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Londoner Börse geöffnet.

Ein Experiment des Börsenvorstandes.

Der Londoner Börsenvorstand hat am Dienslagnachmittag bekanntgegeben, daß die Börse am Mittwoch ihre Lore wieder öffnet. Die Ueberraschung über diesen Beschluß ist in den Kreifen der City ziemlich groß, da man allgemein mit einer längeren Schließung der Börse gerechnet hat. Die Auffassung herrscht vor, daß eine vorzeitige Wiederingangfehung des Börsenverkehrs zu unnötig hohen kursverlusten führen wird.

3n Paris wurde das Pfund an der Dienstagsbörse mit 104 Franken nofieri, aljo mit einem faft 18prozentigen Kursabschlag gegenüber der Goldparität. In Amsterdam fant das englische Pfund auf 10,35 gegen 11 Gulben am Montag. Der Berliner Pfundfurs fielile fich auf 18 21.( Goldparität 20,45 21.). Welche grotesten Verhältnisse die Weltkreditftife angenommen hat, zeigt sich an der beängstigenden Gelbstauung in den Gläubiger­ländern. So sind die holländischen Banken nach den neuesten Kredit­abrufen und Rüdflüssen aus England derart mit Geld überschwemmt, daß kurzfristiges Geld in Amsterdam überhaupt nicht unterzubringen ift. Die Banten haben den Zinssat für unbefristete Einlagen auf ein Biertel Prozent pro Jahr herabgefeht. Bei diesem fast dem Nullpunkt der Berzinsung nahekommenden Zinssatz für Banfeinlagen erweist sich, wie weit der Sättigungsgrad bei den Gläubigerländern vorgeschritten ist. Auch aus der Schweiz wird ein neuer Refordstand an flüffigen Geldern gemeldet.

Auf dem deutschen Geldmarkt hat sich die Krise des Pfundes infofern günstig ausgewirkt, als die Abzüge von aus­ländischen Martguthaben, die den ausländischen Gläubigern nach dem fürzlich abgefchloffenen Stillhaltevertrag vom 15. September ab in Höhe von 25 Proz. zustehen, nur einen ganz geringen Umfang angenommen haben. Man scheint in ausländischen Kreifen, be­sonders bei den englischen Gläubigern, im Augenblick die Anlage in Mark für sicherer zu halten als in anderen Währungen. Für die deutsche Devisenbilanz bleiben die geringen Abrufe der Martgut­haben selbstverständlich sehr erfreulich.

Heute nachmittag werden die Borstände der deutschen Wertpapierbörsen zusammentreten, um den Zeitpunkt der Wieder­eröffnung zu beraten. Es find ffarfe Strömungen gegen eine zu frühzeitige Oeffnung vorhanden, andererseits herrscht das Bestreben vot, den Freiverte hr von Büro zu Büro zuzulaffen.

Die Lüge gegen Abramowitsch.

Welt am Abend" verurteilt.

Bor der kleinen Straffammer des Landgerichts I fand diefer Tage die Berufungsverhandlung in der Beleidigungsklage des Ge­noffen Abramowitsch gegen den verantwortlichen Redakteur der Welt am Abend" Hurtig flatt. Hurtig wurde zu 100 Mart Geldstrafe verurteilt.

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In dem berühmten Moskauer Schädlingsprozeß" war be­hauptet worden, Abramowitsch sei im Juli- August 1928 in Moskau gewesen. Abramowitsch hatte das entschieden in Abrede gestellt und war deshalb von der W. a. A." in der üblichen Weise beschimpft worden. In der ersten Instanz hatte der Prozeß mit Freispruch geendet.

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Richtet Hörabende ein!

Gemeinschaftsempfang durch Rundfunk

Die Deutsche Welle, richtet im Winter 1931/32 an den Dienstag| der systematischen Erziehung zur Arbeit dazu geführt haben. Biel­abenden von 20,15 bis 21 Uhr Vortragsreihen ein, die als Pro leicht ist es nur ein Idealbild des Wünschenswerten, was hier ge­gramm für hörabende geeignet sind. Diese Veranstaltungen zeigt wird, aber als solches hat es auch seine hohe Bedeutung. Man sollen als Grundlage für darauffolgende Diskussionen in den weiß hierzulande nicht genügend, wie sehr der russische Film päda Hörerfreisen dienen. Unter dem Thema Beltanschauung gogische Biele verfolgt. 3weifellos soll auch dieser Film dazu dienen, und Gegenwart" find folgende Einzelvorträge in Aussicht ge- den Verwahrlosten das Paradies der Umkehr lockend erscheinen zu nommen: laffen.

