Schüler und Klaffenkampf. Beginn der Karpfensaison.
Seit einigen Jahren sind innerhalb der Sozialistischen 21rbeiterjugend Groß- Berlins die Schüler an den höheren Lehranstalten зи Sozialistischen Schülergemein fchaften zusammengefaßt. Ihre Aufgabe war von jeher, das Leben an den Schulen und unter den Schülern in einem Sinne zu beeinflussen, der einen Widerstand gegen die reaktionären und nationalistischen Einflüsse an den Schulen schafft. Durch ihre Arbeit
in den Gruppen und an den Schulen und durch die eigene Zeit schrift„ Der Rote Schüler" versucht die Schülergemeinschaft ihre Aufgaben zu leisten. In öffentlichen Versammlungen gibt sie auch dem Gegner die Möglichkeit zur Stellungnahme.
Dieser Tage sprach in einer solchen Versammlung Genoise Dr. Kurt Löwenstein über die Bedingungen und Boraussetzungen des modernen Klassenkampfes. An einfachen Beispielen legte er die Entwicklung der einzelnen Klaffengegensähe dar. Goll Erziehung einen Sinn haben, so muß die moderne Schule die Sugend für die Wirklichkeit reif machen. Auch an den Schulen muß über die große Not gesprochen werden, die die Menschen zusammenführt und in ihnen, vom gleichen Gefühl ge= trieben und von gleicher Erkenntnis bestimmt, das Klassenbewußtsein entstehen läßt. Die Ermedung gemeinschaftlichen Dentens und Empfindens unter den Menschen könnte eine Aufgabe fämtlicher Schulen sein. Der Wille zur Zusammengehörigkeit und Rettung Schulen fein. Der Wille zur Zusammengehörigkeit und Rettung aus der allgemeinen Not ift dabei entscheidend.
In unseren Schulen wird immer noch Interesse für Könige, Fürsten , Helden und Heilige erwedt, aber der große und heldenmütige Kampf der Arbeitenden um ihre Befreiung und der Werdegang der Arbeiterbewegung werden übersehen, ja ver
schwiegen.
Die gesellschaftliche Aufgabe der Arbeitenden muß vor dem Schüler erstehen. Er muß sie selbst erkennen und auf ihre Besprechung und Beachtung drängen. 3war hat die Arbeiterklasse noch nicht die lette Macht zur Beeinflussung der öffentlichen Einrichtungen, aber fie ist heute schon so weit und so start, ihre Forderungen anzumelden und anzufündigen. Der Schüler muß die Erkenntnis wollen, aim der gemeinsamen Sache zum Siege zu verhelfen. Für die Arbeitsmethode an der Schule bezeichnete der Rebner im Sinne unserer Grundfäße als entscheidend das Zusammen finden zu gemeinsamer Arbeit in gemeinsamer Aufgabe. So tann die Jugend an den Schulen schon nene Lebensformen heranbilden, um den erschütterten Kapitalismus vollends zu überwinden. Sie schafft so ein neues Stüd Wirklichkeit. Die foziale Demokratie ist für uns die Erfüllung des Klaffen tampfes. Durch diese allein schaffen wir die Kräfte zur Verwaltung der Produktionsmittel in der sozialistischen Wirischaftsordnung.
Im Hinblick auf die Anwesenheit einiger Bürschlein aus der NEDAP., die sich als Abiturienten vorstellten, sagte Löwenstein: Nicht die brutale Gewalt, sondern der organisierte Wille schafft Entwicklung, Aufstieg und Rettung.
Für die nationalsozialistischen Schüler" iprad) einer mit einem absolut fremdländisch flingenden Namen und abfolut nicht atischem Aussehen. Dafür gebärbete er fidh aber als ein fleiner Bernegroß. Was den Nazis im Saal nicht gelang, besorgten sie dann auf dem Nachhauseweg, indem sie sich das tleinste Mitglied der Sozialistischen Schülergemeinschaft herausgriffen, um an ihm ihre schlagfräftigen Argumente zu beweisen. Die Burschen wurden daraufhin vom Ueberfallfommando mitgenommen.
