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Frankreich drosselt die Einfuhr. Oeuffchlands Export am besten behauptet. Die französische Außenhandelsbilanz für die ersten acht Monate zeigt bei den Importen der bedeutendsten Liefe- rantenländer nach Frankreich durchweg ein scharfes Absinken der Einfuhrein Deutschland, das nach wie vor der st ä r k st e Im- p o r t e u r nach Frankreich blieb, ist noch verhältnismäßig a m besten weggekommen. So ging dem Werte nach Deutsch - lands Einfuhr in der genannten Zeit auf 4,3 gegen S,3 Milliarden Franken in dem gleichen Zeitabschnitt des Vorjahres, also um rund 1 Prozent zurück, während Englands Import von 3,6 auf 2,6 Milliarden Franken, um 28 Prozent sank. Am härtesten sind die Vereinigten Staaten betroffen, deren Importe nach Frankreich sogar um rund 36 Prozent von 4 auf 2,8 Milliarden Franken zu- sammei, schrumpften. Droh des absoluten Zurückgehens der deutschen Einfuhr ist der Anteil Deutschlands an der Gesamteinsuhr der drei tänder Deutschland , England und Vereinigte Staaten in den ersten acht Monaten dieses Zahrcs sogar noch von 41 auf 44 Prozent ge- stiegen. Der neue Sieg, den die Schutzzöllner in Frankreich jetzt er- fochten haben, ist für die weitere Entwicklung der französischen Handelspolitik allerdings sehr ernst zu bewerten. Das Entschei- dcnbc ist bei den neuen Einfuhrdrosselungen Frankreichs , die sich diesmal vor allem auf Vieh und tierische Produkte beziehen, im Augenblick nicht einmal, ob die deutsche Ausfuhr nur in mäßigem oder größerem Umfange davon betroffen wird, sondern der Schwer- punkt liegt darin, daß die französische Handelspolitik ganz offen- sichtlich das Steuer scharf in die Richtung einer hoch- schutzzöllnerischen Politik herumgerissen hat. Wie ernst es Frankreich damit ist, an den getroffenen Maßnahmen auch bei den kürzlich erlassenen Einfuhrverboten für Wein und Holz ohne Ii n t crschicd des Einfuhrlandes festzuhalten, zeigt sich darin am deutlichsten, daß es nicht einmal den dringenden Vorftel- langen Polens gelungen ist, irgendwelche Milderungen für sich herauszuholen. Wtrtfchastsnot und Arbeitszeliverkürzung. Die Ursachen der Arbeitslosigkeit. lieberWirtschaftsnot und Arbeitslosigkeit" sprach Genosse Fritz Tornow im Rahmen des Programms der Deutschen Welle. Er führte aus, daß die gegenwärtig« katastrophale Lage des Welt­arbeitsmarktes keinesfalls nur eine Folge der augenblicklichen allgemeinen Wirtschaftskrise darstelle. Vielmehr müsse man drei Ursachen der Arbeitslosigkeit unterscheiden. Eine davon sei natürlich die konjunkturelle, die durch Behebung der Umsatzkrise zum Verschwinden gebracht würde. Die beiden anderen jedoch seien dadurch nicht zu beheben, sondern nur zu mildern. Rationalisierung und Technisierung sind heut« bereit» so weit oorgeschrittcu, daß ahne nennenswerte Vermehrung der Arbeitskräfte eine wesentliche Steigerung der Produktion auf den meisten wichtigen Gebieten möglich ist. Viele auf modernst« Arbeitsweise eingestellte Unternehmen arbeiten heute wenig rentabel, weil sie ihre Anlagen gar nicht entsprechend ausnutzen können. Das würde jedoch bei einem Konjunkturanstieg anders werden. Daß allerdings von solchem Anstieg nur die G r o ß u n t e r- nehmen mit modernstem Arbeitsprozeß wesentlich profitieren würden, zeigt sich heut« bertits an dem Beispiel der