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Entscheidungskampf um Tarifvertrag

Schwenkt Stegerwald in die Unternehmerfront ein?

Im Baugewerbe spielt sich zur Zeit ein bedeutungsvoller Kampf ab. Der Schauplah diefes Kampfes ist das Reichs arbeitsministerium und das Kampfobjekt der Zarif Dertragsgedante.

Die Bauarbeiter kämpfen in diesem Kampf gegen zwei Fronten gegen die Unternehmer und gegen das Mini­sterium. Die Unternehmer wollen vom Tarifvertrag los und das Ministerium will den Tarifvertrag der Bauarbeiter lösen. Die Unternehmer glauben, die Deffentlichkeit sei durch den Trugschluß, von einem erneuten Lohnabbau eine Belebung der Bautätigkeit zu erwarten, genügend aufgeputscht. Sie halten die Bauarbeiter für isoliert und mürbe und darum für ein ge­cignetes Objekt einer Kraftprobe im Kampf um den Tarifvertrag.

Und das Ministerium? Es will die Bauarbeiterlöhne auf eine ,, vertragliche Grundlage stellen, obwohl sie bis zum 2. März tarifvertraglich geregelt sind. Der Sinn der zum Zweck eines Bruchs des Tarifvertrags von den Unternehmern miß­brauchten Protokollnotiz mar und ist, daß nur im Fall des Fehlens der Allgemeinverbindlichkeit in einzelnen Orten oder Gebieten neu verhandelt werden kann.

In den neuen Besprechungen im Ministerium haben die Ge­merfschaftler noch einmal mit aller Klarheit ihren Standpunkt dar gelegt. Sie feien

zu allen Zeiten tariftreu

acwefen. Sie hätten die Friedenspflicht auch dann gehalten, wenn zeitweilig oder vorübergehend Bewegungsfreiheit vielleicht größere Borteile gebracht hätte. Der gleichen Pflicht unterlägen nunmehr auch die Unternehmer. Das Reichsarbeitsministerium habe zu be­meifen, ob Treu und Glauben noch Geltung haben, oder ob ein Vertrauensbruch schlimmster Art begangen werden darf. Die Unternehmer erflärten, es sei ihr Wille, unter allen Umständen von den Tariflöhnen loszukommen. Der Bahn, durch Lohnabbau die Wirtschaft zu sanieren, hält sie noch immer gefangen. Augenscheinlich hoffen sie auf Hilfe vom Wirtschaftsbeirat. Mit der berüchtigten Formel der Formel der Kriegszeit: Not fennt fein Gebot", wollen fie mieder alles zer

03010

So geht es nicht weiter!

Die Hungerlöhne bei der Reichspost.

Uns mird geschrieben: Der am Dienstag gefällte Schiedsspruch für die Reichspostarbeiter, der einen Lohnabbau von durchschnittlich

schlagen, was seit zehn Jahren mühsam aufgebaut worden ist. Sie wollen den Rechtsgedanten zertreten, weil sie fich jet starf und mächtig fühlen.

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Selbstverständlich wollen die Bezirks- und Unterbezirfsorgane der Unternehmerverbände in der Provinz vor den Berlinern", d. h. vor den zentralen Leitungen nicht zurüdstehen. Im Gegenteil: fie mollen den Berlinern" zeigen, daß sie viel weniger schlapp" sind. Daher wird mit dem Austritt aus der Zentralorganisation gedroht, mobei man nebenbei damit rechnet, durch den Austriit Stroffreiheit zu gewinnen und von den Bestimmungen der Tarif= verträge loszukommen, obgleich man die Rechtsgültigkeit der Ber­träge mit seiner eigenen Unterschrift anerkannt het.

Unter Tarifbruch, mit Hilfe des Arbeitsministers, will man die im Frühjahr gefenften Löhne nochmals um 18 bis 50 Proz. abbauen.

