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fartl aber aus noch unbekannten Gründen nicht zur Ausführung. Offenbar hat Matufchka damals in der Materialbeschaffung Schwierigkeiten gehabt. Die Untersuchung darüber geht weiter. Geradezu sensationell wirkte es. als er zugab, daß er noch weitere Attentate beabsichtigt hatte. Das nächste Verbrechen war in A m st e r» dam geplant und als weiteres Attentat war ein Anschlag auf den Expreß Paris   Marseille   bereits vorbereitet. Im Laufe dos Verhöres ist noch eine Reihe von überaus wichtigen Einzelheiton zur Sprache gekommen, die aber, wie die Polizeidirektion Wien mitteilt, im Interesse der weiteren Aufklärung zunächst noch geheim gehalten werden müssen. Folgende interessante Einzelheiten sind noch nachzutragen, aus denen gleichzeitig hervorgeht, daß bei einiger Aufmerksamkeit der österreichischen Ortspolizei, der Attentäter vielleicht schon früher un- schädlich gemacht worden wäre. Aus Grund seines Pachtrechtes an dem Steinbruch Tradigist   war es Matuschka sehr leicht, sich E k r a s i t zu beschaffen. Seiner Mitpächterin, einer Unternehmerin in Niederösterreich   gegenüber hielt er die Spreng st offbe- schafsung geheim. Er war auch stets bemüht, die Frau vom Steinbruch fernzuhalten, so daß ihm alles allein überlassen blieb. Der Mitpächterin kam damals schon nicht alles recht geheuer vor und als sie der Ortspolizei ihren Verdacht mitteilte, maß man ihren Erzählungen keine Bedeutung bei.
Laval bietet an und fordert Oeuffchland soll Reparaiionen in Korm von Gachlieferungen bezahlen
Der Wirtschafis- Ausschuß. Das Reichskabinett ernennt die Mitglieder der deutsch  -französischen Kommission. Das Reichskabinett trat bereits heute vormittag zu einer Bs- sprechung zusammen, die der Vorbereitung der wirtschaftspolitischen Arbeiten der Reichsregierung diente. Das Reichskabinett bestellte die nachstehend aufgeführten Per- sönlichkeiten zu Vertretern der deutschen   Regierung in der gemischten deutsch  -sanzösischen Wirtschafts- k o m m i s f i o n, deren Einsetzung gelegentlich des Besuches der französischen   Minister in Berlin   zwischen den beiden Regierungen vereinbart worden war: Ministerialdirektor Dr. Ritter, Auswärtiges Amt  : Mintsterial- direktor Ernst, Reichsfinanzministerium: Ministerialdirektor Posse, Reichswirtschaftsministerium: Ministerialdirektor Sitzler, Reichs- orbeitsministenum: Ministerialdirigent Koenigs  , Reichsverkehrs­ministerium: Ministerialdirektor Streil  . Reichsministerium für Er- nährung und Landwirtschaft. Den Vorsitz aus deutscher   Seite hat der derzeitige Leiter des Auswärtigen Amtes, Reichskanzler Dr. Brüning, übernommen und als seinen ständigen Vertreter den Staatssekretär im Reichs- wirtschaftsministerium Dr. Trendelenburg bestimmt. Zum deutschen   Generalsekretär ist Ministerialdirektor Dr. Ritter bestellt worden. Außer den aufgeführten Regierungsvertretern werden Ver- treter der verschiedenen Zweige der Wirtschaft und der Ar- beitnehmer als Sachverständige zur Teilnahme an den Arbeiten der Kommission hinzugezogen. Die Namen dieser Sach- verständigen werden demnächst veröffentlicht werden. Ergebnis der l�eichsbahnanleihe. Bisher �75.5 Millionen Mark. Das Ergebnis der Reichsbahnanleihe betrügt jetzt 175,5 Mil­lionen Mark, die Zeichnungsfrist geht noch bis Ende dieses Jahres. Die Einzahlung der gezeichneten Veträge wird sich nach dem An- leiheplan bis Mitte August ausdehnen.