Möbel- i n d u st r i e. Die A n g st sia u f e in den letzten Krisenmonaten haben die Wöbellager gründlich geräumt, so daß für dies« Industrie zur Zeit sogar eine Art Hochkonjunktur he- steht. Dies« kommt jedoch nur den großen Serienmöbel- fabriken zugute. Die dritte Ursache der Mafkenarbeitslosigkeit sei die Tatsache, daß ein? wesentliche Neuerschließung von Arbeitsgebieten heute fehlt und auch nicht in Aussicht steht. Er wies zum Ver- gleich auf die Periode von 1871 bis 1913 hin, in der das deutsche Eisenbahnnetz um 44 666 Kilometer erweitert wurde und in der gleichzeitig die Elektrifizierung dar deutschen Wirtschaft und die Großeniwicklung der chemischen Industrie eintrat. Dadurch wurden naturgemäß zahlreichen Arbeitskräften Bctätigungsgebietc erschlossen. Die Produktivität hat heute solchen Umfang erreicht, daß nur eine sehr bedeutende Erhöhung des Massen- k o n s u m s oder ober allgemeiner Arbcitszeitverkür- z u n g die Massenarbeitslosigkeit beheben können. Da mit der not- wendigen Äonsumsteigerung in absehbarer Zeit nicht zu rechnen ist, bleibt als einziges Mittel die Arbeitszeitverkürzung. Auf keinen Fall geht es an, das große Heer der Arbeitslosen einer hoffnungslosen Zukunft entgegenzutreiben. Rückgang der Arbeitszeit war stets die natürliche Folge des technischen Fortschritts und der gesteigerten Arbeits- intensität: von 12 Stunden verminderte sich der Arbeitstag auf 16 und von 16 auf 8. Wenn heute die Gewerkschaften eindringlich die Forderung nach der 46-Stunden-Woche erheben, so entspricht das der Erkenntnis, daß ein« gerechtere Aufteilung der be- stehenden Arbeitsmöglichkeiten unerläßlich ist. Lage der Autoindustrie verschlechtert. Hoher Verlust bei den Stoewer -Werken. Da die deutsche Autoindustrie es v e r s ä u in t hat, ihre Lage und ihre Konturrenzkroft durch eine großzügigeKonzentration zu oerbessern, sondern hartnäckig in individualistischer Verblendung die viel zu große Zahl von Unternehmungen mit einer stark über- setzten Produktionskapazität aufrechterhält, bekommt sie die Krise und den zunehmenden Verfall der Kaufkraft besonders heftig zu spüren. So hat die S t o c w e r- W e r k e A.- G. vor m. Gebr. Stoewer , Stettin , im Geschäftsjahr 1936 einen Verlust von 6,89 Will. Mark erlitten, der höher als die Hälfte des Aktien- kapitals(1,75 Mill. M.) ist. Es sind noch nicht zwei Jahre her, da die Stoewer -Werke einer einschneidenden Sanierung unterworfen werden mußte». Und dies« konnte auch nur mit einer ziemlich großen Subvention durch die Stadt Stettin durchgeführt wenden. Das erste Jahr noch der Sanierul>z hat einen geringen Reingewinn non 25666 M. gebracht. Der für 1936 ausgewiesene Verlust zehrt den fast ganz aus der Sanierung sterrührenlden Gewinnvortrag und die Reserven auf: es bleiben danach noch 6,33 Mill. Mark auf neue Rechnung vorzutragen. Auch im laufenden Jahre scheint keine Besserung eingetreten zu sein. Di« Verwaltung betont, sie Hab« sich ,�cm Zuge der Zeit folgend" auf einen billigeren Wagen umgestellt, nämlich auf den Dorderaniriebswagen mit Schwingachse. Sicher aber ist dieser billigere" Wagen für einen Kleinwagen nicht billig genug. Jedenfalls ist feit Juni wie überall ein Absatzrückgong einge­treten. der zur Einschränkung der Produktion führte. Die ge- ringere Produktion findet Absatz, in zunehmendem Maße auch im Export.

