Nicht einen Hosenknopf. Bber einen Anzug ließ er sich von öen Sklareks machen. Zu Scßlnn der Freilag-Verhaadlimg im Sklarek-Prozeh f:uf Leo S klaret, feine Ehefrau als Zeugin zu vernehmen. bomif sie bekunden könne, wie e» früher auf den Gefellfchafien bei den Sklareks zugegangen fei und in welch großem Elend sich letzt feine Ztanitie befände. Das Gericht behielt sich indesien die Stellung- nähme vor. Dann trat man in die zweite Leweivanf- nähme ein. die sich auf den Stadtbantkomplex bezieht. Als erster Zeuge wurde hierzu der Stadtamtmann Willy Höge zunächst unter Aussetzung der veeidigung vernommen. Höge bekundete, daß er sich w den ersten Iahren in seiner Stellung in der Berliner Girokasse nicht glücklich gefühlt und einen sehr schweren Stand wegen seiner ungenügenden Vorbildung gehabt habe. Cr kam aus Charlottenburg , wo man noch die alte kamera» listische Buchführung hatte, während die moderner eingestellte Ber - liner Girokasse mit doppelter Buchführung arbeitete. Bezüglich der Sklareks betonte Höge, daß er lediglich bei Revisionen das Ge- fchäftshaus aufgesucht, aber keine privaten Beziehungen zu ihnen gehabt habe. Vors.: Haben Sie Anzüge dort machen lassen? ■3 e u g e: Ich habe nicht einen Hosenknopf von den Sklareks bekommen. Ich hatte allerdings den Eindruck, daß sie mich gern als Kunden haben wollten. Bei der Kundenwerbung war mir Leo Stlaret aber zu aufdringlich, und ich dachte, daß er möglicherweise Gefälligkelten wegen des Kontos haben wollte. Leo Sklaret ist zwei- bis dreimal an mich herangetreten, ich sollte eine Ueberziehung des Kontos zulassen. Ich habe das aber abgelehnt und ihm gesagt: Für die Kreditbewilligung ist der Vorstand da.— Leo Sklarek hielt dem Zeugen bann vor. daß er chm einmal gesagt habe, er solle ruhig bei seiner bisherigen Schneiderfirma bleiben, was der Zeuge auch bestätigte. Dorf.: Sie haben doch aber gerade eben da» stritte Gegentell gesagt. Höge: Das bezog sich auf ein anderes Gespräch. Ich kam einmal zu den Sklarek» in das Geschäftshaus, und da rückten sie gleich mit einem großen Ballen Stoff an, und ein Angestellter war da und hat Maß genommen. Vors.: Und das haben Sie einfach mit sich
B Hyänen der Net. Betrug an Stellungsudienden/Selbstmordversuch einer Betrogenen
Die Zahl der Saulionsbelrüger hält mit wachsender Zahl der Slellungsuchenden gleichen Schrill. Eine besonder» gesähr- liche Hyäne der Arbeilsnol ist der ZZ Jahre alle Kaufmann Alfons Machnick, der Ailialleilerinnen, Mitfahrer. Baukonlrolleure und Radfahrer für Gefchäfle engagierte, die z. I. gar nicht existierten. Er nahm ihnen hohe Sautionsbeträge ab nnd ist damit verschwunden. Damit aber nicht genug, hat der Schwindler zuvor noch zahlreiche Verllner Geschäftsleute um große Beträge geschädigt. Die SriminalpoNzei hat umfangreiche Vorkehrungen getroffen, um des Schwindlers habhaft zu werden. Machnick erstand es. seine Betrügereien nach verschiedener Rich- tung hin zu inszenieren. Zunächst suchte er— angeblich im Auf» trage einer Berliner Großbäckerei— Filialleiterinnen. Die einzelnen Geschäfte sollten in den verschiedensten Gegenden Berlins eingerichtet werden. Es meldeten sich zahlreiche Frauen, die— um sich eine neue Existenz aufzubauen— die letzten Erspar- nisse hervorholten und dem Schwindler als.Kaution" aus- händigten. Es stellte sich natürlich bald alle» als Schwindel heraus. Eine dieser betrogenen Frauen, die durch den Schwindel alles ver- loren hatte, unternahm einen Selbstmordversuch durch Gas und tonnte im letzten Moment wieder ins Leben gerufen werden. Nachdem Machnick durch dieses Manöver einige zehntausend Mark erbeutet hatte, wandte er sich einem anderen„Geschäftszweig" zu.
