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Die Gläubiger der Deuzas. Graphologie ist

Nur 6 Prozent Kontursquote.

In der Autohalle fand am Sonnabend die erste Gläubiger­versammlung der Deuzag( Deutsche Entschuldungs- und 3wedspar-.- G.) statt, an der etwa 150 Gläubiger teilnahmen.

Kontursverwalter Nözel erstattete zunächst Bericht. Die Deuzag fei am 13. Juni 1930 mit einem Grundkapital von 1 050 000 m. ge= gründet worden. Aktionäre seien die Baugenossenschaft des Deutsch  : evangelischen Bolfsbundes, Mühlheim  , mit 1 Million Mart, ferner die Deutsch  - evangelische Heimstättengesellschaft( Devaheim) mit 25 000 M. und die Deutsche Heimstätten- und Bodentredit- A.- G. mit 25 000 M. Bisher seien

im ganzen erst 25 000 m. von den drei Aktionären eingezahlt worden. Der Aufsichtsrat der Deuzag sei gleichfalls vorwiegend von der Inneren Mission bestellt worden. Die Errichtung und die Gründung der Deuzag sei darauf zurückzuführen, daß der Inneren Mission im Jahre 1930 Bedenken gegen die Entwicklung des Spar­betriebes der Devaheim geltend gemacht worden seien. Man habe sich bei der Devaheim mehr den Interessen der kleinen Sparer widmen wollen und wollte nicht mit den Großsparern zu tun haben. Bon den insgesamt 3653 nicht bevorrechtigten Gläubigern mit 7 592 271 m. hätten 3572 Spargläubiger Forderungen in Höhe von 7 501 577 m. und 81 sonstige Gläubiger Forderungen in Höhe von 290 623 M. laut den Büchern der Deuzag zu stellen.

Die Art der Geschäftsführung der Deuzag tönne nicht scharf genug verurteilt werden.

Die Spargelber seien auch bei der Deuzag, wie bei der Deva­heim, fagungsmidrig vermendet bzw. unterschlagen worden. Die erforderlichen Untersuchungen müßten unverzüglich -durchgeführt werden, um die Bestrafung der Schuldigen herbeizu­führen. Bei den vorgefundenen Vermögenswerten der Deu­zag handele es sich um besondere Werte, deren Verwertung außerordentlich schmer sei. Unter den Aktiven seien in erster Linie Wertpapiere vorhanden sowie hinterlegte Hypotheken usw. Der Kontursverwalter fam zu folgendem Resultat: In den 11 098 410 m. Außenständen könne ein realisierbarer Konturswert von nur 67 000 m. erblidt werden. Als Summe der Attiven er­gaben fich 413 559 M., die nichtbevorrechtigten Forderungen betrügen 5 664 185 M., die Summe der Passinen befrage 5 686 831 m., die er­rechnete Unterbilang betrage 5 273 272 m. Schließlich bleibe eine Kontursquote von etwa 6 Proz. übrig.

In der anschließenden Aussprache murde betont, ein Rechtsan­fpruch gegen die Innere Mission   bestehe nicht, um so mehr bestehe aber eine moralische Verpflichtung der Inneren Mission. Die Sache müsse sich abwickeln außerhalb des Rahmens des Konkursverfahrens. Es bestehe in reichem Maße Sanierungs­möglichkeit. Der Gläubigerausschuß müsse dafür sorgen, daß hier alles Erforderliche geschehe. Gegen die Schuldigen, auch die im Aufsichtsrat, müsse alles Notwendige getan werden. Die Innere Mission   brauche nicht eine Menge Bargelder herbeizuschaffen, sondern fönne noch auf andere Weife helfen.

Gandhi   spinnt.

Unterwegs nach London  .

Marseille  , 12. September.

