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Beginn der Abrüstungstonferenz am 2. Februar wird eine histo­rische und entscheidende Stunde fein. Es genüge, daß sie das große Wort der gegenseitigen Unterstügung ausspricht, daß der Krieg in feinem Falle eintreten darf. Wenn die Völker dieses ernste Wort aussprechen, dann könnten sie auf Kriegsrüstung verzichten, denn dann ist die ausreichende Garantie des Menschheitsfriedens gegeben! ( Lebhafter Beifall.)

Die christlichen Sparer betrogen

Frevelhafte Geschäftsführung" fagt der Konkursverwalter

In der Halle II des Ausstellungs und Messeamts fand heute| daß die Geschäftsführung der Leiter angesichts des angeblich uneigen­vormittag die Gläubigerversammlung der geschädigten nügigen Charatters bes Unternehmens ganz besonders verwerflich

Partei und Wirtschaftspolitik. Devaheim- Sparer ftatt, nachdem über das Vermögen der im Evan fel. Es ſcheine dirett, als ob fie auf varfähliche Schädi­

Diskussion in der Berliner Funktionärversammlung. Die Diskussion in der Versammlung der Berliner Funktionäre der Sozialdemokratie über das Referat des Genossen Hilferding zum Thema Die wirtschaftspolitische Situation" bot trotz offen ausgetragener Meinungsverschiedenheiten ein Bild der Einigkeit und

Geschlossenheit im Willen zum Kampfe.

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Bir haben heute morgen im Borwärts" einen furzen Vorbericht über die Diskussion gegeben und tragen nach:

Als erster Redner nahm Genosse Rolfkah das Wort. Er meint, angesichts der wachsenden faschistischen Gefahr müsse die Partei andere Wege als die bisher eingeschlagenen gehen. Die Notmaß nahmen der Regierung Brüning feien beinahe ausschließlich gegen das Proletariat gerichtet. Es müsse beim Abbau aller Bezüge und beim ungenügenden Abbau der Preise doppelt zahlen. Es fehle eine Sicherung der Löhne, und es sei notwendig, mindestens ein Feierjahr für die Kündigung von Tarifverträgen herbeizuführen. Diese Forderung sei von der Sozialdemokratie ultimativ zu stellen. Günther- Neukölln begründete eine Resolution, in der Abkehr von der Tolerierungspolitik, Einberufung des Parlaments und An­mendung außerparlamentarischer Mittel verlangt wird. Er führte aus: Wir leben im Schatten Brünings, und Hilferding sagt, daß diese Politik fortgesetzt werden müsse, weil wir nichts Besseres wüßten. Wohin treiben wir mit Brüning? Wir sehen das Verhängnis vor Augen. Die Politik Brünings ist gefährlich, und es hat den Anschein, daß Hilferding als Mitglied des Bantenausschusses und Finanzberater der Regierung gewisse Hemmungen hat. Wohin sind die durch den Hoover- Plan eingesparten 1% Milliarden gegangen? Sie dienten der Stügung der Danatbank, der Dresdner Bank und der Großbetriebe.( Hilferding bestreitet sehr energisch.) Die Tolerierung Brünings erleichtert den Faschisten den Weg zur Er­reichung der Macht.

Lahn - Neukölln: Bebel habe einst gesagt: Wer vom Zentrum frißt, stirbt daran. Man müsse erweitern: Wer von der Koalition und von fapitalistischen Ideen frißt, stirbt daran. Wir müssen zur jozialen Revolution rüsten und dürfen nicht Spielball fapitalistischer Mächte fein. Die Eroberung der politischen Macht kann nur durch einen Appell an die Massen erreicht werden, der auch Widerhall

findet.

Schröder- Charlottenburg sagte, daß es sich nicht um eine Krise des Kapitalismus handle, sondern, wenn wir nur zupadten, um die Krise des Kapitalismus . Für die Parteileitung stände allzuoft die Frage des Sozialismus im Hintergrund und die Frage der Staatserhaltung im Vordergrund. Es müsse umgefehrt sein, mir brauchen flare Parolen.

Neumann- Wedding verlangt Einigkeit des Proletariats bis in die Führerschaft hinein. Wir müssen wissen, was wir mollen, die Partei muß das Werkzeug der Klasse sein, bisher haben wir alles bezahlt, mas die anderen wollen.

Kloepper- Lichtenberg betonte die Notwendigkeit einer größeren Berücksichtigung der Forderungen, die von der sozialistischen Arbeiter­jugend erhoben werden.

