Der letzte Kunde.
Der Raubmord in der Loeser& Wolff - Filiale.
Die Mordkommission hat während der Weihnachtsfeiertage an der Untersuchung des Raubmordes an dem Geschäftsführer Gustav Huth der Coefer u. Wolff- Filiale in der MauerEde Dorotheenstraße gearbeitet. Es ist jetzt noch feffgestellt worden, daß der Leiter einer Nachbarfiliale der genannten Firnta etwa 3 bis 4 Minuten nach 6 Uhr abends mit dem Geschäftsführer Huth telephonisch gefprochen hat. Dadurch wird der Zeitpunkt der Ermordung des Filialleiters genauer firiert. Die zunächst wichtigste Frage ist: Wer hat einen Verdächtigen gesehen? Diese Frage ist aber insofern schon sehr schwer zu beantworten, als am Heiligabend jedermann mit sich beschäftigt war und sich möglichst beeilte, schnell nach Hause zu kommen. Der Geschäftsführer Huth wird den gleichen Gedanten gehabt haben. Die Tragif des fürchterlichen Geschehens liegt insbesondere darin, daß Huth nur noch vier Diensttage vor sich hatte, bis er pensioniert worden wäre.
Die Kriminalpolizei vermutet, daß der Mord von zwei Tätern ausgeführt wurde. Möglicherweise war ein Raubüberfall geplant, der dann bestimmt von mehr als einem Täter ausgeführt wurde und mit einem Raubmord endete. Am Tatort selbst zeigen fich jedoch keinerlei Spuren, die darauf hindeuten, daß ein Kampf stattgefunden hat. Vielmehr scheint sich der ganze Vorgang so abgespielt zu haben: Der Geschäftsführer hatte den Laden bereits geschlossen und war mit der Abrechnung der Kasse beschäftigt, als noch jemand Zutritt verlangte. Der Kontrollapparat in der Kasse hat auf einen Bon noch den Betrag von 2,40 m. vermerkt. Dafür sind aus einer Kiste, die noch auf dem Tische stand, 12 Bigarren à 20 Pf. verabfolgt worden. Der Mann, der diese 12 Bigarren nahm, war der lehte kunde. Von dem Geschäftsführer war bekannt, daß er sehr ordentlich war. Benn er also Zeit genug gehabt hätte, würde er unbedingt die Kisten, die auf dem Tische noch standen, fortgeräumt haben. Es ist anzunehmen,
daß jener letzte Kunde der Mörder war.
Es ist jetzt von besonderer Bedeutung, daß Taxichauffeure ihre Aufmerksamkeit auf die Affäre richten. Man nimmt an, daß der oder die Mörder nach Verlassen des Geschäfts und nachdem das Scherengitter noch sorgfältig zugezogen wurde, irgendwo in der Nähe des Geschäfts schnell eine Tage genommen haben, um damit in eine andere Gegend zu fahren. Mit Hinsicht auf die ausgesezte Belohnung werden sachkundige Mitteilungen an die Mordfommission im Polizeipräsidium erbeten. Im Laufe des heutigen Tages werden die genannten Anschläge der Kriminalpolizei an den Säulen Berlins plafatiert.
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In der Linienstraße und Umgegend wurden mehrere Lofale revidiert. Dabei sind 12 Personen vorläufig fest. fale revidiert. Dabei sind 12 Personen vorläufig fest genommen worden. Vier von ihnen werden wegen verschiedener Delifte, fleineren Diebstählen usw., gesucht. Sie sind fofort in Haft genommen worden. Von den übrigen acht werden die Alibis geprüft. Alle 12 bestreiten mit der Mordtat irgendwie in Zusammenhang zu stehen. Im Laufe der Untersuchung haben sich verschiedene Berdachtsmomente ergeben. Dies ist zunächst nicht weiter verwunderlich, da alle diese Burschen mehr oder weniger schwere Delitte auf dem Kerbholz haben, die sie natürlich zu verheimlichen suchen. Ob sie für die Mordtat in Frage kommen, erscheint zunächst zweifelhaft.
Blutiger Zwischenfall in Schwante.
