Einzelbild herunterladen
 

feitsnähe mit Bertiefung der sozialistischen   Erkenntnis ver binden. Nicht nur nadte Tatsachenvermittlung, Aufklärung über die Berhältnisse der politischen und wirtschaftlichen Um welt, sondern Durchleuchtung dieser Umwelt unter dem Ge­sichtspunkt sozialistischer Kritit, Zusammenfassung der neu gewonnenen Erkenntnis zu einem neuen Weltbild, zu einem neuen schöpferischen Wollen. Tausende und aber Tausende neuer Kämpfer, Männer und Frauen, alte und junge, waren in den Jahren nach dem Kriege in die Arbeiterbewegung hineingeströmt. Der stürmische Umschichtungsprozeß in der Gesellschaft stößt täglich neue Scharen deflafsierter Bürger und Kleinbürger in die Reihen des Proletariats hinab. Ange­stellten- und Beamtenschichten, die sich früher hochmütig von der Politik fernhielten, werden jetzt in den Mahlstrom der Entwicklung hineingerissen, sind auf der Suche nach neuen Wertungen, neuen Weltanschauungen, neuen Wegen der Ent­wicklung. Ihnen allen kann nur durch grundsätzliche Aufklärung über die gesellschaftliche Umwelt und durch sozialistische Bielsehung geholfen werden. Die Welt schreit nach Sozialismus wenn sie sich auch heute noch vielfach antifozialistisch gebärdet. Und diesem Schrei nach Sozialismus muß nicht nur die gesamte prat­tische Politik der Partei und der Gewerkschaften-mag sie heute noch so sehr vom Abwehrkampf gegen den Faschismus beherrscht sein- sich unterordnen, ihm muß in der Haupt­sache auch die Bildungsarbeit der Partei dienen, deren Auf­gabe es ist, durch Klärung des Bewußtseins, Vertiefung der

-

Erfenntnis und Verbreitung praktisch notwendigen Wissens| warnung mehr aussprechen.( Sehr richtig!) Von den ausge jene Scharen von Kämpfern zu erziehen, die fest und treu zur Fahne der Partei und des Sozialismus stehen.

Es wird neuerdings versucht, diese Festigkeit zu er­schüttern, die Treue zur Partei zu unterhöhlen und eine Kluft zwischen Führern und Geführten aufzureißen. Denen, die das versuchen, sei ein Wort unseres Altmeisters Karl Kautsky   ins Gedächtnis gerufen, das auch als Programm für unsere politische Bildungskraft bezeichnet werden kann: ,, Der Führer wird um so befferes leisten, je mehr die Geführten ihm an Intelligenz, Sachkenntnis, Begeisterung, Kraft, nahestehen. Er wird versagen, wenn nur bei ihm diese Qualitäten zu finden sind und bei den Geführten Dummheit, Unwissenheit, Gleichgültig feit, Schwächlichkeit, vorherrschen. Nichts irriger, als zu glauben, daß der Führer um so höhere Leistungen erreiche, je mehr er seine Gefolgschaft überrage, das heißt, je weiter sie hinter ihm zurück­

stehe."

Diesen Abstand zwischen Führern und Massen zu über winden, ist mit eine der wichtigsten Aufgaben unserer Bildungsarbeit. Der Wille dazu ist da. An den Massen liegt es, die Möglichkeiten zu nutzen, die ihr von der Partei und den Gewerkschaften geboten werden. Theorie und Praxis, sozialistische Erkenntnis und nüchterne Abschäzung der Wirk­lichkeit müssen sich vereinigen, um jenen unüberwindlichen Block der Werktätigen zu schaffen, der das geistige Gut des Sozialismus in die Wirklichkeit umsetzen wird.

Berlin   gegen die Spalter.

Einmütiger Beschluß der Vorständekonferenz.

Im Plenarjaal des ehemaligen Herrenhauses fagte gestern eine Abteilungsleiterfonferenz der Berliner   Parteiorgani­sation, die sich mit den letzten Borgängen innerhalb der Partei und der Gründung einer neuen Parteiorganisation be­schäftigte.

