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Kunst und Wissenschaft.

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Fleisch ihrer Unterarme, daß die Gemißhandelte blutende| Attien der Rhein.- Westf. Bank und der Großen Berliner Omnibus-| vertheidigt wurde, erzielte er ein freisprechendes Erkenntniß. Es Wunden eilitt. Auf bie Hilferufe des Mädchens Gesellschaft zum Gesammt- Nennwerthe von 150 000 m. lombardirt handelte sich um den in der Pianofortefabrik von Pohl am cilte ein Komiteemitglied der Spezial- Ausstellung, der Spezial- Ausstellung, Herr habe. Er habe 75000 M. darauf gegeben zu 6 v. H. Zinsen und 25. April d. J. ausgebrochenen Streit. Von 36 Arbeitern legten von S. herbei, der nun ebenfalls von dem Kaufmann angegriffen einer Provision, deren Höhe er nicht mehr angeben könne. Der zunächst 22 die Arbeit nieder; später folgten auch die übrigen Einem hinzukommenden Gendarm setzte K. ebenfalls Angeklagte hält dem Zeugen vor, daß derselbe im Oktober in bis auf drei. Als zwei der letzteren, die Instrumentenmacher heftigen Widerstand entgegen; er schlug mit Händen und Füßen seinem Bureau gewesen sei und um die Zinsen gemahnt habe. Burrmann und Bumfe, am 30. April d. Js. von der Arbeit nach um sich, so daß er schließlich gefesselt werden mußte und nun Er habe dem Zeugen damals 3750 M. als dreimonatige Zinsen Hause gingen, begegneten sie in der Nähe des Böhmischen Brau­erst fonnte die Ueberführung des Tobenden nach der Polizeiwache für das Kapital von 75 000 m. gezahlt. Der Zeuge kann sich hauses dem Angeklagten, der sich ihnen mit der Frage anschloß, erfolgen. Das mißhandelte Mädchen mußte sich auf der Unfall- dieses Umstandes nicht entsinnen, der Gerichtshof beauftragt ihn, ob sie sich nicht mit den Streitenden solidarisch erklären wollten. station der Gewerbe- Ausstellung einen Verband anlegen lassen. sich nach Hause zu begeben und sich aus seinen Büchern darüber Dann erzählte er ihnen noch über die inzwischen von den streifenden Seitens des Arbeitsausschusses und der Kolonialabtheilung sind zu unterrichten, wie viel Zinsen er insgesammt von dem An- Instrumentenmachern abgehaltene General- Versammlung und er fofort erforderliche Maßnahmen getroffen, um R., über dessen geflagten gezogen hat. Bantier Pinner, ein früherer Direktor der flärte ihnen, es sei in derselben beschlossen worden, daß diejenigen In Aufdringlichkeit Damen gegenüber schon mehrfach geklagt worden Rheinisch- Westfälischen Bank, wird darauf vernommen. Er be- strumentenmacher, welche nicht bis zum Montag die Arbeit niedergelegt ist, aus der Ausstellung zu entfernen. fundet, daß die Bank schon vor Eintritt Friedmann's mit hätten, als Streifbrecher erklärt werden und keine Unterstützung Die stachligen Drahtzänne, welche in der Ausstellung viel Schwierigkeiten zu kämpfen hatte. Von dem letzteren habe er aus der Streitfaffe erhalten sollten; außerdem würden sie auf fach zur Anwendung gefommen sind, sind gestern Vormittag dem fagen hören, daß derselbe sich in Wucherhänden befunden habe die fchwarze Liste" fommen. Was das bedeute, wüßten sie ja. Schlächter W. verhängnißvoll geworden. Beim Durchschreiten des und daß er sich in Geschäfte einlasse, von denen er absolut nichts Burrmeister und Bumte trugen sich dann auch einige Zeit mit Partes am geftrigen Tage, glitt derselbe aus und erfaßte, un verstehe. Der Beuge ist anderthalb Jahre mit Friedmann bei dem Gedanken, sich dem Streit anzuschließen; sie führten ihr willkürlich nach einem Halt suchend, einen derartigen Drahtzaun, der Rheinisch- Westfälischen Bant gewesen, er tönne ihm nur das Vorhaben aber nicht aus, sondern sind noch bis heute in dessen Spizen ihm tief in beide Hände hineindrangen. Der Beugniß