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Das Ringen in der Mandschurei . L

Erschütterung der japanischen Wirtschaftsbasis.

Der Ueberfall der Japaner auf Mukden und was ihm folgte, stellt sich, von der Ferne betrachtet, dar als ein neuer Angriff des aggreffiven japanischen Imperialismus. Sein Ziel ist offenbar eine Erweiterung des japanischen Machtbereichs über seinen jegigen Umfang hinaus. Wenn Yoshizawa in Genf beteuert,

Japan sei zu seinem Vorgehen gezwungen, weil es seine außer ordentlichen Interessen in der Mandschurei verteidigen müsse, so ist das offenfundig eine der üblichen diplomatischen Lügen. Und dennoch: Japan ist wirklich in der Verteidigung.

Der militärische Angriff dient der Verteidigung einer wirt. schaftlichen Position.

Sapan fämpft um die Erhaltung seiner alten Stellung in der Mandschurei , die in den letzten Jahren mehr und mehr gefährdet wurde. Die japanische Kolonie Südmandschurei dekolonialisiert sich. Das große zutunftsreiche Gebiet nördlich der chinesischen Mauer, Chinas Kanada , droht den Fängen des japanischen Imperialismus zu entgleiten, die Mandschurei will chinesisch werden.

Man ist so sehr gewohnt, sich China als den ,, tranten Mann des Ostens" vorzustellen, ökonomisch zerrüttet, politisch zerspalten und chnmächtig, daß die Behauptung, die Großmacht Japan werde von China mit wirtschaftlichen Mitteln aus ihrem Kolonialbesig ver­drängt, zunächst recht unwahrscheinlich flingen muß. Allerdings weiß man, daß es Japan nicht gelungen ist, seinen Traum, die Mandschurei zu einer Bevölkerungstolonie zu machen, zu verwirklichen. Als mit dem Sturz der Mandschudynastie das dünnbesiedelte Land

für die Einwanderung freigegeben

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zurückgestellt werden mußte Japan leidet unter der Welt­wirtschaftskrise ganz außerordentlich dann wird zu den alten Kommandohöhen eine neue dazugekommen sein. Wenn nicht inzwischen diese alten Kommandohöhen selbst verloren sind. Denn biejes Schicksal bedroht fie.. Is abzuwehren, greift Japan jekt mm. Es an. Der Sojabohnenhandel ist jetzt chinesisches Staatsmonopol. Der Herr der Mandschurei , General Tschangtfolin, hat einen offiziellen Eintaufsapparat geschaffen, der allein das Recht hat, dem Bauer seine Bohnenernte abzukaufen, und alle Proteste Japans haben die Liquidierung dieses Einkaufsmonopols nicht erreichen fönnen.( Es ist wohl überflüssig, ausdrücklich zu bemerken, daß den alten General nicht staatssozialistische Ueberlegungen geleitet haben, sondern ausschließlich die Sorgen um die Finanzierung seiner Armee.) Die Sojabohnen wurden aber noch immer auf japanischen Bahnen verfrachtet und über einen japanischen Hafen ausgeführt. Auch das beginnt sich zu ändern.

Aftienhauffe in London .

Die Flucht in die Sachwerte.

An der Londoner Börse herrscht hochbetrieb. Besonders auf den Aktienmärkten hat gestern die stürmische Nachfrage ein derart rasches Steigen der Kurse zur Folge gehabt, wie es eit der berühmten Hoover- hausse nicht mehr stattgefunden hat. Der starke Andrang bei den Wertpapierkäufen stellt im Grunde nichts anderes dar als eine Flucht in die Sachwerte, die Deutsch­ land aus der Zeit der Inflation nur zu gut bekannt ist.

Die Kaufluft steigerte sich in den legten Börsenstunden noch ge­

waltig, als die weitere empfindliche Schwächung des Pfund furses im Ausland bekannt wurde. In New York ging der Pfund­furs, der schon am Vormittag bis auf 3,93 Dollar gesunken mar, bis auf 3,89% Dollar zurück( Parität 4,86) und in Paris sank das Pfund nach 99% bis auf 98% Franken( Goldparität 124,2).