Berhängnisvoller Ausgang eines Streites.
In Schwante an der Berlin - kremmener Strede wurden am ersten Feiertag im Berlaufe eines Streits die Arbeiter Gefchont und Bertowik von einem Berliner Schupowachtmeister niedergeschossen. Geschonk fand im Nauener Krankenhaus Aufnahme, wo er bald nach der Aufnahme starb.
Nach den bisherigen Ermittlungen scheint es, daß der Beamte, der zur Bereitschaft Nord gehört, in Notwehr gehandelt hat. Der Zwischenfall spielte sich im Lofal von Krummren in Schwante ab, in dem eine Gruppe des Stahlhelms einen Tanzabend veranstaltete. Wie wir vom Landratsamt Osthavelland erfahren, ist die Untersuchung über die Ursachen des Vorfalls noch nicht abgeschlossen. Die Angelegenheit ist der Staatsanwaltschaft Spandau übergeben worden.
Der Schupobeamte weilte zu Besuch bei seinem Vater, der Gemeindevorsteher in Schwante ist. Auf den Beamten, der im Lotal von Krummren weilte, find angeblich acht Berfonen eingedrungen und haben auf ihn eingeschlagen. Er hat am Hals Würgemale und Kopfverlegungen durch Hiebe mit einem Bierseidel erlitten. Auch von der Berliner Polizei ist ein Bericht ein gefordert worden, um den Dingen genau auf den Grund zu gehen.
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Die Lösung eines alten Problems
Der Winterschlaf der Tiere
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Der Winter zwingt durch Kälte und Nahrungsmangel viele Tiere unserer Gegenden zu einer Aenderung ihrer Lebensgewohnheiten, um diese ungünstige Witterungsperiode zu überdauern. Nur relativ wenige Vertreter unserer Tierwelt entziehen sich durch schnelle Flucht dem Einfluß des nordischen Klimas: unsere 3ug ögel sind das beste Beispiel dafür. Den meisten Tieren aber fehlt die Fähigkeit zu einer so raschen Flucht: sie müssen sich daher, so gut es geht, an Ort und Stelle einrichten. Wir wollen von den wirbellosen Tieren ganz absehen, bei denen häufig nur bestimmte Entwicklungszustände den Winter überdauern, während die erwachsenen Tiere zugrunde gehen; man denke etwa an die dickwachsenen Tiere zugrunde gehen; man denke etwa an die dick schaligen Wintereier" vieler fleiner Krebse und Würmer, an die Puppen der Schmetterlinge u. ä. Aber auch bei den höchststehenden Vertretern der Tierwelt, den Säugetieren, finden wir besondere Anpassungen an die winterliche Jahreszeit, unter denen der dicke ,, Winterpelz", d. h. eine Verdichtung des Haarkleides das bekannteste iſt.
Eine andere Anpassungsform ist der Winterschlaf. Unter dem Winterschlaf der Säugetiere verstehen wir einen sehr eigenartigen Schlafzustand, währenddessen der Stoffwechsel der Tiere außerordentlich gering, die Herz- und Atemtätigkeit sehr verlangsamt und vor allem die Körpertemperatur starf herabgesetzt ist. Eine ganze Reihe von Säugetieren Europas verfällt in einen mehr oder weniger andauernden Winterschlaf. Unter den Nagetieren finden wir die meisten Vertreter: verschiedene Mäuse( Siebenschläfer, Haselmäuse, Hamster), mehrere Eichhörnchen, das Murmeltier, ferner wären der Igel, viele Fledermäuse und der Dachs zu erwähnen. Aber auch Tiere aus tropischen Gegenden verfallen in einen durchaus entsprechenden Sommerschlaf"; das wird 3. B. von einem Verwandten unseres Igels aus dem Senegalgebiet und anderen Säugetieren des tropischen Afrika und Südamerika berichtet. Andererseits gehört der europäische Bär nicht, wie vielfach angenommen wird, zu den Winterschläfern, da, wie einwandfreie Messungen ergeben haben, seine Störpertemperatur den ganzen Winter über normal bleibt, also eines der Hauptkennzeichen des winterschlafenden Tieres bei ihm fehlt.
