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Das Favag- Verbrechen.

Vernichtendes Urteil eines Hauptgutachters/ Bereicherungs­fucht der Direttoren war Ursache des Zusammenbruchs!

Schuldirektor vor Gericht.

Die Unterschlagungen an der Panfower Oberrealschule.

Vor dem Erweiterten Schöffengericht Pankow   hatte sich gestern der 51jährige Oberstudiendirektor Dr. Karl Georges wegen fort­gesezter Amtsunterschlagung zu verantworten, die er in den Jahren 1929 bis 1930 an zwei Berliner   Schulen, die er nacheinander leitete, begangen hatte. Dr. Georges war im Jahre 1930 an der Oberrealschule in Pankow   als Oberstudiendirektor tätig.

Im Favag- Prozeß erstattete Professor Dr. Kalveram, der Betriebswissenschaftler der Frankfurter   Universität, fein Gutachten über die Ursachen des Zusammenbruchs der Favag. Sein Urteil war noch weit schärfer als die kritik des Revisions berichts und war für die angeklagte Führergarnitur geradezu vernichten d. Bollauf bestätigt wurde die von uns vertretene Ansicht, daß an diesem Zusammenbruch, der Deutschlands   Wirt- uch, und die Ermittlungen der vorgesetzten Behörden ergaben, schaft und Kredit einen unermeßlichen Schaden zufügte, allein der Bereicherungswille der Direktoren und ihre gewiffenlose Bilanzie rungsmethode schuld waren.

Im Herbst 1930 verübte Dr. G. einen Selbstmordver=

daß er etwa 2000 M. Schulgelder, die er zu verwalten hatte, für sich verbraucht hatte, Es handelte sich um Spartaffenguthaben der Bootstasse, der Schultasse und einer Schulstif früheren Tätigkeit als Leiter der Hindenburgschule in Charlotten­verschleiertung. Man ermittelte ferner, daß Georges auch während seiner burg sich an Schulgeldern vergriffen hatte, die vom Bezirksamt Charlottenburg   für Schülerwanderungen zur Verfügung gestellt morden waren. Dr. G., der anscheinend ein durchaus glückliches Familienleben führte, hatte durch die Darlehen eine Schuldenlaft von insgesamt 19 000. auf sich geladen, die er scheinbar durch die Veruntreuungen decken wollte. die Veruntreuungen decken wollte.

Schon die Goldmarkeröffnungsbilanz von 1924 war verschleiert und gefälscht. Damals schon wurden die Posten Grundstüde und Beteiligungen zu hoch eingesetzt, so daß ein viel zu hohes Gold­markfapital zu verzinsen war. Die Unordentlichkeit und Fehler­haftigkeit der Buchführung waren nicht zu überbieten. Die Belege für die Buchungen wurden nicht ordnungsgemäß aufbewahrt. Die Bücher wurden überhaupt nicht abgeschlossen, so daß jeder Zeit Buchungen nachgetragen werden konnten. Vor allem wurden die Bilanzen durch Scheinbuchungen und Kompenfationen auf Geheim­

fonten verschleiert. Ueber diese Geheimkonten find in fünf Jahren 73 Millionen Mart im Soll und 81 millionen Mark im Haben verbucht worden. Die bewußte Berfchleierung und Fälschung galt besonders der Berheimlichung der Sondervergütungen für die Direktoren. Trotz ihrer Rieseneinnahmen haben diese eine Menge von Geschäften ( Ankäufe und Verkäufe von Beteiligungen an anderen Gesellschaften) eingeleitet mit dem einzigen Zwed, sidh Sondervergütungen daraus zu berechnen. Nicht ein Pfennig an Bankschulden und furzfristigen Verbindlichkeiten wurde ausgewiefen, obwohl diese in den Jahren 1927 und 1928 eine für eine Bersicherungsgesellschaft ungeheure Höhe erreicht hatten. Das belastet aufs schwerste auch die Groß­banken im Aufsichtsrat, die ja die Bankschulden und damit die Fälschung der Bilanzen fannten.

Die Favag war im Jahre 1928 die größte deutsche Versiche­rungsgesellschaft; fie hatte in diesem Jahre eine Prämieneinnahme in der Sachversicherung von 99 Millionen Mart( 9 Proz. aller deutscher   Sachversicherungen) und in der Lebensver= sicherung eine von 75 Millionen Mark( 15 Proz. aller deutscher  Lebensversicherungen). Der Selbstbereicherungswille ihrer Leitung und daraus folgend die gewissenloseste Finanzwirtschaft waren es allein, die dieses Unternehmen zu Bruch gehen ließen. Das Gutachten von Professor Kalveram ist zugleich ein vernichten des Zeugnis gegen die privatkapitalistische deutsche Wirtschaftsführung.

