Schulung des Reichsbanners.
3ähe Arbeit im Dienst der Republif.- Für deutsche Einheit. Ein Reichsschulungskursus, den das Reichsbanner Schwarz- Rot- Gold für seine Gauleiter in der Preußischen Hochschule für Leibesübungen in Spandau veranstaltete, hat seinen Abschluß gefunden. Bevor die Kameraden, die aus allen Teilen Deutschlands zufammengekommen waren, wieder in ihre Heimatstädte zurüdfehrten, vereinigten sie sich noch einmal mit Berliner Kameraden und dem Bundesvorsitzenden Otto Hörfing zu einer eindrucksvollen Abschiedsfeier.
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Nach einer Begrüßung durch den Gaujugendleiter Ernst aus Hannover sprachen Kameraden aus dem Süden, Norden, Westen und Often Deutschlands . Die kurzen Reden wurden unterbrochen durch Orgelvorträge und Gesangsdarbietungen, für die fich Elisabeth Friedrich von der Städtischen Oper zur Verfügung gestellt hatte. Aus allen Ansprachen, für den Süden sprach Kamerad Weber München, für den Norden. Kamerad Wulf- Hamburg, für den Westen Kamerad Schneider Düsseldorf, für den Osten Kamerad Nendza Gleiwitz und für Mitteldeutschland Kamerad Bfliegner Leipzig, flang die Entschlossenheit der Funktionäre des Reichsbanners, weiter mit allen Kräften an dem Ausbau der Riefenorganisation und ihrer technischen Vervollkommnung zu arbeiten. Dabei zeigte sich wieder, welch innige Verbundenheit zwischen den einzelnen Kameradschaften und dem Bundesvorsitzenden Otto Hörsing , der seinen Dank für die Vertrauenstundgebungen in herzlichen Worten ausdrückte, besteht.
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In feiner Schlußansprache ging Bundesjugendleiter Bape Magdeburg auf die Publikation eines Hugenbergschen Sensationsblattes ein, das gewichtig gefragt hatte, wer für die Abhaltung dieses Reichsschulungsturjes verantwortlich sei. Pape erklärte, verantwortlich für die Schulung des Reichsbanners feien alle Männer in Deutschland , die die Erhaltung der deutschen Republik als ihre Pflicht betrachten. Er dankte im Namen des Reichsbanners der Reichsregierung und der preußischen Staatsregierung für das gezeigte Entgegenkommen. Uebrigens haben, was die Leute des Hugenberg- Blattes faum verstehen werden, die einzelnen Teilnehmer des Kursus starte finanzielle Opfer auf sich nehmen müssen, um die Durchführung des Kursus überhaupt zu ermöglichen. Im nächsten Jahr wird das Jungbanner seine alljährliche große Zusammenkunft im Zeichen des Goethe- Jahres in Weimar begehen. Die Stadtverwaltung von Weimar hat sich mit der Abhaltung des Reichsbanner- Jugendtreffens in der Goethe- Stadt bereits einverstanden
erflärt.
Eines zeigte dieser Abend noch ganz besonders start. Wie wertvoll nämlich die Arbeit ist, die das Reichsbanner Schwarz- Rot- Gold ohne großes ,, nationales" Geschrei Tag für Tag für die Einheit des deutschen Vaterlandes leistet. Der Bartifularismus in Deutsch land hat in der großen Organisation der republikanischen Kriegsteilnehmer einen seiner schärfsten Gegner.
Wächter verschwunden.
Rach einem Schwindelanfall in die Spree gestürzt? Das Berschwinden eines 53 Jahre alten Wächters Erwin Schmidt, der in der Stodholmer Straße 5 wohnte, hat Beranlaffung zu einer eingehenden Untersuchung durch die Kriminalpolizei ergeben. Schmidt bemachte den Badhof des Hauptzollamtes in Ait Moabit 164. Das Hinterland des Grundftüdes stößt an die Spree. Sein Dienstgang war besonders in der Nacht sehr gefährlich. Schmidt mußte, um vier Uhren stechen zu können, auf der geländerlosen Raimauer entlanggehen, die etwa 1 bis 1% Meter breit ist und über den Wasserspiegel der Spree 5 Meter hoch hinausragt. Es stehen dort auch mehrere Kräne, denen der Wächter nach außen ausweichen mußte. Die lehte Uhr hat er, wie festgestellt
Die verräterifche Handfchrift
Dem Attentäter von Bia- Torbagy auf der Spur?
