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Beilage orbis Mittwoch, 27. Januar 1932

aqom druh barzatoM Der Abend

Sadausgabe des Vorwards

Der blinde Sucher im Urwald

Begegnung in den Rocky Mountains - Von Karl Moeller

Kleine Station im Urwald.

Donnernd rasen die Expreßzüge der Canadian Pacific Railway durch das noch unbewohnte Felsengebirge dem pazifischen Ozean zu. Stur alle paar Stunden hält der Zug an einer kleinen Station, um Wasser einzunehmen. Selten steigt mal ein Passagier aus und dann ist es ein Sägemühlenbefizer oder ein Händler, der den Jägern, Fischern und Holzfällern seine Waren verkaufen will. Eine solch einsame Station ist auch Sicamous am Shuswap Late. Der Bahnhof besteht aus einem großen Holzgebäude, in dem alle Errungenschaften der modernen amerikanischen Zivilisation ver­einigt sind: ein Hotel mit vielen Badezimmern, eine Bar, die nicht nur Selterwasser ausgibt, und ein Telegraph, der die neuesten Kurse aus Chikago und New York in kürzester Zeit heranholt.

Aber das ist der letzte Borposten Kulturameritas. Dahinter be= ginnen die weiten Freigebiete für Pioniere, Spekulanten und Abenteurer. Unberührt öffnet sich das Gebirge nach Norden und auf Hunderte von Kilometern im Umkreis dehnt sich der dichte Urwald, auf dessen kaum menschenbreiten Pfaden sich nur Fallen­steller, Belzjäger, Indianer und Fischer hindurchwinden.

Einfame Siedler.

Am füdlichen Rande des Sees, der mit seinen reich bewaldeten und steil abfallenden Ufern an unsere Alpengewässer erinnert, haben fich noch ein paar einsame Siedler niedergelassen. Ihnen wurde der Boden von der Regierung frei zur Verfügung gestellt und nun roden sie einen fleinen Teil, verkaufen das geschlagene Holz und versuchen, eine färgliche Landwirtschaft aufzubauen.

Auch ein Deutscher lebte unter diesen abgeschlossenen

denkliches Gesicht.

,, Siehst du dort die Zeichen in der Felsplatte?" wandte er sich an mich. Richtig, das hatte ich noch gar nicht be­merft. Ungelenke Figuren, phantastische Kreise und andere unver= fiändliche Darstellungen waren dort tief in das Gestein eingehauen. Das find Indianerzeichnungen", fuhr mein Begleiter fort, ..sie behaupten, daß dieser Play heilig sei und daß kein Mensch dort sich niederlassen soll. Der spleenige Engländer aber hatte gerade hier große Geheimnisse erwartet und vor etwa zwölf Jahren mit Graben angefangen. Ich fürchte, er wird jetzt bald ein Opfer seiner Sonderheit werden."

,, dann müssen Lief- und Querschacht zusammentreffen. Hoffentlich| letzten Male aus dem Dickicht winkte, machte mein Freund ein be­fann ich es noch sehend erleben, und wenn dann die Bergwerks­fommission fommt, bin ich ein gemachter Mann." In die Hütte zurückgekehrt, fing der Alte plötzlich an, wirre Sachen durcheinander zu reden, stellte die Hunderttausende von Dollars Gewinne zu­sammen, die aus seinem Bergwerf kommen würden, erzählte davon, wie die ganze Gegend zum Industrierevier werden wird und welches Glück ich aus der Hand würse, wenn ich nicht mitmachte. Als er unsere beiden ungläubigen Gesichter sah, holte er noch ein anderes Säckchen hervor und schüttete daraus eine Menge Steine, die von irgendwelchem Eisenerz mit rötlichen Adern durchzogen waren. ,, Das ist mein neuester Fund", erstrahlte er: es ist pures Gold. Wartet nur, ihr werdet noch von mir hören. Wenn nur die Sachverständigen bald fommen würden, denn ich glaube, lange mache ich das nicht mehr mit. Selbst kann ich überhaupt nicht mehr von hier weg und bin ganz auf das spärliche Anlaufen des Post­bootes angewiesen. Aber wartet, ihr follt gleich noch einen Brief mitnehmen."