Kleine Geschenke, große Kredite

Gemäldeschau im Sflaret- Prozeß.

Im Stlaret- Prozeß wurden gestern nachmittag die Kleiberlieferungen erörtert, die Schmitt von den Stlarets bezogen hat, während auch bei ihm die Garderobe in Wirklichkeit bei der Schneiderfirma Keller u. Furch hergestellt wurde. Wie der Borsigende aus der Anklage mitteilte, hat Schmitt aber nicht nur feine eigene Garderobe durch die Sklarets bezogen, sondern für seine Ehefrau und Tochter sowie insgesamt 17 Berwandte, von denen drei jahrelang völlig eingekleidet wurden. An Hand der Aufstellung rechnete der Borsitzende nach, daß Schmitt in Jahren 20 Anzüge für insgesamt 11 300 m. bekommen hat, hinzu tam noch ein Gehpelz für 700 m., ein Sportpelz für 275 M. und ein Berfianer für seine Frau, für den 800 m. von den Stlarets be= rechnet wurden, der aber tatsächlich einen Ladenverkaufspreis von etwa 3000 m. haben soll.

Amtsgerichtsrat Reßner hielt Schmitt dann noch eine Reihe weiterer Geschente vor, so ein silbernes Kaffeeservice für 590 M.,

m.

Die medizinischen Sachverständigen, Sanitätsrat Dr. Lepp= mann und Professor Hauptmann, sprachen dem Angeklagten den Schutz des§ 51 ab und hielten ihn im strafrechtlichen Sinne für verantwortlich. Das Gericht verurteilte Oberstudiendirektor Georges schließlich wegen Unterschlagung zu neun Monaten Ge­fängnis, wobei ihm für zwei Drittel der Strafe eine dreijährige Bewährungsfrist zugebilligt wurde. Der Staatsanwalt hatte ein Jahr drei Monate Gefängnis und drei Jahre Ehrverlust beantragt.

Räuber im Buttergeschäft.

Bier junge Burschen drangen mit Pistolen bewaffnet am Freitagnachmittag in das Buttergeschäft von Chill, in der Brizer Straße 4, ein. Um sich unfenntlich zu machen, hatten sie graugrüne Wollschals so um den Hals gebunden, daß sie die Hälfte des Ge­fichtes verdeckten. Mit vorgehaltenen Waffen zwangen sie die allein anwesende Verkäuferin, die Ladenkasse in Höhe von 80 Mark ihnen auszuliefern. Die Räuber flüchteten und entfamen auf Fahrrädern, die sie auf der Straße zurückgelassen hatten.

berg in der Hohenzollern- Schule, C.-R., Belziger Str. 48-52, beran­Fortbildungskurse für Erwachsene. Die vom Bezirksamt schön e- stolteten Sprachfurse nehmen noch hörer in Französisch I( Freitags) and III ( Donnerstags), in   Englisch II( Freitags), Spanisch( Freitags) und Schwe­di'ch I( Montags) auf. Teilnehmergebühr 8 W.; für Erwerbslose werden ausgegeben. Ferner fönnen sich noch Interessenten für einen Kursus in Karten zum ermäßigten Preise ron 1 M. im Rathaus Friedenau, Zim. 79, Russisch( Donnerstags), 20-21% Uhr in der gleichen Schule, melden. Die Teilnahme ist kostenlos.

Freireligiöse Gemeinde. Sonntag, 11 Uhr, Bappelallee 15, Vortrag des Herrn Prof. Dr. A. Rosenberg: ,, Dostojewsti und das Christentum". Gäste will. Lommen.

3m Institut für Segualwissenschaft findet der nächste segualwissenschaftliche Frageabend am Montag, 1. Februar, 20 Uhr, im Ernst- Haeckel- Saal( In den Belten 9a, Eingang Gartenportal), statt. Untoftenbeitrag 20 Pf., Erwerbslose die Hälfte.

Allgemeine Wetterlage.

29.Jan. 1932, abds.

