorschläge eingemischt hätten, sondern daß sie sich lediglich daraus beschränkt hätten, der Regierung fach- verständigen Rat(!) bezüglich der Wirkung der Vorschläge und des möglichen Ertrages der Anleihe zu geben. Es sei viel von einer Verschwörung der Bqnkiers gesprochen worden und von einem Versuch, die politischen Entscheidungen von der City aus zu kontrollieren. Demgegenüber stelle er fest, daß keine außen- stehend« Autorität die Politik des Staates kon- t r o l l i« r« n solle.(Beifall bei den Regierungsparteien und G« g« n r u f e bei der Opposition.) Weder irgendeiner finan­ziellen noch irgendeiner anderen Organisation(mit einem Blick auf die Arbeiteropposition) solle das Recht zugestanden werden, die nationale Politik zu diktieren. Angesichts der weitreichenden Ber- Handlungen, die ziemlich bald über die Roparationsabkommen usw. begonnen werden müßten und mit deren Erörterung nur angefangen werden könnte, wenn der allerbeste Wille zwischen Frankreich  . Amerika   und England geschassen sei, bemerkte Macdonald mit einem Blick aus Henderson: Es ist zu hoffen, daß diejenigen, die Ersahrungen in der Führung auswärtiger Angelegenheiten haben, dafür gesorgt haben, daß in diesem Kampfe gegen die Banken nichts von dem wiederholt wird, was neulich über den angeblichen Mangel des von New York   und der ganzen amerikanischen   Bank- wett an den Tag gelegten großartigen guten Willens gesagt worden ist. Als daraus der Premierminister sich für Sparmaßnahmen in allen Volksschichten einsetzte, wurde er mit der Frage unterbrochen, wie es m i t ihm selbst stehe. Seine Antwort daraus lautet«: Ich werde eine Reduzierung von 1000 Pfund zu tragen haben. Zu der Frage nach der möglichenAmtsdauer der Regierung betonte Macdonald, daß es Pflicht der Regierung fei, solange im Amte zu bleiben, bis die Krise überwunden, bis die Welt aufs Reue davon überzeugt sei, daß der Sterling unangreifbar sei und Löhne und Einkommen des Volkes von den zerstörenden Emsküssen befreit feien, die sie kürzlich bedroht hätten. Wenn das Unterhaus entscheiden würde, daß nicht mehr getan werden könne, dann würde die Regierung bereit sein, ihr Amt dem König zurückzugeben. Die Rede des Pvemiermimsters dauerte eine volle Stunde. Nachdem der Premierminister geendet hatte, erhob sich sofort der Führer der Oppvsittcm, Hettderfott, und führt« u. a. aus: In den 28 Jahren meiner parlamentarischen Laufbahn habe ich zu dem Haus niemals mit einem größeren Gefühl von Verlegenheit gesprochen als heute.(Ironische Beifallskundgebungen.) Diejenigen, die die Arbetterpartei verlasicn hätten, hätten, so bemerkte er weiter, der Partei einen großen Verlust zugefügt. Bei der gegenwärtige» Regierung Handel« es
sich incht um eine nattonale Regierung. Solange dies« Rogrerung im Amte sei, würden er und sein« Kollegen die Opposition bilden, und nichts würde sie davon abbringen. Wenn das Budget, so fuhr der Redner fort, balanciert«erden muß. so sollten wir na» an diejenigen wenden, die am meisten haben, und nicht an diejenigen, die am wenigsten besitzen. Ich bin stolz auf die Tatsache, daß ich der Führer der Opposition bin, die sich gegen die Herabsetzung der Arbeitslosenbezüge wendet. Ich habe mich dringend für eine Zusammenkunft der Arbeiterpartei eingesetzt, als die Lage ernst wurde, aber niemals ist der Arbeitspremierminister mit denen zusammen­getroffen. die e, ihm ermöglicht haben, seine Position einzn- nehmen. Diesistnochniemalsdagewesen. Die finanziellen Schmie- rigkeiten haben nicht in England ihren Ursprung. Es wurde be- hauptet, daß sie das Ergebnis einesverschwenderischen sozialistischen   Kabinetts gewesen seien.