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Kampf gegen Sozialreaktion.

Ausschußtagung des ADGB  .

Am Freitag trat der Bundesausschuß des ADGB  . unter dem Vorsitz von Leipart zu seiner ersten Sitzung nach dem Frank furter Gewerkschaftstongreß zusammen. Der stellvertretende Vor­sitzende Graßmann erstattete den Bericht über die Tätig keit des Bundesvorstandes. Er ging dabei aus von den Ge= rüchten, die über die Pläne der Reichsregierung bezüglich der 11mgestaltung der sozialpolitischen Einrichtungen im Umlauf waren. Der Bundesvorstand hat versucht, sich durch Verhandlungen mit dem Reichskanzler und dem Reichsarbeitsminister Klarheit über die beabsichtigten Maßnahmen zu verschaffen. Was die

Coderung des Tarifrechts

angeht, so ist dabei schwer zu entscheiden, ob die geplanten Maß­nahmen auf den Einfluß der Unternehmer, insbesondere der Schwer­industrie und der Bergbauindustriellen zurückgehen, oder ob der Sturz des englischen Pfundes die Regierung zu der Auffassung ge­bracht hatte, daß auf einem anderen Wege die wirtschaftliche Lage nicht erleichtert werden kann. Eine weitgehende Einschränkung der

Berbindlicherklärung, Verkürzung der Laufdauer der Tarifverträge, Einführung eines vorzeitigen Kündigungsrechts, Aufnahme von Be­stimmungen in die Tarifverträge, die es ermöglichen sollen, not­leidenden Betrieben Ausnahmebedingungen zuzugestehen, eine Aus­dehnung des Begriffs der Notstandsarbeiten, die auch privaten Unternehmern unter gewissen Bedingungen ein Abweichen vom Tariflohn gestatten würde und endlich eine weitere Senkung der Löhne, der eine Zerschlagung der Kartell- und Innungspreise parallel gehen solle diese Gedanken scheinen die Auffassung der Regierung weitgehend bestimmt zu haben. Kein Zweifel, daß

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diese Aufloderung" der Tarifverträge einem Ende des Tarifrechts gleichfäme.

Das vor einigen Tagen veröffentlichte Sofort programm der Unternehmerverbände ist ein eindeutiges Zeugnis dafür, aus mirtlicher oder geheuchelter Furcht vor einer neuen Inflation sich auf eine Wirtschaftspolitik einzulassen, die tatsächlich die Aus­wirkungen der Krise in ihrer ganzen Schwere auf die Schultern der Arbeifer abwälzen würde.

Die Verhandlungen der Gewerkschaften und der Partei mit der Regierung haben ohne Zweifel das positive Ergebnis ge= habt, daß eine Neuregelung des Tarifrechts in diesem seinen Bestand gefährdenden Sinne nicht in die neue Notverordnung aufgenommen worden ist. Damit ist freilich die Gefahr noch nicht endgültig abgewen det, da in der zweiten Hälfte Oftober eine neue Notverordnung bevorsteht.

schleunigen und ihm ein Ausmaß zu geben, das selbst in der Geschichte der letzten anderthalb Jahre ohne Beispiel ist. Man stehe angeblich vor der Alternative, entweder eine Inflation, die psycho­logisch untragbar sei und zur völligen Vernichtung des Sparsinns führen würde, oder einer Deflation, die einer Sentung aller Löhne, Gehälter, Preise und öffentlichen Ausgaben in sich schlösse. Tat­fächlich ist in diesem Zusammenhang

Deflation nur ein anderes Wort für Lohnabbau,

denn die Erfahrung der letzten Jahre hat bewiesen, daß die Re­gierung auf feinem Gebiet so ohnmächtig ist, wie auf dem einer bewußten Einwirkung auf die Preise. Die Absicht der Re­gierung, auch gegenüber den Kartellpreisen, den Agrar- und Industriezöllen energisch vorzugehen, ist daher mit äußerster Vorsicht aufzunehmen.

Graßmann berichtet sodann über die Verhandlungen zur Arbeitslosenversicherung, die wir im politischen Teil des Blattes

veröffentlichen.

An den Bericht Graßmanns schloß sich eine sehr eingehende

Aussprache. Die Debatte ergab die

einmütige Ablehnung jedes Eingriffs in das geltende Tarifrecht. teilen des Tarifrechts unter allen Umständen fest zu Die Gewerkschaften sind entschlossen, an den grundsäglichen Bestand halten. Tarifverträge, die weitgehende Abweichungen von den getroffenen Vereinbarungen in der einen oder anderen Form zu­lassen, haben für die Gewerkschaften keinen Wert.