Sn Ostpreußen sollen nach dem Willen der Unternehmer die Löhne für Facharbeiter um 18 bis 32 Broz. gesenkt werden, für Hilfsarbeiter noch tiefer. In Pommern verlangt man ,, nur" einen Abbau von 25 Proz., in Schlesien einen um 26 bis 41 Broz., in Brandenburg einen Abbau bis zu 25 Proz. In Sachsen- Anhalt fordern die Unternehmer einen Abbau von 30 bis 50 Pro3. In Baden will man bis Weihnachten gnädigst den Lohn vom 1. Juli 1914 mit einigen Prozent Aufschlag zugestehen und als Neujahrsgeschent dann eine weitere Lohnabbau­forderung den Bauarbeitern überreichen. In der Pfalz fordern die Unternehmer 40 Broz. Lohnabbau. Bayern will sich mit 30 Broz. ,, begnügen". Das Trommelfeuer gegen die Bau orbeiter ist also im vallen Gang. Der Angriff übertrifft an Rüd sichtslosigkeit alles, was man bisher erlebte.

Die Bauarbeiter fämpfen um die Frage, ob fünftig Tarif perträge noch gehalten werden. Sie fämpfen um die Erhaltung der Grundrechte der Arbeiter, um die Er­haltung des Kollettivarbeitsvertrages, der einzig und allein den Arbeitern erst die Möglichkeit gibt, sich gegenüber dem Kapitalis­mus zu behaupten. Nicht nur die Bauarbeiter, alle Arbeiter geht es an, was sich jetzt im Baugewerbe abspielt.

an, in der aufs schärfste gegen die Abbaumaßnahmen der Unter­nehmer protestiert und allen Berufsangehörigen zur Pflicht gemacht mird, das Eingehen von neuen Arbeitsverhältnissen auf der Basis abzulehnen.

der Unternehmerforderungen, insbesondere die Affordarbeit, ftrift

Durch die vermehrte Anwendung der Maschinen merden 20 bis 25 Proz der gelernten Handwerter überflüssig.

Auch im Baugewerbe mill man die Löhne noch mehr verkürzen. Da der Tarifvertrag jedoch bis zum 2. März 1931 läuft, foll der Reichsarbeitsminister dem Lohnabkommen schon zum 15. November ein Ende machen. Der Reichsarbeitsminister, der die Parteien wiederum zu einer Besprechung geladen hat, fordert von den Bauarbeitern die Einsicht, daß ihre Löhne zu hoch" sind. Dabei ist es Aufgabe des Reichsarbeitsministers, die Tarifverträge zu schützen.

Die Zimmerer haben troz größter Not und größtem Elend durch verordnete Not sich tapfer gehalten. Der Verband ist stabil ge blieben, der Mitgliederverlust unbedeutend. Im Augenblick find keine großen Erfolge zu erzielen. Gegen Anschläge gibt es nur eins: Bertrauen untereinander und Vertrauen zur Organiſation und ihrer Leitung.

Einmütig wurde eine Entschließung gefaßt, in der die Bersammlung u. a. nachdrücklichst fordert, daß fofort Maß­nahmen ergriffen merden für die für die Wieder­ingangsegung der Bauarbeiten. Die in der Notver­ordnung vom 6. Oftober enthaltenen, den Wohnungs- und öffent­lichen Bau noch stärker einschränkenden Bestimmungen find schnellstens aufzuheben und die Erträge der Hauszinssteuer in meitestem Umfange für den Kleinwohnungsbau bereit zu stellen. Eine beschleunigte Förderung der Baumirtschaft ist auch aus diesem Grunde unerläßlich, weil bei der Schlüsselstellung der Bauwirtschaft dadurch auch für andere Berufe und Industriezweige eine Linderung der Arbeitslosigkeit eintreten würde. Arbeitsbeschaffung ist das Gebot der Stunde.

Erfolg der Bauanschläger.

