auf beffen Veranlassung nach Mostau, wo er für die Stellung als, geeignet befunden wurde. Wieder nach Berlin zurückgekehrt, schloß Sch in der Handelsvertretung einen auf zwei Jahre lautenden Anstellungsvertrag, der ihm ein Monatsgehalt von 1300 Rubel zusicherte. Unterzeichnet ist der Vertrag von Wolkoff und dem Bevollmächtigten des Obersten Bolkswirtschaftsrats. Wolkoff bestimmte, daß Sch. die Stellung am 13. Oftober antreten sollte.
Im Vertrauen darauf, daß der Vertrag in Ordnung sei, reiste Sch. mit seiner Frau nach Moskau . Aber auf den Antritt der Stellung wartete er vergebens. Man vertröstete ihn von Tag zu Tag. Der Direktor des Trusts wollte, daß Sch. die Stellung antrete, aber der Oberste Volkswirtschaftsrat erhob Einspruch dagegen, weil im Etat für 1932 eine Stellung mit einem Monatsgehalt von 1300 Rubel nicht tragbar sei. Es zeigte sich also, daß der Oberste Bolfswirtschaftsrat in Mostau die Unterschrift seines Berliner Bevollmächtigten nicht anerkannte. Inzwischen war ein Monat vergangen. Sch. erhielt ein Monatsgehalt und mußte abziehen.
Beim Arbeitsgericht flagte Sch. gegen die Unterzeichner des Vertrages, Woltoff und den Bevollmächtigten des Obersten Boltswirtschaftsrats auf Vertragserfüllung Die Klage wurde abgewiesen mit der Begründung, die Beklagten seien nicht passiv legitimiert, denn sie hätten nicht für sich, sondern als Beauftragte entweder einer russischen Regierungsstelle oder des Trusts in Moskau mit dem Kläger verhandelt. Seine Rechte könne er mir gegenüber dem Vertragspartner geltend machen. Das seien aber nicht die Beklagten.
Unsoziale Arbeitsämter.
Was sagt die Reichsanstalt dazu?
Bom Zentralverband der Angestellten wird uns geschrieben:
Beim Arbeitsamt Rost od wurde ein Arbeitsvermittler, der seit 1918 dort beschäftigt ist, infolge der Ueberanstren gung im Dienst frant. Offenbar war die Bestimmung des Tarif vertrages , daß auf Angestellte, benen im besonderen Maße ein starker Verkehr mit den Arbeitslosen obliegt, bei der Verteilung der Dienſtſtunden Rücksicht zu nehmen ist, nicht beachtet worden. Der Angestellte war etwa sieben Wochen frant und der behandelnde Arzt bescheinigte, daß seine Wiederherstellung in wenigen Wochen zu erwarten sei. Das Arbeitsamt aber sieht sich zu feinem Bedauern gezwungen", das Dienstverhältnis zu kündigen.
Nach dem Tarifvertrag sind nur die Selbstverwaltungsorgane zur Entscheidung darüber befugt, ob ein Angestellter mit mehr als zehnjähriger Dienstzeit entlassen werden kann. Sie werden aber nicht gefragt.
Bor furzem ist in einem Prozeß gegen das Arbeitsamt Rostoc festgestellt worden, daß erhebliche Ueberstunden bis in die Macht hinein gemacht worden sind. Ein Angestellter wird frant infolge dieser Ausnutzung seiner Arbeitskraft. Die Folge: der Angestellte wird gekündigt.
Dieser Fall ist leider fein Einzelfall in der Reichsanstalt. Der 3d2. hat in feiner Dentschrift zur Personalbemessung im Haushalt 1932 darauf hingewiesen, daß derartige Vorgänge wiederholt zu verzeichnen waren. Wie lange will die Reichsanstalt dulden, daß diese Methoden in ihren Betrieben fortgesetzt werden?
Streifandrohung im Anfangeftadium.
