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Der Nazi-Lehrer von Neustadt. Wir werden das Kind in der Wiege nicht schonen! Soburg, 29. Dezember.(Eigenbericht.) Am August 193V gebrauchte der Lehrer Muller in Neu» stodt bei koburg, der den Nazis angehört, anläßlich einer erregten Auseinandersetzung die Aeußerung:Wir werden jeden nieder» schießen, der sich uns bei der Machtergreifung in den Weg stellt" undAuch das Kind in der Wiege werden wir hierbei nicht schonen". Diese Aeußerung wurde von der sozialdemokratischen Presse gebührend beleuchtet und imVorwärts" unter Hinweis auf die Lehrereigenschaft des Müller in einer Karikatur glossiert. Dds trug dem verantwortlichen Redakteur, dem Genossen Lepire, vor dem Einzelrichter in Neustadt eine Geldstrafe von 1VVV Mark ein, den» Müller hatte gegen Genossen Lepere Beleidigungsklage angestrengt. Bemerkenswert ist, daß dieses Urteil gefällt wurde, obwohl der Wahrheitsbeweis völlig geglückt war. Die gegen das Urteil eingelegte Berufung hatte ein sonderbare» Schicksal. Die Strafkammer beim Landgericht Koburg   kam auf Grund der Notverordnung(Nichtverfolgung von Bagatellsachen) zur Einstellung des Verfahren s. Eine vom Kläger ein» gelegte Berufung zum Obersten Landesgericht in Müiuhen hatte trotz Versäumnisse« der Frist Erfolg. Dadurch mußte sich die Strafkammer Koburg abermals mit dem Fall beschäftigen. Der Ausgang der Berufungsverhandlung hatte ein anderes Ergebnis als das der ersten Instanz. Dem Kläger wurde nach- gewiesen, wie schon in der ersten Instanz, daß er die frag» lichen A Äußerungen getan habe. Wenn er heute de- Haupte, daß er sie im Scherz gebraucht habe, so seien sie auch immer »och eine grobe Taktlosigkeit. Nach den Aeußerungen prominenter Führer der Nazis habe Genosi« Lepäre«inen Scherz nicht annehmen können. Wenn sich Müller beleidigt fühle, dann habe �er sich die Schuld hieran selbst zuzuschreiben. Genosse Landsberg  , der Ver» trctcr Lepkres, beantragte die Freisprechung des Genossen Lepere, da der Wahrheitsbeweis erbracht sei, daneben aber auch dem Angeklagte» der Schutz des si I9Z zuzusprechen sei. Dos Gericht kam zur Abänderung des erstinstanzlichen Urteils dahingehend, daß es statt einer Geldstrafe von Ivvv Mark eine solche von 1VV Mark eventuell 2 Togo Gefängnis für migemeffen hielt. Damit hat die Berufungsinstanz die so notwendige Korrektur des ersten Urteils vorgenommen. Gleichzeitig hat aber auch das Urteil das Verhalten des Lehrers Müller gekennzeichnet, der selbst Ver- anlassung zu der von ihm als Beleidigung empfundenen Kritik Veranlassung gegeben habe. Wer nachts um 12 Uhr in ange» heitertem Zustand solche Renomistereien vom Stapel laste, brauche sich nicht darüber zu wundern, wenn das von politischen Gegnern kritisiert werde! Arthur von Gwinner   gestorben. Der ehemalige Leiter der Deutschen Bant. In seiner Berliner   Wohnung starb im 76. Lebensjahr in der Nacht zum Dienstag«ach längerem Krankenlager der Vaukler Arthur von Gwinner  . Der Verstorbene gehört« zu den sührenden Vanktors in der Leit de» wirtschaftlichen Imperialismus in Deutschland  . Bereits 189� trat Gwinner nach langem Aufenthalt im Auslände in die Direktion der Deutschan Bant ein. In verhältnismäßig kurzer Zeit wurde er bei diesem größten Kreditinstitut der verant» wörtlich« Finanzdirektor. In enger Zusammenarbeit mit Gearg von Siemen« baute Gwinner hauptsächlich die Wer« seeischSit' Interessen der Deutschen Bank aus. Besoirdsres Aufsehen erregt« Gwinner kurz nach seinem