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Raiffeisen- Zustände.

200000 Mart Jahreseinfommen/ 75 Millionen verpulvert

Bor dem Berliner   Arbeitsgericht spielt sich zur Zeit ein hoch­interessanter Prozeß ab. Die Liquidatoren der Raiffeisen­Bank wollen den ehemaligen Prokuristen Dr. Lange, der gleich­zeitig Rechtsanwalt und Notar ist, für die Verluste der Raiffeisen­Bant haftbar machen, die sie auf 75 Millionen Marf be­ziffern. Lange hat, was auch die Verhandlungen des preußischen Untersuchungsausschusses unzweifelhaft ergeben haben,

in frivol- leichtfertiger Art Kredite von Millionen und aber Millionen Schwindlern und Hochstaplern in den Rachen geworfen.

An der Spitze dieser Kredithyänen stand der Russe Uralzeff, der allein von Lange über 10 Millionen bekam. Die von Uralzeff gegebenen Sicherheiten" hat Lange auf ihren Wert über haupt nicht nachgeprüft. Im Untersuchungsausschuß war man einmütig der Auffassung, daß gegen Lange der schwere Verdacht bestehe, durch materielle Vorteile zu diesem Verhalten ver­anlaßt worden zu sein. Die preußische Staatsanwaltschaft hat vor einiger Zeit das Strafverfahren gegen Uratzeff auch auf Dr. Lange ausgedehnt, ohne daß man jedoch etwas über den Fortgang erfährt.

Lunge seinerseits bestritt in der Verhandlung vor dem Arbeits­gericht, Vorteile erlangt zu haben. Die Verluste der Raiffeisen­Bank beziffert er auf ,, nur" 20 Millionen, was aber sicher falsch ist. Außerdem wendet er Berjährung ein! Die Liquidatoren begründen ihren Berdacht, daß Lange auf unrechtmäßigem Wege Vorteile er­langt haben muß, u. a. damit, daß Langes Jahreseinkommen zur Zeit seiner Profuriffentätigkeit 200 000 Mart betragen hat. Das Arbeitsgericht vertagte die Sache, um über die Frage der Ber­jährung ein Gutachten der Anwaltskammer einzuholen. Lange behauptet nämlich, daß er nicht als Angestellter der Raiff­

eisen Bant, sondern als freier Anwalt gehandelt habe. Nur in legterem Falle fönnte der Einwand der Verjährung Plaz greifen. Es darf daran erinnert werden, daß Lange das

besondere Bertrauen des Generaldiektors der Raiffeisen- Bant, des ehemaligen deutschnationalen Reichstagsvizepräsidenten Dietrich- Prenzlau,

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besaß. Die Schlamperei in der Raiffeisen- Bank zeigte sich darin, daß weder Dietrich noch sein Mitdirektor, der deutschnationale Land­tagsabgeordnete Geelmann, jemals die Tätigkeit ihres Profu­risten Lange fontrollierten. Man ließ ihn schalten und walten wie er wollte, bis der Riesenverlust nicht mehr zu verheim­lichen war.

Alfred Grotjahn   und August Forel  .

Feiern zu ihrem Gedenken.

Im Hygienischen Institut der Universität ver­anstaltete der Berliner Berein für Schulgesundheits pflege eine Feier zum Gedächtnis Alfred Brotjahns. Stadt­

medizinalrat Prof. Dr. v. Drigalski   würdigte die Persönlichkeit

Grotjahns in der Entwicklung der Sozialhygiene. Grotjahn   hatte nicht lange überlegt, was denn eigentlich Sozialhygiene sei, er müßte, daß man neben die individuelle Betrachtung die soziale setzen müsse. Er sah in der Sozialhygiene eine Möglichkeit für den Arzt, mieber zu einer totalen Betrachtung zu fommen. In der sozialen Pathologie suchte er die Beziehung der sozialen Umwelt auf die Strantheit festzustellen. Mit großer Leidenschaft geht er an die Bekämpfung der Tuberkulose, und auch beim Rampf gegen die Geschlechtsfrantheiten ist ihm jedes Mittel recht, sofern es nur ge­eignet ist, die Krankheit zu befämpfen. Seine Leidenschaft treibt ihn soweit, daß er eine Krankheit geradezu hassen tann. Bei alle­dem verliert er nicht den Ueberblick über das Ganze. Er denkt als Arzt auch immer volkswirtschaftlich. Er ist nicht nur ein Mann von großem Wissen und Können, er ist auch der Mann des klaren

