Nr. 511 48. Jahrgang
Sonnabend, 31. Oftober 1931
Von Rocsicke zu Katzenellenbogen.- Brauereiarbeiter haben das Wort. Mart bazu. Diese Gelder wurden in eine Pensionskaffe
Der Schultheiß- Bahenhofer- Standal lenkt die Aufmerksamkeit auf die Entstehung des großen Unternehmens, das mit der Entwicklung und der Geschichte Berlins eng verbunden ist.
Im Jahre 1864 verfaufte Jobst Schultheiß seine Brauerei an den Kaufmann Adolf Roesicke , der die Leitung des Unternehmens seinem damals noch nicht 20 Jahre alten Sohne Richard Roejicke übertrug. In jenem Jahre, also 1864, war das Schultheißsche Unternehmen gerade noch als Mittelbetrieb anzusprechen, ohne jede Verwendung maschineller Kraft, aber als fast 40 Jahre später, 1903, Richard Roefide die Augen schloß, da ſtand die Schultheiß- Brauerei als ein Weltunternehmen da, mit der unbestrittenen Führung in der norddeutschen Brauindustrie, mit einer finanziellen Fundierung von vorbildlicher Solidität und einer maschinellen Ausrüstung, die alles benutzte, was die junge Technik des Brauwesens ersonnen
hatte.
Als wir dieser Tage mit den Schultheiß- Arbeitern in die Kantine gingen und uns für 30 Pfennig eine große Schüssel mit Roulade, Gemüsebeilage, Kartoffeln, Gurtenscheiben und einer halben Tomate geben ließen, da sagten die Arbeiter, daß das auch das Wert Roefices wäre, dieses Mittagessen für 30 Pfennig und als wir zurückfragten, ob sie denn den alten Roefice noch gekannt haben, da meinten sie beinahe etwas pifiert: ,, Na, ob wir ihn gekannt haben!" Alle haben sie ihn gekannt, wenn der kleine Mann mit dem Spitzbart durch den Betrieb ging und in jede Ecke sah, sich Notizen auf seiner Manschette machte, jener Mann, der immer noch Beit hatte, als freifinniger Abgeordneter den Wahlkreis Dessau im deutschen Reichstag zu vertreten. Sein Gegenspieler in der Politik war sein Bruder Dr. Gustav Roejice, jener Vorsitzender vom Bund der Landwirte, der als Konservativer gleichfalls in deut schen Reichstag faß. Dabei waren es nicht die uninteressantesten Tage im Parlament, wenn an der Rednertafel hinter dem Präfidentensiz die Namen beider Roefides aufgezogen wurden, wobei zuletzt 1902. der konservative Bruder Gustan für die Zollvor Richard gegen die sprach.
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schäftsjahr vor dem Weltkriege war die Produktion auf 1700 000 Hettoliter Bier gestiegen. In jenem Jahr 1913 fonnte dann aud die Bazenhofer- Brauerei erstmalig einen Jahresobsah von einer Million Hektolitern Bier erzielen, nachdem man sich 1871 noch mit Inappen 30 000 hektolitern begnügen mußte.
Im gleichen Schritt und Tritt mit dieser enormen Steigerung der Produktion ging die Ausdehnungspolitik beider Brauereien, die heute als Schultheiß- Bazenhofer Brauerei 2.-G. zu samengeschlossen allein in ihren Berliner Betrieben über 3000 gewerblichen Arbeitern Lohn und Brot geben, wozu noch 1000 An gestellte kommen dürften. 1891 ging die Tivoli- Brauerei in Schultheiß auf, dann die Brauerei„ Zum Waldschlößchen" in Dessau ( 1896), Borussia- Brauerei in Niederschöneweide ( 1898), Brauerei Pfeiferhof in Breslau ( 1910) und schließlich die Berliner Unions- Brauerei, die im Februar 1914 mit dem Schultheiß- Unternehmen fusioniert wurde. Nicht viel geringer war die Ausdehnungspolitik bei Bazenhofer, die 1887 die Leu'sche Brauerei in Spandau ankaufte, im gleichen Jahr noch die Schloßbrauerei in Fürstenwalde dazu und 1909 erfolgte die Fusion mit der Aktienbrauerei Moabit .
