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Marcella d'Arle:

Mannes of

Lied des Mannes ohne Beine

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Christi Willen um Almosen bitte, so bringt es das Geschäft mit sich. Aber ich glaube an Allah   und den Propheten, und ich muß über die Leute lachen, die sagen, wenn es einen Gott gäbe, so müßte die Welt besser gemacht sein.

Gewiß, für manche Kleinigkeiten mag das stimmen. Ich hätte zum Beispiel die Wanzen nicht geschaffen, aber auch die haben ihr Gutes. Wenn man sie fängt, ist das schon ein Spaß. Aber das sind Lappalien. In allen wichtigen Dingen ist die Welt gut gemacht. Das läßt sich in zwei Worten beweisen.

Ich bin der Mann ohne Beine, und verbringe meinen Tag auf| rede, so ist das Gewohnheit, und menn ich einen Europäer um dem Boden kauernd in der schönsten Straße der Stadt. Von den Gärten des Bosporus bis zur Moschee darf niemand auf dieser Straße um Almosen bitten. Einmal hat es Ali verjucht, der Blinde, aber ich habe gleich Carlito geschickt, ihn megzujagen. Nicht, daß ich etwas gegen ihn hätte, aber, wenn ich einem die Erlaubnis gebe, dann will sie morgen ein anderer, einer mit einem Bein oder ein gbeliebiger Krüppel. Zum Glück hat Carlito ein paar tüchtige Fäuste, um meine Rechte durchzusetzen. Start ist er und kann mich auf dem Arm in mein Zimmer tragen und mich in meinem Bägelchen herumfahren, bis ich müde werde. Schön ist das, so durch die großen Straßen zu fahren! Carlito sagt immer, ich sollte dann auch betteln, da mürde ich mehr zusammenbringen als am ganzen Tage. Aber ich mag nicht. Ich strede mich bequem im Wagen aus und freue mich, von oben auf die Leute zu sehen, die vorüberkommen.

Es gibt so viele schöne Dinge im Leben. Die Läuse suchen und fie dann zerquetschen tnad oder sich im Feuer wärmen, menn es talt ist. aber am schönsten von allem ist es, die Menschen anzuschauen, die vorbeigehen.

Carlito sagt, ich täte ja den ganzen Tag nichts anderes, und das ist richtig, aber es ist schon eine ganz andre Sache, wenn ich fie so von oben aus meinem Wägelchen befehe. Und, wozu sollte ich mehr verdienen? Ich befomme ohnehin genug und brauche mich vor den übrigen Bettlern nicht zu fürchten, wo der alte Oman   toi ist und ich einen Platz geerbt habe, hier, neben dem schönsten Balaft der Stadt. Im Sommer trägt mich Carlito nahe an das Gartentor, weil dann die große Balme mich vor der Sonne schützt. Im Garten ist ein kleiner See und rings herum andere Balmen und blühende Bäume. Ganz berauscht wird man van dem Blumen geruch, abends, wenn die Sonne untergeht. Hinter dem kleinen See ist das Haus, ganz weiß, mit einer runden Kuppel und Eisen­gittern vor den Fenstern. Manchmal halte ich mich an den Stangen des Tores und schaue hinein. Dann vergesse ich, um Almosen zu bitten, aber mein Teller füllt sich trotzdem. Es gibt sogar Leute, die mir Sachen scienten. Einmal hat mir eine Fraudas das ist schon zum Taschentücher geschenft. Ich hab sie Carlito gegeben. Der spielt manchmal den feinen Herrn und dann bringt er es fertig, fich jeden Tag die Läuse abzusuchen. Da merk ich dann gleich, daß wieder ein neues Weibsbild aufgetaucht ist. Ein Glück hat der Mensch mit

Lachen

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den Weibern  ! Die Negerin mit den schmalen runden Gelenken und dem gefärbten Mund war ganz verrückt nach ihm. Bis in meine

