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Für Vierzigsfundenwoche Das heile Bud

Beschluß des franzöfifchen Gewerkschaftskongresses

Paris  , 19. September.  ( Eigenbericht.) Der französische   Gewerkschaftsfongreß ist am Freitagabend nach viertägiger Dauer abgeschlossen worden. Die Nachmittagssigung war mit den Abstimmungen über die verschiedenen Entschließungen ausgefüllt, die meist einstimmig und ohne Debatte erfolgten.

In der Entschließung über die Sozialversicherung werden zahlreiche Verbesserungen der gesetzlichen Bestimmungen ver­langt; in der über den Schulunterricht die Verlängerung der Schulpflicht bis zum Alter von 14 Jahren( zur Zeit 13 Jahre) und die Weiterführung der Reform der Einheitsschule. Die wichtigſte Entschließung über die Wirtschaftstrife wurde gleichfalls einstimmig angenommen. In ihr wird der Vorstand der CGT. vor allem beauftragt, für die Durchsetzung folgender Forderungen

zu kämpfen:

Herabsehung der Arbeitszeit auf 40 Stunden wöchentlich mit entsprechender Erhöhung der Löhne, bezahlte Ferien für alle Arbeiter, Ausdehnung der Arbeitslosenunterstützung mit dem Ziel der Einrichtung einer Arbeitslosenversicherung. Herabsetzung der Altersgrenze für die Ruhestandspensionen, bessere Organisation des Arbeitsmarktes und eine methodische Politik großer öffentlicher Arbeiten. Zur Erreichung dieser Ziele tritt die Entschließung für

Nur nicht nach Moskau  !

Kommandierter oder freier Angestellter.

Der russische   Staatsangehörige T. war vor einigen Jahren bei

der Russischen   Handelsvertretung in Berlin   und nach seinerEntlassung bei einer Privatfirma in Hamburg   längere Zeit beschäftigt. Dann trat er wieder bei der Russischen   Handelsvertretung in Berlin   ein und erhielt im März d. J. von einer russischen Sowjetbehörde den Befehl, nach Moskau   zurückzukehren.

T. hatte Grund zu der Annahme, daß ihm in Mostau Gefahr drohe. Er ging deshalb nicht nach Moskau   und wurde darum von der Russischen   Handelsvertretung fristlos entlassen. Selbst das Gehalt für den Monat März, das er doch durch seine Arbeit bereits verdient hatte, erhielt er nicht. Zu diesem für deutsche Rechtsbegriffe unerhörten Zugriff des Arbeitgebers auf den verdienten Lohn des Angestellten glaubt die Handelsvertretung be= rechtigt zu sein auf Grund einer Verordnung der Sowjet­regierung, die lautet:

,, Bürger der UDSSR.  , die Verfügungen über ihre Rück­fommandierung nicht nachkommen, sind unverzüglich zu entlassen ohne Auszahlung des ihnen zustehenden Arbeitsverdienstes und irgendwelcher wie auch immer beschaffenen Entschädigungen.

T. flagte beim Arbeitsgericht in Berlin  . Er forderte Zahlung des rückständigen Gehalts und Entschädigung der Kündi­gungsfrist von drei Monaten sowie für ihm zustehende Ferien von einem Monat, insgesamt 3000 m. Der Kläger   beanspruchte, daß i edhe debt beanspruchte, das feine Forderung nach deutschem Gericht entschied aber, daß für diesen Fall das russische   Recht, soweit es das Arbeitsverhältnis des Klägers betrifft, anzuwenden sei.