Genosse Künstler

i.nnzeichnete die Lage der Partei. Es hat den Anschein, daß auch für die deutsche Arbeiterbewegung die meltgeschichtliche Erfahrung geite, daß von einer gewissen Größe ab die Gefahr der Spaltung akut werde. Diese Gefahr tritt in einem Augenblid ein, da der Kapitalismus selbst bedroht erscheint und die Faschisten zum Angriff rüften.( Sehr richtig!) Die Anhänger der Konterrevolution finden fich und die Arbeiter sind uneinig und befämpfen sich. Niemals aber darf aus Differenzen innerhalb der Partei das Recht hergeleitet werden zur Spaltung und zur Gründung einer neuen Bartei.( Sehr richtig!) Reine Meinungsverschiedenheit ist so groß, daß der Bund, der por neun Jahren in Nürnberg   gefchloffen wurde, erschüttert werden durfte.( 3uftimmung.) Solange ich an der Spike der Berliner   Parteiorganisation stehe, merde ich mich jeder Spaltung widersetzen. Bei dieser Haltung wird auch der bedauerliche Schritt Don Sendemik und Rosenfeld   teine große Gefolgschaft finden. Im Sommer dieses Jahres haben Sendemis, Rosenfeld   und Ströbel einen Mahnruf an die Partei gerichtet und aufgefordert, ihn durch Unterschriften zu unterstützen. Der Parteiausschuß, der fich mit der Angelegenheit befaßte, mißbilligte diesen Edyritt. Die Herausgeber des Klaffentampfes" waren die Verfasser des Mahn rufes. Es muß festgestellqt werden, daß die Berlagsgesellschaft, die den Klaffentampf herausgab, eine Erklärung herausbrachte, nach der sie die Verantwortung für den Mahnruf ab= lehne. Hinter dieser Erklärung standen die früheren Reichstags­abgeordneten Otto Braß   und Ostar Cohn, die bestimmt nicht ,, reformistisch" sind. Am 26. Juli fand in Hagen   eine Konfe­renz statt, in der die Politik der Partei verurteilt und zum Eintritt in die Arbeitsgemeinschaft für lintssozialistische Politit" aufgefor­dert wurde. Am 4. September nahm der Parteivorstand Stellung zu den Treibereien in der Friedensgesellschaft", die der Reichstags­abgeordnete Dietrich Thüringen bereits verlassen hatte. Der Barteivorstand erflärte die Mitgliedschaft in dieser Gesellschaft für unvereinbar mit der Zugehörigkeit zur Partei.

Bährend wir im Kampf gegen den Volksentscheid standen, schrieb die von Walter Fabian   in Dresden   herausgebrachte Korrespondenz Sozialistische Information", daß die Berliner  Polizei auf Veranlassung der Berliner   Parteigenossen die Erwerbs­losen provoziere. Diese unglaubliche Behauptung fand natürlich den Weg in die kommunistische Presse, die für den schwarzweißroten Voltsentscheid Reklame machen mußte.

Die Verlagsgesellschaft, die die Fackel" herausbringt, ist am 23. September 1930 mit 20 000 Mart Kapital gegründet worden. Als Gründer werden Sendemit und Rosenfeld   genannt. Die Handelskammer prüfte die Gesellschaft und der Registerrichter beanstandete den Firmentitel: Margistische Büchergemeinde G. m. b. H." Daraufhin wurde am 27. März 1931 die Freie Ber­lagsgesellschaft G. m. b. 5." in Berlin- Tempelhof  , Hohen­zollerntorso 67, in das Handelsregister eingetragen. Sie gibt die Fadel" heraus, deren Hauptmitarbeiter der Chefredakteur eines Barteiblattes, Mag Seydewiß, mar. Es ist auf das schärffte abzu­lehnen, daß in der jeßigen Zeit, in der die Parteipreffe in schwerstem Kampfe steht, ihr durch einen von der Arbeiterschaft bezahlten Ge­noffen Konkurrenz gemacht wird.

Seydewig fann feine fachlichen Gründe dafür erbringen, daß die Meinungsfreiheit gefährdet wäre, denn in den 11 Jahren, in denen Seydewih Chefredakteur war, hat der Parteivorstand gegen feine Schreibweise niemals eingegriffen. Seydewiß und Genossen hatten die Absicht, die Organe der Partei für ihre Zwecke auszunuzen. Man ist an die Werber der von der Partei gegründeten Inseraten- Union  " herangetreten und hat sie zur Untreue gegen die Injeraben- Union" aufgefordert. Sie sollten in erster Linie für die Fadel" merben. Es wäre in jeder Hinsicht beffer gewesen, wenn Sendewiß und Genossen offen ihre Spaltungsabfichten zugegeben hätten.( Zustimmung.) Lediglich Ströbel hat bereits brei Tage vor der entscheidenden Parteivor standsfizung ganz offen die Spaltungsabsichten zu gegeben und es abgelehnt, fid) zum Märtyrer stempeln zu lassen.

