Reichsrateinspruch abgelehnt.
Der Reichsrat begründet seinen Einspruch damit, daß die Bildung von Privatfapital gerade jezt sehr not wendig sei und deswegen die Einkommenssteuer nicht erneut angespannt werden dürfe.
Durch den sozialdemokratischen Gesezentwurf sollten etwa 43 Millionen Mart aufkommen, die in erster Linie zur Linderung der Notlage in den Gemeinden zu verwenden waren. Meitere 5 Millionen sollten zur Sanierung der Knappschafts
Um die Zuschläge zur Einfommensteuer der Aufsichtsräte. Der Haushaltsausschuß des Reichstags verhandelte heute den Einspruch des Reichsrats gegen den sozialdemokratischen Gefeßentwurf über Zuschläge zur Einfommen steuer der Aufsichtsratsmitglieder. Dieser Gesetz- In der Theatergeschichte des letzten Jahrhunderts spielen Brand| Feuerwehr mündlich benachrichtigt werden mußte. Als sie am entwurf wurde am 23. März 1931 vom Plenum des Reichstags mit fatastrophen glücklicherweise seine große Rolle mehr. Mit der Ein- Brandplay erschien, mußte sie feststellen, daß sie die Leitern vererheblicher Mehrheit angenommen. Der Reichsrat erhob Einführung der elektrischen Beleuchtung und der genau festgelegten gessen hatte. Das Unglaublichste leistete ein Polizeibeamter, der spruch, die preußischen Vertreter im Reichsrat wurden dabei Sicherungsvorschriften verschwand auch dieser gefürchtete Feind des die Zugänge zu den Galerien absperren ließ, um zu verhindern, überſtimmt. Theaters mehr und mehr. Der größte Theaterbrand der Welt- daß Angehörige auf der Suche nach ihren Verwandten in das geschichte ist wohl der am 25. Mai 1845 in Kanton, bei dem fast Gebäude eindrangen. Dieser tragische Eulenspiegelstreich hat Hun1900 Menschen den gräßlichen Flammentod starben. Im Jahre 1871 derten das Leben gekostet. Großes Unheil richtete auch der Ausfanden in Schanghai über 900 Menschen den Tod in einem brennen spruch des Polizeirats Landsteiner an, der an die Unglücksstelle den Theater, ein Jahr später 700 Menschen in Tientsin . Im gleichen geeilt war und zur Beruhigung des Publikums die Parole ausJahre brannte Mrs. Conways Theater in New York ab und forderte gegeben hatte: ,, Alle find gerettet!" über 400 Menschenopfer. Die letzte in dieser Kette furchtbarer Brandfatastrophen ereignete sich am 8. Dezember 1881 im Ringtheater zu Wien und vernichtete 896 blühende Menschenleben. Das Ringtheater war im Jahre 1874 unter dem Namen ,, Komische Oper" eröffnet worden. Nach verschiedenen Zusammenbrüchen und wiederholtem Direktionswechsel hatte es im Jahre 1881 Direktor Franz Jauner übernommen, der mit Hoffmanns Er zählungen " am 7. Dezember begann. Am nächsten Tag war eine Wiederholung des Stüdes angesetzt, zu der das ganze Theater bereits ausverkauft war. Schon füllten sich Ränge und Parkett mit einem festlichen Publikum, schon standen die Darsteller geschminkt auf der Bühne und warteten auf das Zeichen des Beginns, da flammte plöglich eine Kulisse hell auf, die sich an der offenen Gasbeleuchtung entzündet hatte. Was sich nun in blizschnellem Tempo abspielte, ist eine tragische Kette von zufälligem Zusammentreffen, Kopflosigkeit und Fahrlässigkeit. Statt den eisernen Vorhang sofort herunterzulassen, verlies der Maschinenmeister seinen Platz und floh ohne Ueberlegung.
versicherung und 3 Millionen für Kinderspeisung verausgabt werden.
Der Bertreter der Regierung versuchte auch heute noch den Einspruch des Reichsrats zu rechtfertigen.
Der Haushaltsausschuß lehnte den Einspruch des Reichsrates gegen den sozialdemokratischen Gesetzentwurf mit den Stimmen der Sozialdemokraten, kommunisten, der Bayerischen Volkspartei und des Chriftlich- Sozialen Bolfsdienstes ab.