Mancherlei Gutes hatte der alte Roesicke geschaffen.
Wir fragten dann die Arbeiter von Schultheiß- Bazenhofer, ob sie denn auch einmal den Herrn Ludwig Katzenellenbogen zu Gesicht bekommen hätten. Nein", sagten sie ,,, den hat noch keiner gesehen, was soll denn der auch hier, der kann doch kein Bier brauen. Und die Arbeiter fügten hinzu, daß sie allerdings insofern etwas vom Kommen des Herrn Kazenellenbogen verspürt hätten, als bei seinem Erscheinen langsam ein schärferer, arbeiterfeindlicher Wind zu wehen begann. Denn sowohl im alten Schultheiß- mie im alten Pazenhofer- Betrieb waren Einrichtungen für die Arbeiter geschaffen worden, die ihresgleichen in Deutschland suchen konnten. Bei Schultheiß war der Förderer dieser Dinge Roesicke und bei
Bazenhofer Friedrich Goldschmidt, der eine Zeitlang ebenfalls im Reichstag und später im Preußischen Abgeordnetenhause saß. Die alten Schultheiß- Arbeiter haben uns darüber folgendes erzählt: Wer ein Jahr im Betrieb war, befam über den Tariflohn noch 2 Mark in der Woche dazu, wer über drei Jahre im Betrieb war, gesteckt und zum Sag der jeweiligen Jahresdividende von Schultheiß verzinst. Waren nun die Arbeiter bei Schultheiß alt und grau geworden, bekamen sie ihre 5000 Mart aufs Breit gezahlt. Es braucht dabei feiner aufzustehen und aus den bekannten„ prinzipiellen Ermägungen heraus" wegen dieser Werksparkassen mit dem Finger zu drohen; die Arbeiter haben dieser Einrichtung Richard Roejickes längst ihren Segen gegeben. Dann ist noch eine Unterstützungstasse da, in die muß die Direktion Geld einzahlen, das der Ar beiterrat verwaltet.„ Wenn einem Kollegen also einmal ein linglii zuſtößt, dann kann er mit seinem Unterstützungsgesuch zum Arbeiterrat gehen, mit dem rebet er lieber als mit dem Direktor", fagen die Kollegen. Oder die Kinderheime. In diese Heime bringen die Arbeiterfrauen von Schultheiß- Pazenhofer morgens ihre Kinder. Da ist eine Kindergärtnerin, die paßt auf die Kinder auf und sie sind von der Straße weg. Schließlich die Kantine. Hierfür stellt Schultheiß- Bazenhofer den Schankraum, den Eiskeller, das Personal und die Gewürze. Was für Gewürze denn", fragten wir, Gewürzförner?" ,, Ja, die auch, alles, was an Zutaten zum Essen gebraucht wird, Dei, Essig, Pfeffer, Mostrich, damit der 30- Pfennig- Preis für das Mittagessen herauskommt." Und wenn wir den letzten Geschäftsbericht von Schultheiß- Bazenhofer nadhschlagen, dann finden wir in der Bilanz vom 31. August 1930 einen Wohlfahrtsfonds von 1232 905,21 M. und für die BeamtenPensionskasse einen Betrag von 2540 285,39 M.
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Ohne daß man schließlich noch einmal die langatmige Bejchidyte des Berliner Bierboytotts vom Jahre 1894 aufrührt, hatte dieser erbitterte Machikampf zwischen der Berliner Arbeiterschaft und dem Braukapital doch den Erfolg gehabt, daß am 1. Jamuar 1895 der paritätische Arbeitsnachweis für die Berliner Ringbrauereien geschaffen wurde. Unter dem Friedensprotokoll standen die Unterschriften Paul Singers für die Arbeiter, Richard Roesides für die Brauherren und Dr. Freunds als Unparteiischen, eines Mannes, der sich außerordentlich um die Schaffung der Berliner Arbeitsnachweise verdient gemacht hat. Es war Roefide gelungen, seinen Kollegen Brauereibefizern die Einrichtung dieses Nachweises zu er mit
Einundzwanzig Jahre hat dann noch der Bustar en Richard fiber. Festgemauert in der Erden? duſammen, das Statut cusgearbeitet und im Jahre 1905 murde
über
lebt, als der erftere feine Unterschrift unter die Rentenbankscheine gesetzt hatte, legte sich der alte Mann hin, um zu sterben.