Er engagierte setzt in semer Eigenschaft als„Personalchef" eines großen Unternehmens Mitfahrer für Lastauto». Er ver- sprach den Leuten Arbeit, nahm ihnen ihr« Papiere ab und auckz eine Kaution von je 300 M. Die Leute haben natürlich niemals Arbeit bekommen und auch niemals das Unternehmen von ferne gesehen. Jetzt suchte der Betrüger Baukontrolleure, denen er gleichfalls Kautronsbetröge abnahm und damit verschwand/ Nach kurzer Zeit tauchte er wieder auf. Diesmal gab er sich als An- gestellter eine» Radiozeitschriftenverlags aus. Er erschien bei Ge- schäftsleuten, die ein leeres Zimmer zu vermieten hatten. Er.che- zog" den Raum, ließ einige Radioapparat« kommen und erklärte nun seinen Wirtsleuten, daß— da er häufig nicht anwesend sei— sie ihm als Sicherheit für die Sachen Kaution geben müßten. Das geschah. Schließlich suchte er Radfahrer für seinen„Geschäfts- betrieb". Unter dem Vorwand, daß sie auch Kassengeschäfte für ihn zu erledigen hättest, ließ er sich von chnen se S0 M. als Kaution geben. Damit verschwand der Gauner. Einigen Leuten wurden Rechnungen von Radiofirmen vorgelegt. Die Bestürzung war groß. M. hatte auf die Namen der Leute Apparate gekaust und sofort zur Pfandleihe gebracht. Die Rechnungen kamen an die direkten Adressen. Die polizellichen Ermittlungen lasten vermuten, daß der Gauner in Reinickendorf einen Untschlupf gefunden hat. von dem aus er feine„Beutezüge" unternimmt.
Oer Kriminalist auf der Bierreise. Dienstpistole und(Achließkette im Vesih der Kumpane. Im November v. I. erhielt die Berliner Kriminalpolizei in .... der Person de» Kriminalasststenten S. aus S. Zuwachs Der neue geschehen lasten? Höge: Ich wollte die Leute nicht vor den Kopf � Beamte wurde einem Polizeirevier zugeteilt. G. akklimati- stoßen. Nach acht Tagen wurde dann nochmals angerufen, und| sierte sich erstaunlich schnell, als wäre er in dem dunklen Großstadt- da sagte Ich, ich wäre mir noch nicht schlüssig geworden, und bei bezirk von jeher zu Hause. Er fühlte sich einsam. Frau und Kind
einem weiteren Anruf der Sklareks habe ich dann gesagt, daß ich auf den Anzug verzichte. Im weiteren Verlauf der Vernehmung de» Zeugen Höge , die fast die ganze gestrige Verh�-Mung in Anspruch nahm, wurden dann die Revisionen erörtert, durch die festgestellt werden sollte, ob die von den Sklareks eingereichten Schecks und Wechsel wirklich aus Warengeschäften stammten, daß es also keine Keller- Wechsel waren. Der Zeuge Höge hat während der Jahre 1926 bis 1929 an sechs derartigen Revisionen teilgenommen, bei denen nicht entdeckt wurde, daß es sich um Kellerwechsel handelte und daß gefälschte Bücher zur Vortäuschung des Warengeschäftes vorgelegt wurden. Höge schilderte auf Ber- onlastung des Vorsitzenden, daß diese Revisionen auf Veranlassung von Stadtbankdirektor Hoffmann vorher angemeldet wurden und manchmal oerschoben werden mutzten, wenn die Sklareks keine Zeit hatten. Nach welter«, Erörterungen und nach einer kurzen Vernehmung des Oberrevisors Fest von dem Deutschen Sparkasten- und Giro - verband wurde die Verhandlung auf Montag vertagt. JJC.