1. Beilage zum„ Vorwärts" Berliner Volksblatt.
Mr. 165.
bericht
Freitag, den 17. Juli 1896.
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13. Jahrg.
Halle a. S., den 16. Juli 1896. Eine längere Geschäftsordnungs Debatte hat das Resultat, daß die Redezeit für alle Redner, mit Ausnahme der Herren Rexhäuser, Gasch und Döblin , auf 15 Minuten beschränkt wird. Klapproth Hannover hält einen Rückblick auf die Tarif verhandlungen und verweist auf die Nothwendigkeit der Tarifgemeinschaft.
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das Vorjahr um 63 zurückgegangen ist, ist die Zahl der beschäf-| stehen sie ihre Zeit nicht. Für die Arbeiter giebt es keine Periode Aus dem Gewerbe- Inspektoren- tigten Arbeiterinnen, in Gemäßheit der ökonomischen Entwick des Stillstandes, der Kampf darf nicht aufhören, besonders nicht der Tung, um 3206 gestiegen. Von den 73 durch die Gewerbe- passive Widerstand, der den Prinzipalen am allerunangenehmsten ist. Aufsichtsbeamten und den 102 durch die Polizeibehörde er- Schließlich möchte ich Ihnen empfehlen, die Klagen gegen Gasch für Berlin und Charlottenburg. mittelten Zuwiderhandlungen bezogen sich die meisten, nämlich 76, zurückzunehmen. Die Generalversammlung ist das Forum für auf die Bestimmungen über die Beschäftigung der Arbeiterinnen den Streit, nicht das Gericht. Das ist nicht unser Gericht, wir Wie eine vernichtende Anklage gegen Unternehmer und an Sonnabenden. Ich zehn Fällen wurden Arbeiterinnen dürfen es nicht behelligen. Herr Giesecke hat den Antrag gestellt, Behörden liest sich in den gestern herausgegebenen Jahresberichten bei Nachtarbeit betroffen. Die bekannte Klage, daß die Herrn Gasch aus dem Verbande auszustoßen. Es ist wohl besser, der tgl. preußischen Gewerberäthe der auf Berlin und Ghar- Arbeitgeber sich um die Einhaltung der einstündigen Mittag 3- wenn dieser Antrag zurückgezogen wird. Denn sonst ist die lottenburg bezug habende Theil, der vom Regierungs- und pause dadurch herumbrücken, daß sie erklären, es sei ihre Einigkeit von neuem gefährdet und nur mit Einigkeit können Gewerberath Dr. Sprenger bearbeitet worden ist. Gegen die Anficht, wenn sie den Arbeiterinnen diese Pause gewährten, so wir das Banner des völterbefreienden Sozialismus siegreich Unternehmer richtet sich die Anklage wegen der Gleichgiltigkeit, tönnten sie doch nicht für ihre Innehaltung verantwortlich gegen das Unternehmerthum tragen.( Beifall.) ja Gehässigkeit, mit der von ihnen die Anordnungen zum Schuße sein, fehrt auch diesmal wieder. Die Nichtbeachtung des Ver- Schiegl Wien tritt im Anschluß an die Ausführungen von Leben, Gesundheit und Sittlichkeit der Arbeiter betrachtet bots der Nachtarbeit ist, wie der Gewerbe- Inspektor ausdrücklich seines österreichischen Kollegen für die Tarifgemeinschaft ein, die werden, und die Regierung erhält, wenn auch nur zwischen den erklärt, selten auf Unkenntniß, sondern meist auf schon gegenüber den Fortschritten der Technik geboten erscheint. Zeilen eine nur zu sehr angebrachte Lektion wegen der Art und Absicht zurückzuführen. Die milde Beurtheilung, welche die Döblin theilt mit, daß noch 44 Redner eingezeichnet sind Weise, wie den in betracht kommenden Beamten der nothwendigste Gerichte derartigen Uebertretungen meistens angedeihen lassen, und giebt zur Erwägung anheim, ob nicht eine andere Art des Theil ihrer Berufspflichten unter der Last der ihnen auferlegten wird vom Gewerbe- Inspektor gelegentlich der Besprechung eines Debattirens Platz greifen soll. Hierauf vertagt er die WeiterNebenarbeiten erschwert wird. Falles aus einer Beitungsdruckerei besprochen. Der berathung auf Donnerstag. Von den sieben Gewerbe- Aufsichtsbeamten für Berlin und Char - Unternehmer war für die Nachtarbeit zu 20 Mart Geld: lottenburg find im Laufe des Jahres 1895 in 2360 Fabriken strafe verurtheilt worden. Die Geringfügigkeit der 3084 Revisionen vorgenommen worden, davon nur 55 in der Strafe, so heißt es im Bericht, ist taum geeignet, Nacht und 277 au Sonn- oder Festtagen. 