Desterreich ist in der Nachkriegszeit immer mehr auf dem Gebiet der Fremdenpropaganda hervorgetreten. In Berlin wirbt das Desterreichische Reisebüro in der Friedrichstraße an der Ecke der Französischen Straße. Ein breiter Strom von anschaulichem Material, das die Schönheiten der Bruderrepublik im Süden Mittel europas in das rechte Licht seht, ergießt sich von hier in die Weltstadt Berlin . Am letzten Sonntag spruch der österreichische Gesandte Dr. Frand in den Gloria- Lichtspielen über das südlichste Gebiet Desterreichs, das bereits an Südslawien und Italien grenzt, ilber Rärnten. Er wies auf das schwere Leben dieser Grenzbevölkerung hin, in deren Gebiet die letzten Sturmwehen des Weltfrieges erft 1921 verebbten, und er schloß seine Ausführungen mit der Bitte, Kärnten als Reiseland nicht zu vergessen. Bielleicht darf in diesem Zusammenhang daran erinnert werden,
Ein Wirtschaftszweig, der auf dem Aberglauben beruht.
Die Karpfensaison ist in vollem Gange. In vierzehn| start beeinträchtigen. Um einen Zentner Karpfen heranzuzüchten, Tagen wird sie ihren Höhepunft erreichen. muß man neben anderem den Fischen 5 Zentner Lupinen geben. Durch die Erhöhung der Futtermittelzölle ist aber der Preis für einen Zentner Lupinen von 2,50 Mart auf 5 Mart gestiegen.
verhältnismäßig niedrigen Bafis: lebende Karpfen tosten Gegenwärtig bewegen sich die Karpfenpreise noch auf einer verhältnismäßig niedrigen Basis: lebende Karpfen tosten 90 Pfennig, tote 70 Pfennig. 3u Weihnachten und Silvester, den Höhepunkten der Karpfensaison, werden allerdings die Preise wohl wieder um rund 50 Proz. steigen. Welche Notwendigkeit für eine so außerordentlich hohe Breissteigerung vor liegt, ist nicht recht ersichtlich, zumal der Karpfenhandel in den letzten Jahren ständig darüber Klage führt, daß er die Karpfen bis Silvester durchaus nicht alle unterbringen kann. Bei annehmbaren Preisen würden sich doch viel mehr Verbraucher zu Silvester einen Spiegelfarpien leisten.
Mit dem Karpfenverbrauch
hat es überhaupt eine eigene Bewandtnis. In alten Zeiten galt der Fisch als eine beliebte Faftenfpeife, wobei dem aus Südost. europa stammenden Karpfen insonderheit der Borzug gegeben wurde. Der religiöse Brauch des Fastens vor Weihnachten und vor Ditern ist nun fast gänzlich gefallen, aber das Karpfenessen ist geblieben. Der Karpfenhandel muß nämlich selbst für die Tage vor Oftern noch ein gewiffes Quantum Karpfen auf den Mart bringen. Bei dem Silvesterverbrauch spielt der Aberglauben hinein. Fischrogen galt von jeher als ein Symbol der Fruchtbarkeit und im weiter.
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gehenden Sinne auch des Wohlstandes, und zum anderen galten und man fann wohl fagen gelten die Schuppen noch immer als glüdbringend. Es gibt noch genug Menschen, die das ganze Jahr über in ihrer Geldtasche Karpfenfchuppen mit fich herumschleppen. So tommt es, daß der zu Totenfonntag langfam einfegende Karpfenabsatz in den neun Tagen vom 22. bis zum 31. Dezember einen ungeheuren Aufschwung nimmt: in diesen paar Tagen werden nicht weniger als drei Biertel der gesamten deutschen Karpfen produktion umgefeht! Die Karpfenzüchter haben schon überlegt, wie fie diefe anormalen Absatzverhältniffe umwandeln förnen, man beabsichtigte, den Karpfen als einen Ganzen- Jahres- Fisch zu propagieren. Schließlich nahm man aber davon Abstand, da mit der Berwischung des Saisoncharakters große Gefahren verbunden find, die vor allen Dingen die alte Verbrauchsgewohnheit empfindlich stören würden.