Paris  , 17. Oktober.  (Eigenbericht.) Die Grundlinien des Programms, das Laoal dem Präsidenten Hoover unterbreiten will, werden vomMatin" auseinandergesetzt. In bezug auf die politischen Schulden sei Frankreich   der Ansicht, daß ein weiteres Moratorium große Nachteile habe, weil die schwere Last der angehäuften Zahlungen weiter auf die Wirtschaft jedes Landes ruhe und die Regierungen dazu veranlassen werde, sich in den Zustand scheinbarer Zahlungsunfähigkeit zu setzen. Statt dessen sei Frankreich   für die Herabsetzung der politischen Schulden z. B. um 50 Prozent. Das würde für Frankreich   einen theoretischen Verlust von 200 Millionen Dollar jährlich bedeuten, die Deutschland   zugute kommen würden. Der Rest der geschützten deutschen   Zahlungen könne für bestimmte Zell nicht in Devisen, sondern in Mark der BIZ. überwiesen werden, die diese Summe zur Unterstützung von in finanziellen und Wirtschaft- lichen Schwierigkeiten befindlichen Ländern verwenden könne. Als Gegenleistung für dieses von Amerika   verlangte Opfer wäre Frank- reich zu einer progressiven Abrüstung bereit, die Amerika  Einsparungen an seinem Staatshaushalt ermöglichen würde. Frank- reich stelle aber zwei Bedingungen: die Abrüstung müsse aus dem Wege einer Verringerung der Budgetausgaben und nicht durch eine Angleichung der Rüstungen erfolgen, ferner müsse der Kellogg-Pakt durch einen oder zwei Artikel ergänzt werden, die nicht nur verlangen, daß sich die Vereinigten Staaten   im Falle eines drohenden oder bestehenden Konflikts mit anderen Mächten v e r- st ä n d i g e n. sondern daß auch der als solcher festgestellte Angreifer jeder Unter st ützung beraubt wird. Was die Reparations- Zahlungen betreffe, könne
Frankreich   nicht ans die ungeschützten Pcrnng-Plan-Zahlungen verzichten, da aus ihnen die Anleihen für den Wiederaufbau der zerstörten Gebiete basiert seien. Aber Frankreich   wäre bereit. diese Zahlungen durch Sachlieferungen ersehen zu lassen. Frankreich   glaube, daß durch alle diese Erleichterungen(Herabsetzung der geschützten Zahlungen, Ueberweisungen der Restzahlungen in Mark und Sachlieferungen statt ungeschützter Barzahlungen) Deutsch- land dasMaximumanErleichterungenzu seiner Wieder- aufrichtung gegeben würde. Es sei aber klar, daß alle diese An- rogungen, falls sie Gegenstand eines französisch-amerikanischen Abkoinmens werden sollten, das später von anderen Mächten ratifiziert werde, erst in einem verhältnismäßig späten Zeitpunkt aus die Weltkrise wirken würden. Inzwischen seien finanzielle Maßnahmen notwendig, Frankreich   habe kein Vertrauen zu einer Doppelmetallwährung. Das Silber sei in zu großen Mengen vor- handen und zu großen Preisschwankungen unterworsen. Ebenso seien die französischen   Sachverständigen sehr mißtrauisch in bezug auf die Wirkung einer neuen Verteilung des Goldes in der Welt. Sie würden aber für eine gesunde Goldpolitik ein- treten, d. h. sie seien dafür, die Währungen durch gewisse Gold- Vorräte zu sichern. In bezug auf Kredite werde die französssche Regierung in Washington   es sicherlich ablehnen, den amerikanischen  oder englischen Banken, die durch die Festlegung ihrer Gelder in Mitteleuropa   und Südamerika   in Schwierigkeiten geraten seien, zu Hilfe zu kommen. Wer wenn die Regierungen, vor allem die amerikanische, ihren Banken flüssig« Kapitalien zur Verfügung stellen wollten, würde Frankreich   sich nicht weigern, den Pariser  Markt für etwaige Anleihen zu öffnen.
Nachifröfie zu erwarten. Wetteraussichten: Teils heiter- teils wolkig. Nach den vorliegenden Wettermeldungen ist für den morgigen Sonntag vermutlich schönes Herbstwetter zu erwarten. Die Prognose lautet' Teils heiter, teils wolkig, tagsüber Temperaturen niedriger als an den Vortagen und leichter Nordwest. Das Wetter im ganzen Reich wird noch Immer durch ein Hoch- druckgebiet beeinflußt, das sich von Island   über England und Deutschland   bis nach Rußland   hinein erstreckt. Aus dem Nordosten lloßen jedoch kalte Luftmassen vornehmlich vom Nordmeer her südwärts vor, so daß mit leichter Bewölkung und fallenden Temperaturen zu rechnen sein dürfte. Für Berlin   wird für die kommende Nacht sogar F r o st vorausgesagt.