Gandhi   erklärte nach seiner Ankunft in Marseille  , er gehe nach England, um den Traum seines Lebens, die Freiheit Indiens  , zu

feine Wissenschaft

Bon Rudolf Lämmel

,, Bei Erziehungsfragen und Berufswahl, wenn Zweifel über die besonderen Fähigkeiten auftauchen, fann graphologisch flar und egatt wissenschaftlich entschieden werden." So sagt und schreibt ein begeisterter Anhänger der graphologischen Theorie von Klages in Zürich  . Aber trotz des Appells an Eraftheit und Wissenschaft handelt es sich um nichts anderes als einen modernen Aberglauben. Grapho­logie ist feine Wissenschaft.

Seit alters her haben die Menschen den dringenden Wunsch ge­habt, das Verborgene zu erforschen. Man muß dazu irgendwelche Beichen lesen und deuten. Die alten Griechen waren trotz ihres hellen Verstandes nicht weniger abergläubisch als die Hebräer, die an Hegen und Zauberer glaubten. Noch viel schlimmer stand es mit dem Aberglauben bei den Römern, die das delfische Orakel durch die Eingeweide von Rühen   und Schafen erfekten.

Alt ist auch die Sterndeutung. Charakter und Schicksal eines Menschen werden aus der Konstellation der Sterne zur Zeit der Geburt herausgelesen. Auch wenn man zugibt, daß alles irdische und fosmische Geschehen verbunden ist, bleibt die Astrologie ein findlicher Aberglauben.

Neu ist die Handlesekunst, sie entstand erst im 18. Jahrhundert. Aus den Linien der Handflächen wird wahrgesagt. Warum in aller Belt nimmt man nicht die Linien der Sohlenflächen des mensch lichen Fußes? Oder die schönen und vielfagenden Fingerabdrüde der Zeitgenossen. Aus den Fingerfuppenlinien fann man genau soviel lesen mie aus den Handflächenlinien. Nämlich nichts. Das Neueste aber ist die Graphologie. Erst seit etwa einem halben Jahrhundert wird sie in weiteren Kreisen, namentlich in England und Desterreich, aber auch in Deutschland   und der Schweiz  gepflegt, während die romanischen Länder von dieser geistigen Epi­demie viel weniger befallen sind. Was für eine erstaunliche Ber­irrung von sonst so gescheiten Leuten" ist doch die Graphologie! Wenn man auf eine Erfahrung von Jahrzehnten zurüdblidt, fann Wenn man auf eine Erfahrung von Jahrzehnten zurüdblidt, fann man über die Naivität der eingangs angeführten Worte nur staunen. Gibt es wirklich Menschen, die glauben, daß fie aus der Schrift ein zutreffendes Bild des Schreibers gewinnen fönnen, ja jogar geheime Leidenschaften usw.? Ja, es gibt solche Zeitgenossen, und zwar in zunehmender Zahl. Sie werden allmählich zu einer fulturellen Gefahr. Nicht nur daß die Religionssysteme sich in der Nachkriegszeit start entwidelten, auch die verschiedensten Formen des sonstigen Mystizismus und des reinsten Aberglaubens haben fich ungeheuer wuchernd entwidelt. Und das merkwürdige ist: nicht

Verdis Räuber im Rundfunk.  

in den ungebildeten Massen ist diese Erscheinung festzustellen, sondern bei den mehr oder weniger Ge bilbeten.

Wie sehr verändert die geistige Situation ist, zeigt gerade das Beispiel der Graphologie. Das Lesen aus den Schriftzügen ist heute keine stille Liebhaberei mehr, sondern ein viel ausgeübter Beruf. Biele große Unternehmungen lassen die eingereichten Bewerbungsschreiben durch einen Graphologen prüfen. Die Direk­toren der Geschäftshäuser glauben an die Richtigkeit der grapho­logischen Diagnosen und meinen, in der Schriftdeutung einen un­trüglichen Weg zur richtigen Auswahl der Bewerber gefunden zu haben. Ein so allgemein verbreiteter frasser Aberglaube wäre vor 1914 taum denkbar gewesen. Und es geht wie mit jeder anderen Form des Aberglaubens: fein Mißerfolg tann die Gläubigen belehren! Alle Geschäfte machen mit den graphologisch Ausges lefenen die gleichen guten und schlechten Erfahrungen wie mit den nicht graphologisch Ausgewählten, ja in einzelnen Fällen haben gerade die graphologisch empfohlenen Herren in großen Waren­häusern vollständig versagt und enttäuscht. Dennoch die fire Idee des modernen Aberglaubens bleibt bestehen!