(Ungeheurer Beifall der Sonseroativen!) Zwei Sparmaßnahmen kann die Opposition nicht billigen: Eine Einmischung in die Wirk- samkeit der sozialen Dienste und«ine Herabsetzung des Lebensstandards durch Beschneidung der Arbettslosenbezüge. Die ehemalige Arbeiterregierung hat Sparmaßnahmen im Umfange von 56 Millionen Pfund provisorisch angenommen. Einen Tag nach dieser Annahme wurde mitgeteilt, daß weitere 25 bis 30 Mil- lionen Pfund eingespart werden müßten, und daß in der Hauptsache die Ersparnisse zu Lasten der Arbeitslosen erfolgen müßten. An dieser Stelle unterbrach Macdonald und bat um nähere Informationen über diesen Punkt. Auch Sir Herbert S a- m u e l, der liberale Minister des Innern, erhob sich und stellte die von Henderson gemachte Behauptung in Abrede. Darauf fuhr Henderson in seiner Rede fort, während der letzten Monate hätten die Konservativen die Arbetterregierung dringend auf- gefordert, mehr Geld auszugeben unter der Voraussetzung, daß sie so angewandt würden, wie sie es diktierten. Des weiteren führte Henderson aus, sein Glaube an die guten internationalen Beziehungen Englands, die in großem Maß« ein Ergebnis des Washingtoner Besuches des Premierministers seien, sein Glaube an die guten Beziehungen zwischen Eng- land und Frankreich  , an deren Herstellung er ein wenig beteiligt gewesen sei, und sein Glaube an die gegenseitige Abhängigkeit der internationalen Finon,;welt, all dies hätte ihn zu dem Schluß oeranlaßt, daß jene Elemente in ihrem eigenen Interesse niemals gewagt haben würden, den englischen Kredit zusammenstürzen zu lassen, wie drohend die Lage auch sein möge. Er schloß mit der Bemerkung: Die Opposition hat sich an jenen Teck des La«des gewandt, den sie vertrete. Nichts würde sie davon abhalten, zu ihren Idealen, ihren Grundsähen und ihrer Selbstachtung zu stehen.- Di« 3tede Hendersans dauerte ebensail? eine Stunde. Zum allgemeinen Erstaunen sprachen nach Henderson nicl't etwa Baldwin oder Samuel, sondern es erhob sich C h u r ch i l l, der nachdrücklich für baldige Neuwahl eintrat. Er begründete diese Notwendigkeit damit, daß die Sozialisten durch jede weitere Verzögerung gewinnen würden. und betonte, es könne kein Wiederaufleben des Handels und des Vertrauens erfolgen, bis Klarheit in die politische Lage gebracht worden sei. Zur allgemeinen Ueberraschung erklärt« Churchill   auch, das Land fei reif für Schutzzoll, und drang in die Regierung, die Zwischenzeit dazu zu benutzen, um eine nationale Polittt zu formulieren und die Männer guten Willens aller Parteien um sich zu scharen. Der Führer der Unabhängigen Arbeiterpartei, Maxton. hielt eine außerordentlich scharfe Rede. So erklärte er, die nationale Regierung sei einelender Mietling des Finanzkapi- t a l s und Macdonald ein Führer der Weltreaktion. Er schloß: Parlamentarische Opposition ist nicht das einzige Kampf- mittel der Arbeiterschaft. Ich hoffe, die Arbeiterbewegung versteht, daß sie sehr bald einer revolutionären Lage gegenüber- stehen wird. Es folgte Baldwin. Um die so dringend notwendige und we- sentliche Ausgleichung des Etats durchzuführen, hätten die Konserva­tiven, was er betonen müsse, die lebenswichtige Frage eines Schutzzolles verschoben. Vom Parteistandpunkt aus gesehen, sei dies ein 0 p f e r, und die Tatsache, daß die Konservativ« Partei dieses Opfer auf sich genommen habe, zeige, daß sie den Ernst der Lage voll erkannt habe. Er zollte dem Mute Macdonolds Anerkennung, der von der ganzen Partei verlassen, wie er sagte, die ungewöhnliche Tapferkeit besessen habe, aufzustehen und zu sagen, er werde allein versuchen, da» Land über die Schwierigkeiten hinwegzubringen. Zwischenfälle vor dem Parlament. London  . 8. September. Während der heuttgen Debatte im Unterhause sammelte sich eine große Menschenmenge in der Nähe des Parlamentes an. die Essetle der L i ch t w o ch e zu betrachten. Demonstrierende Arbeitslose, welche das Lied von derRoten Fahne" sangen (desseit Melodie übrigens die des deutschen   Tannenbaumliedes ist! Red.), mischten sich unter diese Menge. Die Polizei ging darauf gegen sie vor und zerstreute die Manifestanten. Gewerkschafiskongreß für Revision von Versailles  . London  . S. September.(Eigenbericht.) ver Gewerkschaftskongreß in Bristol   nahm am Dienstag einstimmig eine Entschließung an. die sich mit der Not- meadlgkeit der Revision de» versatller verkrage» befaßte. Hale erklärte, daß die Auswirkungen de» versailler ver- trage, die Beziehungen zwischen den Ländern Europas   nicht ver- bessert hätten. Die» töuale auch solange nicht eintreten, bis die anderen Länder voll anerkannt hätten, daß Deutschlaad nicht die alleinige Schuld am Kriege aufgebürdet werden dürste. Eine Abrüstung sei unmöglich, solange ventschlaud mit Gewalt niedergehalten und geknebelt«erde, ver Präsident de» Kongresse« bemerkte hierzu, daß die, die einstimmige Auffassung der Versammlung sei.