1. Beilage zum„, Vorwärts" Berliner Volksblatt.
Nr. 155.
Lokales.
Den Parteigenoffen und Genoffinnen von Rigdorf zur Nachricht, daß am Donnerstag, den 9. Juli, abends 8 Uhr, eine Boltsversammlung in den Viktoriasälen, Hermannstr. 48, statt findet. Besonders werden die Frauen aufgefordert, zahlreich zu erscheinen. Die Einberuferin.
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Sonntag, den 5. Juli 1896.
13. Jahrg.
2400 Gesuche um eine Unterstüßung aus der Leßmann- dauer Bürgern gelang es ihm, in der Nacht zum 7. November Stiftung sind in diesem Jahre eingegangen. Berücksichtigt wurden 1850 aus dem Zuchthaus zu entkommen und sich über Rostock 45. Dieses Mißverhältniß zwischen der Höhe der verfügbaren nach England zu retten.
Mittel und der Zahl der Bewerber fehrt alle Jahre wieder, und Die Frage der Müllabfuhr beschäftigt bekanntlich schon nicht blos bei der Leßmann- Stiftung. Im letzten Bericht der feit längerer Zeit die intereffirten Kreise. Berschiedene Syfteme seit längerer Zeit die interessirten Kreise. Verschiedene Systeme Stiftungs- Deputation wird darüber geklagt, und es wird darauf der möglichst unschädlichen Beseitigung der Abfallstoffe sind bereits hingewiesen, daß die Empfangnahme, vorläufige Durchficht, erprobt worden, ohne jedoch den Beifall aller Betheiligten zu Ordnung und Katalogifirung dieser vielen Gesuche, die finden. Wie erinnerlich scheiterte erst fürzlich die Durchführung hinsichtlich eines jeden derselben nothwendigen Erhebungen einer wirklich staubfreien Müllabfuhr an dem Umstande, daß ke Auf das große Volksfeft im Schloßpark zu Weißen über die Verhältnisse der Gesuchsteller, die Feststellungen, den Hausbesitzern zu fostspielig erschien. Unsere Hausagrarier fee, das die Parteigenossen des 5. und 6. Reichs inwieweit dieselben bisher etwa anderweit unterstützt werden daher mit Interesse vernehmen, welch eigenartige und tags- Wahlkreises für Sonntag, den 12. Juli, worden sind, fortgesetzt eine große Anzahl von Arbeitskräften zu billige Abfuhrmethode der Hausbesitzer und Sargfabrikant Tischlervorbereiten, wollen wir an dieser Stelle noch besonders auf- Lasten des Stadtsäckels in Anspruch nehmen."" Welche Mühen, billige Abfuhrmethode der Hausbesitzer und Sargfabrikant Tischlermerksam machen. Während die Leitung des bühnenkünstlerischen Sorgfalt und Zeit es sodann verursacht", sagt der Bericht weiter, meister J. Schäfer, Holzmarktstr. 45, ersonnen und durchgeführt Theiles des Programms, der in halbstündlichen Auf- und wie schwierig es ist, aus einer so großen Anzahl von Be: hat. Genannter Herr, der nebenbei bemerkt, auch ein städtisches führungen des Schauspiels" Weltenwende" im Theatersaal werbern die würdigsten und bedürftigsten auszuwählen, dürfte Ehrenamt bekleidet, spart schon seit Jahren die Kosten für die Müllabfuhr dadurch, daß er seinen Hausmüll in die verkauften und einem Zyklus von acht humoristisch- fatirischen Gegen- faum zu verkennen sein." Man darf dieses Urtheil getrost ver- Müllabfuhr dadurch, daß er seinen Hausmüll in die verkauften wartsbildern in der Singspielhalle besteht, den Genossen Türk allgemeinern und auf die gesammte öffentliche und private Särge schüttet und im Verein mit darüber