760

IN

13

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Warsch

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Orest

Owolkenlos, heiter, halb bedeckt wolkig, bedeckt, Regen, Graupeln Schnee, Hebel, GewitterWindstille

Mit dem weiteren Abbau des mitteleuropäischen Hochdruck­gebietes hat sich der Bereich der über   Nordeuropa hinwegziehenden Tiefdruckgebiete weiter nach Süden verschoben. Das gesamte deutsche Küstengebiet der Nord- und   Ostsee lag bereits in einem lebhaften westlichen Luftstrom. Dabei war das Wetter hier meist trübe, wäh­rend es in Mittel- und   Süddeutschland noch vielfach heiter blieb. In der Wetterlage scheint jetzt eine Umgestaltung einzutreten. Kräf­tiger Druckanstieg über   Westeuropa, der bis   Grönland herauf reicht, wird zu einer Kräftigung des über den   britischen Inseln ertenn­baren Hochdrudausläufers führen. Wenn es nun auch sehr wahr­scheinlich ist, daß wir in den westlichen Luftstrom auf der Südseite

SAJ Sozialistische Arbeiterjugend Groß- Berlin der außerordentlich tiefen Nordkapdepreſſion gelangen, so dürften

Einsendungen für diese Rubrit nur an das Jugendsekretariat  Berlin SW 68, Lindenstraße 2, vorn 1 Treppe rechts. Wochenendkursus bes Bezirksausschusses mit den Leitern der Aktions­gruppen heute, Sonnabend, 19 Uhr, und morgen, Sonntag, 9% Uhr, im Jugendheim Lindenstr. 4, vorn 1 Treppe.

Heute, Sonnabend, 19% Uhr. Petersburger Viertel: Arbeitsgemeinschaft, Ebertyftr. 12. Rotibuffer Tor: Urbanstr. 167: ,, Reichstagssigung". Reukölln VII: Rarl- Marg- Schule; Funt. tionärsigung. Werbebezirk Wedding: Badeabend, Gerichtstraße.

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Morgen, Sonntag, 31. Januar. Lichtenberg Nordwest: Treffpunkt zur Rundgebung 14% Uhr Eiferne Ede. Reutian VI: Stanner Straße: Bille Abend. Reutölln IV und X: Wir besuchen den Heimabend der Gruppe Neukölln VI. Neukölln VII: Karl- Marg- Schule: Treffpunkt zur Rundgebung 14% Uhr.   Karlshorst: Lustiges Monatsende. Reukölln III: Treffpunkt zur Fahrt 7% Uhr Konsumede. Werbebezirk Webbing: Heimabend Willdenowstraße. Werbebezirk Tempelhof: 15 Uhr WB.- Sigung. 16 Uhr Treffen aller Genossen mit Musikinstrumenten. 19 Uhr Heimabend mit Lichtbildern. BB. Tiergarten: Treffen 16 Uhr. Singekreis See- Ede Amrumer Straße.

burch boch nicht sehr milde Luftmassen vom Ozean direkt, son­

dern etwas tiefer temperierte aus höheren Breiten zu uns heran­getragen werden.

Wetteraussichten für   Berlin. Wechselnd bewölkt ohne wesent­liche Niederschläge. Temperaturen meist über Null bei mäßigen, Für   Deutschland. Im zeitweise auffrischenden westlichen Winden. Südwesten und Süden keine Aenderung des bestehenden Wetters, im übrigen Reiche etwas veränderlicher ohne wesentliche Nieder­schläge und im ganzen etwas milder.

Zwei neue Direft- Schuhläden.

ein Armband, ein Flacon- Etui, eine Tasche von Rosenhain, eine Vorträge, Bereine und Versammlungen rafter, Stahlmöbel mit blauem Bezug, Stahlgeftelle als Berkaufs­

Uhr im Werte von 125 M. und ein Grammophon, das 450 M. getoftet hat und dessen Empfang Schmitt eigenartigerweise in der Boruntersuchung zunächst bestritten hatte.

Es tam bei dieser Gelegenheit wieder zu heftigen Auseinander­setzungen zwischen R.-A. Pindar und dem Verteidiger Schmitts, R.-A. Dr. Glogauer. Die Sizung hatte dann noch ein heiteres Finale. Der angeflagte Stadtbankdirektor Hoffmann machte die Stlaret- Berhandlung zu einer Gemäldeschau und baute vor dem Gerichtstisch ein großes Gemälde, ein Seestück, auf, das er selbst gemalt hat und das er den Stlarets geschenkt hat, um sich zu revanchieren. Er legte dabei weniger Gewicht auf den künstle= rischen Wert, als auf die Feststellung, daß der Rahmen Handarbeit und echt vergoldet sei. Unter allgemeiner Heiterfeit unterbrach R.- 2. Pindar seine Ausführungen mit der ironischen Bemerkung: Ich finde, daß das Bild aus dem Rahmen der Berhandlung fällt." Die Verhandlung wurde dann auf Montag früh 9 Uhr vertagt, und zwar werden dann die Renngewinne Schmitts erörtert.

