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Beilage

Donnerstag, 10. Dezember 1931

- Die Kartei der Hoffnungslosigkeit=

Ein Schulausschnitt von Aevermann

die niemals mehr einen Groschen zu ihrer Freude oder gar zum Ueberfluß ausgeben können? Weiß jemand dafür noch Rat oder Hilfe?

Von 670 Kindern einer Großstadtschule kommen 275| fartoffeln der Inbegriff des Mittagessens werden mußte, Menschen, aus Familien, deren Ernährer erwerbslos ist. Eine grausame Statistik. Niederschmetternd ist die Prozentzahl, er­schütternd die Tatsache, daß die Zahl seit langem feinerlei Tendenz zum Fallen zeigt, sondern fortgesetzt nach oben flettert. Und doch­die Zahl ist nicht einmal das allerschlimmste; furchtbarer noch ist die Reihe der Einzelschicksale, die sich dahinter verbirgt, die Summe von Entbehrungen und Kummer, von Hoffnungs­losigkeit und Verzweiflung. Selbst die Zahl 5 Millionen fann nicht so erschrecken wie der Einblick in einen Teil nur der Armut. Sie ist so tatastrophal, daß die Hoffnung auf Hilfe kaum noch auf­zukommen vermag.

Nacheinander marschieren sie vorbei. Nur für einen Augen­blick wird die Tragik beleuchtet, nur ein Ausschnitt stellt sich dar. Aber er genügt, das Ganze deutlich zu machen.

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Fall C. Zehn Kinder; das älteste 18, das jüngste 2 Jahre. Ein kleines Häuschen vom Wohlfahrtsamt, weil es feinen Ver­mieter gab, der die große Schar aufnehmen wollte. Immer noch hatte der Vater Arbeit, immer noch machte die Mutter ein glücklich frohes Gesicht, trotz aller Mühsal, die ihr der Haushalt bei der Kinderschar bereitete.

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Dann fiel auch hier das Unglück wie ein hungriger Wolf ein, und je weiter das Abrutschen gedich, von der Arbeitslosenver­ficherung über die Krise zur Fürsorge hin, desto schmaler wurden die Gesichter, desto mehr schwanden Lebensbejahung und scheidenes Glücksempfinden. Nun sind sie dort, wo viele andere vor ihnen schon lange waren, nur, daß sie infolge der großen Familie schlimmer daran sind als andere. Allerdings, verhungert ist noch feins von ihnen. Seit Jahren gehen die Kinder zur öffentlichen Speisung. Niemals hat jemand gemurrt. Sie haben gegessen, was ihnen vorgesetzt wurde. Das, wonach sich sonst wohl ein findlicher Gaumen sehnt, haben sie nie kennen

gelernt.

Plötzlich sind sie unzufrieden: das Essen schmeckt nicht mehr! Ob Bohnen oder Nudeln, ob Reis oder Linsen, alles wäre der gleiche graue Brei. Vieleicht hatte das Amt bei der Auswahl

Der Abend

Spalausgabe des Vorwärts

einer neuen Köchin einen Fehlgriff getan. Wahrscheinlicher war eines Tages der Augenblick gekommen, wo das ewige Einerlei des Essens sie anwiderte, wie es den Soldaten im Kriege bei dem immer gleichschmeckenden Feldküchenessen auch erging. Die Kinder fonnten nicht mehr. Die Eltern zogen sie von der Speisung zurück. Die Mutter versuchte, so gut es ging, das Dutzend hungriger Mäuler zu ſtopfen.

Und dann ertranft die Mutter. Entbehrungen und Leberarbeitung werfen sie nieder. Nun muß der Vater kochen und der älteste Junge das Haus in Ordnung halten. Auch das geht. Alles geht! Es tann noch schlimmer kommen, und es wird auch dann noch gehen. Aber wer so etwas ein anständiges Menschendasein nennen will, muß schon eine doppelte. Rojabinde vor den Augen tragen.

Nicht alle Fälle sind so tragisch; manche sind jedoch dafür auch so schlimm, daß sie in Berzweiflung enden. Den Weg pon A bis Z fann man ein halbes Dutzend mal gehen, und man hat Schicksale eingefangen, die die heutige Ordnung tausendstimmig anklagen.

