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aber dieser Kriegsschauples t get s hret Secretsebage som Mutterland entfernt und außerdem bestehen die Mächte darauf, das das eigentliche Schanghai  , à. h. Die internationalen Konzessionen, von den Japanern nicht als Operationsbafis beruht wird. Sonst wären natürlich die Chinesen berechtigt, bei ihrer Abwehr auf des internationalen Charakter dieses Gebiets teine Rücksicht zu nehmen, und damit wäre das Leben von Tausenden von Weißen bedroht. Schon jest haben sich die Japaner wiederholt un diesen Einspruch der Mächte nicht gefümmert, mas micberum diplomatische Broteste in Lotio zur Folge hatte. Angesichts der bevorstehenden großen Offensive sind die Mächte um das Schidjal ihrer Landsleute immer mehr besorgt. Schon hat man begonnen, die europäischen   und amerikanischen   Frauen und Kinder aus Shanghai  abzuschieben.

Daß unter diesen Umständen die Besorgnisse der Mächte um die weitere Entwicklung einen Grad erreicht haben, der an Banit grenzt, ist durchaus verständlich. Sie selbst tragen aber die Schuld daran, denn sie haben es aus Feigheit gegenüber Japan  

someit fommen lassen.

Die japanische Aktion gegen China   hat vor fast einem halben Jahr begonnen. Damals wäre es nod) möglich ge­wesen, durch einen energischen Machtspruch zugunsten Chinas   den sich entwickelnden Weltbrand im Keime zu erstiden. Keine der Böfkerbundsmächte und auch nicht die Bereinigten Staaten haben den Mut dazu gehabt, für die Respektierung der internationale Ver­träge durch Japan   einzutreten. Was man feither erlebte, mar nicht mur eine Tragödie Chinas  , sondern auch eine Tragödie des Bölkerbundes. Jetzt endlich hat man sich dazu ent­schlossen, einen nur an Japan   gerichteten Appell zu erlassen, während man es bisher für richtig hielt, den Angreifer und fein Opfer gleichmäßig zu behandeln.

Lausanne   im Juni.

Nach der vorläufigen Einigung zwischen Frankreich   und England.

An fich wäre es aus zahlreichen Gründen fachlich angebracht gewesen und es hätte auch im Sinne der Bestimmungen des Young Blanes und des Baseler Berichts gelegen, menn die Regierungs tonferenz über die Reparationen unmittelbar nach den Berhandlungen der Baseler Sachverständigen einberufen worden märe. Aber bekanntlich sind alle Bemühungen, die Konferenz noch Ende Januar stattfinden zu lassen, hauptsächlich an dem Widerstand der französischen   Regierung gescheitert, die sich vor den Neu­mahlen nicht auf Reparationserörterungen belasten wollte. In mischen ist nun ein Einvernehmen zustande gekommen, nach dem fich die beteiligten Regierungen im Juni in Lausanne   treffen wollen. Diese Berschiebung bedeutet natürlich eine meitere Berlängerung der internationalen Ungewißheit und Unsicherheit. Aber so beklagens mert das fein mag,

fo ift doch nicht zu verkennen, daß gewisse Momente vorhanden sind, die das neue Abkommen in einem für Deutschland   nicht ganz ungünftigen Lichte erscheinen laffen. Zunächst war man ja auch im deutschen   Kabinett davon übers beugt, daß eine im Januar stattfindende Konferenz zu keinem end­gültigen Ergebnis gelangen würde. Man rechnete mit einer Ber­tagung nach furzfristigen Beratungen und hatte sich eigentlich schon auf die Fortseßung und Beendigung der Berhandlungen im Juni eingestellt. Wichtiger aber ist, daß für die Junitagung die Tagesordnung fester umrissen und daß die Diskussionsbasis er weitert wurde. Es soll Aufgabe der Konferenz sein, sich über eine dauerhafte Regelung der in dem Bericht der Baseler Sachverstän­digen aufgeworfenen Fragen und über die Methode zu verständigen, lösen, die die gegenwärtige Weltkrise verursacht haben und sie vera um die anderen wirtschaftlichen und finanziellen Schwierigkeiten zu längern fönnten".

