Kremdwörterstunde Falsches, Zweifelhaftes, Nichtiges
„Schsrrih, Scherrih!" rief Fräulein Naumann ihren Hund, der tatsächlich so heißt. Nicht von der Vorsehung, doch infolge eines Einfalles von Herrn Krause, dem Lieferanten Sherrys. Sherry , dieser weitverbreitete Hundename, ist ein französisches Wort. Also Cheri. Auf Deutsch etwa Liebling. Sherry-Brandy dagegen ist englisch und außerdem falsch geschrieben. Es ist Cherry-Brandy. Der Hundename Sherry gebührt einem Südwein. Wer ein bißchen Phantasie besitzt, tauft seinen Hund nicht Chery. Es gibt so viele entzückende Namen. Neulich hat mir ein wissenschaftlich belasteter Mitmensch ge- schrieben, ein Satz wie„Es gibt so viele entzückende Namen" sei grundfalsch. Weil auf das„so" kein„daß" folge. Das arme„so" se' nicht nur ein Tor-so, sondern sogar eine Irreführung des Publi- kums. Man sitze ganz atemlos da und warte auf das„daß", und es folgt kein„daß". Nein, es folgt leider nicht Das„so" ist ein „so" ohne„daß" Ich bin sehr betrübt, daß es so ist Aber ich kann es nicht ändern. Der Himmel hat es so gewollt. Ganz ohne „daß". Der wissenschaftliche Mitmensch wird wohl keinen Hund haben. Sollte er jedoch einen haben, so weiß er zweifellos, daß das „Sherrih" ursprünglich ein„Cheri" war. Mein Dackel heißt Agathe (und in Frankreich wird er„Achcchtsche" gerufen.) Das ist griechisch. Aber es ficht weder mich, noch den Dackel an. Er ist ein Weibchen, und ein seelengutes Geschöpf ist er obendrein. Darum behasten wir das„Agathe" für die Agathe bei, von der wir merkwürdigerweise immer per„er" sprachen, well wir das Wort„Dackel" ergänzen. Helgoland ist bestimmt nicht weiblich, aber im Hafen zu Hamburg sah ich die„Helgoland " liegen. Schiffe sind unmer weiblich. Und solche Regeln sind Lüge. Schiffe sind keineswegs immer weiblich, und das Deutsche hat gar keine Regeln, sondern nur Ausnahmen. Eine verzwickte Sprache. Und weil wir eben bei Hamburg sind, will eine Hamburger(ich schreibe Adjektive, die von Städtenamen abgeleitet sind, aus Eigensinn immer klein) Eigentümlich lest be- richten. Bekanntermaßen sagt der Hamburger nicht Stock und „Sstock" und„Sstein", und so richtig feine Leute(es folgt kein „Sftock" und.Sstein". und so richtig feine Leute(es folgt kem „daß"!) ssprechen denn auch das St nach dem Vorbild der Hamburger aus. Hierzu ist zu bemerken, daß die Aussprache des Ham- burgers falsch und die Schreibart ebenso falsch ist. Es müßte tat- sächlich Schtock und Schtein heißen. Nun schießen aber manche Leute in Hamburg , die unter der Aussprache sozusagen leiden und sich ihrer wie eine Geziertheit bewußt sind, über das Ziel hinaus und schvrechen dort ein(cht, wo das fst richtig wäre— zum Beischpiel in „Pastete" und„Existenz". Von gebildeten, keineswegs den unteren Schichten angehörigen Hamburgern hörte ich zu meiner nicht ge- ringen Verwunderung„Paschteie" und„Exischtenz". So schlägt der Trieb, korrekt auszusprechen, ins Gegenteil um. Mit dem Worte„Pyjama" quält sich mancher ab. Wie es geschrieben wird, spricht es keiner. Am öftesten hört man„Püdd- jahma". In der Einzahl. Aber die Einzahl existiert nicht. Es gibt nicht den und nicht das Pyjama. Es gibt nur Pyjamas