Solche Häuslichkeit ist das Milieu von Millionen pon Kindern der Gegenwart. Kann der Schulmeister schelten, wenn sie matt und träge find? Wenn ihre Leistungen gegen den Schluß der Vor­mittagsarbeit rapide abnehmen? Kann er schelten, wenn die müden, ausgepowerten Körper und strapazierten Geister nicht mehr mit­machen? Kann er Kinder aus solchen Häusern zur Ausdauer, zur Pflichterfüllung, zur Leistungsfähigkeit erziehen? Kann er ihnen den Sinn der geltenden Ordnung vermitteln? Kann er ihnen zur freudigen und willigen Mitarbeit in der menschlichen Gemeinschaft

verhelfen?

Wenn wir die Menschen nicht statt mit Wohlfahrt bald wieder mit Arbeit beglücken, wird Kindererziehung eine gesellschaftliche Funktion, die ihren Sinn verliert.

The Milieu...

Fall A. Als er feine Wohnung finden konnte, siedelte er sich draußen vor der Stadt in den Barzellen an. Notdürftig zimmerte er sich die Wohnstätte zusammen und tat selbständig das, was heute in Gestalt der Stadtrandsiedlung als neues Heilmittel zur Linderung der Arbeitslosigkeit angeboten wird. Er erntete das Notwendige gegen den Hunger und verbesserte damit seine Rente. Er hatte am Hause und auf dem Acker zu tun und entrann dem Trübsinn. Nun ist's Dezember. Die Arbeit auf dem Lande ist vorbei, aber auch das Ernten. Das Essen, das die Frau bis dahin reicher und abwechselungsvoller auf den Tisch bringen fonnte, hat seine knappste Form gerade am Verhungern ent= Iang wieder angenommen, so wie es die Unterstützung bedingt. Die Arbeit ist vorbei und damit auch der Zeitvertreib. Nichtstunt und Grübeln sind in seine Behausung und in sein Hirn eingezogen. Letzter Ausweg, befriedigende Lösung ist ihm sein Unternehmen nicht geworden. In den geschäftigen Tagen des Sommers hatte er es übersehen können; in den Grübeltagen des Winters lassen sich die lästigen Gedanken des Pessimismus nicht bannen. Und zu dem eigenen Trübsinn und zu den Sorgen der Mutter kommen die Klagen der Kinder: Vater, es geht nicht mehr! Fast eine Stunde ist der Weg zur Schule. Im Sommer haben wir es nicht gemerft; aber jetzt geht's nicht mehr. Unsere Stiefel sind schon lange entzwei; überall ist es matschig, nie haben wir trockene Strümpfe. Und was sollen wir machen, wenn es regnet? Der Bater kann nicht helfen. Geld für Stiefel, Geld für Regenmäntel, dringlich die Notwendigkeit staatlicher und pädagogischer Hilfsak­Geld für warme Winterkleidung: woher soll es fommen? Sie fönnen allesamt dahinten in ihrer Einsamkeit verrecken, es wird nicht einmal jemand merken.

Das Elend des proletarischen Landkindes

Bon einem Landlehrer wird uns geschrieben:

In Ostpreußen   sind in diesem Jahre mit Unterstützung interessierter Lehrer und Schulaufsichtsbeamten Erhebungen über das Milieu des proletarischen Landfindes angestellt worden, deren Ergebnisse Tatbestände aufdecken, die ein­

tionen zeigen. Die Umwelt des Landarbeiterfindes in den preu­Bischen Agrargebieten fann an Elend und erschütternder Not dem ,, Miljöh" des Wedding   in mancher Hinsicht mindestens gleichgestellt werden. 70 Prozent der Bevölkerung in den meisten ost­preußischen Dörfern bestehen aus Arbeiterfamilien( Depu­tanten und Freiarbeiter). In unaufhörlicher schwerer Arbeit, in paufenloser Eintönigkeit sorgenerfüllter Tage fließt das Leben des Landarbeiters dahin, Die gute alte Zeit, in der die fleißigen Schnitter mit ftohen schaffensdurffigen Augen aufs Feld zogen, um mit fröhlichem Gesang der Erde   Segen zu ernten", ist längst vor­über; an ihrer Stelle steht der graue Arbeitstag mit drei zehn Stunden Arbeitszeit im Sommer und ewig at­