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Die graphologische Schriftauslegung fann für feinen einzigen der von ihr vorgebrachten Schlüsse und Behauptungen einen Be­weis erbringen. Wenn z. B. die enge Schrift als Symptom für Geiz ausgelegt wird, oder mindestens für einen verschloffenen Cha­rafter, so ist zu sagen, daß 1. eine bloße Behauptung ist, und 2. daß es erfahrungsgemäß Leute gibt, die aus formalem Bergnügen ge­legentlich und längere Zeit hindurch flein oder eng schreiben. Ge rade dies Symptom hat ja der Schreiber vollständig in seiner Gewalt! Aber auch für solche Schreibmerkmale, die der Schreiber nicht willfürlich beherrscht, ist der Zusammenhang zwischen Charakter und Merkmal absolut unbekannt. Der Zusammenhang, der an sich nicht geleugnet werden soll, ist ja ganz von gleicher formaler Art wie zwischen dem Charakter eines Menschen und seinen Hand­linien! Nämlich: alles am Menschen ist persönlich getönt, ist ein­malig, bildet Teil eines Ganzen. Aber daß man aus dem Teil aufs Ganze schließen will, ist an sich schon lächerlich, und außerdem ist tein Weg da, die Schlußmethode wissenschaftlich zu gestalten. So menig wir etwa mit einem Gesetz die Natur erklären können, ebensowenig fönnen wir aus einer einzigen Manifestation der mensch­lichen Rörperseele einen Schluß auf ihren Bau machen. Grapho­logie ist auch in der vornehm auftretenden Form Klages ein reiner Aberglauben.

stoff für 13 Tage, war aber selbst nach 74 Tagen noch lebensfähig und fonnte nach dieser Frist noch bei einer Verdünnung von Die elfte von den fünfzehn Opern, die Verdi vor dem Ri- 1: 1 000 000 000 000 000 von 3 Bersuchsobjekten 2 infizieren. Die goletto" schrieb, Die Räuber  "( nach Schiller  ), ist gestern im Rund- Widerstandsfähigkeit des Erregers gegen Kälte ist außerordentlich fur wieder auferstanden; mit Recht: diese Mufit ist heute noch so groß, denn die Aufbewahrung in Eis fonnte ihm nichts anhaben. lebendig wie vor bald hundert Jahren und von einem Feuer durch Seiner Natur nach muß er in die Gruppe der Giftstoffe gesucht pulst, das aus aller Traditionsgebundenheit und italienischer Opern- werden, die Krankheiten wie Masern, Kinderlähmung, Blattern und tonvention immer wieder hervorbricht. So sehr man bei der Rund- Typhus verursachen. Die Untersuchungen haben auch weiter die funfaufführung auch die Bühne vermißt, die Musit dieses Mannes| wichtige Feststellung gemacht, daß der Erkältungserreger" die Luft­ist stärker noch als sein Theaterfinn und seine dramatische wege sehr angreift. Dadurch sind sie weniger widerstandsfähig und Genialität. Sie imaginiert die Handlung, fie wird selbst zur Attion, leiften einer Lungenentzündung und Influenza leicht Borschub. eine reich und schön gegliederte Formenmelt für fich. Die weise Gegenüberstellung von Arien und Ensembles in diesem Werk sind wertvolle Eigenschaften für die Uebertragung. Mittelpunkt der Auf­führung war Leo Blech  , unter deffen fanatischer Stabführung das Funforchester ausgezeichnet tlang und an Präzision nichts zu wün­fchen übrig ließ. Von den Chören, für die M. Albrecht verant mortlich war, fann das nicht in gleicher Weise behauptet werden. Die Befeßung mies lauter schöne Stimmen auf( Bohnen, Brons­geeft, Schmidt); die größte Leistung war zweifellos die Amalie der Bera Schwarz, die sich den technischen Schwierigkeiten der Bartie in bewunderungswürdiger Weise gewachsen zeigte.

