Einzelbild herunterladen
 
In Ehren Oer Kall Landbank. Ein Beitr Mr sind geschworene Feinde des internationalen kapi- «disraus nur das in Ehren erworbene nationale Kapital kann anerkannt werden!" Freiherr v. Ak e d e m. Chefredak­teur des hugcaberg.Tag". Das in Ehren erworbene nationale Kapital" wir illustrieren diesen Ausspruch eines literarischen Trabanten Hugenbergs am Beispiel der Landban�k. I. Kapitel. Mitte 1323, auf dem Gipfel der Inflationszeit, ist die Land- dank A.-G., Gemeinnützige Siedlungsgesellschaft für die Grenz- mark, in Schwierigkeiten. Eine vor 1918 aufgenommene holländische Guldenschuld kann infolge der Jnflationszustände nicht abgedeckt werden. Der Hugenberg-Konzern  , vertreten durch Ostdeutsche Privatbank A.-G. und die Neuland A.-G., erscheint als Retter. Das Aktienkapital der Landbank beträgt 29 Millionen Mark. Es wird auf 65 Millionen erhöht. Die neuen 45 Millionen Mark Aktien übernimmt die Hugenberg-Gruppe für einen Papiermarkpreis, der in Goldmark umgerechnet genau 43 M. und einige Pfennige aus- macht. Außerdem verpflichtet sich die Hugenberg-Gruppe, die Beträge der Guldenschuld für die Landbank, soweit diese nicht ans eigenem zahlen kann,vorzulegen", d. h. l e i h w e i fe   vorzuschießen. Die Rückzahlung soll aus künftigen Gewinnen der Landbank geschehen die als gemeinnütziges Unternehmen nicht mehr als 5 Proz. Divi- dende verteilen darf, was nun durch diese Klausel umgangen wud. Auf Grund dieser Verpflichtung schießt die Hugenberg-Gruppe im ganzen 199 999 Goldmark vor. Also Kaufpreis für die Aktienimajoritäk von 45 Millionen: 4Z Goldmark in bar und 199 099 Goldmark als rückzahlbarer Vor­schuß. II. Kapitel. Belebt durch die neuen Majoritätsbesitzer, kauft die Landbank im folgenden mehr als 8999 Hektar(33 999 Morgen) Grundbesitz. Kostenpreis: Null.   Es ist Inflation, die enteigneten Vorbesitzer bekommen den zugesprochenen Taxpreis erst, wenn er völlig«nt- wertet ist. Außer den 8999 Hektar erwirbt die Landbank im Eni- eignungsverfahren auch noch als Treuhänderin der Neuland A.-G. die HerrschaftSundische Wiese" auf der Halbinsel Zingst  (Größe 2999 Hektar) für die Neuland. Kaufpreis: Null. Nach Erwerb werden für mehr als«ine Million Gold mark Hypotheken auf dieses Besitztum eingetragen! Als im Jahre 1925 die Goldmarkeröffnungsbilanz für den 1. Januar 1924. festgestellt werden soll, setzt der Aufsichtsrats- Vorsitzende der Landbant, Herr Alfred H u g e n b e r g, im Aufsichts- rat durch, daß das Vermögen der Landbank in der Bilanz mit 3,9 Millionen Mark festgestellt wird. Auf die Papiermarkaktie von 1999 PM. entfallen danach 69 Goldmark neuer Wert, und zwar gleichmäßig auf die vor dem Kriege mit vollem Goldwert einge- zahlten wie auf die im Jahre 1923 neugeschaffenen, für ein Spott- geld erworbenen Papiermarkaktien. Die von der Hugeubcrggruppe für 4Z M. bar und 109 999 ITC. Vorschuß erworbenen 45 Millionen neuer Aktien sollen nach dieser Goldmarkeröffnungsbilanz nunmehr mit 2 799 999(zwei Millionen siebenhunderftausend) Mark aufgewertet werden. In Ehren exmorben-ös nationales Kapital! M. Kapitel. Man hat sich jedoch oerrechnet. Die Flucht in dm Grundstücks trägt der Landbank ebensowenig Früchte, wie den diversen Jnfla- tionskonzernen die Flucht in die Sachwerte genützt hat. Die Kauf- summen sind aufzuwerten. Es fehlt das flüssige Kapital zur Bewirt- schafwng und Besiedlung des meist heruntergewirtschafteten