Bei der Forträumung der Trümmer auf der Unglüdsftätte wurde heute vormittag der furchtbar verstümmelte Leichnam eines Staatsbahnbediensteten gefunden. Es handelt sich um den kondutteur Joseph 3vancsics, der auf der geftrigen Totenlifte als vermißt angeführt war. Es ist nunmehr festgestellt worden, daß die Handschrift auf dem am Tatort gefundenen Zettet identisch ist mit einer Handschrift auf einen im Politischen Archiv aufbewahrten Meldezettel eines feinerzeit in Budapest anfäffig gewefenen Eisendrehers, der im Dienste der Sowjetunion zahlreiche ausländische Reisen unternommen und sich zuletzt in Paris aufgehalten hat. Er war zuleht im Herbst 1930 in Budapest und ist seifdem verschwunden, was aber nicht ausschließt, daß er sich beliebig off unter falschem Namen in Ungarn aufgehalten hat. Die Polizei hat die Personalbeschreibung des Mannes durch Radio sämtlichen in- und ausländischen Behörden mitgeteilt.
Heute wurde ein Bauer festgenommen, der dringend verdächtig ist, Kleider und Gepäck der Opfer ausgeplündert zu haben. Besonders interessant ist, daß gestern abend unweit der Fundstelle der Rest der Höllenmaschine und ein Briefumschlag gefunden wurde, auf dem verwischte Schriftzüge zu sehen waren. Der Um
schlag hatte eine violette Seidenpapiereinlage. Auf der Borderseite fonnte man stenographische Aufzeichnungen entdecken. Diese Aufzeichnungen konnten im Stenographischen Büro des Abgeordnetenhauses nicht entziffert werden, so daß man glaubt, daß es sich um eine chiffrierte Schrift handelt. Ein Alteisenhändler teilte mit, daß ihn am 7. September auf der Landstraße ein deutschsprechender junger Mann angehalten und ersucht habe, ihn auf feinem Wagen eine Strede mitzunehmen. Er erklärte, daß er überzeugter Kommunist sei und in Deutschland feste Verbindungen befize. Das Gespräch fam ins Stoden, als ein Automobil angefahren tam, das auf ein Zeichen des Deutschen anhielt und ihn nach Buda pest mitnahm. Die Gendarmerie ist nun bemüht, diesen geheimnisvollen angeblichen Chemiker ausfindig zu machen.
Schutz gegen Eisenbahnattentate.
Demnächst soll in Amsterdam eine internationale Konferenz stattfinden, in der über Abwehrmaßnahmen im Rampf gegen Eisenbahnattentäter beraten werden soll. Teilnehmer der Konferenz werden Vertreter der Verkehrsministerien, der Eisenbahndirektionen und der Polizeibehörden fast aller europäischen Länder sein.
Sparzwang und Schule.
Ein Schiller hat das Wort.- Arbeiterkinder in der Aufbauschule.
Sollte alles umsonst gewesen sein?
Durch die Sparmaßnahmen im Schulwesen, insbesondere durch| Unterstützung angewiesen. Ebenso ist es natürlich bei den Schülern, die Abschaffung der Schuld geldstaffelung waren die in der die bisher die Hälfte des Schulgeldes aufgebracht haben und run Mehrzahl von Arbeiterkindern besuchten Ausbauschulen in das volle Schulgeld bezahlen müssen, was etwa 20 M. im Monat ihrer Existenz bedroht. Ein Arbeiterjunge, Schüler einer Aufbau- beträgt. schule, schildert nachstehend die Folgen, die einer Schließung der Schulen für Hunderte von Schülern gehabt hätte. Wir veröffentlichen die Zuschrift, obwohl erfreulicherweise die größte Gefahr für die Aufbauschulen inzwischen behoben ist. Dant fozialdemokratischen Einfluffes ist es gelungen, eine Regelung zu treffen, nach der es möglich sein wird, die Aufbauschulen weiter zu führen. Schülern der Oberklaffen auch der übrigen höheren Lehranstalten Den soll gleichfalls die Möglichkeit gegeben werden, ihren Bildungsgang
ordnungsgemäß abzuschließen.
