Wetter- Prognose für Freitag, den 17. Juli 1896. Kübler, mit mäßigen südwestlichen Winden, veränderlicher Bewölkung und Gewitterneigung.
Gewerbe- Ausstellung 1896.
Bei dem Hohn, den sich die Ausstellungsleitung durch Gewährung eines Fünfundzwanzigpfennig- Tages am nächsten Sonnabend der arbeitenden Bevölkerung leistet, bleibt es. Bürgerliche Blätter wissen von sonstigen Preisermäßigungen für diesen Tag zu berichten, so z. B. daß das Paar Würste morgen ausnahmsweise für 20 Pf. statt für 30 Pf. verkauft werden soll. Dies Stück sozialer Fürsorge ist geradezu rührend.
worden."
wird.
fie außer den rubigen, objektiven Bekundungen des Zeugen Buchdrucker in besonderen Nothfällen fe nach Lage der Verhältnisse. Die Ber Grünke der Aufgeregtheit des Zeugen Buchdruckereibefizer Meyer waltung dieser Hilfskasse wird durch ein Kollegium besorgt, zu verdanken. Die Sache selbst ist folgende: Am genannten dessen Mitglieder zur Hälfte aus Fabrikanten, zur Hälfte aus Tage war Mölter mit dem Setzen einer Annonce beschäftigt, Arbeitern bestehen. Den Vorsiz führt der jeweilige als der Buchdruckereibesizer Meyer hinzufam. Letzterem gefiel Borsigende des Vereins der Berliner Woll= die Arbeit nicht, er sagte das Mölter in erregter Weise und es filshut Fabrikanten. An Mitgliedsbeiträgen zahlen entstand ein Bortwechsel, infolge dessen Meyer sofort tündigte. männliche Mitglieder 10 Pf., weibliche Mitglieder 6 Pf. wöchent Mölter war damit einverstanden, forderte aber, wie er angiebt, lich. Trotzdem in den Sagungen auch nicht die geringsten Anfeinerseits die sofortige Herausgabe des ihm zustehenden Arbeits deutungen über die Höhe der zu gewährenden Unterstützungen lohnes sowie feiner Papiere, wie Quittungsbuch zc. Meyer hörte nicht vorhanden sind, lobhudelt die„ Deutsche Hutmacher- Zeitung", das darauf, sondern forderte Mölter wiederholt auf, die Druckerei zu Organ der Fabrikanten, um den hingeworfenen Köder mundgerecht verlassen. Mölter folgte dieser Ausforderung aber aus dem an- zu machen, das neue, wohlberechnete Unternehmen in folgegebenen Grunde nicht, ließ sich vielmehr dazu hinreißen, gender Weise: Selbstrebend ist bei so geringen Beiträgen eine Meyer einen„ Blutsauger" zu nennen.( Die Behandlung und Be- so ausgiebige materielle Hilfsleistung nur zahlung soll dort nämlich eine miserable gewesen sein; außerdem möglich, indem die Fabrikanten erhebliche Zuschüsse leisten, und Schon wieder ist ein Unternehmen im Vergnügungspart waren die Zahlungsbedingungen, wie der Vorsitzende fefiftellte, es ist dieses um so anerkennenswerther, ja die Betriebspleite der Irrgarten in Alt- Berlin. Der hiesige Malermeister eigenthümliche; während nämlich dem Arbeitgeber das Recht unternehmer durch die Arbeiterschutz Gesetzgebung( Krankens, Herr Franz Witte hat ihn durch einen Gerichtsvollzieher ver- fofortiger Kündigung zustand, erfolgte die Lohnzahlung immer Unfall, Alters- und Invaliditätsversicherung) ohnehin zu erheb fiegeln lassen. erst am Zahltage, dem Sonnabend). Meyer war schließlich so lichen Leistungen herangezogen sind." Lausch te fennzeichnete in seinen weiteren Ausführungen Abermals ein Krach im Theater Alt- Berlin. Die in Aufregung gerathen, daß er einen Stock ergriff und mit demfelben auf Mölter einschlug, der sich nun feinerseits in treffender Weise das anscheinend so humane Unternehmen der Direction des Theaters schreibt hiesigen Blättern: Die für Mitt natürlich energisch wehrte. Jezt mischten sich auch die beiden Fabritanten, die erst jetzt ihr gutes Herz für ihre Arbeiter entwoch angekündigte Vorstellung im