-** Grwerbsisosen-KtelugSrten. Der ProolnzialverbandSroß-Berllnim Reich s- verband der Kleingartenvereine teilt uns mit: Fragebogen für ErwerbslofenNeingärten gibt er in seinem Büro, Berlin C. 2, Rolandufer 6, bis 2S. Februar ab. Weiters Ausgabestellen sind die Wohlfahrtsämter, außerdem die Kleingarten- ämter der Bezirke Zehlendorf , Steglitz . Neukölln, Treptow . Eharlollenburg. Reinickendorf , Licktenberg, Pankow und Spandau . Der Provtnzialverband bittet im Hinblick auf den großen Andrang, bei Bewerbungen um einen solchen Kleingarten nur den gelben Fragebogen anzufordern, die Beifügung eines Lebenslaufes aber zu Unterlasten. Ebenso wird gebeten, keine Originalpapiere wie Stempelkarte, Invalibenkarte usw. beizufügen, da kein» Gemähr für Rücksendung übernommen werden kann. Briefe sind mit 8 Pf. zu frankieren. Allen Bewerbungen ist im Interesse schnellster Zu- fendung des Fragebogens«in richtig adressiertes und möglichst frankiertes Rückkuvert beizulegen.
weilten noch in S. Er speiste, wohl um seinen Beobachtungs objekten recht nahe zu fein, in einem ziemlich dunklen verrufenen Lokal und freundete sich verschiedenen dunklen Existenzen in einer Welse an. wie es für einen Kriminalasststenten vielleicht nicht ganz paffend sein mochte. Und eines Tages geschah folgendes: Der Krimtnalafsiftent spielte in eben demselben Lokal Skat mit eben denselben nicht ganz ein- wandfreien neuerworbenen Freunden, und zwar in voller Aus- rüstung: D i e n st p I st o l e und Schließkette, 88 M. in der Brieftasche. Er gab eine Lage nach der anderen aus und als man genug am Kartenspiel, aber noch nicht genug an Alkohol hatte, stieg man zum benachbarten Kellermaxe hinunter. Auch hier folgte ein» Loge auf die ander«. Straßenmädchen-gesellten sich hinzu, für seden Kuß gab e» ein« neue Lage. Dann ging es in dl« berüchtigte RückertUaus«, von da zurück zum Kellermoxe. all« waren schließlich so voll, wie man voller nicht sein kann. Und da entdeckten die Zech- kumpanen des Herrn Kriminalasststenten besten wertvollen Besitz. Seine Uhr wanderte zu Frieda hinüber, die Dienstpistole in die Tasche von S., die Verfügung über dl« Schließkette übernahm R. und«tn Teil beschlagnahmte K— alle mehrfach vorbestrafte Jungen» Wie der Herr Kriminalassistent nach Hause, gekommen war, konnte er hinterher nicht sagen, was ihm aber alle» abhanden gekommen war. merkte er sehr bald. Alles hätte er verschmerzt. auch die ganzen 83 M.. nur nicht die Dienstpistole und die Schließ- kette. In heller Angst lief er zu dem Kellermaxe, ihm zur Dienst- Pistole zu verhelfen. Dieser stellte Recherchen an und da» wert- volle Ding kam auf originelle Weise zum Vorschein. S. hatte die Dienstpistole zur Verrechnung seiner Schulden an Mitglieder der Clique Santa Fö weitergegeben. Ale vorsichtige Leute wollten sich diese an ihr nicht die Finger verbrennen und überreichten sie feier- lichst dem Kriminalkommissar, dem Vorgesetzten de» Kriminal- assistenteu. E» sprach sich herum: man habe«inen„Kriminal " „fertig" gemacht. Das kam zu Ohren der Polizei, man fragte in Polizeirevieren an. wer der„Kriminal " fein könnte. Man ging der Sache nach, ermittelte die Uebeltäter, es blieb nichts anderes übrig als Strafanzeige zu erstatten. Das Gericht verurteilt« S. zudreiMonatenGefängni«,
