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DARC

Beilager

Dienstag, 6. Oktober 1931

aloedrolo

HedbooH- 755A

Der Abend

Shalausgabe des Vorward

Zahnschmerzen

Von Dr. J. R. Spinner

Der Schmerz erfüllt eine michtige Funktion in der Medizin, er| Progesses fo fategorisch, daß fie die Leute, insbesondere die meniger

bamit nicht nur eine Ableitung auf die Haut, sondern auch eine di­refte Einwirkung auf das Nerpengewebe zu erzielen.

Alle diese Ratschläge, die speziell für die Momente gemacht find, wo sofortige zahnärztliche Hilfe nicht zu erreichen ist, dispen­fieren aber nicht davon, schnellmöglichst doch sachgemäße Hilfe auf­zusuchen. Sie haben alfo mur interimistischen Charakter einer ersten Hilfe.

st an, daß etwas nicht in Ordnung ist, daß das Wohlbefinden ge- wehleidigen, die etwas aushalten, qué wietlich um Samarat Der Kampf ums Kind

stort ist und ist zugleich in feiner Art und Lokalifatión ein wich- treiben. Der Prozeß setzt sich schleichend auf die bereits angefreffene tiges diagnostisches Hilfsmittel für den Arzt.

Der Schmerz ist immer ein Beweis, daß durch irgendeinen Krankheitszustand Nervenbahnen in Mitleidenschaft gezogen sind, denn ohne Empfindungsnerven fein Schmerz.

-S

Nicht umsonst ist dem Menschen der Zahnschmerz das befann teste Schmerzsymptom überhaupt, denn gerade bei den Zähnen ist die Lokalisation und die Konstruktion der Nerven man pflegt zu meist zwar nur vom Zahnnern zu sprechen derart, daß sie zu sonst fast unmöglichen Schmerzkonzentrationen führt und so gilt der Zahnschmerz im Bolte nicht nur als der häufigste, sondern auch als

der fürchterlichfte der Schmerzen.

Zahnschmerzen find entweder durch eine lokale Krankheit im Zahn bedingt, oder aber sie sind Ausstrahlungen einer Erkrankung im Berlaufe der zu den Zähnen führenden Nervenbahnen, insbe­sondere des Nervus trigeminus, des dreiäftigen Nerven, der beim Ohr austretend, die ganze untere Gesichtshälfte bis zu den Augen hinauf mit Empfindung versieht.

Erkrankt dieser in irgendeiner Form, dann treten die sogenann­ten Trigeminusneuralgien auf, die fürchterlichsten Schmerzen, die schon oft ihre Träger zum Selbstmord getrieben haben. An dieser Stelle fann nicht meiter auf diese umheimlich schmerzhafte und nicht immer beeinflußbare Krankheit eingegangen werden. Sie fann ihren Ursprung zwar von erfrankten Zähnen nehmen, dies ist aber relativ selten der Fall.

Der Zahn und seine Erkrankung Jeder Zahn figt in einer knöchernen Kieferscheide eingebettet und wird von einem Loch aus an der tiefsten Stelle sowohl mit Blut mie auch mit Nervengemebe versorgt. Bis zur Grenze, wo der Zahn sichtbar in Erscheinung tritt, besteht er aus einem schwam­migen, porösen Kalfgewebe, dem Dentin, das von feinsten Kanälen durchzogen ist, in denen sowohl Blutgefäße, wie auch Nervenfasern verlaufen. Der außen sichtbare Teil des Zahnes jedoch ist mit einer Schicht von besonders widerstandsfähigem, filiziumhaltigem Email überzogen, welches das Dentin vor äußern Einflüssen schützt. Im Innern des Zahnes ist eine relativ große Höhle, in welche der sogenannte Zahnnero" ausmündet und zwar in Form eines Knotens, wie er sich faum anderswo von derselben Größe findet. Der Zahnarzt nennt dies Pulpa Mart, das Volk bloß den ,, Ner­ven". Er ist in erster Linie der Träger der Zahnschmerzen.