Bayrisch Bier in der Weißbierstadt.
Um die Mitte des vorigen Jahrhunderts war es noch ein Wagnis, in Berlin , der Stadt des Weißbiers, bayrisch Bier zu brauen. Den Anfang damit hat im Jahre 1842 der Apotheker August Heinrich Brell gemacht, der im Hause Neue Jafobstraße 26 einen Brauereibetrieb einrichtete mit eigenem Sudhaus nebst Kühlschiff, was für die damalige Zeit, wo sich die Berliner Brauereien noch mit einigen Rufen, einem Kessel und ein paar Fässern als einzigen Geräten behalfen, etwas bedeutete. Dieser Apothefer aus der Neuen Jakobstraße 26 schenkte sein Bier auch gleich aus und als er starb, ging fein Unternehmen an den Herrn Jobst Schultheiß über, der dann mit seinen 10 000 hektolitern bayrisch Bier, die er 1860 braute, dem untergärigen Bier endgültig seinen Platz in der Reichshauptstadt erobert hatte. Neben dem Herrn Schultheiß wurde das im Jahre 1855 gegründete Unternehmen des Herrn Georg Pazenhofer, der seinen Laden in der Neuen Königstraße hatte, groß und größer.
Es ging beiden Unternehmen gut, bei Schultheiß sank von 1896 bis 1913 die Dividende nie unter 14 Proz. und die PazenhoferBrauerei konnte in der gleichen Zeit auch immer Dividenden herauswirtschaften, die zwischen 11 und 15 Proz. lagen. Bereits am 20. August 1904 fonnte man bei Schultheiß den Tag festlich begehen, an dem zum ersten Male innerhalb eines Jahres eine Million Hektoliter Bier zum Ausstoß gefommen waren und im letzten Ge
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Feunilie Soviet
Roman ven Elfe Mobus
,, Seitdem das Kind da ist, hat sie sich ganz verwandelt." Frau Loriot trat leise neben die Kreuzwirtin und jah hinaus. Sie wird Dolf niemals vergessen, solange fie lebt, und sie wird diese Lücke vielleicht niemals wieder ausfüllen können. Aber sie ist doch wieder zum Kind geworden, das sie ihren acht Jahren nach sein muß, und sie fängt wieder an zu lachen." Leise summende Töne flangen zu den beiden Frauen herüber, Germaines glockenhelle Stimme flang verhalten und behutsam:
Maria fizt am Rosenhag und wiegt ihr Jesuskind. Durch die Blätter leise meht der marme Sommermind. zu ihren Füßen singt ein buntes Bögelein. Schlafe nun füße, schlafe nun ein.
Hold ist dein Lächeln, holder deines Schlummers Luft. Leg dein müdes Köpfchen fest an deiner Mutter Brust. Neig dein müdes Köpfchen. Schläfft du, ruht die ganze Welt. Gottes Auge machet, blickt auf dich vom Himmelszelt. Schlaf, Kindlein, süße, schlafe nun ein. Germaine hat ein außergewöhnliches musikalisches Gedächtnis", sagte Frau Loriot leise. Es ist schade, daß sie immer noch feinen regelrechten Unterricht bekommen hat. Wenn sie eine Melodie irgendwo gehört hat, dann kann sie mühelos sie wiedergeben. Sie hat die Musikalität meines Mannes geerbt."
