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Beilage

Montag, 12. Oktober 1931

259 noy to Der Abend

Beginn des Calmette- Prozesses.

Nebenkläger beantragen Gerichtsbeschluß gegen die letzte Notverordnung. Erste Zusammenstöße.

Cübed, 12. Offober.

Jm Calmette- Prozeß, der heute vormittag unter starkem An­hes Publikams begann, brachte schon der erste Tag fenfatio­partei bewiese hd Zusammenstöße.

mürden die Eröffnung der Verhandlung beantragt der Ver= Reichsregier 75 Eltern, die Straffammer möge beschließen, schafte Notverordnung vom 6. Oftober 1931 ungültig sei und die Ayandlung vertagt werde. Durch die Verordnung werde den tebentlägern das Recht genommen, an die zweite Instanz zu appel­-2n. Die Verordnung verstoße also gegen die Strafprozeßord­Reng Bericht sei nicht in der Lage, auf Grund eines ungül­gime aufz1 urteilen.

diefem Augen efochtenen Berordnung wird bestimmt, daß der müssen. So fenn eine Voruntersuchung stattgefunden hat, ver­und Wirtschaftsleberweisung der Straffache an die Große Straf­fondern nur miragen. Dadurch fällt die Berufungsinstanz weg. Am Schluß hsgericht fann angerufen werden. Rechtsanwalt dies paltung gleichfalls eine Reihe von Nebenklägern vertritt, wünscht die Berweifung der Sache an das Schwurgericht. Er wolle Anflage wegen Mordes erheben. Er stützt sich hierbei auf eine Aeußerung des Hauptangeklagten, Professor Deyde, der gesagt

Shalausgabe des Vorwärts

fich in die Stompofitionen ein, als wären die Tänze von den Schöp­fern der Werte erfunden. Die Musit wurde getanzt, nicht zertanzt. Wie musikverständig diese Tanzschöpfungen sind, trat am stärksten und schönsten wohl bei den Tänzen aus Carmen" hervor, die so ungeheuer eindrucksvoll als tänzerische Erfindung sind und dabei doch mit selbstverständlicher Unterordnung die musikalische Linie des Werkes und seiner bei dieser Aufführung durch Begleitung auf zwei Flügeln nur angedeutete- Orchestrierung nachzeichnen. Der ,, Holzschuhtanz" aus 3ar und Zimmermann", das Klatsch­haben soll, daß er von vornherein bei der Anwendung des Calmette- basenballett" aus Coppelia", der Wiener Walzer " aus dem Mittels mit dem Tode einiger Kinder gerechnet habe. Der Vertreter Spihentuch der Königin waren Höhepunkte des Pro­des Hauptangeklagten Dende, Rechtsanwalt Dr. Alsberg, stellt gramms, in dem jede einzelne Darbietung bereits eine überdurch­den Antrag, den Ausführungen der nebentlägerischen Vertreter nicht schnittliche Leistung darstellte. Die virtuosen Klavierbegleiter Lud­zu folgen. Es handle sich bei der Notverordnung um eine recht wig Preiß und Kurt Teichmann famen mit einem rein musi " Be­mäßige Grundlage für die Verweisung an die Große Straffalischen Vortrag, dem Kutschertanz" aus Stravinsfis Die Angeklagten verlangten dringend, endlich einmal truschta" zu Gehör. Auch ihnen wurde der verdiente Beifall die Vorwürfe, die man gegen sie erhebe, gründlich durchzusprechen. nicht vorenthalten. Sie seien von ihrer Unschuld überzeugt. Trude E. Schulz. Der ganze Umfang dieses Riefenprozesses erhellt schon dar­

fammer.

aus, daß

nicht weniger als 14 Rechtsanwälte als Vertreter bzw. Rechts­vertreter der Nebenkläger auftreten, daß etwa 40 Zeugen ver­nommen werden sollen und 16 medizinische und bakteriologische Sachverständige zu Worte tommen.

Die Presse ist besonders zahlreich anwesend. Unter den etwa 50 Jour­nalijten befinden sich mehrere Vertreter ausländischer Zeitungen und Agenturen. Den Eltern der Lübecker Kinder, die nicht als Nebenkläger an dem Prozeß, teilnehmen können, hat man einen Teil der Galerie des Turnsaales als Zuhörerraum angewiesen.