geben, daß er stets bemüht gewesen sei, die Interessen der Pohl'schen Fabrit beschäftigt. Sie hatten aber von dem Zusammentreffen mit dem Angeklagten dem Fabrikanten Verunglückte mußte die Hilfe der Sanitätswache in Anspruch der Bank nach Kräften wahrzunehmen. nehmen. Auch der folgende Zeuge, Bantier Merker, ist eine zeitlang Pohl mit den Worten Mittheilung gemacht, es bliebe ihnen Im Theater Alt- Berlin werden nächstens die Liliputaner " mit dem Angeklagten zusammen Direktor der Rheinisch West nun wohl auch nichts anderes übrig, als zu streiken, und so fälischen Bank gewesen. Er habe schon im Jahre 1892 ein- fam die Sache zur Anzeige. In der Aeußerung des An­spielen. gesehen, daß die Bank sich nicht halten tönne und unaufhaltsam geklagten, die Streitbrecher würden auf die schwarze Liste" ihrem Ruin entgegensteuere. Bras.: Der Angeklagte will uns fommen, erblickte die Polizeibehörde eine Bedrohung im Sinne glauben machen, daß er von Prämien und Stellagegeschäften des§ 158 der Gewerbe- Ordnung. Der Angeklagte felbft wollte garnichts verstanden habe. Beuge: Das ist sehr leicht von der Bedeutung der schwarzen Liste" nichts wissen und Das Franenstudium in der Schweiz . Man schreibt der möglich. Ich meine übrigens, daß nur ein verhältnißmäßig ge jedenfalls habe es ihm ganz fern gelegen, die betreffenden bes wollen; er habe ihnen nur auf ihre Frankf. 8tg.": In der Schweiz sind in diesem Sommer im ringer Theil der Börsenbesucher die erforderliche Kenntniß von brohen zu ganzen 294 Damen als Universitätsstudenten immatrikulirt, und den Börsengeschäften hat.- Präs.: Hielten Sie den An- Frage über die Versammlung berichtet. Die beiden Beugen zwar 141 in Zürich , 125 in Genf , 25 in Lausanne und 3 in geflagten für einen Spieler?- 8euge: Nein, feineswegs, haben sich auch durch die Aeußerungen des Angeklagten Basel . Nur 19 von der Gesammtzahl find Schweizerinnen; von ich bin der Meinung, daß der Angeklagte durch die treibende keineswegs bedroht gefühlt, haben vielmehr nachher noch mit ihm den anderen 275 stammen 260 aus den übrigen europäischen und Kraft der Umstände zu den großen Spekulationsgeschäften ge- zusammen Bier getrunken, welches fogar einer von den beiden 15 aus außereuropäischen Ländern, und zwar von letteren 9 aus fommen ist. Der Beuge meint ferner, daß der Angeflagte etwa zum besten gab. Allerdings gab Bumke zu, daß ihm die Amerika und 6 aus Asien ( diese sämmtlich aus Armenien .) Das eine Million an den Akkumulatoren- Attien verdient habe.- An- Mittheilung von der schwarzen Liste" etwas innere Herz­Hauptkontingent stellt Rußland mit nicht weniger als 182, dann geklagter Friedmann erwidert, daß es nur 600 000. gewesen beklemmung gemacht habe. Daraufhin beantragte denn auch der folgt Deutschland mit 53, Desterreich- Ungarn mit 8, Rumänien feien und dies wird von den Sachverständigen bestätigt. Auf Vertreter der Staatsanwaltschaft, ein Referendar, 2 Wochen Ge­mit 6, Bulgarien und Serbien mit je 3, England und Niederlande Befragen des Bertheidigers wird festgestellt, daß diese 600 000 M. fängniß, ganz wie im Strafbefehl. Rechtsanwalt Bieber mit je 2, endlich noch eine Französin. Von den 294 Damen in die Rasse der Rhein - Westf. Bant gefloffen sind. Ferner stellt bagegen plädirte für Freisprechung, da die Voraussetzungen haben sich 8( 2 Ruffinnen und 1 Deutsche ) den juristischen, 188 der Zeuge auf Veranlassung des Vertheidigers dem Angeklagten des angezogenen Paragraphen in feinem einzigen Bunfte den medizinischen und 108 den philosophisch naturwissenschaft das Beugniß aus, daß derselbe aufs eifrigste bemüht zuträfen. Der Gerichtshof, unter Vorsitz des Gerichts­lichen Studien gewidmet. Im einzelnen sind von den gewesen sei, die