Der Ausbau der Berliner Rohrpost
Seine Rohrpostanlag« erhielt Berlin im Jahre 1863: In Jondon war diese Erfindung schon fünf Jahre früher eingeführt vorder». Die Berliner erregten sich über diesen postalischen Schnell» »erkihr ebenso wie die Menschen unserer Zeit etwa über die Himmelsrakete. Ein Zeichner des.Kladderadatsch" nahm die Ein- sührung der Rohrpost zum Anlaß,«in Zukunstebild zu zeichnen, das beinahe, wenn auch nicht ganz, in Erfüllung gegangen Ist. Er stellt«»Inen in einer Rohrpoftbüchfe schlafenden Mann dar, der die Reis» von Berlin nach Paris in drei Stunden per Rohrpost zurücklegt. Ueberbllckt man den heutigen Riesenbetrieb der Berliner Rohr - post mit seinen 87 Stationen und mit einer Gesamtlänge von 2 7 4 Kilometern, während bei Beginn vor 72 Jahren nu? eine Strecke von 2,3 Kilometern bestand, so hat man an diesem Beispiel schon«in recht anschauliches Bild der technischen Entwick- kung, die sich aus den gesteigerten postalischen Ansprüchen der wachfenden Hauptstadt ergab. Ursprünglich hatte die Anlage nur die Aufgabe, den inneren Betrieb der Zentraltelegraphenstation zu beschleunigen. Im Jahre 1939 wurden durch di« Stadtrohrpost bereits über vier Millionen Briefe undPo st karten sowie drei Millionen Telegramme befördert. Da, Zentralgebäude der Rohrpost in der Oranien- burger Straße vermittelt in den äußerlich sichtbaren Anlagen— bekanntlich ist der Hauptteil der Anlaxen unterirdisch— ein recht plastisches Bild dieses interessanten Betriebe». Neben de» Scha'ter- räumen zu ebener Erde wie auch in den darüber liegenden Stock- werken befinden sich in großen Sälen die verschiedensten Apparaturen zum Empfang und Senden der Rohrpostsendungen, die«in ge- «altiges Netz von Röhren untereinander verblndet. Hier sind noch «lt« Apparat« für den Kurzstreckenbetrieb in Tätigkeit, deren Einwurfklappe mit der Hand geöffnet oder hermetisch verschlossen wird. Dagegen sind die neueren und neuesten Apparate wahr« Wunderwerke der Technik, dl« alles selbsttätig regeln. Mit automatischen Schaltungen und Licht» signalen ausgerüstet, werfen sie die ankommenden Sendungen selbsttätig«u» oder führen sie al» Durchgangsstation automatisch
ohne Aufenthalt weiter. War es bisher notwendig, die Rohrpost- fendung auf dem Weg« zu ihrem Ziel auf den dazwischenliegenden Rohrpostämtern umzuladen und weiter zu geben, da man nur immer von einer Postanstall zur anderen senden konnte, so haben die neuen Apparate die Einrichtung, daß sich die Einwurfbüchs« selbst steuert und wie bei einer Art Weichenführung über die Zwischenstation hinausfährt. Durch Einstellung eines elektrischen Stromkreises im Kopf der Büchse oder durch ein» Druckknopf- Vorrichtung erhält dieses friedliche kleine Torpedo In der Röhre seine eigene Zielanweisung. Ebensall» kann man mit den neuen Appa- raten unumschränkt senden, was bei den älteren Apparaten eine recht umständlich« Sache war. Man mußt« immer, wenn die Büchse im Rohr auf der Fahrt war, so lange warten, bis sie ihr Ziel erreicht halle, ehe man«ine neue Rohrpostsendung hineingeben konnte. Ein« Uhr zeigt