Eintritt In die Deutsche Bank durch die Sanierung der amerikanischen   Nordpazisique-Bahn, die in den Neunziger Iahren eine der größten Unternehmungen in den Vereinigten Staaten   war. Diese Sanierung der großen irordameri- konischen Eisenbahn durch deutsches Bankkapital wirft ein Schlag­licht auf die damaligen Verhältniff« auf dem internationalen Kapitalmarkt, wo die Vereinigten Staaten als Schuldnerland von dem Zustrom europäischen und nicht zum mindesten d« u t» s ch e n Kapitals abhängig war. In die von Grund auf veränderten Verhältnisse nach dem Kriege, besonders in der Jnslationszeit, hat sich Gwinner nicht mehr hineinsinden können. Bereits 1919 schied er aus dem Vorstände der Deutschen Bank aus und trat in den Aufstchtsrat über, den er auch nach der Verschmelzung mit der Dieconta-Gesellschaft als zweiter Vorsitzender bis zu siinem Tode angehört hat. Schöpferische Anregungen für die Bankpolitit und Bankprobleme der Gegenwart hat Gwinner, der seinen Höhepunkt bis zum Kriege bereits über- schritten hatte, nicht mehr gegeben. Bischofskundgebung gegen Hakenkreuz. Gegen Gewalt,(Schmähung, Verleumdung. Breslau  , 29. Dezember.(Eigenbericht.) Der Vorsitzende der Paderborner   Bischosekonserenz, Crzbischof Kardinal' Benram, Breslau  , hat zur Jahreswende oi, sein» Diözcsanen eine eindringliche Mahnung erlassen, die sich in der Hauptsache gegen die kommunistische und nationalsozialistische Hetz« wendet. In dem Hirtenbrief heißt es unter anderem: Die Kunde von volksvergistender Unruhestiftung dringt überall hin bis ins letz!« Dorf. Es ist, als wenn die furchtbar« Volksnot, die riesenhafte Arbeitslosigkeit vielerorts alle Dämme eingerissen haben. Gewalttätigkeit überall, oft hervorgerufen durch rohe st e Schmähungen, nichtswürdige Verleum- d u n g, durch Aufpeitschen der Erbitterung der Masten. Ein düstere» Bild; betrübend für alle, denen Heil und Ehr« von Volk und Vaterland am Herzen liegt. Betrübend für unser An» sehen vor den Böllern der Erde... Gewiß soll jeder von uns seinen Glauben und sein« Ueberzeugung ojsen und mutig vor aller Welt bekennen. Aber meidet dabei alles Verletzend«, alles, was der Volksseele Wunden schlägt. Trete mannhaft jenen Agitatoren ent- gegen, deren Ijandwerk t» ist, durch Schmähung und Verdächtigung und Skandalgtschichien Aufruhr und Unruh« zu stistin. Die Er­fahrung zeigt, wie die Sprache der Agitatoren nicht nur die Ehre de« Nächsten mit Füßen tritt, die Erbitterung aufstachelt und die Fackel der Zwietracht ins Volk wirft, sondern sogar zu ver« brecherischen Tätlichkeiten aufreizt. Ich vereinige mein« Stimm« mit der stummen und doch so lauten Sprache jener zwei Millionen Männer, die in» Weltkrieg ihr Loden geopfert haben für den Frieden sin Vaterland." Der Fall wanek. Dt« Erklärung«» des tschechoslowakischen Pressebüros üb«r d«n Fall Wanet haben in Moskau   große« Auf- sehen erregt. Dia russiscbe Presse veröffentlicht Bericht« über die Tatigkstt der diplomatischen Vertretung der Tschechoslowakei   in Moskau   und weist darauf hin. daß ihr« Mitglieder Handel mit Gold. Silber und russischen Altertümern getrieben, aber für eine Besserung der russiich-tschechoslowatischen Beziehungen wenig getan hätten. Mit der tschechischen Vertretung hätten sich schon mehrere unangenehme Zwischensälls ereignet. Netzkarten bei der Reichsbahn. Berlin   mit einem Gebiet von 6000 Kilometer Vom 1. Januar 1932 ob wird die Deutsche Reichsbahn   sage- nannte Netzkarten ausgeben, die besonders von viel reisenden kaufmännischen