Besitzes. Um der Landbank flüssige Mittel zu verschaffen, legt sich ein Direktor der Landbank auf gewagte Äreditoperationem wivd infolge seiner Sorglosigkeit übers Ohr gehauen. Schaden aus zwei Verlust- gefchäften: nahezu 2 Millionen. Hiernach droht der Landbank in kürzester Zeit Konkurs. Der mächtige Hugenberg- Konzern lehnt eine Hilfsaktion für die Landbank abwegen der voraussichtlich zu geringen Ren- d i t e(Verzinsung)". Hugenberg persönlich läßt verkünden, er würde zur Rettung der Landbank keinen Finger krumm machen. Zum Sanieren bankrotter wirtschaftlicher Unternehmungen ist bekanntlich der Staat da. IV. Kapitel: Hugenberg geht ans Landwirtschaftsministerium und oerlangt einen Zweimillionenkredit zur Sanierung der Landbank. Das Mi- nisterium läßt prüfen, stößt auf die Verlustgeschäfte, lehnt ab. Die Sache erscheint ihm breiizlich. Hugenberg bietet nunmehr dem Ministerium ein größeres Minderheits-Aktienpaket der Landbank zum Kauf an. Der von ihm bzw. der Ostdeutschen Privatbank verlangte Preis für das Paket beträgt rund einundein evicrtel Million Goldmark. (Während das Unternehmen dicht vor dem Konkurs steht, dessen Anmeldung den Aktienwert auf Null sinken lassen würde!) Das Ministerium lehnt kopfschüttelnd diesen Preis ab. Neue Vorschläge Hugenbergs. Ergebnislos. Das Ministerium erklärt, nur für die von der Landbank angesetzten Siedler, aber nicht für die Aktionäre, eingreifen zu wollen. 8. Dezember 1926. Ein letzter Versuch Hugenbergs, den Staat zu gewinnen, scheitert, da Hugenberg jetzt zwar die Aktien billiger hergeben, dafür aber die besten Aktiven aus der Masse der Landbank
erworben" »g zum Hugenberg-Kapiialismus vorher für seinen Konzernbillig kaufen" will. Dies lehntdaS Ministerium ausdrücklich ab. 9. Dezember. Der Aufsichtsratsvorsitzende 5)ugenberg hall vor der Generalversammlung der Landbank eine wütende Hetzrede gegen den Staat, derdie Siedlung preisgebe". Dies ist das Signal zu einer Hetzkampagne der Hugenbergpresse gegen die Preußen- regicrung, die sich bis zum Vorwurf desVerrats am Deutschtum im Osten" steigert. Alles, weil der Staat für die werliosen Aktien des Hugenberg- Konzerns uichl fünfviertel Millionen zum Fenster hinauswerfen will! V. Kapitel: Die Landbank beantragt nunmehr G e s ch ä f t s a u f s i ch t. Eingestandenermaßen ist dies nur ein Mmröver, um den Konkurs, jür den schon ein Anmeideelllwurf vorliegt, noch etwas hinausza- zögern. Das Amtsgericht lehnt den Antrag auf Geschästsaufsicht ab. weil die vorhandenen Mittel der Landbank zur Durchführung der Geschäftsaufsicht nicht ausreichen! Inzwischen wird fieberhaft weiterverhandelt. Die Neuland A.-G., die sich inzwischen von Hugenberg getrennt hat, übernimmt die Vermittlung. Sie weiß warum. Für mehrere Millionen Mark Wechsel, mit denen die Landbant sich bei der Preußi- schen Staatsbank kurzftistige Kredite besorgt hat, tragen das Giro der Neuland. Fällt die Landbank, so wird die Neuland mit hinein- gerissen. Der Staat und die Prövinz Grenzmark   erklären sich schließlich bereit, der Landbank flüssig« Mittel wieder vorzuschießen, falls die öffentliche Hand die Aktienmajorität von 35 Millionen nominal übertragen bekommt, gegen eine Anerkcnnungsgebühr von einer Goldmark pro 1999-Papiermark-Aetie, also für 35 999 Mark ins- gesamt. Zähneknirschend muß Hugenberg hierfür seinteuer erworbenes Paket" herausrücken. Aber er weiß sich zu