Erziehung und Politik. Die Tagung der entschiedenen Sdiulrcformcr.

Der erste Tag der Tagung desBundes entschiedener Schulreformer" beschäftigte sich mit der Problematik der Politik. Mr berichteten bereits imAbend" über die vormittagstogung, in der im wesentlichen über den Ein­fluß der Technik auf die heutige Menschheitslage die Rede

war.

Der Nachmittag brachte weitere Analysen der Gegenwart. Fritz Helling sprach überKulturinholte und Kulturformen im Span- nungsfalle der politischen Parteien". Er blickte zurück auf ein altes Spannungsfeld" und stellte gegenüber: die liberal-demokra- tische Welt, in die er zum Teil auch die Sozialdemokratie ein- schloß, und die konservative Welt. Die elftere macht sich Freiheit, Eigentum und Sicherheit zur Grundlage. Im Namen der Freiheit wird das Recht auf Privateigentum und persönlichen Besitz(auch Bildungsbesitz als Berechtigung) als die Sicherheitsbasis erkämpft, von der aus eine Neugestaltung der Innen- und Außenwelt in Angriff genommen wird: Entwicklung und Fortschrittsidee, Privat- kapitalismus, imperialistische Expansion, politische Gleichheit aller, Sozialpolitik, staatsbürgerliche Erziehung, Toleranz, Vöskerversöh- nung und Völkerbund. Die konservative Welt stellt dem Ruf der Freiheit, die nur Anarchie gebiert, Forderungen entgegen, wie: Entindustrialisienung, Autarkie, religiöse Erziehung und Kultur- pf,lege durch die Glaubensgemeinschaften, Führerauslese durch volkspolitische Selbstverwaltung usw. Es kommt zum Abbau der modernen Entwicklung(Monopolkapitalismus), Ablösung der bürgerlichen Gesellschaft durch ein neues Mittelalter, Verzichtleistung auf moderne Lebensführung um der Volksgesundung willen. Der nach bestehende Kampf zwischen den alten Gegnern ist noch dem Redner nur«in L u s t k a m p s zwischen verschiedenartigen romantischen Ideologien. In Wirklichkeit vertragen sie sich. Unter diesem Gesichtspunkt ist die Koalitionspolitik zu sehen.

Dem stellt Fritz Helling das neue Spannungsfeld gegenüber. in dem sich die faschistische Welt und die sozialistische Welt bekämpfen. Jene mit Forderungen von konservativem Gehalt, wi« Sicherung der Familie, Erhaltung der Frau für da» Haus, Antiparlamentarismus, Auslese undHerrschast der Elite, Nationalismus usw. Der revolutionär« Sozialismus dagegen hat als Endziel: Beseitigung der Ausbeutung. Gemeinwirtschaft. Steige- rung der Produktion zur Deckung aller wirtschaftlichen Bedürfnisse, Beseitigung der Armut usw. Als zweiter Redner sprach der Oesterrcicher E. E. T e s a r über Wirtschaftsgestaltung und Erziehung". Er möchte die Erziehung außerhalb der Wirtschaftsgestaltung sehen; denn der Pädagoge sucht nicht Macht, nicht Besitz, sondern den Menschen. Gerade heut«, so sagte er, wo es kein« festen Werte gibt, müssen Erziehung und Schule dem suchenden Menschen h«lsen, dadurch, daß jeder Lehrer sich wieder ehrlich und einfach den, Leben gegen- über stellt, menschliche Einsicht und Verantwortlichkeit, Lebens- Wesenheit und Lebenserfahrung besitzt. Die Tagung wird heute unter dem TitelErziehung im Kampffeld« der Politik" sortgesetzt, um am Sonntag mit dem HauptthemaJugend und Politik" zu enden. Tagungsort ist der Bürgersaal im Schöncberger Rathaus, Rildo/s- Wilde-Platz.

heule, Sonnabend abend, veranstaltet der Bund entschiedener Schulreform«! eine öffentliche Kundgebung in der Aula der hohenzollern -Oberrealschule. Belziger. Ecke Eisenacher Straße. Das Thema laute«:Die politische Ausgabe der Zugend." Es werden unter anderen Rednern eine Reihe Parteigenossen sprechen.

ffleUigärtcn für Arbeitslose. Ein beachtenswerter Rundfunkvortrag.