und scharfen Urteils, das sich nur der Mutige erlauben kann.

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Eine würdige und stimmungsvolle Feier dem Gedächtnis August Forels und Alfred Grotjahns hielt der Ver= ein abstinenter Aerzte im Wohlfahrtsministerium ab. Sanitätsrat Dr. Juliusburger sprach über Forel als Menschen und Wissenschafter. Der umfassende Forscher, der Sozialist, der Sozialethiker Forel in seiner überragenden Größe wurde in großen Zügen gezeichnet und sein Lebenswert gewürdigt. Oberragierungs­rat Dr. Goldmann hielt die Grotjahn- Gedächtnisrede. Im Mittei­punkt standen hier besonders Grotjahns Bestrebungen für ein alkoholenthaltsames Leben. Aus seinem Versuch, ob es möglich sei, alkoholenthaltsam zu leben, den er für ein Jahr unternahm, wurde eine Entscheidung fürs Leben. Und er erfärte später mit fester Ueberzeugung, daß Alkohol kein Genußmittel sei, und wer einmal längere Zeit enthaltsam gelebt habe, müsse die Alkoholisierung der modernen Kultur ablehnen. Grotjahn ging nicht auf ausgetretenen Wegen, er war ein Wegbereiter, auf seinen Pfaden wandeln heute Tausende. Er hat eine Schule gebildet, die heute um ihn trauert und auch stolz auf ihn ist. Denn er hat ein Erbe hinterlassen, bei dem es sich lohnt, daß man darum fämpft und es erhält. Martha John las eindrucksvoll aus dem Testament Forels und den Schriften Grotjahns; das Streichquartett des Berliner   Aerzteorchesters spielte Haydn   und Mozart  .

Genat und Abrüstungskonferenz. Wie die deutschen   Hochverratsprozesse in Frankreich   wirken. Paris  , 5. Dezember.  ( Eigenbericht.)

In der Sigung des Auswärtigen Ausschusses des Senats er= stattete der elsässische Senator Eccard   einen eingehenden Bericht über die ständige Erhöhung der militärischen Ausgaben Deutsch  lands, die sowohl in das Reichswehrbudget wie in andere Budgets des Reichs, der Länder und Gemeinden eingeschrieben sind". Er stellte dann einen Bergleich zwischen diesen Ausgaben und denen Frankreichs   vor und nach dem Kriege auf. Weiter lenkte Eccard   die Aufmerksamkeit des Ausschusses auf die zahlreichen Hochperrats­prozesse in Deutschland  , bei denen hohe Strafen über Personen verhängt worden seien, die Berfehlungen Deutschlands   an Be­stimmungen des Versailler Bertages enthüllt hätten. Die Schluß­folgerungen des Berichterstatters werden, wie es in dem Kommuniqué über die Sigung heißt, vertraulich behandelt, und der Vorsitzende hat Eccard   für diese Mitteilungen gedankt, die auf die Sommission einen starten Eindrud gemacht hätten.

Wetter für Berlin  . Zunächst ziemlich heiter, später wieder Eintrübung mit auftommender neuer Niederschlagsneigung. Für Deutschland  . Im Osten noch veränderlich mit einzelnen Schauern, die mittleren Teile des Reiches zeitweise heiter, am Tage jehr mild, im Westen wieder allmähliche Wetterverschlechterung.