Für die Zeichwirte
mar die Karpfenzucht bis vor einigen Jahren ein recht einträge liches Geschäft. Während dreier Sommer merden die Karpfen bei entsprechender Fütterung zu einem zwei bis drei Pfund schweren Spelfefisch herangezüchtet. Die meisten Teichbetriebe werden als Nebenbetriebe zu landwirtschaftlichen Unternehnungen betrieben. In der Lauftig liegen allein 28 Proz. aller deutschen Teichwirt schaften, im Bezirk Breslau 13 und in Oberschlejien 5 Proz., so daß also fast die Hälfte aller Teichwirte in dieser Südostede Deutschlands fißt, Die gefunfene Rauftraft hat auch die Karpfenzüchter ich mer betroffen. Bei einem Selbsttostenpreis von 75 Mart für einen Zentner herangezüchteter Karpfen erhalten die Züchter nur 50 Mart, vermögen also nicht die Gestehungskosten zu deden. Es kommt hinzu, daß die hohen Futtermittelpreise die Rentabilität der Karpfenzucht
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daß auch der Reichsausschuß für sozialistische Bildungsarbeit Reifen in das landschaftlich so wundervolle Kärnten für billiges Geld veranstaltet hat. 3wei Filme, die nicht nur Landschaften, sondern auch Bolfsleben darstellten, unterstüßten die Ausführungen auf das glücklichste. Volkslieder sind dort unten lebendig, die von Liebe und Leben erfüllt sind. Mag Kray sang drei solcher lustigen mit prächtigen Jodiern endenden Lieder unter ungeheurem Beifall. Im zweiten Film fonnte man ihn dann noch auf der Leinemand sehen und dazu im Lautsprecher hören. Da fang er auf einer Bauernhochzeit, die heute noch genau so wie früher gefeiert wird und die Anteilnahme der ganzen Bevölkerung hervorruft. Bemerkenswert aber war, daß auch die schwere Arbeit der Gebirgsbauern nicht vergessen wurde: Da wo das Bieh versagt, muß der Mensch selbst in das Geschirr. Alt wo das Vieh versagt, muß der Mensch selbst in das Geschirr. At
Nochmals Böß- Vernehmung?
Bürgermeister Lange verteidigt den Magistrat.
Das Gericht erörterte im ffaret Brozeß gestern bie Criedigung einiger Beweisanträge, u. a. ouch folche, die sich auf Böß und Scholy' Glaubwürdigkeit beziehen. Oberstaatsanwalt Dr. Steinäcker bat, die Beweisanträge abzulehnen. Rechtsanwalt Dr. Puppe vertrat den entgegengesetzten Standpuntt. Der Vorfigende macht darauf aufmerksam, daß Böß und Scholz bereits bereidigt seien. Das Gericht beabsichtigte überdies nicht, aus diesen Aussagen irgendwelche ungünstige Schlüsse für die Angeklagten zu ziehen. Vielleicht würde die Berteidigung sich unter diesen lim ständen überlegen, ob ihre Beweisanträge noch aufrechterhalten werden sollen.