Wohnung ist sie gekommen, um ihn zu suchen. Ich hab sie weg gejagt wie eine Diebin. Dann habe ich sie zurückgerufen und ihr Geld versprochen, aber sie hat nicht gewollt, das Luder. Als Carlito nach Hause gekommen ist, habe ich ihm gesagt, daß er die ganze Nacht auf dem bloßen Fußboden schlafen soll. Das tue ich immer, aus Rache, wenn ich erboſt bin. Uebrigens, wenn er auch im Bett fr läft, weich hat er's nicht. Wenig Stroh und schon ganz zerdrückt. Ich selbst habe zwei schöne meiche Matraßen, mie ein König. Gelegen­heitslauf. Da mar ein Levantiner, der übers Meer mußte, weil ihm hier der Boden zu heiß mar. Ich glaube, er hatte jemand umgebracht. Carlito möchte eine von den Matrazen, er sagt, ich brauche nicht zwei. Aber ich tue, mas mir paßt, und er hat den Dumb zu halten, denn er weiß sehr wohl, daß ich Duzende finden tann wie ihn, die mich im Wägelchen nach Hause bringen und mir den Wein und Tabat taufen, und er fände in der ganzen Stadt niemand, der ihm zu essen gäbe. Darum hat er solche Angst, daß ich frank werde und sorgt, daß ich mich im Winter nicht ertälte.. Wenn ich merke, daß er zu fidel ist, tue ich, als hätte ich Stiche in der Schulter ind fange an zu husten. Dann wird er gleich ernst, und er würde die schönste Frau der Stadt laufen lassen, um mich zu pflegen.

Aber im Frühling und im Sommer ist der Kerl nicht zu halten. Ganze Nächte bleibt er weg. Dann schlafe ich auch nicht, und menn er heimkommt, auf den Fußspisen, um mich nicht zu wecken, dann friegt er es zu hören:

Ich sehe mir Tag für Tag die Leute an, die durch meine Straße gehen: den Briefträger, der die Briefe bringt, den Rabbiner, der in die Synagoge geht, den Europäer, der zur Bank zieht und die Lippen bewegt, mährend er rechnet, den Neger, der sich einen Turban gekauft­hat, damit man glauben soll, er wäre ein Türfe. Und die verschleier­ten Frauen mit dem gelassenen Schritt und die europäisch Gekleideten,

die schneifüßig norifer effen. Die einen gehen zu den Gärten om Bosporus, die andern kommen von da, schleppen die Füße und sind blaß, weil sie unnüz gewartet haben und blicken mit Neid auf jedes vorübergehende Paar. Manche sehen gar nichts und weinen, und immer steigt ihnen ein langfüßiger Levantiner nach... verflucht, immer muß ich von Füßen und Beinen reden, als ob es gar nichts anderes auf der Welt gäbe!.... Und all diese Leute, die auf den Straßen herumlaufen... wie hasse ich die, wie beneide ich die.... Aber davon wollte ich ja nicht reden. Das heißt, eigentlich doch, gerade davon: daß ich nämlich diese Leute hasse und beneide, und doch mein Leben nicht mit ihrem tauschen möchte, nicht einer vont ihnen sein möchte. Und auch keiner von ihnen möchte, sein, was ich bin.

Das Mädchen, das von den Gärten des Bosporus fommt und blaß ist, weil es vergebens gewartet hat, schaut wohl mit Neid auf die andere, die leichten Schrittes daherkommt und möchte wohl für eine Minute diese andere sein, aber sie möchte nicht ihr Schicksa! für immer mit dem der anderen tauschen. Denn alle sind voll Neid und begehren das, was sie nicht haben, aber darum möchte doch keiner nicht er selbst sein, ein anderer werden, eines anderen Schicksal leben. Denn jeder ist so gemacht, daß er nur seinen Weg gehen kann. Darum sage ich, daß trotz der Wanzen die Weisheit Allahs   un­endlich ist.

Jubiläum der ,, Frankfurter Zeitung  "

Zum hundertsten Geburtstage Sonnemanns

Sonnemann hat auf dem Eisenacher Kongreß 1869 den Schritt sur sozialen Demokratie nicht tun können. Scharf wandte er sich gegen eine Arbeiterflaffenbewegung.