Fall B. Seit vielen Jahren hat er den Gedanken auf­gegeben, je wieder Arbeit zu erhalten. Zuerst hatte er sich nicht einmal damit abfinden wollen, daß die Aussichten des von ihm erlernten Berufes besonders schlecht waren. Doch das ist schon lange her. Als er sich dann allmählich mit der für ihn bitteren Tatsache abgefunden hatte, sich umstellen zu müssen, half auch das nichts nschr. Nun geht er seinen Weg zur Wohlfahrtsstelle, schlendert durch die Straßen der Stadt, ärgert sich an den Schau­fensterauslagen, die seit Jahren nur zum Ansehen für ihn da sind, trifft Gleichgesinnte und macht durch Schimpfen seinem Zorn Lust.tueller zermürbender Sorgen ums Brot. Sommt er nach Hause, ärgert er sich über alles, was ihm in den Weg läuft. Daß die Frau noch versucht, ein heiteres Gesicht zu machen, ist ihm ein ebenjolches ergernis, wie wenn sie ihn ermuntert, doch ein Stück Arbeit zu tun. Die Kinder ärgern ihn durch Zuvorkommenheit eben so sehr wie durch schlechte Schul­leistungen, von denen er zufällig erfährt...

Kann es anders sein? Anders bei Menschen, die die Trostlosig teit von Ewigkeit zu Ewigkeit sehen? Menschen, denen Pell­

Alfred Ehrentreich:

Sonntage find zwangsläufig feine Feiertage; an ihnen, den einzigen arbeitsfreien Tagen, bestellt der Arbeiter sein eigenes De= putatland. Nach den zur Zeit geltenden Tarifen erhält der Depu­tant nach Abzug der Soziallasten einen Barlohn von 180 Mart jährlich, das heißt 15 Mart im Monat. Die außerdem ge­währten Naturalien reichen bestenfalls zur Ernährung der Familie aus, nicht aber, noch etwas abzusetzen. Mit 15 Mart eine vier­bis achttöpfige Familie zu kleiden, oder auch nur die einfachsten

Keine Schulfahrten mehr?

fulturellen Bedürfnisse zu befriedigen, bleibt eine unlösbare Auf­gabe. Darum ist die Arbeiterfrau gezwungen, ebenfalls zu arbeiten. Für 1,20 Mart täglich büßt sie Gesundheit und Lebens­freude ein, wird die Mutter den Kindern, die Frau dem Haushalt entrissen und ist mit 30 Jahren eine 20 Jahre älter aussehende Frau, in deren graues, eingefallenes Gesicht die Unerbittlichkeit cwiger ruhelofer Arbeit sichtbare Runen eingeprägt hat.

5 bis 13 Berlonen

Von

Zu der wirtschaftlichen Notlage der Landarbeiterschaft gesellt sich vielfach ein geradezu erschreckendes Wohnungselend. 2500 proletarischen Familien, die von den Erhebungen crfaßt wurden, wohnten fast 2000 Familien in Woh­nungen, bestehend aus einem Raum oder einem Raum mit Rammer bzw. Küche. 74 Prozent der Wohnungen maren mit in mehreren Fällen be= wohnen 9-13 Personen von 15-30 Quadrat­meter Größe. Das Innere der äußerlich ftallartigen, häufig bau­fälligen Wohnungen" spricht die beredte Sprache menschlicher Not. In den vermoderten Brettern des Fußbodens sind Löcher entstanden, in denen sich im Frühjahr und Herbst schwarzes, jauchiges Wasser ansammelt. An den Wänden breitet sich in gelben Beeten der Haus­schwamm aus. Der Ofen ist oft nicht heizbar; in einzelnen Fällen find den Kindern in der Stube im Winter Hände und Füße angefroren. In der Zimmerede werden, da es nicht selten an Kellern und Vorratsräumen fehlt, die Kartoffelvorräte aufgespeichert; sie verbreiten einen schweren, fauligen Kellergerud). Brunnen Das meist einzige fleine Fenster wird selten geöffnet. sind vielfach nicht vorhanden; das Trinkwasser wird aus dem schmutzigen Dorffließ geholt. Ein Jauchekübel im Zimmer ersetzt den oft fehlenden Abort.