Der Kläger  , der sich in Not befindet und deshalb dringend Geld braucht, war bereit, sich unter Verzicht auf einen Teil seiner Forde­rung mit der Beklagten zu vergleichen. Aber darauf ging der Ver­treter der Beklagten nicht ein. Er wollte eine grundsägliche Ent­scheidung herbeiführen. Die bekam er denn auch durch ein Urteil, wonach die Russische   Handelsvertretung dem Kläger   3000 m. zu zahlen hat. Die Urteilsbegründung fagt im wesentlichen, daß das russische Arbeitsrecht im vorliegenden Falle anzuwenden ist, daß aber der angeführte Paffus der russischen Verordnung auf den Kläger nicht zutrifft, denn diese bezieht sich sinngemäß nur auf solche Personen, die von der Sowjetbehörde zur Arbeit bei der Handelsvertretung nach Deutschland   tommandiert, also gewissermaßen als Beamte anzusehen sind. Zu diesen gehört der Kläger   nicht. Er hat bei seiner Ueberfiedelung nach Deutschland   ver­langt, als Kommandierter behandelt zu werden, weil damit Vorteile im Arbeitsverhältnis verbunden sind. Das Verlangen wurde aber abgelehnt. Der Kläger   hat nicht nur bei der Russischen   Handels­vertretung, sondern zwischendurch auch bei Privatfirmen gearbeitet. Auch das spricht dafür, daß er nicht als Kommandierter, sondern als freier Angestellter zu betrachten ist. Als solcher ist er nicht verpflichtet, sich auf Befehl einer Instanz, die nicht sein Arbeitgeber ist, an einen anderen Ort zu begeben und die Beklagte war nicht berechtigt, ihn wegen Nichtbefolgung des Befehls einer Sowjet­behörde fristlos zu entlassen.

Theater, Lichtspiele usw.

Staats B

Theater

Staatsoper Unter den Linden.

Sonnabend, den 19. September 20 Uhr. Ende 222 Uhr.

DerZigeunerbaron

Staatl.Schauspielhaus

Gendarmenmarkt.

Anfang 20 Uhr

Die

natürliche

Tochter

Schiller- Theater

Charlottenburg  .

Anfang 20 Uhr

Die

Heirat

Volksbühne Städt. Oper

Theater am Bülowplatz

8 Uhr

Nebeneinander Volksstück in 5 Akten von Georg Kaiser  Regie: K. H. Martin  .

Theater desWestens Tägl. 5 u. 8% Letzte Vorstellungen Viktoria

Charlottenburg Bismarckstraße 34. Sonnabend, d. 19. 9. Turnus IV Anfang 20 Uhr Zar und Zimmermann Ende gegen 23 Uhr.

Kurfürstendamm­Theater

Bismarck 448/49

8 Uhr

und ihr Husar Die schöne

Preise von M. 0.50 an

Helena

Ab Donnerstag von Ja cques Offenbad 4 Abschiedsvorstellungen Regie: Max Reinhardi.

Richard Tauber   Metropol- Theater

in ,, Das Land des Lächelns"

ROSE- THEATER

,, Rose Bernd"

Trante Rose

in der Titelrolle

Mittwoch, Sonnabend u. Sonntag 6 und 9 Uhr

An allen andern Tagen 815 Uhr.

Preise: 0.50-3,00

Große Frankfurter Straße 132

Vorverkauf: Täglich 11-1 und 3-9 U. E 7, 3422.

Täglich 8% Uhr Sonntags 4 u. 8% U die neue Paul- Abraham­Operette

Die Blume von Hawai  Preise von 1.-M. an.

SCALA

Barbarossa 9256 Tägl. 5 u. 81/2 U. THE 22 INCENUES HUDSON­WONDERS

und das große Sept.- Programm

i

die Anwesenheit von Arbeitervertretern in allen nationalen und internationalen Wirtschaftsorganisationen ein.

Am Schluß des Kongresses wurde auf Antrag von Jouhaur die von der Sozialistischen Arbeiter- Internationale auf dem Wiener Kongreß   angenommene Entschließung über die Abrüstung ein­stimmig gebilligt. Zur Erläuterung fügte Jouhaur folgende Er flärung hinzu:

,, Die Abrüftung muß nicht nur durchgeführt, fie muß auch fon­trolliert werden.

Diese Kontrolle ist rechtlich die Aufgabe der Regierungen, aber tat­fächlich liegt sie in den Händen der Arbeiterorganisationen, die allein fächlich liegt sie in den Händen der Arbeiterorganisationen, die allein die ungesetzliche Herstellung von Waffen verhindern können. Alle Mittel mit Einschluß des Generalstreiks müssen ins Werk gesetzt werden, um eine neue Schlächterei unmöglich zu machen. Die Arbeiterklasse muß den Regierungen die dazu notwendigen Be­schlüsse aufzwingen." Jouhaug erntete mit seinen Worten stür­mischen Beifall.