Seit einem Monat etwa führen die im Metallarbeiter- Berband organisierten Bananschläger um die Aufrechterhaltung ihres Arbeits­verdienstes einen Kleinfrieg gegen die Schlossermeister. Der Kampf ist, wie in der Branchenversammlung der Bauanschläger am Dienstag festgestellt wurde, bis jetzt zu 90 Prozent gewonnen. Die Schlossermeister hatten es sich offenbar sehr einfach vorgestellt, bei der schlechten Arbeitsmarktlage, Lohnpolitik auf eigene Faust zu machen. Nach der Kündigung des Lohntarifes zum 30. September hatten sie erklärt, der Neuabschluß eines Tarifes sei für sie über­flüssig. Schließlich erklärten sie sich zum Abschluß eines neuen Ver­trages bereit, wenn die tariflichen Stundenlöhne und At­torde um 45 Prozent gesenkt würden.

Die freigemerffchaftlich organisierten Bauanschläger beschlossen daraufhin den Streit. Außerdem wandten sie die Taktik der Unternehmer an. Vor dem Streitbeginn legten fie ihren Unter­nehmern Reverse vor mit der Verpflichtung, die alten Löhne und Aftorde bis zum 31. März 1932 meiterzuzahlen. Die Wirkung dieses Borgehens war überraschend.

Proz. vorsicht, ist für die Gewerkschaften nicht tragbar Wieder Tarif im Kartoffelgroßhandel. gestellt werden mußte. Troß der trampshaften Bemühungen der

und wird von ihnen abgelehnt.

Seit April d. I. find die Löhne der Reichspostarbeiter durch Notverordnungen und Arbeitszeitfürzungen um durchschnitt­Infrafttreten

Lohn und Arbeitszeit neu geregelt.

Eine ganze Reihe von Firmeninhabern unterschrieb die Reverse, so daß nur in wenigen Betrieben die Arbeit ein­Schlofferinnung und des Schuhverbandes Berliner Schlossereien bewilligten immer mehr Firmen die Forderungen der Bauanschläger, so daß heute nur noch geringe Anzahl

Schiebsspruches würde der Lohnabbau dann 23% Pro 3. betragen. Berliner Kartoffelgroßhandel die Lohn- und Arbeits der

Die Reichspostarbeiter beziehen nur noch Hungerföhne. Wochen verdienste von 20 M. und weniger gehören nicht mehr zu den Seltenheiten.

Nach einem mehrmonatigen tariflosen Zustand sind jetzt im verhältnisse wieder tariflich geregelt morden. Der Gesamtverband und der Verein der Berliner Kartoffelgroßhändler hatten sich dahin verständigt, daß fie einen Schiedsspruch des Schlichtungs­Die Laften, die Reich und Reichspost den Schultern der Post- ausschusses als bindend anerkennen wollen. Dieser Schiedsspruch arbeiter auferlegt haben, miegen um so schwerer, als fie teilweise ist am Montag ergangen. Er setzt für die ständigen Arbeiter eine einseitige Belastung der Arbeiter bedeuten. Die Notverordnun- und Kutscher einen Bochenlohn von 54 M. fest, für die Kraftfahrer gen brachten ihnen schwere Lohntürzungen, die von der Boston 60 m. und für die inständig beschäftigten Arbeiter einen verwaltung an das Reich zur Sanierung des Reichs Stundenlohn von 1,25 M. Der Lohntarif gilt ab 2. November bis haus balts abgeliefert werden müssen. Aber nicht nur das, aud zum 31. März 1932. die Lasten zum Ausgleich des Haushalts der Deutschen Reichspoſt, der durch den dauernden Verkehrsrüdgang in allen Dienstzweigen ein erhebliches Defizit aufweisen wird, sind auf dem Wege der Arbeitszeit fürzung auf 45 und 42 Stunden und den damit verbundenen ohnausfall ebenso und zwar einseitig auf die Arbeiter der Reichspost abgemälzt morden.

So geht es nicht weiter! Die Reichspostarbeiter sind am Ende. Die Gewerkschaften lehnen den Schiedsspruch und jeden weiteren Lohnabbau grundsätzlich ab.

Das neue Tarifrecht".

Die Unternehmer diftieren.