Dienstag, 13. Oftober:

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Protestantismus und Gegenwart. 27. Oftober: Katholizismus und Gegenwart. 10. November: Sozialismus und Gegenwart. 24. November: Die humanistische Idee und die Gegenwart. 1. Dezember: Die fonservative Idee und die Gegenwart. 15. Dezember: Die Stellung des Protestantismus zum Eigentumsbegriff.

29. Dezember: Die Stellung des Katholizismus zum Eigentumsbegriff. 12. Januar:

26. Januar:

Die Stellung des Sozialismus zum Eigentumsbegriff.

Die Stellung des Kommunismus zum Eigentumsbegriff.

2. Februar: Die Stellung des Nationalsozialismus zum Eigentumsbegriff.

Als Redner für diese Borträge find geeignete Persönlichkeiten der betreffenden Weltanschauungstreise vorgesehen. Am Dienstag,

60 Jahre Bühnengenoffenfchaft Zur Erinnerung an die vor 60 Jahren in Frankfurt a. M. erfolgte Gründung der Genossenschaft deutscher Bühnen­ angehöriger fanden große Feiern statt. Prominente Angehörige der Genossenschaft waren aus allen Teilen des Reiches nach Frankfurt geeilt. Unser Bild zeigt eine Gruppe der Teilnehmer, und zwar stehend von links nach rechts: Bräsident der Genossen­schaft Ballauer; Heinrich George . Sigend pon links nach rechts: Matthieu feil; hessischer Staatspräsident 2 belung; Gerhart Hauptmann .

In der Berufungsverhandlung, bei der Gen. Abramowitsch von Gen. Otto Landsberg , der kommunistische Redakteur von Dr. Frig Lo e menthal pertreten war, wurde die Hausstüße des Klägers Abramowitsch und das Mitglied des Zentralfomitees der russischen Arbeiterpartei, Monossen Schwarz, vernommen. Beide sagten aus, daß Abramowitsch in der fraglichen Zeit gar nicht in Rußland gewesen sein fönne. Abramowitsch gab darauf folgende Erklärung ab: Die russische sozialdemokratische Partei ist stefs gegen jede Intervention gewesen, auch gegen einen bewaffneten Aufstand in Rußland selbst. Sie war gewillt, trog ihrer Gegner­schaft gegen die Diftatur, auf dem Boden der Sowjetverfaffung als legale Opposition zu mirten. Das wollte aber die Sowjetregierung nicht dulden und hat deshalb die Partei in die Illegalität hinein gedrängt. Trotzdem ist die Partei ihren Grundsägen treu geblieben. Gie erklärte jich nach wie vor gegen jebe Interträge follen zwischen 20,15 und 21 Uhr veranstaltet werden. Die vention und erstrebte eine Demokratisierung des Sowjetregimes. Das ergibt sich aus sämtlichen Kongreß­protokollen. Der erste Schritt des ausländischen Zentralfomitees der Partei war eine Erklärung gegen die Inter Dention.

Das Gericht tam nach längerer Beratung zu folgendem Urteil: Der Angeklagte wird wegen öffentlicher Beleidigung zu 100 Mart Geldstrafe, für die im Nichtbeitreibungsfall zehn Tage Haft treten, verurteilt. Dem Kläger steht Publitationsbefugnis in der Welt am Abend" und im Vorwärts" zu. In der Urteils­begründung führte der Borsigende wie folgt aus:

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Dem Kläger Abramowitsch ist in dem Artikel der Vorwurf ge macht worden, er habe die Unwahrheit gesagt, indem er bestritt, im Juli und August 1928 in Mostau gewesen zu sein. Bei dieser Sach­lage fonnte der Angeklagte entweder den Wahrheitsbeweis führen oder sich auf den§ 193 berufen. Der Wahrheitsbeweis ift mißlungen, der Borwurf der Inwahrheit ist deshalb zusammengebrochen.

