find die in englischen Pfunden nofierten Preise in England um etwa 8 Proz. gestiegen. Wichtiger aber und entscheidend ist, daß die englischen Preise troh ihres Steigens nicht die Pfundentwertung ausgeglichen haben. Denn bei einem Stand der Goldpreise von 94,7 hätte der englische Preisindex, um die Pfundentwertung von 18 Proz. auszugleichen, auf 115,4 steigen müssen. Die englischen Preise liegen also bei einem Stande von 107,8, in Gold berechnet, wesentlich unter den an den amerikanischen Börsen ermittelten Goldpreisen. Das bedeutet also, daß die Waren, die noch am 18. September in England und in Amerita gleich teuer, am 30. September in England billiger als in Amerifa waren, weil die englischen Preise hinter der Pfundentwertung nachhinken. Und das ist die Erscheinung, wie sie jede Inflation gezeigt hat. Das Nachhinken der Inflationspreise hinter den Goldpreisen bietet den Anreiz, vom Inflationslande zu faufen, bringt also dem Inflationslande vermehrten Absatz und beffere Geschäftstätigkeit. Das dauert solange, bis die Preise des Inflationslandes sich den Goldpreisen angepaßt haben, bis die Entwertung der Währung zum Stillstand ge
fommen ist.
Ueber die voraussichtliche Entwicklung ist schwer zu urteilen. Man muß aber bedenken, daß die bisher ermittelten Preise sich auf Waren bezogen, die in England lagerten. Da es sich hier aber in der Hauptsache um eingeführte Waren handelt, für die der englische Importeur bei neuen Käufen Goldpreise( nämlich Dollar) zu zahlen hat, so werden die Großhandelspreise binnen kurzem so weit steigen müssen, daß die Pfund entwertung ausgeglichen ist. Dann aber kommt auch der augen blicklich für die verarbeitende englische Industrie bestehende Vorteil in Fortfall. Nur wenn die Pfundentwertung sich dauernd fortsetzt, so daß die englischen Preise dauernd hinter den Goldpreisen nach hinten, bleibt dieser Vorteil scheinbar bestehen. Denn der Import von Rohstoffen gegen Gold und der Verkauf von Fertigfabrikaten gegen entwertete Pfund bringt Verluste, die nur durch Abwälzung auf Kreditgeber und Arbeiter ausgeglichen werden können. Denn am langsamsten passen sich Zinsen und Löhne der Entwertung an. Der Inflations= vorsprung der Industrie muß also auf heller und Pfennig von anderen Schichten der Volks=
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wirtschaft vor allem von der Arbeiterschaft
bezahlt werden.
Ruffische Glühbirnen für Polen . Die Sowjet- Handelsvertretung in Barschau hat einer dortigen elektrotechnischen Firma die ausschließliche Vertretung des russischen Elektrotrusts zum Vertrieb von Glühbirnen übertragen.
Theater, Lichtspiele usw.
Staats Theater
Mittwoch, den 7. Oktober
Staatsoper
Unter den Linden
20 Uhr
Cavalleria rusticana Bajazzi
Staatsoper am Platz der Republik
20 Uhr
Madame Butterfly
SCALA
Tägl. 5 u. 81/2 Uhr Bernard Etté Grace du Faye Moeser José Austel& Arthur
4 Bronetts usw.
Staatl.Schauspielhaus
Gendarmenmarkt.
19 Uhr
Neu einstudiert
Peer Gynt
20 Uhr
Doktor Klaus
Winter Garten
8.15 Uhr Flora 3434 Rauchen erlaubt ,, Napoli" Handy- Bandy
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Walter Carlos zeigt Rumba Maria Ney- 2 Albertos usw.
Volksbühne Theater am Bülowplatz
8 Uhr
Kampf um Kitsch
Schiller- Theater
8 Uhr
Städt. Oper Doktor
Charlottenburg Bismarckstraße 34. Mittwoch, den 7. 10.
Turnus III Anfang 19 Uhr
Klaus
Ende 23 Uhr
Sonntags 4 u. 81% U.
Die Blume
8 Uhr
81 Uhr Letzie Vorstellung
Kabale und Liebe Junge Liebe.
von Schiller
Mosheim,
Homolka.
Theater im
Die Komödie Admiralspalast
81/2 Uhr
Operettev.Abraham Preise 0,50-14.50
Komische Oper
812 Uhr
Einzelhandel ist eingeschwenkt.
3n die Front der Sozialreaktionäre!