Vertretern, technischen und kaufmännischen Revisoren v. 0. seit langem gewünscht wurden. Zu diesem Zwecke ist das gesamte Reichsbahnnctz in 1 6 Gebiete aufgeteilt worden, die jewells etwa 6990 Kilometer Strecken umfasten und sich zum Teil überschneiden. Für Berlin   wurde ein Netz festgelegt, das im wesentlichen die Mark Brandenburg und Teil« der misloßenden Länder und Provinzen umfaßt. Im Norden wird es begrenzt durch die Linie Nsustrelitz Neubrandenburg Pasewalk Stettin, im Osten sind die Grenzpunlt« Stargard  . Landsberg  . Reppe», Grünberg, Sarau und Kohlfurt, nach Süden hin setzt sich die Grenze über Läbau, Bautzen  , Dresden  , Freibcrg, Chemnitz  , Leipzig   und Hall« fort, und im Westen sind Kochen, Magdeburg  . Stendal  , Kar» städt(hinter Wittenberge  ) und Ganzlin  (an der Bahn Pritzwalk   Güstrop) die Endpunkte. Die beigefügte Karte gibt einen guten Ueberblick über das für Berlin   in Frage kommende ziemlich weit reichende Gebiet. Von den übrigen Gebieten reichen die Netze Ostpreußen  -BerUn  , Schlesien  , Pommern-Grenzmark, Breinen- Hannover  , Sachsen   und Sachsen-Thüringen bis nach Berlin  . Die Netzkarten werden als Monatskarten, jedoch ohne Bindung an den Kalendermonat, ausgegeben und gelten für alle Züge, also auch für Schnellzüge. PO-, PPO» und Luxuszügc können gegen Zahlung der besonderen tarifmäßigen Zuschläge benutzt werden. Die Karten haben eine Geltungsdauer von einem Monat vom Lösungstag an ohne Bindung an den Kalendermonat-, sie koste» für die 3. Klasse 100 Mark und für die 2. Klaste 130 Mark. Wer zwei oder mehr Netze benutzen will, zahlt für dos zweite Netz 60 Proz. und für jedes weitere Netz 10 Proz. der angegebenen Preis.'. Außerdem werden noch für kleinere Bezirke sogenannte Bezirks- karten bis zu 600 Kilometer ausgegeben: diese Karten kosten für di« 3. Klaste Personenzug 40 M.. für die 3. Klasse Eilzug SZ M.. für die 2. Klasse Personenzug S2 M. und für die 2. Klasse Eil- zug 63 M. Die geplante Neuerung soll zunächst nur für Reichsbahn  - strecken Giiltigteit haben. Eine Einbeziehung von Prioatbohnen und Kraftpostlinien bleibt späteren Derhanölungen vorbehalten. Die Reichsbahn hofft, durch die Netz- und Bczirkskarten den Wünschen auf Reise erleichterungen insbesondere bei allen Reisenden, die regelmäßig ein bestimmtes Gebiet befahren zu ent- sprechen. Japanische Angriffe in der Mandschurei  . Neue Truppenverflärkungen. Tokio  , 29. Dezember. Di« japanischen Truppen in der Mandschurei   besetzten die Stadt Tawa(30 Mellen von Tschintschau) nach mehrstündigem Kamps Chinesische   Truppen, die durch laichte Artillerie unterstützt wurden. griff«» die Japaner nördlich von Tientschangtai an. Der Angriff wurd« jedoch abgeschlagen Und di« Chinesen hinterließen zahlreiche Tot« aus dem Kampfplatz. Der neue japanisch« Ministerpräsident Inukai erklärt«, Japan   würde die Manschurei nicht einmal al« Geschenk annehmen. Zweck der japanischen Operationen sei nur der Schutz der vertraglichen Recht« Japans  . D«r Kaiser von Japan   genehmigte die Entsendung weiterer Truppenoer st ärkungen noch der Mandschurei   zwecks Säuberung der Antung Mnkden-Cisenbahnlinie von den plündern- den irregulären chinesischen Soldaten. Die Stärk« der neuen Truppen ist noch nicht bekannt. Bei zwanzig Grad Kälte. 