Die Behandlung der Arbeitszeitfrage durch die Re­gierung habe sich zu einem offenen Standal entwidelt. Die Gewerkschaften müssen auf dem stritten Berbot aller leberstunden, die gerade in lezter Zeit start zunehmen, be­stehen und darüber hinaus das Ziel der

40- Stunden- Woche mit Entschiedenheit verfolgen.

längerung des Bertrages nur einige redaktionelle Aenderungen, die Unternehmer jedoch ganz beträchtliche Verschlechterungen.

Die Arbeit der Buzer ist zum größten Teil Akkordarbeit, deren Bezahlung in einem umfangreichen Positionschema des Puzzer­tarifs festgelegt ist. Von diesen Positionen verlangten die Unter­nehmer Abstriche bis zu 50 Pro 3., teilweise sollten die Posi­tionen gänzlich gestrichen werden und die Bezahlung von Fall zu Fall der freien Vereinbarung unterliegen. Den für Lohn­arbeiten festgesetzten Stundenlohn wollten die Bauunternehmer um 19 Pf. abgebaut wissen.

In zehntägigen Verhandlungen ist schließlich ein Verhandlungs­ergebnis zustande gekommen, das sich zwar wesentlich von dem Wunschbild der Unternehmer unterscheidet, aber immerhin den Ber­ liner   Buzzern schwere materielle Opfer auferlegt. Der tarif­liche Stundenlohn der Puzzer soll danach um 10 Pf. auf 1,75 M. ge­fenkt werden. Dieser Lohn soll vorläufig bis zum 2. März 1932 gelten; sollte nach diesem Zeitpunkt eine Aenderung des Maurer= lohnes eintreten, dann ändern sich um den gleichen Prozentsatz auch die Puzerlöhne. In den vielen Akkordpofitionen sollen A b= striche vorgenommen werden, die teilweise bis zu zwanzig Prozent betragen. An Verbesserungen bringt das Verhand­lungsergebnis eine für die Putzer günstigere Fassung der Bestimmun­gen über die Vergebung von Arbeiten, die Arbeitsvermittlung und die Stellung der Kolonnenführer. Gelten soll der Vertrag ab 7. Dk­tober d. I. bis zum 30. Eeptember 1933.

In der Versammlung der im Baugewerksbund organisierten Buzzer in Kliems Festfälen am Donnerstag gab der Fachgruppen­leiter Genosse Lehnig einen eingehenden Bericht über die äußerst schweren Verhandlungen. Er schloß sich der Auffassung der Obleute der Berschlechterung des Vertrages dem Verhandlungsergebnis zu der Fachgruppe an, die mit großer Mehrheit beschlossen haben, troßz zustimmen,

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um den tariflosen Zustand mit seinen viel schlimmeren Folgen abzuwenden. Nach einer mehrstündigen Debatte, in der die Meinungen der Versammelten stark auseinandergingen, stimmte die Fachgruppenversammlung gegen eine starke Minderheit dem Verhandlungsergebnis zu.

Die ganze gegenwärtige Regierungskunst bestehe nur noch darin, immer mehr Arbeitslose zu schaffen, denn nur das fönne der Effekt der fortdauernden Drosselung der öffentlichen Aus- zechen sind am Erlöschen. Es streiften in der Freitag= gaben sein.

Nachdem die Aussprache abgeschlossen war, ging Leipart ein auf den Besuch von Laval und Briand   in Berlin  . Er erinnerte daran, daß die Unterredung zwischen den deutschen   und französischen  Ministern zu dem Entschluß zur Einsetzung eines deutsch  französischen   Wirtschaftstomitees geführt habe. In das Komitee sollen auch Vertreter der Arbeitnehmer beider Länder gewählt werden. Die deutschen Gewerkschaften haben seit längerer Zeit wiederholt die Verständigung zwischen Deutschland   und Frank­ reich   gefördert und sie erblicken in der Einsetzung des Komitees einen bedeutenden Schritt zur Förderung des Einvernehmens zwischen beiden Ländern. Es ist selbstverständlich, daß sie das

Es ist auch der Gedanke erwogen worden, die Unabdingbarkeit der Löhne nur bis zu einer Höhe von 80 Proz. aufrechtzuerhalten und die verbleibenden 20 Proz. der freien Vereinbarung zu über lassen. Die Durchführung dieses Gedankens birgt selbstverständlich die Gefahr in fich, das Tempo des Lohnabbaus zu begrößte Interesse an der Beteiligung bei diesen Arbeiten haben.