Die Kölner Metallindustriellen versuchen ihre Lohnabbauforderungen, die bis zu 22 Broz. gehen, nunmehr, da der Schiedsspruch nur 6% Proz. Abbau brachte, auf einem anderen Weg durchzusetzen. Sie kündigten in den Betrieben durch Anschlag für das Ende dieser Bodje die Arbeitsverträge und bieten neue Verträge" an. Die Fortsetzung der Arbeit soll als Einverständnis mit den vorgesehenen neuen Arbeits­bedingungen gelten. Die Situation in der Kölner Metallindustrie ist durch das Vorgehen der Unternehmer scharf gespannt.

Tariffampf der Fliesenleger.

Unternehmer berufen fich auf Stegerwald.

Am Dienstag nahm eine von allen drei Tariforganisationen der Fliesenleger einberufene Bersammlung, die von etwa 80 Proz. aller Berufsangehörigen besucht war, zu dem Lohnkonflikt im Berliner Fliesenlegergemerbe Stellung. Die gemeinsame Lohn­konumission der drei Organisationen berichtete über das Vorgehen des Berbandes der Fliesengeschäfte, das darauf abzielt, die Löhne der Fliesenleger ganz erheblich zu beschneiden und, wenn irgend möglich, die Affordarbeit einzuführen.

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Die Unternehmer hatten, nachdem die im April vereinbarten Stundenlöhne vom Reichsarbeitsministerium nicht für allgemein verbindlich erklärt wurden, die Löhne zum 22. Oftober gefündigt. Sie erklärten, die vereinbarten Tariflöhne nicht mehr zahlen zu tönnen, weil sie dadurch gegenüber den unorganisierten Unter­nehmern konkurrenzunfähig würden. Wie haltlos dieses Argument ist, geht daraus hervor, daß die unorganisierten Unternehmer die gleichen Löhne zahlen und ihren Arbeitern die betrieblichen Lohnabmachungen noch nicht gekündigt haben. Die Unternehmer erklären meiter, daß sie überhaupt keine Stundenlöhne tariflich mehr vereinbaren können, weil sie nicht wüßten, welche Stunden­löhne das Reichsarbeitsministerium überhaupt noch für allgemeinverbindlich erflärt.

Mehrere Firmen haben bereits Maßnahmen getroffen, in diefer Woche einen niedrigeren Lohn als bisher zu zahlen und von den Fliesenlegern Affordarbeit zu verlangen. Empört lehnte die Versammlung das Anfinnen der Unternehmer ab. Alle Versammelten brachten zum Ausdruck, daß in diesem Lohnkampf die Welt anfhaunngen zurückgestellt werden müssen und dieser Abwehrkampf von allen drei Tariforganisationen einheitlich zu führen ist. Die Abwehrmaßnahmen der drei Verbandsvorstände wurden gebilligt. Die Versammlung nahm einmütig eine Resolution

Der Manteftarif, der gleichfalls durch den bindenden Schiedsspruch neu abgeschlossen murde, regelt die Arbeitszeit insofern günstiger als der frühere Manteltarif, als er eine 48stündige Arbeits­zeit aprsieht und für jede Ueberstunde einen Zuschlag von 25 Broz. auf die Stundenlohnsäge. Der frühere Manteltarif sah zwar eben­falls eine 48stündige Wochenarbeitszeit vor, für die zu leistenden Ueberstunden jedoch eine Pauschale, was zur Folge hatte, daß die Arbeitszeit im Berliner Kartoffelgroßhandel nahezu unbegrenzt war. Eine weitere Neuerung in den Arbeitsbedingungen ist, daß in den Manteltarif eine sogenannte Berzichtstlaufel auf genommen myrde. Danach müssen Ansprüche auf Ueberstunden bezahlung immerhalb von drei Wochen, Ansprüche wegen unterfarij: licher Bezahlung innerhalb von drei Monaten geltend gemacht werden; nach dem Ablauf dieser Fristen verfallen diese Ansprüche. Es ist zu erwarten, daß die Arbeiter des Kartoffelgroßhandels diese wichtige Tarifbestimmung beachten und ihrer Organisation fofort Mitteilung danon machen, wo sich Unternehmer etwa weigern sollten, die lleberstundenzuschläge oder die vorgeschriebenen Tariflöhne zu zahlen. Nur bei rechtzeitiger Mitteilung an die Organisation fönnen von ihr die Ansprüche geltend gemacht merden. Der Mantel­tarifvertrag gift bis Ende August 1932.