1928 Anlagen wurden Gewerbe- Unternehmer von derartigen Zuwiderhandlungen ab nur ein ma I, 298 zweimal und 134 drei oder mehrmal revidirt. zuhalten. Angenommen, so schreibt Herr Dr. Sprenger, Auf den einzelnen revidirten Betrieb entfallen mithin taum das Vergehen sei am ersten Tage der nächtlichen Beschäftigung anderthalb Besuche. Als Entschuldigung für diese un- der Arbeiterinnen festgestellt worden und der Beklagte hätte den genügende Kontrolle werden angeführt Abhaltungen durch eine 7 beschäftigten Falzerinnen nur je 50 Pf. weniger Lohn gezahlt, als Reihe Sigungen, geforderte Berichterstattungen an den Ober- Arbeiter beansprucht haben würden, so hätte er, da er des Ver- scheidung der Kollegen durch Urabstimmung herbeizuführen. Ferner Heismann Flensburg beantragt, über den Tarif die Entpräsidenten in Krankenkassen- Angelegenheiten, sonstige Aufträge gebens am 29. April überführt und am 26. August, also nach eine Neuwahl sämmtlicher Verbandsbeamten( zu denen auch der des Handelsministers, zwei Dienstreisen, die im Ganzen 15 Wochen Verlauf von 119 Tagen verurtheilt worden ist, immer noch Correspondent- Redakteur gehört) vorzunehmen. Es brauche nicht in Ansprach nahmen, Vertretungen infolge Erkrankungen 2c., 119 X 0,5 X 7= 416,5 20= 396,5 M. gewonnen. erst der Antrag gestellt werden, Herrn Gasch abzusehen. Die sowie die Beauftragung mit dem Nebenamt der Dampf- Die Zahl der festgestellten Zuwiderhandlungen ist von 130 Abstimmung werde zeigen, daß Gasch das Vertrauen fast aller tessel Revisionen. Es heißt im Bericht: die sechs auf 248 und diejenige der deswegen bestraften Personen von 19 Kollegen verloren habe, daß er abgethan sei für alle Zeiten. Beamten der drei Inspektionen hatten außer den( Fabriks) im Vorjahre auf 82 im Jahre 1895 gestiegen. Der Revisionen Schröter Stuttgart hält den Tarif für einen bedeutenden noch eine große Zahl von Besuchen in Gewerbe- Inspektor schreibt diese Zunahme der Bestrafungen Fortschritt, die Einrichtung des Tarifamts mit den Arbeitshandwerksmäßigen Anlagen auszuführen und 707 Dampskessel der geschärften Kontrolle zu. Mag sein, aber wir denken, daß nachweisen und Schiedsgerichten feien aber zu verwerfen; dieses Untersuchungen zu erledigen. An Ein- und Ausgängen, welche auch die aufsteigende Geschäftskonjunktur das Unternehmerthum tönne geradezu den Verband schädigen. die Dampffeffel- Revisionen betreffen, weist das Journal der zu Uebertretungen der auf den Arbeiterinnenschutz bezug habenden Reißmann Berlin weist darauf hin, daß er schon auf I. Gewerte Inspektion 815, der II. 716 und der III. 1127 auf, an Bestimmungen der Gewerbe Ordnung angeftachelt haben wird. Der letzten Generalversammlung eine Beschränkung der Befug folchen, die sich auf die anderen Dienstobliegenheiten beziehen, wie die angeführte Bestrafung erweist, rištirt der Unternehmer nisse des Korrespondent- Redakteurs verlangt habe. Damals sei hatte die 1. Inspektion 2075, die II. 2778, die III. 2258 Sachen ja selbst im Falle der Entdeckung außerordentlich wenig bei man lächelnd über seinen Antrag hinweggegangen; wie Recht er au journalisiren und zu bearbeiten. Wenn außerdem die Ge- Gesetzesübertretungen. werbe- Aufsichtsbeamten von der Orts- Polizeibehörde, von den Gerichten, von dem Bezirks- und von dem Stadtausschusse