In der Zange.
Berzweifelte Neubaumieter.- Einfommen fintt, Miete
bleibt hoch.
Die verzweifelle Situation, in die Cohnraub und Gehaltsabbau viele Mieter von Neubaumohnungen gebracht hat, beleuchtet folgender Brief an den Vorwärts":
Ich bin seit anderthalb Jahren Mieter einer Neubauwohnung. Die Wohnung habe ich also noch zu einer Zeit gemietet, wo das Wohnungsamt von den Mietern noch hohe Mieterdarlehen forderte und gleichzeitig Mietverträge für 10 Jahre genehmigte.
Wie sieht die Wirtschaftslage heute aus im Vergleich zu der Zeit, als man solchen Vertrag unterzeichnete? Damals betrug mein Monatsgehalt 285 m., heute beträgt es 210 m. Meine 1½- Zimmer- Wohnung fostet aber 75 M. Miete und eine Umlage für Heizung und Warmwasser von 20 m. monatlich, also insgesamt 95 M. Das ist gewiß eine nicht niedrig anzusprechende Miete, die aber bei dem vorgenannten Gehalt und bei sonst bescheiden gehaltenen Ansprüchen aufzubringen war. Heute aber macht die Miete schon die Hälfte des Gehalts aus. Es gibt aber feine Möglichkeit, aus dem Mietvertrag auszuscheiden, weil man einfach feinen neuen Mieter für diese teure Wohnung findet, und heute fein Mensch mehr diesen Betrag für Miete aufbringen fann. Abgesehen davon, ist auch heute niemand mehr bereit, ein Mieterdarlehen mit zu übernehmen, da es heute genug Neubauwohnungen ohne jede Borauszahlung gibt.
Warum wird also nicht generell in eine Herabsetzung der Neubaumieten eingetreten, wo sie doch wirkliche Notwendigkeit ge= worden ist? Es sind eine ganze Reihe von Wohnblocks für die Beamten errichtet worden, für die Beamten des Reichspostministe riums und anderer Ministerien. In diesen Blocks sind die Mieten im Verhältnis zu den Mieten der übrigen Neubauten unerhört billig. Warum fonnte man dort billiger bauen als anderswo? Sind dort genügend Reichsmittel zur Verfügung gestellt worden für die Beamtenwohnungen? Es wäre doch mehr als ungerecht, hätte man von den Steuern gerade nur für die Beamten billige Wohnungsmieten geschafft, mährend der überwiegend größere Teil der Steuerzahler selbst in teuren Neubauten wohnen muß, obwohl er in feiner Weise in seiner Existenz so sicher ist wie gerade die Beamten.
Und nun sollen die Wohnungsämter allmählich aufgelöst merden?... Welche Stelle ist dann kompetent für die Differenzen aus diesen langjährigen Verträgen? Das Mieteinigungsamt? Die Hauptsache ist: Man hat damals seine Ersparnisse hingegeben für ein hohes Mieterdarlehen und man fizzt heute bei hoher Miete in einem Bertrag, aus dem man infolge der Wirtschaftslage neun Jahre lang nicht heraus kann, ohne daß man überhaupt die Möglichkeit einer Herabsetzung der Neubaumieten sieht.
Die Chriftlichen in der BVG. Pfarrer als Agitatoren zur Betriebsratswahl. Wir erhielten eine Abschrift des folgenden Schreibens: Hochverehrter Herr Pfarrer!
B. C.
Im Betrieb der Berliner Berkehrs- Aktiengesellschaft werden
am 12. Oktober 1931 Betriebsratswahlen stattfinden. Der Aus= gang diefer Wahlen ist von größter Bedeutung. In der gegenwärtigen Notzeit ift zu ermarten, daß radifale Gruppen an die Berliner Verkehrsbediensteten herantreten, um diefe für ihre Listen zu gewinnen. Solche Annäherungen bieten den Werbenden nicht selten Gelegenheit zu dauernder Beeinflussung der in Frage tommenden Arbeitnehmer. Eine derartige Beeinflussung muß im Interesse der Arbeiter wie auch der gesamten Deffentlichkeit verhindert werden. Für den Schuh unserer christlichen Arbeitnehmer benötigen wir im Betriebsrat zielbewußte christliche Männer. Unser Berband als die zuständige chriftliche Berkehrsorganisation hat für die im Arbeiterverhältnis stehenden Berkehrsbediensteten eine Lifte eingereicht, die die Ordmungsnummer 2 erhalten hat. Da wir wissen, daß zahlreiche chriftliche Arbeiter der Berliner Berkehrsbetriebe unserem Verbande noch nicht angehören, gestatten mir uns, Sie, hoch verehrter Herr Pfarrer, ergebenst zu bitten, in den firchlichen Bereinen( Arbeiter, Gesellen, Männer, Jünglingsvereinen usw.) auf die Wahl hinzuweifen und für unsere Liffe einzutreten. Ihnen, hochverehrter Herr Pfarrer, für Ihre freundliche Unterstützung im voraus dankend, zeichnet ergebenst
Zentralverband der Arbeitnehmer öffentlicher Betriebe und Berwaltungen, Berwaltungsstelle Berlin SW. 19, Beuthstr. 6, III. gez. A. Grajekti. Der Appell der Christlichen an ihre Geistlichen, die Anstrengungen der Rommunisten und der Nazis zeigen den freigewerkschaftlich organisierten Arbeitern und Angestellten der BBG., daß sie bis zum tommenden Sonntag alles daransezen müssen, um bei der Wahl am Montag ihrer
freigewerkschaftlichen Liste 1
zum Sieg zu verhelfen.