Aber Japan   hat jeden Respekt vor dem Bölferbund verloren, außerdem ist sein Prestige, insbesondere nach dem erfolgreichen Widerstand der Chinesen um Schanghai  , viel zu weit engagiert, als daß man auf sein Einlenten noch hoffen könnte. Im Gegenteil: es läßt jetzt die Kaze aus dem Sad, indem es die dreiste Unabhaftig hängigkeitstomödie in der Mandschurei   aufführt und indem es in der gestrigen Ratssitzung zynisch erklären ließ, das Völkerbundsstatut möge auf die ganze Erde Anwendung finden, nur nicht auf China  , weil dies fein geordneter Sta a t" fei. Mit dieser zynischen Ausrede hat Japan   fast ein halbes Jahr lang gewartet. Jegt, nachdem ihr letter Bersuch, die Einberufung einer außerordentlichen Bölterbundsversammlung mit juristischen Abvo fatentniffen zu hintertreiben, gescheitert ist, weil er an dem flaren Wortlaut des Statuts scheitern mußte, rückt die japanische   Regierung mit diesem ungeheuerlichen Argument heraus. Aber außer dem chinesischen Vertreter, der mit Recht darauf hinwies, daß Japan  selbst seit Jahren darauf ausgegangen sei, Unordnung in China   zu schüren, hat tein einziger Ratsvertreter den Mut gehabt, diefes zynische Bekenntnis zum Fauftrecht zurückzumeisen.

So kann man leider auch an die Einberufung der Bölter bundspersammlung feine allzu großen Hoffnungen mehr fnüpfen, Sie mag höchstens noch dazu dienen, daß die Bertreter jener kleinen Nationen, die noch internationales Ehrgefühl im Leibe haben, die Tribüne des Bölterbundes benugen, um das japanische Berbrechen vor aller Welt zu brandmarten.

Daß die Halbing der deutschen   Diplomatie in dieser Frage nicht weniger erhärmlich ist als die der anderen Mächte, verfteht fi non selbst. In der Wilhelmstraße begreift man noch immer nicht bas höhere Interesse Deutschlands   an einen mittsamen Schuß des militärisch Schmachen gegenüber bemaffneter imperialistischer lebermacht. Man benft mur an die mögliche Unterstigung des deutschen   Standpunktes in der Reparationsfrage ausgerechnet durch Japan   und faltuliert sorgfältig die deutschen   Exportüberschüsse nach Japan  . Die deutsche   Diplomatie mag fich zmar darauf berufen, daß die anderen Mächte ihr Haltung im fernöstlichen Konflikt nach ähn­lichen Gefichtspuntien richten. Wir lehnen eine folde Beweis führung entschieden ab.

Offensive hat heute nacht begonnen.

Condon, 19. Februar.( Eigenbericht.)

Ju der Nacht zum Sonnabend, um 12 Uhr mitteleuropäischer Zeit, foll die japanische Offensive gegen die angeblich 90 000 um Schanghai   ftehenden chinefifchen Soldaten beginnen. Die Borbereitungen zur Räumung der internationalen 3one von Frauen und Kindern ist vollendet.

In London   fand am Freitag infolge des Ernstes der Lage in China   eine außergewöhnliche Kabinettsfigung statt. Es wurde ein Rabinettsausichuß gebildet, der auch während des Wochenendes tagen wird und eventuell fofort die notwendigen Ent scheidungen treffen soll. Das Kriegs- und Marineministerium bleiben über das Wochenende geöffnet.

Kampf gegen den Landbund- Terror. Ein fozialdemokratischer Anti- Terrorantrag angenommen. Im Hauptausschuß des Preußischen Landtags   wurde gestern ein fozialdemokratischer Urantrag beraten, der sich gegen die Terrorbestrebungen durch die fogenannten Not­und Schicksalsgemeinschaften wendet. Interessant mar dabei, daß der Landpoltabgeordnete Reller fich gegen den deutsch­nationalen Junter von Rohr stellte und das Vorgehen des Landbundes rechtfertigte.