Am Sonnabend tritt der Landesausschuß der CGT. zusammen, um den neuen Bundesvorstand und die neue Verwaltungskommission zu wählen. Die Mitglieder des Bundesvorstandes dürften wieder­gewählt werden.

Schlimmer als die Notverordnung.

Schiedsspruch gegen die Magistratsbeamten.

Im Tarifftreit der Angestelltenorganisationen mit dem fommu­nalen Arbeitgeberverband Berlin   über den Neuabschluß eines Tarif. vertrags für die beim Magistrat Berlin   beschäftigten Angestellten hat gestern unter Vorsitz des Gewerberats Körner der Schlich tungsausschuß einen Schiedsspruch gefällt.

Der Schiedsspruch entspricht fast vollinhaltlich den Vorschlägen der hohen Berwaltungsbürokratie des Magistrats, die zwar für sich sehr gut gesagt hat, für die Angestellten beim Magistrat jedoch noch schlechtere Gehaltsbedingungen vorschreibt, als es nach der preußischen Notverordnung am Plage wäre. Die Ange­stellten der Stadt Berlin   werden am Dienstag zu dem Schiedsspruch in einer Versammlung des 3dA. Stellung nehmen.

Vereinfachung bei der Reichsanstalt.

Wenn der Amtsschimmel nicht wäre!

Walter Simons  : Hugo Preuß  *)

Es war eine lohnende und dankenswerte Aufgabe für Simons, innerhalb der Schriftenreihe Meister des Rechts" das Leben und Wirken des Mannes zu skizzieren, der im November 1918 von Fried­ rich Ebert   mit der staatsrechtlichen Neugestaltung des in Form und Inhalt zusammengebrochenen Deutschlands   beauftragt wurde. Preuß' Lebenslauf, der in der Tragit eines unerfüllten Sehnens nach eigen­ster Mitarbeit am politischen Geschick der Nation dem des liberalen Bürgertums gleicht, ist furz, aber vollkommen ausreichend und treffend dargestellt. An feiner deutschen   Universität fand er die Stellung, die seiner fonstruktiven Kraft, seiner Darstellungsgabe und der Unabhängigkeit seines Forschertriebes gebührt hätte", und nach dem Frieden versagte ihm die Demokratische Partei  , deren Mit­schöpfer er war, den verdienten Abgeordnetenfiz im Reichstag. Die Weimarer Verfassung   ist sein Werk, bei deren Schöpfung ihm die Verfassungen der Schweiz   und der Vereinigten Staaten   von Nord­amerita verschiedentlich als Vorbilder gedient haben. In den kurzen prägnanten Auszügen aus Preuß  ' Werten ,, Gemeinde, Staat, Reich als Gebietsförperschaften auf Grundlage der Genossenschaftstheorie", Selbstverwaltung, Gemeinde, Staat, Souveränität", Reich und Länder" u. a. zeigt Simon die enge Verbundenheit mit der Ideen­welt des Freiherrn   vom Stein und der organischen Auffassung Otto Don Gierfes. Als Schüler Gierkes ist Preuß begeisterter Verfechter der organischen Welt- und Staatsauffassung, und bekämpft Labands und Jellineks Begriff der Staatssouveränität, den er höchstens als unentbehrliche ,, Krücke" eines überalterten Obrigkeitsstaates ansieht. Beide Auffassungen sind jedoch irrig das Volk als Einheit stellt sich als das Subjekt der Souveränität dar. Preuß' mutige und auf­opferungsvolle Verteidigung seines Verfassungswertes tritt besonders fenntlich in seinen Reden vor der Nationalversammlung hervor.

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Sein Lebensbild, von Simons in fnappen Strichen entworfen, dazu die gut gewählten Auszüge aus seinen Schriften und Reden und alle, die interessiert sind an der Rechts- und Staatsentwicklung machen den Band zu einem wertvollen Hilfsmittel für alle Juristen unseres Volkes.

*) Berlin  , Carl Heymanns Verlag  .

Theater der Woche.

Bom 21. bis 28. September. Volksbühne.