Unter den in ihrer Mehrzahl proletarischen Schülern der Aufbauschulen hat bas Bekanntwerden der geplanten Maßnahmen große Erregung hervorgerufen. Die meisten Schüler haben an den Aufbauſchulen entweder Freistellen, oder müssen nur einen Teil des Schulgeldes aufbringen. Nur auf Grund dieser Möglichkeit fonnten sich die Eltern entschließen, ihre Kinder auf eine höhere Schule zu schicken. Jetzt, da viele Väter noch arbeitslos geworden sind, können die meisten Eltern ohne die Gewährung der Freistelle ihre Kinder nicht mehr auf der Schule belaffen. In besonders schwierigen Fällen wurde außerdem den Betreffenden eine Er= ziehungsbeihilfe durch die Stadt gewährt; diese Beihilfe beträgt, sofern fie ganz ausgezahlt wird, 300 M. im Jahr( sie wird nur für die Oberflaffen voll ausgezahlt) und ist jetzt bereits um die Hälfte gekürzt oder ganz entzogen worden. Diese Maßnahme stellt schon jetzt bei vielen Schülern den weiteren Schulbesuch in Frage, denn viele Eltern sind immerhin auf diese, wenn auch geringe
Wie sieht es nun im Einzelfalle aus: Ich befuche beispiels weise eine Obersekunda. 1925 bin ich in die höhere Schule getommen. In den ersten Jahren stellten sich natürlich die Kosten für den Unterhalt nicht so hoch, denn Bücher und sonstiges Material murde nicht soviel gebraucht. Im Laufe der letzten Jahre verschlechterte sich unsere wirtschaftliche Lage stark und dann kam noch hinzu, daß mein Vater starb. Meine Mutter wollte natürlich die einmal begonnene höhere Schulausbildung nicht unterbrechen, da dann damals schon die ersten Jahre des Schulbefuches zmedlos gewesen wären. Heute nach fieben Jahren ist die Lage etwa so: Ich habe eine Freistelle, eine Beihilfe von 150 M. im Jahr, die natürlich nur für die notwendigsten Dinge reicht. Alles andere geht selbstverständlich ganz auf Kosten meiner Mutter. fommt die Kleidung und die Kosten für das Lehrmaterial. Ob ich bei der Neuregelung weiter an der Schule bleiben fanm, ift fraglich), ich müßte die Schule verlaffen und versuchen, irgendeinen Beruf zu finden; unmöglich wäre es, den Beruf, auf den ich mich jahre= lang vorbereitet habe, zu ergreifen. Zuerst müßte ich überhaupt eine Lehrstelle finden, dann fämen wieder mindestens drei Jahre
Dazu
Lehrzeit, deren Kosten wieder meiner Mutter zur Laſt fielen. Also auch in diesem Falle ist die Lage aussichtslos.
Sicher find viele mit mir in der selben Lage. Was follen wir nun anfangen?
Bekanntlich sollen nun auch eine ganze Anzahl junger Lehrer und Referendare abgebaut bzw. entlassen werden. Unsere Schule ( der Schreiber besucht die Neuköllner Karl- Marg- Schule. Red.),
wurde, am Sonntagmorgen um 3 Uhr gestochen, seitdem febit Heiterer Frauennachmittag i bie meiſten Schüler aller Berliner Schulen hat, wird
jede Spur von dem Manne. Sein Hund, der ihn sonst zu begleiten pflegte, wurde in der Baubude eingeschloffen gefunden, wahrscheinlich hat Schmidt selbst das Tier eingesperrt. Am Freitag hatte er eine Eintragung in sein Wachbuch gemacht, daß er einen Schwindelanfall erlitten habe, seinen Dienst aber weiter versehen wolle. Es ist nicht ausgeschlossen, daß der 53jährige Mann in der Sonntagnacht wieder von einem Anfall heimgesucht wurde und in der Dunkelheit ins Wasser gestürzt ist. Durch Schwimmen hätte er sich nicht retten können, da an beiden Seiten, wie gesagt, die Mauerböschung steil abfällt. Irgendwelche Spuren, daß Einbrecher auf dem Grundstück gewesen seien und den Bächter, der sie überraschte, beseitigt hätten, haben sich nicht ergeben. Der Reichswasserschutz wir am heutigen Dienstag das Waffer nach der Leiche des Wächters absuchen. Schmidt war mit Dienstmantel und Müze bekleidet.