Mit zitternder Hand und die Augen fast auf das Papier gelegt, faßte er ein ungelentes Schreiben an die Regierung auf, daß man endlich seine Bersuche prüfen solle.

Als wir uns zur Rückfahrt ins Boot setzten und der Alte zum

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Auf der Rückreise gab ich den Brief an der nächsten Poststation auf. Nach einem halben Jahr erhielt ich von meinem deutschen Freunde eine kurze Nachricht, da ich ihn gebeten hatte, mir über das weitere Schicksal des Goldfuchers zu berichten. Er schrieb: Gestern ist Mac Latimer( so hieß der Alte) nach der Irren anstalt in Victoria gebracht worden. Vorbeikommende Fischer hörten ihn im Walde schreien. Er irrte schon halb verhungert um seine Hütte herum und wimmerte: Gebt mir doch Licht. Hier liegt ja das Gold. Seht ihr es denn nicht?" Die Leute mußten ihn gefesselt wegbringen. Es ist schade um den ehrlichen Alten."

Wassersportler im Winter

Menschen und ich machte mich auf, ihn zu besuchen. 3wei Vier Antworten auf eine Rundfrage

Stunden mußte ich rudern, bis. ich an die bezeichnete Stelle fam, wo inmitten einiger angepflanzter Laubbäume ein niedriges, langgestrecktes Holzhaus lag. Ein langbärtiger Alter fam mir entgegen, der sich sehr über eine so seltene Berbindung mit der Außenwelt freute.

Acht Tage blieb ich bei ihm, lernte, wie man unter den primi­

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tivsten Verhältnissen ein frohes Leben führen kann und fühlte etwas ron dem, was er Glüdlichkeit" nannte: nach schweren, manderreichen Jahren sein Leben in paradiesischer Landschaft allein zu beschließen.

Eines Morgens sagte der Alte zu mir: Jetzt wäre eigentlich die Gelegenheit, meinen Freund, den Prospektor( Goldsucher)

am jenseitigen Ufer aufzusuchen. Zu zweit tönnen wir die Strede mit dem morschen Kahn schaffen."

Ich war sofort begeistert, nachdem ich hörte, daß es sich um einen Engländer handelt, der schon viele Jahre in den Felsen nach Schäzen gräbt, ohne bis jetzt großen Erfolg gehabt zu haben.

Der Schahgräber stellt sich vor.

Nach ein paar Stunden legten wir an einer Stelle an, wo ich nie eine menschliche Behausung vermutet hätte. Große Fels blöcke und herabgestürzte Baumstämme versperrten den Zugang zum Land, aber mein Führer lenkte geschickt hinter einen Felsvorsprung, wo noch ein anderes Boot lag und ein schmaler Weg in den Wald führte. In einer kleinen Lichtung träumte ein scheinbar verlassenes, winziges Blodhaus, dessen Fundament tief in den Boden gegraben war. Und richtig, die Tür war verschlossen. Erst einige Zeit nach unserem lauten Rufen trat aus dem Dickicht eine schmusige, verlumpte Gestalt her vor und schaute erstaunt auf uns Eindringlinge Er hielt die Hand über die Augen, als müßte er etwas sehr weit entfernt Liegendes erkennen, bis er auf einige Schritte an uns heran war und plöglich fichtbar erfreut ein herzliches hallo, alter Junge" ausrief und uns die Hand schüttelte, wie er es beim Präsidenten im weißen

Haus sicher nicht tun dürfte.