Helsen  . Zwischen der Neuland, der Landbank und Hugenbergs Ostdeutscher Privatbank ist inzwischen ein inneres Abkommen geschloffen worden, wonach der Hugenberg-Konzern sich vor dem Verkauf aus der Masse der Landbank die wertvollsten Aktiven heraus- nehmen darf und zwar für den gleichen Preis, den er für feine Aktien erhält. Auf deutsch  : je weniger der Hugenberg- Konzern für die Aktien bekommt, desto billiger werden die Aktiven der Landbank an ihn vevramscht. Talsächlich bekommt auf Grund dieser Abmachung hugenberg für 25 999 Mark aus der Masse der Landbank Auswerkungshypo- Iheken im Werle von 89 909 Mark sowie ein Aktienpaket, das mit einem Wert von 249 999 Mark in die Bilanz eingefcht. dessen Wert dem konkursrichier gegenüber vor wenigen Wochen sogar aus 899 999 Mark beziffert war. 3n Ehren erworbenes nationales Kapital. Damit nicht genug: Dem Hugenberg-Konzern   werden alle Verpflichtungen aus der Itebernahme der Guldenschuld erlassen. dagegen für die gezahlten 199 999 Mark noch ein ausdrückliches Rückforderuugsrecht eingeräumt. Alle diese Abmachungen werden sozusagen zwischen Hugenberg und Hugenberg getroffen, nämlich zwischen der zum Hugenberg-Konzern gehörenden Ostdeutschen Privatbank und der Landbank,. deren Aussichtsratsvorsttzender und Majorität�- besitzer Hugenberg ist. Natürlich ist Herr Hugenberg so vorsichtig, sich vom gesamten Aussichtsrat decken zu lassen, der trotz schwerer Bedenken gegen diese Art von Transaktion sie als eine Art Notstandsakt erklärt. DerNotstand" besteht tatsächlich nur darin, daß der Hugenberg-Konzern Leber die Landbank ÄMtfiirs machen als sich einen Extraprofft entgehen läßt. DieseTrans­aktion" hat eine entfernte Aehnltchkell mit Katzenellenbogens Schultheißgeschäften: Die Majoritätsbesitzer verdienen und die Ge- sellschaft bezahlt die Kosten. Das preußische Landwirtschaftsministerium erfährt von dieser Ausschlachtung der Landbank, der es im Dezember 1925 ausdrücklich feine Genehmigung verweigert hat, als Hugenberg das erstemal aufs Tapet brachte, erst nach dem Erwerb der Aktien- Majorität, als die Geschichte vorbei ist! VI. Kapitel. illach Uebernahme der Landbank setzt der Staat eine neue Per- waltung ein. Diese erkennt die bisherige Bilanzierung als Trug- gebäude und nimmt eine Sanierung durch eine radikale Zusammen- legung des Aktienkapitals von 65 Millionen auf 65 000 Mark vor, also 1999 Papiermark gleich eine Goldmark. Aber noch besitzt die Hugenberg-Gruppe ein Minderheits- paket. Sie strengt Anfcchtungsprozeß über Anfechtungsprozeß an. Durch ein halbes Dutzend Klagen wird die Land- dank lahmgelegt. So ertrotzt die Minderheit, daß ihr schließlich im Vergleichswcge der Aktienrest mit 19 Goldmark pro Aktie abgenommen wird. Sie hat sich auf diese Weise noch einen Trostpreis von rund 199 990 Mark erschnappt. Immerhin, der Hugenberg-Konzern   kann folgende Rechnung aufstellen: 42 Goldmark als Varanzahlung in dies Geschäft herein- gesteckk, außerdem noch 199 999 Mark vorgeschossen, für die ihm aber ein Rückforderungsrechl zustehi. Erholten dafür: 25 999 Mark Aklienkoufpreis, 190 999 Mac? Nachzahlung im Vergleichswege, ein Aktienpaket im werte von 242 999 Mark, Anfwertungshypotheken im Werte von S9 999 Mark, insgesamt rund eine halbe Million. 42 Mark gegeben, 199 999 Mark geliehen einmal beinahe pleite gemacht, eine halbe Million verdient! Das ist das in Ehren erworbene nationale Kapital?