Löwenstein- Neukölln sagte, er sei grundsäßlich kein Gegner des Verhandlungsweges. Es sei auf diesem Wege ohne Zweifel etwas durch unsere Unterhändler erreicht worden. Notwendig fci, alles gegen den Kurs Brüning einzustellen. Die Nationalsozialisten, die sich zuerst als revolutionäre Partei ausgaben, sind über ihren Höhe punft hinweg und stellen heute eine rein fapitalistisch- faschistische Garde dar.( Zustimmung.) Den Kommunisten geht es ähnlich. Mit bloßer Schreierei find feine Krisen zu bannen.( Neue Zustimmung.) Da müssen wir mit aller Energie die Massenkräfte sammeln. Wir haben trotz aller Not die Kraft dazu. Mobilisieren wir die Massen, ziehen wir sie zum Beispiel als wirksamen Faktor für die Propa ganda eines mirklichen Abbaus des Reichswehretats heran.( Lebhafter Beifall.)

Nachdem ein Antrag auf Schluß der Debatte einstimmig angenommen war, sprach

Hilferding das Schlußwort.

,, Man hat mir als Mitglied eines sogenannten Bantenausschusses gewisse Hemmungen unterstellt. Ich habe noch niemals Heinmungen gehabt, wenn es sich um die Interessen der Arbeiterklasse handelt. Es gibt gar feinen Bantenausschuß. Wahr ist lediglich, daß ich von der Regierung zu Beratungen herangezogen bin. Ich habe bei diesen Beratungen der Regierung sehr energisch im wesent lichen dasselbe gesagt, was ich Ihnen vorhin gesagt habe. Was die durch den Hoover Plan eingesparten Gelder an­geht, so ist in Barem bisher nichts ausgegeben. Die Dresdener Bank

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erhielt Schaanweisungen, für die bisher für das Reich an barem Geld keine Ausgabe entstanden ist. Die Ver­Inste und der Schaden auch für die Arbeiterschaft wären viel größer, wenn die Zahlungen hätten eingestellt werden müssen. Bei der Danatbant wurde eine Garantie übernommen, die Aftio näre haben starke Berluste erlitten.

Die Politik der Reichstagsfraktion war nicht falsch. Unser Kampf gegen den Faschismus war erfolgreich. Er zeigte die Schlagkraft der Partei.

Die Erwartungen der Nationalsozialisten, sehr rasch nach dem 14. September die Staatsgemalt zu ergreifen, sind zunichte gemacht. Eine Partei, die sich aufgespielt hat, revolutionär zu sein, ist als Bertreterin der schwärzesten Reaktion entlarvt. Deshalb ist die Gefahr noch nicht vorüber. Der deutsche Faschismus lauert, wie Genosse Otto Bauer in Wien fagte, sprungbereit auf feine Beute. Das ist eine

gelischen Bausparkonzern vereinigten Deutsch- Evangelischen Heim stättengesellschaft( Devaheim) das kontursverfahren er öffnet worden war.

Da rund 10 000 Gläubiger vorhanden sind und auch ebensoviel Ladungen in alle Teile des Reiches hinausgegangen waren, hatte die große Ausstellungshalle als Versammlungsort gewählt. An den der Konkursverwalter einen Massenandrangerwartet und tafeln aufgestellt, und ein Ueberfallkommando der Schutzpolizei stand perschiedensten Zugängen zum Messegelände waren Orientierungs­während innen zahlreiche Justizwachtmeister den Dienst versahen. in Bereitschaft, um die Versammlung polizeilich schüßen zu fönnen, Der erwartete Massenandrang blieb aber aus, so daß die Halle nur zu einem Drittel besetzt wurde und nur etwa 500 bis 600 Gläubiger anwesend waren.

Den Vorsitz der Versammlung führte Assessor Dr. Nadel­Dieser gab zunächst einen Ueberblick über die Gründung und Zu­mann, der sofort dem Konkursverwalter Nözel das Wort erteilte. sammensetzung des Devaheim- Konzerns. Der katastrophale Zu­fammenbruch des Devaheim- Konzerns sei nur darauf zurückzuführen, daß die