Der Bauernabgeordnete Keller billigte insbesondere die Ber­rufserklärung gegen den Landmann Pingel in Wiemersdorf  im Kreis Segeberg  , ohne daß er wußte, worum es sich überhaupt handelte.

Zum Schluß myrde der sozialdemokratische Antrag angenommen, in dem das Staatsministerium ersucht wird, den Terror des Landbundes mit allen Mitteln zu bekämpfen; insbefondere die Bereitstellung von Mitteln für genossenschaftliche 3mede in jedem einzelnen Fall zu prüfen und dort zu versagen, mo genoffenschaftliche Einrichtungen zur Durchführung der Terror­bestrebungen des Landbundes mißbraucht werden.

Bon der Preußentasse wurde noch die Erklärung abgegeben, daß streng darauf gehalten würde, genossenschaftliche Mittel nur für vorgefehene genossenschaftliche 3mede zu verwenden.

Hochverratsverfahren gegen Dr. Offo Straßer. Gegen Dr. Otto Straßer  . den Herausgeber der zur Zeit verbotenen Schmarzen Front und Führer der Kampfgemeinschaft revolutionärer Ratio­nalsozialisten, ist ein Hochnerratsverfahren eingeleitet worden. Es stützt sich auf eine Reihe Don Artikeln in der Schmarzen Frond" und auf Reben, bie Straßer in den lezien Monaten gehalten hat.

Nun ist aber der Bericht des Bajeler Sonderausschusses wahr.

tein Mufter an Eindeutigkeit und Präzision.

Er ist in seinem allgemeinen Teil und in seinen Schlußfolgerungen ein Kompromiß zwischen den Auffassungen der Gläubiger und der Schuldnerstaaten. Da er jedem gerecht werden will, bemüht er sich, jedem etwas zu bringen, und die Folge ist, daß vielfach der Nach jag aufhebt oder zum mindesten einschränkt, was im Bordersatz ge­sagt morden ist. Aber schließlich enthält er doch eine Reihe von für Deutschland   wertvollen Feststellungen. So die, daß das Aus­maß der deutschen   Krisis die verhältnismäßig furze Depreffion über steigt, die der Young- Plan ins Auge faßt, daß das deutsche Problem der Welt ist, daß die Transferierungen in einem Umfang, der die in weitem Maße die Ursache für die steigende finanzielle Lähmung 3ahlungsbilanz erschüttern fann, das augenblidliche Chaos ver fchärfen usw.

Auch auf diejenigen Tatsachen, die außer den Reparationen und ben internationalen Schulbenzahlungen überhaupt das Wirtschafts­leben störend beeinfluffen, wird Bezug genommen, aber es ist doch besonders bemerkenswert, daß in ber jegt zustandegefommenen Ginigungsformel ausdrücklich auch diese Tatsachen mit in den Be reich der Erwartungen gezogen werden.

Die Konferenz wird sich demnach nicht auf die Reparationsfrage beschränken, fondern fie foll all die Probleme umfaffen, die, wie Währungserschütterung, Jollpolitit, neben der Berpflichtung, politische Schulden abzutragen, für die ökonomische Zerrütfung der Welt verantwortlich find.

Nun ist es selbstverständlich, daß eine endgültige Lösung all dieser Fragen nicht von einem Gremium herbeigeführt werden fann, dem nicht die Bertreter aller Länder angehören. Aber immerhin mird es der Konferenz möglich sein ein gewichtiges und pielleicht ein ent­fcheidendes Wort zu sprechen, das ein Echo bei den anderen findet und den Anstoß zu Beratungen auf breitester Grundlage bietet.

Buttlers, Unfall".

Oder war es gar Gelbstverstümmelung?