Lohnabschluß in den Kraftwerken.

Ein erträgliches Ergebnis.

Ueber das Ergebnis der Lohnverhandlungen mit den Direk tionen der Berliner   Städtischen Gas- und Wasserwerke und der Bewag, die gestern endgültig abgeschlossen wurden, be­richtete gestern abend der Bevollmächtigte des Gesamtverbandes Genosse Sch a um in einer überfüllten Konferenz der freigemert­schaftlichen Funktionäre dieser drei Betriebe.

verändert bestehen. Das neue Lohnabkommen soll erstmalig am 2. Januar zum 31. Januar 1932 fündbar sein.

Die Verhandlungen mit der Gasbetriebsgesellschaft und den Charlottenburger   Wasserwerken sind noch nicht endgültig abgeschlossen.

Nach einer regen Aussprache, in der fast ausnahmslos die Ver: Bon den Städtischen Gas- und Wasserwerfen war, wie man handlungstaftif der Unterhändler der freien Gewerkschaften als sich noch erinnern wird, ab 1. Oktober ein Abbau sämtlicher richtig anerkannt wurde, billigten die Funktionäre gegen Löhne um 12 Pfennig pro Stunde gefordert worden. Be- vier Stimmen das Verhandlungsergebnis. Die endgültige gründet wurde diese ungeheuerliche Forderung damit, daß die beiden Entscheidung über das Ergebnis der Verhandlungen durch die Werke nur mit Hilfe eines so starken Lohnabbaues in der Lage für rund 10.000 Berliner   Gas-, Wasser- und Elektrizitätsarbeiter die seien, den von der Stadt Berlin   zur Erfüllung ihrer Verpflichtungen Entlohnungsbedingungen neu geregelt werden sollen, trifft am gegenüber den Wohlfahrtsempfängern an sie gestellten Anforde Sonntag vormittag im Clou, eine allgemeine Mitgliederversamm­rungen nachzukommen. Nach mehrmaligen äußerst schwierigen Ber- lung der in den freien Gewerkschaften organisierten Arbeiter dieser handlungen ist es jedoch den Gewerkschaftsvertretern gelungen, ein drei Betriebe. Verhandlungsergebnis zu erzielen, das sich wesentlich unter. scheidet von den ursprünglichen Forderungen der Direktionen der beiden Werke. Das endgültige Verhandlungsergebnis enthält im wesentlichen folgende Aenderungen des bisherigen Lohnab­fommens der Arbeiter in den Städtischen Gas- und Wasserwerken: Das Sonderabkommen über die Verkürzung der Arbeitszeif bleibt in& raft. Die zur Zeit bestehenden Cohnjähe werden mif Wirkung vom 1. Oftober, soweit der Stundenlohn unfer 1,11 Marf liegt, um 3 Pfennig gefürzf, im übrigen um 4 Pfennig.

Die Errechnung der Wochenlöhne erfolgt entsprechend diesen Kürzungen. Die Frauen und Kinderzulagen merden vom gleichen Tage ab um je einen Pfennig gekürzt Die übrigen Bestimmungen des alten Lohnabkommens bleiben un= verändert in Kraft. Das neue Lohnabkommen soll bis zum 31. März 1932 gelten und sich um 6 Monate verlängern, wenn es nicht einen Monat vor seinem Ablauf gekündigt wird.

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Bei der Bewag, deren Aktienmehrheit sich in Privatbesis befindet, gestalteten sich die Verhandlungen, die erst gestern abge schlossen wurden, noch viel schmieriger als bei den Gas- und Wasserwerken. Die Direktion, die von dem Ergebnis der Berhand­lungen mit diesen beiden Werken anscheinend schon unterrichtet war, forderte vorsichtigerweise nicht mehr 12 Pfennig Lohnabbau, son: dern nach anfänglichem Stillschweigen über diese Forderung fünf Bfennig Lohnabbau pro Stunde für alle Arbeiter. Von diesem Angebot wollte sie jedoch unter feinen Umständen noch etwas ab= lassen. Die weiteren Verhandlungen hatten aber auch hier noch einen Erfolg. Das Resultat der Verhandlungen mit der Direktion der Bewag ist folgendes:

Vorstoß der Reichsbahnbeamten. Gemeinsame Attion der Eisenbahnerorganisationen. Die Organisationen der Reichsbahnbeamten haben beim Berwaltungsrat der Reichsbahn- Gesellschaft und beim Reichskanzler einen gemeinsamen Vorstoß gegen eine meitere Berschlechterung in den Bezügen der Beamten und Pensionäre unternommen.