Genosse Blumtritt gestorben. Der Redakteur unseres Hofer Parteiblattes.
München , 8. Dezember. ( Eigenbericht.) Nach langem schweren Leiden ist in der Nacht zum Dienstag der leitende Redakteur unseres Hofer Parteiblattes Mar Blumtritt im Alter von 54 Jahren gestorben. Blumtritt, geboren in Burg bei Magdeburg, ist von Beruf Holzbildhauer, und seit 1909 Redakteur der Oberfränkischen Boltszeitung", deren Aufstieg im wesentlichen sein Verdienst ist. Seit 1919 war er Mitglied des Bayerischen Land tages und gehörte dem Vorstand der sozialdemokratischen Landtags
frattion an.
Der Leumund des Chauffeurmörders.
Ein widerspruchsvoller Charakter.
Die Verhandlung gegen den Mörder des Chauffeurs Ponigt, dem 24jährigen ehemaligen Fürsorgezögling kabelis, verlief heute morgen im Gegensatz zu der dramatischen Sihung von geffern fehr ruhig.
Der Angeklagte, schlank, feingliedrig, mit gutgeformtem Kopf und langem, zurüdgefämmten Haar, macht im ersten Augenblic einen guten und geordneten Eindrud. Bei näherem Zusehen fällt aber ein harter, böser Zug um den Mund und der finstere Blick der tiefliegenden Augen auf. In direktem Widerspruch dazu steht feine höfliche Sprechweise. Ebenso widerspruchsvoll ist auch der Leumund der verschiedenen Zeugen. Der Oberinspektor aus der Fürsorgeanstalt Strausberg charakterisiert seinen früheren Fürforgezögling als leicht erziehbaren, willigen und fleißigen Jungen. Erst später begann er Schwierigkeiten zu machen. Er entwich aus der Anstalt und begann seine Löffelschluderei. Nicht besonders schlecht ist auch das Zeugnis, das ihm seine Arbeitgeber ausstellen. Als fleißig, millig, gefällig, zuvorkommend bezeichnet ihn eine Frau, nur fehlte aus der Kaffe Geld. Die Mutter Stabelig hat 100 Mart ersetzt. Auch auf der Arbeitsstelle, die er von der Fürsorgeanstalt aus erhalten hat, war er fleißig.
Kabelig bleibt auch heute troß eindringlichen Verhaltens des Borfizenden bei seiner Behauptung, daß ein gewisser Werner mit ihm zusammen die Fahrt nach Ferch unternommen habe. Er beschreibt in allen Einzelheinten das Aussehen dieses Werner mit der blauen Weste, wie man ihn genannt haben soll. Der Unterfuchungsrichter schildert, wie Rabelig' Aussagen zustande gekommen find. Anfangs habe er von seinem Dämmerzustande auf der Fahrt nach Ferch erzählt. Er habe von Anfang an einen unglaubwürdigen Eindruck gemacht. Man habe ihm auch angemerkt, wie schwer er mit fich gefämpft habe. Immer wieder habe er seelische Zusammenmit sich gekämpft habe. Immer wieder habe er feelische Zusammenbrüche gehabt. Nach seiner ersten Operation- es mußten ihm die verschluckten Löffelteile aus dem Leibe genommen werden habe er an den Zeugen geschrieben, er wolle nun die Wahrheit sagen. Diese habe aber aus dem Märchen von dem mysteriösen Werner bestanden.
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Professor Brüning und der Kreisarzt Hufe schildern den gegebenen Bericht über den Obduktionsbefund und über die aufgefundenen Patronenhülsen. Bonigt wies vier Schußlöcher auf, fämtliche Kugeln haben ihn in den Rücken getroffen. Ob er bereits in Berlin erschossen worden sei, lasse sich mit Bestimmtheit nicht fagen. Der Wagen brauchte nicht besonders mit Blut besudelt zu fein; der Getötete hatte an und für sich wenig Blut verloren. Die Mutter des Angeflagten wird wohl erst in den Nachmittagsstunden vernommen werden. Das Urteil ist nicht vor morgen zu erwarten.
Wellington- Koo und der chinesische Hauptdelegierte beim Böller bund, Dr. Sze, die am Sonnabend aus Protest gegen die Haltung des Bölterbundsrates in dem mandschurischen Konflikt demissioniert hatten, haben ihre Demission zurückgezogen.