Spargelder in faum faßbarem Maße jahungswidrig verwandt, d. h. direkt unterschlagen worden seien. Von den 16 Mil­lionen Mark, die der Devaheim und der Deuzag seit ihrem Bestehen an Spargeldern zugeflossen seien, wären nur 8,5 Millionen wieder an die Sparer zurückgeflossen, während der Rest an die Heimstätten­3wischenkrediten weitergegeben worden seien. Der Kontursverwalter bank und die Baugenossenschaft Mülheim in Form von ungesicherten erklärte meiter, daß die schnelle Entwicklung des Konzerns nur da­durch verständlich sei, daß jeder evangelische Sparer glaubte, hinter dem Unternehmen stehe die Innere Mission und die Evan= gelische Kirche. Die Bausparer feien geradezu in argliftiger Weise sowohl in den Prospekten, als in den Bilanzen über den Berwendungszweck der Gelder getäuscht worden. Während man ihnen vorgespiegelt habe, daß fie lediglich den Sparern zufließen würden, feien sie als Zwischentredite an die Deutsche Heimstätten bank weitergegeben worden, die nach Ansicht des Konkursverwalters nicht für die Gewährung von Hypotheken an die Bausparer, sondern lediglich für die Weiterleitung der Gelder aufgezogen worden sei. Nözzel wies als Beispiel für die arglistige Täuschung der Sparer darauf hin, daß in der letzten Bilanz von einem flüssigen Bantguthaben von 4 Millionen gesprochen werde, während das Geld in Wirklichkeit ungesichert an die Heimstättenbank und Bau­genoffenfchaft gegeben worden war, und zwar unbefristet. Es würde zu meit gehen, so erklärte der Kontursverwalter, auf die Einzel­heiten näher einzugehen. Fest stehe aber, daß die

Spargelder den Bausparern in argliffiger Weise entzogen ( 3mischenruf: gestohlen!") morden seien. Die Bersammlung, die bis dahin den Bericht des Kontursvermalters ziemlich ruhig ent gegengenommen hatte, wurde dann bei seiner Feststellung erregter,

die Kommunisten den Nationalfozialisten ihre nationalistischften Parolen gestohlen

haben. Schluß mit der Regierung Brüning! wird gejagt. Es ist leicht, diese Regierung zu stürzen. Bas aber tommt nachher? Ein­berufung des Barlaments wird weiter gefordert. Ich bin nicht so parlamentsgläubig mie der Befürworter der vorgelegten Resolution. Ich sage mir, daß wir feine Beranlassung haben, dieses Barlament vom 14. September in den Sattel zu setzen, damit es gegen uns, gegen den Margismus, anreitet. Hat doch der Deutschnationale Quagg bei seinem Verlangen nach Einberufung des Reichstags fondiert, ob nicht auch die neun sozialdemokratischen Disziplin brecher für die Einberufung wären. Es mird weiter von außer parlamentarischen Mitteln" gesprochen. Was heißt das, was foll das? Ein Generalstreif, eine spontane Maffenbemegung, ein gewaltsamer Aufstand gegen die kompakte Wehrmacht und die zwei Feinde, die Kommunisten und die Nationalsozialisten, das ist doch leeres Gerede, das find doch Phrasen.( 3ustimmung.) Es war richtig, die Faschisten von der Macht fernzuhalten und da durch die Arbeiterorganisationen intatt zu erhalten. Es ist weiter nicht wahr, daß die Partei in Verzweiflung ist. Sie wächst ge rade in dieser Zeit der Not.( Lebhafter Beifall und ver­einzelter Widerspruch.) Wenn die Partei in ihren Massen und in ihren Führern einig ist, fommt sie hinweg über die Zeit der Not, wie sie schon andere, schwerere Gefahren überstanden hat.( Anhal tender Beifall.)

Die Resolution Günther wurde gegen eine schwache

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Minderheit abgelehnt. Die Resolution des Bezirksvorstandes, die zu der Entschließung der Reichstagsfraktion die Zustim mung ausspricht, fand Annahme. Alinstler betonte in seinem Schlußwort, daß trotz aller Meinungsverschiedenheiten auch diese Funktionärversammlung ein schönes Zeugnis für die Einigkeit der Berliner Partei abgelegt habe. Er schloß die Funktionärversamm lung mit einem Hoch auf die Sozialdemokratie.

Alexander der Große .

Der Revolutionär von Boizenburg .

Wie wir vor einiger Zeit meldeten, ist in der fleinen medlen burgijchen Stadt Boizenburg a. d. Elbe der Berliner Kom­munist Dr. Alerander mit sozialdemokratischer Wahlhilfe gegen einen nationalsozialistischen Gegenfandidaten zum Bürgermeister gemählt worden. Da in Mecklenburg nicht wie in Preußen ein Bestätigungsrecht der Regierung besteht, so hätte der neugewählte Bürgermeister ruhig sein Amt antreten und dadurch zeigen fönnen, was ein Kommunist in der heutigen Gesellschaftsordnung an Berbesserungen durchsetzen tann.