Erschütternd ist die Betten not in diesen überfüllten Elends­quartieren. Von 5362 proletarischen Landkindern schlafen nur 612 im eigenen Bett. 89 Prozent der Kinder schlafen mit Geschwistern oder Erwachsenen zusammen, viele zu dreien und vieren in einem Bett oder auf nebeneinander­gestellten Stühlen.

517 Kinder, also 9.7 Prozent der Arbeiterkinder waren an Tuberkulose, Rachitis und Strofulose, den typischen

Gewiß ist es in einer Zeit der wirtschaftlichen und sozialen Not| seitens der Unterrichtsbehörde. Gerade seine nüchtern abwägenden Broletarierkrankheiten, erkrankt. Weitere 7 Prozent wurden als geraten, alle überflüssigen Ausgaben im Staatsbetriebe wie im und gut orientierten Einwendungen hätten vor übereilten Be­privaten Haushalt zu vermindern. Wie auch auf dem Gebiete der schlüssen warnen sollen: schlüssen warnen sollen: er verurteilt jede unsachgemäße Durchfehrender Kopfschmerz, Schwächegefühle, Mündigkeit und inter­Sparpolitik ein an und für sich gesundes Prinzip durch Ueber- führung von Studienfahrten, weist aber auf den hohen päd spannung in sein Gegenteil verkehrt wird, hat sich in den letzten Monaten bei der Auswirkung von Notverordnungen, Gemeinde­maßnahmen und in der Gehalts- und Lohnbehandlung immer flarer erwiesen. Aus einer großzügigen Sparaktion wird eine fleinliche und betriebsame Sparpsychose.

Dafür liefert ein Vorgang, der sich vor nicht langer Zeit im Unterrichtsausschuß des Preußischen Landtags   abgespielt hat, ein beredtes Beispiel, das bisher in der Tagespresse kaum Beachtung

gefunden hat.

Folgender Antrag ist von der Vertreterin der Deutschen Volkspartei eingebracht und mit 15 gegen 14 Stimmen an= genommen worden:

,, Ohne Rücksicht auf die schwere wirtschaftliche Lage weiter Elternkreise werden von Schulklassen große Reisen unternommen, zum Teil in den Ferien, zum Teil sogar während der Schulzeit. Mehrwöchige Auslandsreisen, die einige hundert Mark fosten, Reisen für annähernd hundert Mart in entfernter gelegene deutsche Gebietsteile entsprechen bei aller Würdigung des Zwecks, der Schuljugend kulturkundliche Reisen zu ermög­lichen nicht der wirtschaftlichen Lage des Staates und der Elternschaft; sie rufen vielmehr in der Oeffentlichkeit immer wieder falsche Vorstellungen von der Leistungsfähigkeit des Staates und der Elternkreise hervor.

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Wir beantragen daher: Das Staatsministerium wird ersucht, die Schulverwaltungen anzuweisen, ausgedehnte und kostspielige Reisen zu verbieten und nur soldje zu gestatten, die nicht länger als drei Tage dauern." In der Aussprache über diesen Antrag war die Gruppierung der Parteien in dieser Frage sehr bezeichnend: mit dem Entwurf gingen die Deutschnationale und die Deutsche Volkspartei  , aber auch das Zentrum, dessen Sprecher bezweifelt, ob die Schüler der Bucht und dem Tempo der Eindrücke gewachsen sind und sich nicht eher daran den Geschmad für das Leben verderben Gegen die Reglementierung sprachen außer dem Land­volt Frau Wegscheider( S03.) und Ministerialrat Richert

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agogischen Wert sorgsam organisierter Schulreisen, wie die der Staatlichen Bildungsanstalt( Lichterfelde  ) oder der Karsen­schule( Neukölln). Er macht darauf aufmerksam, daß Ferienunter: nehmungen überhaupt nicht der behördlichen Aufsicht unterstehen, daß bisher etwa auch die großen und nicht ganz billigen Pfingst­fahrten zu den Tagungen des Vereins für das Deutsch tum im Ausland" von der höheren Schule gefördert wur­den, daß Skikurse, Besuche der Weimarer Festspiele und dergleichen dann ebenfalls fünftig in Fortfall kämen.