noch 37 bewilligt und 32 abgewiesen. Die Zahl der bewilligten An- Gasch, der wochenlang im Lande umbergereist sei und agitirt Döblin konstatirt im Namen des Bureaus, daß Herr Anträge wegen Bewilligung von Ueberarbeit den gehabt habe, beveisen die Vorgänge der letzten Zeit. häufig in Anspruch genommen werden mußten, so wird es klar, träge ist gegen das Vorjahr um 9 gestiegen. Aus welchen Gründen hätte, es nicht der Mühe für werth halte, heute den Verdaß die Schuld an der ungenügenden Revision an dem System Anträge auf Ueberarbeit bisweilen eingereicht werden, handlungen beizuwohnen. und nicht an den einzelnen Beamten liegt. lehren die folgenden, im Bericht mitgetheilten Beispiele. Doch was auf engbegrenztem Gebiete entdeckt wurde, ist Eine Brauerei wollte Arbeiterinnen Andreas Hamburg( zur Geschäftsordnung): Ich halte länger als schon bezeichnend genug für die gewerblichen Zustände im Staate Stunden mit Flaschenspülen beschäftigen und eine läßt. Wenn er noch einen Funken Ehre im Leibe hat, hätte er elf es für selbstverständlich, daß sich Herr Gasch hier nicht sehen der Sozialreform. Die Gewissenhaftigkeit des Unternehmerthums Buch binderei wünscht Ueberarbeit, um das Adreßbuch meinem Gefühl nach schon am Montag Abend abreisen müssen. leuchtet drastisch aus einem Fall hervor, in dem ein Fabrikant mit Rücksicht auf ein konkurrenz Unternehmen( Sehr richtig!) dem revidirenden Gewerbe- Inspektor auseinander zu sehen suchte, schneller fertigstellen zu können. Von den meisten wie überflüssig die Revision seines Betriebes sei, da er wäschefabriten des Bezirkes waren auf Verabredung Gründe der Opposition hätten ihn nicht überzeugt. Stoy Chemniß tritt für die Tarifgemeinschaft ein, die selbst Vertrauensmann der Berufsgenossen gleich lautende Anträge eingegangen. Die Rüdsprache der schaft wäre und sehr wohl wisse, was zum Schuße Gewerbe- Inspektoren mit den Fabrikanten ergab, daß ein Be- gemeinschaft und gegen die Urabstimmung. Beiswanger Nürnberg erklärt sich für die Tarifber Arbeiter nöthig sei. Trotzdem fehlte es dort dürfniß für Üeberarbeit größtentheils nicht vorlag. Die Anau nothwendigen Schuhvorrichtungen. Bojus Stuttgart und Wendsche- Dresden sprechen sich Dem Anträge waren hauptsächlich gestellt worden, um das Gesuch eines für Tarifgemeinschaft aus. finnen, folche anzubringen, begegnete der Herr, wie es im Berufsgenossen zu unterstüßen. Dies Gesuch wurde Nachdem noch Schramm- München für die Tarifgemein Bericht sehr reservirt heißt, mit wenig verbindlichen abgewiesen, nachdem die übrigen freiwillig zurückschaft eingetreten ist, tritt eine längere Pause in den VerhandAeußerungen. Durch die eingehende Revision wurden gezogen waren. Gesundheitsschädlich nennt der Gewerbe- lungen ein. auch Zuwiderhandlungen gegen die Bestimmungen des§ 137 der Inspettor namentlich die Blättereien, in denen nach neuer Gewerbe- Ordnung festgestellt. Das Verhältniß zwischen Be- Methode mit glühenden Bolzen, die durch Gas geheizt sind, Verbandskassirer Eifler, daß ihm die Rechnung seitens der Nach Wiedereröffnung der Verhandlungen bemerkt der rufsgenossenschaften und Gewerbe- Inspektoren wird gearbeitet wird. Die Luft in diesen Räumen ergab einen hohen Correspondent"-Druckerei zugegangen sei und daß darin zweiüberhaupt turz aber deutlich durch die Bemerkung flar gelegt. Gehalt an Kohlensäure. mal je 20 000 Flugblätter des Herrn Gasch in Rechnung gestellt seien. Er stehe mit dem Vorstand auf dem Standpunkt, daß der Verband die Zahlung dieser beiden Poften ablehnt. Gasch( der eben in den Saal getreten ist) ersucht die Versammlung, ihm jetzt das Wort zu einer nochmaligen Bertheidigung zu geben.