Wehner.

Theater am Bülowplag: Nebeneinander. 27., 11% Uhr, I. Tanzmatinee: Kreuzberg  .

Georgi

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Staatstheater.

Staatsoper Unter den Linden: 20. Meistersinger. 21. Boheme. 22. Fidelio. 23. Carmen. 24. Fliegender Holländer. 25. Der Pfeifertag. 26. Tosca  . 27. 8igeunerbaron. Städtische Oper, Charlottenburg  : 20. Samson und Dalila  . 21. Die lustigen Weiber von Windsor  . 22. Das Spizentuch der Königin. 23. Figaros Hochzeit  . 24. Gätterdämmerung. 25. Zar und Zimmermann. 26. Der Freischütz. 27. Aida. 28. Rigoletto.

Staatliches Schauspielhaus: 20., 22., 24. Nora. 21., 23., 25. Die natürliche

Tochter. 26. Das Nürnbergische Ei. 27. Agamemnon. 24. Emilia Calotti. 26. Richter von Zalamea.

Staatliches Schiller- Theater: 20., 22. Dr. Alaus. 21., 23., 25., 27. Die Seirat.

ant aftod

Die ständigen Aenderungen des Arbeitslosenversicherungsgesetzes haben mit der Zeit eine große Rechtsunsicherheit für die Arbeits­losen mit sich gebracht. Spruchverfahren zur Klärung von strittigen Rechtsfragen dauern wegen Arbeitsüberlastung des Spruchsenates meist weit über neun Monate. Da inzwischen aber schon mehrmals die angeschnittenten Fragen infolge neuer Gesezes änderungen burch Notverordnungen überholt, maren, hat Theater mit feftem Spielplan: Rammerspiele: Geschlossen. sich endlich der Präsident der Reichsanstalt mit dem Spruchsenat Theater bes Westens: 5 und 84 Uhr: Bittoria des Reichsversicherungsamtes geeinigt, daß in Zukunft zur Herbei- und ihr Husar. Ab Dienstag Abschiedsvorstellung, Rich. Tauber   in Das Land des Lächelns. Komische Oper: Thron zu vergeben.- Deutsches Künstler. führung grundsäglicher Entscheidungen des Spruch Theater: Die Rosenbraut. Lessing- Theater: Junge Liebe. Theater am Kur­senats strittige Rechtsfragen auch direkt zur Entscheidung vorgelegt fürstendamm: Die schöne Helena. Metropol Theater: Die Blume von Sawai. Berliner   Theater? Avantgarde. Casino Theater: Dodo, das öffentliche werden können. Die Möglichkeit zu diesem Verfahren bietet der Aergernis. Theater in Admiralspalast  : Die Dubarry. § 1715a der Reichsversicherungsordnung. Theater mit wechselndem Spielplan: Deutsches Theater  : Rat. Ab 22. Rabale und Liebe. Nose- Theater: Rose Bernd. 27., 6 und 94 Uhr: Der Talisman. Ab 28., 84 Uhr: Der Talisman.

Der Präsident der Reichsanstalt verlangt nun, daß ihm die Fälle, die aus der Praxis herauswachsen, persönlich vorgelegt werden, da nur in diesem Falle die Frage eines allgemeinen grundsätzlichen Bedürfnisses hinreichend geprüft werden kann.

Der Weg bis zum Präsidenten der Reichsanstalt ist aber für den Amtsschimmel sehr, sehr weit. Sachbearbeiter, Abteilungsleiter, Arbeitsamtsdirektor, Dezernent beim Landesarbeitsamt, Präsident des Landesarbeitsamtes, Dezernent der Reichsanstalt und endlich Präsident der Reichsanstalt. Wenn nur eine dieser Instanzen der bestimmt nicht schönen, aber meist sehr nützlichen Anschauung hul­digt: Gehe nie zu deinem Fürst, wenn du nicht gerufen wirst", so ist es aus mit allen guten und nützlichen Verabredungen zwischen Präsidenten der Reichsanstalt und Spruchsenat.