Kunstplanwirtschaft? C
adnan Diskussion um eine Sowjet- Idee of spidüm
Im Oktoberheft der Zeitschrift„ Das Kunstblatt"( Verlag Her- uns einmal, wie viele sind denn heute schöpferisch tätig und wie piele mann Redendorf, Berlin ) finden wir unter dem Titel, unst maren es früher? Wie viele sind denn trotz aller künstlerischen Frei und Planwirtschaft" eine interessante Aussprache heit nur reproduktiv?
zwischen Georg Sublit und der Redaktion über die Möglichkeiten einer staatlichen Auslese unter den schöpferischen Bersönlichkeiten der bildenden Kunst. Im Einverständnis mit der Im Einverständnis mit der Redaktion des unstblatt" entnehmen wir dieser Diskussion die folgenden Absätze:
In seinem Buch„ Der rote Handel droht schreibt der Berichterstatter der„ New- York- Evening- Post", H. R. Knickerbocker, folgenden kurzen Abschnitt über Kunst in Rußland :
,, Auch ein Plan für die Kunst."
,, Raum weniger bemerkensmert ist der Plan für die Kunst. Auf Grund des Planes sollen sämtliche Maler und Bildhauer in der Sowjetunion fatalogifiert merden, und nur wenigen wird die Aufgabe, Originalgemälde zu schaffen, zugebilligt. Die Gemälde werden von einer Kommission geprüft und dann als Norm für Massenproduktion bestimmt. Die anderen Künstler von geringerer Qualifikation nehmen diese Normalkunstwerte als Borbilder und vervielfältigen sie in Massen in Ateliers, die vermutlich mit laufenden Bändern ausgerüstet werden."
Man mag sich darüber entsezen oder nicht, jedenfalls gibt dies eine Menge zu denken.
Nehmen wir an, es ist wie Knickerboder schreibt: Also, der Herr Kunstmaler dürfte nun nicht mehr feine Königseelandschaft oder sein Stilleben mit Hummer malen, sondern müßte mun, genau wie ein Kollege, der Herr Marinemaler, der die schönen Kriegsschiffe gemalt hat, Corinth, Feininger oder Marées topieren, oder menn ihm das besser liegt, Cézanne , Franz Hals oder Holbein. Das laufende Band ist hier sicherlich abzulehnen. Aber wäre es nicht an fich schon ein unerhörter kultureller Fortschritt, menn statt Bilder von der Qualität schlechter Ansichtskarten Bilder von fünstlerischem Bert reproduziert würden? Außerdem wäre es auf einmal aus mit all den schönen Wohn- und Schlafzimmerbildern mit den noch schöneren Titeln„ Elfenreigen" ,,, Mutterliebe". 11. a. Statt dessen gäbe es nur noch Drude à la Piper von Gauguin, Kokoschta, Rembrandt , Dürer, Klee usw., und jeder, der ein Bild haben möchte, fann nur eines von dieser Qualität haben. Es läßt sich vieles dagegen einwenden, daß es nur einer kleinen Gruppe Auserwählter erlaubt sein soll, wirklich schöpferisch tätig zu sein. Aber fragen wir
-
Das erste Bruno- Walter- Konzert.