Das Innere der Hütte glich mehr einem verwegenen Räuberlager, wie wir es uns als Kinder vorstellten, als der Behausung eines ehemaligen Europäers. In der Ede waren un­ordentlich Felle aufgestapelt, in die er sich des Nachts verkroch. Am offenen, Kaminfeuer standen große Konserverbüchsen mit Speiſeresten, die augenscheinlich aufgewärmt werden sollten. Leider sei sein Tee ausgegangen, meinte er, aber er hätte noch etwas Kaffee, und bald faßen wir um das Feuer herum auf dem Boden und ließen eine Holzschale mit schwarzer, heißer Brühe rundgehen. Er sei jetzt endlich an der richtigen Ader, erwiderte er auf unsere Fragen und holte geheimnisvoll ein paar sorgfältig zugeschnürte Säckchen hervor, in denen sich Gesteinsproben befanden. Er erwarte täglich eine Regierungsfommission, die feine Funde prüfen sollte. Es wäre nur ein Jammer, daß er selbst nicht mehr richtig arbeiten könne, weil durch den Gesteinsstaub beim vielen Bohren und Hämmern seine Augen immer schlechter

würden.

., So eine junge Kraft könnte hier ihr Glück machen", sagte er zu mir gewandt und schlug mir einen förmlichen Vertrag auf Halb­part vor, wenn ich ihm ein Jahr lang helfen wollte.

Das Goldbergwert.

,, Rommt, ich will euch mein Werk zeigen", damit zerrte er uns heraus und führte uns über einen langen Weg an eine Stelle, mo ein breites Loch gegraben war. Das ist mein Tiefschacht", sagte er stolz und hieß uns beide an der Strickleiter hinunterklettern. Daneben lief noch ein breites Rohr nach unten, nach dessen Zwed wir fragten.

Ja, ich werde alt", erwiderte der Schatzgräber ,,, und da ist es mir während des Winters da unten doch zu kalt geworden. Des­halb habe ich mir einen Ofen gesetzt und das ist die Lüftung." Nach etwa fünfzehn Meter Abstieg tamen wir aus dem lockeren Erdreich in eine harte Felsmasse, in die sich der Prospektor noch fünf Meter weiter eingefressen hatte. Mit seiner gespenstisch leuchten den Karbidlampe zeigte er uns einige dunkle Adern im Ge­stein und behauptete, daß sei endlich der erwartete Fund. Aber der Alte macht seine Arbeit gründlich. Er hat auch noch einen langen Querstollen in die Felsen gehauen. Auf allen vieren friechend fonnten wir uns bis zum Ende durchschlängeln. Rur noch einige Meter", sagte der verbissene, halbblinde Graber,

Eine Paddlerin sucht einen neuen Partner. Paddeln ist kein systematischer auf Regatta- Leistungen und Haltung bedachter Sport wie das Rudern, sondern ein nur modern frisierter reiner alter Bergnügungssport; man gondelt d. h. paddelt( fich fonnend, streckend, badend) ungebunden in Gottes im Sommer; aber im Winter? Welches freier Natur herum Ventil mag es da für aufgehäufte Paddlerenergien geben, welchen Erfaz für vagabundierende Paddlerfreuden und-touren? Das fragte ich eine Paddelpartnerin, die zu meinem Erstaunen nicht wie im Sommer in feliger Mattigkeit und Gebundenheit dasaß, sondern ihre Blicke unruhig umherschweifen ließ und mit ihrem spigen Berliner Näschen quasi nach einer ncuen Anlegestelle herum­schnupperte, einem Hafen, in den sie einlaufen könnte. Sie, die im Sommer schon geborgen Gewesene.

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Tja, im vorigen falten Winter waren sie( d. h. sie und ihr Walterchen) ja mal Sonntags draußen gewesen: zu sehen, ob ihr Boot gut liegt und unter dem Frost keinen Schaden genommen habe. Auf ihren Beinpaaren waren die beiden wie sonderbar schien es ihnen durch die schneidende Luft nach den lieben alten Paddelzielen zu Fuß gerannt; dann erwartete fie, wieder im Bootshaus angelangt, statt etwas Kühlendem etwas Wärmendes und taum erkennbar: bleich geworden und eingemummelt traf man nach einem Bierteljahr dabei wieder die gemeinsamen alten Bekannten vom Abfahren und Anlegen.