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Das Publikum, das sich in Erwartung des Spiels ahnungslos auf seine Bläge begeben hatte, sah sich plötzlich einer Riesenflamme gegenüber, die bereits die ganze Bühne ergriffen hatte. Ein panischer Schrecken ergriff es, und ein fürchterlicher Kampf um die Ausgangstüren begann. Unglaublicherweise waren die diensttuenden Feuerwehrleute als erste vor dem Feuer geflohen, so daß niemand an eine Bekämpfung des Brandherdes dachte. Nach wenigen Minuten schon erlosch im ganzen Haus die Gasbeleuchtung, denn die Flammen hatten die Leitung zerstört, die Dellämpchen waren nicht in Ordnung. Der elektrische Feuermelder versagte, so daß die
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Furtwängler und Huberman.
Biertes Philharmonisches Konzert.
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beginnt mit Haydns Es- Dur- Sinfonie Nr. 99 Ein langes, allzu langes Programm voll seltsamer Kontraste. Es beginnt mit Haydns Es- Dur- Sinfonie Nr. 99- aus der der Dirigent nur herauszuholen braucht, was an schlichter, fraftvoller Melodit mie an funstvollen Köstlichkeiten drin ist, fein Zweifel, Furtwängler gelingt es wunderbar und schließt mit Tschaikowskys Francesca da Rimini , einer Orchesterphantasie nach Dante, einem pathetischen, äußerlichen, hohlen, an sich heute nicht mehr recht verträglichen Werk des großen Russen, das mit seinen Sinfonien gar nicht zu vergleichen ist. Ein Wert, in das der Dirigent viel, sehr viel hineinlegen fann( und muß), das nicht viel anderes ist als ein pompöser Rahmen für eine große selbständige Interpretenleistung, für höchst persönliches Sichausleben eines Meisters des Taftstodes. Wer vermöchte das nun wieder besser zu machen als Furtwängler? Dient er bei Haydn dem schöpferischen Genius und dem Gesetz der Sinfonie, so herrscht er hier fast unbeschränkt im Reich des Klangs und ist ein Gipfelungen zu lebergipfelungen jagt, der aufpeitscht, sänftigt, zise
herrlicher Herrscher in Brunk und Bracht, der das Orchester von
liert, steigert, emporreißt und dahinbrauft, wie fein anderer es vermag.
Vor dem Tschaikowsky ein Jugendwerk Strawinskys, ein Scherzo fantastique op. 3, dem eine Art Programm vorangestellt ist: das Leben der Bienen, ihr sinnvoll- sinnlos geschäftiges Treiben wird Abbild sinnvoll- sinnlosen menschlichen Lebens; Hochzeitsflug und Drohnentod( ein langsamer Mittelteil) unterbrechen den unaufhörlich gleichförmigen Rhythmus des Grundcharakters. Nicht sehr bedeutend, mißt man es an Strawinskys Gesamtwert; ein Anfang, eine Skizze, und eine Jugendarbeit, von vielen beeinflußt( Debussy vor allem)- und doch enthält es schon viel vom späteren Straminsfn, insbesondere in der für ein so frühes Opus verblüffenden Instrumentation.
Im Mittelpunkt des Programms das Brahms'sche Violinkonzert, diese Sinfonie mit obligater Geige, vielleicht das schwerfte aller Werte für und gegen die Geige, von Bronislam Hubermann mit ungeheurer Intensität und legter Meisterschaft und einer Süßigkeit des Tons gespielt, die auf der Erde nicht ihresgleichen hat. A. W.
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In Java und Sumatra , da laffen sich die Menschen in der Liebe nicht stören" um diese goldenen" Borte immer wieder zu vernehmen, muß das Publikum einen Film über fich ergehen lassen, der von einer ernsthaften Kritik nicht gewürdigt werden kann.
Obwohl der Herr Rittmeister a. D., um seine Frau zu täuschen, in Hamburg in der Java- Bar eine Filiale errichtet, kann von Handlung feine Rede sein.