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Zusammenbruch fommunistischer Streifs. 3m Ruhrgebiet   streifen nur noch drei Prozent. Bochum  , 2. Oftober.( Eigenbericht.) Die wilden tommunistischen Streits auf den Ruhr­Mittagschicht auf vier Zechen noch 1725 Mann, das find drei Brozent der Gesamtbelegschaft des Ruhrgebiets, gegen 3740 oder 6,29 Prozent am Donnerstagmittag. Der Streit be= schränkte sich am Freitagmittag auf die Zechen Radbod, de Wendel, Friedrich Heinrich und Norddeutsch= land. Auf Radbod hat die Belegschaft beschlossen, am Sonn­abend wieder einzufahren. In der Freitag- Frühschicht fehlten 4368 Bergleute( 3,88 Prozent) gegen 3850( 3,43 Prozent) am Donnerstag. Auf der Zeche Neumühl bei Dinslaken   sind 100 Streikende der Frühschicht fristlos entlassen worden. Es ist anzunehmen, daß noch weitere Entlassungen von Streifenden folgen werden. Gegen fünf Uhr wurde an zwei Stellen die 3echenbahn der Zeche Brassert mit Dynamit gesprengt. 80 Meter Gleise wurden zerstört. Auf die Ergreifung der Täter ist eine Belohnung von 300 Mart ausgesetzt. In der Nacht zum Freitag wurden an einer Zechenbahnbrücke der Zeche Scholven vier Reichs= bannerleute beschossen. Einer wurde durch einen Streif schuß am Kopfe verlegt.s

Schmähliches Endeinden Wurstfabriken

Die freigemertschaftlich organisierten Arbeiter der Fleischwaren­industrie in Berlin   haben wiederholt den Nachweis erbracht, daß sie unter freigewerkschaftlicher Führung zu kämpfen verstehen und sich einem Diktat der Unternehmer nicht beugen. Deshalb unternahm die KBD. die Spaltung. Das kommunistische Organisationchen wollte nun den Beweis erbringen, daß es Streits besser zu führen verstünde als der Verband der Nahrungsmittel- und Ge­tränkearbeiter. Daher der Streit in einigen Berliner   Wurstfabriken, wo die sogenannte RGO. über eine gewisse Anhängerschaft verfügt. 40- Stunden- Woche mit vollem Lohnausgleich, Verlängerung des bis­Die Herrlichkeit hat nicht lange gedauert. Gefordert war die herigen Lohn- und Manteltarifs um ein Jahr( was freilich mit dem

fommunistischen Verratsgeschrei bei ihrem Abschluß schlecht übereinstimmt), Anerkennung der RGO. als Tariffontrahent.

mittag wurde die Arbeit bei der Firma Wilhelm Ziegler   in Am Donnerstag früh begannen die Streifs. Am Donnerstag­Weißensee wieder bedingungslos aufgenommen.

Bei

der Firma Rudolf Santa in Weißenfee murde gleichfalls die Arbeit am Mittag wieder aufgenommen, ohne daß irgend etwas erreicht worden wäre. Der einzige Erfolg" ist eine Berein­barung, wonach die Firma sich vorbehält, gegen die Rädels­führer" vorzugehen! Bei den Efha Werfen in Brig   wurden die etwa hundert Streifenden endgültig entlassen und an deren Stelle Neueinstellungen vorgenommen.

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Das ist das vorläufige Ergebnis fommunistischer Streifführung! Es versteht sich von selbst, daß der Verband der Nahrungsmittel und Getränkearbeiter mit allem Nachdrud bei den kommenden Ber nehmen wird.

Sie führen an, daß sie seit Jahren durch die Sparpolitik der Reichsbahn- Gesellschaft starke Nachteile in ihren Dienst- und Rechts: handlungen vor dem Schlichter die Interessen der Arbeiter wahr. verhältnissen in Kauf nehmen müssen.