Altamerikanische Kunst

Ausstellung in der Akademie der Künste

Seitdem das Museum für Völkerkunde neu geordnet ist, kann zeit. Die Graburnen, die halbnaturalistischen Tongefäße, die groß­man endlich die großartige Kunst der außereuropäischen Kontinente| in würdiger Aufstellung genießen. Die Anerkennung dieser Dinge als Kunstwerke durch die Wissenschaft ist freilich noch gar nicht so lange her; früher sprach man mit herablassendem Europäerhochmut nur von Ethnographie". Einen großen Schritt weiter auf dem Wege der Würdigung bedeutet nun die Ausstellung Alt amerikanischer Kunst in der Akademie am Pariser   Play, auf Anregung des Generaldirektors der Museen Prof. Waetzold, von den Staatlichen Museen, der Akademie und dem Ibero- Amerika­ nischen Institut   unternommen. Hier wird in schönen Räumen und in ausgezeichnet neuzeitlicher Aufstellung ein Gebiet der Weltkunst gezeigt, das unser höchstes Interesse beansprucht: die Kunst Mexi= tos, Mittelamerikas   und Perus   bis zur Eroberung durch die Spanier; die Kunst der Azteken  , Tolteken, Mayas und des Inka­reiches.

Zum größten Teil stammen die Schäße aus dem Besitz des Berliner  , sodann des Hamburger und Münchener   Museums für Bölkerkunde; zwei Privatsammlungen( H. Hardt und Gaffron) treten ergänzend hinzu.

lagen diefer überaus fremdartigen und aufregenden Kunstwerte, Fragt man nach den historischen, fultischen, sozialen Grund­barischen Bernichtung der hochgezüchteten Indianerkulturen Amerikas  so muß die Wissenschaft ihr Nichtwissen erklären. Mit der bar­durch die Banditen des Pizarro und Cortez ist auch fast alle Kennt­ris ihrer Bergangenheit untergegangen. Man muß sich mit dem

Anschauen ihrer Erotik begnügen, und das ist allerdings genug, um zu einer ganz ungewöhnlichen Bereicherung unserer Erfahrung zu kommen.

Der große Quersaal beherbergt wohl die bedeutendsten Stüde  , Monumentalsfulpturen aus der Tolte fischen Epoche Megitos( 7. bis 13. Jahrhundert n. Chr.) und der folgenden Azteken­

" Immer erst den Anwalt fragen." Leffing Theater.

Bis die Pointe heraussprigt, geht viel kostbare Zeit verloren, jene drei Akte, die erzählen, welches Unheil der Londoner   Nebel an­richten fann. Vornehme Gesellschaft, die im Hotel Wohltätigkeits­Kostümfest feiert, fann wegen des Nebels nicht nach Hause. Also Feldschlacht um Klubsessel, Billard und ähnliche Schlafgelegenheiten. Siegreich geht aus dem Krieg hervor Rechtsanwalt L., der sogar ein Appartement erobert. Es besteht aus Schlafzimmer in der Mitte, Badezimmer links, Salon rechts. Aus dieser Hotelgeographie, aus diesem Nebel, aus diesen drei Räumen und der bald auftretenden Dame Leslie und dem rechtmäßigen Mieter der Zimmer erblüht dann die Komik der Komödie. Man ahnt alles: sie will zunächst nur in das Schlafzimmer, um sich auszuruhen. Er will, obwohl er anfangs bärbeißig ist, zu anderen Zielen gelangen. So ergibt sich aus Widerstand, Verwechslung und ähnlichen für den Verfasser Gilbert Watefield ganz neuen Berwicklungen schließliche Um­armung..