Theater Alt- Berlin müßte anderen Angeklagten ein und versuchten, wie sie behaupten, die beckt haben. Der Redner meint, daß eine Aufhebung des Streits ausfallen, weil Differenzen, welche zwischen den Eigenthümern beiden zu trennen und Meyer den Stock zu entwinden. Es ist endgiltig nur erst dann möglich ist, wenn die Fabrikanten sich des Hauses und den Gebrüdern Rosenfeld( den Impresarii der nicht ausgeschlossen, daß Meyer hierbei gegen die Maschine fiel entschließen, wenigstens den größten Theil der AusLiliputanertruppe) bestanden, nicht auf außergerichtlichem Wege und sich dabei das blaue Auge holte, welches das ärztliche Beug- gesperrten wieder einzustellen und nicht etwa eine kleine zu lösen waren. Das beschäftigte Personal ist voll befriedigt niß bestätigte. Gegen Mölter, Timm und Schneider wurde dar- Bahl, lediglich zu dem Zweck, um andere anzulernen. auf Strafanzeige erstattet; Meyer behauptete unter seinem Eide, Der Redner erwartet, daß die gesammte Arbeiterschaft und auch Wie das Publikum auf der Ausstellung geschröpft daß alle feine acht Arbeiter über ihn hergefallen wären und ihn die Parteipreffe in ähnlicher Weise, wie bei der Aussperrung der Ein bürgerliches Blatt veröffentlicht folgende Zuschrist, mit Fäusten traktivt hätten. Jufolge dessen sei er ganz betäubt Brauer und der Kotibuser Textilarbeiter, für eine Gewerkschaft die ihm zu gestern von der Ausstellungsleitung zugesandt worden gewesen; als er wieder zur Besinnung gekommen sei, hätten die eintritt, die 25 Jahre nichts beansprucht hat, sondern in jeder ift:" Um einen erhöhten Schutz der Böschungen und Anlagen am brei Angeklagten ihm zunächst gestanden. Alle hätten geschlagen, Beziehung anderen Gewerkschaften gegenüber ihr SolidaritätsNeuen See herbeizuführen, deren Beschädigung bei allzugroßem Einzelheiten könne er allerdings nicht angeben. Er behauptet dann gefühl bewiesen hat. Umsomehr sei dieses Verlangen gerechtAndrange des Publikums unvermeidlich ist, hat der Arbeitsaus- ferner, daß er alle drei aufgefordert habe, die Räume zu fertigt, als es sich hier um Personen handele, die unterstützt schuß probeweise die Genehmigung ertheilt, daß am heutigen verlassen, bestreitet aber trotz aller Vorhaltungen seitens des Vor- werden müßten, welche durch die gekennzeichneten EntlassungsElitetage der Platz dicht an den Üfern des Sees und vorn an sitzenden, daß Mölter die Herausgabe des Geldes und der Papiere scheine an den Pranger gestellt seien mit der Absicht, sie auf ders Böschung durch eine Reihe reservirter und nummerirter gefordert habe; er hätte sie doch sofort gegeben, da er feinen längere Zeit brotlos zu machen. Die hierauf folgende Dis Stühle des Stuhlverleihinftituts abgeschloffen wird, welche als Grund zum Einbehalten hatte. Der Buchdrucker Grünte be- fussion gestaltete sich äußerst lebhaft. Nur drei Redner fanden Barrière dienen. Der Preis für die Benugung eines solchen stätigte dagegen die Angaben Mölter's; dieser Zeuge hatte auch sich unter den vielen, die sich für die Beendigung des Streits refervirten Stubles ist auf fünfzig Pfennige von dem Dazwischentreten Timm's und Schneider's nur die aussprachen, um eine günstigere Zeit abzuwarten, in normirt, während für die übrigen Stühle, wie gewöhnlich, Meinung, daß sie trennen, nicht schlagen wollten; auch ging nach welcher mehr Aussicht auf Erfolg wie gegenwärtig vorhanden ist. 10 Pf. Gebühr für den Nachmittag erhoben wird." Am„ Elite- seiner Ansicht die Aufforderung zum Berlaffen der Druckerei nur Sie versuchten, den Anwesenden klar zu machen, daß die augens tag" mögen