(„Pdjamas") in der Mehrzahl, nämlich Jacke und Beinkleid ali� Hose. Doch das ist wie mit der Brille, die aus dem Lateinischen bervllae kommt und die Brillen(Mehrzahl) heißen müßte und trotz- dem als Einzahl eingedeutscht wurde. Auch die obenerwähnten Hosen waren einmal zwei, also ein Paar, also die Hosen. Ist es deshalb falsch, wenn wir den Singular verwenden? Und muß man die Gong sagen und der Cape und die Sketsch und das Lunch? Ach, ich bin dafür, daß wir es mit Fremdwörtern nicht so genau nehmen. Und was ist mit China ? China ist ein fragwürdiges Land. Wir Deutsche(oder wir Deutschen ? Wir beide oder wir beiden? Duden läßt„Wir Deutsche" und„Wir Deutschen" zu, plä- diert aber für„wir beide") reden von„China " und machen aus dem Ch ein I. Einst war es ein S. Die Apfelsine(Der Apfel aus Sina) und die Singalefen beweisen es. Mit gleichem Fuge könnten wir Tschaine sagen. Denn wir haben die Mehrzahl dieser exotischen Wörter auf dem Umweg über England bezogen, führen die„Geisha" in englischer Fassung und die eigens in englische Schreibweise iibar- trägeren Städtenamen in entstellter Fassung im Munde, sagen also Bombay und Stngapore und Ranggon, wie es dasteht, obwohl die Städte bombeh, Singapur und Rangün heißen. Damit die Eng- länder das Wort Takkür richtig aussprachen, haben sie eigenmächtig und selbstherrlich, wie sie sind, einen„tagore" draus gemacht. Heu sie auf Grund dieser Schreibweise„Tagür" aussprachen. Wir jedoch übernahmen prompt den Tagore, der niemals so geheißen hat. Der Zoologische Garten zu Amsterdam trägt an seinem Portal und aus geschäftlichen Briefbogen das Motto„Natura artis magistra"(auf Deutsch :„Natur ist die Lehrmeisterin der Kunst"). und wie nennen demzufolge die Amsterdamer ihren Zoo? Den Artis! Ui d kein Vernünftiger wird sie darob schelten. Wenn irgendwo, so war in diesem Fall die Natur Lehrmeisterin der Kunst. Mit Fremdwörtern ist es überhaupt eine Kunst. Sie sind keine Glückssache, dafern man so schlau ist, sie systematisch falsch cruszu- sprechen und so zu tun, als wisse man Bescheid und verquatsche sie absichllich. Onkel Karl sagt„m Pranthese",„intermiftisch" und „infiszieren"(da spukt das„konfiszieren" hinein» und drückt sich mit bemerkenswertem Geschick um diejenigen Plurale, die ihm nicht geheuer sind.' Dazu gehören die Wörter„Album",„Villa" und „Museum ". Sagt jemand„Albums", so erschrickt man zwar über das Bumms, braucht ihn aber nicht zu verspotten. Die richtige Form(„Alben") hat etwas Gequältes. An„Museen" und„Villen" haben wir uns gewöhnt. Wir sind es halt gewohnt. Man sagt auch allgemein„Kakteen" und nicht„Kaktusse ". Deutsche Wörter haben in der Mehrzahl nie und nimmer ein s. Und wie alle Regeln weist auch diese Regel eine Ausnahme auf. Könige sind Könige, und Königs ist die Familie König . Oder heißt es:„Königs find die Familie König ?" Das ist gehupft wie gesprungen. Einmal bezieht man das Verbum auf Familie, das andere Mal auf die Mehrzahl„Könige". Hans Roimcilln.