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daß ein Verkehr mit den Beauftragten und Vertrauensmännern Schließlich verbreitet sich der Gewerbe Inspektor noch über der Berufsgenossenschaften, abgesehen von wenigen Ausnahmen, die fittlichen Zustände in den Gewerbebetrieben. Die nicht stattgefunden habe. Klagen über unwürdige Behandlung der Ar Wenn auch das Verhältniß der Gewerbe- Aufsichtsbeamten zu beiterinnen haben eher zu als abgenommen und wurden, ben Gewerbetreibenden als im großen und ganzen befriedigend wie der Bericht weiter gewissenhaft fonstatirt, mehrfach in Arbezeichnet wird, so giebt dies Urtheil der Bescheidenheit des Ver- beiterversammlungen und in der Preffe laut. Auch den Gewerbe- Die Versammlung beschließt, Herrn Gasch jetzt nicht das faffers ein ehrendes Zeugniß, hat aber weiter nicht viel gutes Aufsichtsbeamten sind derartige Mittheilungen geworden. Leider Wort zu geben. zu bedeuten. In einem Falle wurde einem Gewerbe- Aufsichts- kann, wie der Gewerbe Inspektor meint, dem Uebel Eichler Leipzig ist im Prinzip gegen die Tarifgemeinschaft, beamten, als er bie Anlage eines Gewerbetreibenden nicht wirksam entgegen getreten werden, solange nicht glaubt aber, man müsse sich mit der gegebenen Thatsache revidiren wollte, der in dem Verdacht stand, eine Anstalt bie von den Arbeitgebern oder ihren Beamten gegen abfinden. zum Trocknen ungegerbter Thierfelle ohne die nach§ 16 der Arbeiterinnen verübten unsittlichen Attentate Vol Golb3 Dresden hält es für eine Pflichtverletzung des VorGewerbe- Ordnung nothwendige Genehmigung zu betreiben, der amts wegen strafrechtlich verfolgbar sind. sitzenden Döblin, daß er das Unterschrift- Geben nicht inhibirt Zutritt wiederholt verweigert. Läßt sich ein Arbeiter das Das ist ein sehr merkwürdiges Argument. Wenn Sozialdemo: habe, obwohl er von dem Verlangen der Prinzipale Kenntniß Ünerhörte beikommen, sich dergestalt gegen die Behörde auf- fraten etwas beginnen, was den Machthabern urplöglich als gehabt habe.( Ruf: Absezen!) Vom Absetzen ist keine Hede, zulehnen, so erfolgt stramm und selbstverständlich die Anwendung Bergehen erscheint, so ist man doch nie um Mittel und Wege aber es soll ausgesprochen werden, daß Döblin seine Pflicht nicht von Gewalt und entsprechende Anklage. Nicht ganz so in verlegen, sie vor den Richter zu bringen, und den von Unter- gethan hat. dem Falle des rabiaten Unternehmers. Um die Anwendung von nehmern und deren Vertretern geübten Abscheulichkeiten gegen- Geßner Breslau ist Gegner der Tarifgemeinschaft, verGewalt zu vermeiden, so heißt es in dem Bericht, wurde über sollte die Energie des Staatsanwalts versagen? Ei, wahrt sich aber dagegen, daß er mit Herrn Gasch durch Dick zur Erreichung des Zweckes von dem Polizeipräsidium eine richter der Teufel! und Dünn gehe. liche Anordnung zur Durchsuchung der Geschäftsräume Für heute genug aus der Anklageschrift des Gewerberaths Des Gewerbetreibenden beim Amtsgerichte beantragt und Sprenger. Ein nächster Artikel soll sich namentlich mit dem beein entsprechender Beschluß auf grund der§§ 94 ff. faffen, was in Berlin euphemistisch Arbeiterschutz geund 102 ff. der Strafprozeß- Ordnung erlassen. Mit der nannt wird. Ausführung des Beschlusses wurde der betreffende GewerbeAufsichtsbeamte beauftragt. Vergleicht man ein derartig mildes Vorgehen mit der Energie, welche die Behörde anwendet, wenn
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Außerordentliche Generalversammlung
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Haas Mainz ist Freund der Tarifgemeinschaft und weiß, daß diese Meinung von der übergroßen Mehrheit der Kollegen in seinem Gau getheilt wird.