schon Dumme genug auf diese Geldschneiderei hinein- an Mölter, nicht auch an die beiden anderen. Die übrigen blickliche Situation eine solche ist, die zu großen Hoffnungen gefallen fein. Arbeitnehmer Meyer's waren Zuschauer geblieben; sie erklärten nicht mehr berechtigt, indem bei diesem Rampf ein tapitalfräftiges Wie wir hören, sind die Gebäude der Sonder sich dann allerdings alle mit Mölter und den beiden anderen Unternehmerthum in betracht kommt, das sich die richtige Zeit zu Ausstellung Kairo an ein hiesiges, eigens zu diesem Zwecke solidarisch und legten insgesammt die Arbeit bei Meyer nieder. einem brutalen und willkürlichen Vorgehen gegen die Arbeiter entstandenes Konsortium verkauft worden und sollen nach Der Gerichtshof war der Ueberzeugung, daß Mölter that gewählt hat; infolge dessen seien die Opfer, die noch weiter ge= Schluß der Ausstellung als Kairo in Berlin " an anderer sächlich, was ja auch das natürlichste war, Geld und bracht werden sollen, nuklos. Von allen anderen Rednern wurde Stelle neu errichtet werden. Papiere gefordert hat, und hat dem Zeugen und hat dem Zeugen Grünte auf das entschiedenste dagegen protestirt, daß unter den jezigen Bou jest ab gelangt an sämmtlichen Rassen der Ausstellung er geglaubt, als Meyer, welcher anscheinend ein sehr Verhältniffen der Streit, nachdem acht Wochen lang die Ausleicht erregbarer Mann ist. Eine Körperverlegung seitens ständigen in selten einmüthiger Weise ausgeharrt haben, aufs eine neue Einrichtung zur Einführung. Sämmtliche Tagesbillets, der Timm und Schneider ist überhaupt nicht erwiesen und Mölter gehoben wird und die Arbeiter und Arbeiterinnen veranlaßt sowohl die an den Kaffen, wie die vorher gekauften, werden an hat nur in der Nothwehr gehandelt. Dagegen hat sich Mölter werden sollen, unter solch schmählichen Bedingungen in die den Eingängen durch die Kontrolleure mit dem Tagesstempel allerdings der Beleidigung und des Hausfriedensbruchs schuldig Fabriken zu gehen, wo ein Theil der Ausgesperrten- nach Anverfehen und dadurch entwerthet. Es soll dadurch die Möglich gemacht; er mußte auf die wiederholten Aufforderungen gehen gabe der Fabrikanten kann höchstens ein Drittel wieder beteit einer besseren Kontrolle der Ausstellungsbesucher geschaffen und konnte sich seine Papiere durch die Polizei besorgen laffen. fchäftigt werden nach reiflicher Auslese eingestellt werden, und vor allem der Verkehr von und nach Kairo , bei dem es bis Die Sache liegt aber in anbetracht des Meyer'schen Verhaltens nachdem sie den bekannten Revers unterschrieben haben, daß sie jezt stetig zu Unzuträglichkeiten bei der Kontrolle tam, so ge- sehr milde. Daher ist wegen der Beleidigung auf 5 M. Geld- der Organisation nicht mehr angehören. Lieber hungern ohne regelt werden, daß eine Belästigung des Publikums künftig ausstrafe, wegen des Hausfriedensbruchs auf 10 M. Geldstrafe Arbeit, meinten mehrere Redner, als hungern mit Arbeit bei geschlossen ist. erkannt worden. Timm und Schneider wurden in allen Punkten solchen Bedingungen. Nachdem aufgefordert worden war, In der Gewerbe- Ausstellung verstorben ist Mittwoch tostenlos freigesprochen. daß sich all der Abstimmung nur die Ausständigen Abend der Kaufmann Fernbach aus Planen i. V. Derselbe erfrankte gegen 103/4 Uhr plöglich und ließ sich mittels eines Der bekannte Schuhfabrikant Friedrich Ervel hatte sich betheiligen follen, um ein ganz flares Bild zu gewinnen Taxameter Fabrfeffels nach der Sanitätswache bringen. Dort am 14. b. Wt. wegen Körperverlegung mittels gefährlichen Wert und nochmals auf