Wie gesagt, der Antrag ging durch mit einem Stimmenver­hältnis, das es sehr zweifelhaft erscheinen läßt, ob sich auch im Plenum, wenn die Sache überhaupt dort noch vorgebracht wird, eine Mehrheit dafür finden würde. Es braucht an dieser Stelle, die so häufig und bis in die letzte Zeit über bedeutende unter­richtliche Erfolge der Studienfahrten auf höheren wie in Volks­schulen( fogar" während der Schulzeit) berichtet hat, nicht noch einmal im einzelnen gezeigt zu werden, wie stark solche Exkursionen mit der Struktur des neuen Unterrichts verbunden sind. Ich er­innere nur daran, daß den Kern der letzten Ausstellung der Karl­Marg- Schule im Berliner   Zentralinstitut das überzeugungs­kräftige Material zum Thema Studienfahrt" bildete.

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mehr oder minder schwach sinnig gemeldet. Häufig wieder­ernährung sind weitere Kennzeichen milieubedingter Gesundheits­schäden. Schwere Schädigungen der förperlichen und seelischen Konstitution verursacht ferner die frühzeitige erwerbliche Beschäftigung der Arbeiterkinder. Sieben bis neun jährige Kinder werden noch immer zu mehrstündiger schwerer Feldarbeit mißbraucht; Sieben bis Neunjährige arbeiten während der Ernteferien"(!) bis zu zehn Stunden täglich, an den schul­freien Nachmittagen bis zu sechs Stunden. mung des Kinderschuhgesezes schützt das Landkind vor dieser Ausbeutung. Und wenn das Besizer- und Beamtenkind im Echimmer seiner goldenen Kindheit noch nichts ahnt von Sorgen und Arbeitsmühen, geht das proletarische Landkind als Pflugtreiber hinter dem Pfluge her hin, zurück, hin, zurück, sechs Stunden lang, ohne ein Wort, ohne ein Lächeln, und ringsum nichts als graue Erdschollen....

Keine Bestim

In diesem Milieu wächst das proletarische Landkind auf. Viel zu früh wird es in die Ketten des Broterwerbs und der Sorge ein­gespannt, viel zu früh aus seiner Kindwelt vertrieben und ein­gegliedert in die rauhe, arbeitsreiche Wirklichkeit der Erwachsenen­welt. Ihm fehlt darum in hohem Maße die sonnige Spielfreude, die Weltvergessenheit des bürgerlichen Kindes. Wo es Pflug treiben, Vieh füttern und Rüben ziehen muß, versäumt es den natürlichen Letzten Endes ist aber die Studienfahrt eine Angelegenheit der Prozeß der seelischen Entwicklung und bleibt in der Ent­Elternschaft, schon darum, weil alle staatlichen und öffentlichen Zu- faltung grundlegender Fähigkeiten weit hinter dem Beamten- und Die drückende Alltagsnot zerstört die schöne schüsse dafür heute gestrichen sind. Jener Beschluß des Ausschusses Bauernkind zurück. ist von der Sparpsychose diftiert; er reglementiert ohne wirklich magische Welt des Kindes, zerstörte seine Märchen und Spiele und vollständige Sachkenntnis seitens der Antragsteller einen Vorgang, damit das schönste Vorrecht des Kindes: die Sorglosigkeit und Un­durch den keine Behörde auch nur einen Pfennig spart, der aber bekümmertheit echter Kinderfröhlichkeit. Dazu tritt der Mangel an in schulreformfreudige Elternfreise einige, Berärgerung trägt. Die Pflege. Während des größten Teiles seiner Kindheit ist das Land­beantwortet seine Leistungsgrenze ist heute durch die Not selbst gezogen, dazu bearbeiterkind sich selbst überlassen. Niemand darf es feiner Beschlüsse. Leider wird man dabei nicht ganz frei von dem Eindruck, daß der Angriff nicht so sehr der Schulfahrt als der Schulreform überhaupt gilt; und darum heißt es hier Borsicht!

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Fragen; seine Anlagen zu intellektueller Betätigung verfümmern in der Einsamkeit und Eintönigkeit seines Daseins. All diese Entwick­lungsrückstände erklären die unternormalen Schulleistun .o. f. gen proletarischer Landkinder.