Die Vereinfachung wird also nur dann eine sein, wenn auch der Weg zum Präsidenten der Reichsanstalt vereinfacht wird. Wenn auch nicht alle Fragen zur Entscheidung für den Spruchsenat geeignet sein werden, so wird doch wenigstens der Präsident die ungeheuren Schwierigkeiten fermen lernen, mit denen die einfachen Angestellten in der Praxis durch die ständigen Geſetzes­änderungen zu kämpfen haben.

Theater im

Deutsches Theater   Admiralspalast  

8 Uhr

Letzte Aufführungen Kat

Schauspiel nach Ernest Hemingway  

Täglich 8 Uhr Der Sensationserfolg! Die Dubarry

mit

Gitta Alpar

Deutsche Bühnenbearbeitung Preise v. 0,50 M. an v. Carl Zuckmayer  und Heinz Hilpert  .

Regie: Heinz Hilpert   Berliner   Theater

PLAZA

Tgl. 5,815, Stg. 2,5,815 Das neue Varioté­Programm Die rollende Revue der 10 Deblars Raimonda­Ballett

and weitere Attrakt.

Charlottenstr. 90-92. Dönh. 625–626. Gruppe junger Schauspieler Heute 84 Uhr Uraufführung:

AVANTGARDE

von Valentin Katajew  . Preise 0.50 bis 4.­Garderobe, Programm 0.20 M.

Winter Garten⭑

8.15 Uhr Flora 3434 Rauchen erlaubt Die Sechs von der Staatsoper. Cortinis Dollarsegen. Salerno  . 12 Bratanos. Rhoenrad- Sens usw. Sonnabend und Sonntag je 2 Vorstellungen 4 und 815 Uhr. 4 Uhr kleine Pr.

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Nachmittagsveranstaltungen:

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Romische Oper: Bollsbühne. Theater am Bilowplag: Nebeneinander. 20. und 27. Thron zu vergeben. Leffing.Theater: Biel   Lärm um nichts. Rose- Theater: 27. Das tapfere Schneiderlein.

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Erstaufführungen der Woche: Montag. Deutsches Theater  : Rabale und Liebe. Sonntag. Rose Theater: Der Talisman.

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heiternd ohne wesentliche Niederschläge, mäßige Winde aus nord­Wetter für Berlin  : Im ganzen etwas fühler, zeitweise auf­westlicher Richtung. Für Deutschland  : In Nord- und Mittel­deutschland etwas fühler, wechselnd bewölkt und strichweise leichte Schauer. Im übrigen Reiche Fortdauer des ruhigen und milden Wetters.

Berantwortl. für die Redaktion: Rich. Bernstein, Berlin  ; Anzeigen: Th. Glode, Berlin  . Berlag: Borwärts Berlag G. m. b. S., Berlin  , Drud: Vorwärts Buch. bruckerei und Berlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin   SW 68, Lindenstraße 3. Sierau 1 Beilage.

Nach einer Operation ist am 19. September, früh, der Geschäftsführer unserer Gesellschaft

Herr Andreas Mirus

unerwartet im 58. Lebensjahre verstorben.

Herr Mirus gehörte früher dem Aufsichtsrat unseres Unternehmens an, dessen langjähriger Vorsitzender er war. 1930 wurde er zum Geschäftsführer der Groß­einkaufsgesellschaft Deutscher Consumvereine m. b. H., Hamburg  , gewählt. 1919 bis Juli 1930 war er Geschäftsführer der Konsumgenossenschaft Berlin   und Umgegend.

Ueberall, wo der Verstorbene in leitender Stellung für die Genossenschafts­bewegung tätig war, hat er sich durch unermüdliche Hingabe an seine Lebensarbeit die ungeteilte Anerkennung aller erworben, die ihn kannten.

Als Vorsitzender des Aufsichtsrats und als Geschäftsführer der GEG. hat er durch Tatkraft und Umsicht am Ausbau unseres Unternehmens mitgewirkt. Dafür werden wir ihm ein ehrendes Andenken bewahren.

Geschäftsleitung und Aufsichtsrat

der Großeinkaufsgesellschaft Deutscher Consum=

vereine m. b. H., Hamburg  .

Einäscherung Dienstag, den 22. September 1931, vormittags 10 Uhr, im Kre­matorium zu Hamburg  - Ohlsdorf  .