Zum 29. Oftober, zum 75jährigen Jubiläum der schußgefeßgebung und die Versicherung auszugestalten. Frankfurter Zeitung  ", hat diese Zeitung eine an histo- Rechtzeitig erinnert Professor Gustav Mayer   in der Frankfurter  rischen Erinnerungen reiche Jubiläumsnummer herausgebracht. Per Zeitung" an die Bestrebungen Sonnemanns, eine Arbeitslofen­fönliche Glückwünsche haben ihr zugesandt: der Reichspräsident, der versicherung auf kommunaler Grundlage zu schaffen. Reichskanzler Dr. Brüning, der preußische Ministerpräsident Otto Braun  , der preußische Kultusminister Grimme, der hessische Minister der Finanzen Kirnberger  , der württembergische Finanzminister Dr. Maner, der Völkerbund  , der Oberpräsident der Provinz Hessen­Nassau Haas, der Oberpräsident der Rheinprovinz Fuchs  , der Bürgermeister Frankfurts Graef, der Oberbürgermeister Granzin  ( Offenbach  ), der Oberbürgermeister Dr. Heimerich( Mannheim  ), der Präsident des Deutschen Städtetages Mulert, die Direktion der All­gemeinen Elektrizitätsgesellschaft, der Börsenvorstand zu Frank­ furt   a. M., die Reichsarbeitsgemeinschaft der deutschen   Presse, der furt a. M., die Reichsarbeitsgemeinschaft der deutschen Bresse, der Pressechef der Reichsregierung, der Verein der ausländischen Bresse

in Berlin  .

Unser Genosse Ministerpräsident D. Braun hat in seinem Glüd­wunsch mit Recht die Bedeutung der Frankfurter 3ei tung" für die Aktivierung der südwestdeutschen Demokratie hervorgehoben. Und dieſes historische Verdienst muß in erster Linie dem eigentlichen Schöpfer der Frant­furter Zeitung" Leopold Sonnemann   zugesprochen werden, deſſen hundertsten Geburtstag am 29. Oktober die bürger­liche Demokratie Deutschlands   festlich begangen hat.

Die deutsche Sozialdemokratie hat mohl manchen harten Strauß mit der Frankfurter Zeitung  " durchgefochten, aber niemals hat sie verkannt, daß diese Zeitung im Kampf gegen die reaktionären Mächte des sozialen und politischen Beharrens ihren Mann ge: standen hat. Der Führer der deutschen   Sozialdemokratic, August Bebel  , hat bis zum Eisenacher Kongres 1869 an der Seite Sonne­manns gestanden, der für die Bolitisierung und Demokratifierung der deutschen   Arbeiterbildungsvereine unermüdlich gearbeitet hat. Und was lange Jahre die Arbeitsgemeinschaft zwischen Bebel   und Sonnemann aufrechterhalten hat, das war das tiefe Ver­ständnis Sonnemanns für die drängenden Fragen der Sozialpolitit Sonnemann hat niemals an die Weisheit von St. Manchester geglaubt, und ganz vorurteilsfrei legte er sich für die Fortbildung der Sozialpolitik, für die Staatshilfe ein, als sich das liberale und demokratische Bürgertum noch leidenschaftlich für die bloße Selbsthilfe" im Sinne Schulze- Delizichs ereiferte. Ein großer Teil der Bebelschen Memoiren ist den Beziehungen Bebels zu Sonnemann gewidmet. Aus den von Bebel   abgedruckten Briefen Sonnemanns spricht ein ehrlicher fester Wille, die Arbeiter

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Dieb, schuftiger Halunke, pad dein Bündel und scher dich meg!" Einmal habe ich ihn bei den Haaren gepadt und hab ihm eine ganze Handvoll ausgerissen, als märe es Berg. lnb er minjelte: Ich tu's nie wieder. Das ist das letztemal. Schuld ist nur die vermünschte Here." Ich haue ihn, verwünsche ihn, sag ihm Schimpfmörter, dann aller Anatole Persich:

drehe ich ihm den Rücken und ſtecke das Gesicht unter die Dede. Aber

schließlich halte ich es doch nicht aus und sage ihm:

Erzähle!"