zweitens, daß die sogenannten fixen Kosten einen eben» >o bedeutenden, oft noch bedeutenderen Teil der Gesteh n is- kosten ausmachen; drittens, daß der A n t e i l der fixe« Kosten um so größer wird, je mehr der Amteil der Lohnkosten sinkt. Anders ausgedrückt: Je mehr die Löhne gesenkt werden, desto schiwerer wird die Produktion belastet durch die fixen Kosten und desto mehr sinkt die Rentabilität infolge des Sinkens des Absatzes. Wo ist der Ausweg aus diesem fehlerhaften Zirkel: Lohnsenkung Senkung der Kaufkraft Sinken der Ren­tabilität? Von einer Senkung der Gestehungskosten etwa durch eine Senkung des Zinssatzes und der Steuern kann gegenwärtig nicht die Rede sein. So bleibt eben nur das Mittel, das zu allen Krisenzeitsn wohl oder übel ange- wandt werden mußte: einradikalerKapitalschnitt, die Abschreibung der Fehlrationalisierung und der Ueber- kapitalisierung, die Beseitigung der Fiktion einer Rentabilitäts- forderung, die längst jede tatsächliche Berechtigung verloren hat wenn sie überhaupt jemals vorhanden war. Ist also die Koppelung von Preis- und Lohnabbau falsch, so ist die einseitige Lohnsenkung Verhängnis- voll. Auf Kosten des Verbrauchs ist in den Jahren wäh- rend und seit der Inflation die sogenannte Kapitalbildung vorgenommen worden, d. h. das Kapital wurde fehl angelegt oder höher bewertet, als es seinem tatsächlichen Wert ent- sprach. Diese Fehlanlagen und diese Ueberkapitalisierung müssen abgeschrieben werden. Dann wird auch eine Preis- ermäßigung, eine Steigerung der Kaufkraft eintreten und damit, durch Steigerung der Produktion, auch wieder die Rentabilität hergestellt sein.
Gihung des Preußenkabinetts. Oer Haushalt Anfang Dezember vor dem Staatsrat. Unier dem Vorsitz des Ministerpräsidenten Braun tagte das preußische Kabinett am Freitagnachmittag von 16 Uhr bis etwa i8K Uhr. Das Kabinett hat sich grundsätzlich dahingehend geeinigt, den Haushalt mit Rücksicht auf die Schwere der Zeit in diesem Jahr besonders früh einzubringen. Der Haushaltsplan dürfte bereits Anfang Dezember dem Staatsrat zugeleitet werden, so daß der Landtag den Plan schon vor Weihnachten   in erster Lesung be- Händeln kann. Im Anschluß an die Kabinettssitzung fand dann noch eine Ehefstefprechung statt.
Ltnternehmer zur Wirffchastspolitik. Präsidialtagung des Reichsverbandes der deutschen   Industrie Am Donnerstag tagte, zum erstenmal unter dem neuen Vor- fitzenden Herrn Krupp von Bohlen und Halbach das Präsidium deS Reichsoerbandes der deutschen   Industrie. Der vom Verband veröffentlichte Sitzungsbericht schweigt wie immer über alles, was jetzt.die deutsche Oeffentlichkeit wirklich interessiert. Er sagt kein Wort über die Stellung der deutschen   Unternehmer zu den Ent- scheidungen, die die Reichsregierung im Anschluß an die Tagung des Wirtschajtsbeirates beschließen wird. Die oolk- und Wirtschaft- schädigende Devisenflucht wird indirekt durch die Feststellung gutgsheißen, daß die Reichsbank erst dann im wünschenswerten Ausmaß Devisen«hallen werde, wenn das Währungsrisiko durch die Wiedereinführung des Vörsenterminhandsks abgedeckt werden können. Freilich horcht man auf, wenn im Anschluß an einen Bericht von Dr. Kastt die Wichtigkeit der Frage betont wird, daß endlich die Anpassung der deutschen Erzeugungskoste'n an den durch das Vorgehen Englands verschärften internationalen Wellbewcrb erfolgen müsse. Wenn das nicht durch internationale Zusammenarbeit geschehen kann, müsse Deutschland   unbedingt eine tatkräftige Initiative entfallen. Da diese internattonale Zusammen- arbeit auch vom Reichsverband kaum sehr bald erwartet werden kann, liegt hier eine ver st eckte sazialreattionäre Auf- forderung des Reichsvcrbandes an den Wirt- f ch a f t s b e i r a t. Eine tatkräftige Initiative Deutschlands   sei auch in der Tri- butfragc notwendig, nachdem durch die Verhandlungen zwischen Hoover und Laval Deutschland die Initiative zugeschoben sei. Von neuen: wird erfreulicherweise in der Währungsfrage betont, daß Deutschland   nach Auffassung des Präsidiums des Reichsver- bandss dem englischen Beispiel nicht folgen dürfe. Jedes Experi- ment auf währungspolitischcin Gebiet sei ein Verbrechern Am Freitag vormittag haben Krupp von Bohlen und Halbach, Frowein, Dr. Siloerberg. Hans Kraemer  , Dr. Kastl und Dr. Herl« dem Reichswirt schaftsmi- n i st e r ihre Forderungen vorgetragen. Wie die Razis Arbeiter sehen... Gesindel Banditen Llngeziefer. Einer blutrünstigen Schilderung desAngriff" über die Braun- schweizer Vorfälle entnehmen wir folgende Sätze: Zwei Gassen münden auf den Markt, aus der Allstadt kommend. Und in diesen Gassen Gesindel der übelsten Art in schwarzen Hausen.... Man müßte die ganze Altstadt niederreißen, um den Banditen beizukommen. Wie Ungeziefer hocken sie in ihren Schlupfwinkeln.... Di« ganze Altstadt wimmelt von vertiertem Gesindel, die gemeinsten Vertreter der Unterwell geben sich ein Stelldichein." So sieht ein Nazi die Bewohner eines Arbeiterviertels, so druckt es das Organ dieserArbeiterpartei".