lieber»Die Bedeutung des Kleingarten, im Hinblick auf die Erwerbslosigkeit" sprach im Progarmm der Berliner Funkstunde der erste Vorsitzende des provinzialverbandes der Kleingärtner. Stadtverordneter W. R e i n h o l d. .Der Redner fetzte sich in seinen Ausführungen mit dem heute viel erörterten Siedlerproblem auseinander und warf die Frage auf, ob die gegenwärtigen Verhältnisse wirklich in nennenswertem Maße die Umsiedlung der in der Stadt brachliegenden Arbeits- kräfte auf das Land möglich machen. Er führte aus: Selbst wenn es gelingen würde, finanzielle und technische Schwierigkeiten zu überwinden und einig« Hunderttausend auf den, Land auf eigenem oder Pachtboden unterzubringen, so ist c, bei der gegenwärtigen Lag« des landwirtschaftlichen Marktes unmögi'.ch, sich von einem Besitz zu ernähren, der weniger Morgen umfaßt. Gedacht sind aber für die Siedler nur Gebiete hon 2 bis 4 Morgen. Deren Ertrag genügt jodpch nur, wenn sie rationell gartenmäßig bewirtschaftet werden können, und dazu stich wieder eingehende Lehrzeit und praktische Erfahrungen nötig die dem erwerbs­losen Industriearbeiter im allgemeinen nicht mehr zugänglich sein dürften. Daher stehen auch die Erwerbslosen selber dem ganzen Plan ziemlich skeptisch gegenüber. Der Vortragende machte nun den Vorschlag, als Hilfsmaßnahme für die Erwerbslosen im allgemeinen und gleichzeitig als eine Art Sicdlervorschule Klein­gärten am Rand« der Stadt für die Arbeitslosen bereitzustellen, auf denen sie nach näherer Anweisung Kartoffeln uich Gemüse für ihre Familie bauen können. Damit wäre nicht nur eine wirtschaftliche Hilfe für den Arbeitslosen geschassen, sondern vor allem auch eine geistige Hilfe für die zur Untätigkeit verdammten Menschen. Dos Arbeiten auf eigener Scholl«, in der freien Natur würde neue Lebensfreude in ihnen wecken. Natürlich dürfte nicht für solche Gartenpächter

die Unterstützung gekürzt werden, die ohnehin nur«in klägliches Existenzminimum darstellt. Aus eigener Kraft wäre aber so mancher Arebitsloser instand gesetzt, seine Lebenshaltung etwas zu verbessern, und der Garten gäbe ihm die Möglichkeit, sich und fein« Familie gesund zu erhalten. Solche Garten- oder Landbesitzer machten aber auch gleichzeitig eine Siedlcrvorschule durch, die einigermaßen cr° kennen läßt, wer sich zum Vollsiedler eignet. Fehlen dazu dann doch die staatlichen Mittel, so kann wenigstens mancher als Neben- berufssiedlcr placiert werden und sein Brot durch die Aufteilung der Arbeitswoche in einige Tage Industrietätigkeit, einige Tage Landarbeit auf eigener Scholle erwerben. Der Vortragende er- wähnte, daß man sowohl in England wie in Finnland mit der Bereitstellung von Kleingärten für Erwerbslose sehr gute Erfahrungen gemacht habe. Macdonold habe sich persönlich für den betreffende» Erlaß der englischen Regierung eingesetzt, der es den Städten zur Pflicht macht, ihren Erwerbslosen Land zur Ver- fügung zu stellen. Es herrscht allgemein starke Nachstoge nach diesem Land, das vorerst unentgeltlich abgegeben wind und für dos auch Zuschüsse für Saatgut usw. gewährt werden. Eine Verfügung des preußischen Wohlfahrtsminffteriums, der zufolge Kleingarten- kolonien mit Hilfe von Erwerbslosengeldern angelegt wenden können, besteht zwar, doch hält der Redner sie für wenig fruchtbar. Es Können, so sagte er, auf diese Weise nur eine viel zu gering« Anzahl Gärten geschaffen werden. Man sollte vielmehr die gesamte Anlage den Erwerbslosen überlassen,-die sie viel besser und wirt- schaftlicher allein machen können. Vor allem warnte der Vortragende vor zu vielen theoreti- sierenden Erwägungen über alle möglichen Einzelheiten. Man beginne mit der T a t und setze sich dann mit den Einzelforderungen der Praxis auseinander, was bei dem Problem der Kleingarten- beschasfung für Arbeitslose wahrscheinlich viel einfacher von Fall zu Fall möglich sei als durch bürokratische Klügeleien.