Dann er zählt er. Carlito iſt ein Dumunkopf. Benn ich ihm nicht zu essen gäbe, müßte er verhungern. Er ist faul und feig, mem quch starf mie ein Büffel. Er ist so alt mie ich, fünfundzwanzig Jahre, aber hat noch nie etmas in seinem Leben verdient. Ich habe schon als fleiner Junge gearbeitet und das Geld regnete nur so in meinen Teller. Ich war das einzige kind ohne Beine in der ganzen Stadt. So konnte sich meine Mutter Nacht für Nacht betrinfen. Ehe fie abends megging, mickelte fie mir die Haare um Haarnadein, damit ich am nächsten Morgen Boden hätte, und die Engländerinnen fagten: Welch schönes Kind! Wie schade!" und photographierten mich Carlito hat wie einen Heller verdient, fapiert nichts, versteht feine Arbeit. So ein Halbblut mit großen Kalbsaugen und niedriger Stirn. Und die Weiber, wie toll.

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Eines Tages schmeiße ich ihn heraus und nehme mir einen Alten, der die ganze Nacht huftet und schnauit... Dder, wenn ich einen Blinden finden tönnte... dem würde ich doppelt soviel geben, wie Carlito... Einen Blinden, der nichts sehen kann. Dem mürde id alles erzählen, welche Farbe die Dinge haben und wie man sich freut, wenn man sie ansieht bis er gelb wurde und schrie: ..So halte schon den Mund...."

Aber es hat keinen Sinn, sich das auszumalen. Die Blinden sind felbständig, verdienen auf eigene Faust, die kann man nicht einfach mieten, wie einen Carlito. Und außerdem könnte mich ein Blinder nicht in der Stadt herumfahren und könnte nicht abends mit mir Karten spielen. Manchmal jizen wir bis zwei oder drei Uhr nachts, schwatzen und trinken und lachen über die Leute, die einem Almojen geben. Man muß schon sagen: Dümmere Menschen fann man sich nicht vorstellen. Da kommt einer, und man sieht, er hat Eile, und bleibt stehen und sucht das Geld, und sucht und sucht, oder ein anderer ist schon über die Straße hinüber und fehrt plötzlich um, als hätte er Gewissensbiffe

Armer Esel!" Was anderes fann man jagen über jemand, der fein Geld so wegwirft, ohne Grund? Und je ärmer fie find, je fchlechter angezogen, um so mehr geben sie. Und dann sagen sie noch: Betet für mich."

Als ob ich so dumm wäre, meine Zeit zu verschmenden mit dem Beten für fie. Ich will nicht sagen, daß ich feinen Glauben habe. Das verhüte Allah  ! An Feiertagen bin ich der erste, der Carlito in die Moschee schicht Unp Bein darf er mir dann nicht trinfen, badhfterts, baß ich ihm non meinem etwas gebe, menn ich nicht damit fertig

menne

Rein, nein, an Allah   glaube ich. Bann ich mandal läfterfich

Bücher auf dem Scheiterhaufen

schriften gekämpft, die ihm mißliebig waren. Dabei ist es in früheren Der Gesezgeber hat zu allen Zeiten gegen Bücher oder Drud Zeiten zu Maßnahmen gekommen, die uns heute manchmal nicht nur brutal, sondern vor allem absurd und albern erscheinen. Beliebt rolle spielte dabei der öffentlich maren absolute Sinrichtungen von Büchern. Die Haupt­Scheiterhaufen, dem zumeilen nicht einmal Autor und Drucker Henfer angezündete entgingen. Die Urteile waren in den seltensten Fällen von einem Gerichtshof gefällt. Die absoluten Herrscher jener Zeitalter erließen zumeist Defrete, auf Grund deren der Henker sofort zum Straf­vollzug schreiten konnte.