setzt automatisch an, wieviel Büchsen im Rohr auf der Fahrt liegen. Auch sind di« neuen Apparat» auf Sparsamkell eingestellt: die Büchse, die in das Rohr eingeführt wird, schallet den Druckluststrom selbsttätig ein und schaltet ihn ebenfalls beim Verlosten des Rohrs wieder au». Durch den Einbau einzelner Gebläse wird, unablstingig von vier großen Gebläse- stationen, die durch ein Rohrnetz von rund 119 Kilometer Läng« den älteren Stationen die Druck- und Sauglust zuführen, eine wesentlich« Erhöhung der Fahrgeschwindigkeit erreicht. Die neuen Anlagen sind zu seder Zeit fahrbereit, während die alte Rohrpost nur in der Zell von 7 bis 29 Uhr benutzt wird. So- bald einmal die Rohrpost überall umgebaut sein wird, kann ein Rohrpostbrief, der in Steglitz aufgegeben wird und w Pankow aus- getragen werden soll, in etwa einer Stunde befördert werden. Di« Fahrtdauer auf der neuen Linie Hauvtposttelegraphenamt— Ehar» lottenburg. Postamt 2— sechs Kilometer— beträgt nur 8 Minuten. Die in folgendem benannte» Vorort« bzw. Berliner vrtstell« bil- den. im Westen angefangen, zur Zell die Grenze de» Berliner Rohr» postbetriebes: Charlottenburg , Westend . Grunewald , Wilmersdorf , Schöneberg . Friedeneu. Steglitz, . Tsmpelhof. Neukölln(Hauptpost- amt), Nummelsburg, Lichtenberg (Weißensee fällt au»), Pankow , Gesundbrunnen und Wedding . All« jenseits dieser Grenze liegen- den Stadteil« haben noch keinen direkten Rohrpostverkehr.
R. undG- zusezweiMonatenGefängnis. Ihr» Geschichta hörte sich im Gerichtssaal sehr lustig an, eine um so traung«re Figur machte der Herr Kriminalassistent, der in der Urteilsbegründung sehr schlecht weg kam._ Aichi erschlagen! Wieder Nationalsozialist fche Mordmör avfgeklärt. Die Gerichtsobduktion der Leiche des Lehrlings P r e y s e r, der der Nationalsozialistischen Partei angehörte und nach einem Zusammenstoß mit Kommunisten tot aufgefunden wurde, hat folgendes ergeben: Die Leiche wies außer einigen geringfügigen Abschürfungen an der Nase und ein« l e i ch° ter« Hautabschürfung am Kopf, die nicht bi» auf den Knochen ging und keine Verletzung des Schädels darstellte, keine weiteren Verletzungen auf. Die Untersuchung hat ergeben. daß der Getötet« offenbar von den Tätern, als er schon am Erb- boden lag, mit Füßen getteten worden ist. Hiervon können die vor- gefundenen Verletzungen herrühren. Die Untersuchung der Lunge hat«in« Veränderung des linken Lungenflügels ergeben, die offenbar auf eine akute Erkrankung durch Grippe zurückzuführen ist. Der Arzt hat nicht mit genauer Sicherheit feststellen können, ob etwa der.Tod des Preyfer auf diese Erkrankungeerscheinung zurückzuführen ist, das bleibt dem genaueren Gutachten vorbehallen. Die Untersuchung hat«inen ursächlichen Zusammenhang zwischen der Kopfverletzung und dem Tod Preysers nicht ergeben.___•........ Für die Eiserne Froni! Auch die Angehörigen der freien Berufe und der klein« Mittel- stand schließen sich jetzt dem Ausmarsch txr Republikaner an. Bo weis dafür bot die jüngste Hauptoorslanecsitzung des E i n h e i t s- verbände« der Handel- und Gewerbetreibenden und freien Berufe, in der folgender Beschluß aefaßt wurd«: „Der Ehug als Gefamtorganisation gliedert sich dem Kampfauefchuß der Eisernen Front an und beteiligt sich an b«n_ Aktionen der Eisernen Front. Di« Gau- und Ortsgruppenverbänoe der Ehu? werden angewiesen, an den bezirklichen bzw. örtlichen Aktionen der Eisernen Front mitzuwirken."