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Der Stillegungsdruck.

Gegen Arbeiter, Gemeinden und Regierung.

Die durch ihren Abbau berühmten Vereinigten Stahlwerte wollen jetzt auch die Hütte Phönig in dem Dortmunder Stadtteil Hörde ftillegen. Mit dieser Stillegung würden Taufende von Familien hart betroffen und der Stadtteil Hör de wirtschaftlich vollkommen ruiniert werden.

Stillegung aufzuhalten.

Die Vertreter der drei Gewerkschaften sowie Vertreter der Ge­schäftswelt wurden beim Regierungspräsidenten vorstellig. Ober­regierungsrat Fritz versprach, nichts unversucht zu laffen, um diese Wie Hugenbergs TU. meldet, find inzwischen drei Vertreter des Phönir", d. h. der Vereinigten Stahlwerke nach Berlin gefahren, um sowohl den Reichswirtschaftsminister als auch den Reichsfinanz­minister darüber aufzuklären, wie fich eine Stillegung des Hörder Werkes auf die gesamte Wirtschaftslage auswirken würde. Die Wirtschaftsfapitäne" find also trotz der An­wendung des vielgepriesenen Alheilmittels des Lohnabbaues am Ende ihres Lateins. Sie bedrohen durch ,, vorsorgliche" Still­legungsantröge die wirtschaftliche Existenz unzähliger Arbeiter­familien und die ihrer Gemeinden und zwingen so die Regierung ihren Unternehmungen aufzuhelfen.

Dieselben Kreise, die die Regierung veranlaßten, den Lohnabbau zu fördern, müssen ihr jetzt gestehn, daß mit Lohnabbau nichts geholfen ist. Die Regierung soll jetzt weiterhelfen, fie muß helfen, da die Wirtschaftsführer es verstanden haben, das Leben der Arbeiterfamilien wie das der Arbeitergemeinden mit von ihrer Wirtschaft abhängig zu machen. Aus dieser Sachlage müßte die Regierung, die im Interesse des Allgemeinwohls und der öffent lichen Sicherheit liegenden Konsequenzen ziehen und sich nicht mit der Unterstützung der Unternehmer begnügen, sondern deren Wirtschaft der notwendigen Kontrolle unterwerfen.

fich besonders gegen Jouhaug, als der einzig maßgebenden Persönlichkeit des Borstandes, der sich die anderen Mitglieder unter­ordneten. In bezug auf die Beseitigung der Arbeitslosigkeit und der allgemeinen Wirtschaftskrise erklärte der Redner, daß eine inter­nationale Aktion nur zwed habe, wenn sie überall durch nationale Aktionen der Arbeiterklasse unterstützt werde.

In seiner Antwort auf dem Gewerkschaftskongreß rechtfertigte Jouhaur in meisterhafter Weise die Geschäftsführung des Vor­standes und widerlegte die gegen ihn erhobenen Vorwürfe in bezug auf seine Zugehörigkeit zur französischen Bölkerbunds delegation.

Jouhaur sprach zunächst sein Erstaunen darüber aus, daß verschiedene Borrebner ihn persönlich und die Politik der CGI. an gegriffen haben, obgleich sie selbst früher im Vorstand diese Politik unterstützt und mit ihm loyal zusammengearbeitet haben. Jouhaur gab 3u, daß die Ergebnisse nicht immer den Erwartungen entsprochen haben, das aber sei noch kein Grund dafür, die Aktion der CGT. zugunsten der Forderungen der Arbeiterklasse in Grund und Boden zu verdammen. Man habe eine andere Politit ver= langt, aber niemand habe präzise Borschläge dar über gemacht. Die Hauptschuld an den geringen Ergebnissen trage die Weltwirtschaftskrise. Für ihre Beseitigung gebe es fein nationales Heilmittel.

Die Leiden der Welt und besonders der Arbeiterklasse seien darauf zurückzuführen, daß man hartnädig auf dem Gebiet der nationalen Lösungen bleiben wolle. Es müßten jezt Maßnahmen ergriffen werden, die, wenn sie auch nicht das Heil bringen, doch die Cristenzbedingungen der Arbeiterklasse verbessern werden. Jouhaur rechtfertigte auch die Aktion des Internationalen Arbeitsamts, dessen Schaffung von der Arbeiterklasse selbst gefordert worden sei. Wenn das Amt noch nicht mehr erreicht habe, fo liege das vielleicht daran, daß es für die Aufnahmefähigkeit der Arbeiterklasse zu schnell gehandelt habe. Er selbst habe nicht immer in Kreisen, in denen er Enqueten vorzunehmen hatte, den not­wendigen guten Willen gefunden.

In bezug auf sein Mandat in der Völkerbundsdelegation er­innerte Jouh aur daran, daß er nach dem Rücktritt Paul Boncours im Jahre 1928 gleichfalls habe demissionieren wollen. Der Landes­

BomfranzösischenGewerkschaftskongreß ausschuß der CBT. habe ihn aber aufgefordert, auffeinem

Jouhaug wehrt Angriffe ab.