Tja, was machten wir? Wir paddelten eben so gut es ging durch den im Vergleich zum einzigartigen Wassersportsommer etwas stiefmütterlich bedachten Berliner Winter, aber doch gemeinsam immerhin und auf echt berlinisch die bescheidenen Natursport möglichkeiten aufs äußerste nüßend. Ein Winterspazier gang, eine Grunewaldstierpartie, eine Rodeltour die berüchtigte ,, Knochenbahn" quer über den Kreuzberg runter, ein Eislaufabend auf der tagsüber von Kindern schon ziemlich abgefragten Bahn, auf der nichtsdestoweniger junge Burschen mit Schnelligkeitsrekord- Allüren herumtollten: es war nichts Rechtes, und doch war es immer etwas recht Lustiges. N' bißchen Blech­musik, Lachen, Schäfern, eine Paddelpartnerpartie durch Sommer

und Winter, bis.

Bis diesen Winter mit der Abkühlung der Temperatur auch Walterchen abkühlte. Die Baddelpartnerin wurde sehr zu ihrem Berdruß alleinige Inhaberin des hechtschlanken Glücksschiffchens und was soll sie jetzt machen: das ist die Frage. Während ich sie über die Winterlage interviewte, bat mich die Interviewte um die paar Zeilen, die ich über die gemeinsamen Sommertouren ge= schrieben: damit sie eine Erinnerung an diesen Abschnitt ihres Lebens habe. Was mich aber wirklich traurig stimmte, war das neuerwachte und doch unüberzeugte Kokettieren der Paddlerin( die fich durch viele fleine Schritte und Handreichungen ihr Leben ver­dient) mit neuen Partnerschaftsmöglichkeiten. Es paddelt nicht mehr gerne allein durchs Leben, wer es zu zweien gewohnt ist

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und

mer einmal den idealen Partner besessen hat, sucht doch auch nur mit halben Erwartungen einen neuen. Es ist eine kleine Winter­tragödie, auch wenn man sonst über dergleichen zu lachen pflegt.... und draußen wartet der zweier auf die Sommer­

besegung.

Erich, der Gegler...

Erich, der Segler, der an Sommersonntagen um diese Zeit schon die halbe Havel abgefreuzt hat, lag, als ich um 1 Uhr bei ihm eintrat, noch im Bett und ließ sich von seiner jungen Frau einen Rehbraten mit Kartoffeltlößen servieren, die der fritisch Gewordene zu weich fand. Wie ein aus weiten Fernen in den Heimathafen zurüdgefehrter Rapitän scheint er den Winter über die Freuden der Häuslichkeit bis zur Neige auszufosten.

,, Was man im Winter macht," sagte er, sich wohlig streckend und reckend und Kaffee bestellend. Man wartet auf den Sommer, der Segler hat das Warten und Träumen gelernt. Schwimmen, der bei ungünstigen Winden betriebene Nebensport, ist das einzig verbleibende Körpertraining, ein bißchen Hallenschwimmen, im übrigen redet man vom Sommer, wenn man Freunde trifft, schmiedet Sommerpläne und: für den Segler fängt ja der Sommer auch wirklich schon sehr frühzeitig wieder an. Ende Februar deckt man die Persenning ab, noll Staub und Schmutz wie sie ist, und das schmude Boot tommt hervor und lacht einen an. Mags schneien und hageln: jezt gehts an die Arbeit. Raus mit dem Boot

- Von Heinrich Hemmer

und die Farbe abgezogen. Dichtbaumwolle und Ritt in jede Rize und noch so kleine Fuge. Solange das Tageslicht reicht, wird gearbeitet, bis einem die Pfoten krumm werden. Firnis und Farbe und nochmal Farbe und Lack und wieder Lad, und helfen tut man

sich

einander, bis das Frühjahr da ist. Dann läßt man das Boot 14 Tage, und dann und dann.. voll Wasser saufen und pumpt es wieder leer, das sind nochmal

Erich sprang aus dem Bett vor Eifer.. Wo liegt denn dein Boot?" fragte ich.

,, Das Kabinenboot? Ja, Teufel, das habe ich verkaufen

müssen!" stammelte Erich wie vom Donner gerührt.... aber, weißt du, zu einem kleinen Segellahn mit' nem Seitenmotor wirds langen, wenn ich das Motorrad gut los werde... Dann zerlege ich den Motor, baue ihn frisch wieder raus, das Boot wird eingeschliffen.."