Die Hauptgemeinschaft des Deutschen Einzel. handels hielt gestern eine Mitgliederversammlung ab, an der auch der stellvertretende Reichswirtschaftsminister Dr. Trendelenburg teilnahm. Den Kernpunkt der Tagung bildete das Referat von Dr. Tiburtius, des Geschäftsführers der Hauptgemeinschaft Aus diesem Referat ging hervor, daß nunmehr auch der Einzelhandel bed in gungslos fozialreaktionär geworden ist, eine Tatsache, die ganz unverhüllt aus den gefaßten Entschließungen hervorgeht.
Dr. Tiburtius warnte zunächst davor, sich über das englische Währungsexperiment falsche Vorstellungen zu machen. Die Preissteigerungen und die Einsegung von Buchergerichten zeige schon, wohin die Reife gehe. Notwendig aber sei, die inner wirt innerwirt fchaftlichen Entscheidungen nicht weiter zu vertagen. Dazu gehöre die Anpassung der Grundstoffpreise an das gefunkene Preisniveau; weiter sei die gleichzeitige Senkung von Zinsen, Frachten, Werkstarifen und Löhnen unerläßlich. Die Reichsreform sei in Angriff zu nehmen, die Hauszinssteuer zu beseitigen. In der Tarifpolitit feien gewisse Fehler(!) zu beseitigent vor allem müsse die Verbindlichkeitserklärung von Schiedssprüchen verschwinden(!). Die Zollpolitik sei den Bedürfnissen der bäuer= lichen Wirtschaft anzupassen. Der Einzelhandel fordere eine Verbesserung der Kreditversorgung. Wenn Dr. Tiburtius wiederholt betonte, daß nur energische Selbsthilfe einen Ausweg biete, so müssen wir ihm überlassen, was auch nur eine der aufgestellten Forderungen mit„ Selbsthilfe" zu tun hat.
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Früher fonnte man wenigstens ab und zu beim Einzelhandel eine Erkenntnis der Tatsache antreffen, daß die weitere Schmälerung der Kaufkraft unbedingt frisenverschärfend wirken müsse, daß insbesondere der Einzelhandel unter dem Rückgang der Kaufkraft zu leiden habe. Davon auf der ganzen Tagung kein Wort mehr! Dafür wird in einer Entschließung eine be schleunigte Anpassung der Löhne und Gehälter an die Abfagmöglichteiten(!) gefordert als ob nicht jeder Versuch einer Anpassung“ die Absazmöglichkeiten weiter verminderte! Jetzt wird sogar mit dem schönen Begriff„ überhöhter Binnenlöhne" operiert, die an die Löhne exportempfindlicher Induftrien anzugleichen seien. Die Kürzung der Unterstügungs dauer wird als unzureichend bezeichnet. Die Arbeitslosen betreuung erfordere einschneidende Maßnahmen,
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Zentral- Theater
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Heute Mittwoch
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Nur noch kurze Zeit
Tierschau
Tägl. v. 9-19 U. Raubtier- Fütt. 11 U.
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Zirkus ist gut geheizt
Internationales Theater ( Kleines Theater) Unter den Linden 44. 815 Uhr:
Flucht vor Michael.
Reichshallen- Theater Abends 8 Uhr, Sonntag nachmittag 3/2 Uhr
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für die die Arbeitgeberschaft wiederholt Bor. schläge gemacht habe. Bei der geplanten Naturalversorgung der Arbeitslosen möchte der Einzelhandel nicht ausgeschaltet werden!
Nimmt man noch hinzu, daß in einer Erklärung der Hauptgemeinschaft der vollständige Abbau der Hauszinssteuer verlangt, aber jede Erhöhung anderer Steuern scharf abgelehnt wird, dann hat man das übliche turzsichtige, scharfmacherische, nur die Eigeninteressen berücksichtigende Bukett von Unternehmerforderungen beisammen!
Jvar Kreuger zahlt Anleihezinfen in Dollar. Jvar Kreuger hat in Paris erklärt, er werde feine Anleihestücke zu den heutigen sehr niedrigen Börsenkursen zurücklaufen, da er den amerikanischen Gläubigern versprochen habe, nicht unter 500 Broz. des Nennwertes zurückzukaufen( es wird also auch keine Kursſtüzung durch Rückfäufe erfolgen!). Die europäischen Anleihebesizer könnten ihre zurückzukaufen( es wird also auch keine Kursstüzung durch RückZinsen auch in Dollar ausbezahlt bekommen, wenn die Schwedenkrone einen Kursverlust erleiden sollte( was inzwischen eingetreten ist). Ganz freiwillig ist Herr Kreuger allerdings nicht so entgegenkommend: die europäischen Befizer dürfen nämlich ihre Stücke gegen amerikanische umtauschen. Immerhin können sie sich den Umtausch jetzt sparen.