Wir wollen bauen!

Veranstaltung der Sozialen Radiohilfe für alle Rundfunksender.

streben, für das Wohl der Menschheit einzutreten."

Für die Soziale Radiohilfe fand ein Programm-| eigenen Landes so zu beeinflussen, daß sie einig sind in dem Be austausch zwischen dem Arbeitersender von Hilversum und der Berliner Funfftunde statt. Das deutsche Programm wurde von der Sozialen Radiohilfe gestellt. Die gesamten Honorare famen diefer gemeinnützigen Arbeitsgemeinschaft zugute, die dadurch in die Lage verfekt wird, einer größeren Anzahl von Kriegs- und Arbeits­invaliden zu dem ersehnten Radioapparat zu verhelfen. Angefchloffen an diese Beranstaltung waren außer den beiden Sendestationen der Deutschlandsender, Königsberg , Hamburg , Stuttgart , Breslau , Köln und, allerdings r mit dem Programm von Hilversum , Frankfurt am Main

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Den ersten Teil der Sendung beftritt Hilversum, das feine Dar­bietung völlig auf die Ohren der deutschen Hörer eingestellt hatte. Man hörte Musikvorträge seines Orchesters, darunter eine wuchtige, mitreißende Zusammenstellung Unsere Arbeiterlieder Martin Beverluis rezitierte Worte von Heinrich Lersch in deutscher Internationale, G. 3. 3 wertbroet, wurde deutsch gehalten. Er führte u. a. aus: Geit der letzten Weltkatastrophe, dem Weltkrieg, ist dieses neue Wunder, der Rundfunt, entstanden, der stärker als irgendeine technische Errungenschaft Aufgabe und Möglichkeit hat, die verschiedenen Völker einander verstehen zu lassen, sie zueinander zu bringen, sie sich miteinander vereinigen zu lassen in Brüderlich feit. Die Arbeiter sind heute in der Lage, Gegenwart und Zukunft zu formen. Wenn die Arbeiter diese Tatsache immer beffer ver­stehen lernen, wenn alle Arbeiter in Europa und in den anderen Erdteilen verstehen werden, daß fie feine verschiedenen Interessen haben, dann wird der Friede für die gesamte Menschheit gesichert sein.

che, und auch die Ansprache des Sekretärs der Arbeiter- Radio­

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Im Rahmen der Berliner Sendung, deren fünstlerischer Teil von dem Neuen Bach- Orchester und dem Jugendchor des Berliner Volkschors bestritten wurde, hielt Genosse van Lovi eine hollän dische Ansprache. Er stellte seine Ausführungen unter das Motto: Wir wollen bauen." Für den materiellen Aufbau," sagte er, ist die Zeit sehr ungünstig. Ueberall bröckeln Steinchen ab. Die Arbeiterklasse in Deutschland geht im kommenden Winter einer schweren Zeit entgegen, in der die Arbeitslosigkeit größer zu werden droht als je zuvor. Es ist ganz klar, daß die Arbeiterschaft die not­mendigen Maßnahmen dagegen im aufbauenden Sinne beeinflussen foll, und daß der Gedante der Solidarität bei allen meinen hollän dijchen Hörern gegenwärtig iste

Für das Ideelle kann diese dunkle Zeit beffer sein. Diese schweren Zeiten bringen die Menschen zum Nachdenken und ich hoffe, daß die Tatsache, daß hier ein Holländer durch einen deutschen Sender zu Holländern spricht, einen Augenblic alle Gedanken auf die Notwendigkeit der internationalen Berbrüderung der Völker richten möge. Diese Sendung ist nicht allein ein Ausdrud der Solidarität und Zusammenarbeit der deutschen und der holländischen Radioorganisationen, sondern der Verbindung der Arbeiterflasse über alle Grenzen hin.

Wie schön tönnte es sein, wenn durch das Mittel des Rundfunks die Arbeiter in allen Ländern einander von ihren Sorgen, ihren Schwierigkeiten, ihren Freuden, Ideen und Gedanken erzählen fönnten.

Wieviel näher müßten sich die Bölker kommen!