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Wie in RGO- Köpfen ein siegreicher Streit aussieht. In unserer Nummer vom 23. Januar berichteten wir, daß unter ben ,, 100 siegreichen Streits" auf dem kommunistischen Zeitungspapier fich auch ein angeblicher Streit der 3oellner Werte Neukölln befand, wo es angeblich durch Streitandrohung gelungen wäre, die Auszahlung der alten Löhne zu erzwingen. In Wirklichkeit, führten wir aus, ist eine Streitandrohung nie erfolgt, der Kampfausschuß" selbst war gegen einen Streit und die Belegschaft arbeitete bereits zu den neuen herabgesetzten Löhnen, als der Artikel in der Roten ahne" erschien.
Der tommunistische Arbeiterrat der Zoellner- Werke bestätigt ausdrücklich diesen Sachverhalt in einer Zuschrift, meint aber ,,, da doch diese Arbeiterpresse( die kommunistische) wie alle revolutionären Körperschaften die Ansicht vertreten, daß schon die Wahl eines Kampfausschusses eine Streitandrohung im Anfangs.
Deutscher Metallarbeiter- Verband
Verwaltungsstelle Berlin Todesanzeige
Den Mitgliedern zur Nachricht, daß unser Rollege, der Schloffer
Adolf Politz
geb 27. April 1868, am 26. Januar gestorben ist.
Ehre seinem Andenken!
Die Einäscherung findet am Montag, dem 1. Februar, 18 Uhr, im Krematortum Baumschulenweg , Rief holzstraße, statt.
Rege Beteiligung erwartet
Die Ortsverwaltung.
Jnnungsfranfenfasse
der Juweliere-, Gold- und Silberschmiede-( Zwangs-) Jnnung
ftabium bedeutet", sei alles in Ordnung. In revolutionärer Ord nung natürlich. Und dann werden wir folgendermaßen belehrt:
Alles in allem sei gesagt, daß die jetzt angewandten Kampfmethoden keine Neuerscheinungen, sondern doch nur alte Ueber lieferungen aus vergangen en 3eiten von vor 20 bis 25 Jahren sind, wo die SPD. und die freien Gewerkschaften das bedeuteten, was heute die KPD . und die RGO. durch zielbewußte Arbeit, angepaßt an die heutigen Zeitverhältnisse, verwirklichen
wollen."
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Wenn die Verfasser von ,, alten Ueberlieferungen aus vergange nen Zeiten" reden, die die KPD . und ihre RGO. aus der historischen Rumpeltammer hervorholen, dann stedt ein kleiner Kern Wahrheit darin. Nur muß man statt 20 bis 25 Jahre 50 bis 75 Jahre zurückdatieren. Und man muß weiter hinzufügen, daß auch damals nicht von oben ,, revolutionäre Streifwellen" befohlen, sondern unten wirklich spontane Streifs wirklich spontane Streifs nicht Streifandrohung im Anfangsstadium"- ausbrachen, manchmal gelangen, meist aber zufammenbrachen. Deshalb schuf die Arbeiterschaft starte Gemerf schaften und eine starte politische Partei. Während der 50 bis 75 Jahre, von denen die altflugen Wickelfinder der RGO. nichts wissen, ist auch das Kapital immer mehr erstartt. Die Thyssen, Siemens, Krupp und Klöckner lachen noch nicht einmal über die Streifandrohungen im Anfangsstadium" der KPD Sie führen aber einen erbitterten Krieg gegen die freien Gewerkschaften und die Sozialdemokratie. Wenn es Arbeiter gibt, die angesichts dieses Krieges beiseite stehen und für die KPD . den Hanswurst machen, dann können wir diese Arbeiter nur bedauern. Ernst können aber auch wir sie nicht nehmen.
RGO. macht wilden Streif.
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Unsere werten Leser
werden gebeten, uns die Adressen von Freunden, Verwandten und Bekannten mitzuteilen, welche noch nicht Abonnenten des» Vorwärts sind, bei denen aber ein Interesse für die Lektüre unseres Blattes angenommen werden kann. Wir beab sichtigen, durch kostenfreie Probelieferung bei den uns Genannten zu werben!