Einheitsfront" im Hamburger Hafen .

Razis mit Kommunisten im wilden Streit.

Die Berbindlichkeitserklärung des Schiedsspruches, der den Schichtlohn im Hamburger Hafen von 8,80 auf 8,30 M. herabjezt gemacht. Die KBD. tam dadurch endlich zu ihrem vorher vergeblich für die Tage, an denen Arbeit vorhanden ist hat böses Blut versuchten Streif. Durch Terror soll die Ausdehnung des Streits erzwungen werden.

Die APD. hot jest Bundesgenoffen gefunden. Das Hamburger Organ der Nationalsozialistischen Partei forbert in einem Artikel des Nazi- Bürgerschaftsmitglieds Schlicht die Hafenarbeiter auf, sich der fommunistischen Streitbewegung a ni= 3uschließen. Von dieser Streifparole waren die Nazis über­rajcht. Sie soll unter dem Druck der Jungarbeiter im Hafen

erfolgt sein..

Jedenfalls ist so die Einheitsfront der Kommunisten und Hitlerianer beim wilden Streit im Hamburger Hafen hergestellt. da

Wolgast berichtet den Zimmerern.

vod Der Vorsitzende des Zentralverbandes, Genosse Wolgast , sprach dieser Tage vor den Berliner Zimmerern über Wirtschafts­frise, Bauwirtschaft und Gewerkschaften. Klare Erkenntnis der Dinge ist die Voraussetzung für den zweckmäßigen Einsatz der Kräfte der Arbeiterklasse. alloit Kräfte der Arbeitertlaffe.lolfnd tiled thro

Die Arbeitslosigteit im Zimmererverband betrug 1931 im Durchschnitt vom Januar bis September 70,8 Proz. Die Aus­fichten deuten auf weiteren Rückgang der Bauwirtschaft trok Wohnungsnot. Kredit, und Rapitalmangel, weiterer Rüdgang der auszinssteuermittel, müssen das Baugewerbe völlig zum Erliegen hringen. Die technische Vervollkommnung mm Summerergewerbe trögt ebenfalls dazu bei, die Arbeitsträfte entbehrlich zu machen.

Bauanschläger im Streif steht. eine gan

Daß einige RGO. Leute, denen der Metallarbeiter- Verband nicht mehr revolutionär genug mar, Streitarbeit verrichtet haben, wurde von der Versammlung ebenso gebührend" zur Kennt­nis genommen wie die Tatsache, daß diese revolutionären Helden mit Strohmännern, sogenannten 3 mifchenmeistern, Berträge abschließen, was die freigewerkschaftlich organisierten Bauanschläger ablehnen.

Jedenfalls haben die im Metallarbeiter- Berband organisierten Bauanschläger den Berliner Schlossermeistern bewiesen, daß sie auch eine traiflose Zeit zu meistern verstehen.

Nordwolle verurteilt.

Das Arbeitsgericht Bremen brachte am Freitag in der Klage fache eines Nordwolle- Pensionärs gegen die Nordwolle- Konkursver­maltung eine Frage von grundsätzlicher Bedeutung zur Entscheidung. waltung eine Frage von grundsäglicher Bedeutung zur Entscheidung. Das Gericht erkannte den Anspruch des Klägers auf 3 ahlung der Bension auch nach der Konkurseröffnung als Maffeschuld an und verurteilte die Ronfursvermaltung zur Zahlung des zunächst bis Ende Dezember 1931 eingeflagten Betrages zuzüglich 8 Proz. Berzugszinsen. In der Urteilsbegründung stellt das Gericht fest, daß die Nordwolle rechtsverbindlich und flagbar zur Zahlung einer Bension verpflichtet ist. Nach der Fassung der Satzungen könne fein Zweifel bestehen, daß bei sämtlichen Angestellten der Nordwolle der Eindrud erweckt wurde, fie erhielten einen flagbaren Anspruch auf Pension. Als Mittel der Pensionskasse fönne man heute mindestens die Kontursmaffe zugrunde legen. Nach dieser Entschei dung ist also die Konfursverwaltung in diesem Falle gehalten, an den Nordwolle pensionär die bis Mitte März 1932 vierteljährlich fällige Pension zur Auszahlung zu bringen.