Wie auf den Effektenmärkten, herrschte auch auf den Metall märkten großer Andrang der Käufer. Stellenweise waren regelrechte Angsttäufe zu beobachten. Blei und Zinn, die mie alle anderen Metalle bisher unter anhaltendem Preisdruc standen, sprangen mit ihren Preisen scharf an. Bei Blei betrug die Steigerung mehr als 8 Proz., während 3inn von 119 auf über 126 Pfund stieg. Auch auf dem Kupfermarkt hielt die Preis­hausse an.

den Russen und den Japanern gewährt wurden. Sie waren forma! Hypothekenbanken spüren keine Krise.

Die Bahnen, welche die Japaner gebaut haben, wurden nicht mehr mit jenen Privilegien ausgestattet, welche seinerzeit chinesisch. Doch Japan gab die Anleihen dazu, japanische Ingenieure bauten sie, japanische Beamte saßen in der Verwaltung. Vor allem aber waren die neuen Linien bloße Hilfs- und Flügelbahnen des japanischen Eisenbahnsystems, ihr Endpunkt war indirekt der japa­nische Hafen Dairen. Auf dieses Bahnnetz stützte sich die japanische Macht. Nun ist seit 1923, ohne daß die Welt, mit anderen und größeren Sorgen beschäftigt, besonders darauf geachtet hat,

ein ganz impofantes Neh von rein chinesischen Bahnen wurde, strömten die chinesischen Bauern und Saisonarbeiter Jahr entstanden, erbaut von chinesischen Ingenieuren, finanziert zur Hälfte von der mandschurischen Regierung, zur Hälfte von den chinesischen für Jahr in so ungeheuren Massen aus den nödlichen Provinzen in den fernen Norden", daß heute 90 Proz. der Bevölkerung Kaufleuten. Und zwar ein Netz von Linien, die nicht mehr Chinesen sind. Es gibt in der Mandschurei nicht mehr als nach Dairen tendieren, sondern Anschluß haben an die Im Mai dieses 200 000 Japaner, das Klima sagt dem ozeanischen Inselvolt nicht chinesische Beting- Mukden- Bahn. zu. Und selbst wenn man die vielen Koreaner, überwiegend Bauern, Jahres wurde in Mukden der Autonome Verband der Japaner in welche sich in der Mandschurei angesiedelt haben, Japan zurechnet, so der Mandschurei " gegründet. Er erhob zwei Hauptforderungen: die bleibt das Land noch immer ganz überwiegend chinesisches Land und Beting- Mulden- Bahn darf die Südmandschurische Bahn nicht wird es immer mehr. Japan herrscht durch den Besitz der wirt freuzen, und der Verkehr auf der chinesischen Linie Tahu­Das neue, sich immer fchaftlichen Kommandohöhen, vor allem durch die Süd- schan- Paiyintala muß eingestellt werden! mandschurische Bahn. Ihr Netz hat sich, zum Unterschied mehr ausdehnende chinesische Eisenbahnnetz beginnt von dem der russischen Ostchinesischen( Nordmandschurischen) Bahn be deutend ausgedehnt; alle Linien, die die Japaner gebaut haben, tendieren nach dem japanischen Hafen Dairen , der mit vielen Millionen Den zu einem der modernsten Häfen Ostafiens ausgebaut worden ist. Ueber Dairen wird die Hauptmasse der mandschurischen Sojabohnen ausgeführt. Zweifellos ist

die märchenhafte Entwicklung des Sojabohnenanbaus zu einem guten Teil der japanischen Initiative zu verdanken. Betrug die Ernte 1915 erst 34 Millionen Bushel, so stieg sie bis 1929 auf 222 Millionen, 5,4 Millionen Tonnen. Davon werden rund 2 Millionen lofal fonsumiert, mehr als 3 Millionen exportiert. Es ist bekannt, was die Delkuchenfütterung für die Land­mirtschaft Dänemarts, Hollands und anderer Länder mit entwickelter Milchproduktion und relativ fleiner Weideflächen bedeutet. Die Sojabohnen wurden auf japanischen Bahnen befördert, der Handel mit Sojabohnen lag zu einem großen Teil in japanischen Händen. Die Japaner haben Unsummen für die Förderung des Rohlenbergbaus ausgegeben.