Oer neue Reichsbankausweis. Notendeckung 28,6 Prozent. Nach dem Ausweis der Reichsbank vom 15. Oktober 1931 hat sich in der zweiten Oktoberwoche die gesamte Kapitalanlage der Bank an Wechseln und Schecks, Lombards und Effekten um 136,4 Millionen Mark auf 4135,4 Millionen Mark erhöht. Im einzelnen haben die Bestände an Handelswechseln und Schecks um 138,6 Millionen Mark auf 3826,7 Millionen Mark und die Lom- bardbestände um 35,3 Millionen auf 202,9 Millionen Mark zu- genommen, die Reichsschatzwechsel um 37,5 Millionen auf 3,0 Mil- lionen Mark abgenommen. An Reichsbantnoten und Rentenbankscheinen zusammen sind 4,8 Millionen Mark in den Verkehr geflossen, und zwar hat sich der Umlauf an Reichsbanknoten um 3,8 Millionen auf 4526,7 Mil- lionen Mark, derjenige an Rentenbankscheinen um 1,0 Millionen auf 415,8 Millionen Mark erhöht. Dementsprechend haben sich die Be- stände der Reichsbank an Rentenbankscheinen auf 11,7 Millionen Mark verringert. Die fremd'en Gelder zeigen mit 551,4 Millionen eine Zunahme um 51,0 Millionen Mark. Die Bestände an Gold und deckungsfähigen De- vifen haben sich um 66,7 Millionen auf 1294,1 Millionen Mark vermindert. Im einzelnen haben die Goldbestände um 63,3 Mil- lionen auf 1156,0 Millionen Mark und die deckungsfähigen Devisen um 3,4 Millionen auf 138,1 Millionen Mark abgenommen. Die Deckung der Noten durch Gold und deckungssähige Devisen beträgt 28,6 Proz. gegen 30,1 Proz. in der Vorwoche.
Regierung verspnchi nichts! Wenigsiens nicht an die Wirtfchastspartei.- Offiziöse Erklärung. Eine parteiamtliche Mitteilung der Wirtschastspartei im Reichs- tag« hat von Zugeständnissen der Reichsregierung gesprochen, die die Fraktion oeranlaßt hätten, gegen die Mißtrauens- antrüge zu stimmen. Neben angeblichen Zugeständnissen politischer Art wird da auch die Sicherung der Kreditbasis der Deutschen Mittelstandsbant aufgezählt. Daraus ist geschlossen worden, daß die Reichsregierung dieser Bank eine materielle Beihilfe leiste. Offiziös wird heute erklärt, es sei ganz ausgeschlossen, baß irgendwelche materiellen Zugeständnisse oder gar Leistungen erfolgt seien, um dl« Abstimmung von Fraktionen oder einzelnen Abgeordneten zu beeinflussen. Zugleich bezeichnet man das Llufgreifen und die Verbreitung solcher Behauptungen die z. B. auch wissen wollen, daß der Fraktion des Christlich- Sozialen Voltsdienstes Zugeständnisse personeller Art gemacht worden seien, als«in Versuch, das Ergebnis des gestrigen Tages zu verkleinern und herabzuziehen.
Fricks Klage abgeblitzt. Das Reichsgericht hat in der Be- lsidigungsklage des früheren thüringischen Innenministers Dr. Frick gegen den Münchener   Kunstmaler und Illuftrotionszeich- ner Erich Wilke   und den verantwortlichen Schriftleiter der Mün- chenerJugend" das Verfahren endgültig eingestellt und die Kosten der bayerischen Staatskasse aufgebürdet. Es handelt sich um sechs durck, Wilke in Bildern dargestellteAufnahme- Prüfungen für die thüringische Landespolizei", die im ver- gangenen Jahre in derJugend" erschienen waren.