verwirklichen. Sturz bevor er das Schiff verließ, wurde er gefragt, Abwechslung lyrischer Bögen und dramatischer Akzente, die plaſtiſche Nernst über Energieentwicklung der Sterne.

mie er sich fühle, jetzt, wo England immer näher tomme. ,, Nervös", war die lakonische Antwort. Auf der Ueberfahrt hat der Mahatma viel geschlafen und beträchtlich mehr Nahrung zu fich genommen, als daheim. Sein durchschnittliches Körpergewicht beträgt nur 93 Pfund. Wie in Indien  , verbrachte er auch an Bord des Schiffes feine Zeit mit Spinnen, Lesen und Schreiben. Dazu tamen lange Konferenzen mit Schautata Ali über die Lösung des indischen Religionsproblems.

Neue Kunstgläser.

a. W.

In der letzten Sigung der Physikalisch Mathematischen Klasse der Preußischen Akademie der Wissenschaften gab Professor Walter Nernst   eine Kritik neuerer Theorien aus der Sternphysik, die für die Fragen nach der Entstehung der Welt" für die fünftige Ge­staltung des physikalischen Weltbildes von besonderer Bedeutung find. Eddingtons Temperaturbestimmung des Sterninnern ist, wie Nernst   darlegte, nach den Arbeiten Milnes ebenso unsicher geworden Gandhi   trug bei seiner Ankunft in Marseille   troh fühlem Wetter wie seine frühere Auffassung, wonach jedes Gramm Masse fort­dauernd Wärme entwickeln soll, und wie sein Versuch, die Abnahme nur sein gewohntes Bendentuch und einen leichten Baum der Masse der Firsterne auf Energieausstrahlung zurüdzuführen. mollschal um die Schultern. Sein Gepäck besteht aus sechs Reine physikalische Theorie ist bekannt, für die ein Berschwinden von Spinnrädern, dem Geschirr, das er in seiner Haft benutzte, Atomfernen und Elektronen unter gleichfeitiger Strahlung spricht. sechs selbstgesponnenen Lendentüchern und einem Handtuch. Er er­Nernst erklärte für durchaus diskutabel den Versuch Attinsons, die flärte dem Zollbeamten, der pflichtgemäß nach Tabakwaren und. Im Lichthof des einstigen Kunstgewerbemuseums zeigt Energieentwicklung der Sterne auf die Polymerisation( vielfache Alkohol fragte, daß er weder rauche noch trinke. Als Anhänger der die Württembergische Metallwarenfabrit höchst Teilung) von Protonen zum Helium und anderen Atomfernen zu Gewaltenthaltung trage er auch niemals Feuerwaffen bei sich. Bährend er die lleberfahrt auf dem unteren Deck mitgemacht merkwürdige Erzeugnisse aus dicem, durch freies Schwenken geschieben. Nernst   wog dann die Wahrscheinlichkeiten dieser Annahme hatte, benutzte er von Marseille   nach Paris   einen Zug, der nur erste formtem Glas, das die verschiedensten Orydzufäße mit geradezu und derjenigen, wonach die Energieentwicklung auf radioaktivem unwahrscheinlichen Farbflüssen und Marmorierungen durchquirlt und zweite Klasse führt. Kurz bevor er ihn bestieg, erklärte er, es nur die letzte Annahme sowohl die fosmische Strahlung wie zugleich wäre sein Wunsch, in London  , das er jetzt zum erstenmal seit haben. Schalen, Basen, Kannen, Urnen treten auf und mancherlei 3erfall beruht, gegeneinander ab; nach seinem Standpunkt erklärt faum definierbare Gefäße von magbalfig muchernder, zu lappigen die Tatsache, daß in den relativ falten Riesensternen Energie­17 Jahren wieder besucht, mit Churchill   und Lord Rother- Schnuten geöffneter Gestalt, bunt geädert und in Feuer und Rauch entwicklung vorhanden ist, die nach der ersteren Auffassung not­mere, feinen Gegnern, zusammenzutreffen. Die Internationale Freiheitsliga in London   beabsichtigt, heute wendig hohe Temperaturen gebraucht. Weitere rein physikalische nachmittag bei Gandhis Ankunft einen großen Demonstrationszug Untersuchungen über Kernreaktionen und über den hypothetischen Massenschmund werden allein entscheiden können. in Landestracht zum Empfang des Führers zu veranstalten.