Am 18. Mai waren es zwanzig Jahre, daß Gustav Mahler starb. Bruno Walter war es, der ein halbes Jahr nach seinem Tode im Herbst 1911 die Uraufführung des Liedes von der Erde dirigierte; und wenn er heute wieder am Pult steht, um Mahlers vollkommenstes Werk erklingen zu lassen, ist es mohl kein Zufall, geschieht es zum Gedächtnis seines großen, zu früh verstorbenen Freundes. Das Lied von der Erde ist das stärkste Wert der BorAusbrudsfunft, lineare Bolyphonie, Impreffionismus und Expres friegsmusik und zugleich die einzige Brüde zur neuen; romantische einer einmaligen, ganz unvergleichlichen Synthese gezwungen. Es fionismus alle Linien treffen und überschneiden sich hier, zu ist nicht nur das Reinste und Reiffte, das Mahler gelang, es ist eins jener seltenen Werke, in denen eine Generation ihren Ausdruck findet, in denen sich eine ganze Epoche spiegelf: hier die Resignation der müden zu Ende gehenden Romantik, das schmerzlich- süße abschiednehmende Erdleben der Schönheit dieser Erde; Bersinken in Geheimnisvollem, Unsagbarem: ,, Dunkel ist das Leben, ist der Tod." Walter dirigierte das( oft entstellte) Wert, wie nur er es dirigieren kann. Die großen Linien und die kleinen Details tamen in gleicher Weise zur Geltung, die Partitur wurde transparent, das Stimmengewebe deutlich; jedes Pizzicato, jeder Harfenschlag war zu hören. Von besonderer Schönheit die Bläser. Die Onegin fang die Altpartie; sie sang sie unvergleichlich. Kristallene Reinheit der Intonation, der Glanz ihres Organs sowie eine allen Anforderungen gewachsene Technik vereinten sich mit innigem Gefühl zu einer Leistung, der gegenüber die Wiedergabe der allerdings sehr schwierigen Tenorpartie durch Martin Dehmann merklich zurüdstand. sort
-
Dem Lied von der Erde war die Altrhapsodie von Brahms vorangegangen. Die Wiedergabe die Onegin auch hier herrlich voll feingestufter zartefter Klangwirtungen. A. W.
-
Ein Kriegsstück, dem Durchschlagskraft und Gestaltung fehlen. Nach der Hausse in Kriegsromanen und Kriegsfilmen mirtt Bethges, Reims " wie eine schwache Limonade. Das Thema
Explosionen an füdslawisch- griechischer Grenze.
gemacht werden.
Die gesamte Morgenpresse bringt eine Meldung aus Saloniti über einen geplanten Bombenanschlag auf den Simplon- Expreß in Ghergheli an der füdslawischen Grenze. Die Höllenmaschine fonnte eine Biertelstunde vor Durchfahrt des Simplon- Expreß unschädlich 500 Meter von der griechischen Grenze entfernt explodierten auf serbischem Gebiet 25 Bomben. Dabei wurden zwei Gerben getötet und drei verlegt. Eine weitere Bombe, die in der Nähe einer Kaferne in Ghergheli explodierte, riß die Vorderwand ein. Ein Sol bat wurde getötet und zahlreiche verwundet. In der Nähe des Bahnhofs Stolpje richteten zwei Bomben schweren Schaden an. Die Verbindung Nisch- Ghergheli wurde unterbrochen. änftigten Einwohner Gherghelis fliehen nach der griechischen Grenz fiation Idomani. Es werden neue Anschläge der Komitatschis be
fürchtet.
Die ge
Die Krise in Amerita.
New York , 6. Oktober. Die Franklin Trust Company in Philadelphia , die vier 3weigſtellen unterhält und über Einlagen in Höhe von 22 Millionen Dollar verfügt, hat ihre Schalter für die Dauer des heutigen Tages gefchloffen. Achtzehn andere Banten, die Mehrzahl davon in Penn falmanien und Westvirginien und die anderen im Mittelpesten, haben die gleiche Maßnahme getroffent.
liebte ein russischer Kriegsgefangener, so eine Art von dämonischem Verführer. Das verträgt sich besser mit der Idealvorstellung von der blonden, deutschen Frau. Als der Mann von einem Urlauber aus dem Heimatdorf die Geschichte erfährt, verläßt er die Front mitten im Großkampftag, um zu Hause die Rolle eines entfesselten Othellos zu übernehmen. Es kommt aber nicht zum Doppelmord, da der Feldgendarm den Ausreißer gleich hinter der Front auf greift. Der Prozeß verläuft günstig. Der Mann ist sonst ein tapferer Held, und das Gericht würdigt seine Motive. Am Schlußz naht die Versöhnung eiligen Schritts. Dazu werden bedeutende Dazu werden bedeutende Säge mit lyrischem Einschlag gesprochen.