Die gottverfluchte Demokratie." Polizeibeamte find gegen rechts nicht glaubwürdig. Der deutschnationale Reichstagsabgeordnete Dr. Kleiner wurde vom Schöffengericht in Gleimig megen Bergehens gegen das Republiffchuzgesetz zu 200 Mark Geldstrafe verurteilt, weil er in einer Versammlung auf die gottverfluchte Demokratie" geschimpft hatte. Bon den Hauptpunkten der gegen ihn erhobenen Anflage er sollte in zwei politischen Reden zu Gleiwitz und Beiskretscham die Minister Dr. Wirth und Curtius schwer beleidigt haben wurde Dr. Kleiner jeboch freigesprochen. Der Staatsanwalt hatte auch diese Beleidigungen als erwiesen angesehen und zwei Mo= nate Gefängnis beantragt. Das Gericht fam jedoch zu der Auffaffung, daß diese Beleidigungen nicht erwiesen seien, obwohl in Gleiwig der Kriminalaffiftent Rubit, in Beiskretscham die Steno graphin des Gleimiger Polizeipräsidenten

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die betreffenden Aeußerungen mitftenographiert hatten. Das Gericht erklärte jedoch diese Berichte der Polizeibeamten nicht als einwandfreie Grundlage für eine Berurteilung. In der gottverfluchten Demokratie" geht es Deutschnationalen vor Gericht gar nicht so übel. Die Befundungen von zwei Bolizei­beamten, die durch stenographische Aufzeichnungen unterstützt werden, bleiben gegenüber dem mannhaften Leugnen des mißperstandenen" Angeklagten auf das Gericht ohne Wirkung. In der herrlichen Monarchie war's anders: da schmor ein Gendarm Münter in Effensieben ehrenhafte Bergarbeiter meineidig, die freilich das Bed ) hatten, freigemertschaftlich organisiert zu sein!

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dem 16. Februar, soll eine Reihe von vier Vorträgen über das Problem der Arbeitslosigkeit beginnen, die 1. März, 15. März und 29. März fortgesezt wird. Auch diese Vor­

Aufteilung dieser Bortragsreihe soll unter Berücksichtigung der Gesichtspunkte erfolgen, die in der Zeit der Veranstaltung eine be= fondere Bedeutung haben.

An den übrigen Dienstagabenden von 19,30 bis 20,15 1hr, und zwar zweimal im Monat, soll die Veranstaltung Gedanken der 3eit" stattfinden, die den 3med hat, aftuelle politische und meltanschauliche Fragen in Zwiegesprächen darzustellen. Auch diese Abende find für den Gemeinschaftsempfang sehr geeignet.

Das angegebene Programm bietet den Arbeiterorganisationen die Möglichkeit, dem Gemeinschaftsempfang durch Rundfunt näher zutreten und Hörabende einzurichten.

" Der Weg ins Leben".

Mozart- Gaal.

Das ungeheure Kinderelend, die Scharen völlig verwahrloster junger Geschöpfe, die vor feinem Diebstahl und feinem anderen Ver­brechen zurückschrecken, waren wohl der furchtbarste Eindrud, den fremde Besucher aus dem Rußland der Nachkriegszeit mit heim­brachten. Die Sowjetregierung glaubt, jetzt dieses Uebels, das zu­gleich eine furchtbare Antlage gegen das neue Regime bedeutete, Herr geworden zu sein, und hat einen Film herstellen lassen, der unverhüllt die Schredensmelt der vagabondierenden Kinder darstellt, zugleich aber in noch stärferem Maße den Heilungsprozeß und den Triumph verstehender Bädagogik über die Entfittlichung vorführt. Dieser Film wurde uns gestern in deutscher Uraufführung im mieder­eröffneten Mozartsaal gezeigt.

Wie immer versteht es auch dieser russische Film, der zugleich der erste russische Tonfilm ist, drei Ueberlegenheitsfaftoren voll aus umugen. Unbeschränfte Mittel fcheinen zur Verfügung gestanden zu haben. Es wird der wirkliche Aufbau einer Jugendkommune in cinem ehemaligen Kloster mit ausgezeichnet eingerichteten Werf stätten und dem richtigen Bau einer Eisenbahn im Bilde festgehalten. Die Regie von Ett arbeitet wie die aller russischen Regisseure mit feinsten artistischen Mitteln, mit der Liebe zum Detail und mit der epischen Breite, die manchmal die Handlung stocken läßt. Vor allem steht auch diesmal wieder ein außerordentliches Menschenmaterial zur Verfügung. So was von Verlumptheit, Gerissenheit und Bild­heit( im Aufruhr der Zöglinge), dann aber auch wieder von dank­barer Hingabe und Aufopferungsfähigkeit der jungen Menschen wird man nicht leicht anderswo auftreiben fönnen. Unter den Burschen find prachtvolle Typen, besonders die beiden Führer, der prächtig gemachiene Tatar und er Russe aus befieren Verhältnissen, der aus dem Hause geflohen ist. Wie alle russischen Filme dient auch dieser der Bropaganda und der Berherrlichung der Samjetmethoden. Man ist hier nicht in der Lage nachzuprüfen, ob der Film immer der historischen Wahrheit entspricht, ob das Rinderelend wirklich aus. gerottet ist und ob die humanitären Methoden der Freiwilligkeit und