gebreiteten Hobelund Scävola übertragen ist, werden etwa 500 Mitglieder Armen- und Wohlthätigkeitspflege anwenden. Wie viel Zeit und spähnen als Füllmaterial verwendet. Auf diese Weise wird mit des Arbeiter Sängerbundes, sowie zwei ca. 40 Mann starke Arbeit wird auf diesem Gebiete verbraucht, und wie wenig tommt der Zeichenbestattung zugleich die kostenlose Müllabfuhr des Herrn Schäfer bemirkt. Kapellen von der Freien Vereinigung der Zivil- Berufsmufiter dabei heraus! für die gesangliche und musikalische Unterhaltung der Genossen
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Gebildete Nüpelet. Aufsehen verursachte am Freitag in Sorge tragen. Außerdem finden für die Jugend Beluftigungen Verkehrsangelegenheiten. Dem Projekte zur Festsetung und Kinderspiele im Freien statt, ferner Verloosung von der Fluchtlinie für die von der Straße Alt- Moabit bis zum der Friedrichstraße nahe dem Weidendamm eine Schlägerei, Büchern und Bildern, Vorführungen eines Schwimmklubs und nördlichen Spreeufer gehende, auf dem Grundstücke des Fabrit welche zwischen zwei hiesigen Studenten stattfand. Diese un Radfahrervereins, Ball im großen Tanzfaal, großes Feuerwerk befizers Schomburg neu anzulegende Straße hat das Polizei- liebsame Szene entstand dadurch, daß ter eine der beiden dem auf dem Wasser, Illumination des Eees, über den zum Schluß präsidium zugestimmt. Der Entwurf für die Herstellung einer ihm begegnenden zweiten Studenten ohne weiteres die Worte: der als lebendes Bild dargestellte„ Siegeszug der Arbeit" in unterhalb der Schöneberger Brücke zu erbauenden Hilfsbrücke Pfui Jude" entgegengerufen haben soll, eine Aeußerung, die feenhafter Beleuchtung dahinfahren wird. Die ganze Ver- liegt dem Polizeipräsidium zur Genehmigung vor. Nach Er- der Beleidigte mit einer Ohrfeige beantwortete. Der nunmehr anstaltung verspricht ein Boltsfest im wahren Sinne des Wortes theilung dieser Genehmigung und nach Fertigstellung der Hilfs- folgenden Schlägerei wurde durch hinzukommende Schuyleute brücke soll mit dem Bau der definitiven Schöneberger Brücke, ein Ende gemacht, welch lettere beide nach der Polizeiwache deren Gesammttoften sich auf 400 000 m. belaufen, begonnen brachten. werden.
zu werden.
Die Lokalkommiffion von Schöneberg theilt mit, daß das neue Lokal von Albers in der Hauptstr. 5 und 6 der Arbeiterschaft nicht zu Versammlungen zur Verfügung gestellt wird.
Die Bevölkerung des städtischen Arbeitshauses in Rummelsburg ist vom 1. April bis Ende Juni bedeutend zurück Folgende Lokale stehen der Arbeiterschaft in Treptow gegangen. Insbesondere ist dieser Rückgang bei den Korrigenden zur Verfügung: Hjertberg, Neue Krug Allee; Otto's hervorgetreten. Wieder ein Beweis, daß, von Ausnahmefällen Restaurant zum Karpfenteich"; Part Restaurant, abgesehen, nicht die Lüderlichkeit der einzelnen, sondern die Noth Inhaber Jacob, An der Verbindungsbahn; 3ornow, Neue die Ursache der sog.„ Arbeitsscheu" ist. Mit dem Eintritt einer Krug- Allee; Schulmeistrat, Neue Krug- Allee. Sämmtliche ungünstigeren Konjunktur wird sich das Arbeitshaus schon wieder anderen Lokale sind für die Arbeiterschaft nicht zu haben. Die füllen. Genossen werden ersucht, sich danach zu richten.