Pulpahöhle fort und erreicht dieselbe voll und ganz. Man legt vielleicht Nelfenöl oder sonst ein Hausmittel ein, das vorübergehend über die Erfrankung hinwegzutäuschen vermag. Die Pulpa ver­jaucht, vereitert, geht zum Teil nach außen in Trümmer, zum Teil setzt sich der Prozeß nach der Eingangspforte des Nerven fort und wenn er denselben erreicht hat, dann tritt jene bekannte bide Bade auf, melche seit jeher taritaturistisch das Borzimmer des Sahnarztes charakterisiert. Die Entzündung ist in die Zahnscheibe ausgewandert und hat sich dort als Geschwür, als Abzes, festgesetzt und nimmt immer größere Dimensionen an, weil dem geftauten möglich ist. In der Regel muß dann der Zahn gezogen werden, um nur dem Eiter einigermaßen Abfluß zu schaffen. Die moderne Technik betrachtet aber die Entfernung von lebenden Zähnen als unzeitgemäß und ist unter allen Umständen für die Erhaltung des lebenden Zahnes. Der Patient aber, der es zu einer Vereiterung der Zahnscheiden, ja zur beginnenden Zerstörung des Kieferknochen­gewebes fommen läßt, macht dies schlechterdings unmöglich. Unter ungeheuren Schmerzen verläuft der geschwürige Zerstörungsprozeß, weil die Stauungen in dem wenig dehnungsfähigen Gewebe die Nervenreste auf ein Minimum zusammenquetschen.

Citer den Gewebetrümmern der Infektion

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Ein gutes Mittel

fein Abfluß mehr

Allerdings wäre oft noch viel zu retten, menn man sich eine Therapie zu eigen machen würde, wie sie sich bei vielen fieberhaften Krankheiten bereits bewährt hat, auf die aber bei diesen lokalen Erkrankungen so leicht niemand verfiel: Die Anwendung des Sali­cyls in größeren Dosen:

Beginnende eiterige Prozesse im Gebiete des Zahngemebes mer den oft und zweckmäßig durch Aspirindosen in Kombination mit Alkohol aufgehalten, in selteneren Fällen sogar geheilt. Das heißt, man kann die zahnärztliche Behandlung dadurch erleichtern und be­schleunigen, wenn man den Körper während der Erkrankung ton­ſtant unter Salicylwirkung erhält, indem man mit einer größeren Dofis, das heißt zirka 2 Gramm 4 Tabletten kombiniert mit zwei Litörgläschen Rum beginnt, um dann in der folgenden Zeit täglich dreimal mit einer Tablette fortzufahren. Der Schmerz und die Schwellung gehen darauf, wenn sie nicht vollkommen nach lassen, auf ein erträgliches Minimum zurüd. Noch fast wirksamer ist namentlich mit Rücksicht auf die Schmerzbeeinflussung das fali. 3ylsaure Antipyrin.

Man darf sich aber nicht etwa einbilden, daß damit die Zahn erfranfung etwa geheilt sei.

Bir das Email durch physikalische oder chemische Einwirkung an irgendeiner Stelle zerstört, so entsteht vorerst kein oder nur ge- Das im Blute freifende Salicyl, eines unserer wirksamsten Heil­ringer Schmerz. Aber das Dentin liegt nun bloß und ist einer mittel überhaupt, vermag in hohem Grade die bazilläre Bermeh raschen Kalfauslaugung und Einwanderung von Batterien und cherung zu hemmen und die Körperschuhkräfte zu unterſtügen. misch wirksamer Nahrungsmittelbestandteile zugänglich. Es entsteht eine Kavität, eine Höhlung, die wiederum Quartier für eine ver­größerte Menge von Schädlichkeiten bietet. Die Aushöhlung nimmt Bielmehr sind jetzt erst bessere Bedingungen für die sach­nun progreffiv zu, bis sie die ersten Nervenfäden erreicht. Sie gemäße Behandlung durch den Zahnarzt geschaffen, der durch die merden gereizt, entzündet..., der erste Schmerz tritt auf, jedoch in Cinbringung von geeigneten Medikamenten, insbesondere dem mo­feiner Stärke von Individuum zu Individuum vollkommen verschiedernen Bernisan", den angegriffenen Nervenrest erst auszuheilen den start. Der Schmerz wird entweder mit Hausmitteln furiert, vermag, um ihn dann durch geeigneten Verschluß nach außen für oder man geht zum Zahnarzt.... Wenn man flug ist. die Zukunft ruhig zu stellen.