die Körperwärme des bis dahin munteren Winterschläfers allDie Periode des Winterschlafes beginnt damit, daß im Herbst mählich zu sint en beginnt, womit eine Abnahme der Beweglichkeit des Tieres verbunden ist. Wenn die Temperatur des Tieres im Laufe von etwa 10 Tagen einen bestimmten Tiefstand erreicht hat, der meist nur um wenige Grad höher ist als die Außentemperatur, und bei vielen Tieren nur 4 bis 5 Grad über Null beträgt, ver
sinkt das Tier in den oben gekennzeichneten schlafartigen Zustand, der je nach den äußeren Verhältnissen und der Art der Tiere ein
paar Wochen bis viele Monate andauern kann.
Im Land der Dolomiten ." Ufa- Palast am 300.
Die Reisebilder der Döring- Film- Werte werden für den, der eigene Augen hat zum sehen, zur Bilderserie von Bedeutung. Man fieht Städtchen wie Klausen , in denen die Ruhe sich scheinbar eingenistet hat und das Gleichmaß der Tage einen für großstädtische Begriffe ruhigen Ablauf nimmt. Malerisch liegen viele fleine Städte, aber mir vermeilen auf unserer Filmreise nicht lange in ihnen, in haftigem Tempo geht es meiter. Un den Reisewegen trogen zahlreiche Burgen. Sie find Zeugen einer wesentlich anderen Zeit. Ganz gleich, ob es sich um Trostburg, Karneid oder Runtelſtein handelt, mit feinem berühmten Frestenzyklus aus Tristan und Isolde , der Bezirksstadt voller Betriebsamkeit. Wir betrachten das Schloß Tirol etma um 1400 n. Chr. entstand. Wir kommen nach Bozen , dieser Bezirksstadt voller Betriebsamkeit. Wir betrachten das Schloß Tirol und erreichen dann Meran , die Stadt des Obstbaus und der Trauben. Wir sind Zeugen einer Weinernte und weiter gehts nach Riva. Die ganze Reise machen wir auf Straßen, die Wunderwerke moderner Verkehrstechnik sind. Viele Volksfeste hat man in Bildern festgehalten und ebenso Märkte, und zwar sehr unterschiedliche. Man sieht, wie Vieh, Obst und Geschirr gehandelt wird. Wir beobachten, wie die gleichen Lebensbedingungen eine gewisse Einheit unter der Bevölkerung schaffen.
Rein landschaftlich nimmt uns die stets wechselnde Schönheit der schreckend gefährlichen Kletterpartien und lernen verstehen, daß der Gebirgswelt gefangen. Wir betrachten fühne Alpinisten auf erReiz der Gefahr der Antreiber zur Bezwingung der Landschaft wird. Hin und wieder sind in diese Landschaft, als vorwurfsvolle ErinneWeltkrieges gezeichnet. rung an schwere Vergangenheit, die unauslöschlichen Spuren des
Shmarya Levin: Kindheit im Exil. Shmarya Levin gibt in seiner Autobiographie
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e. b.
nur der
Die Beisehung der Feuerwehrmänner. 3mmer wieder erste Band ist bisher, aus dem Amerikanischen übersagt, in deutscher Aufflackern des Brandes. Sprache erschienen: Kindheit im Eril", Ernst Rowohlt , Verlag, Berlin einen Bericht von seinen ersten dreizehn in der jüdischen Gemeinde einer kleinen russischen Stadt verlebten Jugendjahren.
Stuttgart , 28. Dezember. Am ersten Weihnachtsfeiertag fladerte der Brund im Alten Schloß in dem Flügel gegen die Schloßkirche zu erneut auf. Starte Rauchschwaden stiegen empor Von der Brandleitung wurde festgestellt, daß es sich um einen lokalisierten Brandherd handelt, der wahrscheinlich noch einige Tage unter Wasser gehalten werden muß. Mit der Gefahr eines weiteren Umfichgreifens des Brandes wird nicht gerechnet. Dagegen befürchtet man den Einsturz der in die Reittreppe anschließenden Wand.