Justiz in Memmingen . Bagatellstrafen für unmenschliches Roheitsvergehen. Alemmiagen. 2. Oktober. wegen eines unglaublichen Roheitsaktes hatten sich mehrere Burschen aus dem Dorf Lauben an der bayrisch- württembergischen Grenze vor dem Schwurgericht wem- mingen zu verantworten. So unglaublich die Missetat ist, so unfaß­bar und unverständlich ist aber auch die Milde des Gerichts in Mem­ mingen einer Horde ausgemachter Rohlinge und Menschenschinder gegenüber, denen für ihre Unmenschlichkeit Zuchthaus gebührt hätte. Die 57jährige Dienstmagd Anna Reich konnte, seitdem sie arbeitslos geworden war, keine Stellung mehr finden. Die Frau zog bettelnd von Ort zu Ort: gelegentlich ertränkte sie ihren Kummer im Alkohol. 5)in und her gestoßen, kam sie eines Tages auch in eine Laubener Gastwirtschast. Der 22jährige Dienstknecht Johann Kutter, der in Gesellschaft mehrerer Burschen zechte, ncchm sich der alten Frau besondersliebevoll" an. Vom Alkohol angeregt, begann er, ihr den Hof zu machen und schließlich brachte er sie so weit, daß sie mit ihm das Wirtshaus verließ. Einige seiner Zechkumpane folg- ten dem Pärchen und belauschten es bei Zärtlichkeiten. Als das Liebespaar" wieder in die Wirtsstube zurückkehrte, überfielen die Burschen die Reich, verprügelten sie und begossen sie mit Wasser. Die gebrechliche Frau bat um Schonung, fand aber bei den rohen Burschen kein Gehör, ja, ihrLiebhaber" Kutter schlug nun ebenfalls auf sie los und stülpte ihr mit höhnischem Lachen wiederholt eine schwere Zinkwanne über den Kopf, so daß die Benntleidensweri« halb tot liegen� blieb. Der Wirt trug sie in den Stall und legte sie dort auf die Streu. Am nächsten morgen fand man die Reich tot auf: sie war an einer schweren Schläfenverletzüng ver- blutet. Der Staatsanwalt beantragte gegen Kutter ein Jahr drei Monate Gefängnis. Das Schwurgericht bewertete die un- menschliche Tat jedoch milder: Kutter erhielt nur dreieinhalb Monate Gefängnis. Die anderen Burschen wurden sogar freigesprochen. lieberMenschenkenntnis" spricht Dr. Alfred Adler- Wien auf Einladung derGesellschaft zur Förderung Indioidualpsycho- logischer Arbeit" am 5. Oktober um 26 Uhr im Bürgersaal des Rathauses Schöneberg .

Oer plöhensee nichiverseuchi". Aber eine Entschlammung sollte man vornehmen. Im vergangenen Jahr tauchten Meldungen auf, die van der drohenden Gefahr einer Verseuchung des Freibades Plötzensee durch Verschlammung sprachen. Auf Veranlassung der Bezirksver- sammlung Wedding wurde eine eingehende Untersuchung in die Wege geleitet. Das Bezirksamt hatte dieWassersportplatz Plötzensec G. m. b. H.", die das Freibad verwaltet, ersucht, zu der Angelegenheit Stellung zu nehmen und mit dein Chemischen Institut des Haupt- gcsundhcitsamtes der Stadt Berlin in Verbindung zu treten. Ietz' liegt die Antwort des Hauptgesundheitsamtes über die im Mai durchgeführte Untersuchung vor. Nach den Untersuchungscrgebnisscn und den Wasserentnahmen an verschiedenen Stellen des Sees hat das Wasser des Plötzensees eine sehr gute Beschaffenheit und konnte in keiner Weise alsverseucht" bezeichnet werden. Bedenken gegen die Aufrechterhaltung des Badebetriebes bestehen nicht. Wünschen?- wert sei es allerdings, daß der See in ähnlicher Weise gelegentlich entschlammt werde, wie es zur Zeit bei dem Halensee geschieht. Es erscheint aber fraglich, ob sich dadurch die starke Entwicklung der Wasserblllte erheblich einschränken lassen werde.

Der Deutsche Republikanische Pfadfinderbund hielt in Kassel seine diesjährig« Reichsführerkonferenz ab, die von etwa 166 Führern aus dem ganzen Reich besucht war. In einem an;- sührlichen Bericht über Entwicklung und Tätigkeit des Bundes in dem abgelaufenen Bundesjahr konnte der Bundesführer non bc- deutender Zunahme der Mitgliederzahl, besonders im Westen und Süden des Reiches. Mitteilung machen. In einer längeren Aus- spräche über die zukünftige Arbeit des Bundes wurde auch die Frage über die internationale Zusammenarbeit im Internationalen Büro der Pfadsinder gestreift: im besonderen wurde ober über die Stellung und Aufgabe des Bundes in der gegenwärtigen politischen Lage gesprochen._ Einstimmig wurde dabei die Meiming vertreten, daß trotz aller Schwankungen und Wirrnisse es Aufgabe jedes einzelnen sein inösse, am Ausbau der sozialen Republik im Sinn« der Weimarer Verfassung mitzuarbeiten. Das 26. Sind? In Monteiro(Portugal ) meldete ein Bauer die Geburt seines 26. Kindes an. Von den 26 Kindern des Rekord- vaters, die alle noch leben, sind 23 männlichen Geschlechts.