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gefallen lassen. ZG.-Aarben, die gestern fast die Varlgrenz« (100 pro,.) erreich» hotten, sanken bis auf 94 Proz.. Kaliwerke Salzdetfurth verloren 10 Punkte und sanken bis auf lZS Proz� während Siemens von lOSVL bis auf 104 Pro,, abbröckelten. Sehr stark waren auch die Kurseinbuhen bei Gesfürel, deren Aktien von 57 auf 52 Proz. fielen. RWE. hielten sich etwas besser und wurden mit ö9 gegen 70'A proz. notiert.

Sieirische Putschbilanz. Die Bekämpfung wurde sabotiert. Aus den Einzelschilderungen der Wiener Arbeiterpresse, die bereits am Sonntagmorgen Berichterstatter in Autos nach Obersteiermark entsendet hat, ergibt sich, daß die militärisch organisierte und bewaffnete Heimwehr tatsächlich ein sehr umfangreiches Gebiet besetzt hielt, in mehreren Jndustrieorten Vertrauensmänner der Arbeiterschaft, selbst Gemeinde- funktionäre, verhaftet, Polizisten und Gendarmen entwaffnet, die Straßen gesperrt und Maschinengewehre aufgestellt hatte. Autos wurden angehalten, selbst der englische Paß eines Mitfahrers nicht respektiert, nur Heimwehr -Passierscheine galten. Diese Maßnahmen wurden z. B. in dem Wallfahrts - ort Mariazell auf protestierend? Fragen nach ihrem Recht und Grund dahin begründet, in Wien seiein blutiger Kom- munistenputsch niedergeschlagen worden, die Führer samt den Obersozis und ihren Zeitungsschmierern baumelten schon auf der Ringstraße". Der Putsch, dessen Ausbruch und Erweiterung die Staatsorgane nicht gehindert haben obgleich z. B. der bloße Hinweis auf die Nähe von Gendarmerie einem angehaltenen Auto sofort freie Durchfahrt verschaffte, die Heimwehrleute also Widerstand gegen die Gen- darmer ie nicht zu leisten wagten bleibt ein ernstes Warnungssignal: die Beschießung des Arbeiter- Heimes Kapfenberg mit Maschinengewehren, und dem Tod drei sozialdemokratischer Arbeiter als Erfolg, ist ein tragisches Ereignis. Echt operettenhaft war dagegen der Ausgang der Pfrimerei aber mindestens in gleichem Maße ihre staatliche Bekämpfung! Um 5 Uhr früh ist von Wien nach Graz der Befehl zur Entsendung eines Bataillons Militär nach Bruck gegangen erst um 9 Uhr war das Bataillon formiert, erst um'�1 Uhr ist es auf Kraft- wagen abgegangen und diese haben zu der 5 4 Kilometer langen Strecke 2 Stunden 55 Minuten ge- braucht! Auch die von Wien um 1 Uhr in Lastautos abgegangenen Truppen trafen erst am Abend in Bruck ein, während man im Auto kaum mehr als drei Stunden dahin fährt. Das Vaugoinsche Wehrministerium begründet dieses Schneckentempo damit, daß die Lastautos zum Teil noch von 1915/16 stammen, den Weltkrieg mitgemacht haben, und laut Borschrift in Unruhegebieten gesichert und abschnittsweise gefahren werden müsse... Tatsache ist ferner, daß Gendarmerie und Bundes- Heer als sie endlich aufgeboten wurden, gar nichts getan haben, um die Heimwehr zu entwaffnen und die Weg- bringung ihrer Maschinengewehre, Stutzen, Bajonette, Hand- granaten und Munition zu hindern. Tatsache ist auch, daß die jetzt als Putschisten verhafteten Generäle Englisch » Popparitsch und Puchmayr bis vor kurzem aktiv im Bundesheer waren, daß sozialdemokratische Abgeordnete wiederholt im Nationalrat die Sozialistenhetze. Republik - feindttchkeit und Heimwehrfreundschaft dieser Generäle gebrandmarkt, Minister V a u g o i n sie aber gerade darauf- hin besonders protegiert und den Englisch -Popparitsch bei seiner Pensionierung noch eine der höchsten Auszeichnungen für Verdienste um die Republik verschafft hat! Tatsache ist, daß die Gendarmeric beim Zusammenbruch des Putsches in Leoben gegen die angesammelten