Paris , 17. September. ( Eigenbericht.)

In der Mittwochsitzung fritisierte der frühere Sefretär Dumoulin die Tätigkeit der Bundesleitung und trat für einen Einigungstongreß ein. Er wandte sich gegen die Zugehörigkeit Jouhaur zur franzöfifchen Böllerbundsdelegation, da die Arbeiter klasse im Völkerbund nicht gerecht vertreten sei. Die Politik der Zugehörigkeit zu Regierungsfommissionen fönne nur fortgesetzt merden, wenn alle Fragen, die sich aus ihr ergeben, vom Rongreß genau geprüft seien. Insbesondere habe er, der Redner, fein unbegrenztes Bertrauen mehr zu der Locarno- Politit Briands.

Auch der nächste Redner, ein Vertreter des Postbeamtenverban des, griff die Geschäftsführung der CGT. an. Seine Kritit richtete

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Stimmung!

Posten zu bleiben, ohne Rücksicht auf die politische Einstellung der verschiedenen Regierungen.

Wenn der Kongreß jezt einen anderen Beschluß fassen wolle, so werde er sich gerne unterwerfen. Er erklärte von neuem, daß, menn er in Genf nicht volle Handlungsfreiheit habe, er selbst seinen Bosten niederlegen würde. Jouhaug verteidigte sich dann noch gegen den Borwurf, daß er in Genf über andere Fragen diskutiert habe als diejenigen, über die er die Gewerkschaftsorgani: fationen unterrichtet habe. Er habe sein Mandat immer in dem Sinne ausgeübt, in dem ihn die Mehrheit beauftragt hatte.

Die Rede Jouhaur' wurde mit großem Beifall auf­genommen. Darauf erfolgte die Abstimmung über den Rechen­schaftsbericht. Das Ergebnis wird in der Vormittagsfizung am Donnerstag bekanntgegeben werden.

Wirtschaft!

Bei der Gruppe Nordwest.

Bom Juni 1929 bis 1. August 1931 haben sich die Belegschaften der Gruppe Nordwest von 220 000 auf 133 600 2rbeiter verringert. In den nächsten Wochen dürften weitere 8000 Personen arbeitslos werden.

In Hamburg sind gegenwärtig 13 500 Seeleute erwerbslos ge. meldet. In dieser Ziffer sind die ausgesteuerten Seeleute nicht ein­begriffen, so daß die Zahl des stellungslosen Schiffspersonals be deutend höher ist. Ebenso leiden die Hamburger Hafenarbeiter schwer unter der Erwerbslosigkeit, da sie bestenfalls drei Schichten in der Woche arbeiten.

FUNK

UND­

AM ABEND

Donnerstag, den 17. September 1931.

Berlin .

16.05 Die Brille( Prof. Dr. Paul Wätzold). 16.30 Flötenmusik.

17.30 Jugendstunde( Novalis ).

17.50 Luftbummel durch Europa .

18.10 Zwischen Wilmersdorf und Hollywood ( Paul Morgan ). 18.30 Volkstümliches Orchesterkonzert.

20.00 Wirtschaftsrundschau.

20.30 Aus Le Théatre, Genf : ,, Fidelio". Während der Pause um 22.00 Tages­und Sportnachrichten( I).

23.10 Wetter-, Tages- und Sportnachrichten( II). Anschließend aus dem Eden- Hotel: Tanzmusik. 0.30 Berlin - Witzleben: Nachtkonzert.

Königswusterhausen.

16.00. Pädagogischer Funk( Martin Ehlies).

17.30 Deutsche Volksbräuche( III)( Dr. Wildhagen).

heim).

18.00 Bevölkerungsprobleme des Grenz- und Auslandsdeutschtums( Dr. Thal­18.30 Aus der Praxis des Arbeitsrechts( Ministerialrat Joachim). 18.55 Wetter für die Landwirtschaft.

19.00 Englisch für Fortgeschrittene.

19.30 Stunde des Landwirts.

19.50 Wetter( Wiederholung).

20.00 Hamburg : Aus Hannover : Manöverkonzert. 22.00 Wetter-, Tages- und Sportnachrichten.

-

Wetter für Berlin : Fortdauer des feuchtmilden, meist trüben Herbstwetters mit nur unbedeutenden Niederschlägen, schwache Luft­bewegung. bewegung. Für Deutschland : Im Süden zeitweise aufheiternd, sonst allgemein trübe und mild, nirgends stärkere Niederschläge. Berantworil. für die Redaktion: Rich. Bernstein, Berlin ; Anzeigen: Tb. Glode, Berlin . Berlag: Borwärts Berlag G. m. b. S., Berlin , Drud: Borwärts Buch bruderei und Verlagsanstalt Baul Ginger& Co., Berlin GB 68, Lindenstraße 3. Sierzu 1 Beilage.

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