artigen Steinstulpturen machen in grotester Kombinationsphan­tastik einen unauslöschlichen Eindrud. Und dies gilt in gleichem Maße von der raffinierten Töpferkunft und den hinreißenden Federmosaiten Perus   im dritten Saal. Die unglaublich mannigfaltigen bemalten Zongefäße stellen einen besonderen Höhepunkt keramischer Künste dar. Hier ist der grundsätzliche Unter­schied von europäischer Vorstellungsweise am handgreiflichsten; Ge­fäße, die keinem Gebrauchszwed dienen, deren unheimliche Tier­oder Menschengestalt sich gleichwohl der Deutung als absichtslose reine Kunstform durch bizarre Einfälle der malerischen Aus­schmüdung entzieht, und die eine halbwegs plausible Erklärung nur in ihrer sakralen Bedeutung finden können. Einen dritten Höhepunkt bilden die Mosaikplastiken und Jade- Arbeiten Merikos und die Goldgeräte aus Costarica   und Columbien  , diese in ihrer weltlichen Bestimmung meist besser erklärbar, ein erstaunlicher Ueberreft aus der märchenhaften Vergangenheit des vorspanischen Amerika, von einfachster bis zu unfaßlich phantastischer Gestaltung. Dazu kommt noch der Bezirk der herrlichen perua nischen Gewebe und Stickereien, 3eugnisse einer über­ragenden, jahrtausend alten Kultur, und die grandiosen und er­in Ropien   von heftigster Farbigkeit dargeboten; um so verwirren­schredenden Fresten aus dem ganzen Gebiet der Indianerreiche, der, als mir beinahe nichts vom Inhalt dieser menschenwimmelnden Malereien wissen.

über den Ernst und die Tiefe ihrer Bedeutsamteit inmitten einer Die Fremdartigkeit der tausendfältigen Formen darf uns nicht Menschenwelt hinwegtäuschen, die durch ein grauenhaftes Schicksal für immer vernichtet wurde und die eine unübersehbare Geschichte und Kulturentwicklung besaßen genau wie Europa  , wie die alten Aegypter, die Inder und Chinesen. Das Große und Einmalige dieser Kulturen spricht zu uns mit erschütternder Eindringlichkeit. Paul F. Schmidt.

Wir haben vor Jahren einen stummen Film Luise gehabt mit Mady Christians   als Königin. Die Regie Bergers war in mancher Weise besser. Aber was soll uns ein historischer Kostümfilm mit Luise im Mittelpunkt bedeuten? erschreckender Deutlichkeit zeigt, wie schnell der absolutistische Staat Höchstens das eine, daß er mit Friedrichs II. zusammenbrach, als er mit dem überlegenen System zusammenstieß, das die franzöfifche Revolution geboren hatte.

Helden der Luft."

Ufa- Pavillon.

D.

gruppieren sich unerhört schöne Aufnahmen von den Scheegebirgen Um eine Spielhandlung im amerikanischen   Magazingeschmac der Südpolarregionen und von Flugzeugen und Luftschiffen. Der Film ist in Zusammenarbeit mit der amerikanischen   Marine her­gestellt worden. Er tann also als eine Art von wirksamer Pro­paganda für die Luftflotte der USA  . betrachtet werden, darüber hinaus ist er aber ein Wert von hohem Niveau.

Regierung stellt dem Expeditionsleiter einen Zeppelin zu diesem Der Südpol   foll bezwungen werden, und die amerikanische  Befagung kann sich retten. Diese Aufnahmen gehören zu den 3wed zur Verfügung. Das Luftschiff zerbricht im Schneesturm, die grandiosesten und technisch vollendetsten, das der Film zu bieten Dermag. Der Untergang des Luftschiffes wird mit höchster künft. lerischer Meisterschaft dargestellt.