Unter größter Anteilnahme der Stuttgarter Bevölkerung fand am Weihnachtsfeiertag in Zuffenhausen die Beisehung der beiden bei dem Schloßbrand ums Leben gekommenen Feuerwehrleute Abe und Bezzel statt. Zu der Trauerfeier waren die staatlichen und städtischen Behörden sowie alle Fraktionen des Stuttgarter Gemeinderates erschienen. Als Vertreter des Staatspräsidenten und der Staatsregierung nahm Finanzminister Dr. Dehlinger an der Feier teil. Ein filometerlanger Trauerzug bewegte sich durch die Straßen der Stadt. Vor dem Portal des Friedhofs bildeten Feuerwehrleute Spalier. Die Grabrede hielt Stadtpfarrer D. Schenkel über die Bibelworte ,, Sei getreu bis in den Tod". Nach einem Gesangsoortrag begannen die zahlreichen Kranzniederlegungen.
Grenzregulierung zwischen Preußen und Anhalt. Das anhaltische Staatsministerium unterbreitet dem Landtag den Entwurf eines Staatsvertrages zwischen Preußen und Anhalt über die Alenderung der Landesgrenzen und den Austausch von Gebietsteilen, der durch die Regulierung des Flüschens Fuhne erforderlich geworden ist. Breußen tritt an Anhalt 13 Gebietsteile aus der Gemartung Löbe. jün ab, Anhalt dagegen 12 Gebietsteile aus der Gemartung Cattau an Braußen
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Der heute über sechzig Jahre alte Autor ist seit Jahrzehnten führend in der zionistischen Bewegung tätig. Die Problematik des jüdischen Einzel- und Gesamtschicksals ist also für sein ganzes Leben und Wirken bestimmend geworden. Dennoch ist es ihm mit seinem Buche nicht gelungen, diese Problematik auch dem Fernstehenden begreiflich zu machen. Das behäbige, traditionsgebundene Swifto wizer jüdische Patriziermilieu, dem Levin entstammt, wird in epischer Breite geschildert, ohne Zeit und Mühe zu sparen. Das ganze interessiert aber höchstens um seiner Kuriosität willen, und solches Interesse ermüdet bald, wenn man von Seite zu Seite vergeblich darauf wartet, daß etwas gestaltet wird, daß die harten Muschelschalen des engen Ichs, der engen Familie, der engen Gemeinde irgendwo aufplagen, um den Zusammenhang ihres besonderen Inhalts mit dem allgemeinen Wesen der übrigen Welt darzu legen. Nichts davon bei Shmarya Levin. Das Buch plätschert mit dem Leben, das er schildert, spießig- selbstgefällig dahin; die einzigen Aufschwünge sind regelmäßig wiederkehrende Feste, die mit einem großen Aufwand an religiösen Zeremonien und gutem Essen gefeiert werden. Aus der Ueberfülle belangloser Details entsteht beim Leser nirgend ein ganzes Bild.
Auch das charakterologische Material frankt an der gleichen Ueberlastung mit Einzelheiten und Einzelheiten von Einzelheiten. Dabei läuft die Entwicklung der zentralen Persönlichkeit allzu vorbestimmt, allzu selbstgerecht, allzu inspiriert auf das von Gotterwählt- sein, auf den Priesterberuf hinaus. Auch die Mystik und der Geist, die in diesem warmen, gesättigten, sich selbst bespiegelnden bürgerlichen Frömmigkeit gezüchtet werden, fassen ebensowenig in bas Getriebe der heutigen Welt ein, wie seine wohlgehegten und
schlaf nicht, wie man meinen fönnte, eine rein durch äußere EinEine Reihe von neuen Beobachtungen zeigen, daß der Winterflüffe hervorgerufene Erscheinung ist, sondern daß er( wenn auch vor vielen Generationen vielleicht erstmalig durch das Milieu" bedingt) gegenwärtig eine bei den betreffenden Tieren erblich festgelegte Handlungsweise ist, die auch ohne die auslösenden äußeren Reize oder des Nahrungsmangels zustande kommt. So fand man, daß auch in einem warmen Herbst und Winter die Tiere in einer bestimmten Periode einschlafen können und daß sie auch in geheizten Räumen ruhig weiter schlafen; andererseits lassen sie sich durch künstliche Kälte im Sommer nicht in einen Winterschlaf versehen. Sehr auffällig sind die plöglichen Temperatur. steigerungen bei den aus ihrem Winterschlaf erweckten Tieren. Während das Tier eben noch eine Körperwärme von 4 bis 5 Grad. besaß, schnellt diese in wenigen Minuten bis zur sommerlichen Höhe hinauf, und das eben schlafende Tier, etwa eine Fledermaus, flattert sofort munter im Zimmer umher. Während des Winterschlafes aber ist die Temperatur direkt von der umgebenden Außentempe ratur abhängig, und nur vor dem Erwachen steigt sie unabhängig von der Außentemperatur stark an.