Wer nun seine Kavitäten vernachlässigt, der muß damit rechnen, daß diese immer näher und näher an die Pulpahöhle heranreichen. Beim einen geht dies fast schmerzlos, beim andern nehmen die Schmerzen zu, die Scheidewand wird immer dünner, so daß die blut­gefüllten Kanälchen bereits mitinfiziert werden.

Die Reizung und Infektion überträgt sich nunmehr auf den Nervenknoten, der entzündet wird. Nun erst sezt der richtige qual volle Zahnschmerz ein, vor allem, weil der Nerv" sich ausdehnt und feine Luft" hat. Denn immer noch steht die erkrankte, du­biose Scheidemand aus Dentin dazwischen.

Das ist das Stadium, wo der Zahnarzt mit dem Bohrer auf den Nerven durchstoßen muß oder wo er durch chemische Einwir fung auf denselben durch die dünne Wand hindurch die Abtötung versucht.

Oder wo man mit schonenden hochwirffamen Mitteln, wie dem Jodpräparat Bernisan" noch versuchen fann, den Nerventnoten unter forgfältigem Berschluß auszuheilen. Zur richtigen Zeit ist zumeist selbst der ertranfte Nero noch zu retten.

Ist die Entzündung aber bereits zu weit vorgeschritten, dann wird er abgetötet und entfernt. Auf das Wie will ich hier nicht näher eingehen.

Aber nicht immer find die Schmerzen im Berlauf des genannten

"

Im allgemeinen führen ja die geringsten Schmerzverlegungen infolge des enorm empfindlichen Dentins heute die Leute verhält nismäßig rascher zum Zahnarzt, als vor einem Menschenalter, aber es lag mir immerhin daran, zu zeigen, daß Heroismus gegenüber Zahnschmerzen eine vollkommen überflüffige Bose ist. Der Schmerz deutet dem heutigen Menschen an, daß er im Begriff ist, einen 3ahn zu verlieren. Dieses wichtige Menetekel hat alfo gewiffer maßen eine Lebensfunktion.

Kurz will ich noch jene Zahnschmerzen streifen, welche nicht auf einen einzelnen Zahn lokalisiert sind, sondern mehrere, ja eine ganze Kieferseite umfaffen. Sie sind nicht, zum mindesten in der Regel nicht, von einer infektiösen Zahnerkrankung abhängig, sondern neuralgische, oder wenn man will, rheumatische Erscheinungen und ihnen gegenüber ist der Zahnarzt mit seiner ganzen technischen Ap paratur fast vollkommen machtlos. Vielfach Erfältungsfolge, unter liegt diese Art Zahnschmerzen den gleichen Marimen, wie andere Erkältungsfrankheiten, indem man ebenfalls innerlich eine Salicyl fur vornimmt oder äußerlich die gereizten oder entzündeten Nerven. bahnen mit denjenigen Medikamenten behandelt, die man bei all gemeinem Rheumatismus einzureiben pflegt. Besonders geeignet und rationell ist es, eine damit getränkte Kompresse vor dem Dhr - an der Austrittsstelle des Trigeminusnerven- aufzubinden und

42. Tagung der Deutschen Gesellschaft für die Kinderheilkunde

Bon Dr. E. C. Greben.

Die Deutsche Gesellschaft für Kinderheilkunde hat sich nicht ent­schließen können, dem Beispiel anderer medizinischer Gesellschaften u folgen und ihre diesjährige Tagung abzusagen. Die Not der Beit machte sich jedoch an dem verhältnismäßig schwachen Besuch deutlich bemerkbar. Etma 300 Kinderärzte hatten sich eingefunden, eine geringe Zahl, wenn man bedenkt, daß bei früheren Tagun­gen, z. B. 1927 in Budapest , fast 700 Teilnehmer zu verzeichnen maren. Der schwache Besuch ist sehr zu bedauern, da sehr wichtige Probleme von allgemeinem Interesse zur Berhandlung standen. Krieg der Diphtherie.