Die Adressen bitten wir dem Zeitungsboten mitzugeben oder der aus der Abonnements quittung ersichtlichen Ausgabestelle zuzustellen. Für die kleine Mühe dankt der
Verlag des Vorwärts, Bln. SW 68, Lindenstr. 3 Verlag des Vorwärts, Bln. SW 68, Lindenstr. 3 Adresse( bitte genau angeben)
Name:
Bei der Firma Steinrüd in Berlin hatte die RGO. vor fünf Wochen einen Streit angefurbelt. Die Inszenierung dieses Kampfes fiel ihr nicht sehr schwer, ihn beizulegen verstand sie jedoch nicht. Als einigen Mitgliedern des Metallarbeiter Verbandes, Einsender: die sich von dem Streit nicht ausgeschlossen hatten, die Hilflosigkeit der RGD. auf die Nerven fiel, wandten sie sich an ihre Organisation mit dem Ersuchen, den Streit durch Verhandlungen mit der Firma beizulegen. Das von den Vertretern des Metall. von der Belegschaft auch angenommen und die Arbeit aufgenommen. Obwohl auch die Mitglieder des sogenannten„ roten" Metallarbeiterverbandes dem Verhandlungsergebnis zugestimmt haben, weil sie froh waren, daß sie ihren Arbeitsplatz wiederbekamen, vertündet die Rote Fahne", der Streit sei vom Metallarbeiter- Berband gegen den Willen der RGD.- Anhänger in der Belegschaft ab= gewürgt worden. Die Arbeit seit von diesen Helden nur unter Protest aufgenommen worden.
arbeiter- Berbandes erzielte Berhandlungsergebnis wurde Vorträge, Vereine und Bersammlungen
"
Bon diesem Protest" hat jedenfalls niemand im Betrieb etwas gemerkt. Die Belegschaft wird aber in Zukunft bestimmt Pro. test erheben, wenn die RGO. noch einmal versuchen sollte, eine solche Attion anzufurbeln. Der Belegschaft von Steinrüd hat die RGO. ihre Unfähigkeit in gewerkschaftlichen Dingen mit aller Deutlichkeit bewiesen.
Grüne Woche. Mitglieder der Arbeiter- Organisationen erhalten Karten für die Ausstellung„ Grüne Woche "( vom 30. Januar bis 7. Februar 1932) zum Preise von 1 M. anstatt 1,50 M. in allen Gewerkschaftsbüros und im Zigarrengeschäft von Horsch, Berlin SD. 16, Engelufer 24/25, und in der Buchhandlung des ADGB. , Inselstraße 6.
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Heute um 19% Uhr tagen die Gruppen: Süben: Jugendheim Waffer. Charlottenburg : Jugendtorstr. 9. Das macht uns teiner nach." heim Spreestr. 30. Bunter Abend. Nordring: Jugendheim Schule Sonnenburger Str. 20. Der Lehrling einst und jetzt." Treptow : Jugendheim Elfenste. 3( am Bahnhof Treptow ). Brettspielabend. Rentölln: Jugendheim Treptower Str. 96. Literarischer Abend: ,, Martin Andersen Negö". plag: Jugendheim Sanderstr. 11, Ede Sobrechtstraße. ,, Die Bundesschule in Wort und Bild." Often: Jugendheim Frankfurter Allee 307, Löns- Zimmer. , Das Schicksal der Fürsorgezöglinge." Zeppelinplag: Jugendheim Turiner Ede Geestraße. Mit Buch und Schallplatte um die Erde." Reinickendorf Oft: Jugendheim Lindauer Straße( Baraden). Was ist los in Reinidendorf?" ( Die Gruppen des Nordkreises sind eingeladen.) Adlershof : Jugendheim Adlershof, Bismardftr. 1. Bunter Monatsabschluß."
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Der Vorstand.
Max Rost, Borsigender.
Hugo Hertz, Schriftführer.
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Gesellschaft für Sexualreform. Am Dienstag, 2. Februar, 20 Uhr, fpricht Stadtarzt Dr. Mar Hodann in der Schulaula Friedrichstr. 126 über das Thema ,, Segualwissenschaftliche Zeitfragen". Untoftenbeitrag: Erwerbslose 25 Pf.,
Individualistische Gruppe. Am Montag, 1. februar, 20 Uhr, im Klubhaus am Knie, Berliner Str. 27, spricht Prof. Dr. Orgler über ,, Beobachtungen bei der Zwillingsforschung". Gäste willkommen.
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