Wieviel mächtiger könnte der Rundfunk sein, wenn wir nicht mehr Für dieses große Ziel arbeitet auch die Arbeiter Radio Wieviel mächtiger fönnte der Rundfunt fein, wenn mir nicht mehr Internationale. Die bei ihr angeschlossenen Arbeiterfunt gezwungen wären, von einem franzöfifchen, einem englischen, einem organisationen in den verschiedenen Ländern haben die große Be- deutschen oder holländischen Sendenek zu sprechen, sondern vom deutung des Rundfunks für die Förderung der Bölkerverständigung

erkannt. Sie wissen auch, daß der Rundfunk nur dann als Mittler gelten fann, wenn er zielbewußt in diesem Sinne verwendet wird. Und weiter ist es die Ansicht der Arbeiterfunkorganisationen, daß für diese internationale Aktion die international verbundene Arbeiters schaft die historische Aufgabe hat, alle Bevölkerungsschichten ihres

Ich weiß etwas, was du nicht weißt.

Theater in der Stresemannstraße.

Offen gesagt, mit großen Erwartungen haben wir dem Start des amerikanischen Lustspieles nicht entgegensehen. Die Amerikaner haben einen anderen Geschmad als wir, und mas uns bisher an Bühnenliteratur von brüben serviert worden ist, hat uns nicht weiter neugierig gemacht. Da bringt uns das Theater in der Stresemann straße mit Paul Osbornes Komödie ,, Ich weiß etwas, was du nicht weißt" eine angenehme Ueberraschung. Es ist nur ein Amüfierstück, gewiß; aber eins von besonderer Sorte, leicht, frisch und frech hin gehauen, fröhlich dem Leben abgelauscht und fern von dem üblichen Schema. Wie es einem mit der Liebe geht, wenn man alt zu werden anfängt, dies elegische Thema bespricht der Autor, nicht tragisch, sondern mit einer eigenen Art übermütiger Vernunft und aus dem Herzen strömendem Humor.

In Frau Lauras Weekendhaus geben sich Mar Walter, ein Mann in reiseren Jahren, und Frau Winifred ein Rendevous, ebenso die Tochter des Hauses, und ihr Freund, ein Student. Laura, die Frau im gefährlichen Alter, macht feinen Unterschied zwischen Früher und Heute und fühlt sich selbst im Brennpunkt des Ge­schehens. Sie glaubt, Mar Walters Besuch gelte nur ihr. Er ist einer ihrer früheren Jugendfreunde und Verehrer. Fiebernd er= wartet sie seine Liebeserklärung mit nachfolgender Entführung, und als der große Moment der Unterredung unter vier Augen da ist, bittet er um die Hand ihrer Tochter. Aber auch Mar Walter be­tommt Jessie nicht, denn Laura eröffnet ihrer Tochter, daß er vor zwanzig Jahren ihr Geliebter gewesen ist. Und nun hat das Lustspiel noch eine sehr hübsche Pointe: ganz zum Schluß stellt sich heraus, daß Mag Walter gar nicht ihr Liebhaber gewesen ist, fie hat ihn mit einem gewissen Walter Mar verwecht.

Das Reizvolle an dem Lustspiel lie nicht in der bescheidenen Handlung, sondern in der Selbstverständlichkeit und ungezwungenen Natürlichkeit, mi er sich die Borgänge abspielen. Die Gestalt der yaben.

curopäischen Rundfunk, dem mächtigen Sprachrohr für die inter­

nationale Völkerverbrüderung."

Die eindrucksvolle Veranstaltung, deren tiefer Sinn in den beiden Ansprachen so schön zum Ausdrud tam, litt leider unter einem bösen Regiefehler. Eine Bause von nahezu 20 Minuten schob sich zwischen die Sendungen von Hilversum und Berlin !

Laura in ihrer Quecfilbrigkeit ist ein Typ, den wir alle fennen, und so scharmant gesehen, daß sich alles um sie herum von selbst und, wie aus dem Augenblid geboren, entwidelt.

Der Erolg des Stüdes ist besiegelt, da Rosa Baletti diese Laura verkörpert. Sie ist Quelle unaufhörlicher Heiterfeit, föstlich, mie sie vor Leben sprudelnd alles durcheinanderquirlt, mit wichtiger wie sie vor Leben sprudelnd alles durcheinanderquirlt, mit wichtiger Miene Unsinn schwazt, durch ihre Sprunghaftigkeit ihrer Umgebung auf die Nerven geht und davon nichts merkt. Famos auch die übrigen Darsteller, der krafehlende Hermann Vallentin , der vornehm zurückhaltende Ernst Stahl Nachbaur und ganz rei­zend die eigenwillige Jessie Bih rog und ihr junger Bartner Achim von Biel.