Der Druck auf Deutschösterreich.

Bundeskanzler Burefch fährt nach Genf  .

Wien  , 12. September.

Wie die christlichsoziale Reichspost" meldet, wird Bundeskanzler Buresch in den nächsten Tagen zu kredit politischen Verhandlungen mit dem Bölkerbund nach Genf   reisen.

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Es ist bemerkenswert, daß nicht Außenminister Schober mit dieser Aufgabe betraut worden ist offen bar hält man Schober für zu sehr mit Anschlußrenommee belastet.

Bundeskanzler Buresó erklärte auf einer Konferenz der Spar­fommiffare, die beabsichtigte Kürzung des Gesamthaushalts dürfte fich nicht einheitlich auf den Sachaufwand, noch auf den Personal­auswand erstreden, vielmehr möglichst gleich auf beide Aufwands posten. Die Staatseinnahmen, die im Budgetjahr 1931 noch mit 2172 Millionen Schilling veranschlagt waren, jedoch nur 2013 Mil. lionen betragen dürften, werden im Budget für 1932 mit Rüdsicht auf die allgemeine Wirtschaftslage mit weniger als zwei Milliarden erscheinen.

Die Germania  ", das führende Berliner   Zentrumsorgan, wird ab Oftober nur noch einmal am Tage erscheinen. Auch die Deutsche Tageszeitung", das Organ des Landbundes, wird seine

Abenbausgabe einstellen.

Die Leiche des Geheimrats Lujo Brentano   murde am Freitag mit dem Abendzug von München   nach Aschaffenburg   über: geführt. Borher war die Leiche im südlichen Friedhof aufgebahrt morden und denen zugänglich, die von dem Gelehrten legten Ab. schied nehmen wollten. Die Bestattung erfolgt am Montag vor mittag.

zauberischer Linten blutend. Diese üppigen Gebilde, deren gläsernes Fleisch pfauenäugige Blasen umschließt oder leuchtende Polypen­arme, stellen freilich das genaue Gegenteil des heute Erforderlichen dar. Wir verlangen nicht nach phantastisch verquollener Form und ausschweifendem Farbengeschlinge, sondern nach flarem Gefäßumriß und bestimmtem einfachem Klang. Wir würden etwa eine 3u fammenstellung schlichter Breßglaswaren von reinlicher und ruhiger Beschaffenheit, wie sie von der Industrie immer noch recht ver­einzelt nur herausgebracht wird, erheblich freudiger begrüßt haben. Dennoch muß zugestanden sein, daß unter vielen aufbringlich ver bogenen und grell geflammten Stüden, zwischen orchideenhaften Monstren von ziemlich verwildertem Raffinement doch berückende Rostbarkeiten vorhanden find, deren Relche mit wunderbaren Farb. mischungen erfüllt sind und in verschleiertem Funkeln und Sprudeln überaus mufitvoll sich entzünden. Es wird darauf ankommen, die oft finnverwirrend schönen Zufallswirkungen dieser neuen Für bungsverfahren in festere Zucht zu nehmen und solchem Glaswert zukommen zu lassen, das nicht als Salonsensation gedacht und auf­gemacht ist.