von ihm ins Leben gerufenen Unternehmungen Assessors Lazarus, schloß sich den Ausführungen des Vertheidigers 19 Schweizerinnen 16 in der medizinischen und nur 3 in der selbst unter Sintenanfeßung seiner eigenen Vrtheile zu fördern. an und gelangte fomit zu einer Freisprechung. Nach der philosophischen Fakultät, von den Ruffinnen 125 in der medi Es folgt die Vernehmung des Kaufmanns Guzlaff. Der Ansicht des Gerichtshofes liegt allerdings darin, daß jemandem zinischen und 55 in der philosophischen, von den deutschen Beuge ist Aufsichtsraths- Mitglied der Tarnowißer Gesellschaft für gesagt würde, er fäme, wenn er nicht streifte, auf die schwarze Damen dagegen 25 in der medizinischen und 27 in der philo- Bergbau und Hüttenbetrieb, Er bekundet, daß die Vergrößerung Liste", an und für sich eine Bedrohung; denn die schwarze Lifte" sophischen Fakultät eingeschrieben. Außer diesen immatrikulirten des Grundkapitals bereits in einer Generalversammlung be- besagt, daß derjenige, der auf ihr steht, also ein Streitbrecher, Damen find aber noch weitere 111 als Hörerinnen schloffen war, als der Angeklagte die Aktien drucken ließ. Es wenn er mit Streifenden später einmal in einer anderen Fabrik zum Besuche der Vorlesungen zugelaffen, 28 in Freiburg feien damals auch bereits Verhandlungen mit Bankhäusern zwecks arbeitet, von diesen letzteren chikanirt würde. Jm vorliegenden ( nach dem Personalverzeichniß der Freiburger Universität Unterbringung der Aktien gepflogen worden. Falle habe aber der Angeklagte nur in ruhigem Tone über die ist leider für diese Hörerinnen die Ausscheidung nach Nationalität Nach beendeter Mittagspause wird der inzwischen mit seinem Bersammlung referirt und mit feinem Worte angedeutet, daß er nicht möglich), 36 in Lausanne und 52 in Genf . Von diesen Geschäftsbuche wieder erschienene Beuge Oldendorff aufgerufen. Die beiden Streitbrecher denunziren wolle, wenn sie die Arbeit 88 Hörerinnen in Lausanne und Genf widmen sich 5( 2 Schweize Es wird zunächst der Sachverständige Bücherrevisor Marcuse ver- nicht niederlegten. Thatsächlich haben sie sich auch nicht bedroht rinnen und 3 Russinnen) der Medizin, 76( je 26 aus der Schweiz nommen, der im Auftrage des Gerichtshofes inzwischen die gefühlt. und dem deutschen Reich, 5 Ruffinnen, je 4 Amerikanerinnen und Bücher der Rheinisch- Westfälischen Bank geprüft hat. Der Sach- Vor dem vereinigten zweiten und dritten Straffenat Engländerinnen, je 3 Französinnen und Desterreicherinnen, 2 aus verständige erklärt, daß im Oktober v. J. ein Posten von des Reichsgerichts wurde, wie gestern schon gemeldet, gegen Schweden , je 1 aus Dänemart, Rumänien und Bulgarien ) der 4125 M. als Zinsen für drei Monate an Oldendorff für den ehemaligen Unteroffizier der bayerischen Fußartillerie und philosophischen und 7( 4 Schweizerinnen, je 1 Engländerin, Defter- ein Kapital von 75 000 Mark eingetragen ist. Der Geschäftsreifenden Johann Schmidtkonz wegen Landesverraths reicherin und Ruffin) den naturwissenschaftlichen Studien. Die Beuge Oldendorff, hierüber befragt, erklärt, daß in seinen verhandelt. Den Borsiz führte Senatspräsident Dr. v. Wolff; Gesammtzahl der Damen, die an den Schweizer Universitäten Büchern eine derartige Eintragung sich nicht befindet, daß er die Anklage vertrat Ober- Reichsanwalt Hamm ; die Vertheidigung Als Zeugen waren erschienen zum Besuch der Vorlesungen berechtigt sind, beläuft sich somit sich auch nicht entfinnen könne, eine derartige Zahlung erhalten führte Rechtsanwalt Hacke. auf 405. zu haben. Der Widerspruch läßt sich vorläufig nicht auf Kriminalschutzmann F. Best in Metz , Wirth A. Eichler in flären. Plantières bei Meh, Obergefreiter Johann Genzler in Metz , Es folgt die