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Beilage
Sonnabend, 28. November 1931
gstogome to Der Abend 16
Spätausgabe des Vorwärts
Zwei junge Artisten, Edouard und Yves, traten probeweise in einem großen Barijer Varieté auf. Die Darbietungen der beiden Linardis", wie sie sich nannten, fand ein dramatisches Ende. Noch vor einem halben Jahre waren sie Arbeiter in einer Fabrik. leidlich bezahlt, leidlich glücklich. Dann wurden sie arbeitslos. Von diesem Zeitpunkt an saßen sie oft und lange in den Gastwirtschaften. Denn für den Gutversorgten hat das öffentliche Lokal den Reiz der flüchtigen Lockung; dem Hoffnungslosen wird es zur Heimat. Die Gastwirtschaften taten denn auch wirklich alles, um Edouard and Yves zu zerstreuen. Sie ließen nicht nur den billigen Wein
ausschenken, sie ließen überdies auf kleinen Podien oder auch nur inmitten des räucherigen Raumes allerlei Leute auftreten, die etwas darboten. Manchmal tam eine Sängerin, manchmal ein Taschen
spieler, manchmal ein Afrobat. Die Leute wurden beklatscht und durften bei den Gästen sammeln gehen.
„ Die verdienen doch wenigstens etwas," sagte Edouard einmal
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an solch einem Abend ,,, wir aber gar nichts."- ,, Es ist bei uns in Frankreich noch nicht so schlimm mit der Arbeitslosigkeit," antwortete Yves. In Deutschland und England und Amerika ist es viel
schlimmer. Bei uns wird es schon bald anders werden."
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,, Ja,
anders aber auch nur schlimmer... Wir können nicht länger auf den Zufall warten. Wir müssen selbst etwas tun, um zu verdienen." ,, Was aber?" " Nun, so etwas zum Beispiel wie diese Künstler hier. Sie verdienen ganz gut."- ,, Wir sind doch keine Künstler." ,, Die hier sind auch noch nicht immer welche gewesen. Wir können's ja werden. Hast du nicht mal erzählt, daß du gut schießen fannst?"
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Jawohl, das fonnte Yves. Er gab auch zu, daß man das ausnützen konnte. Aber er wollte nicht. Er meinte, es läge ihm nicht, öffentlich aufzutreten, sich Beifall spenden zu lassen, mit dem Hut in der Hand sammeln zu gehen. An der Maschine zu stehen als einer unter Tausenden und genug damit zu verdienen, um ein Heim haben zu können und eine Frau das wollte er. Aber das andere wollte er nicht.
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Es dauerte lange, bis Edouard ihn überzeugte. Aber es gelang ihm; vor allem dadurch, daß er immer nur auf die bittere Notwendig= feit hinwies nie auch darauf, daß es ihn lockte. Es lockte ihn so, daß er jede Angst vergaß, jeden Sinn für Gefahr verlor.
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Sie machten es so, daß Edouard dem Yves als lebendige Schießscheibe diente. Edouard nahm etwa einen Apfel in die rechte Hand, und Yves schoß den Apfel unfehlbar aus den Fingern heraus, ohne die Hand zu treffen. Oder Edouard setzte sich einen winzigen Pappbut aufs Haar, und Ives schoß ihn herunter. Und als besondere ttrattion hing sich Edouard einen kleinen Ball vor die Brust, und darunter, vom Trifot verdeckt, trug er eine Stahlplatte, die den Körper schützte. Does' Kugel vernichtete den Ball. Yves schoß wirk lich unglaublich gut.
Sie traten mun selbst auf in den Heinen Lokalen, in denen sie bisher als Gäste gesessen hatten, und hatten viel Erfolg. Auch flgenden Erfolg. Seltsam blieb nur, daß Yves an all dem teine, Freude hatte. Er vermochte sich nicht daran zu gewöhnen. Er wurde mißmutig und taute nur auf, wenn er von einer Aussicht auf Maschinenarbeit sprechen fonnte.