Arbeiter vorging und sie unter gemeinen Schimpfwörtern des Gendarmericofsizicrs vor sich her jagte... Wenn nun ein christlichsoziales Regierungsblatt an- gekündigt hat, daß man zugleich mit den Putschtruppen den -- Republikanischen Schutzbund entwaffnen wolle, so muß man bei dem mindestens verdächtigen Charakter gewisser Rcgierungsmitglieder und dem schon ganz zweifelsfreien Heimwehrtum gewisser Landeshauptleute das schärfste Mißtrauen hegen. Diejenigen, die die Wiederversteckung der Heimwehrwaffen nicht gehindert haben, werden verdammt wenig finden. Daß der Schutzbund keine Arsenale hat, ist durch die zahlreichen Waffensuchen der Heimwehrregierung Vaugoin-Starhemberg dargetan worden. Eine Entwaffnung aber, die den Faschisten nicht weh tut, die Arbeiter jedoch voll» kommen wehrlos macht, wäre nichts anderes, als die Er- mutigung, das bald zu wiederholen, was jetzt mißlungen ist. Die Sozialdemokratische Arbeiterpartei Deutschösterreichs hat oftmals die allgemeine Entwaffnung unter gegen- Zeitiger Kontrolle vorgeschlagen. Jetzt aber kann es sich nur darum handeln, denen die Waffen wegzunehmen, die nicht zum erftenmal sie gegen das eigene Volk und die von der erdrückenden Volksmehrheit gewollte demokratisch- soziale Republik erhoben habenl Die Gelder von Benesch. Das Dunkel um Iriedensgesellschast und Liga. In dem Prozeß um die Gelder der Friedensgesellschaft wurde heute morgen in der Vernehmung des früheren Prästdialmitglied» der Friedensgesellschaft, Schwann, fortgefahren. Nachdem er gestern erklärt hatte, daß die französischen Gelder von der französischen Liga für Menschenrechte an die deutsche Liga sür Menschenrechte über- reicht worden seien, damit sie bei der Reich-wahlpropaganda durch die Schaffung eines mit dem französischen Parlament homogenen deutschen Reichstages verwandt werden, gab er heute Aufschluß über die Herkunst und Verwendung der tschechischen Gelder und seine Beziehungen zur polnischen Gesandtschast. Schwann ist angeblich mit einem Empfehlungsbrief des Prof. F ö r st e r für die deutsche Liga sür Menschenrechte im Jahre 1924 nach Prag zum Professor R a d l gekommen, hatte mit ihm Unter- Haltungen über die Aktivierung der deutschen Friedensbewegung und erhielt im Laufe der nächsten zwei Jahre in vier Raten 82 000 M., Di« derDeutschen Liga für Menschenrechte" zuflössen und in ihren Geschästsderichten aufgeführt find. Da» Geld wurde für Kongresse, Versammlungen und unter anderem auch zur Schaffung eines eigenen Presseorgans verwandt. Es sei nicht richtig, daß die Zeitschrift der Deutschen Friedensgcsellschaft,Das ander« Deutschland ", aus diesem Gelde in der Form eines Abonnements von tausend Exemplaren Zu- Wendungen erhalten habe. Dies Abonnement sei ein rein geschäst» liches Unternehmen gewesen. KüsterhabeoondemEmpfang ad der Verwendung der tschechischen Gelder g:- mußt. Auf einen Vorhalt dar Verteidigung bestreitet der Zeuge, sich je an offizielle tschechische Stellen wegen Gelder für den deutschen Pazifismus" als solchen gewandt zu haben. Wohl habe

Die meuternde Flotte Rückfahrt in die Häfen Milderung des Lohnabstrichs versprochen