Vernehmung des Direktors der Großen Ber - Polizeikommissar Karl Jaekel in Mey, Sergeant Richard Beck liner Omnibus Gesellschaft, Max Arendt . Er bekleidet den in Metz, Polizeirath Bahn in Straßburg und Hilfsgefängniß­Posten seit dem Bestehen der Gesellschaft, die von der Rheinisch- aufsehr Förster in Meß. Außerdem waren, wie die Leipziger NB. In dem gestrigen Referat ift dem Berichterstatter eftfälischen Bank ins Leben gerufen wurde. Friedmann hatte Beitung" meldet, als Zeugen noch geladen die Wittwe Emma die Verpflichtung übernommen, eine Hypothek in Höhe von Schüle geb. Haberstroh aus Tryberg, der Hüttenarbeiter ein Schreibfehler unterlaufen, der als Zeuge vernommene 400 000 M. für die Omnibus- Gesellschaft abzulösen, als Gegen- M. Maurer aus Molftett- Burbach und der Gastwirth Weigand, Syndikus des Kreditvereins heißt nicht Drenkmann", werth erhielt er dafür Aktien der Gesellschaft in gleicher Höhe. die jedoch nicht zur Stelle waren, weil sie theils verstorben, theils sondern Justizrath Sprenckmann. Landgerichtsdirektor toeseler eröffnet die Sigung um Friedmann habe ihm bald darauf erklärt, daß er sich bei dem unbekannten Aufenthalts find. Als Sachverständige fungirten 9 Uhr. Die Beweisaufnahme wird fortgesetzt und zunächst der Geschäft arg verrechnet habe. Das Börsenkommissariat lasse den Oberfilieutenant Freiherr v. Hüne aus Mez und Major v. Eber­Zeuge Ephraim vernommen. Er war Buchhalter in der Verkauf der Aktien an der Börse erst zu, nachdem die Gesellschaft hardt vom Kriegsministerium in Berlin . Die Verhandlungen Rhein.- Westfäl. Bant. Es ist ihm bekannt, daß von den Aftien Jahr bestanden habe. Nun habe er die Aktien so lange auf dem fanden öffentlich statt; nur um 11 Uhr wurde auf Antrag Formularen zumeist mehr gedruckt wurden, als nöthig waren, Halfe und große Schwierigkeiten, die eingegangenen Hypotheken- des Ober- Reichsanwalts die Oeffentlichkeit auf furze Zeit aus­Berpflichtungen zu erfüllen. Friedmann habe geklagt, daß er gefchloffen. Im Eröffnungsbeschluffe wurde bem Angeklagten, um das Grundkapital zu repräsentiren. Die überschüssigen Bucherern in die Hände gefallen sei. Präf.: Nannte er der wegen groben Unfugs, Unterschlagung, unerlaubter Ents Exemplare wurden im Geldschrank aufbewahrt. Dem Zeugen Namen?- Beuge: Ja, einige.- Präs. Nun, welche fernung vom Militär vorbestraft ist, und wegen dringenden Ber ist erinnerlich, daß der Angeklagte ihm im Oktober vor, Jahres 300 Stück Formulare der Großen Berliner Omnibus- Gesellschaft denn?- Beuge: Hermann Oldendorff. Chaim u. Oligti, bachts des Verrathes militärischer Geheimnisse fünf Monate in Fränkel und Priester u. Co. Er soll den Wucherern bis zu Untersuchungshaft gesessen hat, zur Last gelegt, daß er sich im übergeben hat mit dem Auftrage, diefelben mit dem Eintragungs- 288 pet. Zinsen gezahlt haben.- Präs.: Aus eigener Februar dieses Jahres vorfäßlich 1. den Besiz von Schriftstücken vermerk zu versehen und zu stempeln. Nachdem dies geschehen, Wissenschaft wissen Sie dies nicht, sondern nur sondern nur vom und 2. die Kenntniß von Gegenständen, deren Geheimhaltung im habe der Angeklagte die nunmehr fertigen Aktien an sich ge- Sörensagen?- 3euge: Es wurde an der Börse viel Interesse der Landesvertheidigung erforderlich ist, in der Absicht nommen. Ob Friedmann selbst auch die Eintragung und davon erzählt. Ich habe einmal von Emanuel Fränkel verschafft hat, davon zu einer die Sicherheit des Deutschen Stempelung der Papiere vorgenommen habe, weiß der Zeuge gehört, daß dieser Aktien der Omnibus Gesellschaft Reiches gefährdenden Mittheilung an andere Gebrauch zu von Friedmann als Unterpfand erhalten hatte, welche machen Verbrechen gegen§ 8 des Reichsgesetzes gegen den