Frau, die nur mit halbem Lächeln nichte. Ihr ist der Winter lieber. ,, Ein Enthusiast reinsten Wassers," sagte ich zur eintretenden

Der Antivereinsmeier.

,, Was die Wassersportler im Winter machen?" sagte der Bunt­Besizer Herr XY, der sich Sommers über statend durchs Lehen bewegt ,,, fie trinken sich den Bierbauch wieder an, den sie sich Herr Ober: im Sommer mühsam weggerudert haben, ha ha. Zwei Mollen Bock. Sehen Sie, des megen trete ich keinem Verein bei... ein Club, das ist ne andere Sache: der Club vertritt

..

männerinteressen, das habe ich in England gesehen, in Berlin ver­liert der verheiratete Wassersportler, der im Sommer das Terrain die Frauen den Berein. Wenn die Frau Schmidt mit der Frau Braun eine Pokerpartie verabredet, so klingt das genau so wichtig wie eine auswärtige Bootstour... Herr Ober: die Würfel... wir

beherrscht, im Winter wieder alle seine Autorität, da regieren

wollen noch einen nehmen: zwei Mollen auf Verdacht. Der Wasser­sportverein im Winter: das find Kaffeekränzchen, Bälle, Saufabende, zwischendurch mal ne Wurst und das macht wieder Durst, und wenn die Mitglieder alle quietschvergnügt sind, so daß sie vor Wonne das Bootshaus demolieren könnten, fangen fie zu fingen an: Ich weiß nicht, was soll es bedeu- teen, daß ich so trau- rig bin." Nee, ich trete keinem Verein bei... Wo die Stammtischherren nur heute wieder alle bleiben! Herr Ober: noch zwei Korn dazu, ich fange an: wir spielen Lehmann, Frau und

Kinder... rattatat..

Der Ruderer.

ich traf ihn in der Badehose im Poststadion schweißgebadet im Ich dachte, ich würde ihn beim Trodenrudern finden: aber eingebaut mit Rollsigen: man ist festgeschnallt und macht 20 Minuten Nassen rüdern. In einer Art Schwimmbassin sind Betonboote Uebung( eine Sisyphusarbeit) mit offenem Ruder, durch das das Wasser strömt. So bleibt man nicht nur im Training, sondern es

wird jetzt ganz besonders auf ,, Stil" geachtet, auf untadelige Hal­tung, die im Sommer angewöhnten Fehler werden korrigiert. Das Rudern ist ein unerbittlich strenger Sport, der niemals ruht Nur wer im Winter tüchtig trainiert hat, kommt auf die Liste der Ostertour.( Billig ist das nicht.) Als Ergänzungssport wird Waldlauf betrieben, nicht Ballspiel: dabei kann man sich leicht die Hände verstauchen, meint der Trainer.

Die Krise? Sie wirkt in jeder Form auf das Vereinsleben ein. Viele Beiträge müssen gestundet werden. Gespart wird, wo man nur sparen kann. Ob man dies Jahr die guten Mannschaften .. faum! Die Beitrags­nach Hamburg wird schicken können Und doch will man jedes Mitglied halten. rückstände sind enorm. Die Bälle fallen weg, sogar das Stiftungsfest hat man ( frisen-) zeitgemäß zugeschnitten.. Familientag einmal und einmal Herrenfihung in den Wintermonaten.

Die Vereinsdisziplin mar ins Auge springend. Kein Bierbauch weit und breit und kein Frauenregiment Warum spottet man eigentlich so über die deutsche Vereinsmeierei? Ein wenig Ueber­eifer, ein die Welt in fich begreifen, eine teils rührende, teils feier­liche, teils naive Anteilnahme und Anhänglichkeit an alles diese Welt betreffende, stecken nicht dahinter die besten deutschen Eigen­schaften? Man bedente: wären wir alle Bereinsmitglieder, und würde es ein Verein sein, dem wir alle angehörten, und man hieße ihn Deutschland ": so gings. Ganz bestimmt würde es dann gehen.