Das Stüd wurde nach dem deutschen   Theaterdirektorenprinzip importiert: fauft nur britische Waren. Beim Auspacken wurde es als bescheidene Mittelmare befunden und dann mit Rücksicht auf die Rassenebbe etmas progig firmiert. Das Stück wurde schließlich schau­spielerisch gedehnt und auf die Rollenwalze gelegt. Die Künstler temperamente sollen sich ausleben. Ohne ausreichende Tegiunterlage ist das aber stets gefährlich. Der Bonvivant Georg Alexander  will mehr scheinen als er ist. Die muntere Liebhaberin Maria Bard   rischen Werte einer Landschaft und nicht nur dafür. Er zeigt ihre Der Regisseur Frank R. Capra   hat das Gefühl für die male­scheint mehr als sie sein will. Karl Meinhard, der einstmals Größe. Das ungeheure Schweigen der Schneewüsten lastet auf den Generaldirektor vieler Theater und Erfinder der Kreislerbühne war, tritt unverzagt in die Truppe zurück. Er ist durchaus berechtigt, fünf- houette am Horizont. Was bedeutet der Mensch in dieser monu­Bildern. Gewaltige, unbetretene Gebirge lagern in scharfer Sil­tighin ein besseres Stück zu besserem Erfolg zu führen. M. H.

Henny Porten   als ,, Luise".

Atrium.

Die unabhängige Geschichtsschreibung hat längst bewiesen, daß

die Königin Luise, einst der Schwarm und das Idealbild des deutschen   Bürgertums, durchaus nicht für eine heroische Legenden­bildung geeignet ist. Sie war eine schöne Frau, sie war lebens­luftig, liebte schöne Kleider und rauschende Feste und ließ sich auch in den Tagen der tiefsten Erniedrigung Preußens möglichst wenig abgehen( ,, beim Mittagessen haben wir nur vier Schüsseln, am Abend drei, und das ist alles"). In dem verarmten Preußen ver­brauchte der Hofhalt im ersten Quartal 1808 fast ein Fünftel des gesamten Etats. Soweit die Königin in die Politik eingriff, hat fie feine glückliche Hand gehabt. Sie hat Stein, den Reorganisator Preußens, fallen lassen, als er ihr die Reise zu dem von ihr um­schwärmten russischen Kaiser nicht bewilligen wollte. Sie ist auch nicht an gebrochenem Herzen gestorben, sonder an den Folgen dieser Winterreife. Henny Porten   ist erforen, die Königin Luise darzustellen. Man hat um sie herum einen Film veranstaltet, dessen Manuskript ( nach dem Roman von Walter von Molo  ) feineswegs geglückt ist. Und Karl Fröhlich, sozusagen der Spezialregiffeur der Porten, hat diesmal auch keine besonders glückliche Hand gehabt. Der Film Szenen, es fehlt die große Linie und die Spannung. Aber er hai  ist zum Teil langstielig. Andererseits zerfällt er in viele furze einen Vorzug: er macht nicht nach berühmten Muſtern die Königin Luise   zum Racheengel für den nächsten Krieg mit Frankreich  . Im Gegenteil, fie stirbt als refignierte Pazififtin. Dafür wird freilich dem militärischen Elan ein reichliches Opfer gebracht in den end­losen Militärmärschen und Paradeaufzügen der preußischen Armee. Der Film, der nach allen Seiten Konzessionen macht, bemüht sich, die Königin auf der anderen Seite als gute Ehefrau und zärtliche Mutter in den Vordergrund zu stellen. Henny Borten wird ihrer Rolle in jeder Weise gerecht, sie ist die schöne, anmutige Frau, die die Empiretrachten mit viel Geschmack zu tragen weiß. Sie reprä­fentiert nicht nur, sondern verkörpert auch glücklich die Gefühls­feiten. Der südwestdeutsche Dialekt, den man sie reden läßt, ver­leiht ihr eine frische Natürlichkeit. Die historische Königin Luise ist sie gewiß nicht, aber diese hier ist nicht unsympathisch. Auch der ewig zaudernde König Friedrich Wilhelm   tommt in einer ent­schieden geschmeichelten Form heraus. Gustav Gründgens  macht ihn zu einer erträglichen Figur, die mit ihrer Abneigung gegen den Krieg sogar Beifall auslöst. Friedrich Kay Bler ist ein fraftvoller Freiherr vom Stein, der die impotente Generalsclique rücksichtslos befämpft. Ganz mißglückt ist der Napoleon des Paul Günther, das ist eine lächerliche Karikatur. Eher trifft schon aidarom den mantelmütigen Zaren Alexander. Sehr gut sind die Kinderrollen besetzt.