Seydewih blieb zu Hause. In Bramischweig keine Ehancen für ihn. Braunschweig  . 30. Oktober(Eigenbericht.) ' Am Donnerstagabend sollte sich Seydewitz seinem hiesigen spär- liehen Anhang in einer öffentlichen Kundgebung der Spalt  « vor- stellen.- W e r nicht kam-und seine Getreuen enttäuschte, war Seydewitz. Die Versammlung wurde deshalb von den Kam- mu nisten übernommen und zu Ende geführt.
yenHeaienrng dev Präsidenten Tempel. Das sächsische Gesamt- Ministerium hat beschlossen, den Präsidenten Tempel der Landes- Versicherungsanstalt Sachsen mit Wirkung vom 1. November 1931 ab in den einstweiligen Ruhestand zu versetzen.
Bessere Sieuereingänge. Aber noch weit unter dem Voranschlag. In den Monaten Juli bis September, dem zweiten Quartal des ab 1. April lausenden Finanzjahres 1931/32. sind nach dem jetzt vorliegenden Bericht des Reichsfinanzmini st eriums an Besitz- und Vertehrssteuern 1,39 Milliarden, an Zöllen und Ver- brauchsabgaben 737,5 Millionen, insgesamt also 2 939,3 Millionen Mark aufgekommen. In dem ersten Vierteljahr des laufenden Finanzjahres von April bis Juni, betrug das Aufkommen an Steuern, Zöllen und Derbrauchsabgaben dagegen nur knapp 1898 Millionen Mark. Mithin hat sich in dem letzten Quartal das Steueraufkommen um 231,4 Millionen erhöht. Da in dem Voranjchlaq für den Reichshaushalt die gesamten Jahreseinnahmen auf 8,96 Milliarden angesetzt sind, ergibt sich in den abgelaufenen sechs Monaten April bis September ein Steuerausfall von annähernd 649 Millionen Mark.
Inwieweit in den folgenden Monaten die Besserung der Steuereingänge anhalten wird, maß abgewartet werden. Da die durch Notverordnung festgesetzte Krisensteuer erst vom Juli dieses Jahres an erhoben wird, kann damit gerechnet werden, daß trotz der weiteren Verschärfung der Wirtschaftslage der Tief- stand der Steuereingänge in den Monaten Mai bis Juli 1931 nicht wieder erreicht wird.
Thomas-Pension gestrichen. Als Thomas bei. der Bildung der Nationalregicrung das Staatsfekletariat für die Kolonien übernahm und seine Stellung als Generalsekretär der Eifenbahnergewertschast aufgab, hatte der Bollzugsausschuß dies« Gewerkschaft beschlossen, sein« Pension zu streichen. Thomas legte bei den Vertretern der Gewerkschaft gegen diesen Beschluß Berufung ein. Jetzt hat die Konferenz der Gewerkschaftsvertreter, aus, der Thomas die von ibm eingenommene Haltung verteidigte, den Beschluß des Vollzugsaus- schusses, gebilligt. Thomas verliert somit seine Pension, die sich auf .mehr als 599 Pfund Sterling im Jahr belaufen hätte.