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Der Verein der Berliner Vororte behandelte vorgestern Die Taschen zu! Mehrere Geldgesellschaften schicken be- Abend in einer Wanderversammlung die Angelegenheit der für reits jetzt Reifende aus, die für Textausgaben zum Bürger den Sommer 1898 beabsichtigten Zurückverlegung des Nordbahnlichen Gesetzbuch mit und ohne Kommentar auch in Arbeiter: Vorortverkehrs nach dem Stettiner Bahnhof. Die Bewohner der treifen Dumme als Abonnenten suchen. Die Ausgaben werden Nordbahn Vororte beauftragten eine aus ihrer Mitte gewählte zu 1 M. 50 Pf. bis 3 Mart angeboten. Wir warnen dringend Kommission, schleunigst sich an den Eisenbahn- Minister, sowie vor der Anschaffung dieser Werke. Sie sind für den Ar- an die Eisenbahn- Direktion mit der Bitte zu wenden, eine solche beiter absolut werthlos, da das Gesetzbuch nicht am Aenderung des Bauplanes zu veranlassen, daß ein früherer 1. Januar 1900 in fraft tritt, auch ohne die noch erst be- Termin für die Zurückverlegung herbeigeführt werden könne. rathenen Novellen zum Gerichtsverfassungsgesetz, zur Zivilprozeßordnung u. f. w. nur ein Bruchstück ist, da ferner der Text der Die deutsche Gesellschaft für öffentliche Gesundheits 2385 Paragraphen des Gesetzbuchs und der 218 Artikel des pflege zu Berlin beschäftigte sich mit der Frage des Stehens der Einführungsgefeges in zumeist unverständlichem Juristen- Verkäuferinnen in Ladengeschäften. Während Herr Spinola deutsch gehalten ift. Voraussichtlich wird in wenigen meinte, daß es sich für die Gesellschaft nur um die BerückMonaten eine populär gehaltene, allgemein verständliche fichtigung der in betracht kommenden hygienischen Gesichtspunkte Darstellung der gesammten Materie unter besonderer handele und Herr Albert Cohn sogar die Ansicht aussprach, daß Berücksichtigung der für das erwerbsthätige Volt und für die die wissenschaftliche Körperschaft nichts mit der„ Agitation" der Arbeiterklasse wichtigsten Gebiete, und des jetzigen Rechts- Frauenvereine zu thun habe, führte Herr Badet aus, daß zwar zustandes erscheinen. Wir heben hervor, daß einige spekulative eine wissenschaftliche Gesellschaft versammelt sei, doch dürfe man Rapitalisten fich zusammengethan haben, um mehrere Beitungen sich nicht des Rechts begeben, eine Meinung zu äußern, wo es in die Lage zu sehen, in ihrem Berlag Zertausgaben erscheinen sich um praktisch hygienische Fragen handle. Er sehe nicht ein, zu lassen. An dieser Spekulation sind insbesondere solche an- warum die Gesellschaft diesen Bestrebungen nicht beitreten wolle. geblich farblosen Zeitungen betheiligt, die ihr Lesepublikum Es sei festgestellt, daß Ladenmädchen mitunter 14-16 Stunden in politisch unreifen Kreisen haben. Auch diese Texte sind ftehen müßten, daß es also sehr nothwendig sei, ihnen Sigwerthlos. Bei dieser Gelegenheit wollen wir abermals gelegenheit zu verschaffen. davor warnen, daß Arbeiter auf die theuren und für sie fast werthlofen Konversation3leriton von Brockhaus, Meyer u. f. w. abonniren. Fast täglich laufen bei uns Klagen von Arbeitern darüber ein, daß sie von einem zungenfertigen Reifenden sich solch' Zeug haben aufschwagen lassen und hinterher erst sahen, daß sie durch die Unterschrift, von der die Unternehmer sie nie entbinden, um ihr bischen habe gekommen sind. Also Augen auf, Taschen zu!
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Dieser Ansicht traten eine Reihe anderer Redner bei. Der Vorsitzende resumirte zum Schluß, es herrsche Uebereinstimmung darüber, daß in vielen Geschäften übermäßig langes Stehen der Ladenmädchen üblich sei; ob bei allen Geschäften, müsse er bezweifeln. Die Gesellschaft sei der Meinung, daß gesundheitliche Nachtheile daraus entstehen können.
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Aus der Untersuchungshaft entlassen wurde die Ehefrau des Gastwirths Baumbach in der Prinzenstraße, welche, wie mit.. getheilt, mit ihrem Gatten unter der Anschuldigung des gemeinfamen Mordversuchs an ihren Kindern verhaftet wurde. Die Unschuld der Frau hat sich herausgestellt.
Der wegen der„ Aufschlitereien" verhaftete Maler hat sein Alibi nachweisen können und soll wieder aus der Haft entlaffen worden sein.
Verschwunden ist seit acht Tagen der 34 jährige Bäckergeselle Franz Harnow, der bei dem Bäckermeister Boll in der Bernauerstr. 77 arbeitete und wohnte.