Gefahr für die Demokratie, die Befriedung und die Abrüstung in ganz Europa . Der Wiener Kongreß hat der Sozialdemokratie mit Ausnahme der englischen Unabhängigen und einiger fleiner Gruppen ein nahe zu einmütiges Bertrauensnotum erteilt. Die Koa­fitionspolitik ist für uns nie ein Bergnügen gewesen. Aber man fann feine ftarren Formeln verkünden, die da sagen: entmeder Herr Alexander hat sich die Sache jedoch leichter gemacht. Er Margist oder Sozialverräter. Die Methode Günthers ist sehr ein ist den Boizenburgern mit einem bolfchemistischen Programm ,, unter fach. Er sagt: mir gehen im Schatten Brünings. Nein. Wir haben die Raje gegangen", mie der Medlenburger Frig Reuter zu sagen bei den letzten Noiverordnungen die Intereffen der Arpflegte. In einem Schreiben an den Rat der Stadt gibt er ebenfa beitslosen so verteidigt, daß die allerschlimmsten Mißmie in einer öffentlichen Versammlung sein kommunistisches stände beseitigt sind. Haben mit weiter nur ein Biertel der Kommunalprogramm bekannt: Die Berwaltung der Ge­Macht etma Deshalb, weil wir zu wenig gegen den Militarismus, zu meinde soll allein durch die Werftätigen ausgeübt merden. wenig international find? Nein. Hierfür ist Beweis, daß furz vor Bürgersteuer und Biersteuer werden nicht erhoben und wenn fie Der Bahl Dont Staat bittiert würden, dann will der Bürgermeister zu

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gung der Sparer ausgegangen seien. Wieweit sie sich auf rechtswidrige Weise Vermögensvorteile verschafft haben, müsse die strafrechtliche Untersuchung ergeben, die gegen Generaldirektor Jeppel, den Geschäftsführer Cremer und den Vorsitzenden des Aufsichtsrats Pastor D. Cremer eingeleitet sei. Jeppel sei lassen worden. Auch diese Feststellung wurde von der Bersammlung inzwischen bekanntlich aus Gesundheitsrücksichten aus der Haft ent­der Staatsanwaltschaft sei noch im Gange und erstrecke sich auch mit erregten Zwischenrufen entgegengenommen. Die Untersuchung antwortlich ſeien. auf die Prüfung der Frage, ob noch weitere Persönlichkeiten ver­

fchuffes sei es, die Not der Sparer, die durch das frevelhafte Ber­Die Aufgabe des Konkursverwalters und des Gläubigeraus­halten der Leiter entstanden sei, nach Möglichkeit zu mildern und zu fordern, daß die Verantwortlichen als Gesamtschuldner auch finanziell heim- Konzerns über und stellte fest, daß haftbar gemacht würden. Er ging dann auf die Bilanz des Deva­

in Form von bebauten Grundstücken und Barzellen vorhanden seien,

an freien Bermögenswerten nur 4600 Mart

während der Wohnblod Lichterfelde - Ost nicht als freies Bermögens­objekt zu betrachten fei.

Auch über die Verwertungsmöglichkeiten der Hypo­theten äußerte sich der Kontursverwalter sehr steptisch, und er fam zu dem Ergebnis, daß abzüglich der Kosten für das Konkursverfahren, die auf 85 000 Mart geschätzt werden,

an Aktiven 448 000 Mart vorhanden sind, denen Forderungen in Höhe von 14,3 millionen gegenüberstehen,

fo daß eine Unterbilanz von 13,8 Millionen vorhanden sei. Er gab dann noch das Schreiben von Generalsuperintendent D. Dibelius über die Bildung der Notgemeinschaft bekannt, durch die den Sparern, die in Not geraten sind, geholfen werden soll.

In der Debatte wurde dann in äußerst scharfer Weise das Berhalten der Inneren Mission und der Evangelischen Kirche gekenn zeichnet. Diplomingenieur Gerloff betonte, daß das Berhalten der Kirche mit christlicher nächstenliebe nicht zu vereinbaren und geradezu beschämend fel. Wenn die Kirche den Sparern nicht 100­prozentig helfe, würden sich meite Kreise nicht mehr mit einer Kirche identifizieren, der der wahrhaft christliche Geist verloren gegangen fei. Er schlug eine Entschließung vor, in der es als unbedingte und selbstverständliche Verpflichtung der Kirche und der Missionskreise bezeichnet wurde, die Sparer in vollem Umfange zu befriedigen.