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Die äußeren Erscheinungen des Winterschlafs der Tiere waren also schon seit längerer Zeit hinlänglich erforscht dagegen blieb bis vor kurzem die eigentlich entscheidende Frage ungelöst: nämlich die nach der Ursache, also nach den eigentlich auslösenden Kräften. In der letzten Zeit kam man nun auf die Idee, die heute so viel diskutierten Hormone daraufhin zu prüfen, ob sie vielleicht neben ihren zahllosen sonstigen Wirkungen auch den Winterschlaf der Tiere verursachen. Verschiedene Forscher gingen dieser Vermutung in gründlichen Untersuchunegn nach und das Ergebnis brachte in der Tat die so lange vergeblich gesuchte Lösung des Rätsels. Man konnte feststellen, daß bei den untersuchten Tieren die Drüsen mit fogen. Innerer Sefretion( also die„ ,, Lieferanten" der Hormone), z. B. die Schilddrüse, die Nebennieren usw. vor, während und nach dem Winterschlaf mesentliche Veränderungen aufwiesen, die je nachdem auf eine verstärkte resp. herabgesezte Tätigkeit schließen ließen.
Einfluß der Hormone auf den Winterschlaf; allerdings fand diese Die sich hieraus ergebende Annahme war also ein entscheidender sehr überraschende Theorie bei vielen Biologen zunächst keinen Glauben, ja erregte teilweise sogar heftigen Widerspruch. Kürzlich ist aber durch die neuesten Untersuchungen Dr. W. Fleischmanns die Annahme eindeutig bestätigt worden; diesem Forscher gelang es z. B., die Versuchstiere durch Hormoneinsprißungen aus dem Winterschlaf zu erwecken. Andererseits konnte er sie in einen fünstlichen Schlaf versehen, wenn er andere Hormone( z. B.
das bekannte Insulin) anwandte.
Dr. H. v. Walther.
gepflegten Lebens- und Essenstraditionen. Eine große Vorliebe für Weihrauch, vor allem von jener Sorte, die zur Selbstbeweihräucherung verbraucht wird, bemeist noch feine Führernatur, bestenfalls salbungsvolle Priesterallüren. Georg Schwarz .
Schulrundfunt in Defterreich. Das österreichische Unterrichtsministerium hat beschlossen, vom Januar des kommenden Jahres an Schul- Rundfuntsendungen einzurichten. Zunächst sind. Probesendungen durch die Ravag geplant, die den Unterricht ergänzen sollen. Neben der Uebertragung von Werfen berühmter Musiker für die Schulen sind auch Vorträge von Wissenschaftlern, Entdeckern und Künstlern geplant.