Von den Opfern des Blitzschlages, die bereits ihrer Wieder. genesung entgegen gingen, hat Fräulein Jda Klos das Bett wieder aufsuchen müssen; in ihrem Befinden ist eine Vers schlimmerung eingetreten, die sich namentlich in häufigen Schwindelanfällen und großer Schwäche in den Füßen äußert.
Fernsprechschwindler. Vierhundert Personen haben während des Monats Juni namentlich in Restaurants den Fernsprecher zu Unterhaltungen mit Hamburg , Köln , Wien u. s. w. benutzt, ohne dem Inhaber der Fernsprechstelle das Gespräch zu bezahlen. Die Wirthe werden zur Vorsicht gemahnt.
Das Opfer eines Bubenstückes ist der„ Nat. 3tg." aufolge wieder einmal eine Dame geworden. Auf dem Wege vom Theater Unter den Linden nach ihrer in der Charlottenstraße belegenen Wohnung wurde ihr das schwarzseidene Kleid mit ägender Flüssigkeit übergossen, so daß der Stoff gleich Bunder an den Es mag dabei bemerkt getroffenen Stellen auseinanderfiel. werden, daß als die Dame in einem hiesigen Magazin den Schaden ergänzen wollte und dabei ihr Mißgeschick erzählte, einer der Herren berichtete, daß seiner Tochter und ihren beiden Degleiterinnen beim Nachhauseweg von dem nämlichen Theater das Gleiche begegnet ist.
Ein tödtlich verlaufener Unglücksfall ereignete sich in Köpenick . Als der Arbeiter Wilhelm Ruttke mit dem Zuge 7,17 Uhr von Friedrichshagen in Köpenick antam und den Bahnhof verlassen wollte, trat er auf der Tunneltreppe fehl und stürzte in die Tiefe. Er blieb besinnungslos liegen, und der herbeigerufene Bahnarzt stellte eine Gehirnerschütterung, sowie innere Verlegungen fest. Der Verunglückte starb bald darauf.
einen Beinbruch.
Die Große Berliner Pferdebahn Aktien Gesellschaft läßt auf der Strecke Schönhauser Allee- Rixdorf von Montag Menschenquälereien im öffentlichen Fahrverkehr. In ab versuchsweise morgens um 6 Uhr, 6 Uhr 8 Minuten, 6 Uhr Kollifion. Freitag Nachmittag ging in der Wilhelmstraße letzter Zeit haben wir an mannigfachen Beispielen, so an der 26 Minuten und 6 Uhr 30 Minuten Wagen fahren. Diese ein vor einen Sportwagen gespanntes, von dem russischen Ausbeutung der Berliner Omnibuskutscher und der Beamten der Neuerung ist eingeführt worden auf ein Gesuch hin, welches eine Botschaftssekretär v. Knorring geleitetes Pferd durch und rannte Spandauer Straßenbahngesellschaft ein Bild von der standalösen Reihe in Rixdorf beschäftigter Arbeiter an die Direktion ge- auf der Kreuzung mit der Straße Unter den Linden derartig Rücksichtslosigkeit gegeben, die man im öffentlichen Fahrverkehr richtet hat. gegen eine Droschke, daß beide Wagen umschlugen und die an den Angestellten übt. Die unerhörten Zustände erregen selbst Führer auf das Pflaster fielen. Der Baron v. Knorring erbitt Die neuesten Erwerbungen des Berliner Aquarium bedeutende Verletzungen an der linken Kopfseite, mehrere Rippenin bürgerlichen Kreisen Aufsehen und so hat denn der Umstand, brachten für verschiedene Abtheilungen Neues und Seltenes. Die brüche auf der linken Seite, Verlegungen des Bruftfelles und daß bei der im Prozeß Friedmann vielfach erwähnten Potsdamer Gruppe der Tintenfische ist um mehrere Exemplare einer Gattung starken Blutverlust. Er wurde in die tgl. Klinik gebracht. Der Führer Straßenbahn das Fahrpersonal täglich 135 bis 17 Stunden der Kraken( Eledone), welche von dem großen Octopus durch die der Droschte scheint erhebliche Verletzungen nicht erliten zu haben. hintereinander dienstlich in Anspruch genommen wird, dem Schriftsteller Gerhardt von Amyntor( Major z. D. v. Gerhardt) mit nur einer Reihe Saugnäpfe ausgerüsteten acht Arme sich In ähnlicher Weise verunglückte die 14 Jahre alte Tochter des Veranlassung gegeben, hierüber mit leitenden Persönlichkeiten der unterscheiden und aus dem Adriatischen Meere stammen, ergänzt Bildhauers Ladewig, die an der