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Edouard ging es genau umgefehrt. Obwohl doch Yves die Hauptperson war, obwohl doch Yves der eigentliche Beifall galt, obwohl doch Edouard nur der passive Teil war, während der Darbietung nur stillzuhalten und nachher mur einzusammeln hatte, denn Yves mochte das nicht tun Edouard war de.moch von diesem Leben berauscht, fasziniert. Die gespannten Mienen der Männer, die angstoollen Augen der Frauen, die dem tollkühnen Unternehmen zusahen, das Praffeln der aufeinanderschlagenden Hände, die heiseren oder schrillen Rufe der Erregung und des Beifalls, das fast qualvolle Schweigen bei der letzten Attraktion mit dem Ball auf seinem Herzen all das wurde ihm unentbehrlich, wurde ihm zum Inhalt feines armseligen Lebens. Er träumte oft davon, an Stelle des menigen, zufällig zusammengewürfelten Publikums der kleinen Kneipen einen riesigen Saal mit tausenden gutgekleideten Menschen vor sich zu sehen, und dieses riesigen Saales Mittelpunkt zu sein für ein paar minuten, und den Jubel und die Furcht dieser tausend Gutgekleideten zu erleben. Aber so oft er auch Yves davon sprach, ihm vorschlug, sich an ein großes Varieté zu wenden Yves wollte nicht. Immer wieder sagte er fategorisch und eintönig, es liege ihm nicht. Einmal kam Edouard der Zufall zu Hilfe. Unter den späten Gästen eines Lokals, in dem sie auftraten, befand sich der Direktor eines großen Unternehmens. Er ließ sich den beiden vorstellen und schlug ihnen vor, im Rahmen seines Programms probeweise auf schlug ihnen vor, im Rahmen seines Programms probeweise auf zutreten. Yves aber versagte auch hier trotz Edouards fast flehentlichem Bitten.
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Edouard indeffen konnte einfach nicht mehr verzichten. Er griff zu einer halben List: überredete Yves, das große Varieté wenigstens chmal zu besuchen.
das andere Mal, daß er selbst nicht mehr verstände, wie er sich so lange habe sträuben können. Er opferte am anderen Tage all sein Erspartes( und er hatte viel mehr erspart als Edouard), um sie beide neu einzufleiden und reiche, vornehme Tritots zu beschaffen. Edouard hatte das gar nicht so bedacht; ihm ging es nicht um den eigenen ihm eine seltsame Wollust der Nerven erzeugte; er wäre von sich Glanz, um den Flitterkram ihm ging es um die Gefahr, die in aus mit der gleichen Freude und Hingabe in seinem Straßenanzug aufgetreten. Jetzt aber mußte er zu seiner Ueberraschung feststellen, daß Yves alles viel großzügiger und energischer anfaßte als er. Yves tat jeden Schritt mit der Hingabe und der Selbstverständlichkeit eines Träumenden.
und Gelingen ihrer Nummer zweifelten beide tagüber feinen AugenAm Erfolg ihres Auftretens, am einwandfreien Durchführen blick. Am Abend erst, als Yves ein Tari nahm und, vor dem Va
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es ver=
Sie bekamen eine fleine Garderobe zum Umkleiden; Yves
Ehe sie sich's versahen, standen sie auf der Bühne.
Edouard umschloß den Apfel leicht mit den Fingern und blickte
fest auf den Lauf von Yves Pistole. Da wurde er blaß, mußte an fich halten, um den Apfel nicht fallen, die Hand nicht sinken zu lassen: die Mündung des Laufes zitterte, schwankte ganz leise hin
und her, ganz leise, aber es war ausreichend, um
Yves schoß. Der Apfel rollte zu Boden. Edouard zuckte zusammen im nächsten Augenblick stand er wieder ruhig, setzte fich den Papphut auf. Das Publikum hatte nichts von der Sekunde der Fassungslosigkeit bemerkt.
Zum zweiten Male schoß Yves. Der Papphut fiel. Das Bublifum flatschte Beifall.
mal ins Publikum, an Frauenhänden sah er Steine schimmern, oder waren es Augen in Frauenköpfen
Yves zielte auf den Ball. Blickte, ehe er abdrückte, noch ein
er lächelte strahlend,
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zielte wieder, leise schwankte die Pistole, fest stand Edouard Der Schuß fiel. Der Ball war unversehrt. Edouard knickte in die Knie, brach zusammen, lag auf dem Boden, etwas Rotes rieselte.