Es ist kein Zufall, daß als eins der Hauptverhandlungs themen Aktive Immunisierung gegen Diphtherie" gewählt war. Fast allerorts wird in Deutschland eine starke Zu­nahme der Diphtherie und in einem großen Prozentsatz der Fälle ein außerordentlich schwerer Berlauf gemeldet.

Die Bedeutung des ganzen Problems erhellt aus der Tatsache, daß in Deutschland jährlich etwa 56 000 bis 60 000 Ertranfungen an Diphtherie gemeldet merden und daß

8000-10 000 Kinder der Seuche jährlich zum Opfer fallen.

3weifellos sind darunter sehr viele, die gerettet werden könnten, menn fie rechtzeitig in ärztliche Behandlung gefommen wären; ein Rest aber trotzt jeder Behandlung und, wie bemerkt, ist seit einiger Beit eine Zunahme dieser Fälle zu beobachten, die auch dann un­rettbar verloren sind, wenn sie frühzeitig dem Arzt zugeführt

werden.

Es ist deshalb nicht verwunderlich, wenn Gelehrte aller Länder seit Jahren nach einer Methode suchen, die geeignet ist, der Diph therie vorzubeugen. Man will an Stelle der von Emil von Beh­ ring Ende des 19. Jahrhunderts eingeführten passiven Immuni­fierung eine attive setzen, ähnlich wie sie in der Schuhpockenimpfung besteht. Die ersten Versuche in dieser Richtung liegen noch in der Borkriegszeit und wurden noch von Behring selbst ausgeführt. Wenn auch Versuche in dieser Richtung in Deutschland seither dauernd weitergeführt wurden, so fand die Schuhimpfung hier doch keine allgemeine Einführung. In Berlin wurden in größerem Umfang aftive Impfungen gegen Diphtherie unter der Schuljugend aus geführt.

Anders liegen die Dinge in Amerika . Hier hat seit etwa 10 Jahren ein ungeheuer intensiver Kampf gegen die Diphtheric eingesetzt. Es ist faum möglich, fich eine Vorstellung zu machen von Art und Ausdehnung der Propaganda für attine Schuhimpfung gegen Diphtheric. In allen Sprachen der Welt wird diese Propa­ganda betrieben; Behörden und Geistlichkeit stellen sich ihr zur Ver­fügung, nicht minder die Presse und die Geschäftswelt.

So wirbt z. B. der Erzbischof von New York in einem fünstlerisch ausgeführten Sirtenbrief, der in fämt. lichen fatholischen Kirchen New Yorks aushängt, für den Gedanken der Schukimpfung.

Ein anderes Beispiel: Sämtliche Gasrechnungen New Yorks sind mit einem werbenden Hinweis auf die Schußimpfung versehen. Um dem Bublifum die Impfung so bequem mie möglich 311 machen, besuchen fahrbare Immunisierungslaboratorien die Spiel. pläge; überall in der Stadt New York find an gut erreichbaren Stellen Möglichkeiten zur Schutzimpfung eingerichtet. Selbstver­ständlich haben sich auch alle Verkehrsinstitute in den Dienst der Sache gestellt.

Es ist wirklich gelungen, einen großen Teil der New Yorker Bevölkerung aktiv gegen Diphtherie zu immunisieren. Es muß fest­gestellt werden, daß Schädigungen zu den größten Seltenheiten ge­hören. Was den Erfolg angeht, so sei nur eine Statistik angeführt: Unter 90 000 Kindern, bei denen eine Immunität zu erwarten war, wurden 17 Erkrankungen an Diphtherie gemeldet, davon erwiesen sich nur 7 als wirklich diphtheritisch erkrankt.

Troß dieser unzweifelhaften Erfolge sind die Akten über die 3 medmäßigkeit der Massenimpfungen durch aus.

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