Sonnabend. den 19. September, um 16 Uhr, im Hause der Volksbühne am Bülowplatz . Vortragsfolge. L.Teil. Streichquartett Bentz: Kleine Suite ( Vivaldi Klingler). Rezitation Fridel Hall: Unser die Erde( Ernst Preczang ) Ansprache Dr. Nestriepke: Das Recht auf Freude
II. Teil. Streichquartett Bentz: Allegro moderato G- dur op. 76( Jos. Haydn). Rezitationen Artur Mainzer: Lux( Manfred Kübler), Baby ( Ludwig Thoma ), Parodie auf Schneewitchen( Volksmund). Lieder zur Laute Grete Baeck: Casanova( Boy- Ed), Ei, was braucht man, um glücklich zu sein( aus dem„ Fest der Handwerker), Madeleinchen mit dem Körbchen( Volkslied). Rezitationen Fridel Hall: Stehkragenproletarier( Friedrich Pirwitz), Karriere?( Erich Kästner ), Sogenannte Klassefrauen( Erich Kästner ), Das Dienstmädchen( Hans Reimann ), Auf einer kleinen Bank vor einer großen Bank( Erich Kästner ), Fragen an eine Arbeiterfrau( Kurt Tucholski ). Streichquartett Bentz: Allegro B- dur op. 18( L van Beethoven).- Die Verlosung der Plätze beginnt im Vorraum der Volksbühne um 15 Uhr. Beginn der VeranAusschneiden! staltung pünktlich 18 Uhr. Aufbewahren!
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handelt
ermeffen zu können.
40 Arbeitsloje mehr oder weniger, das ist wohl keine aussehen- zu Gehilfen ausgebildet, in der Buchbinderei wurde ebenfalls mit erregende Ziffer, wo es sich heute um Millionen feiernder Menschen jungen Menschen fleißig geschafft, in der kunstgewerblichen Abteilung Und doch ist der Fall dieser 40 Menschen ganz be- vollbrachten Frauen, durch ihre körperliche Not erfindungsreich ge= fonders traurig; man hat das Bild diefer Bedauernswerten, denen worden, wahre Wunderdinge der Geschicklichkeit: Hätelarbeiten, bei man nicht allzu oft am Tage begegnet, vielleicht nicht klar genug vor denen die Nadel zwischen den Fußzehen saß, prachtvolle Stickereien Augen, um die Tragit ihrer feelischen und körperlichen Not voll mehr. Und diese Menschen, die selbst des Trostes bedurften, hatten mit einer Hand verfertigt und dergleichen schier unfaßbare Dinge noch die seelische Kraft, ihre Leidensgefährten, die sich um Rat und Wer tann ermessen, was es gerade für den Körper- Hilfe an sie wandten, tröstend zu beraten und zu unterstützen; in der behinderten bedeutet, im allgemeinen Schaffenstreis mitarbeiten Fürsorge abteilung liefen täglich eine Unzahl von Briefen zu dürfen. Nun find 40 solcher Bedauernswerten wieder in grenzen unglücklicher Menschenfinder ein, die aus ihrer Bedrängnis einfach lose Berzweiflung gestürzt; wer wird ihnen Arbeit geben, wo Mil- feinen Ausweg mehr fanden und oft schon dadurch aufgerichtet, daß lionen Lebensstarter die fräftigen Hände in den Schoß legen müssen? sie das Bewußtsein hatten, mit ihrer Not nicht allein zu sein. Sie wollen in dieser Zeit der tiefsten Notlage auch nicht an die So schrieb ein junges Mädchen, das infolge Lähmung nicht das Menschlichkeit appellieren, heute, wo jeder den Kopf voll Sorgen, Zimmer verlassen konnte, rührende Dantesbriefe, worin sie jeiber fast vor dem Nichts steht; sie können aber auch nicht laufen und beteuerte, daß dieser Gedankenaustausch das einzige fei, mas fie fich drängen, wo vielleicht etwas zu tun wäre, auch nicht all die überhaupt noch aufrecht hielte. Soweit man dazu in der Lage war, zahlreichen Bittgänge um irgendwelche Erleichterung oder Bergünsti- wurde auch praktische Hilfe geleistet, hier ein Selbstfahrer verschafft, gung ihrer armseligen Existenz verrichten, denn sie können ja nicht dort eine Brothese, dann wieder eine Heimarbeit oder sonstwelche Laufen, treppauf, treppab im Sturmschritt der Eile und Verzweiflung, fleine Berdienstmöglichkeit. Die Fürsorgeabteilung und die Näh. sie sind zu schwach. Jeder einzige Schritt loftet unendliche Mühe shrbe werden vorläufig noch aufrechterhalten, wer weiß wie lange? und Willenskraft, da reicht weder Kraft noch Tempo, um überhaupt Drud- und Sehmaschinen wurden verkauft, die davon standen, liegen mit den anderen mitmachen zu können. auf der Straße. Nichts fann mehr für die vielen Leidensgefährten, Der Selbsthilfebund der Körperbehinderten deren Zahl in die Hunderte und aber Hunderte geht, getan werden, ( Reichsgeschäftsstelle) ist der Not der Zeit zum Opfer gefallen, aus die Berbindung mit ihnen durch die Bundeszeitung hört mm auch den winzigen nur spärlich einlaufenden Mitgliedsbeiträgen konnte auf, das einzige, was vielen Unglücklichen noch so den äußeren Konder Betrieb nicht aufrechterhalten werden und die Zuschußquellen sind takt mit dem Leben vermittelte. Hier hat ein unerbittliches Schicksal versiegt; da standen junge Druckerlehrlinge an der Maschine, warden| einen besonders harten Schlag ausgeführt...