Projek Hermann Friedmann .

( Dritter Tag.)

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nicht. Mit einer Anzahl Aktien der Rheinisch Westfälischen

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im

Der Obers

Bank hat der Zeuge im Auftrage des Angeklagten dieselbe Vereine höbere Nummer als 1800 trugen. Da nun die höchste Berrath militärischer Geheimnisse vom 2. Juli 1898 und vollständigung vornehmen müssen, sein Chef habe ihm gefagt, daß das ber legalen Aktien die Nummer 1200 trug, so mußten die§ 74 des Reichsstrafgesetzbuchs. Der Angeklagte ist geboren Aktienkapital erhöht worden sei.- Der Angeklagte richtet an barüber hinaus lautenden gefälscht sein. Der Zeuge ist sofort im August 1871 zu Stadtamhof , ohne festen Wohnsiz, zur Zeit den Zeugen mehrere Fragen, bis der Präsident dieselben als mit dem Syndikus der Gesellschaft, Dr. jur. Bahn, in Ver- in Mes in Untersuchungshaft, Reservist( am 1. IV. 95 beim überflüssig zurückweist. Der Präsident knüpft hieran folgende bindung getreten und gemeinsam haben sie den Angeklagten zur 2. bayerischen Fußartillerie Regiment entlassen). Bemerkung: Es sind sowohl mir wie der Staatsanwaltschaft Rede gestellt. Der Angeklagte habe eingeräumt aber gebeten, Reichsanwalt plabirte dafür, daß der Angeklagte durch zwei selbst. eine Reihe von anonymen Zuschriften zugegangen, woraus zu ihn nicht anzuzeigen da er den Schaden wieder ständige Handlungen sich des Verraths militärischer Geheimnisse erfehen ist, daß gegen Friedmann eine gewisse Agitation besteht. Ich bemerke von dieser Stelle aus, daß ich auf alle diese anonymen gut machen werde. Auf Anfrage des Vertheidigers entwirft schuldig gemacht habe und bat, bei der Strafabmessung die Scham­der Zeuge ein Bild von dem Angeklagten, woraus her losigkeit und die Ehrlosigkeit des Angeklagten und den Umstand Zuſchriften gar nichts gebe, wer nicht den Muth hat, für vorgeht, daß derselbe jeder Fähigkeit und Kenntniß bar war, au berücksichtigen, daß er nicht etwa aus Noth gehandelt habe. seine Behauptungen mit seinem Namen einzutreten, verdient teine um Börsengeschäfte und besonders Stellagegeschäfte zu betreiben. Als Einzelstrafen beantragte er für jeden Fall 6 Jahre Zircht Beachtung." Der folgende Beuge, Bankier 3ucker mantel, befundet, Der Zeuge hat den Angeklagten fo wahnsinnige Projekte ver haus, als Gesammtstrafe aber 10 Jahre Zuchthaus, Berlust 3udermantel, bürgerlichen Ehrenrechte auf 10 Jahre und Zus daß er die Geschäftsführung der Rheinisch- Westfälischen Bant folgen und so gewagte Spekulationen eingehen sehen, daß der ftets als eine leichtfertige und wenig gewissenhafte angesehen er nicht gewußt habe, was er davon denken solle. Fried lässigkeit der Polizei Aufsicht. Der Vertheidiger bat für ersten Fall um Freisprechung und mann habe ihm das feste Versprechen geben müssen, derartige den übrigen habe. Als der Angeklagte bei dieser Gelegenheit darauf hinweist, Beschlüsse nicht mehr zu machen. Wenige Tage darauf habe er um mildes