Von Carl Heinz Wolffs Regietätigkeit verspürt man auch nichts. In jeder Szene wird getrunken, und es mag sein, daß fämt liche Spirituosenhändler den Film als eine Art Kollektivreflame betrachten. Wenn gerade nicht alle Personen trinken, schiebt sich irgend ein Darsteller in den Bordergrund, spielt mit wichtiger Betonung irgendeine Szene und singt womöglich noch einen Schlager dazu. Das alles spielt sich vor Kulissen ab. Alles sieht nach Bappe aus und flingt nach Blech. An neuen Einfällen ist nicht einer zu buchen.
Fürchterliche Szenen müssen sich in den dunklen Gängen, auf den finsteren Treppenhäusern abgespielt haben. Der Selbsterhaltungstrieb, dieser stärkste aller menschlichen Triebe, machte die Menschen in diesen Augenblicken fürchterlichster Todesgefahr zu Tieren. Ein Kampf Mensch gegen Mensch begann, und viele fielen den grausamen Fusttritten ihrer Mitmenschen bereits zum Opfer, ehe sie die verzehrenden Flammen ergriffen. Bald waren die Treppen so mit niedergetretenen oder durch den Rauch ohnmächtig gewordenen Menschen verstopft, daß diefer Rettungsweg abgeschmit ten war. Trotz der größten Anstrengungen mußte das Innere des Hauses preisgegeben werden, und mit ihm alle Menschen, die sich noch auf der dritten und vierten Galerie befanden. Nur die wenigsten von ihnen fanden den Mut, in das Sprungtuch der Feuermehr hinabzuspringen. Die übrigen famen durch die Flammen oder das niederbrechende Gemäuer um.
Die Trauer in Wien war unbeschreiblich. Die schärfsten Angriffe wurden gegen die Leute, die an dem Unglüd mitschuldig waren, gerichtet. Der Staatsanwalt erhob öffentliche Anklage gegen den Bürgermeister von Newald, den Theaterdirektor Jauner , den Polizeirat Landsteiner und sechs andere Personen. Bezeichnend ist, daß in dem darauffolgenden Prozeß der Theaterdirektor Jauner , der Hauptinspektor und der Beleuchtungsinspektor des Ringtheaters zu übrigens nicht erheblichen Arreststrafen verurteilt wurden. Die mitangeklagten hohen Beamten wurden freigesprochen. Jauner beging furze Zeit nach der Verbüßung seiner Haftstrafe Selbstmord. Die Brandkatastrophe hatte ihn nicht nur finanziell, sondern auch geistig zugrunde gerichtet.
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Tanzchronik der Woche.
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Kurt Müno.
Als der moderne Tanzstil noch neu war und vom großen Bublifum als extravagant empfunden wurde, konnten belehrende Borträge über sein Wesen und seine Ziele nüzlich sein. Ob sie es heute noch sind, ist fraglich. Dem größten Teil des Publikums ist bie Eigenart des neuen Stils geläufig. Man will bei Tanzvor. führungen erleben und genießen, aber nicht belehrt werden. Daß es auf dem Gebiete des modernen Tanzes theoretisch und Aber die praktisch noch Probleme zu lösen gibt, ist sicher. Erörterung dieser Probleme sollte den Spezialfachverständigen vorbehalten bleiben. Schon aus diesem Grunde war die Veranstaltung verfehlt, die im Robert- Schumann - Saal stattfand, durch einen sehr langen Vortrag des Prof. Friz Giese eingeleitet wurde und dann Einzel- und Gruppentänze der Hamburgerin Berta Hartwig brachte. Der Bortrag erörterte das Thema ,, Absoluter Tanz", und die Vorführungen sollten dann absolute Tänze zeigen. Hatten schon die theoretischen Ausführungen das Bublifum ungeduldig gemacht, so wirkten die dürftigen und langweiligen Tanzereien der Frau Hartwig und ihrer Hamburger Damen direkt peinigend.
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An derselben Stelle produzierte sich ein Fräulein Marcella 5 ildebrandt. Sie soll aus Estland tommen und nannte ihre Vorstellung ein ,, Recital"( sprich Riszeit'l). Worunter man laut Brockhaus einen Abend versteht, der von einem einzigen Künstler veranstaltet wird. Das Duzend Tänze, das sie vorführte, wurde durch die ungewöhnliche Bezeichnung nicht interessanter. Es waren Streckungen der Arme, Verkrampfungen der Hände, Schwingungen des Oberkörpers und einige wenige Schritte und Sprünge. Freundlicher, bescheidener Dilettantismus.