Freie Gewerkschafts- Jugend Berlin

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Heute um 1916 Uhr tagen die Gruppen: Köpenid: Jugendheim Grünauer Str. 5( Nähe Bahnhof Spindlersfeld). Heimbesprechung. Gesundbrunnen : Jugendheim Rote Schule, Gotenburger Str. 2. Heim­besprechung. FG3. in Wort und Bild. Schönhauser Tor: Jugendheim Tied­ftraße 18( Feuerwehrhaus). Der tapitalistische Martt." Tempelhof : Gruppenheim Lnzeum Germaniaftr. 4-6. Der Zugang zum Jugendheim er­folgt durch den Eingang auf der hinteren Seite der Schule Gözstraße. Heim­besprechung. Bunter Abend. Verbandsbuchkontrolle. Südosten: Reichen­Moabit: Jugendheim berger Str. 66( Feuerwehrhaus). Heimbesprechung. Lehrter Str. 18-19. FG3. in Wort und Bild." Staaten: Jugendheim Seim 17. Boltsschule, Gartenstadt, Kirchplas( Endhaltestelle Autobus 31). besprechung. Reu- Lichtenberg: Sugendheim Gunterstr. 44. Safemann bringt was Neues. Landsberger Blog: Gruppenheim Diestelmenerstr. 5. Arbeiter­führer: August Bebel ". Lichtenberg : Jugendheim Hauff, an der Lessing­ftraße. ,, Einführung in die Boltswirtschaft." Schöneweide: Niederschöne weide, Hasselwerderstraße( Mädchenschule im Keller). Alfred Gutheit mit der Midi- Maus. Oftende: Jugendheim Rarlshorst, Trestowallce 4( Rantschule). Die Stellung der Frau in der Gesellschaft." Frankfurter Allee : Jugendheim Tilfiter Str. 4. Die Briefe des Negers Mutanga Lutara. Jugendgruppe des DMB.: Sigungssaal Elfäffer Str. 86-88. Konferenz der jugendlichen Ber­trauensleute. Jugendgruppe bes Verbandes der Nahrungsmittel und Ge­tränkearbeiter: Jugendheim Neue Schönhauser Str. 4-5. Heimbesprechung Spiel- und Liederabend. Jugendgruppe bes Deutschen Tegtilarbeitervez bandes: Jugendheim Engelufer 24-25, Aufgang B. Literarischer Abend: Der Rumpel".

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Jugendgruppe des Zentralverbandes der Angestellten Heute, Donnerstag, finden folgende Beranstaltungen statt: Rorben: Kampfliederabend. Jugendheim Lorgingstr. 19. Bankow- Nieber. schönhausen: Jugendheim Görschftr. 14( großes Zimmer). Revolutionsgedent­abend. Often: Jugendheim der Schule Litauer Str . 18. Arbeitsgemeinschaft: ,, Kunstformen bildende Kunst." Letter: Bolemann. Treptow : Jugend­heim Elsenstr. 3. Lichtbildervortrag: Sternenhimmel und Aberglaube". Referent: Rrug. Schöneberg : Wir besuchen die Versammlung des Werbe­bezirks Schöneberg. Die Freie Angestelltenbant e. G. m. u. H." tagt heute von 20-22 Uhr im Verbandshause.

Berantwortlich für Politik: Bictor Schiff: Wirtschaft: G. Alingelhäfer: Berantwortlich für Rolitik: Bietor Gewerkschaftsbewegung: S. Steiner; ezilleton: Dr. John Sdilowsti; Lotales und Constiges: Fris Forstädt; Anzeigen: 3h. Glode; fimlich in Berlin . Verlag: Borwärts.Berlag Gm b. S., Berlin . Prud: Vormäris- Buchbryderet und Berlagsanstalt Paul Singer u. Co. Berlin G. 68, Lindenstraße 3.

Sierau 2 Beilagen.