Arbeitsteilung bei den Ameifen. Durch Martierung mehrerer konnte, wie die Umschau" berichtet, F. Dekland die Arbeitsteilung hundert Bewohner einzelner Kolonien von Roten Waldameisen im Ameisenstaat feststellen und vor allem ihr Vorhandensein nachweisen. Individuen, die Bäume mit Blatt! äusen besuchen, um dort die Blattläufe zu melfen, behalten diese Tätigkeit sehr lange, mitdennoch nicht das Vorrecht einer einzelnen Gruppe, denn auch solche unter länger als vier Wochen bei. Das Melken der Blattläufe ist Tiere, die zuvor beim Baumaterialtransport beschäftigt wurden, gingen zuweilen zum Blattlausbesuch über. Besteht eine Kolonie aus mehreren Nestern, so ist das einzelne Individuum nicht dauernd an das gleiche Nest gebunden. In solchen aus mehreren Nestern zusammengesetzten Kolonien finden auch regelmäßig Transporte von Eiern und Puppen von einem Nest zum andern statt, wobei diese Baumaterial wird auch längere Zeit von den gleichen Tieren herbeiTransporte lange Zeit Spezialaufgabe bestimmter Ameisen find. geschafft, die zugleich auch mit dem Heranschleppen von Insektenbeute betraut sind. Aus allen Beobachtungen geht hervor, daß jedes Ameisenindividuum mindestens einige Zeit an der gleichen Arbeit festhält.
Die kurzfichtigen Deutschen . Wie statistische Errechnungen ergeben haben, fann man Deutschland als das Land der Kurzfichtigen" bezeichnen. Nirgends in der ganzen Welt weist ein Land einen so hohen Prozentsatz an Kurzsichtigen auf wie das Deutsche Reich. In Deutschland selbst leben die meisten Kurzsichtigen in Sachsen . Dort entfallen auf 1000 erwachsene Einwohner nicht weniger als 200 Gläsertragende.
In Leningrad wird am 2. Januar eine Konferenz zusammentreten, deren Aufgabe die Ausarbeitung eines Alphabets für die Völkerschaften der nördlichsten Gebiete Sowjetrußlands ist.
Eine bronzezeitliche Siedlung. Die Museumsverwaltung der Stadt Potsdam hat in der Dorfgemarfung Marquardt, am ährberg, eine bronzezeitliche Siedlung ungefähr aus der Zeit um aufgedeckt, die teilweise bis zu 3 Meter unter der heutigen Acker1000 v. Chr. festgestellt. Es wurden Pfostenlöcher und Abfallgruben frume liegen. Scherbenreste von schön verzierten Tongefäßen wurden geborgen, die für die mittlere und jüngere Bronzezeit( 1400 bis 800 v. Chr.) charakteristisch sind. Auch Ueberreste eines Knochenschmudes wurden gefunden. Die Ausgrabungen sind deshalb von besonderer Bedeutung, weil in der Zeit um 1000 v. Chr. die Potsdamer Havel die Grenze zwischen den nördlich wohnenden Germanen und den südlich angesiedelten Illyriern bildete.
Bergamon- Museum. Am Dienstag, 8 Uhr abends, findet eine Abendbeleuchtung des Bergamon- Museums mit einleitendem Lichtbildervortrag durch Professor Neugebauer statt. Eintritt 80 Pf. Eingang im Hof hinter der Nationalgalerie.
Das diesjährige Palucca- Gastspiel in der Volksbühne findet am Sonntag, dem 3. Januar, vorm, 11.30 Uhr, statt. Einlaßkarten zum Preise bon 4, 3 und 2 Mart bei Wertheim , Tieb, Bothe und Bock, Karstadt , im KdW. und an der Kasse des Theaters am Bülowplay.
Berliner Secession . Zum 50. Geburtstag Max Bechsteins eröffnet die Berliner Secession am 31. Dezember eine Kollektivausstellung seiner Werke. Kroll- Ball für die Berliner Winterhilfe. Sonnabend, den 2. Januar 1932, findet ein großer Gesellschaftsabend zugunsten der Winterhilfe in der Kroll- Oper statt, bei dem die namhaftesten Künstler Berlins sich beteiligen werden. Billetvorverkauf im Kd. und Wertheims Theaterkassen.
Der politische Antiquar". Im Internationalen politischen Antiquariat, Hamburg 36, Kaiser- Wilhelm- Str. 16, erschien speben Nummer 4 des politischen Antiquars, enthaltend Literatur zur Sozialpolitik, Er wird unberechnet abgegeben.