Ecke der Frankfurter Alee und Regierung in Botsdam Rücksprache zu nehmen, und zwar mit worden. Eins der großen Felsenbassins des untern Rundtheils der Proskauerüraße aus einem Milchwagen herausgeschleudert hat in einigen Laugusten oder Stachelfrebfen aus dem westdem Erfolge, daß die Direktion der Straßenbahn ein Schreiben erhielt, in welchem derselben nahegelegt wurde, eine thunlichste europäischen Rüftengebiete, die sich den jedem Großstädter aus wurde, dessen Pferd ebenfalls durchgegangen war. Sie erlitt den Schauläden der Delikateßgeschäfte her bekannten Hummern Verkürzung der Dienstzeit herbeizuführen. Die Verwaltung der gegenüber sofort an den über förperlangen Fühlern erkennen Straßenbahn ist aber auf diesen ihr sehr unbequemen Wunsch lassen, eine auffallende Besatzung erhalten, zumal namentlich nicht eingegangen, sondern hat vielmehr den Weg gewählt, ihr der eine von ihnen ein außerordentlicher Riese von nahezu 12 m Personal darüber zu befragen, ob dasselbe eine Aenderung der Dienstzeit unter Fortfall des freien Tages wünscht. Die An- Länge und mehreren Kilogramm Schwere iſt. gestellten haben nun alle, bis auf einen Kondukteur, freiwillig(!?) Die ,, Lenormand Berlind ", Frau Sperling, ift bürgerein Schreiben unterzeichnet, dahin lautend, daß sie mit der lichen Blättern zufolge im 78. Lebensjahre gestorben. Bei der jetzigen Ordnung der Dienststunden zufrieden sind und keine Sperling, die 34 Jahre in dem Hause Dresdenerftr. 116 gewohnt Abänderung wünschen. Der Kondukteur, welcher sich hat, erschienen hochgestellte Personen und ließen sich wahrsagen, weigerte, das Schreiben zu unterzeichnen, ist und es verging fein Tag, wo nicht die alte, hochbetagte Frau 11 Jahre bei der Straßenbahn gewesen. Seit zwanzig und noch mehr Besucher abzufertigen hatte. Die Mehr Mitte Juni ist er entlassen worden, weil man plöglich zahl waren selbstverständlich junge Damen, die oft aus weiter an seiner Person sehr viel auszusehen hatte. Wird dem Schrift Ferne nach Berlin famen, um die Zukunft zu erfahren. Frau steller von Gerhardt nun vielleicht ein Licht aufgehen über die Sperling, die keine Kinder hinterläßt, dürfte ein ansehnliches Herrlichkeit der fapitalistischen Wirthschaftsordnung? Vermögen gespart haben. Man sieht, wieviel Dummheit gerade Die städtische Verkehrsdeputation beschäftigte sich unter in den Schichten der Bevölkerung noch zu finden ist, die vor Vorsitz des Bürgermeisters Kirschner wiederum mit dem modi- nehmlich über die schlechte Erziehung des Proletariats etern. Wobei freilich auch die Thatsache nicht zu übersehen ist, daß fizirten Vertragsentwurf der Großen Berliner Pferdebahn- Gesellschaft, resp. deren Umwandlung in elektrischen leider auch arme Leute, besonders Arbeiterfrauen und Dienfi mädchen, diesem Schwindel ihre Groschen opfern. Betrieb. Von dem Entwurf konnten diesmal nur acht Paragraphen erledigt werden. Die Debatte gestaltete sich sehr Dem Militärfiskus verfallen ist ein großer Romplex des lebhaft, der Vorsitzende proklamirte wiederum das strengste Amts- Spandauer Stadtforsſtes, der für 200 000 M. als Uebungsgeheimniß. Aus Andeutungen, welche vor der Sigung gemacht play für das Pionierbataillon dem Magistrat abgekauft wurden, läßt sich, wie hiesige Blätter melden, indeß mit ziemlicher worden ist. Sicherheit darauf schließen, daß eine der wichtigsten Neu- Forde
Aus Liebesgram hat sich in der Schüßenstraße Nr. 6 zu Groß- Lichterfelde der 22jährige Gärtnergehilfe Julius Lange aus Goldberg in Schlesien in der Nacht vom Freitag zum Sonnabend erschossen. Die Leiche wurde in die Halle des Friedhofes gebracht. Der junge Mann hinterließ einen Brief an seine Mutter, in dem er diese wegen seines Schrittes um Berzeihung bat und ihr mittheilte, daß er wegen unglücklicher Liebe nicht länger mehr leben könne.