Die größten Bergwerfe in der Mandschurei , die Fuschun- Gruben, find im Befih der Südmandschurischen Bahn, fie versorgen Japan mit hochwertiger Kohle, die das Infelreich selbst nicht hat. Bon der Förderung von 7 Millionen Tonnen gehen etwa 2,2 Mil­lionen nach Japan , 1 Million verbraucht die Bahn und 2 Millionen verbrauchen die japanischen Industriewerke in der Mandschurei . Japan befigt in den Anschan - Werfen die modernsten Eisen und Stahlbetriebe in China , und wenn die Shomas Eisenmerte gebaut sein werden, deren Inangriffnahme nur vorläufig

zu einer födlichen Drohung für das alte japanische Eisenbahn­monopol

Aber die Lage wird schwarz in schwarz gemalt. Die Gemeinschaftsgruppe deutscher Hypothe tenbanken, die das deutsche Realkreditgeschäft beherrscht, hielt am Donnerstag eine Sigung ihres Gemeinschaftsrates ab, in der das Ergebnis des ersten Halbjahres und die Entwicklung des Hypothekengeschäfts zur Diskussion stand.

Der Darlehnsbestand der sechs Banken hat in dieser Beit um 44 Millionen Mark zugenommen und der Umlauf an Der Ueberschuß des ersten Halbjahres entspricht der Hälfte des Pfandbriefen und Kommunalobligationen um 71 Millionen Mart. Jahresergebnisses von 1930, wobei die laufenden Erträge sich noch erhöht haben, während die einmaligen Einnahmen zurückgegangen find. Andererseits haben sich die Unkosten ganz erheblich vermindert. Die Rückstände auf die Darlehnszinsen stellen sich auf rund 5,2 Millionen Mart, betragen also 4,6 Proz. des Zinsensolls. Die Zahl der durchgeführten Zwangsversteigerungen belief sich im ab­gelaufenen Halbjahr bei 88 000 Darlehen auf 494, im vorhergehenden Jahr betrug die Gesamtzahl der Zwangsversteigerungen 919. Der Zinseingang für das laufende Vierteljahr wird gleichfalls als be­friedigend erklärt.

Dem größten deutschen Hypothekenbanken- Konzern ist es also auch in der verschärften Krisenzeit des ersten Halbjahres 1931 glän­zend ergangen. Die dringenden Borstellungen des Herrn General­ direktors Fränkel bei der Regierung, den Hausbesih durch Abbau der Hauszinssteuer zu entlasten, um einer Gefährdung des Realkredites" vorzubeugen, erweisen sich somit als reinster

zu werden. Um so mehr, als China mit aller Energie daran geht, seinen eigenen Hafen zu bauen. Seit dem Sommer 1930 baut eine niederländische Firma Hulutan am Golf von Petschili aus. China hat sich keinen Deut um die Proteste Englands gefümmert, als es die für die Zinsenzahlung englischer Anleihen reservierten Ueber­schüsse aus den Einnahmen der Beking- Mukden- Bahn dem Hafen- wedpessimismus. Der Schuß des Hausbesißes", der von bau in Hulutao widmete. In vier Jahren soll Hulutao fertig sein, eine Konkurrenz für Dairen, Endpunkt der neuen chinesischen Linien. Weiter aber: Bahnen wie die von Szepinkai nach Taonan und weiter nach Tsitsihar , früher japanische Hilfslinien, erhalten nunmehr eine ganz neue Bedeutung, sie werden zu Teilen des chinesischen Systems! Japans Verkehrsmonopol ist also auf das allerschwerste bedroht. 1 us

China führt den Kampf um die ökonomische Rud. eroberung der ihm geraubten Mandschurei, der die politische Rüderoberung folgen muß, mit größter Energie. Es hat der Schieferölproduktion in Fuschun tausend Schmierigkeiten gemacht, es erhebt ungeheure Ausfuhrabgaben auf die Fuschun- Kohle, es hindert, wie es nur fann, den Zuzug von Arbeitern nach den Anschan- Werken.

Mit jedem Jahr wird Chinas Stellung in der Mandschurei stärker, mit jedem Jahr verliert die Mandschurei mehr den Charakter ciner japanischen Kolonie. Es mag vielleicht Japan noch eine Zeit­lang gelingen, mit brutaler Gewalt zu halten, was es mit brutaler Gewalt genommen hat. Die Entwicklung der lehten Jahre macht es ficher, daß die Mandschurei chinesisch werden wird.

Die Verluste am Pfunde.

Schwierige Lage der Bank von Frankreich.

M.

Herrn Fränkel und den übrigen Direktoren der privaten Hypotheken­banken gefordert wird, stellt im Grunde nichts anderes dar als ein Schuß der Bombendividenden, mit denen die Hypothekenbanken auf Kosten der Kreditnehmer ihre Aktionäre feit Jahren gefüttert haben.