London . 17. September. Am Mittwochabend traf bei der Flotte die Nachricht«in, daß die Admiralität bereit sei, gewisse Härten, die durch die Soldherab- setzungen entstanden waren, untersuchen zu lassen. Die Offiziere ließen die Mannschaften antreten und teilten ihnen die Entfiche'bung mit, die mit Beifallsrufen aufgenommen wurde. Dennoch bedurft« es der ganzen Ueberredungstunst der Offiziere, um die Mann- schaften zum Dampfaufmochen und zum Seeklarmachen der Schiff« zu bewegen. Die Besatzungen erhoben Einwendungen dagegen, daß die Schisse voneinander getrennt werden, was geschehen muß, wenn sie auf ihre verschiedenen Heimathäfen verteilt werden. Auf ein- zelnen Schiffen, so meldet derDaily Herald", dauerte es über zwei Stunden, che sich die Mannschaften mtt dem Auslaufen ihres Schiffes einverstanden erklärten. Auf dem LinienschiffValiant", auf dem zuerst die Unbotmäßigkeit ausgebrochen war, dauerten die Verhandlungen am längsten. Kurz nach 22 Uhr lief das erste Fahrzeug, ein Torpedobootzerstörer, aus der Bucht von Cromarty aus. Gleichzeitig mit dem Bescheid, daß sie, die Klagen der Mann- schaften untersuchen werde, ließ die Admiralität auch mitteilen, daß diejenigen, die sich weigerten, ihr« Pflicht zu tun, streng bestraft würden. Der Chef des zweiten leichten Kreuzergeschwadcrs, Kontre- admirol Astley Rujhton, unter dessen Kommando die beiden Kreuze: gestanden hatten, die Kiel besuchten, fuhr von Kreuzer zu Kreuzer, um die Mannschaften an ihre Pflichten zu erinnern. Die Mannschajten hoffen, daß ihre Lohnforderungen erfüllt werden. In dem Schreiben an die Admiralität, in dem sie Revision der Soldherabsctzung fordern, ist gesagt, daß dies« Ersparungen zu ernsten Härten und zur Unmoral unter d cn Familien der Seeleute führen müßten. Wenn sie nicht eine schriftliche Ga- r a n t i e von der Admiralität erhielten, die vom Parlament zu bestätigen sei, würden sie sich wie ein Mann weigern, ihre Pflicht zu tun. Sie seien jedoch grundjätzlich bereit, gewiss« Soldherab- setzungen anzunehmen.

Wie die Bewegung ausbrach. London , 17. Septemfcer.(Eigenbericht.) Der Soldstreik auf den 16 in Invergordon stationierten Schiffen begann damit, daß die Matrosen sich weigerten, dem Befehl aus Lichtung der Anker zu entsprechen. Statt dessen setzten sie sich auf d i e A n k e r k a b e l, so daß eine Ausfahrt unmöglich wurde. Zugleich brachten sie auf den englischen König ein dreifaches Hoch aus. Sie wollten damit beweisen, daß ihre Aktion nur als Protest gegen die Härten der Soldycrabsetzung und nicht als Meuterei aufzufassen sei. Die Reduzierungen übersteigen zum Teil 50 Proz. So erhält beispielsweise die Frau eines einfachen Matrosen bisher wöchentlich 26 Schilling, nach der neuen Besoldungsordnung nur 13 Schilling. Die Admiralität hat zur Beruhigung mitgetellt, daß sich die Kürzung nur auf den Grundsold, nicht aber aus Familienzulagen und sonstige Gelder beziehe. Insofern betrag« di« Kürzungnur 7,7 Proz. bis 13,6 Proz.". Die Disziplin der Flotte ist nach den Erklärungen der Re- gierung im linterhaus bereits am Mittwoch wieder vollkommen. Irgendwelche Beunruhigungen werden von n i r g e nd w»'gemeldet. WieDaily Herald" meldet, lag«n dem Kabinett auch Meldungen vor, daß auch in der A r m e e und in der P o l i z e i Anzeichen von Unruhe ausgetreten seien. Die gelbe presse hetzt. , London , 17. September. Morningpost" sagt, die Vorgänge hätten Unruhe und Ent­täuschung verursacht. Wenn man jic deutlich charakterisieren wolle, was heute nicht mehr Mode sei, dann müsse man von Meuterei sprechen. Im übrigen glaubt das Blatt, daß eine der Hauptursachen für die Vorgänge darin bestanden habe, daß es bei der Kürz« der Zeit nicht möglich war, den Mannschaften die Unvermeidlich- keit der Verminderung der Löhnung klarzumachen. Etwas schärfer äußert sichDaily Mail", die in einem Leitartikel von einen, 24stündigen Streik der Flotte des Königs spricht und mit den Worten schließt: Ungehorsam gegenüber den Beschlen der Re- gierung in einer Zeit wie der jetzigen ist ein ebens» ernstes Vergehen wie in Kriegszeiten.