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Michaelis Erfurt gehört zur Oppofition, er verurtheilt das immerwährende Verhandeln und weist an einem Beispiel aus seiner Praxis aus Naumburg nach, daß mit recht energisches Vorgehen zum Ziele führt.
Es sprechen noch mehrere Redner, aber neue Gesichtspunkte treten dabei nicht zu tage.
Es sind folgende Resolutionen eingebracht worden:
,, Die außerordentliche Generalversammlung erklärt sich unter den obwaltenden Umständen mit dem Resultat der stattgehabten Verhandlungen des Tarifausschusses bezüglich des ersten und zweiten Theils des Tarifs einverstanden, verwirft aber die im dritten Theil§§ 44-48 beschlossene Tarisorganisation als nicht im Interesse der organisirten Gehilfenschaft liegend.
Die Tarifvertreter werden beauftragt, das Juslebentreten dieser Institutionen zu verhindern bis zu der für das Jahr 1898 stattzufindenden Generalversammlung des Verbandes, welch letztere nach den bis dahin gemachten Erfahrungen aufs neue Stellung zur Tariffrage zu nehmen hat. Schröter Stuttgart ."
die Arbeiter ihre Forderungen einmal geltend machen wollen, so des Verbandes der Deutschen Buchdrucker. erscheint die Ursache der Klage des Gewerbe- Inspektors, daß ein auf Vertrauen begründeter Verkehr zwischen den GewerbeHalle a. S., den 15. Juli 1896. Aufsichtsbeamten und den Arbeitern sich in dem wünschenswerthen Bethge Magdeburg polemifirt gegen Gasch und ver Umfange immer noch nicht herausbilden wollte, theidigt den Zentralvorstand. Redner spricht sich gegen die Tarifnur zu erklärlich. Wir wollen nicht das wenig vertrauen gemeinschaft aus. erweckende Benehmen einzelner Gewerbe Inspektoren anderen Steinbrück Dresden greift Gasch an, der Mißbrauch mit in jeder Beziehung pflichtbewußten Beamten als Schuld der ihm verliehenen Macht getrieben habe. anrechnen, obgleich bestimmte Vorfälle, die aus früheren Dominé Frankfurt a. M.: Zweimal bin ich ja schon geJahren bekannt geworden sind, wahrlich wenig geeignet waren, ächtet, einmal als Gehilfenvertreter, das andere Mal als Vordie Arbeiter von den guten Absichten der Inspektionsbeamten zu steher des Gaues Frankfurt- Hessen und doch wage ich zum dritten überzeugen. Aber wie soll ein erträgliches Verhältniß entstehen, Male die Schandthat zu begehen, für die Tarifgemeinschaft einwie soll Vertrauen bei den Arbeitern zu den Beamten eines zutreten. Ich kenne die Stimmung unter den Kollegen meines Staates einkehren, der sein ganzes Dichten und Trachten darauf Kreises und konnte mich nicht entschließen, die Existenz von feht, den politischen und gewerkschaftlichen Organen und Orga- hunderten Familienvätern aufs Spiel zu setzen. nisationen derselben Arbeiter, deren Vertrauen gefordert wird, Höger Wien : Gestatten Sie mir im Namen der öster-" In anbetracht, daß der Kollege Gasch in seiner Eigenschaft durch unzählige Polizeipladereien und gerichtliche reichischen Kollegen einige Worte. Wir haben in Desterreich als Redakteur fich des gröbsten Mißbrauches feines Amtes insofern Anklagen das Leben sauer zu machen. Die Arbeiter auch Gegner der Tarifgemeinschaft, aber die Freunde der Tarif- fchuldig gemacht hat, als er das Gehilfenblatt zur Bekämpfung müßten doch erbärmliche Memmen sein, wenn fie die gemeinschaft sind in der Mehrheit, sie meinen, der Tarif muß und Beschimpfung unserer Organisation