M

Operntänze in der Volksbühne.

Dgr.

2. Tanzmatinee im Theater am Bülowplak. Die Tanzgruppe der Städtischen Oper, geleitet von ihrer Ballettmeisterin Lizzie Ma udrit, zeigte eine Reihe von Tanzausschnitten aus Opern und Balletten. Diese Herkunft der Tänze bedingt einen gewiffen pantomimischen Charakter, der je nach der Art der Werke in dieser Auswahl stärker oder schwächer hervor­trat, immer aber deutlich blieb. Borherrschend war jedoch nahezu bei allen Darbietungen die rein tänzerische Ausdrudskunst, die im Tanzmotiv, nicht in Kostüm und Gebärde, Stimmungswerte ver­mittelt. Es ist erstaunlich, welche fünstlerische Höhe diese Tanz­gruppe erreicht hat. Im Rahmen einer Opernaufführung sieht der Zuhörer und Zuschauer über die Tanzeinschaltungen häufig unbe­wußt hinweg. Nur wenn sie an den notwendigen Stellen fehlt oder wenn sie unzureichend ausgeführt wären, würde es ihm auf fallen. Bis zu welchem Maße der Operntanz aber im ftrengen Sinn Kunstwert sein fann, mag mancher Zuschauer bei dieser Matinee zum ersten Male erkannt haben.

Was Lizzie Maudrifs Tanzgruppe zeigte, war herrliche Einheit von Mujit und tänzerischer Bewegung. Soliften und Chor fügten

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Zwei Amerika- Filme.

Kamera, Ufa am 300.

In der Kamera" läuft ein Städtefilm von Hauser. Der Autor sieht am Ansichtspoftfartenformat und an der Schablone vorbei, er schaut mit eigenen Augen und erlebt mit empfindsamen Sinnen. Und aus diejer eigenartigen Beobachtungsgabe heraus erblickte er eine Großstadt in den Flegeljahren, berichtet er Schauens­wertes von Chitago. Wir sehen wie unter der Hergabe des letzten Restchens Kraft von Maultieren und Ochsen Urwald in Baumwolland umgearbeitet wird, wir sehen das Wasser urgeduldig ungeheure Schiffslasten tragen. Vor den Toren Chikagos ist manches Idyll, das noch an die Vergangenheit erinnert. In der Stadt selbst jedoch rasen die Maschinen und jagen die Menschen. Durch die Großstadt flutet die ewige Beweglichkeit und in der Nähe der Hochbahnstationen artet die Fortbewegung der Menschen in einen regelrechten Dauerlauf aus. Das Dasein der Stadtbewohner ist von der mutwillig lebensverkürzenden Haft bedroht. Inzwischen aber eilen die Maschinen weiter von Sieg zu Sieg und lassen die Arbeitskräfte der Lebewesen immer überflüssiger werden. Die Welt­stadt verbraucht schnell und so wird sie zum Schutthaufen für vielerlei und zwar nicht nur für Automobile, sondern auch für Menschen. Doch gleich einem Besessenen starrt der Mensch noch auf die Stadt, die ihm das Glück bringen soll, und wieder sind die riefigen Greiferarme der Maschinen tätig und brechen Land um, aus dem neue Wohnviertel und Geschäftshäuserblocks in den mit Rauchwolten verhangenen Himmel wachsen.