Bürgermeister Lange wurde über den Verkauf der Restbes stände der AVG. an die Brüder Stlaret vernommen. Wie erinnerlich fag ein Gemeindebeschluß vor, nach dem die BAG. dieses Restlager für Rechnung der KVG. verkaufen sollte. Ungeachtet dieses Gemeindebeschlusses legte der Liquidator Satolofsti im Einpernehmen mit Gäbel und Kohl dem Stadttämmerer Karding eine Borlage vor, nach der das Restlager an die Brüder Storet übergeben werden sollte. Der damalige Stadtfynditus Dr. Lange nahm an der Vorlage einige Aenderungen vor, erklärte sich aber im übrigen mit ihr einverstanden, desgleichen auch der Stadttämmerer Karding. Die Verantwortung für die Aenderung falle übrigens nicht auf ihn, sondern auf den Stadttännnerer. Allerdings fet es Pflicht des Dezernenten Kolbl gewesen, dem Magistrat die neue Borlage porzulegen. Dieser hätte sie zur Kenntnis genommen. Ebenso die Stadtverordnetenversammlung. Beide hätten ja bereits nor pollzogener Tatsache gestanden. In ähnlichen Situationen befänden fich sowohl Magistrat als auch Stadtverordnetenverfamm lamg des öfteren.
Stadttämmerer Karding ergänzte die Aussage des Bürger meisters Lange dahin, daß in diesem Falle der Bertauf des Restlagers der KBG. an die Firma Sflaret, die auch die Miete und das Berfonal übernahm, für die Stadt zweifelsohne viel porteilhafter war als der Verkauf dieses Restlagers durch die BAG. für Rechnung der KVG.
Stadttämmerer Karding macht übrigens auch eine für den angeklagten Bürgermeister Kohl fsehr günstige Aussage. Dieser habe
als Borsitzender des Aufsichtsrats der KVG. bei ihm öfter Infor mationen geholt, als ihm dies lieb gewesen sei; der Zeuge haite den Eindruck, daß Kohl unsicher sei. Hätte sich der Borsigende des Aufsichtsrats der BAG. oder der Bewaz derart verhalten, fo hätte er sich das wahrscheinlich verbeten. Bei der Auflösung der KG. sei ihm der Bürgermeister Kohl äußerst behilflich gewesen. Auf Ersuchen des Bürgermeisters Schneider äußerte Bürgermeifter Lange sich über dessen amtliche Tätigkeit. Schneider sei ein äußerst tüchtiger Beamter gewesen, er habe sich in einer Weise in die Verwaltung eingearbeitet, wie man es nur selten bei einem Nicht- Beamten antrifft. Er habe für sämtliche Angelegenheiten feines Bezirts äußerst großes Interesse gezeigt. Zum Borwurf könnte ihm höchstens sein allzu großer Ehrgeiz gemacht werden und eine ungenügende Zurückhaltung im persönlichen Berkehr.
Der frühere Geschäftsführer und Prokurist der BAG. Liebert bestätigt, daß% der Ware, die Sklarets von der KBG. übernommen hatten, schlecht und nur schwer absehbar waren. Staatsanwaltschaftsrat Dr. Weißenberg versucht, die Glaubwürdig feit dieses Zeugen zu erschüttern, indem er ihm vorhält, daß er laut Buchungen unter den Dednomen, Spih" und„ Spizer" eine Reihe von Zahlungen von 500, 1000, und 1500 Mart bekommen und feine Anzüge außerdem nicht bezahlt haben soll. Der Zeuge erflärt, nur Rennmetisummen ausgezahlt erhalten und feine Anzüge bezahlt zu haben.
Der Magiftrat und die Gflarefs.
Aus einer früheren Bernehmung des Bürgermeisters Sange wäre vielleicht am Blaze, folgenbes nachzuholen: Bürgermeister Lange hat sich entschieden dagegen gewehrt, daß im Stlaret- Brozeß immer wieder behauptet werde, der Magistrat habe mit Stlarets auf gutem Fuße gestanden. Die Mehrzahl der Magistratsmitglieder habe teinen einzigen der Brüder Stlaret überhaupt getannt, deshalb fei es äußerst leichtfertig, zu behaupten, die Borlagen, die die Brüder Stlacet betrafen, feien im Magiftrat stets einstimmig angenommen worden.