mentalen Natur? Er ist ein Nichts, und selbst seine technischen Wunderwerke, wie Flugzeug und Luftschiff, versinken vor dem Massiv der vergletscherten Berge, vor der Ewigkeit des Steins. Menschen quälen sich. Warum? Sie sind besessen von einer Idee, von einem fanatischen Forschungsdrang, sie werden zu Helden und stillen Duldern.

bildet und damit dem Film einen Teil seiner herben Größe nimmt. Es ist schade, daß eine banale Liebesgeschichte den Rahmen Die Helden verwandeln sich beim happy end   wieder in langweilige Konfektionsamerikaner. Gut die deutsche Synchronisierung. F. Sch.

Vitamin C fünftlich hergestellt.

Bor einer großen Versammlung der Akademie der Wissen­schaften in Oslo   hielt der junge norwegische Wissenschaftler Ottar Rygh einen Vortrag über die Resultate, die er und seine Mitarbeiter während ihrer Untersuchung über die Vitamine C erhalten hätten. Rygh stellte fest, daß ihnen die Herstellung des Borstadiums des Vitamins C, feines sogenannten Provitamins. gelungen sei. Es sei erwiesen, daß dieses identisch mit Narkotin sei, einer den Wissenschaften wohlbekannten Substanz. Systematische Versuche haben bewiesen, daß verhältnismäßig große Quantitäten von Nar­fotin in jungen Pflanzen und unreifen Früchten vorkommen. Das Narkotin verschwindet während des Reifungsprozesses und ver­wandelt sich in Vitamin C.

wandlung des Narkotins im Laboratorium herzustellen, wie sie er­Ihm und seinen Mitarbeitern sei es gelungen, die gleiche Ver­folgt, wenn das Narkotin sich in der Natur in das Vitamin Ċ   ver­wandelt. Aus dem Narkotin sei es möglich, aktive C- Vitamine her­zustellen, sowohl auf rein chemischem Wege, als auch durch Zu­fegung gewisser Enzyme. Auch durch ultraviolette Strahlen scheine das Narkotin attiviert zu werden, aber in sehr geringem Grade.

Museumsführungen: Sonntag, 6. Dezember. 9 Uhr: Dr. von Massow über den Wiederaufbau des Pergamon   Altars im Ver­gamon- Museum; 10 Uhr: Dr. Rosenberg über die altdeutsche Land­fafts funft im Kupferstich- Stabinett; 10 Uhr: Profeffor Schottmüller über Porträt und Altar bild der italienischen Renaissance; 10 Uhr: Professor Strideberg über stunst der We a y a s.

Anton Kuh   hält Sonnabend, 20.30 Uhr, im Kurfürstendamm- Theater einen Vortrag unter dem Titel Warum haben wir fein Geld?" Dies ist eine Wiederholung seines in Wien   und Prag   gehaltenen so­genannten Amstelbank- Bortrages".

Matinee im Planetarium. Sonntag, 6. Dezember, 11 Uhr, findet im Planetarium ein Film- und Lichtbildervortrag statt unter dem Titel: Winter in den Salzburger Alpen".

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Die Schauspielerhilfe" veranstaltet zum Besten erwerbslofer Schau fpieler Montag, 8 Uhr, im Schubert- Saal, Bülowstr. 104, einen St.­Elisabeth Abend.

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Weihnachtsvorstellungen der Staatsoper. Amt 1. Weihnachtsfeiertage feiertage werden Die Meistersinger von Nürnberg  " gegeben. wird Aida" mit Bera Schwarz, in der Titelrolle, am 2. Weihnachts­Sonntag, 27, Dezember, Cosi fan tutte  ".