W. W.

Die Ursache der Erfältung entdeckt? Die Ursachen der gewöhnlichen Erfältung, die gerade bei an haltendem Regenwetter sich so leicht einstellen, haben der ärztlichen Wissenschaft seit langem Rätsel aufgegeben. Durch die Untersuchungen von Prof. Dochez in New Yort, über die im Lancet" berichtet wird, scheint man nunmehr der Lösung näher gekommen zu sein. Es ergibt sich daraus, daß die Erkältung nicht durch gewöhnliche Batterien hervorgerufen wird, sondern durch Ansteckungsstoffe, die von der felten Art find wie bei Masern, Kinderlähmung, Boden und Ziegen. peier. Prof. Dochez nahm Nasen. und Halsauswaschungen von Menschen vor, die stark unter der Erfältun glitten, filtrierte fie, um Batterien auszuschalten, und infizierte mit dem Reft eine Anzahl Schimpansen, die wie die Menschen für Erkältungserscheinungen emp­findlich find. Der Erfolg mar, daß die Tiere ebenfalls innerhalb 24 bis 48 Stunden trant wurden. Dann wurde der Versuch an Menschen vor, die stark unter der Erkältung litten, filtrierte sie, um gab sich damit nicht zufrieden, sondern versuchte, Reintulturen von dem Erreger zu ziehen. In Flaschen aufbewahrt erhielt sich der Gift­

Walther- Bruchsfüd auf der Berliner Staatsbibliothek entdeckt. unter alten, bereits seit 1890 von den Einbänden abgelösten Hand­schriften, die bisher reponiert und versehentlich unter die Orientalia geraten waren, hat der Borstand der Handschriftenabteilung der Berliner   Staatsbibliothek Dr. Hermann Degering zwei Doppel­blätter einer Bergamenthandschrift des 13. Jahrhunderts mit Sprüchen Walthers von der Vogelmeibe entdeckt. Die neuentdedten Walther­Bruchstüde enthalten 43 Strophen, davon 7 unbekannte; der Inhalt find Liebeslieder. Die Handschrift dürfte um 1250 entstanden sein und gehört damit zu den ältesten Walther- Handschriften, die auf uns gekommen sind. Die Veröffentlichung des interessanten Fundes wird in kurzem an geeigneter Stelle erfolgen.

Akademie der Künfte und Staatstheater. Die in dem jüngst genehmigten neuen Statut der Preußischen Akademie der Künste  vorgesehene Ergänzung des Senats, durch die in einer Personal­verbindung ein Band zwischen der Akademie und den staatlichen Theatern geknüpft wird, ist soeben erfolgt. Der Generalintendant der Staatsopern, Heinz Tietjen  , ist von dem Minister für Wissen­schaft, Stunft und Bolfsbildung in die Senatsabteilung für Mufit, der Intendant der staatlichen Schauspiele, Ernst Legal  , in bia Senatsabteilung für Dichtung berufen worden.

Gaftfpiele ftatt Eigenbetrieb. Die städtischen Ausschüsse pon Trier   haben befchloffen, ben eigenen Betrieb des städtischen Theaters aufzugeben. Es werden in Zukunft nur zahlreiche Gast­spiele stattfinden.

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Runit in dieser Zeit", ein erster Abend der Boltsbühnen Sonder abteilungen am Sonntag um 19.30 Uhr in den Kammersälen, Tel­tower Straße. Karl Heinz Martin   spricht. Das Brogramm bringt außer­dem Siebervorträge des Jungen Chors, Regitationen von Fränze Roloff  , Chansons von Ernst Busch   gesungen, Borlesungen R. A. Stemmles cus eigenen Werken und eine Szene aus Doblins Ehe". Unkostenbeitrag 20 Pfennig.

Im Thalia- Theater ist die Premiere von Der Damenfriseur auf Mittwoch, 16. September, verschoben worden.

Der Weg ins Leben." Mit der Uraufführung des ersten großen Russen­Tonfilms Der Weg ins Leben" von Nicolai Eff wird der Mozartja al am 22. September wiedereröffnet.