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Vorhang. Sanitäter. Arzt. Rauschen aus der Menge vor dem Borhang
rieté angekommen, den Chauffeur bezahlte, sah Edouard, daß die Hand des Freundes zitterte, wie sie die Scheine hielt- wunderte ihn; zitternd hatte er diese Hand noch nie gesehen. besorgte das mit fahriger Hast; Edouard glaubte den Grund in den ungewohnten Kleidungsstücken zu finden. Er hörte durch Vorhänge und Mauern bisweilen das Aufrauschen des Beifalls, den die neuen Kollegen befamen, wie das Anbranden einer Welle; in ihm( und auch in Yves) war ein Gefühl, als wäre er ein Schiff, Streifschuß durch Haar und Kopfhaut und da: das Handgelenk das leicht und schnell hinaustanzte in das sonnenüberglaste, hell leuchtende Meer, von dem diese Wellen erste, winzige Teile waren, Borboten einer namenlosen Herrlichkeit; Edouard warf Blicke des Stolzes auf Yves: er, Edouard, hatte ihn gewandelt, hatte ihn macht, auf den der Ruhm wartete; mochte dieser Ruhm Yves ge= vom ehrgeizlosen Durchschnittsarbeiter zum bedeutenden Mann ge= hören: ihm, Edouard, gehörte das Verdienst..
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,, Ein Schuß in den Leib", sagte der Arzt. ,, Und hier: ein zerschmettert...!" ,, Also war er schon zweimal getroffen", sagte der Direktor, und hat nichts gejagt!"
,, Sofort ins Krankenhaus, zur Operation!" befahl der Arzt. Sie trugen Edouard von der Bühne.
Der Direktor fah Yves an: 3weimal getroffen und nichts gefagt... Der hat Artistenblut. Sie nicht...!"
Mensch und Technik
Eine Auseinandersetzung mit Oswald Spengler Oswald Spengler
ist in den Jahren nach 1918, nach dem Erscheinen seines Werkes„ Der Untergang des Abendlandes " weit über die Grenzen Deutschlands hinaus bekannt und berühmt geworden. Er galt sehr schnell als der Philosoph einer an ihren Grundlagen zweifelnden Gegenwart. In Amerita steht Spenglers Ansehen als Geschichtsrhilosoph, als Künder des inneren Schicksals unserer Zeit auch heute noch hoch im Kurs, während sein Werk und seine Bedeutung in Deutschland heute ruhig abgewogen wird und eigentlich weder in der allgemeinen Deffentlichkeit, noch gar in der intimeren Deffentlichkeit der Geschichtsphilosophie bzw. Geschichts. wissenschaft noch irgend etwas von der Aufregung der Umwälzungsjahre 1918/19 hervorruft
Aber auch
Es ist dann eine Weile recht still um Oswald Spengler ge= worden; er bekundete in einigen fleineren Schriften einen bemerkenswert scharfen Anti- Margismus", befannte sich ziemlich eindeutig zu einer völkisch- nationalistischen Politik. diese Schriften erregten fein besonderes Aufsehen. Nur an einem unlängst erschienenen Büchlein„ Der Mensch und die Tech nit. Ein Beitrag zu einer Philosophie des Lebens", das die schriftliche Fixierung eines in München gehaltenen Vortrags darstellt, der in der Presse vielfach besprochen wurde, wollen wir nicht, ohne einige Bemerkungen zu machen, vorübergehen.