Die Bildwirkung ist ganz hervorragend, die Photographen ver­stehen es besonders, die Reize des Helldunkels auszunuzen. Die Handlung ist anfangs etwas zersplittert, da sie die verschiedenen Kreise zeigen will, wird dann aber mit Einsetzen des Erziehungs­experiments geschlossen. Es gibt starte Atzente: einzelne Diebstähle und Ueberfälle, die nächtliche Razzia, der Auszug und die Bahnfahrt der Freiwilligen, die legte Revolte, der Kampf mit der Unterwelt, die ihre Helfershelfer wieder holen will, und zum Schluß die Triumph­fahrt der neugebauten Eisenbahn mit dem heroisch verflärten ersten Opfer der Pflichttreue. Die Schwierigkeiten des Tonfilms sind noch nicht alle überwunden, manche Massenszenen wirken noch im Ton zu dünn. Der Dialog ist wirksam; in der deutschen Form machen sich die Titel allzu breit, sie sind übrigens in sehr geschickter Weise auf das Bild gesetzt.

Bei Carow wird wieder gelacht.

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In Carows ganz unzeitgemäß bumsdickevoll besetzter Lach­bühne gibt es eine Reprise: Erich Carow, der große Volks= fomiter, hat das Familien Idyll im Berliner Norden" ausgegraben, jene Posse aus den Tagen seiner Ent­deckung durch die Literatur und den Berliner Westen. Noch ein­mal spielt er das Märchen vom getretenen Pantoffelhelden, der plötzlich zum Bewußtsein seines Mannestums erwacht und eine Orgie der Zerstörung seines Hausrates feiert. Köstlich wie ant ersten Tage: die Inbrunst und die Beseligung, womit er die Küche seines bösen Weibes verwüstet, die sattgefressene Gründlichkeit, die er bei seinem fanatischen Zerstörungsmerte malten läßt. Wunder­voll die leisen Töne, die er gelegentlich einmischt, das Besinnliche im Toben, das Verweilen im Rasen... Gs murde mitgeteilt, daß der erste Carom- Tonfilm im Entstehen ist. Titel: Alles für Mutter! Regie: Reinhold Schünzel . Beibliche Hauptrolle: Rosa Baletti. Drei Namen, die etwas verheißen.

Sonst ist Peter Pfeifer zu nennen, ein bemerkenswert an­genehmer Conférencier, und wenn er nun gar noch bei seinen po= litischen Anspielungen den Bürgermeister Böß und die Brüder Stlaret durch etwas aftuellere und etwas wehrhaftere Personen ersetzte, so hätte das mancherlei für sich. Sonst gibt es Sachen nach guter alter Hausmacherart: Fredy Sieg farifiert einen Schupo, die drei Königs jodeln und teilen Watschen aus, the Three Bells mufizieren auf selbsterfundenen Instrumenten, Carry u. Hartwell ermeisen sich als träftige und gefchickte Leute, Offy Schubert schmettert seine Lieder. Ein Liederspiel Schuh und Schi" war ein etwas zäher Braten. Bleibt noch zu sagen, daß erst gegen 2 1hr Schluß war. Hans Bauer.

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Die Notizbücher Faradays.