Die neue Sigung findet am Freitag, 10 Uhr, statt.
Bei einer guten Ernte wie 1929 fommen einige 50 000 Doppelzentner Karpfen in den Handel, dazu noch rund 15 000 Doppelzentner eingeführte Karpfen. Im September beginnt die Frühabfischung der Teiche, Ende Oktober die Hauptabfischung. Bis zur Hauptverbrauchszeit bleiben die Karpfen dann in Hältern. Der Karpfenhandel selbst ist standardisiert. Es wird unterschieden zwischen Schuppen, Leder- und Spiegelkarpfen, und jede diefer drei Gruppen ist in Gewichtsflaffen eingeteilt. Davon hat jede Klasse ihren bestimmten Preis. Die Preise selbst sucht man auf der Kottbusser Karpfenbörse zu bestimmen. Hier kommen feit 1870 die Laufiger Karpfenzüchter zusammen, um alljährlich Anfang September die Marktlage zu besprechen. Seit 1922 ist die Kottbuffer Karpfenbörse eine Einrichtung des gesamten deutschen Karpfenhandels. Zu Kaufabschlüssen ist es allerdings Anfang SepKarpfenhandels. Zu Kaufabschlüssen ist es allerdings Anfang September noch zu früh, doch erlaubt die Standardisierung und die ganze Organisation des Karpfenhandels den Händlern, zu einent späteren Zeitpunkt die Fische, ohne sie je gesehen zu haben, zu taufen. Nur ganz felten fommt es nachher zu Reklamationes Man bestellt 3. B. einen Rahmen 30er bis 40er Spiegelfarpten, dann bekommt man soviel Fische im Gemicht von 2% bis 3½ Pfund, bis 50 Kilogramm aufgefüllt find. Dabei darf kein Karpfen unter 2% und feiner über 3% Bfund wiegen. Diese Sorte ist jetzt auch die gangbarste, während die Hausfrauen früher immer einen 5 bis 6 Pfund schweren Karpfen haben wollten.
Beihnachtsbücher für die Jugend.
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Unsere Parteibuchhandlung Dieg in der Lindenstraße 2 veranstaltet in einem neuen breitfenstrigen Laden eine große Kinderund Jugendbücherausstellung, die morgen eröffnet wird. Jezt brauchen die fleinen Fensterguder nicht mehr draußen zu stehen, denn es gibt, ja da drinnen noch mehr zu sehen. Der Graphiker des Diet- Verlages hat nette Bilder friese gemalt, die von den schönsten Kinder- und Jugendbüchern erzählen. Da sind die lieben Gestalten aus dem„ Widiwonfelwald“ und„ Hurleburie, der Wolkenreisende"! Das Buch vom Waldemar hat schon den Fenstergudern gefallen. Für die Mädchen ist das neue Buch Was tut Marianne" eingetroffen und die Wollmieze" wird auch weiterhin erfreuen. Beter Stoll", der Bremer Arbeiterjunge, ist inzwischen Lehrling geworden. Für die ganz Kleinen sind viele unzerreißbare Bilderbücher ausgestellt, für die Größeren werden Märchen-, Abenteuer- und Beschäftigungsbücher empfohlen. Bücher sind besser als Schokolade. Aber nicht jedes Buch ist wertvoll. Die ausgestellten Bücher wurden mit Berantwortungsbewußtsein ausgewählt: Billig und doch gut, war die Parole. Nicht jeder braucht 3 Mart auszugeben: schon für 30 Pfennig gibt es ein gutes Buch zu kaufen. Für jeden Arbeiterpater und für jede Arbeitermutter, die in dieser hoffnungs armen Krisenzeit hoffnungsfrohe Keime in der Jugend nicht era stiden lassen will, wird diese Ausstellung ein guter Wegweiser sein. Dann werden in allen Arbeiterfamilien nur wirklich gute Bücher auf dem Weihnachtstisch liegen.
und Jung spannt sich vor den Pflug, um den steinigen Boden aufzulodern. Das Leben in den Badeorten wie Pörtschach , Billach, Belden am Millstätter See usw. fann nicht über die Armut der Bevölkerung hinwegtäuschen, die sich damit trösten muß, daß Kärnten trotzdem das schönste Land der Erde " ist. Und wer das Land tennt, wird bestätigen müssen, daß es wirklich eines der schönsten ist.