Sie wenden sich gegen eine uneingeschränkte Durchführung der

Kottbus, 2. Ottober.( Eigenbericht.)

heblicher Teil der Reichsbahnbeamten seit 1927 niedrigere bisherigen Gehaltstürzungen im Notverordnungswege, meil ein er. Reine Lohnfürzung im Laufiger Tuchgewerbe. Bezüge erhält, als das Reichsbesoldungsgesetz für die pflicht der Reichsbahn an die Besoldungsverhältnisse im Reiche entsprechenden Gruppen vorfieht. Die gefeßliche Anlehnungs­dürfe sich nicht nur auf Gehalts fürzungen beschränken, sondern müsse die gesamte Besoldungsregelung umfaffen.

Insbesondere müsse auch die Ausnahmestellung endlich beseitigt werden, die in der Arbeitszeitregelung für die Reichsbahnbeamten bestehe. Die wiederholten Vorschläge der Dr­ganisationen auf Her abse zung der 48 Stunden weit über­steigenden Dienstzeiten sind von der Reichsbahnverwaltung aus finanziellen Gründen immer wieder abgelehnt worden. Seit 1930 find die Bezüge schon mehrfach gekürzt worden, ohne daß auf der anderen Seite das geringste Entgegenkommen auf dem Gebiet der Arbeitszeitregelung gezeigt worden wäre.

Neuer Pubertarif.

Das Abkommen über die Arbeitszeitverkürzung bleibt bei der Bewag gleichfalls in Kraft. Die Stundenlöhne sämtlicher Ar­beiter werden ab 4. Oftober um 4 Pfennig gesenkt. Die Frauen­und Kinderzulagen bleiben in der bisherigen Höhe bestehen. Troh erheblicher Verschlechterungen angenommen. Für die Jugendlichen merden besondere Jugendlichen­löhne eingeführt, die je nach dem Alter im Prozentverhältnis In einer äußerst ungünstigen Zeit, wo etwa 80 Proz. der zu den Löhnen der erwachsenen Arbeiter stehen. Vom 21. Lebens- Berliner   Bauarbeiter ohne Beschäftigung sind, jahr an werden den Jugendlichen die Löhne der erwachsenen Ar- haben die Berliner   Buzer mit den Bauunternehmern um den beiter voll gezahlt. Die Wochenlöhne ändern sich ebenfalls im Neuabschluß ihres Tarifvertrages ringen müssen. Von gleichen Berhältnis wie die Stundenlöhne. Die übrigen Bestim- beiden Seiten war der Buzertarif zum 30. September gefündigt mungen des alten Lohntarifes bleiben auch bei der Bewag un- worden. Die Buzer forderten neben der unveränderten Ver=

Da mit dem 31. August 1931 der Lohntarif der Laufiger Schlichtungsausschuß Kottbus Verhandlungen stait. Rad Tuchindustrie abgelaufen war, fanden am Freitag vor dem mehrstündiger Verhandlungsdauer fällte die Schlichtungsausschuß­fammer unter Borsiz des Stadtrats Dr. Engelbert folgenden Schiedsspruch:

Die bisherigen Tariflöhne( Lohntafel vom 19. März 1931) werden mit Wirkung von der laufenden Lohnwoche wieder in Kraft gesezt. Diese Regelung gilt bis zum 31. Dezember 1931. Sie fann erstmalig zu diesem Termin unter Einhaltung der bisherigen Kündigungsbestimmungen gekündigt werden. Erklä rungsfrist bis zum 9. Oktober 1931.

Freie Gewerkschafts- Jugend Berlin  

Oftkreis: Sonnabend, 3., Sonntag, 4. Oktober, in der Jugendherberge Nowawes Wochenendtursus  : ,, Die Entwicklung der Wirtschaft". Ju­gendgruppe des Gesamtverbandes: Sonnabend, 3. Oktober, 18% Uhr, Treffen zur Fahrt nach dem Waldsee am Eingang des Stettiner Borortbahn­hofes. Gruppe Weißensee: Fahrt nach dem Thlandfee. Morgen, Sonntag, 4. Ottober. Südostkreis: Jugendheim Stegliz, Flemmingstr. 14b. ,, Lachende Sugend." Wir beginnen mit unserer Winterarbeit.

Berantwortlich für Bolitik: Bietor Schiff: Wirtschaft: G. Klingelhöfer; Gewerkschaftsbewegung: S. Steiner; Feuilleton  : Dr. John Schilowski; Lotales und Sonstiges: Frik Raritädt; Anzeigen: Th. Glode; sämtlich in Berlin  .

Berlag: Borwärts- Berlaa G. m. b. S.. Berlin  . Drud: Borwärts- Buchdruckerei und Verlagsanstalt Baul Ginger u. Co., Berlin   CM 68. Lindenstroke 3. Sierzu 2 Beilagen.