er besonders auf Anregung des Herrn Lchmann-Rußbiildt im Jahre 1S24 mit dem damaligen Vorsitzenden der Abrllswngs- kommission, Benesch. Unterhaltungen darüber gepflogen, ob es nicht möglich sei, im Interesse der internationalen Friedensbewc- gung einen internationalen Fonds zu gründen, aus dem die natio- nalen Friedensgesellschafien gespeist werden könnten. Es sei bei dieser Gelegenheit zum Beispiel angeregt worden, daß die einzelnen R e- gierungen einen Teil der für die Rüstungen de» stimmten Gelder diesem Fonds zukommen liehen. Im Rahmen dieser Besprechungen sei davon die Rede gewesen, daß die deutsche Liga für Menschenrechte etwa 100 000 Mark jährlich be- nötigen würde. Dem Zeugen wird darauf von der Bcrteidigung ein von ihm im Jahre 1S23 an Benesch gerichteter Brief vorgehalten, in dem er des vor einem Jahre mit Benesch geführten Gesprächs Erwähnung tut und auch von einer Minde st summe von 300000 Mark spricht. Es ist in diesem Brief ferner die Rede von der D c n k s ch r i s t der deutschen Liga für Menschenrechte über die geheimen deutschen Rüstungen, die viel Staub aufgewirbelt hatte und auch Gegenstand von Erörterungen im deut- schen Reichstag gewesen sind. Mit dieser Broschüre sei jedoch die Aktion noch nicht abgeschlossen. Eine persönliche Rücksprache mit Benesch erscheine sehr erwünscht, um zu erfahren, was eigentlich ge- spielt werde und um neues Material zu erhalten, damit die Aktion einen neuen Anstoß erhalte. Bei der Erörterung dieses Briefes kommt es zu scharfen Zu- sammenstößen zwischen der Verteidigung und dem Zeugen. Schwann will sich auf Einzelheiten des Briefes nicht mehr entsinnen und bs- sonders auch nicht für die Richtigkeit des Satzes über die persönliche Rücksprache mit dem Ministerpräsidenten Benesch irgendeine Gewähr übernehmen. Es Hand!« sich um die Abschrift eines von ihm ge- schrieben«» Briefes, da könne auch manches hineingeschrieben sein, was nicht von ihm stamme. Als letzter Punkt wird der polnische Geldkomplex er- örtert. Der Zeuge erklärt, daß er als S p« z i a l i st in O st- Problemen seit Iahren Mitarbeiter der verschiedenen polnischen Zeitungen sei. Er habe aber dort nur über Wirtschastssragen ge­schrieben. Für Artikel, die von der Pressestelle der Polnischen Ge- sandtschast bei ihm bestellt worden seien, es waren nur solche wirtschaftlichen Inhalts, habe er im Laufe von sechs Iahren im ganzen 1600 Mark erhalten. Es sei in früheren Jahren allgemein üblich gewesen, daßpolnischeRegierungsstellenfürdie polnische Presse Artikel be st eilten. Der Zeug« be- streitet, daß das Schiedsgericht wegen der polnischen Gelder der Deutschen Friedensgesellschast den Rat erteilt habe, ihn in der deut- schen Friedensbewegung keine Rolle mehr spielen zu lassen. Die Vernehmung des Zeugen ist damit abgeschlosien.

Tragödie im Grönlandeis. Deutscher Forscher und sein Begleiter endgültig verschollen. Kopenhagen , 17. September. Das mit großer Spannung erwartete Expeditioasschiss von Dr. Knud RosmussenSökongen" ist aus seiner Kolonie Thüle in Kopenhagen eingetrossen. Di« Voruntersuchung, daß man sichere Mnde von dem deutschen Geologen Dr. Krüger au» Darmstadt und seinem dänischen Begleiter Aage Vjare bekommen wird bzw. daß sich die beiden Forscher an Bord befänden, traf nicht zu. Der Kapitän derSökongen" berichtete, daß beide Forscher im Sommer 1929 nach Grönland gekommen seien und von Kap'Aork au» ihre Expedition nach dem Ellesmere-Land in oem arkti- schen Kanada antraten. Nachdem sie den ersten Winter wieder in Thüle verbrachten, brachen sie im Februar 1930 erneut auf. Trotz der Verabredung, im August wieder nach Kap Bork kommen zu wollen, um von dort an Bord derSökongen" noch Europa zurück- zukehren, trafen sie nicht ein und seit dem Abmarsch von Thüle Hot man nichts mehr von den beiden Forschern gehört. Auf Veranlassung des Leiters der Kap-Nork-Station wurde dann im Frühjahr 1931 eine Expedition ausgerüstet, die systematisch oaz von den beiden Forschern bereiste Gebiet absuchte. Die Expedi- tion fand aber keine Spur von ihnen, so daß man damit rechnen müsse, daß ß>wohl Krüger wie Vjare umgekommen seien. Im übr-- gen berichtet der Kapitän, daß dieser Sommer in Nordgrönland un­