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Reichsbanner Schwarz- Rot- Gold". Geschäftsstelle:   Berlin G. 14, Sebastianstr. 37-38, Hof 2 Tr. Gauvorstand: Zur Kundgebung im Sportpalast am Sonntag, 31. Januar treten alle Spielmannszüge schon 15 Uhr im   Sportpalast an. Der Ordnerdienst des Kreises Güden 14 Uhr.( Vgl. Bekanntmachung vom Donnerstag.) Reinidendorf, Rameradschaft Hermsdorf Montag, 1. Februar, zur Rundgebung für die Eiserne Front, treten die Kameraden um 18 Uhr im Lokal Lindengarten, Berliner   Straße, an.- Wasserspertabteilung: Alle Ant gehörigen der RWR. treten Sonntag, 31. Januar, 15% Uhr, im   Sportpalast in Sportkleidung( Ruberdreß) an. Alle anderen Nachrichten sind damit überholt. Wintersportabteilung, Bug   Tegel und Ram. Tegel: Sonnabend, 30. Sanuar, 19 Uhr, außerordentliche Versammlung im Bootshaus   Tegel. Bortrag und Stellungnahme zur Rüstwoche.

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Deutscher Arbeiter- Sängerbund,   Gau   Berlin. Geschäftsstelle: P. Schneider,   Berlin NO. 55, Hufelandstr. 31.

Männerchor Lieberfreunde Tegel. Die Uebungsstunde fällt am Mon. tag wegen der Parteiveranstaltungen aus.

Bereinigung ber Freunde von Religion und Bölkerfrieden. Sonntag, 31. Januar, 10 Uhr, spricht Genosse Pfarrer Bleier in der Trinitatisfirche, Char­Tottenburg, über das Thema Heiligt der Zwed die Mittel?"

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Das System Bom Erzeuger direkt zum Ver= braucher" hat sich bewährt; innerhalb eines Jahres konnte die  Erfurter mechanische Schuhfabrik fünf Läden in   Berlin eröffnen. In der Wilmersdorfer Ede Schillerstraße und im Berolina- Hochhaus am Aleranderplaß erstanden jetzt zwei neue Verkaufsstellen. Auch die neuen Geschäftsräume tragen wieder einfachen, schlichten Cha­regale und vor allem eine Riesenauswahl preiswerter Schuhwaren. Besonders Herrenschuhe zeichnen sich durch große Billigkeit aus. Die beste Qualität foftet 12,50 M., es gibt aber für 8,50 M. einen guten Strapazierstiefel. Eine Neuheit bildet ein selbst auf­und abzumontierender Herrenabsag aus Gummi oder Leder für 75 Pf., der mittelst eines Stäbchens rud- zuck erneuert werden kann. Hierin liegt eine große Ersparnis, weil das Gerademachen der Albjäße den Preis eines Ersagpaares weit übersteigt. Wer tags­über auf Gummiabsatz die Straßen durcheilt, sich abends jedoch auf dem Parkett bewegen will, der hat in Zukunft einfach seinen ledernen Reserveabsaz in der Tasche.

Hugo und sein Weibsteufel werden im Februarprogramm des Winter. gartens ihrer tollen Laune die Zügel schießen lassen. Wilhelm   Bendow bringt ein neues Repertoire. Ruth und Anni vom Großen Schauspielhaus zeigen zum erstenmal neuartige Tanzparodien, George Hurd eine neuartige Jongleurszene, das Gomez- Trio tatalanische Boltstänze.  

Erkältungen beruhen meistens auf Ansteckung. Durch rauhe Luft werden die Schleimhäute des Rachens angegriffen und dadurch aufnahmefähig für Arant­heitsteime. Panflavin- Bastillen desinfizieren so wirksam, daß sie Erkrankungen der Luftwege im Reime erstiden.

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In jeder Schachtel eine Seidenstickerei- selbstverständlich indanthren gefärbt."  

Berlins

meistgerauchte 48 Zigarette

AUSLESE köstlich bis zum letzten Zug

LANDE

Lande ohne 5s Lande Preis 58 Lande's Kolleg 68