die Konsequenzen aufmerksam gemacht wurde, Tagameter- Fahrſeſſels senges folgte die Beschlußfaffung, welche ergab ba bienfand man jedoch, als man F. aus dem Sesselsheraushob, in ihm zenges vor dem hiesigen Schöffengericht zu verantworten. Nachdem hebung des Streits gegen nur wenige Stimmen a b nur einen Todten vor; der Aermste war infolge eines Herz- bie Arbeiter in der Erpel'schen Fabrik in den Ausstand getreten gelehnt wurde. Zum Schluß wurde aufgefordert, eine mög schlages verschieden. Die Leiche wurde nach der Zeichenhalle in waren, betrat am 4. Juni d. J. der Schuhmacher Paul H. das lichst strenge Kontrolle von nun an wieder zu üben, fest zuGrundstück der Speditionsfirma Barz u. Go. Hier schlug Erpel dem sammen zu halten und mit erneuter Energie den Kampf weiter nichts Arges Ahnenden hinterrücks mit dem Spazierstock derart wuchtig zu über den Kopf, daß der Ueberfallene die Hilfe der Sanitätswache 3 führen. Hierauf wurde die imposante Versammlung mit in Anspruch nehmen mußte. Erpel wurde für die rohe That einem begeisterten Hoch auf die Bewegung gefchloffen. mit einer Geldstrafe von dreihundert Mart event. 14 Tagen Gefängniß belegt. In großer Aufregung erklärte der verurtheilte Fabrikant, daß er gegen dies Strafmaß Berufung einlegen würde. Wie viele Monate Gefängniß würde ein streikender Arbeiter erhalten haben, wenn er gegen einen Fabrikanten eine berart feige Rohheit verübt hätte
Nieder- Schönweide gebracht.
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Durch die starke Site am geftrigen Tage find brei Personen, Ausstellungsbesucher, vom Hißschlag getroffen worden. Im ersten Falle handelte es sich um einen Kaufmann, in dem zweiten Fall um einen dreizehnjährigen Knaben, welche beide auf Der Unfallstation behandelt, sich dort unter Anwendung geeigneter Mittel wieder erholten. Ferner erkrankte eine Dame infolge der Hize und wurde auf der Sanitätswache behandelt, von wo sie mittels Droschte nach ihrer Wohnung gebracht wurde.
Kunft und Wissenschaft.
Aus dem Verbande des königl. Schauspielhauses, dem sie nur furze Zeit angehört hat, ist Frl. Elsa Galafrés ausgeschieden. Die junge Schauspielerin hat sich, der Boss. 3tg." zufolge, nach Riga verpflichtet.
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Von Frau Leifinger. Stuttgarter Blättern zufolge, soll Frau Elisabeth Leifinger fich mit der Absicht tragen, wieder in bie Opernbühne zu treten. Die hier noch unvergessene jetzige Frau Oberbürgermeisterin von Eßlingen ist erst 82 Jahre alt. Die X- Strahlen scheinen für die Medizin eine ungeahnte Bedeutung erlangen zu sollen. Ein Pariser Profeffor fetzte Thiere, welchen Koch'sche Bazillen eingeimpft worden waren, mehrere Tage und wiederholt längere Zeit den auf die Impfungs stellen gerichteten X- Strahlen aus, wobei jedesmal eine Befferung in dem Befinden der Thiere, mit denen diese Versuche angestellt wurden, festzustellen war. Bei den in gleicher Weise geimpften, aber den X- Strahlen nicht ausgesetzten Thieren blieb die Besserung aus, vielmehr nahm bei ihnen die Krankheit den zu er wartenden Verlauf. Von dieser wichtigen Beobachtung wurde der Pariser Akademie durch Professor Chauveau Kenntniß gegeben.
Prof. Behring, der sich zur Zeit auf Urlaub im Ausland befindet, gedenkt nach der" Post" in sein akademisches Lehramt nicht mehr zurückzukehren, sondern will sich nur noch seinen wissenschaftlichen Forschungen widmen. An seiner Stelle foll Stabsarzt Dr. Wernicke, der ihn gegenwärtig im Amte vertritt, die Professur für Hygiene au der Universität Marburg über nehmen.
Vermischtes.