Die Kreuzwirtin hatte die Hände gefaltet. So ein wunderschöns Lied" sagte sie ergriffen. ,, Un find doch gar net fromm und glaube net an die Gottesmutter! Aber unjer Herrgott wird scho wisse, warum er dem Kind grad sell Lied in den Mund gelegt hat sell wird scho fei besondere Be wandtnis habe... Sie lächelte geheimnisvoll in sich hinein. Germaine miegte unermüdlich die schwere Holzwiege hin und her, in der seit Jahrhunderten die Kinder des jeweiligen Krenzmirtes ihre ersten Monate verbracht hatten. Mit glücklichem Lächeln betrachtete sie das zarte fleine Gesicht,
Selbst ein festfundamentierter und im Asphalt verankerter Verkehrspfahl vermag dem Ansturm eines rasenden Autos nicht standzuhalten. Solch ein umgefahrenes Verkehrszeichen ist in Berlin kein ungewohnter Anblick mehr. Wie mag aber wohl das arme Auto nach dem Anprall ausgesehen haben?
über das der Schlaf einen warmen Schimmer gebreitet hatte. Es war ihr immer noch alles wie ein Wunder.
,, Dolf fonnte es nicht mehr mit ansehen, daß du immer blässer und schmäler wirst!" hatte die Mutter zu ihr gesagt. Denn Dolf ist jetzt droben bei seinen Sternen und sieht immer auf dich herab. Und als es gar nicht besser wurde, da hat er dir ein anderes Brüderchen geschickt, damit du nicht mehr so allein bist. Und die Lehrersfrau hatte ihr schon an jenem Abend etwas Aehnliches gesagt.
Aber seltsam und unbegreiflich war es doch. Germaine ahnte dunkel einen geheimnisvollen Zusammenhang zwischen Vater, Mutter und diesem Kind, sie hatte auch sofort gefühlt, daß die Krankheit der Mutter mit dem kleinen Bruder eng verbunden war. eng verbunden war. Aber diese Gedanken traten immer wieder zurück hinter dem großen Erlebnis, das der kleine Neuankömmling ihr beschert hatte, der wie ein Wunder in ihr Leben eingriff.
Ob Dolf wirklich das für sie getan hatte? War der Tod doch nicht nur Verzweiflung und Leere? Aber wie konnte Dolf, den sie tot hatte liegen sehen, noch sehen und fühlen, mie es mit ihr stand? Das war doch unmöglich. Aber da mar mieder die geheimnisvolle Scheu, die sie abhielt, die Mutter noch einmal genauer zu befragen.
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Germaine hielt im Schaufeln inne und sah dem kleinen Bruder aufmerksam ins Gesicht. Ja ohne Zweifel ähnelte er Dolf. Die hohe Stirn und die schmale, feingeschnittene Naje- nur das helle, flaumige Haar unterschied ihn. Dolf war dunkel gewesen wie der Bater. Wieder verglich sie 3ug um 3ug. Sie fonnte sich nicht satt sehen.
Durch das Aufhören der sanften, schaufelnden Bewegungen ermachte die Kleine. Langsam öffnete er die Augen und sah die Schwester an. Germains Herz klopfte stark und por hell vor Frende. Ja, das waren Dolfs Augen. Genau so warm und ernst hatten fie die dunklen Augen des Bruders angeblidt. Sie atmete tief auf.
Aber nun verzog sich das Gesicht des Kleinen. Ein dünnes Quäten, das sich immer mehr steigerte, tam aus dem fleinen roten Mund. Borsichtig nahm Germaine das Kind heraus und wiegte es in den Armen. Sie lachte es an und streichelte es fanft, sie schnitt luftige Gesichter, um es ab zulenten. Aber sie hatte heute feinen Erfolg. Er schrie aus Leibesfräften und strampelte.
Da beugte sich die Kreuzwirtin nach einem verständnis vollen Blick mit Frau Loriot resolut aus dem Fenster und rief: Germänle, bring ihn rauf! Er muß zu trinte friege!"
dann mit Hilfe Rosickes, ehe er die Augen schloß, das Einigungsamt für die Berliner Brauindustrie geschaffen, einer Art ersten Vorläufers des heutigen Schlichtungswesens.
Katzenellenbogen kommt.