Prozeß mit Hindernissen Ein Bäcker hält den Stahlhelmer fest. Der Graf Helldorf-Prozeß begann auch heute— mst Aus- fetzung der Verhandlung! Der angeklagte Jungstahlhelmmann R e h f e l d fehlt In einem Schreiben an einen seiner Mitange- klagten bat er, dem Gericht mitzuteilen, daß der Bäckermeister, bei dem er beschäftigt ist, ihn nicht weglasse, da es zuviel Arbeit gebe: sollte sein« Anwesenheit notwendig sein, so biUe er, ihn durch die Polizei vorführen zu lassen; die Verhandlung sollte aber nicht unter- brachen werden, da er noch vorher nach Haus« müsse, um sich um- zuklciden. Staatsanwaltschaftsrat Dr. Steenig macht darauf aufmerk- fam, daß der Angeklagte Rehseld vom Gericht eine für den Ar- beitgeber bestimmte Bescheinigung habe, daß er für die Ver- Handlungstage freizugeben sei. Staatsanwaltschaftsrat Dr. Steenig beantragt, die Verhandlung zu unterbrechen und Rchfeld oorzu- führen. Die Verhandlung könnte nur fortgesetzt werden, falls das Gericht die Anwesenheit des Angeklagten nicht für notwendig er- klärt. Das Gericht beschließt, die Verhandlung auszusetzen und Reh- feld vorführen zu lassen. Gegen Äll Uhr erscheint der Angeklagte Rehfeld in Arbeits- kleidung, von einem Schupobeamten vorgeführt, im Gerichtssaal. Auf Befragen des Vorsitzenden erklärt er, er habe dem Chef die Bescheinigung des Gerichts vorgelegt, habe ihm auch gesagt, daß er vom Schupo abgeholt werden würde, falls er von Gerichtsstelle fort bliebe; der Chef habe aber gemeint, das könne nicht sein, es sei im Geschäft viel zu tun und er müsse dableiben. Rechtsanwalt Dr. Apfel, der heute als erster Zeuge vernom- men werden soll, ist nun in einer anderen Verhandlung unabkömm- lich. Statt seiner wird der Rumäne M a n e a gehört. Er schildert, wie in den beiden ersten Verhandlungen, die Mißhandlungen die er auf dem Kurfürdendamm erlitt, well man ihn für einen Juden hielt. Erst kurz nach 1 Uhr konnte mit der Vernehmung des Rechts- anwalts Dr. Apfel begonnen werden. Wie in der ersten Ver- Handlung schilderte er ausführlich seine Beobachtungen vom Balkon seiner Wohnung aus. Er sah, wie ein Mann die Nazisprech- chöre dirigierte, wie die Gruppen sich teillen und auf Kom- mando sich wieder zusammenfanden, wie einige Leute vor seinem Hause gewissermaßen die ganze Leitung unter sich hatten. Die ganze Demonstration, sagt der Zeuge, war so angelegt, daß man beim
ä)ie cUiandichurei- iKommifiion Die Mitglieder der Kommission, die zur Prüfung der Rechts- fragen in der Mandschurei amtieren soll, sind nun endgüllig ernannt. Oben: Gouverneur a. D. Schnee(Deutschland ), General Claudel(Frankreich ). Mitte: Lord L y t t 0 n (England), der Borsitzende. Unten: General Mac C 0 y (USA .) und Botschafter Aldoorandi(Italien ).
Herannahen der Polizei verduften oder so tun konnte, als wäre man nicht dabei gewesen. Es wurde in der Presie unter anderem be- hauptet, das Ganze sei nicht organisiert gewesen. Man könnte genau so sagen, daß wir uns alle hier im Gerichtssaal zufällig getroffen haben Zum Schluß seiner Aussage erklärte der Zeuge unter anderem folgendes: Ich habe nach den erste« Verhandlungen Dutzende von anonymen Drohbriefen erhalten. sowohl an die Adresse meiner Wohnung als auch an die meines Büros. Eine große Anzahl dieser Briefe Hab« ich vernichtet, um meinen Angestellten und meiner Frau die Beunruhigung zu er- sparen. Es wurde mir in diesen Briefen unter anderem ein Schick- sal angekündigt, daß. wäre es in Erfüllung gegangen, ich nicht die Möglichkeit gehabt hätte, heute hier meine Aussage zu machen. 21 m Abend vor meiner Vernehmung m der ersten Verhand- lung wurde ich etwa zehnmaltelephonisch angerufen und mußte die unflätig st en Drohungen über mich ergehen lassen. Auch gestern abend erfolgte ein Anruf, es wurde mir gedroht, daß mir was blühen würde, wenn ich heute meine Aussage hier so machen wollte wie letztens Auch über das Verhalten ein- zelner Angeklagten wurden mir anonyme Mitteilungen gemacht; ich habe sie nicht weitergegeben, weil sie evtl. aus unlauteren Quellen stammen konnten. Ich habe mich hier bemüht, ganz obiektiv das zu bekunden, was ich beobachtet habe Äöenn es in Deutschland nicht mehr möglich sein sollte, ohne bedroht zu werden vor Gericht Aus- sagen zu machen, so sind die Aussichten für die Zuuknft allerdings schwarz. Ich lasse mich jedenfalls von Drohungen nicht ein- schüchtern."
Neues Aeilungsverbol. Di« Wochenschrift„Das andere Deutfch- kand ist wegen ernss am 2. Januar erschienenen Artikels„Antwort an die maßgebenden Kreise" in Deutschland bis zum ö. Februar verboten worden.