7 London  , 29. Dezember. Chinesisch« Truppen in Stärk« von mehreren tausend Mann mit leichter Artillerie und ein«m Panzerzug griffen dl« Japaner bei Tientschwangtai an, konnten jedoch nach mehrstündigem Kampf bi» auf 60 Kilometer von Pintschau zurückgeschlagen werden. Di« Ber  - tust« sind auf beiden Seiten groß. Es herrschen 20 Grad Kalle. Ein« größer« japanische   Truppenabtellung mit 10 Panzerwagen und einem Panzerzug befindet sich auf dem Vormarsch nach der kleinen Bahn- station Tawa an der Peking  -Mukdcner Eisenbahn, die von einem chinesischen Panzerzug mit 130 Mann Besatzung verteidigt wird. Anderen Meldungen zufolge sollen die Japaner Tawa bereits ein» genommen haben., Bevorstehendes. Die WienerNeue Freie Presse" bringt ein Telegramm mit der UeberschriftBevor st ehend« Besetzung Tschintschaus durch Japan  ". Diese Ueberschrift erinnert an eine Geschichte aus der Zeit des Kriegsausbruchs. Als der deutsche Gouverneur von Kiautschau sein berühmtes Telegramm los ließEinstehe für Pflichterfüllung bis zum äußersten. Gouverneur von Kiautschau", brachte dieNeue Freie Press«" dieses unter der UeberschriftBevorstehender Heldentod de« Gouverneurs von Kiautschau". Worauf ein neues Telegramm einlief:Moriz Benedikt  . Neue Freie Presse. Wien  . Sterben will ich schon, aber drängen laß ich mich nicht. Gouverneur von Kiautschau." Diese» Telegramm war nun freilich nicht in Kiautschau aufgegeben worden, sondern in Nußdorf   bei Wien  . Todesstrafe für Mißgeschick. Weil er«ine unbekannte Maschine ruiniert hat. Schon auf der jüngsten Tagung de« Obersten Volkswirtschafts- rates der Sowjetunion   wurde angekündigt, daß man gegen Arbeiter, die aus Unkenntnis oder Böswilligkeit Maschinen der Industrie zu Schaden bringen, sehr scharf vorgehen werde. Nun meldet der Sowjetsunk, daß der M a s ch i n l st S. I. der Moskauer   Elektri  - zitätswerke zum Tode verurteilt worden ist, weil durch sein« Schuld eine teure Maschine außer Betrieb gesetzt werden mußte. Der Arbeiter konnte zwar vor Gericht beweisen, daß es eine ausländische Maschine ist, deren Bedienung ihm u n- bekannt war, er sagte es auch seinem Fabritleiter. Trotzdem stellte ihn dieser auf seinen Posten, und durch einen Irrtum ist dann der Maschinenschaden entstanden. Das Sowjetgorlcht sagte aber, daß das alle« nurleert Verteidigungsquafss- l e i e n" des Maschinisten wären und er die Maschine böswillig beschädigt habe. Der Moskauer Rundfunk t»Ute mit besonderem Nachdruck das Todesurteil gegen diesen Arbeiter mit und kündig!« an, daß es allenSchädlingen" so ergehen werde; eine Begnadigung des Arbeiter» S. I. wäre Schwäche, der man sich nicht hingeben dürfe, so sagte der Moskauer   Sprecher, und feiert« das Gericht, das sich entschlossen habe, dieses Urtqll zu fällenl S'uhkij ausgeschlossen. Unsere Leser kennen die Unterwerfung d«s Sowjellite raten A. G. T l u tz t i j, den Stalin   höchstselbst öffentlich angeprangert hat. Nun ist aber Slutzkij, wie der Mostauer Rundfunk meldete, endgültig au« tut Partei ausgeschlossen worden. All« Partei- instanzen haben auf besonderen Antrag de« Generalsekretärs Stalin  den Ausschluß bestätigt. Den letzten Anstoß gab dazu ein Artikel Slutzkij, in der ZeitschriftProletarische Revolution". In diesem Aufsatz schilderte Slutzkij die deutsch  « Sozialdenzokratie Man warf nun Slutzkij vor. daß er Menschewik geworden sei und mit seinem Artikel versteckte Angriffe gegen die Parteilini« geftihn habe. Eigentümlicherweise wirft die Mostauer Begründung Slutzkij gleichzellig vor. T r o tz k t st und Menschewik zu sein. Der Rundfunk tcill« gleichzeitig mit, daß das Partei kollegium auch gegen die Redaktion derProletarischen Revolution" vor- gehen werde. Es hätte