"

An dem Tage, an dem der Parteivorstand den Ausschluß be schloß, wurde mit Rosenfeld   ein Telephongespräch geführt, in dem er darauf aufmerksam gemacht wurde, baß eine neue Partei, die Sozialistische Arbeiterpartei  ", gegründet merbe und daß eine eigene Tageszeitung herausgebracht werden solle.

"

F

Rosenfeld leugnete das entschieden ab.

Und trotzdem mar alles zur Gründung der neuen Partei vor­bereitet. Ueber diese Vorgänge war die Redattion des bürger. lichen Berliner   Tageblatts" eher unterrichtet, als die eigenen Ge­nossen. Gestern wurde im Rundfunt bekanntgegeben, daß am 4. Oktober die Gründung der neuen Partei, der Sozialistischen Arbeiterpartei  ", beschlossen wurde.

Es ist interessant, daß Sendemiz von seinen eigenen Freunden vor seinem Schritt gewarnt worden ist und daß piele seiner engsten Mitarbeiter über seine letzten Absichten nicht unterrichtet waren. Paul Franken  , einer feiner engsten Freunde, lehnte es heute energisch ab, mit ihm durch dick und

Dünn zu gehen.

Die Fackel" bringt in ihrer heutigen Nummer einen Aufruf an die ehemaligen Jungjozialisten, der zur Solidarität mit der Sendewig- Gruppe auffordert. Der Aufruf ist u. a. non Erich Breitbach, Dora Fabian   und Hans Seigemaffer unter zeichnet.

Seit langem ist die Gründung der neuen Partei beschlossen ge­mejen. Das ift durch viele Rundschreiben bewiesen. Der Vor­fitzende der Ortsgruppe Breslau   hat schon vor Monaten das Abschreiben der Mitgliederkartei veranlaßt. Intereffant ist, daß diese Vorarbeiten zum Teil in Gemeinschaft mit Mitgliedern der Brandler- Gruppe durchgeführt wurden. Der Redner tennzeichnet dann die Rolle, die der frühere Genoffe Jatob einen gespielt hat, der bereits während der Bolts entscheidspropaganda die sozialistischen   Arbeiter aufforderte, für den Volksentscheid zu stimmen. Heute ist Heinen das Paradepferd der kommunisten, aber in einem Brief an die Borwärts"- Redaktion hatte er sich vor einiger Zeit entschieden gegen die KPD.  ausgesprochen und zum Ausdrud gebracht, daß er glücklich wäre, menn alle Arbeiter der Sozialdemokratie angehören würden. Wir gratulieren der KPD. zu dieser neuesten Errungenschaft.

Unter allgemeiner Heiterkeit teilte Künstler mit, daß die KPD. einzelnen unserer Parteigenossen unaufgefordert kommunistische Mitgliedsbücher ins Haus schickte, die bereits mit drei Beitrags­marten beklebt waren.

schlossenen Genossen trennt uns eine Frage der Taftit, aber feine Frage des Grundjages. Wenn die Sozialdemokratische Partei   die Regierung Brüning nicht mehr toleriert, was bleibt denn noch für die neue Partei? Und wenn ihre Mitglieder dann eventuell zur APD. gehen, dann werden sie erkennen, was Parteidisziplin iſt. ( Bustimmung.) Wer einer Partei angehört, gibt einen Teil seiner Persönlichkeit auf. Daher mußten sich die ausgeschlossenen Ge­nossen dem Beschluß des Parteiausschusses fügen. Ich habe in Leipzig   Sendemik unterstützt, aber ich sage mit Levy:" Ich habe Don Spaltung genug." Ueber alle tattischen Differenzen steht die Einigkeit der Sozialdemokratie.( Stürmischer Beifall.)

nete Siemfen nach Mitteilungen der Abendpresse erklärt hat, daß Der Borsigende Litte teilte hierauf mit, daß der Abgeord er nach wie vor Mitglied der SPD  . sei. Die Sonderbündler hätten ihn ohne Befragen bei der Reichstagsfraktion abgemeldet: Crispien:

Der Parteivorstand hat feine Möglichkeit, auf die Anstellung der Redakteure einzuwirken. Die Genossen der einzelnen Orte wählen ihre Redakteure ohne Rücksicht auf den Parteivorstand. Ich be= daure, daß ich immer wieder die Ansicht zurückweisen muß, daß Parteiausschuß und Parteivorstand einen Schlag gegen die Mei­nungsfreiheit geführt hätten. Wir haben der Meinungsfrei heit nie Fesseln angelegt. Die Genossen konnten schreiben und reden, was sie wollten. Wir haben nichts gegen den Klaffen­kampf", lange Zeit nichts gegen die Jungsozialistischen Blätter", die die Spaltung vorbereitet haben, gehabt. Auch im Fall Seydewiß haben wir bis zum letzten gewartet und gezögert. Wir haben ihn und seine Freunde wissen lassen, daß wir bereit sind zur Verständigung. Das ist abgelehnt worden.

Wer ein eigenes Blatt gründet, will gegen die Partei arbeiten. Wenn jede Gruppe ein eigenes Blalt aufmacht, dann sind wir am Ende der einheitlichen Bewegung.

Niemand kann wissen, was die nächsten Tage bringen werden. Wir wissen nicht, wie lange wir Brüning noch tolerieren können. Wir sind keine fanatischen Tolerierungspolitiker. Aber man muß uns den guten Glauben zubilligen, wie wir auch den Gegnern un­serer Politik den guten Glauben zubilligen. Wir haben durch unsere Politik sicherlich die Putschversuche der Faschisten verhindert. Ber­geßt das eine nicht, daß wir verantwortlich sind für das Schicksal der deutschen   Arbeiterklasse. Darum müssen wir fordern, daß jedes Mitglied treu zur Partei steht, daß jeder sich fühlt als Mitglied einer großen Bewegung.( Beifall.)

Cepinsti: Das größte Unglüd dieser Parteiabsplitterung besteht darin, daß wertvolle Kräfte der Partei ohne Nuzen für die Arbeiterschaft verloren gehen. Die Fülle der Spannungen innerhalb der Partei zeigt doch, daß das eine ernste Warnung ist. Dadurch, daß ein Teil der Genossen aus der Partei ausgeschlossen wurde, sind diese Spannungen nicht beseitigt. Ich glaube nicht, daß die neue Partei so gut vorbereitet wurde, denn sonst

würde die Opposition nicht so auseinanderlaufen. Das Wichtigste ist, daß die Spannungen innerhalb der Partei gelöst werden. Die Fadel" fonnte nur deshalb Anhang finden, meil es fein Berliner  Organ gibt. Es hat an Initiative zur Gründung eines solchen Organs gefehlt. Oppositionelle Genossen mußten in den Blättern

"

der Partei überall zu Worte fommen.

Gurski: Die Meinungsfreiheit ist in der Partei niemals ein­geengt worden. So etwa wie Dora Fabian   es wünschte, geht es nicht. Es ist unmöglich, daß man die Jugend allein in die Parla mente schidt und die älteren Genossen die Parteiarbeit machen. Man muß die führenden Leute der Partei gegen Angriffe per teidigen. Ehrlichkeit gegen die Partei segt voraus, daß Genossen ihre Mandate zur Verfügung stellen, menn fie nicht mehr der Partei angehören. Der Redner fordert schließlich, daß die Partei mehr als bisher auf dem Lande agitiere.

Hermes: Es steht fest, daß die Werbung für die Partei ichr schmierig ist. Wir müssen dafür sorgen, daß den Arbeitern in den Betrieben die Haltung der Partei verständlich erscheint. einem furzen Schlußwort Künstlers wurde folgende Entschließung

Ein Antrag auf Schluß der Diskussion wird angenommen. Nach

die

unter ungeheurem Beifall bei einer Stimmenthaltung angenommen: Die Vorständekonferenz des Bezirksverbandes Berlin  der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands   miß­billigt die Sonderbestrebungen, Gründung einer neuen Partei führten. Diese neue Partei spaltet und schwächt die deutsche Arbeiterbewegung in einer Zeit, in der Einigkeit und Geschlossenheit das Ge­

zur

Die Vorständekonferenz fordert alle Genossinnen und

Die SPD.   tann nicht von außen gesprengt werden. Heute han ning, sondern um die innere Einheit der Partei( Stür­dele es sich nicht um die Frage der Tolerierung der Regierung Brü- bot der Stunde ist. mischer Beifall.) Die neu gegründete Partei trägt von vornherein den Reim der Zersegung in sich, denn die Kommunisten werden sich sofort mit ihr beschäftigen. In der heutigen Zeit der Konzentration gibt es fein Mittelding zwischen KPD  . und SPD  .