Von den Rednern wurde auch auf den inzwischen erfolgten Austritt der Kirchenvertreter aus dem Zentralausschuß der Inneren Mission hingewiesen und dieser Schritt als Flucht por ber Berantwortung bezeichnet. Wie start die Erregung gegen die Kirche ist, murde auch daraus ersichtlich, daß man in der De­batte verlangte, teine Rüdlicht auf den geistlichen Stand zu nehmen und feinen Geifflichen in den Gläubigerausichuß zu wählen, damit die Sparer nicht noch einmal getäuscht würden.

fammen mit den Werftätigen diesem Dittat, jeden Widerstand" ent gegenseizen! Bohn- und Unterstügungsabbau sind für Boizenburg endgültig abgeschafft. Arbeitslose und niedrig entlohnte Arbeiter( Gibt's in Boizenburg auch hochentlohnte?) brauchen feinen

afferzins und feine Elektrizitätsabgabe zu zahlen. Die Polizei wird aufgelöst und durch eine Arbeitermiliz ersetzt. Diese Miliz foll durch eine Sonderumlage der Unternehmer bezahlt

merden. Bor jeder Stadtverordnetenversammlung mill der Bürger­meister sämtliche Vorlagen zur Prüfung und Entscheidung ,, den Werftätigen" unterbreiten.

Boizenburg ist eine Stadt von 5000 Einwohnern. In dieser Kleinstadt beginnt also die ,, kommunistische Revolution von Aleganders Gnaden!"

Selbstverständlich ist Alexander ebenso wie die hinter ihm stehende kommunistische Zentrale intelligent genug, um er­tennen zu. fönnen, daß sein Programm" ein absoluter Un­sinn ist, und daß feine demokratische Staatsgewalt eine solche Durchlöcherung des demokratischen Aufbaues des Staates dulden Städtchens in Grund und Boden gewirtschaftet würden, wenn sein tann. Ebenso ist ihm nicht unbekannt, daß die Finanzen des " Programm" auch nur annähernd durchgeführt würde.

Die Strategie des großen Alexander geht also dahin, seine Wirf­samkeit durch die mecklenburgische Regierung verbieten zu lassen. Dadurch erspart er sich die sonst absolut sicher erfolgende Peinlichkeit, daß er mit dem gleichen Waffer fochen müsse wie

irgendein Sozialverräter". Deshalb sein verlogenes Spiel mit Arbeitermiliz" und Widerstand gegen die Staatsgewalt!

Spätsommer Wochenende.

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Leichte Erwärmung. Wolfen , aber feine Niederschläge. Der Witterungscharakter sieht zum Wochenende ziemlich günstig aus. Ganz West- und Mitteleuropa fowie große Teile Offrußlands ftehen zur Zeit unter dem Einfluß eines Hochdrudrüdens, der feinen Ausgang über dem Ozean hat. 3m Süden und Osten des Kontinents liegen allerdings starte Wolfenfelder, die voraus­fichtlich unser Gebiet überziehen werden. Süddeutschland , Böhmen und Polen haben bereits eine starke Wolkendede. Ganz so schlimm foll es bei uns nicht werden; das Wolfenfeld, das sich weiter nach Offen und Westen ausdehnt, wird zwar eine Bewölkungs­3unahme, jedoch teine Niederschläge bringen. Außerdem ist bei zunehmender Erwärmung mit zeitweiser Auf­reißung der Wolfendede zu rechnen. Außer in Südeuropa , wo hoch­jommerliches Wetter herrscht, wird aus allen anderen Ländern herbst­liches Wefter mit Untertemperaturen gemeldet.

Todesfprung aus dem dritten Glodwert. Nach einer Eifersuchtsisene stürzte sich heute früh die 39 Jahre alte Frau Elfriede D. aus dem dritten Stadtwert ihrer Wohnung in der Bernauer Straße auf den Hof hinab. Die Lebensmüde wurde durch die Feuerwehr ins Lazarus- Krankenhaus gebracht, wo sie bald nach ihrer Aufnahme an den Folgen eines Schädelbruches und schwerer innerer Verlegungen starb.