sich in der letzten Zell   überhaupt gezeig'. daß in viel«» Redaktionen der Sowsetpresse unverantwort- liche Leiter sitzen. Man kündigt ein« große Pressereinlgung am Gerüchte über Tschitscherin. Völliger Untergang im Glend? lieber den damaligen russischen Außennünister T s ch i t s ch e- rin wird ein phantastisches Gerücht verbreitet. Er soll, nachdem ihn Stalin   aus dem Apparat hinausgereinigt hat, sjjsteinatisch von aller Arbeit und damit auch von allen Existenzmitteln, ferngehalten worden sein, so daß er schließlich vollkonnnen vsrelendet st.!. Das Gerücht sagt, er sei als dctrunleirer Bettler in den Straßen Mos- kaus aufgegrifken und m«in Asyl gebracht worden. Eine russische Erklärung über die» Gerücht liegt nicht vor. Reichsbahn   senkt Krachten. Vom Personentarif wird nicht geredet. Die Reichsbahn-Gesellschast läßt für verschiedene Waren und in den W a g e n g« l d e r n weitere Tarifermäßigüngen von 12 bis 13 Proz. eintreten. Auch verschiedene Industrien, be­sonders keramische und Textllverbändc, kündigen Preisermäßigungen um 10 Proz. an. so zun! Beispiel für Feuertongefähe, Wandplaiten (Fliescn), Dickglas und verschiedene Bandwaren. Der Tag des Pfannkuchens. Großkampftag für die Berliner Bäckereien. Der 31. Dezember ist für die Berliner Bäckereien«in Groß- kampstag allerersten Grades, um die nötigen Mengen von SIloesterpfanntuchen herzustellen, di« die Berliner trodi- tionsgemäß an diesem Tag» verspeis«». In sämtlichen Bäckereien Berlins   werden an diesem Tage sait nur Pfannkuchen gebacken, und das umstrillene Nachtbackoerbot ist Donnerstag bereits teilweise außer Kraft gesetzt, nämlich insofern, als der Polizeipräsident den Berliner   Bäckereien aus- nahmsweisc einen Arbeitsbeginn um 4 Uhr früh gestattet hat. Beim Zweckverband der Berliner   Bäckermeister hat man sich dieser Tage ausgerechnet, daß trog der Krisenzclt diesmal i» Berlin   zu Silvester rund 10 Millionen Pfannkuchen gebacken werden, so daß also 2)4 Pfannkuchen aus den Kopf, oder besser gesagt, in den Mund der Berliner Bevölkerungentfallen". Recht interessant ist auch die Statistik darüber, welche Mengen von Zu- taten für diesen Pfannkuchen-Himalaya gebraucht werden. Man benötigt nämlich 400 000 Pfund Weizenmehl oder 2000 Sack 10 Waggons, 80 000 Pfund Marmelade oder 3200 Eimer, 100 000 Pfund Zucker oder 300 Sack, 3300 Stück Eier und 30 000 Pfund Schmalz. Wenn man sich auogemessen hat. daß ein Pfann- kuchen einen Durchmesser von etwa 7 bis 8 Zentimeter hat und das mit der Menge von 10 Millionen Pfannkuchen dividiert, so kann man sich in der Sllvestcrnacht, soweit man infolge des Punsch- genusses noch dazu in der Lage ist, ganz genau ausrechnen, welche Entfernung die hintereinandergelegten Berliner   Silvesterpfann- kuchen ergeben._ Dampfer in der Mitte gefpatten. Schiffsvnglück avf der Themse.- Acht Matrosen ertrunken. London  . 29. Dezember. Bei einem schweren Schiffszusammenstoß zwischen dem ameritanisck)en 7000-Tonnen-DampferAmerican Trader" und dem englischen SchlepperRoyalist" auf der Themse   am Montagabend ertranken acht Mann der Besatzung Mo Schlepper», der In zwei Teil« gespalten wurd« und sofort sank. Rur   em Mann der neun­köpfigen Besatzung konnte gerettet teevden. Während der ganzen Nacht wurde di« Unglücke stelle abgesucht, ohne daß zunächst eine Spur des untergegangenen Schiffes zu finden war. Erst in den frühen Morgenstunden gelang es. das Wrack fsstzustellsn, Psltdbiib-c. Silveüerkoluekt! Beethoven  « Nennt« Sinfonie,«eoinil