Dom

Im Jahre 1520 erschien in Neapel   ein auffchenerregendes Buch non Girolamo Morbini, betitelt Rovella e". Seine Sprache, ein ungemein saftiges Latain, etwa gleichrangig der Derb­heit eines Rabelais, dazu sein alles andere als moralischer Inhalt, nerhinderten eigenartigerweise nicht, daß es unter dem Privilegium von Kaiser und Bapst gedruckt wurde. Litherarhistorisch interessant ist es durch die Tatsache, daß der italienische Novellist Strapa­ rola  , dem niemals das geistige Eigentum eines anderen heilig war, auch hieraus eine Anzahl seiner Geschichten gestohlen hat.

Aber weder der Name des weltlichen noch der des geistlichen Herrschers vermochten das Buch zu retten. Eine Anzahl Spigen und Anspielungen darin verlegten die patriotischen Herzen der nea­politanischen Stadtväter: man fällte ein Urteil, und der Scharfrichter verbrannte feierlichst alle erreichbaren Exemplare.

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Durch das hübsche Titelblatt eines anderen Buches, Die Prinzessin Molaharos, Adrianopei bey Thomas Franco 1734", fühlte sich die französische Regierung geärgert und übergab dem Henker das Buch für den Scheiterhaufen, weil mie es im Urteil heißt ,, darunter unter dem bloßen Namen eines Romans ein rechtes Monstrum verborgen wäre, welches alle Prinzipia der Bernunft und Religion verwirft und die abscheulichste Gottesläste rung bis auf unsere allerheiligsten Geheimnisse ausfpeit."

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Berlegtes Sittlichkeitsgefühl gab in England den Anlaß, die Memoires of a Woman of Pleasure"( Erinnerungen einer Lebe dame), deren erfte, oft rechtmäßig und noch öfter unrechtmäßig nachgebrudte Ausgabe 1794 erschien, als überaus objzön und voller Infamien" verbrennen, während man den Verleger, den Buch­handler Drybutter, zum Schandpfahl nerurteilte Star begeguan mir auch mohl bem ersten Fall, da das Berbot eines Buches für dein

or finanzielle Bottede bradhte( ein all, ber heute an der Tages oromg if min anderer Beife. Das Berbot eines Bertes ist ein Retlamemittel zur Förderung des 2bfakes anderer Bücher des

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Die sozialdemokratische Presse tonnte in ihrem harten Existenz­tampfe lange Zeit an eine selbständige Ausgestaltung des Nach­richtendienstes gar nicht denken. Sie schöpfte daher ihre Informatio nen vielfach aus der Frankfurter Zeitung  ", die Sonnemani hier ist die vielgebrauchte und mißbrauchte Wendung wirklich an Plage durch umfassende Auslandskorrespondenzen zu einem mirt­lichen Weltblatt" fortgebildet hatte. Zu dem Stab der Redakteure und Mitarbeiter der Frankfurter Zeitung  " hat die Sozialdemo= fratie viele tapfere und federgewandte Männer gestellt. Wir er wähnen hier nur: Boumar, Bahlteich, Ed. Sad, Karl Hirsch, May Quard usw. Die Gattin von Karl Marr hat übrigens an der Frankfurter Zeitung  " im Feuilletonteil mitgearbeitet. marg unterhielt fich 1875 eingehend mit Sonnemann   auf seiner Rückreise pon Karlsbad   nach London  . Sonnentann ist ein Weil­mann", so schrieb Marx an Friedrich Engels  , dem man jedoch das Bewußtsein seiner Wichtigkeit ansieht. Er fegte mir in längerer Unterredung auseinander, sein Hauptzmed sei, das Kleinbürgertum in die sozialdemokratische Bewegung zu ziehen. Die Finanzkraft feines Blattes liege darin, daß es das anerkannt beste. Börsen- und Handelsblatt von Süddeutschland sei. Ueber den Dienst, den seine Beitung als politischer Kolporteur der Arbeiterpresse liefere, sei er völlig im flaren."