Jahrzehnte beschaulicher Prosperität find seitdem ins Land ge-. zogen, bis Herr Ludwig Kazenellenbogen seinen Einzug hielt und der Tag zur Neige ging. So gesund ansonsten die SchultheißBazenhofer- Brauerei ist. Aber... mas haben wir mit 3ement zu hun", fragen die Arbeiter, mas mit Holzinteressen und was mit der Glasindustrie?"
Eine private
., Berbilligtes Brot, verbilligte Kartoffeln." Hilfsaktion. Wie uns zahlreiche Anfragen zeigen, sind über die Hilfsaktion des Bädereigewerbes und des Kartoffelhandels in der Bevölkerung irrige Auffassungen entstanden. Es handelt fich hierbei, mie uns mitgeteilt wird, um eine freiwillige Winterhilfsaktion der beteiligten Handelszweige, die die Verbilligung selber tragen. Um den Verkaufsstellen die Sicherheit zu geben, daß die Verbilligung nicht von Unberechtigten in Anspruch genommen werden kann, haben sich die Arbeitsämter und die Wohlfahrtsämter bereit erklärt, allen Unterstützungsempfängern Ausweisfarten, die zum Bezug von verbilligtem Brot und von verbilligten Kartoffeln berechtigen, auszuhändigen( blaue Brotkarten, grüne Kartoffelfarten). Im übrigen haben die genannten Aemter mit der Hilfsaktion nichts zu tun.
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Was wissen die Kinder der Weltstädte, die heranwachsenden kleinen Bewohner Berlins und Landons, Paris und Nem Yorks von den Schönheiten der kleinen Städte, der einstmaligen Ansiedelungen im Schutz alter Burgen, deren Trümmer jetzt von Efen und Unkraut bedeckt sind! Hier sind noch Rejte alter Stadtmauern, da gibt es noch geheimnisvolle zerfallene Tore und Türme, fleine Seen und Tümpel, in denen die Frösche quaken und die Kaulquappen gemächt= lich hin- und herschwimmen. Und wenige Schritte weiter steht groß und still der Wald, und die Kinder können dort, als Indianer verkleidet, Zelte aufschlagen und Höhlen graben, sie können ein Lagerleben verwirklichen, wie es sich nur die kühnste Phantasie erträumte.
Stundenlang fann man durch das niedere, wuchernde Gesträuch klettern, nach verwischten Spuren aus der Zeit davon träumen, wie es damals auf der Welt zugegangen sein der jahrtausendealten Besiedelung des Landes suchen und mag. Und wenn man dann eine halbe Stunde durch den Wald wandert, ins Dorf, das heute immer mehr zur Vorstadt wird, dann wohnt dort noch ein alter Schäfer, der heute das Gnadenbrot der Gemeinde ißt und sich nicht mehr so recht hineinfinden fann in die moderne Zeit.
Aber menn Germaine und Walter, deren Eltern und
Großeltern mütterlicherseits er gut fannte, ihn besuchen, dann wird er langsam gesprächig und führt die Kinder mit geheimnisvoller Miene zu der alten Truhe, die einen Ehrenplatz in dem kümmerlichen Zimmer des Armenhauses erhalten hat. Und dann holt er seltsame Gefäße heraus, Töpfe und Schalen aus Ton, die er noch von seinem Vater erhalten hat, und Germaine darf sie dem kleinen Bruder in die Hand geben. Als sie gefunden wurden, waren es zerbrochene Scherben, aber der Schäfer hat sie fargsam zusammengefittet, fo bab fie wieder die gleiche Form haben, die einst der unbekannte, namenlose Künstler vor zwei Jahrtausenden schuf. Und da find rostige Klingen und bearbeitete Steine, von denen der Schäfer ebenfalls wunderliche Geschichten zu erzählen weiß.
Und wenn die Geschwister dann in der Abenddanumerung durch den Wald nach Hause wandern, auf der alten Römerstraße, die heute eine breite, gepflegte Chauffee ist, dann erzählt Germaine dem Bruder von gepanzerten Menschen, die einst hier entlang zogen, von grausamen Kriegen, non blutigen Kämpfen, von Best und Cholera, von ( Fortsetzung folgt.) Elend und Berzweiflung.