Um diesen Handlungsfern gruppieren sich allerlei friegerische Milieustudien, die aber keine sind, da die Menschen auf pathetischen Stelzen gehen. Bethge behandelt seine deutschen Soldaten vor Reims im Jahre 1918 wie Schiller seine mittelalterlichen Engländer und Franzosen in der Jungfrau von Orleans". Man legt schöne Gefühlsergüsse hin, man sieht den Krieg aus der Perspektive der Oper. Heldentenor und Heldenbariton donnern sich in dramatischen Rezitationen an, wenn sie auch über die Unterschiede zwischen Etappe und Front debattieren. Wahrheiten werden gesagt, die hohen Stabsoffiziere bekommen gehörig eins ausgemischt, alles siedelt sich jedoch auf einem Rothurn an und verliert darum an Wirkung. Das Kriegsgemälde wird zu einem Delbrud für die bürgerliche gute Stube. Man stirbt sogar in Schönheit mit der Sehnsucht nach einem großen Wort für den Szenenschluß, und ein Kriegsfreiwilliger lieft vor dem Sturmangriff Eichendorff . Das Ganze ist finnige Gartenlaubendramatit, die die Tatsachen entstellt umb die Bethge nicht einmal virtuos zu handhaben versteht. Szenen, in denen mehrere Menschen auf der Bühne stehen, gelingen überhaupt nicht, weil sich der Dialog nicht richtig verzahnt.
|
Gehen wir zurück zu den 2 egyptern, da finden wir eine unerhörte fünstlerische Disziplin, eine völlige Unterordnung unter ein paar ganz hervorragende Begabungen, die es möglich gemacht hat, daß Kunstformen von größtem Gehalt Jahrtausende lang Standardformen sein konnten.
Besteht also nicht wirklich die Möglichkeit, daß in einem Zeitalter des Kollektivismus auch wieder die Grundbedingungen für einen großen einheitlichen Stil gegeben sind?"
Soweit die Fragestellung des Autors; die Antwort der Redaktion:
Daß der Staat besorgt ist, Kitsch von seinen Untertanen und deren Behausungen fernzuhalten, ist gemiß eine löbliche Absicht. Bislang geschah mit Vorliebe das Gegenteil. Daß der Staat mit Hilfe einer sicherlich mohlgeordneten Kartothet feststellen soll, mer Driginalgenie ist und wer berechtigt sein soll, Originalgemälde zu schaffen, will uns schon etwas fragwürdiger erscheinen. Bisher hat der Staat ausnahmslos in aller Herren Ländern meisterhaft nur eines herauszufinden vermocht: die Unoriginalgenies. Und wenn es den anderen untersagt gewesen wäre, ihre Werke zu schaffen, so gäbe es feinen Cézanne, feinen van Gogh , keinen Marées, feinen Caspar Danid Friedrich, bestimmt auch keinen Picaffo. Ob die Sowjets im Begreifen des tünstlerischen Ingeniums mehr Talent haben werden als alles, was sonst Staat heißt, muß dahingestellt bleiben.
Und wie kann man einen Klee, der vom
Staat beauftragt wird, sagen wir: Liebermann zu kopieren, hindern, heimlich Klees zu malen? In den Handwerkswerkstätten des Mittelalters und auch bei den Aegyptern mar das doch mohi ctwas anders. Mar eine fachliche Auslese durch die Künstlerschaft. und wenn so ein Grünewald in der einen Werkstatt nicht aufkommen fonnte, so manderte er meiter und gründete schließlich selbst eine Werkstatt. Leztens: warum das veraltete, überholte, unrationelle und unzulängliche Verfahren der Abkopiererei mit der Hand, während man so was in meniger fortgeschrittenen Ländern, fiehe Piperdruce, ohne viel Wesens davon zu machen, längst
mittels Maschine und laufendem Band gut und billigst herzustellen vermag?!
Regie Curt von Möllendorffs unterstrichen. Die Gruppen auf der Bühne benehmen sich wie ein Opernchor und bleiben unbemegt, die Darsteller gefällen sich in großen Gesten. Ein paar mie Rosen, Hollmann oder Körner fönnten an anderem Blah vielleicht beachtenswerte Leistungen bieten. Der Bühnenvolfsbund zeichnete für die Vorstellung verantwortlich.
F. Sch.
Volkshochschule Groß: Berlin .