Erstes Ginfoniekonzeri der Lindenoper. Erich Kleiber dirigiert. Erst zu Beginn der zweiten Hälfte der Saison ist es uns ver- gönnt, das erste Sinfoniekonzert der Staatsopernkapelle zu erleben und Erich Kleiber , den Welgereiften, am Pull begrüßen zu können. Er vertritt diesmal ein Programm, das Werke von Chri- stian Bach. Ravel ,'Haydn und Rezmzek in der angegebenen und sicherlich nicht unanfechtbaren Reihenfolge enthäll. Es scheint uns reichlich sinnlos, zwischen dem Londoner Bach und Josef Haydn Ravel zu spielen und so die kühle, klare Welt der Musik des 18. Jahrhunderts mit der klangphantastischen des Impressionismus wie der ausgehenden Spätromantik einfach alternieren zu lassen. Ein Programm sollte mehr sein als ein Durcheinander oerschie- dener Stile, wie es eben durch wahlloses Aufeinanderfolgen mehrerer Stücke entsteht, es sollte mehr sein als«in dem Zufall preisgegebe- nes musikalisches Ragout: eine geistig« Einheit nämlich, die durch so äußerliche Umstände wie etwa, welcher Platz den Solisten einge- räumt werden müßte, nicht gefährdet werden dürfte. Ravels Klavierkonzert, das da feine deutsche Urauf- führung erlebte, ist wohl ein für den einarmigen Virtuosen Paul Wittgenstein (den Solisten des Abends) geschriebenes Ge- legenheitswerk, das viele reizvolle Einzelheiten koloristischer, rhyth- mischer und dynamischer Natur enthäll, ohne einen bezwingenden Gesamteindruck hervorzurufen, sozusagen eher ein« Art Erinnerun- gen an Ravel (von ihm selist zusammengestellt) als«in neues ori- ginelles oder gar notwendiges Werk von ihm Kleiber führte das Orchester mit gewohnter Sicherheit und Eleganz; er brachte Haydns Sinfonia concertante für Violine, Cello, Oboe, Fagott und Or- chester gut heraus(die Soli spielten Kniestädt, Mainardi, Arnöldt und Fogmann; ein Sonderkompliment dem Fagottisten!), erkämpfte sich vor allem aber mit drei Sätzen der Tanzsinfonie von Rezistzek — Czardas. Ländler und Tarantella— einen großen Erfolg. Die Tarantella wußte er schön auszubauen und mit grandioser Steigerung zu hinreißender Wirkung zu bringen. A. W.
„Lügen auf Nügen" pnmus-palast. In Binz auf Rügen möchte sich jeder gern zu einer glanzvollen gesellschaftlichen Stellung emporlügen. Darum wird aus einem Herrn Schulz ein persischer Kronprinz und aus einer ißaistm Bill eine Vanderbill. Man katzbuckelt oor der Hoheit, man dienert vor dem Geld, und am Schluß des Durcheinanders stehen ein glücklich verwbtes Paar und drei Geschäftspartner, die in Zukunft«ine ehe- malige Zahnpasta als Mittel gegen Hautjucken oerkaufen werden. Trotzdem die Filmindustrie jetzt Lustspiele am laufenden Band produziert, scheint die Zell des guten Filmlustspiels(wie etwa„Die Ehe im Kreise" von Lubitsch ) ein für allemal dahin. Man hat den Tonsilm eben in eine zu vergröbernde Manier hineinmanöveriert. Auch Victor I a n s 0 n. der Regisseur dieses Films, benutzt wie- ver die übliche Tonfilmschal lone. doch arbeitet er nicht so fad und so albern wie die meisten seiner Kollegen. Er schildert sogar alle Spießertypen samt dem wotangläubigen Dr. Tveuherz recht gut. freilich ohne je die leiseste Anklage zu wagen Otto Wallburg und Ralph Slrtur Robert« sind ein lustig wirkendes Paar, und Maria Soloeg, von der man kaum barstellerische Fähigkeiten verlangt, zieht sich recht geschickt aus der Affäre, weil sie vorzüglich aussieht und tanzt. Ein paar nette Landschqftsaufnahmen sind eingeschallet. aber da Rügen die schönste Insel Deutschlands ist, hätte man getrost mehr Draußenausnahmen machen sollen, e. b.