Das Braufapital ist zufrieden!

Kein Ausfall der Dividendenzahlungen zu erwarten.

Unter dem Drud der Wirtschaftskrise, der enormen Arbeilss losigkeit, ist der Bierabfat in diesem Jahre wohl unt 20 Proz oder mehr gegenüber dem Borjahre zurüdgegangen. Das Brau fapital bemies zu Anfang dieses Sommers eine erstaunliche Lungenkraft, um der Deffentlichkeit einzureden, der ganze Abjat rüdgang und der sichere Ruin des Braugewerbes seien durch die Steuererhöhungen verursacht.

"

Daß es mit dem sicheren Ruin" noch gute Weile hat, zeigen die ersten Nachrichten, die die Verwaltungen einiger großer Brauereigesellschaften an die Deffentlichkeit geben. Die Reichel­bräu A.-G., Kulmbach , die im Vorjahre 20 Broz. Dividende verteilte, bezeichnet den Absatz als zufriedenstellend". Die Engel­hardt Brauerei verteilte im Vorjahr 13 Proz. Dividende; ihr Absatz sei erfreulicherweise den Umständen nach befriedigend" ge mesen. Ueber die Dividenden sind natürlich noch nirgends Beschlüsse gefaßt worden. Aber die Schultheiß- Pazenhofer­Brauerei dementiert ausdrücklich die Nachricht, daß sie ihre Divi­dende von 15 auf 10 Broz., also um einen höheren Prozentsatz ais dem Abfahrüdgang entspricht, herabseßen werde. Alle diese Gesell­schaften werden also auch in diesem Jahre Dividende zahlen, jogar eine für heutige Verhältnisse in Deutschland sehr hohe als im Vorjahre sind die Volkswirtschaft wird es ertragen können. Auch hier ist wieder der Beweis geliefert, was man von dem Interessentengeschrei über die ruinöse Besteuerung zu halten hat.

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In seinem letzten Wochenbericht befaßt sich das Ronjunttur- zahler, übernommen werden müßten. Die Maßnahmen der Dividende. Wenn die Brauereigewinne in diesem Jahre niedriger institut mit den Ursachen und Wirkungen der englischen Bant von England haben also Währungsschwierigkeiten. Die Untersuchung geht von der Fest stellung aus, daß die von Zentraleuropa auf England hinüber­geschlagende Mißtrauenswelle gegen das englische Pfund Groß­ britanniens mirtschaftlichen Kredit erschüttert habe.

das größte privatwirtschaftliche Interesse der Bank von

Frankreich

und ihrer Atticnbefizer ausgelöst, um sich zum Schuß des eigenen

Der Gesamtbetrag der Abrufe und Rückzahlungen ausländischer Gut. Beſizes für die Stügung des englischen Bfundes und die Aufrecht Kölner Bankhaus in Schwierigkeiten.

haben in legter Zeit wird offiziell auf 200 Millionen Pfund( 4 Mil liarden Mark) angegeben, was etwa

der Hälfte der gesamten ausländischen Guthaben in England entsprechen dürfte. Zu diesen Abzügen des Auslandes traten aber nach der Meinung des Konjunkturinstituts in den letzten Wochen

offenbar noch beträchtliche Steuerfluchtgelder.

Durch die Einstellung der Goldeinlösung werden zwar die Zahlungen Großbritanniens an feine Gläubiger nicht berührt, jedoch verlieren die Zahlungen infolge des gesunkenen Pfundkurses an realem Bert. Am stärksten müssen diese Verluste aus der Ent­wertung des Pfundes diejenigen Gläubiger treffen, die außerhalb der englischen Grenzen die stärksten Pfundforderungen bei sich ver einigen.

Dies ist in erster Linie die Bank von Frankreich, die heute noch Pfunde im Gesamtbetrag von etwa 10 milliarden Franken

etwa 1,6 milliarden Mark befißen dürfte.

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erhaltung der internationalen Goldwährung einzusehen.

Mit der zunächst für sechs Monate beschlossenen Aufhebung des Goldstandards hat England die praktische Schlußfolgerung aus der Tatsache gezogen, daß die Voraussetzungen für eine Aufrecht­erhaltung der internationalen Goldwährung solange nicht gegeben find, als die großen Gläubigerländer im Zusammenhang mit der widersinnigen Berkoppelung der politischen Verschuldung mit Hoch schuzzollsystemen und anderen Bindungen eine Kreditpolitik wie bis­her betreiben.