Spengler wird hier ganz eindeutig zum Kultur"-Philosophen
des reaktionären fapitalistischen Scharfmachertums. Im Ausgangspunkt deckt sich jedoch Spengler durchaus mit der marristischen Auffassung von der Bedeutung der Technik im Gesamt: prozeß des menschlichen Daseins, die ja bekanntlich die Technit nicht als Teilgebiet der menschlichen Kultur auffaßt, sondern sie in ihrer innigen Verflechtung mit allen Gestaltungen der Kultur aufzeigt bzw. aufzeigen sollte. Auch Spengler schreibt:„ Und deshalb ist Technik kein Teil" der Wirtschaft, so wenig Wirtschaft neben Krieg und Politik ein für sich bestehender Teil" des Lebens ist. Alles das sind Seiten des einen tätigen, kämpfenden, durchseelten Lebens." Menschen. Wie ihm Kulturen Organismen find, also der organischen, Spengler hat im Grunde eine organische Auffassung vom pflanzlichen und tierischen Natur analoge Gebilde, so muß er tonMensch ist ein Raubtier... Das Raubtier ist die höchste Form sequent den Menschen als ein organisches Wesen bezeichnen: ,, der des freibeweglichen Lebens." Auch die Tiere haben„ Technik". ,, Bienen, Termiten, Biber führen erstaunliche Bauten auf. Ameisen Brutpflege, Festungsanlagen und planmäßige Wanderzüge sind fennen Pflanzenbau, Straßenbau, Sllaverei und Kriegführung Technik im Grunde gar nichts zu tun. meit verbreitet... Und trotzdem alles das hat mit menschlicher Die Gattungstechnik ist
unveränderlich...
Die Menschentechnik, und sie allein, aber ift unabhängig von der Menschengaitung.
Als die erste Hälfte des umfangreichen Programms vorübergeflirrt war mit rauschender, fast gellender Musik, mit elegant hinschwebenden Tänzerinnen, mit traurigen dressierten Tieren und den stolz- koketten ,, Boilas" der fertigen Akteure, die ihren angestrengten Atem mühsam verbargen, ihre noch zitternden Lippen mühsam zu einem leichten, sieghaften Lächeln zwangen: da sah Edouard auf Yves. der neben ihm saß, und wußte: er hat gesiegt. Zum ersten Male hatte Yves, den Arbeiter aus Schichsal und Neigung, der Flatterglanz der großen Deffentlichkeit, der Stolz der Waghalsigkeit gepackt. Seine fonst sehr ruhigen, etwas gleichgültigen Augen blickten ſtarr zur das Einzelwesen aus dem 3mang der Gattung heraus Es ist der einzige Fall in der gesamten Geschichte des Lebens, daß Bühne hinauf, seine Hände, die anfangs breit, flach und ruhig auftritt... Die Technik im Leben der Menschen ist bewußt, willden Schenkeln gelegen hatten, hatten sich zu Fäusten geballt. Es gelang Edouard ohne viel Mühe, seinen Freund gleich nach der Vorführung auf die Bühne und zum Direktor zu schleppen.
Sie hatten Glück. Morgen schon, sagte der Direktor, könnten fie auftreten probeweise. Wenn sie dem Publikum gefielen, sollten sie bleiben. Ueber die Entlohnung werde man dann schon übereintommen. Er nannte eine vermutliche Summe, die den beiden märchenhaft schien.
Edouard hatte gefürchtet, daß Yves wieder versagen würde, sobald er aus dem Saal, aus der süß staubigen Luft des Varietés herauskommen und durch die herbstgrauen Straßen in ihr enges, simples gemeinschaftliches Quartier gehen würde. 2lber er hatte sich geirrt. Does war wie ausgewechselt. Er erklärte Edouard ein über
Thesen wird jedoch ausdrücklich die tierische Gattungsnatur des fürlich, veränderlich, persönlich, erfinderisch." Mit diesen Menschen aufgehoben. Der Mensch ist eben Mensch. Spengler schon in der Vorgeschichte des Menschen seinen und seiner Nun ist es außerordentlich interessant, zu beobachten, wie Gegensatz von Führer und Masse hineininterpretiert. Unter dem Klasse eigenen Standpunkt von dem unüberbrückbar ,, angeborenen" gewaltigen Eindrud der freien, bewußten Einzeltat, die sich aus dem gleichförmigen, triebhaften, massenhaften Tun der Gattung" heraushebt, hat sich nun die eigentliche Menschenseele gestaltet. Der früheste Mensch horstet einsam wie ein Raubvogel. Wenn sich auch einige Familien" zu einem Rudel zusammtentun, so geschieht das in loser Form. Noch ist von Stämmen feine Rede, geschweige
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denn von Völkern. Das Rudel ist eine zufällige Sammlung(!) von ein paar Männern, die sich gerade einmal nicht bekämpfen, mit ihren Weibern und deren Kindern, ohne Gemeingefühl, in vollfommener Freiheit, kein Wir" wie eine Herde von bloßen Gattungsexemplaren."