Urtheil. Der Verhandlung wohnte Prinz Albert in daß in Sachen des Linden Bauvereins ein Verfahren wegen Untreue gegen ihn geschwebt habe, welches schließlich ein- an der Börse toller spekulirt denn je, er soll etwa 60000 m. ver- Begleitung seines persönlichen Adjutanten bei. Der Angeklagte entsprechend gestellt worden sei, erklärt der Staatsanwalt, daß es vom An- loren haben. Der Beuge habe ihm die heftigsten Vorwürfe ge- wurde dem Antrage des Ober- Reichsanwalts getlagten wenig flug fei, diesen wunden Punkt zu berühren, denn Ginflusse seines Betters, des Dr. Friz Friedmann, stände. Dieser jährigem Verlust der bürgerlichen Ehrenrechte verurtheilt, auch macht und nun habe der Angeklagte gebeichtet, daß er unter dem zu einer Gesammtstrafe von 10 Jahren Zuchthaus und zehn= er brauche auf die Einstellung des Verfahrens wahrlich nicht habe ihn gedrängt, die Spekulationen einzugehen und ihm auf ist auf Bulässigkeit der Polizeiaufsicht erkannt worden. In den stola zu sein. Es sei lediglich aus juristisch technischen die Seele gebunden, ja nichts davon an ihn, den Zeugen zu ver- Gründen wurde besonders hervorgehoben die ehrlose Gesinnung Gründen erfolgt; die Sache lag so, daß Friedniann rathen. Der Zeuge Arendt erzählt einige Episoden, aus denen er des Angeklagten, die er durch die Verführung des ehemaligen in dieser Angelegenheit nicht zu faffen gewesen sei, schließen zu müssen glaubt, daß es mit dem gesunden Verstande Rameraden Sergeanten Beck zum Verrath an den Tag gelegt aber das tönne er behaupten, daß bas Verhalten des Angeklagten nicht richtig sei. So habe Friedmann eines habe, und der Umstand, daß von einer Nothlage nicht die des Angeklagten keineswegs schön Raubzug sondergleichen" bezeichnet werden Tages triumphirt, daß er am Ultimo 500 000 m. ausbezahlt Rede sein könne, da er das durch Verrath des Vaterlandes er müffe." Es handelte sich dabei um die Sanirung des Linden- erhalte. Dabei hatte er aber nicht nur keinen Gewinn erzielt, zielte Geld in Champagner Orgien mit Frauenzimmern ver. Bauvereins durch die Rhein . Westph. Bant, welche das Ergebniß fondern sogar 800 000 M. Differenzen zu zahlen. Der Beuge praßt habe. batte, daß das Geld, welches noch in der Kasse des Linden- giebt zu, daß Friedmann bei einem Geschäfte doch glücklich ge­Bauvereins war, in die Kaffe der Rhein - Westf. Bant floß. Der rechnet habe, das sei bei den Aktien der Elektrizitäts- Gesellschaft Staatsanwalt beantragte, den Bantier Fromberg, der in dieser der Fall gewesen, für welche sich jetzt die ganze Welt intereffire. Zeuge Rentner Höppner befundet, daß er im vorigen Sache als Sachverständiger viel mitgearbeitet hatte, hierüber als Jahre für 105 000. Rheinisch- Westfälische Bankattien und Eine öffentliche Bäckerversammlung, welche am 30. Juni Beugen zu vernehmen. Während der Vertheidiger, Rechtsanwalt Lindenbau- Aktien besessen habe. Er hat sich auf Anrathen feines bei eller tagte, war von etwa 3000 Personen besucht. Ein im Sinne des Staatsanwalts. Bantier