benutzt hat und sich Schläge, die gegen ihre Vertreter geführt werden sei auch den schlechter fituirten Kollegen in der Provinz zu gute kommen. zur Herbeiführung einer Spaltung bereit erklärt hat, spricht die es durch einen mit Bauten und Trompeten ins Wert Bedauerlich ist es, daß hier alles in breiter Deffentlichkeit ver- heutige Generalversammlung die sofortige Amtsentsehung des gefeßten Vereinsprozeß, sei es durch eine geringe, wegen Fern- handelt wird. Vieles wird gewiß gegen die Buchdrucker aus- Redakteurs Gasch hiermit aus. Sollte nach der Generals haltung des Zuzugs arrangirte Groben- Unfugs- Anklage nicht geschlachtet werden. Mit Bedauern haben wir von den schlechten versammlung Herr Gasch die geringste Thätigkeit zur Herbeiselber im eigenen Gesichte fühlten! Dieser Theil der Klagen in Berhältnissen der Buchdrucker in Deutschland Kenntniß genommen. führung einer Spaltung vornehmen, so wird der betreffende den Inspektionsberichten hängt mit dem System zusammen und Wir wollen uns in die Differenzen nicht einmischen, wenn wir Gauvorstand, in welchem Herr Gasch sein Domizil hat, aufer wird wiederkehren so lange, bis das System an sich selber zu uns auch in Defterreich mit Ihnen zusammengehörig betrachten gefordert, gegen denselben nach§ 5 Absatz b des Verbandsstatuts Grunde gegangen ist. und hoffen, daß die Beziehungen zwischen den deutschen und vorzugehen. In derselben Weise foll gegen diejenigen Mitglieder Was an statistisch interessanten Aufstellungen in dem Berichte österreichischen Kollegen immer engere werden. Die Oppo- vorgegangen werden, welche Handlungen zur Herbeiführung des Berliner Gewerbe- Juspektors vorhanden, soll bei einer fition gegen die Tarifgemeinschaft halten wir für be- einer Spaltung unternehmen. späteren Gelegenheit eingehender betrachtet werden. Für heute greiflich, die Ausnahmestellung der Maschinenmeister und der Nathusius . Steinbrü ck." mögen noch einige Mittheilungen ausgegraben werden, Städte unter 20 000 Einwohnern hat uns Wunder ges In der Rednerliste erhält nach einigen weiteren Rednern Berliner Unternehmerthum den um das nommen. Unbegreiflich war uns aber der Streit zwischen Gasch Leipzig das Wort. Er verwahrt sich dagegen, daß er Wohlergehen seiner Arbeiterinnen besonders besorgten Verbands- Vorstand und Correspondent". Dieser hat uns aus selbstsüchtigem Interesse gegen die Tarifgemeinschaft Theil in amtlicher Beleuchtung zeigen. Nach der Auf- irritirt. Wir sind auf die übrigen Arbeiter angewiesen, wer sich aufgetreten fet. Er sucht aus Briefen Döblin's nachnahme des Jahres 1895 wurden in 2049 Fabriken 16 321 Ar- für mehr als einen gewöhnlichen Proletarier hält, ist der größte zuweisen, daß dieser gleich nach Beendigung des 1891/ 92er beiterinnen von 16 bis 21 Jahren und 21 095 über 21 Jahre, Esel. Vor der Politik dürfen Sie sich deshalb nicht fürchten. Streits das Bestreben gezeigt habe, mit den Prinzipalen wieder zusammen 37 416 erwachsene Arbeiterinnen beschäftigt. Troydem Wir müssen Politik treiben und gesunde wirthschaftliche soziale zu verhandeln, während er immer davon abgerathen die Zahl der Anlagen, welche Arbeiterinnen verwenden, gegen Bolitik. Die Buchdrucker müssen Sozialdemokraten fein, sonst ver- habe. Die Verhandlungen der diesmaligen Tarifkommission scien
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