Eine geradezu phantastisch naive Ansicht von der Entstehung menschlicher Gemeinschaftsformen, die zu allem, was heute die Primitivenforschung lehrt, in schneidendem Widerspruch steht. Ein fpäterer Sag offenbart noch deutlicher die Tendenz der foeben mitgeteilten Spenglerschen Ausführungen. Auch für die eigentliche Menschengeschichte soll folgendes gelten:
,, Die Gruppe der Führernaturen bleibt flein. Es ist das Rudel der eigentlichen Raubtiere, das Rudel der Begabten, das über die wachsende Herde der anderen in irgendeiner Weise verfügt." Das Leben wird im Verlaufe einer weiteren Geschichte gegennatürlich", die Stadt wird das Gehäuse des ganz fünstlichen, von der mütterlichen Erde getrennten... Lebens." Dort entsteht die Gesellschaft" mit ihrer ständischen Rangordnung Adlige, Briefter, Bürger- gegenüber dem groben Bauerntum", als die fünstliche Stufung des Lebens die natürliche ist die in Starte und Schwache, Kluge und Dumme und als Sig einer vollkommen durchgeistigten Kulturentwicklung."
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,, Die Technif", so beschreibt Spengler den Uebergang vom Mittelalter zur Neuzeit ,,, ist mit den wachsenden Städten bürgerlich geworden." Von den Gründen dieser Entwicklung fein Wort. Warum war 1322 die kopernische Theorie von der Bewegung der Erde um die Sonne schon bekannt, warum aber wurde sie nicht wirksam? Man sieht, wie Spengler in die eigentliche Problematik der Technik überhaupt nicht eindringt. Aber um so entschiedener tritt er für das Leben der Begabten, die schöpferisch geboren find", ein. Man will es nicht sehen, daß Führerschaft die höhere Arbeit ist, daß das eigene Leben( das Leben der Masse, der Hände") von ihrem eigenen Gelingen abhängt."... Der alberne Sag: ,, Alle Räder stehen still, wenn dein starker Arm es fann auch ein Bickenbod, der ins Getriebe gerät. Aber diese Räder will", umnebelt die Gehirne von Schwägern und Schreibern. Das erfinden und beschäftigen, damit jener starke Arm" sich ernähren fann sich vorstellen, wie dieses antimargistische Del den damaligen fann, das vermögen nur wenige, die dazu geboren sind." Man Industriellen- Zuhörern Herrn Spenglers eingegangen ist. Vielleicht maren auch die Herren Lahusen darunter? Verfolgen wir nun den hier stimmen wir ihm wieder zu, wenn er schreibi:„ Alles OrgaAusblid, mit dem Herr Spengler seine Philosophie" abschließt. nische erliegt der um sich greifenden Organisation." Aber wir fagen: die Masse wird zum Träger dieser Organisation! ,, Die Natur" wird auf einer höheren Stufe der Menschen wieder erreicht. Wir wollen die Flucht der geborenen Führer vor der Maschine", die Spengler schon beginnen sieht, gewiß nicht verhindern. hauptung:... Erfinder wandern aus. Nur glauben wir, irrt hier Spengler mit seiner grotesten Bein sein Joch spannen möchte, vertreibt sie." Spengler proDer Sozialismus, der sie phezeit das Ende der Technik, er ruft zu einem heroischen Pessimismus auf, diesem Ende mannhaft" ins Auge zu sehen. Diese Maschinentechnik ist mit dem faustischen Menschen zu Ende und wird und Dampffchiffe, fo gut wie auch die Römerstraße und die eines Tages zertrümmert und vergessen fein Eisenbahnen die Paläste des alten Memphis und Babylon." chinesische Mauer, unsere Riesenstädte mit ihren Wolfentragern mie
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Für uns wird jedoch der faustische Mensch", Spenglers ,, geborener Führer", von der Organisation der Masse abgelöst. Eine ausgebeutete Masse wird zum Träger der mensch= lichen Kultur werden; nur so vollzieht sich die Befreiung des Menschen, seine Vollendung.
J. P. Mayer