_ Dem Sohne in den Tod qefolgt. Aus Gram über den Tod feine» Sohnes Willy, der am 2. Februar das Opfer einer schweren Schlägerei geworden war. erhängte sich am Frellagnachmittaa der 57 Jahr« alte Händler Hermann Kienast in seiner Laube Schillerhöh« in der Seestrahe 83. Gestern nachmittag fand die Beerdigung des er-
schlagen«» Sohnes auf dem
-Friedhof in der Barfusstrohe
statt. Dem Sarg« folgten seine Bruder und einige Angehörige und seine Frau, di« ihw erst eine Wocke vor seinem Tod« angetraut war. Der Vattr Hermann Kienast kränkelte seit dem Tode seines Sohnes. W» der eine Sohn von der Beerdigung zurückkam, fand er feinen Vater erhängt auf. Schupoorchester spielt. Nach längerer Paule bereitet das treffliche Schupo-Orchester seinen vielen Freunden tn der Hochschule für Musik wieder einen genußreichen, künstlerisch hochstehenden Konzertavend. Ein neuer Man» steht am Dirigentenpull, Erich B o e h l k e: sein Vor- aänger hat ihm«in angenehmes Erbe, eine disziplinierte Gefolgichast, hinterlassen Gute, ernsthafte Arbeit wurde auch an diesem Abend gelistet Brahm» Variationen über ein Thema von Haydn leitete den Abend ein, dann Käthe Heinemann (Klavier) in einem Konzert von Graener. Ganz starken Beifall erntete das Orchester mit„Pirn de Roma" von Resyighi. aDnn füllt Helge Roswaenges schöner, weicher Tenor den Raum, er sinqt Arien aus„Troubadour und „Rigoletto ". Die„Tannhäuser"-Oouvertür« beschließt den Abend, ein zahlreich erschienenes Publikum zollte den Künstlern herzlichen Beifall: unter den Anwesenden sah man Polizelvizeorästdent Dr. Weiß, Kommandeur Heimannsberg, Dr. Schünemann, Professor Graener, den Komponisten des Klavierkonzertes, u. a. m. Die Larl-Marx- Schule in Neukölln veranstaltete einen Konzert- abend, der von Schülerinnen und Schülern der Schule bestritten wurde. Die juoendlichen Künstler brachten Werke von Bach und Hindemich zu Gehör, und das zahlreich erschienene Publikum spendete herzlichen Beisall. Die Karl-Marx -Schüler wählten diese beiden Äomvonisten verschiedener Zeitepochen nicht ganz ohne Grund. Beide wenden sich von der bürgerlichen Scheinromantik ab, Bach tamponiert für die Kirche während sich Hindemith neuen Gegen- wartsproblemen zuwendet. IL a. spielte eine qonz kleine Pianistin mll außerordentlicher Fertigkell ein kleines Präludium von Bach. und auch«in Älao'erstiick von Hindemith verriet gutes Könne». Irmgard Leidt von der Volksmusikschule Welte al» Gast eine Solo- sonat« für Bratsche von Hindemich. Man«rziell gut« Einzelleistungen an der Karl-Marx-Schule, aber man vergißt dabei das Wichtlaer« nicht: Ein allgemein gutes musikalisches Niveau, wie es dieser Abend zeigte. Dlotztonzerl der Reichswehr . Am Sonntag, dem 14. Februar. findet von 12 bis 13 Ubr am Schloß in Charlottenburg ein Platz- konzert statt, das vom Musiklorps de» Infanterieregiment» 9(III) ausgeführt wird.