Billige Weihnachtsreisen.
Kombinierte Sonntagsrückfahrkarten in den Reisebüros.
Wie bereits bekanntgegeben, hat die Deutsche Reichsbahn in diesem Jahre die Gültigkeit der Sonntagsrüdfahrkarten über Weihnachfen zum ersten Male zeitlich so weit ausgedehnt, daß diese Karten zehn Tage, vom 23. Dezember, mittags 12 Uhr, bis zum 4. Januar, 9 Uhr, gelten werden. Diese Verlängerung der Gelfungsdauer bietet die Möglichkeit, durch kombinie rung von Sonntagstüdfahrtarten einander anfchließender Streden zu Weihnachten auch Reifen über längere Entfernungen mit den billigen Sonntagskarten zu unternehmen.
Das Mitteleuropäische Reisebüro( MER.) hat alle Vorkehrun gen getroffen, um durch seine eigenen Büros und seine Vertretungen innerhalb Deutschlands folche kombinierten Sonntagsrückfahrtarten auszugeben bzw. auf Bestellung beschaffen zu können. Eine rechtzeitige Bestellung bei den MER.- Reisebüros ist bringend erforderlich, da die Büros sich diese Sonntagsrückfahrkarten zum Teil erst selbst beschaffen müssen.
Für den Reiseverkehr zu Weihnachten hat die Reichsbahndirektion Berlin die nötigen Vorkehrungen getroffen. Neben Verstärkung der fahrplanmäßigen Züge sind vom 23. bis 25. Dezember 114 Vor- und Nach züge vorgesehen, die nach Bedarf gefahren werden. Diese Bedarfszüge verteilen fich folgendermaßen: Bom Anhalter Bahnhof 7 in Richtung München , 9 in Richtung Frankfurt a. M., 8 in Richtung Dresden : vom Botsdamer Bahnhof 14 in Richtung Magdeburg ; vom Lehrter Bahnhof 4 in Richtung Altona ; vom Görliger Bahnhof 9 in Richtung Görlig; vom Stettiner Bahnhof 15 in Richtung Stettin und je 5 in Richtung Stralsund und Neuruppin : von der Stadtbahn 30 in Richtung Often, 8 in Richtung Westen.
Wer will helfen die Not der Erwerbslosen zu lindern, der unterstüße die Bestrebungen der Arbeitermohlfahrt. Sie veran staltet gegenwärtig eine große Wohlfahrtslotterie, deren Rein ertrag ausschließlich zur Unterstützung der Notleidenden diefes Winters bestimmt ist. Das Einzellos foftet 50$ f. Die 3iehung ist am 19. unb 21. Dezember b. Die Gewinnhancen bei dieser Botterie fund ganz ungewöhnlich günftige. 143 696 Seminne und zwei Bränien im Gesamtwerte Don 500 000 m. merden ausgespielt. Der Höchstgewinn ist ein eingerichtetes Landhaus. Auch die Hauptgeminne sind Landhäufer. Weitere Gewinne find Bochenendhäuser, tomplette Rüchen, Sportartikel, vor allem prattijdje Haushaltsgegenstände, 3. B. Küchengarnituten, rostfreie Befiede, ferner Rafierapparate. Wer es wünscht, tann auch Bargeld bekommen; denn alle Gewinne find mit 90 Proz. ihres Wertes in bar auszahlbar. Glüdsbriefe enthalten 10 Loje für 5 M.