Von agrarischer Lebensmittelfälschung theilt der Sprem berger Anzeiger" ein Beispiel mit. In Drebkau besteht eine von
den Agrariern der Kreise Drebkau , Rottbus und Spremberg ge gründete Genossenschafts Dampfmühle mit großer Dampfbäckerei und Verkaufsstellen an allen Nebenpläßen. In dieser Dampfmühle wurden durch die Polizei eine große Anzahl Mehlfäcke verfiegelt und beschlagnahmt. Es liegt Berdacht der NahrungsMehl, welches zu dem in den Handel gebrachten„ reinen Roggenbrot", welches in der Dampsbäckerei gebacken wird, gebraucht worden sein soll. Ein plötzlich von der Dampfmühle entlassener Obermüller soll die Anzeige erstattet haben.
Wegen wiederholter Urkundenfälschung und Betruges stand gestern der Redakteur Theodor Wilhelm Richard Kropeit vor der 3. Ferienftrafkammer des Landgerichts I . Der Angeklage war von der Firma Rob. Eyner u. Co. für die Zeitschrift mittelfälschung vor, begangen durch Zusatz von minderwerthigem Reklame" als Redakteur und Geschäftsführer angestellt worden und genoß als solcher das volle Vertrauen seiner Auftraggeber. Er hat, wie fich später herausgestellt hat, dieses Vertrauen arg gemißbraucht und in einer Anzahl von Fällen unbefugter Weise die Unterschrift der Firma dazu benutzt, um Gelder einzuziehen, die er für sich verbrauchte. Er behauptete, zur Unterschrift leistung berechtigt gewesen zu sein und das Geld zur Sicherung von Gehaltsansprüchen an sich genommen zu haben. Die Ve hauptungen bestätigten sich nicht. Der Staatsanwalt beantragte 11/2 Jahre Gefängniß, der Gerichtshof erkannte aber auf zwei Jahre Gefängniß und zwei Jahre Ehrverlust.
Versammlungen.
Staatsanwalt Stein. Unser Dresdener Partei Organ schreibt: Bom Staatsanwalt Stein, der bekanntlich tobt aus der Elbe gezogen worden ist, behaupteten die ersten Berichte, daß er zufällig verunglückt sei. Diese Behauptung erschien sehr unwahrscheinlich, da es wohl schwer möglich ist, daß ein nüchterner Menfch sich in die Elbe verirren fann. Beamte haben den Staatsanwalt in der fraglichen Nacht auf der Loschwißer Elb brücke gesehen. Man ist daher zu der Vermuthung gekommen, daß sich Stein selbst ertränkt hat. Als Motiv bezeichnet man ( in maßgebenden juristischen Kreisen, bürgerliche Blätter schweigen sich darüber aus) Unzufriedenheit über seine Berufsverhältniffe. Stein ist, wiewohl er der älteste Staatsanwalt am hiesigen Gerichte, bei allen Avancements übergangen worden. Es ist dies feit kurzer Zeit der dritte Gerichtsbeamte, der sich entleibt hat. Landgerichts- Direktor Toost erschoß sich, Landgerichts- Sekretär Junghanns wurde erhängt aufgefunden und Stein ertränkte fich wahrscheinlich.
Eine sehr stark besuchte Versammlung der ausgesperrten Hutarbeiter und Arbeiterinnen tagte am Mittwoch in der Brauerei Friedrichshain, um zu berathen, ob es unter den jetzigen Berhältnissen angebracht sei, den Streit aufzuheben. Nach den Ausführungen von 2a uschte hat die Lobukommission gemeinsam mit den Vertrauenspersonen den Beschluß gefaßt, der Versammlung den Vorschlag zu machen den Streit nach achtwöchent Wegen eines Haberfeldtreibens wurden in Sauerlach licher Dauer aufzuheben und damit den Fabrikanten Gelegenheit at at geben, sich über die Bedingungen, unter denen die Aus- mehrere Personen verhaftet, darunter auch der Bürgermeister! Nach Aus Paris wird berichtet: Ein Theil der Waffens gesperrten wieder eingestellt werden, auszusprechen. eine Verständigung herbeizuführen, an fabrit in Chatellerault ( Vienne ) ist niedergebrannt. Zwei dem alle Versuche, dem Widerstand der Fabrikanten gescheitert sind, erscheine Gebäude mit Maschinen zur Herstellung von Gewehrläufen find es