Llnsere Lugend im Kampf! Klare Front der SAL. gegen Feinde und Spalter. Der Reichsausschuß des Verbandes der Soziali st i. scheu Arbeiterjugend besprach auf einer Konferenz in Ver- lin die Ausgaben der Jugendorganisation, wie sie sich aus der polt- tischen Lage ergeben. Der Derbandsvorsitzende Erich Ollenhauer   verwies ein- leitend auf die Zuspitzung der Mitischen und wirtschaftlichen Situa­tion in den letzten Wochen und Tagen und betonte als Hauptaus- gäbe der Jugend funktionäre, in engster Arbeit mit Partei und Gewerkschaften den Iugendverband durch den voraus­sichtlich äußerst schweren Winter hindurchzudringen. In den kom- wenden Monaten geht es um Sein oder Nichtsein der Arbeiterbewegung, da sind Einheit und Disziplin bis zum letzten Funktionär, bis zum letzten Mitglied jeder Iugcndgruppe eins unbedingte Notwendigkeit. Um so verwerflicher ist des- halb die Spaltung der Bewegung durch die Seydewitz- Leute, die vor ollem die Jugendorganisation für ihre Sonderbündeleien benutzt haben.* Genosse Ollcnhauer und die Redner in der nachfolgenden Dis- küssion brachten eine Fülle von Material dafür, daß die Spaltung planmäßig vorbereitet und gewollt wurde, und daß die Sozialistische Arbeiterjugend als erste Einbruchstelle für die neue Partei angesehen und entsprechend bearbeitet worden ist. So hat um nur ein Beispiel anzuführen Seydewitz schon vor der Parteiausschtttzsitzung am 22. September den Genossen Michael, Jugendsekretär des Bezirks Südwestsachfen, gefragt, ob Michael mit dem gesamten I u g e nd s e k r« t a r ia t zu der neuen Partei(!) kommen wollt«. Michael hat das abgelehnt. In der Reichsausschutzsitzung war einmütige Empörung über die Art, wie der Idealismus junger Menschen mißbraucht wurde. Ein nennenswerter Erfolg ist der Gruppe Seydewitz nicht be- schieden gewesen. Die Absplitterungen haben sich auf einige wenige Orte und einzeln« Mitglieder beschränkt. Im allgemeinen ist der Verband unerschüttert. Alle seine 34 Bezirksverbände sind völlig intakt und arbeitsfähig geblieben. Selbst im Bezirk Süd- Westsachsen, in dem Seydewitz Vorsitzender der Sozialistischen Ar- beiterjugend war, ist nur ein« Minderheit zu ihm übergetreten. Von den 48 Ortsgruppen sind nur 12 geschlossen mit Seydewitz ge- gangen. In den anderen Bezirken ist der Erfolg noch viel be- scheidener. Wo die Mehrheit einer Ortsgruppe ausgetreten ist, ist meist schon wieder«ine neue Gruppe gegründet worden, so in Dres- den und Breslau  . Am Ende des Jahres wird der Verband der Sozialistischen Arbeiterjugend den Verlust an Mitgliedern wieder aufgeholt haben: denn seine Werbekraft ist nach wi« vor unge- schwächt. Im ersten Halbjahr 1931 konnte die Mitgliederzahl um 5000 auf 59 420 erhöht werden. Der Reichsausschuß billigte einstimmig die Beschlüsse des Hauptoorstandes gegen die Spaltung. Ebenso einmütig wurden die Vorschläge für die Winter» arbeit und der Iahresarbeitsplan 1932 angenommen. Im Vordergrund der Winterarbeit soll stehen eine intensive Gruppenarbeit, Schulung der Mitglieder und Funktionäre. Der Jahresarbeitsplan 1932 sieht an zentralen Veranstaltungen vor: Frühjahrswerbewoche vom 13. bis 20. März. Ziel ist, die Mit- gliederzahl auf 60 000 zu bringen. Im Hinblick auf die Abrüstungs- konferenz soll unter d«r Jugend eine Bewegung für die Ab- r ü st u n g ausgelöst werden. Ueber die Arbeit unter der erwerbslosen Jugend referierte Genossin Käte F r ö h b r o d t. Sie fordert« eine enge Zu- sammenarbeit aller Arbeiterorganisationen in der Hilfsaktion für die außerordentlich bedrohte erwerbslose Jugend, deren Zahl für den Winter von den amtliche» Stellen auf eine Million geschätzt wird. In der Aussprache wurden vielerlei Vorschläge aus der Praxis
gebracht und erschütternde Berichte gegeben über die seelische Not der arbeitslosen Jugend. Der freiwillige Arbeitsdienst wurde erneut abgelehnt. Die Erfahrungen mit dem frei­willigen Arbeitsdienst haben übereinstimmend gezeigt, daß der Auf- wand an finanzieller Kraft in einem krassen Mißverhältnis zu dem seelischen und materiellen Vorteil für die Jugend steht.