Darmstadt  , 19. Februar.( Eigenbericht.) Der angebliche Ueberfall auf den hessischen Naziabge­prdneten Buttler bereitet der Hitler  - Partei immer größere Verlegenheit, da der Berdacht, daß es sich bei dem ..Attentat" Selbstverstümmelung handelt, immer mehr an Wahrscheinlichkeit gewinnt. Die in zwischen gefundene Waffe ist eine französische Pistole. Die Röntgenaufnahme des noch im Körper Buttlers be­findlichen Geschosses hat ergeben, daß es mit der in der Pistole enthaltenen Munition übereinstimmt. Ferner hat ein bekannter Frankfurter   Gerichtssachver ständiger festgestellt, daß die Mündung der Pistole beim Schuß an der Kleidung Buttlers angesetzt gewesen sein muß. Buttler verwickelte sich im übrigen bei seiner Ver­nehmung in verschiedene Widersprüche. Vor seinem Weg­gang von zu Hause soll er gesagt haben: Es ist mir, als wenn mir etwas passieren würde. Die Fraktionsfreunde des Berlekten versuchen jekt, einen Unfall" glaubhaft zu machen.

GA. überfällt Jungdo.

Hitlers   Schlägerabteilungen am Berte.

Der Jung deutsche" veröffentlicht den folgenden Bericht über einen nationalsozialistischen Ueberfall, der in der Nacht vom 16. zum 17. Februar in Gettdorf bei Kiel  stattgefunden hat:

,, Heute nacht wurde der dem Jungdeutschen Orden angehörende Gärtner Emil Jöhnk aus Gettdorf DD1 Nationalsozialisten so blutig geschlagen, daß er ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen mußte. Da die tapfere S2. sich schnellstens auf Rädern entfernte, mar eine freundliche Rückfrage nach der Ursache nicht mehr möglich." Stahlhelmleute und Jungdeutsche werden von Hitlers Schläger­abteilung gleichmäßig zusammengeschlagen.

Der Herr Staatsanwalt. Er fühlt sich als Razi Agitator beleidigt. München  , 19. Februar.( Eigenbericht.) In dem Donaustädtchen Deggendorf   betätigt sich der Staats­anmalt am dortigen Landgericht, Dr. Slumprecht, als einer der gehäffigsten Raziagitatoren. Als Staatsbeamter scheute

Kehren wir indes zu dem eigentlichen Reparations problem zurüd. Es foll, mie es heißt, eine Regierung für die Dauer gesucht werden. Zwischen England und Frankreich   hat man lange über die Formel gestritten. Die Engländer wollten die ,, end gültige" Regelung, die Franzosen wünschten, daß von einer ,, por­läufigen" geredet werde. Schließlich einigte man sich auf die dauernde" Lösung. Dauernd ist besser als provisorisch, aber allzu­viel ist auch mit diesem Worte noch nicht gesagt. Es tommt nicht darauf an, daß ein Zustand dauert, sondern daß er erträglich ist. Auch Dames- und Young- Plan wurden als dauernd bezeichnet, doch tonnten und können die in ihnen enthaltenen Berpflichtungen von Deutschland   nicht erfüllt werden.

Eine dauernde Regelung, die im Interesse aller läge, wäre nur der vollständige Berzicht auf die Reparationen und auch auf die Ansprüche Ameritas an feine ehemaligen Verbündeten.

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Das ist der deutsche Standpunkt, der wird ja auch zum mindesten theoretisch von England vertreten. Ob er aber im Juni in Lau­fanne sich durchsetzen wird, ist mehr als zweifelhaft. Schon deshalb, weil bis dahin kaum eine Verständigung zwischen den Vereinigten Staaten   von Amerita und ihren Schuldnern erfolgen kann.

Worauf es vor allem anfommt, ist, daß nicht ein Bruch voll­zogen wird. Die deutsche Erklärung, wonach wir nicht mehr zahlen können, muß aufrechterhalten wer­den. Aber wenn zunächst bis zur Einigung mit Amerika   ein Mo­ratorium beschlossen würde, das uns von jeder Zahlung vollständig befreite. so wäre auch das ein Schritt nach vorwärts und unter allen Umständen einer Berreißung" des Young- Plans vorzuziehen. Es muß alles geschehen, um eine Entscheidung herbeizuführen, auf deren Boden sich alle Beteiligten zusammenfinden tönnen, denn, geschieht das nicht, so ist nichts für die Wiederbelebung der Wirtschaft getan.