Fromberg, der als Zeuge feine Attien gegen Tarnowizer Antheilscheine nmtausche. Seinem fannt gegeben hatte, daß er sowohl als auch Kollege Höpfner Dr. Sello, diesem Antrage widerspricht, beschließt der Gerichtshof Banfiers nach der Bant begeben und verlangt, daß man ihm geleitet wurde dieselbe durch einige Vorträge des Gesangvereins Morgengrauen". Nachdem der Vertrauensmann Scholz be­vereidet wird, bekundet, daß die Handlungsweise des Angeklagten Wunsche sei genügt worden, er habe aber Bapiere erhalten, fannt gegeben hatte, daß er sowohl als auch Kollege Höpfner wegen Beleidigung der Innung in Sachen des Linden- Bauvereins vom moralischen Gesichtspunkte für die ein Werth nicht vorhanden war, da sie gefälscht waren. Geldstrafe von 100 refp. 50 m. verurtheilt worden sind, erhält ,, Germania " อิน aus zu verwerfen sei. Der Angeklagte entwickelt nun in ein­der Reichstags- Abgeordnete Genosse Molten buhr das Wort. gehender Weise die Transaktionen, welche damals mit dem So sei er sein Geld los geworden. Der Angeklagte habe ihm aller­Linden- Bauverein vorgenommen wurden und behauptet, daß die dings versprochen, ihn schadlos halten zu wollen, sobald ihm der Redner geht in fnappen Zügen auf die Bewegung ein, durch welche sich die Regierung veranlaßt gesehen hat, für das Bäcker. günstigen Erwartungen, die sich daran fnüpften, in Erfüllung große Gewinu aus dem Akkumulatoren- Unternehmen zufalle. gewerbe von dem§ 120e der Gewerbe- Ordnung Gebrauch zu machen. gegangen wären, wenn nicht der plöhliche Tod des Anton Des weiteren geißelte der Referent das Verhalten der Bäckers Ronacher , des Pächters des Linden- Theaters, einen Strich durch innungen, die durch eine wüste Agitation es versuchten, die Vera die Rechnung gemacht hätte. ordnung des Bundesraths wieder zu Fall zu bringen. Redner der Angeklagte behauptet, daß dieser Zeuge zu der großen Zahl Wegen Vergehens gegen§ 153 der Gewerbe- Ordnung schloß mit dem Hinweis, daß die Bäckergesellen jetzt erst recht seiner Bucherer gehöre, so wird derselbe darauf hingewiesen, daß hatte der Inftrumentenmacher Barz eine Strafverfügung über alle Ursache hätten, sich zu organisiren, um für die ftritte er die Beantwortung solcher Fragen verweigern fönne, wenn er 2 Wochen Gefängniß erhalten und gegen diefelbe Widerspruch Durchführung dieser Verordnung wirken zu fönnen; denn sich dadurch einer strafbaren Handlung bezichtigen müffe. Der erhoben. In der gestrigen Verhandlung vor der 129. Abtheilung von der Regierung hätten wir, wenigstens in absehbarer Beuge erklärt, daß er dem Angeklagten im Sommer vor. Js. des Amtsgerichts I , in welcher er durch Rechtsanwalt Bieber i Beit nichts mehr zu erwarten. Die Versammlung nahm eins

ein

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sondern als

Der folgende Zeuge ist der Kaufmann Oldendorff. Da

( Fortsetzung folgt.)

Gerichts- Beitung.

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Versammlungen.

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