nothwendig, andere Maßregeln als bisher zu unters völlig zerstört. Edmond Goncourt , der bekannte französische Schriftsteller, nehmen. Allerdings sei zu erwarten, daß nur ein Theil ist in Chanrosay, Departement Seine et Marne , auf dem Land- der Ausgesperrten wieder eingestellt werden und das Verfige Alphonse Daudet's am Lungenschlag gestorben. langen, aus der Organisation auszutreten, aufrecht erhalten bleibt, zumal der Verein der Berliner Wollfilzhut- Fabrifanten in seiner letzten Generalversammlung eine sogenannte Hilfskaffe gegründet habe, die gleichzeitig mit einem Arbeitsnachweis ver: Ein eigenartiger Vorgang, welcher sich am 6. Mai b. J bunden sei und ohne Zweifel den Zwed haben soll, der Organi in der Buchdruckerei von Meyer, Kommandantenstr. 71, abspielte. fation der Arbeiter den letzten Hieb zu versehen. Die Sagungen beschäftigte am Dienstag die 186. Abtheilung des Amtsgerichts I. biefer Hilfskaffe, der sämmtliche in den Verbandsfabriken beWegen angeblicher gemeinschaftlicher Körperverletzung, sowie wegen schäftigten Arbeiter und Arbeiterinnen angehören sollen, find in Hausfriedensbruchs bezw. Beleidigung hatten sich der Schrift- ihren Grundzügen folgende: Die Hilfskaffe gewährt ihren Mit setzer Wilhelm Mölter, der Buchbinder Reinhold Timm, sowie der gliedern: Zuschuß zu den Krankengeldern, Geldunterstützung Schriftseter Victor Schneider zu verantworten. Die Verhandlung im Todesfalle, zahlbar an die Hinterbliebenen, Wöchnerin- Unter nahm einen für die Angeklagten sehr günstigen Verlauf, und das haben stüßung, Geldunterflüßung im Falle der Arbeitslosigkeit und
Gerichts- Beifung.
Danksagung.
Für die herzliche Theilnahme bei dem
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Unserem Freunde Wilhelm BraNußbaum Einrichtung, neu, be tuscheck zu seinem heutigen Wiegenstellte Arbeit, umständehalber mit größ. feste ein dreimal donnerndes Hoch! Wilhelm, merkste nischft? 26776 Begräbniß unsere Schwagers, des Verlust sofort verkäuflich. Admiralstr. 8,
Briefkasten der Redaktion.
Die juristische Sprechstunde findet am Montag, Dienstag, Freitag und Sonnabend, abends von 71/ 2-81/ 2 Uhr statt.
P. R. in Charlottenburg . Was Sie da einlegten, ist allerdings häßlichste Schmußerei und wir stimmen mit Ihnen überein. Die G., an der Sie feinerzeit ergerniß nahmen, ist eines jähen und gewaltsam beschleunigten Todes gestorben, was Sie übersehen zu haben scheinen.
F. R., Stephanstraße. Benachrichtigen Sie uns, we die Angelegenheit vor Gericht zur Verhandlung tommt. Nr. 1, Aurich . Klinik, Ziegelstr. 8.
Fruchtwein- und Fruchtsaft- Niederlage
Schmiedes Herrn Garl Krüger, fagen v. 1 Tr. lints. Händler verbeten. M Charlottenburg, Kaiser Friedrichstraße 48. Allen Freunden, Bekannten und wir dem Herrn Ingenieur und allen Gutgeh. Restauration, Billard, VerGäſten zur Nachricht, daß am Sonn- werthen Kollegen deffelben, unseren einszimmer, Wohnung,' 900 Wr. Miethe, Himbeer-, Kirsch-, Johannisbeer- und Gitronen- Limonadensaft M. 26886 bill. verläuft. Auskunft: Frau Reuther, tag, den 19. Juli, die Einweihung wärmsten Dant. meines Lokals stattfindet, wozu ich A. Klimpel u. Frau, Ackerstr. 156. Rosenthalerfir. 19.
Gastwirth, Gr. Frankfurterstr. 87.[ 2684b W. Pahr,
anerkannt vorzüglich, nur mit bestem Raff.- Bucker eingefocht, à Liter 1,20., 26826 55148] empfehlen und senden einzelne Flaschen frei ins Haus. 5477* Parteigenoffe[ 26756
alle ergebenſt einlade. Carl Seibe, Sargmagazin Restauration und Beerdigungs- Comptoir von Arbeitsanzüge Bennene. 112. auf schrift. Uufford. sofort. Erscheinen. zu vert. Götheftr. 45, Charlottenburg . I
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