Ich halte es mit dem verstorbenen Genossen Paul Levi  , der hängnis vom Standpunkt des Klassenkampfes war, daß der 9. No: erklärte, daß er van Spaltung genug habe und daß es ein Ber: Dember 1918 teine einheitliche Arbeiterschaft vorfand. Darum geht uns heute die Partei über alles.( Stürmischer Beifall.) In der

Diskussion

sprach zunächst Günther- Neukölln, der seine Stellung zu Seydewig feftlegte. Er sei ein Gegner der Tolerierung Brünings, aber er lehne die Spaltung der Parteiab, Die Tatsache, daß im Beschluß des Parteiausschuffes mit feinem Wort auf die Barteilinie eingegangen wird, ist eine glatte Absage an die Linte innerhalb der Partei.( Lebhafter Widerspruch.) Die Tolerierung der Regierung Brü ning fann den Aufstieg des Faschismus nicht verhindern. Es sei nur an Hamburg   erinnert. Mit feinem Worte nimmt der ,, Borwärts" gegen die Notverordnung Brünings fritisch Stellung. Wir werden nicht aufhören, gegen die Brüning- Politik zu kämpfen.( Beifall.)

Lahn  - Neukölln  : Unser Bekenntnis zur Partei entspringt der Auf­fassung, daß nur auf dem Boden der Sozialdemokratie für den So­zialismus gewirft werden kann. Aber der Boden der Partei ist uns für diese Birksamkeit zu eng. Der politische Einfluß des Partei­porstandes auf die Zeitungen ist zu groß geworden. Die Partei­leitung muß dafür sorgen, daß die Meinung der Barteigenoffen zum Ausdrud tommt. Der Vorwärts" mußte eine Haltung einnehmen, die der Ansicht der Parteigenossen entspricht. Nur innerhalb der Bartei fann man für den revolutionären Sozialismus mirten.

Harnisch  - Neukölln: Nachdem Günther und Lahn Erflärungen gegeben haben, daß sie treu zur Partei stehen, erübrigt sich ein Eingehen auf ihre Ausführungen. Die heutige Lage der Partei er­wächst aus der politischen Situation. Und daher

genügt es nicht, zu erklären, mir bleiben der Partei freu, aber wir billigen die Haltung der Ausgeschlossenen.

Harnisch   gab einen fnappen Ueberblick über die geschichtlichen Ents wicklungen der Spaltung. Der Parteiausschuß fonnte feine Bep­

Genossen auf, treu zur Sozialdemokratischen Partei zu stehen und die Arbeiterschaft im Kampf gegen den Faschismus um die rote Fahne der Sozialdemokratie zu sammeln. Nur auf diesem Wege kann die arbeitende Unternehmer und der bürgerlichen Parteien erfolgreich Klasse den Kampf gegen die sozialreaktionären Pläne der führen.

Parteimitglieder, die trotz des Beschlusses vom 22. September 1931 Funktionen für die Freie Verlags­gesellschaft" ausüben, sind dem Bezirksvorstand namhaft zu machen und, soweit sie Funktionäre sind, durch die Kreisvorstände ihres Amtes zu entheben.

Mitteilung.

Die Fadel" bringt in ihrer Ausgabe vom 2. Oktober d. 3. einen Aufruf an die ehemaligen Mitglieder der Jungjozialistischen Bereinigung, der unterzeichnet ist von Erich Breitbach, Dr. Dora Fabian, Willŋ kreß­mann, Frik Levi und Hans Seigewasser  .

In der gleichen Nummer der Fadel" haben sich folgende Par­teimitglieder zur Aufnahme von Solidaritätserklärungen bereit­

erklärt:

Hans Steinig, Georg Pandura, August Rosinski, Kurt Bar, Richard Siegert, Michael Friedenthal, Erich Gau, Hilde Seigewasser, Günther& eil, Richard Engler, Johannes untel, Erwin Horlemann, Erich Domfe, Hermann Schulz, Nathan Klein, Erwin 3mmich, Kurt Mattig.

Ferner Mag Belger, der die Quartiervermittlung für die Konferenz zur Gründung einer neuen Partei übernommen hat. Diese Unterzeichner fiellen fich damit selbst außerhalb der Partei. Berlin  , den 2. Offober 1931.

Der Bestetsvorstand.