Als bleibendes Denfmal der großen englischen Feiern für den Naturforscher Faraday werden seine Notizbücher veröffentlicht merden, die von ihm von 1816 bis 1862 geführt wurden und sich imm Besitz der Royal Institution und der Royal Society befinden. Es find einzigartige Dokumente, die den tiefften Einblid in die Schaffens­weise dieses Genies gestatten, von dem ein deutscher Physiker gesagt hat: Er riecht die Wahrheit." Alle seine Experimente, die auf den Derschiebenartigsten Gebieten durchgeführt wurden, sind hier be­schrieben und durch Skizzen der von ihm verwendeten Apparate er­läutert. Außerdem hat aber dieser Experimental- Philosoph", mie er sich nannte, diesen Notizbüchern auch seine wissenschaftlichen An­schauungen, seine Hoffnungen und Erwägungen anvertraut. Die autodidaktische Bildung des ursprünglichen Buchbindergehilfen kommi darin zum Ausdruck, daß sich viele grammatikalische Schnitzer in diesen Niederschriften finden. Man fann hier die ganze Entwick lung seines erstaunlichen Lebenswertes verfolgen. Sieben starte Bände werden das Wichtigste aus diesen Tagebüchern der Allgemein­heit zugänglich machen.

Für 1 200 000 Mart Radium zur Bekämpfung des Krebses steht der Stadt New Yort zur Verfügung. Es find 5% Gramm dieses tostbaren Elements, die in den städtischen Krankenhäusern verwendet werden. Die Todesfälle durch diefes furchtbare Leiden nehmen zu, wie der Direktor der Krebsabteilung im New- Yorker Gesundheitsamt Dr. Raplan erklärte. Im Jahre 1910 wurden 78 Todesfälle auf 100 000 Personen in der Stadt New Yorf gezählt, während im Sahre 1930 die Zahl sich auf 117 erhoben hat. Trotzdem sind in der Behandlung von Krebsfällen somohl chirurgisch wie besonders im Gebrauch des Radiums für die Heilung Fortschritte erzielt worden. Jm vorigen Jahr famen etwa 7000 Fälle zur Behandlung.

Gagenabbau in Wien . In einer Betriebsrätebesprechung der Bühnenangestellten der Bundestheater wurde beschlossen, in einen Gagenabbau zu milligen, dessen Ausmaß 680 000 Schilling beträgt. Der Generalintendant Schneiderhan verlas eine Erklärung des Unterrichtsministers, daß der vereinbarte Betrag nicht mehr genüge. Es müsse ein ungleich höherer Betrag eingefpart werden. Deshalb follen unter Umständen die Mitglieder beider Theater die Kündigung erhalten. Die Vertreter des Bühnenvereins erklärten dies für eine Durchbrechung der getroffenen Bereinbarung.

Anmeldungen zur Boltsbühne. Die Boltsbühne hat sich zur Einrichtung von Abteilungen entschlossen, bei denent die Mitglieder zwischen drei Play­fategorien zum Preise von 3, 2 und 1 Marf wählen können. Jede dieser Abteilungen erhält während des Spieljahres 9 Borstellungen im Theater am Bülowplay, 1 im Schiller- Theater und 1 in der Staatsoper Unter den Linden( Zuschlag von 0,80 m.). Nach wie vor werden aber auch noch An­meldungen zu den übrigen Abteilungen entgegengenommen, bei denen ein Einheitsbeitrag von 1,70 2., in der Oper 2,50 W., zu bezahlen ist und Blaze sämtlicher Kategorien unterschiedslps zur Verlosung gelangen. Bei diesen Abteilungen können die Mitglieder zwischen solchen wählen, die 8, 11, 13 und 15 Vorstellungen umfassen, darunter jeweils 1 bis 2 in der Staatsoper Unter den Linden.

Musilchronit. Das 1. diesjährige öffentliche Konzert der Berliner Hunt stunde mit dem Berliner Funtorchefter findet ant 25. September in der Singalademie statt.

Die Gruppe Junger Schauspieler, die eben im Berliner Theater ein Gastspiel eröffnete, hat das gaftliche Haus schon wieder berlassen, weil sie die piel zu hohe Miete nicht aufbringen konnten. Sie wellen Unterkunft in einem anderen Theater suchen.

Im Schauspielhaus ant Gendarmenmarkt findet Sonnabend die erste Studio- Aufführung Die Prüfungen Sioba" von Klaus Her mann statt. Regie: Leopold Sindtberg. Die Preise der Pläge betragen­einschließlich Garderobe 30 Pf. bis 3 M. Anfang 16 Uhr.

Im Kroll- Theater sollen Vorstellungen zu äußerst niedrigen Preisen veranstaltet werden. Am 5. Ottober beginnt ein gyfius von zehn Butter­fly- Aufführungen in der Inszenierung der Lindenoper.