wiederum auch von dieser Regelung besonders start betroffen, da fich der Unterricht in Arbeitsgemeinschaften, freiwilligen Nachmittagsstunden, im Werfunterricht vorwiegend auf die Unterstützung diefer jungen Lehrer aufbaut. Natürlich ist der Unterricht dieser jungen Lehrer, die uns in allen Dingen näher stehen und die auch mit größerer Hingabe ihren Unterricht erteilen, für uns wertvoller. Alle Schüler hoffen deshalb, daß es gelingen wird, die geplanten Maßnahmen zu lindern, um Schule, Lehrerschaft und Lernende vor verheerenden Auswirkungen zu bewahren.
Die Schüler in der Kaserne. Freispruch im Prozeß gegen Waffenmeister und Offiziere. Cübed, 15. September.
Im Prozeß vor dem Schöffengericht wegen des Unfalls in der Lübecker Reichswehrfaserne am 25. März d. 3. tourden Waffenmeister Asmus und Oberleutnant v. d. Canden freigesprochen. Dem Prozeßverfahren lag folgender Tatbestand zugrunde: Bei einer Besichtigung der Lübecker Reichswehrtaserne durch zwei Klassen des Johanneums im März d. I. ereignete sich,
wie erinnerlich, ein seinerzeit viel besprochenes Unglüd. In der
Waffenmeisterei wurde den Jungen ein Maschinengewehr erklärt, wobei sich ein Schuß löfte und zwei der Schüler traf. Der auf, der zweite, der Tertianer Hauschildt, hat eine vereine von ihnen, der Tertianer Glamann, starb bald darFür das Unglück früppelte rechte Hand zurüdbehalten. werden Oberleutnant v. d. Landen und Waffenmeister AB mus gruppe durch die Kaserne geführt und dann in die Waffenmeisterei verantwortlich gemacht. Oberleutnant v. d. Landen hatte die Schülergeleitet, wo der Waffenmeister Aßmus auf den Besuch vorbereitet daß alle Batronen Ererzierpatronen gewesen seien. Nach seiner war. Aßmus erklärt, er habe sich vorher genau davon überzeugt, daß alle Batronen Ererzierpatronen gewesen seien. Nach seiner worden sein, den man äußerlich als Ererzierpatrone habe betrachten Ansicht müsse unter die Ererzierpatronen ein Blindgänger gemischt worden sein, den man äußerlich als Ererzierpatrone habe betrachten
müssen.
Nach einer Darstellung des Unglücks durch die beiden Angelagten und Erläuterungen des Vertreters des Reichswehrministedie Schüler bestellt waren, um den Vorgang genau zu refonstruieren. riums wurde zunächst ein Lokaltermin vorgenommen, zu dem aud) Asmus neun Monate Gefängnis, für v. b. Landen Freispruch. Nach mehrstündiger Berhandlung beantragte der Staatsanwalt für Das Gericht erkannte jedoch auf den oben erwähnten Spruch. Dieser Freispruch fann trotzdem feinen Zweifel darüber lassen, daß die Besichtigung und Vorführung nicht mit der nötigen Sorgfalt ausgeführt worden ist.
Dieses Jahr kein Katarrh wena Du bed
1931/32
nimmst