erhört warm gewesen sei. Weite Gebiete, die sonst unter Schnee begraben lagen, seien diesmal ohne Schnee gewesen, so daß ein Be- fahren mit Schlitten völlig unmöglich gewesen sei. Amerikanische Tokioflieger gerettet. Auf einer unbewohnten Insel bei Kamtschatka . New Park, 17. September. Die amerikanischen Flieger Allen uno M o y l e, die bekarntlich von Tokio nach Seattle fliegen wollten und seit etwa einer Woche verschollen waren, sind nunmehr, wie von verschiedenen Seiten bestätigt wird, heil und gesund auf einer kleinen unbewohnten Insel im Otjulor-Golf. nördlich von komtschokka, aufgefunden worden. Die Funksprüche der russischen Küstendampser haben sich in vollem Um- fange bestätigt. Die Flieger sind von einem russischen Dampfer an Bord genommen worden und befinden sich aus dem Rückwege. Der russische DampserBurjat " hat auch einen Funkspruch an Moyles Braut nach Rivcrsrde(Kalifornien ) gerichtet, in dem di« Rettung der Flieger mitgeteilt wird._ Orkan über Mexiko . Verocroz und Santa Rosalia heimgesucht/ Etwa 50 Tote Mexiko . 17. September. Nach einer Mitteilung au« Veracruz wütete dort ein Orkan. der großen Gebäudeschaden anrichtete und die Versorgung der Stadt mit elektrischem Strom unterbrach. Eine Anzahl kleiner Schiffe im Hafen kenterte und ging unter. wie erst jetzt bekannt wird, segte am vergangenen Sonnabend vnd Sonntag ein Wirbelsturm über die Gegend von Santa Rosalia in Riedertalisoruien dahin. Etwa fünfzig Menschen find ums Leben gekommen. Leichenplünderer bei der Klugkatastrophe Die Opfer von Orsova sämtlich festgestellt. Bukarest . 17. September. wie das BlattUnioersul" berichtet, sind die sechs Opfer des gestern früh zwischen Turn-Severin und Orsova abgestürzten Lidna-Zlugzeuges von Bewohnern der Gemeinde Staneicesti ausgeplündert worden. Man. hat bei einigen Dorfbewohner französische und österreichische Geldscheine sowie fremde Kleidungsstücke vorgefunden. Die Gendarmerie hat Anzeige wegen Leichenberaubung erstattet. wie übrigens einwandfrei festgestellt werden konnte, sind fünf Todesopfer agnosziert. Außer dem Berliner Rechts- anwalt Gruner handelt es sich um den wiener Generaldirektor der Bonicot-Werke, Karl Sternberg. Der dritte Reisende ist ei» französischer Staatsbürger namens Paul M a r t i n o n, vom vierten posiagier weiß man nur, daß er zusammen mit Martinon in Belgrad da:- Flugzeug bestiegen hatte. Der Pilot ist ein Jugoslawe namens G l o g y t f ch, der Radiotelegraphist ein Franzose namens Daniel.

Lieber Gefängnis als Hunger. Wozu die Not treibt. Bei einem Schupoposten vor dem Polizeipräsidium meldete sich am Donnerstag früh ein 30 Jahre alter Hermann G. und teilte dem Beamten mit, daß er mit zwei Steinen Fensterscheiben des Präsidiums an der Dircksenstraße eingeworfen habe. Als Grund gab er an, und das ist leider die Wahrheit, daß er halb verhungert sei und festgenommen werden möchte, damit er endlich im Gefängnis eine warme Mahlzeit er» halte. Ein ähnlicher Vorfall, der auch der Not zuzuschreiben ist, ereignete sich an der Ecke der Danziger und Schliemann- st r a ß c. Hier warf ein armer Mensch, der keine Schuhe mehr besitzt und bei diesem Wetter barfuß laufen muß. die Scheibe eines Schuhgeschäftes ein. nahm aber von den Auslagen kein Stück, Auch er wollte nur festgenommen werden. Dagegen waren es Diebe, die an zwei Geschäften in der Alexanderstraße die Scheiben zertrümmerten und die Auslagen beraubten. Im Hause Alexanderstr. 56 erbeuteten sie Damenkonseklion, im Hause Nr. 50 opttsche Artikel.