Erfchoffen hat sich gestern Morgen der Getreidefpetulant Buckermann, angeblich wegen bedeutender Verluste im Termingeschäft.
Der Börsenmakler Anton Blumenthal(, wohnhaft
Potsdamerstr. 73, ist, wie die„ Staatsbürger Zeitung" meldet, flüchtig geworden. unter Hinterlassung zahlreicher" Schulden und Börsendifferenzen
Festgenommen und wegen wiederholten Betruges der Staatsanwaltschaft vorgeführt, wurde gestern der 21 Jahre alte, fich Bankdirektor" nennende Alfred Georges. Derselbe hatte in Hause Königgrägerstraße 101 im März d. J. ein Darlehns vermittelungsgeschäft errichtet. Durch Inserate, Korrespondengen und Schilder an seiner Wohnungsthür suchte er den Glauben zu erwecken, daß er eine Agentur der Norddeutschen Bank in Hannover inne habe, und daß diese durch seine Vermittelung die Die Schloßkaserne in Spaudan, die nach dem Fortgange Darlehne gewähren würde. Auf diese Weise ist es ihm ge= rungen der Pferdebahngesellschaft, die nämlich, welche den Ausbau des Elisabeth- Regiments leer geworden war, ist vom Ministerium lungen, in etwa vierhundert Fällen von darlehussuchenden und Betrieb aller Berliner Straßenbahnen zum Gegenstand der Stadt Spandau für eine Million Mart zum Kauf Personen Beträge von 3 bis 20 M. für Auskunftseinholung zu hat, nicht zur Annahme gelangt ist. Man schien sich angeboten. Der Magistrat hat es indeß abgelehnt, das alte erhalten, ohne in der Lage zu sein, Darlehne zu gewähren oder Dabei auch darüber tlar die zu sein, daß zu vermitteln. verordneten Versammlung ein solches Monopol einer Ge- Gebäude für diesen enorm hohen Preis zu übernehmen. sellschaft niemals einräumen werde. Uebrigens hat sich in Den Tod im Waffer fand Sonnabend früh der 30 Jahre An das ehemalige Zuchthaus in Spandau , spätere der Berkehrsdeputation eine gewisse Antipathie gegen die Schloßkaserne, die jest verkauft werden soll, knüpfen sich mancherlei alte Stuckateur August Gebauer aus Eisendorf im Kreise Glay. unterirdische Stromzuführung herausgebildet, wohl wegen der hiftorische Erinnerungen. Die bemerkenswerthefte ist folgende: Schiffer hörten zwischen 3 und 4 Uhr Hilfeufe im Kanal am Mißerfolge an der Lutherkirche. Man bevorzugt daher das ge- Anfangs 1850 wurde Gottfried Kinkel zur Abbüßung einer Rottbuser Ufer, suchten im Verein mit Schuhleuten das Wasser mischte System( oberirdische Leitung mit felbfitbätig fich lebenslänglichen Zuchthausstrafe, zu welcher er wegen Theilnahme ab und fanden nach einer halben Stunde einen Mann, der ladenden Akkumulatoren), wie es sich in Hannover vorzüglich be- an der badischen Revolution verurtheilt worden war, in das bereits todt war. Es war Gebauer. Ob sich dieser in den Kanal währen soll. Buchthaus eingeliefert. Mit Hilfe von Karl Schurz und Span - gestürzt hat oder hineingefallen ist, steht dahin.
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Stadt