Aus der Partei.
Ausgeschlossen.
Frankfurt a. M., 6. Oftober.( Eigenbericht.) Durch Beschluß des Reichsparteivorstandes sind die beiden Vorstandsmitglieder des Frankfurter Parteivereins, Georg Stierle und Paul Müller aus der Sozialdemokratischen Partei ausgeschlossen worden, weil sie eine eindeutige Absage an die neue Splitterpartei ablehnten. Es handelt sich um zwei Genossen, die schon einmal vor fünf Jahren vorübergehend aus der Partei ausschieden, weil sie die Arbeit im Nelson- Bund der Mitgliedschaft in der Sozialdemokratie vorzogen. Bei dieser Gelegenheit zerschlugen sie die gesamte Organisation der Sozialistischen Arbeiterjugend in Frankfurt ( Main ). Nach ihrem Wiedereintritt haben sie sich im Verein mit dem Reichstagsabgeordneten Bortune eifrig der Spaltungsarbeit gewidmet. Bisher ist die Absplitterung in Frankfurt a. M. auf wenige Persenen beschränkt geblieben. Im übrigen steht der Bezirksverband Hessen- Nassau geschlossen hinter den Beschlüssen des Parteivorstandes.
Die Geldknappheit
und die daraus folgenden wirtschaftlichen Schwierigkeiten werden durch übereilte Abhebung von Spargeldern nicht behoben, sondern verschärft. In richtiger Erkenntnis dieser Sachlage bewahren die konsumgenossenschaftlichen Sparer Besonnenheit und das Vertrauen zur
Sparkasse der Konsum- Genossenschaft Berlin u. Umgegend
Ein Beweis hierfür ist, daß in der Zeit vom 13. Juli bis Ende September 1931
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919 neue Sparkonten
in der Sparkasse der Konsum- Genossenschaft Berlin und Umgegend errichtet wurden. Ein- und Auszahlungen von konsumgenossenschaftlichen Spargeldern erfolgen in sämtlichen Lebensmittelabgabestellen, in den Warenhäusern I und II( Oranienstraße 164/165 und Reinickendorfer Straße 21), in der Sparkassen- Zweigstelle( Neukölln, Berliner Straße 96) und in der Zentrale der Konsum- Genossenschaft( Lichtenberg , Rittergutstraße 17/18).
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KEMPINSKI
Volksbühne E. V.— 2. Tanzmatinee 1931/32 Karteien
Sonntag, den 11. Oktober, vorm. 111 Uhr, Theater am Bülowplatz
,, Theatertänze"
Eine Auswahl der für den Spielplan einer Oper charakteristischen Tänze
Die Tanzgruppe der Städtischen Oper Berlin
Leitung: Lizzie Maudrik
Solotänzer: Ruth Abramowitsch , Erna Sydow, Alice Uhlen, Edgar Frank, Georg Groke
Karten 1.50, 2 und 3.- Mark bei Tietz. Wertheim , Karstadt , Bote und Bock sowie an der Theaterkasse( 10-2 Uhr)
JUERGENS
Alexanderplatz Neue Königstr.43
Verwaltungsstelle Berlin Todesanzeigen
Den Mitgliedern zur Nachricht, daß unfer Kollege, der Arbeiter
Gustav Scharfenberg
geb. am 3. August 1860, am 4. Ottober geftorben ist.
Die Einäscherung findet am Don nerstag, dem 8. Oftober, 14 Uhr, im Krematorium Baumschulenweg, Riefholzstraße, statt.
Am 5. Oftober starb unser Kollege, der Helfer
Franz Lorenz
geb. am 8. Mai 1852.
Die Einäscherung findet am Frei tag, dem 9. Oktober, 16 Uhr, im Krematorium Baumschulenweg, Riefholzstraße, statt.
Am 6. Oktober starb unser Rollege, der Fräser
Karl Götting
geb. 14. Oftober 1862.
Die Einäscherung findet am Sonnabend, dem 10. Ottober, 14 Uhr, im Krematorium Baumschulenweg, Rief holzstraße, statt.
Ehre ihrem Andenken! Rege Beteiligung wird erwartet Die Ortsverwaltung.
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