Während für Hauser der Film nur eine optische Angelegenheit ist, wird Oberingenieur. Dreyers Film Amerita von heute"( 11fa am 300). zum Lehrfilm. Er erneuert nicht nur geschichtliche und geographische Kenntnisse, er berichtet auch sehr viel von der typisch amerikanischen Geistesverfassung, die Deutschland m politischer und wirtschaftlicher Hinsicht in Berechnung ziehen muß. Dreyer ist in seinen Schilderungen knapp, humoristisch, inhaltreich. Wir sehen die Industriestadt Boston , die vollgepfropft ist mit Er­innerungen an die amerikanischen Freiheitshelden, mir erleben in Cleveland , mie Maschinengiganten Erz verladen, wir gudenin Atron zu, wie ein Ueberzeppelin gebaut wird und obwohl Pittsburg 850 Brücken hat, glauben wir dennoch, den Schattenriß einer Ruhr­stadt zu sehen. Ein Gang durch die Automobilstadt Detroit wird zum unvergeßlichen Erlebnis, ebenso wie ein Ausflug von Milwaukee aus auf ländliche Gefilde, wo die Maschine der einzige Landarbeiter ist. Der Mensch bedient nur ein Steuerrad oder berührt irgend­welche Hebel, die Maschine sät, jätet Untraut, erntet und verarbeitet die Ernte. Und diese Maschinen gebrauchen als Handlanger nerven­starte Menschen, ein Umstand, der das amerikanische Alkoholverbot hinreichend begründet. Washington soll die schönste Stadt der Welt merden; man vermendet Säulen, Säulen und nochmals Säulen, jonst jedoch hat Amerika seinen durchaus eigenen Baustil. Und über dieses Amerifa aber bricht jetzt auch die Wirtschaftskrise herein. von deren ersten Auswirkungen uns dieser Film bereits berichtet.

e. b.

Jüdisches Theater: Die amerikanische Hochzeit Theater am Schiffbauerdamm.

Es ist eher ein Lustspiel mit Gesangseinlagen als eine Operette; ein wenig rituell angehaucht, ein wenig sentimental, dann wieder flott und luftig gestept ist die Musik von geradezu rührender Harm­losigkeit und Nebensächlichkeit. Die Farbe ist primitiv: ein armes israelitisches Mädchen heiratet in New York einen Jugendfreund, und ihre vollkommene Unkenntnis der Sitten und Gebräuche der reich und unendlich fein gewordenen Leute gibt zu zahlreichen Szenen willkommenen Anlaß. Das Ganze ist lediglich der Rahmen für eine von Anna Jakobomiz meisterhaft verförperte, von Hymann Jatobomiz mohl auch für sie geschriebene Charakter­rolle. Anna

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Alles andere find feststehende marktgängige Typen. Jakobowig ist eine großartige Schauspielerin, wie es nicht viele gibt; bei aller übertriebenen Komit wirkt sie lebenswahr und ganz aus einem Guß. Wenn man auch ihrer Zungenfertigkeit nicht ganz zu ihre folgen vermag, sofern man des Jiddischen nicht mächtig ist Mimit, ihr Spiel und ihre Ausdruckskraft lassen einen die fremde Sprache vergessen, verdolmetschen einem diese fremde Welt. Mar Rober spielt recht und schlecht den Mann dieser Frau( er hat eine hübsche naturalistische Stimme). Von den übrigen seien noch Anna Lehmann, Hermann Rigal, Jakob Mosfowitz und Guftav Bahr erwähnt. A. W.

,, Bon Freitag bis Donnerstag". Karl Hermann Bill. neys musikalisches Zeitspiel Bon Freitag bis Donnerstag" ( Libretto: Bruno Schönlant), das fürzlich im Rahmen des Rheinischen Musikfestes in Essen mit ungewöhnlichem Erfolg zur Uraufführung gelangte, wurde vom Wiesbadener Staatstheater zur Aufführung erworben. Die erste Aufführung wird am 21. No­vember stattfinden. Dr. Ludwig Eine unveröffentlichte Sinfonie Haydns. Landshoff hat in der Edition Peters eine bisher unver­Die Ent öffentlichte A- Dur- Sinfonie Haydns herausgegeben. stehungszeit des Wertes fällt in die 70er Jahre des 18. Jahrhunderts.

Schließung des ungarischen Nationalmuseums. Infolge der Etatseinschränkungen wird das ungarische Nationalmuseum in Budapest für diesen Winter geschlossen bleiben. Des weiteren ist auch die Anschaffung von Büchern und das Einbinden der Pflicht­exemplare, namentlich der Zeitungen und Zeitschriften eingestellt

worden.

Planetarium am 3oo. Ab Dienstag, um 3 und um 9 Uhr: Die Erde bebt und Maha"( Auf den Inseln der tausend Wunder), um 5 und 7 Uhr: Simba, der König der Tiere". Borstellungen täglich, außer Montag.