Die Bolkshochschule Groß Berlin beginnt ihr neues Lehrjahr am 12. Oftober 1931. Der Lehrplan fündigt an:
wwww
-
Bolts
50 Aufbauturje: Deutsch I , II, III und Sonderturse über Literatur und Sprechfunde. Englisch I, II, III, IV.- Spanisch I, II. Rechnen. ErdFranzöfifch I, II, III, IV. funde I, II. Staatsbürgerfunde. Wirtschaftskunde. funstschule: Laienfurse über Malerei, Graphit, Plastik. 75 miffenfchaftliche Rurse: Mathematit I, II, III und Differentialrechnung. Phyfit I( Elektrizität), II( Schall und Chemie I( anorganisch), II( organisch). Biologie. Geologie. Medizin und Gesundheitslehre. Philosophie. PsyPädagogik. Literatur. Sprechtunst. Theater.- chologie. Zeitungsmesen. Kunst. Mufit. Geschichte. Film. Recht. Wirtschaft. Lehrausflüge und Führun Staatslehre. gen durch Museen.
-
-
-
-
--
-
-
15 feminaristische Arbeitstreise: Philosophie. Pädagogik. Geschichte. Staatslehre. NaturBinchologie. wissenschaftliche Uebungen im Laboratorium und am Mikroskop. 4 Abhörgemeinschaften: Vortragsreihe der Deutschen Welle über„ Weltanschauung und Gegenwart".
Die Gebühr für einen Kursus von 10 Doppelstunden beträgt 2,50 Mart( Sprachfurje 3,50 Mark). Erwerbslose find frei. Da im vorigen Jahr mehrere Tausend Hörer wegen Ueberfüllung in den Rurfen nicht untergebracht merden fonnten, empfiehlt sich rechtzeitige Kartenentnahme im Vorverkauf bei den im Lehrplan an gegebenen Stellen.. Der Lehrplan wird vom 15. September ab fostenlos ausgegeben durch die Boltsbildungsämter der Bezirke 1 bis 20, städtischen Büchereien, Gewerkschaften und Berufsvereine und Kulturorganisationen; außerdem( auch auf schriftliche oder telephonische Anforderung) durch die Geschäftsstelle: Berlin C. 2, Burgftraße 8 III, 9-16 Uhr, und Breite Straße 11, 17-20 Uhr, Telephon E 2 Kupfergraben 3228.
Die tschechoslomatische Zenjur. Nach einer llebersicht des tschechi. schen Innenministeriums find im vergangenen Halbjahr vom Landes. amt in Prag insgesamt sechs Stude durch die Zensur perboten Und zwar wurden Tollers Hinkemann", Ferdinand Brudners Krankheit der Jugend"," Der Scholle entrissen" von H. Horst, Hans Urian geht dem Broterwerb nach", Upton Sinclairs Singende Galgenvögel" und M. Choisys" Un mois chez les Filles" zur Aufführung nicht freigegeben.
Staatliches Schauspielhaus am Gendarmenmarkt: Am Mittwoch wird Peer Gynt neueinstudiert im Staatlichen Schauspielhaus am Gendarmenmarkt mit Heinrich George in der Titelrolle gegeben. Die Griegsche Anfang der Vorstellungen 19 Uhr.
Musik wird von Mitgliedern des Orchesters der Staatsoper ausgeführt.
Deutsches Künstlertheater. Volkstümliche Klassifervorstellung: Sonnabend, 16 Uhr; Lessings Minna von Barnhelm".
Zur Direktionskrise am Wiener Burgtheater . Zur Direktionskrise am Wiener Burgtheater wird jezt aus Wien gemeldet, daß die General
intendanz der österreichischen Bundes theater die angebotene Demission Direktor Anton Wildgans nicht angenommen habe. Mit dieser Verlautbarung finden die Vermutungen über die Nachfolge für den Direktionspoften am Burgtheater ein Ende.
Briseln im Bühnenvolfsbund. Aus der Bundesleitung ist Leo Weismantel mit der Erklärung ausgeschieden, daß im heutigen Bühnenvolfsbund feine Gewähr mehr gegeben sei, daß die ursprünglichen geistigen Ziele des Bundes, die Schaffung einer neuen, vom heutigen Gesellschaftstheater unabhängigen, christlichen Gemeinfchaftsbühne verwirklicht werden.
Ein neuer Dramen- Zyklus von Gorfi. Gorfi tft trotz des Welterfolges feines ,, Nachtails und anderer seiner Dramen seit bem Kriege nur als erzähler tätig gewesen. Jegt aber arbeitet er, wie in der Literatur" berichtet wird, an einer Folge von vier Dramen, die Ausschnitte aus dem russischen Leben von 1916 bis zur Gegen
Diese dramatischen Unzulänglichkeiten werden noch durch die wart behandeln soll.