„Mal was anderes." Llniversvm. Da sitzt man nun jahraus, jahrein im Theater oder im Kino und muh sich den ganzen Wand Dinge vorspielen lassen, mit denen man vielleicht gar nicht einverstanden ist. Witzige Köpse sind längst auf die Idee gekommen, die Aktwität des Publikums dadurch zu beleben, daß man es mitwirken läßt. Zum Beispiel: Die Handlung wird bis zu einer gewissen Höhe geführt, und nun läßt man das Publikum abstimmen, ob es diesen oder jenen Zlusgang haben wlll. (Es sind natürlich beide vorbereitet.) Im Porprogramm des Uni- versum wurde etwas ähnliches für den Film oersucht. Eine Film- Handlung geht vor sich, es will sich einer aus Liebesgram von der Funkturmspitze herunterstürzen. Schon hängt er mst dem Kopf nach unten. Da tritt plötzlich eine Gestalt aus dem Publikum auf. ruft den Selbstmörder zur Vernunft zurück und gibt dem Film scheinbar im Auftrage des Publikums eine neue Wendung; er läuft rückwärts und nimmt von dem Punkt an, wo die Entscheidung los- geht, eine neue Wendung zum guten Ende. Die Sache fängt ganz witzig an: Richard Hütte r hat den Einfall gehabt, Hugo Fifcher-Köppe macht die Stimme des Publikums. Man freut sich, im Film mal etwas anderes zu erleben, aber in der Durchführung hapert es noch ziemlich. Die Idee ist gut, aber im Detail versagen noch Witz und Phantasie.
Die Wochenschau ohne Zwischentiiel. Die Deulig-Ton- wache kam gestern zum erstenmal in einer neuen Form heraus. Die Tonwochenschau oerdient setzt, wirklich diese Bezeichnung, sie verzichtet jetzt ganz auf geschriebene Zwischentitel, die Erklärung der einzelnen Bilder erfolgt durch einen unsichtbaren Sprecher. Der Sprecher wurde seiner Aufgab« m vollendeter Weise gerecht, er wird in Zukunft auch, wie die Ankündigungen mitteilen, sich der Form des Humors bedienen, wo es angemessen ist, aber man sollte hierbei sehr vorsichtig zu Werke gehen; mit dem Humor ist es eine eigentümliche Sache und reine Sachlichkeit ist oft angemessener. Aber im ganzen kann man die neue Einrichtung als einen Fortschritt begrüßen. Klaus Pringsheim in Tokio . Unser Musikkritiker Klau? Prings- heim hat in der Kaiserlichen Musikakademie zu Tokio lein erstes großes Orchesterkonzert dirigiert. Er wirkt bekanntlich sei» letztem Herbst dort als Orchester- und Chorleiter und Lehrer für Komp» sititm an der Akademie. Das Konzert, das durch Rundfunk in ganz Japan übertragen wurde und auch ein gesellschaftliches Ereignis bedeutete, fand im größten Saal Tokios statt. Das Programm ent- hiell ausschließlich Werke der deutschen Klassik und Romantik. Das größtenteils aus Lehrern und Schülern der Akademie gebildete Orchester erwies sich seinen Aufgaben gewachsen. Pringeheim, der das ganze Programm auswendig dirigierte, wurde herzlich gefeiert. Waria Ivogün fingt in der Volksbühne. Die Nachrichten über eine Erkrankung von Maria Jvogün bestätigen sich nicht. Die Künstlerin singt Sonntagoormttia g in der Matinee der Volksbühne. Karten in beschränkter Anzahl sind noch an der Theaterkasse erhältlich. Im Rose-Tbeater werden jetzt Sonder-Sonnlagzvsrstellunaen um S Uhr eingeführt. Atz erstez Stück gelangt zur Aufführung„Jugendfreunde" von Ludwig Fulda . Datz jüngst« Schauspieler-Apllektiv, Truppe lSSl. kann Montag mit der 25. Auffuhrung der„M ausefalle" im Kleinen Theater bereit» ihr erstes Juhlläum feiern. In der Staatlich«» Kunftbibllothek wird im Januar eine Ausstellung „Teutsche Äolkstypen und Volkstrachten" in photographi- fchen Aufnahmen von Hans Retzlaft gezoigt. Die Ausstellung ist tverktSalich von 10—22 Uhr geöffnet.