Das Ballett der Staatsoper gab einen Abend im Schiller Theater. Eine farnevalistische Tanzfuite aus Ritter Basmann" von Johann Strauß , Frauentänze, Männertänze, Humoresten und Spanische Tänze aus Bizets ,, ArlésienneSuite" wurden gezeigt. Als der Leiter des Staatsballetts vor Jahr und Tag feine besten Soliften entließ, fragte man: Was nun? Dieser Abend hat Antwort auf die Frage gegeben. Eine traurige Antwort. Unser Staatsballett ist ruiniert, wie es scheint, rettungslos. Was von Tänzern und Tänzerinnen übrig geblieben ist, zählt nicht mit. Ueble Provinz unter choreographischer Leitung von Rudolf von Laban ", dem Schöpfer des modernen Tanzes! Und man fragt aufs neue: Was nun? Denn daß es so nicht weitergehen darf, ist klar. Dürfte selbst Herrn von Laban flar sein. J. S.
Ein Friedensgarten. In der Mitte zwischen dem Atlantischen und dem Stillen Ozean und fast genau im Mittelpunkt von Nordamerifa ist ein Gebiet für einen internationalen Garten ausgewählt worden, der die Erinnerung an den ununterbrochenen Frieden zwischen Kanada und den Bereinigten Staaten, der schon mehr als ein Jahrhundert dauert, erhalten foll. Dieser Garten, der mit einem Kostenaufwand von 1 Million Dollars gestaltet werden soll, befindet sich in einer schönen, an Wäldern, Seen und Pflanzenleben reichen Gegend des TurtleGebirges, zur Hälfte im Staat Norb- Dakota, zur Hälfte in der Proving Manitoba gelegen. Es sollen noch weitere Summen zufammengebracht werden, um die Erhaltung dieses Friedensgartens ficher zu stellen.
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Ju der Boltsbühne geht Donnerstag die 25. Aufführung von Schnißlers mit Rudolf Forster in den Hauptrollen in Szene. Freitag bleibt das Der grüne katabu" und Wedekinds Der Kammersänger" Theater geschlossen. Sonnabend:„ Die Großherzogin bon Gerolfte i n".
Für gewöhnlich wird nach solchen Filmen über den Mißbrauch der Schauspieler gejammert. Oft ist aber die ganze Filmpropaganda auf den Namen eines beliebten Schauspielers aufgebaut, der es wirt schaftlich wirklich nicht nötig hat, im Film allen Schund zu spielen. Könnten nicht endlich einmal unsere Stars ihre fünstlerische Berantwortung der Industrie gegenüber etwas betonen? So haben sie alle ihr gerüttelt Maß Schuld mit an dem Niedergang des Films, der gerade in den heutigen Notzeiten für das Volk ein gutes Unter- Zeitung von Klemperer. haltungsmittel sein könnte. e. b.
Das größte Denkmal der Welt. In Leningrad soll am Hafen eine Lenin - Statue errichtet werden, die mit einer Höhe von 110 Meter das größte Denkmal der Welt wird. Man hat dabei das amerikanische Beispiel der Freiheitsstatue im Hafen von New Vort im Auge gehabt. Die Arbeiter und Angestellten sind angewiesen, einen Teil ihres Einkommens in einen besonderen Fonds einzuzahlen, der für dieses Denkmal geschaffen wurde.
Die Staatstheater veranstalten in dieser Spielzeit 6 SinfonieKonzerte. Drei davon werden unter Kleibers Leitung in der Staatsoper Unter den Linden gegeben, die anderen drei im Kroll- Theater unter
Humperdinds Sänsel und Gretel" kommt in der Städtischen Oper zum erstenmal wieder Mittwochnachmittag um 3 Uhr zur Aufführung.
Im Museum für Naturkunde spricht Mittwoch 6 Uhr Prof. Kunzen: om heiligen Billendreher"; 8 Uhr Dr. Hering:„ Schmaroper des Menschen".
Borträge. Mittwoch 7.30 Uhr findet der dritte öffentliche Vortrag in der Akademie der Wissenschaften statt. Prof. Sethe spricht
über„ Die Sieroglyphen". Eintrittskarten beim Pförtner der
Afademic.