Wahlausmarsch in England. 3Ii mal klare Klassenfront.- 99 Dreieckswahlkreise. Loudou. 17. Oktober. Für die Wahlen zum Unterhaus am 27. Oktober sind insgesamt 1286 Kandidaten ernannt worden. Hiervon entfallen auf die Kon- servatioen 517, Arbeiterpartei 513, Liberale 121, Nationalliberale der Simongruppe 39, Nationale Arbeiter 21,Neue Partei" Sir Oswald Mosleys 23, Kommunisten 25, sonstige 27. Infolge von weitgehenden Wahlabkommen zwischen den verschiedenen Parteien werden in 409 Wahlkreisen(102 bei den letzten Wahlen im Jahr« 1929) nur je zwei Kandidaten zum Wahlkamps antreten. In., 65 Fällen ist nur j e e i n Kandidat aufgestellt worden, so daß dieser als gewählt angesehen werden kann. Die Zahl der weiblichen Kandidaten beläust sich auf 61 im Vergleich zu 63 im Jahre 1929. In 371 Wahlkreisen steht der Arbeiterkandidat nur je einem Kandidaten der Nationalregierung gegen- über. In einem Fall muß er ein Mitglied der Mosley-Partei und in zwei Fällen Kommunisten bekämpfen. In 99 Wahlkreisen(444 im Jahre 1929) sind dreiKandidaten zum Wahlkampf angetreten. Bei den Liberalen herrscht immer noch keine völlige Klarheit. Die nationalliberale Gruppe Sir Herbert Samuels führt auf ihrer Lifte sowohl Anhänger Sir John Simons als auch Lloyd Georges auf Die Arbeiterpartei hat ihnen gegenüber ihre Kandidaten zurück- gezogen._ Zeppelins dritte Güdamerikafahrt. Heute früh mit i7 Passagieren gestartet. Frledrichshasen, 17. Oktober. Das LuftschiffGraf Zeppelin  " istheutefrühum 1.05 Uhr unter Führung von Kapitän Lehmann zu seiner dritten Süd- amerikafahrt gestartet. Der Start ging bei kräftigem Ztordostwind und vollkommen klarem Himmel glatt vonstalten. Das Luftschiff nahm sofort Surs in Richtung Lasel   und befand sich um 1.24 Uhr über Konstanz  : es wird das Rhöuetal entlangfliegen. An Lord   befinden sich siebzehn Passagiere. Ferner führt das Luftschiss 160 Kilogramm Post an Lord  . Mit Kartenspiel und Lachen in den Tod. Bier Hinrichtungen durch den elektrischen Stuhl. ' New Pork, 17. Oktober. Eine Massen Hinrichtung fand in Chikago statt. Vier Banditen, die einen Bankier ermordeten und auf der Flucht zwei Polizeibeamte erschossen hatten, bestiegen nacheinander den elektrischen Stuhl. Sie spiesten bis zum legten Augenblick bei den Klängen eines Grammophons Karten und traten dann unter Lachen und Scherzen ihren letzten Gang an. Ein fünfter Bandit, der wegen Ermordung eines Schankwirtes zum Tode verurteilt worden war, erhielt in dem Augenblick, als cr sich anschickte, seinen Komplicen in den Tod zu folgen, die Nachricht, daß er auf Anordnung des Gouverneurs einen Strafaufschub erhalle, damit er auf seinen Geisteszustand geprüft werden könne.
Wieder Sieine gegen Schaufenster. In der vergangenen Nacht wurden in der Danziger Str. 4 die Schaufensterscheiben der Hefter-Filiale durch Stcinwürfe zer- trümmert. Als Täter kommen zwei Radfahrer in Frage, die sich fluchtartig entfernten., In einem anderen Falle zertrümmerte ein Nazi die Scheibe eines Zeitungsautomaten, in dem kommunistische Blätter aushingen. Der Täter wurde festgenommen und der Poll- tischen Polizei übergeben. Trotz des polizeilichen Verbots versuchten in der letzten Nacht größere Nazitrupps, die sich auf dei» Fahrt nach Braunschweig   be- fand. Berlin   zu passieren. In Kaulsdorf   wurden zwei solcher Nazi- transporte von der Polizei abgefangen. Ein Lastauto kam aus Neustettin und war mit 53 Hakenkreuzlern bemannt, der ander- Wagen kam aus Crüneberg und hatte 20 Insassen. Bei mehreren Nazis wurden feststehende Messer gefunden. Die 73 Nazis wurden der Politischen   Partei eingeliefert.