Da die Vereinigten Staaten und Frankreich von ihrem Gold­und Kapitalreichtum nicht den Gebrauch machen, der einen inter­nationalen Goldstandard auf die Dauer haltbar macht, haben sich für die internationalen Wirtschaftsbeziehungen

schwere Reibungen und ein Zirkel fortschreitender Störungen ergeben.

Inwieweit England auch den Versuch machen wird, durch Krediterpansion eine Wirtschaftsbelebung herbeizuführen, ist durch­aus ungewiß. Die Erhöhung des Diskontsages der Bank von Eng­ land auf 6 Proz. spricht dagegen.

die Bereitwilligkeit der internationalen Finanz zu planmäßiger Zusammenarbeit

Die eigenen Mittel der Bank von Frankreich belaufen sich aus- Für die bei der Goldmährung verbleibenden Schuldnerländer schließlich der nicht offen ausgewiesenen Reserven auf 450 Mil- mie Deutschland kann sich, solange sie bei dem Goldstandard ver­lionen Franken. Eine Abwertung des englischen Pfundes von nur bleiben, eine Erleichterung ihrer Lage nur insoweit ergeben, als 5 Broz. würde also bereits genügen, die offen ausgewiesenen Mittel der Schritt Englands vielleicht der Bank von Frankreich aufzuzehren und damit den Wert der Attien der Bank von Frankreich, die sich in den Händen privater Besizer befinden, empfindlich zu drücken. Geht die Ent­wertung des Pfundes aber über 10 Proz. hinaus, so würde der und einer bemußt auf lleberwindung der Weltwirtschaftskrise ge­Berlust der Bank von Frankreich einen Umfang annehmen, der richteten Politik fördern mird. voraussichtlich nicht mehr aus den eigenen Mitteln der Bant gededt Bis zu dem Zeitpunkt, zu dem solche Bemühungen praktisch werden kann, so daß die Verluste zum Schutze der Noteninhaber merden fönnen, ist ein ihre Lage erneut erfchwerender auf die Staatstaffe, also auf den französischen Steuerlattor geschaffen.

Das im Jahre 1858 gegründete Kölner Banthaus Deich­mann u. Co. hat die Zahlungen eingestellt. Die Jufolvenz ist eine Folge starter Kreditabzüge während der letzten Monate, vor allem aber eine Folge der Unmöglichkeit, die Forderungen an die rheinisch­westfälische Industrie flüffig zu machen.

sehr groß, doch hat es am Aufbau der westdeutschen Schwerindu­

Die Bedeutung dieses Privatbankhauses ist heute nicht mehr

strie starken Anteil gehabt. Heute noch gehört ein Mitinhaber des Diese Zahlungseinstellung ist Bankhauses 28 Aufsichtsräten an. wieder ein Zeichen dafür, daß die Kreditfragen in der theinisch­westfälischen Industrie immer dringender einer gründlichen Be. reinigung bedürfen, selbst wenn noch mehr Bankhäuser dabei in Mitleidenschaft gezogen würden. Uebrigens hat den legten Drud zur Schalterschließung die Entwicklung der letzten Tage in Eng= land ausgeübt, da das Haus Deichmann u. Co. eng mit dem Lon­ doner Markt zusammengearbeitet hat.

Amerifas Stahltrust nur ein Drittel beschäftigt.

Nachdem die größeren öffentlichen Aufträge, durch die sich in den letzten Monaten der Beschäftigungsgrad der amerikanischen Schwerindustrie etwas erhöht hatte, erledigt find, zeigt sich die Krisenauswirtung wieder in schärferem Ausmaße. Beim amerikani­ schen Stahltrust, der fast die Hälfte der gesamten amerikanischen Eisen- und Stahlproduktion umfaßt, ist die Produktion erneut zu­rüdgegangen und betrug in der ersten Septemberwoche nur noch 32 Prozent der Leistungsfähigkeit der Anlagen. Die Beschäftigung ist also noch ungünstiger als in Deutschland . Dabei hat Deutschland noch die Chance, durch Breissenkung seinen Inlandsabfaz zu verstärken. In dieser Richtung ist aber immer noch nichts geschehen!