lind

furter Zeitung" der Sozialdemokratie unter dem Sozialisten Die mertvollsten politischen Dienste leistete übrigens die Franf furter Zeitung" der Sozialdemokratie unter dem Sozialisten geleb Bergebens batte sich der Polizeipräsident von Wurmb un das Berbot der Frankfurter Zeitung  " durch das Sozialisten­gesetz bemüht. Die Frankfurter Zeitung  " brachte ein muchtiges Anflagematerial gegen das Polizeiregime Bismards material, das die sozialdemokratische Presse der damaligen Zeit nicht bringen fonnte, wollte sie nicht dem Fallbeil des Sozialisten­gesetzes zum Opfer fallen.

ein Anflage

Heute müssen mir Sazialdemokraten, die mir oft unsere Waffen mit der Frankfurter Zeitung  " gefreuzt haben, offen die Ver= dienste dieser Zeitung um die politische Neugestaltung Deutschlands   eingestehen. Paul Kampffmeyer.  

felben Verfassers). John Cleland  , ein früherer Konsul, hatte dieses Manuskript aus Geldmangel geschrieben und verkauft. Er

fand für sich den Richter milder geſtimmt als für ſein Wert. Da worden war, erhielt er eine lebenslängliche Rente, die ihm ein ein­durch den Brozeß die Aufmerksamkeit auf seine Armut gelenkt faches, aber nicht armseliges Leben sicherstellte.

Im gleichen Jahre schaffte sich der österreichische Kaiser ein mißliebiges Buch durch ein Dekret vom Halse. Das Werk war flugermeise unter einem Pseudonym erschienen; sonst hätte es seinen Berfasser das Leben fosten können. Es nannte sich historisch Gen=

graphische Beschreibung des Königreiches Böhmen  , von Rochezwang reich, besonders in der Erbfolge gekrönte Häupter und erlauchte von Ifecern" und enthielt, gottlose Angriffe gegen das Haus Dester­und der Name des angeblichen BVerfassers an den Galgen geschlagen Kaiser. Der Kaiser verfügte, das Werk sollte öffentlich verbrannt

merden.

Die längste Hängebrücke

Die neue George Washington  - Brüde über den Hudsonfluß, die vom oberen Manhattan   nach Fort Lee   in New Jersen führt, wurde von den Gouverneuren von New York   und New Jersen dieser Tage eröffnet. Gegen 30 000 Personen wohnten der Feierlichkeit bei. Die ersten, die die Brücke von der New- Yorker Seite her über­querten, waren zwei Schuljungen auf Rollschuhen, während von der New- Yersey- Seite her ein Ehepaar mit einem Baby im Kinder­wagen den Zug anführte. Die neue Brücke ist die längste Hänge­brücke der Welt; die Länge des Hauptbogens beträgt 1125 meter, der Fahrweg liegt 80 Meter über dem Fluß. Die Tragepfeiler steigen mehr als 200 Meter über das Wasser empor. Die Brücke fann jährlich von 30 Millionen Fahrzeugen benutzt werden. Sie ist in 4% Jahren mit einem Kostenaufwand von 60 Millionen Dollar gebaut worden, der bis zum Jahre 1950 durch die Abgaben abgedeckt versehen werden kann, wenn sich das Bedürfnis dafür herausstellen sein soll. Die Brüde ist so tonstruiert, daß sie mit einem Dach

sollte.

Der Mldyverbrauch in den europäischen   Ländern ist bei weitem nicht so groß mie in me. ita Die Amerikaner trinten pro Kopf ema ooppelt so viel Milch wie die Europäer. Die Schweden   aller­dings haben einen noch höheren milderbraum.

Bam Sigen und vom Liegen. Die in dem Artifel ,, Gizen Gie richtig?"( Rr. 501) erwähnte ustellung murbe in Sant gemerbehaus Friedmann und Beber, Friedrich Cbert Gtr. 8, neranstaltet.