Sicherlich stehen die Reparationsverpflichtungen als solche der Wiederherstellung der deutschen   und der internationalen Wirtschaft in hohem Maße hindernd im Wege. Aber ein ebenso großes, wenn nicht noch größeres Hemmnis ist das allgemeine politische Weiß­trauen, das sich zwischen den Staaten und den Völkern erhoben hat. Die Wiedergewinnung des Vertrauens ist eine der michtigsten Vor­auslegungen einer Besserung, und das. Vertrauen kann nur durch Berständigung herbeigeführt werden. Daraus ergibt sich dann aber auch, was es bedeuten würde, wenn nach Lausanne   die Vertreter Befürchtungen erregen müßten. einer Regierung gingen, deren Abfichten im Ausland Bedenken und

Würde Hitler   Reichspräsident und würde die gegenwärtige Regierung von einem Rechtskabinett abgelöft, so wäre das Schicksal der Wirtschaft endgültig besiegelt.

Schon heute herrscht im französischen   Bolt eine Kriegs furcht, die hier und dort sogar zu einer Panit stimmung ausartet. Sie ist sicher unbegründet, und sie wird frevelhaft ausgebeutet von der Rüstungsindustrie, der es gehungen ist, sich eines maßgebenden Teils der französischen   Presse zu bemächtigen. Aber Diese Geistesverfassung würde einen für den Frieden bedrohlichen Charatter annehmen, wenn in Deutschland   Polititer ans Ruber fämen, denen man den Willen zur Sep retßung von Berträgen zutrauen fönnie Dann gäbe es feine bauernbe und sicherlich teine für uns annehmbare Lösung. Dann hätten wir nicht nur Frankreich  , sondern die ganze Welt gegen uns, und die Welt mürbe über weit mehr Trümpfe verfügen, als Deutschland   in den Händen hat. Unter dem Konflikt, der dann entstände, würde, auch wenn es nicht zu einem bewaffneten Aus­trag fäme, die Arbeiterklasse am schwersten leiben. Rudolf Breitscheid  .

er sich nicht, in Bersammlungen die gefährliche und gewissenlose Behauptung zu verbreiten, die deutsche   Währung sei erschüttert. Der ,, Deggendorfer Donaubote", ein Organ ber bayerischen Bolkspartei, nahm sich daraufhin den Herrn Staatsanwalt fräftig vor und fragte in einem Artifel, ob denn ein Staatsbeamter eine Behauptung auf­stellen dürfe, die dem Staat selbst den größten Schaden zufügt, und vernichten. Gibt es für einen Staatsanwalt fein Gefeß?" ob Staatsbeamte dafür bezahlt werden, daß fie ihren Brotgeber Dr. Schlumprecht strengte gegen die Zeitung Beleidigungs. flage   an. Sie murde vom Gericht fostenfällig pera worfen. In der Begründung des Urteils wird ausgeführt, daß der Herr Staatsanwalt die Grenze des Zulässigen überschritten habe und sich daher auch eine fräftige zurechtweisung in der Oeffentlich­reit gefallen lassen milffe.

Helden vor Gericht.

Ein Berleumder fleht um milde Strafe.

Hannover  , 19. Februar.( Eigenbericht.) Das erweiterte Schöffengericht verurteilte am Freitag deir früheren Chefredakteur des hannoverschen Naziorgans wegen Be­leidigung von Grzesinski  , Hermann Müller   und Otto Braun   zu 500 Mart Geldstrafe.

Der Nazi- Chefredakteur spielte vor Gericht eine flägliche Rolle. Er gab sein Bergehen zu, weil er nicht nur nicht den Schatten eines Beweises erbringen fonnte, sondern sich Dom Gegenteil überzeugen mußte. Er bat deshalb un eine milde Strafe. Das Gericht kam diesem Wunsche des Nazi­perleumbers nach, obgleich der Staatsanwalt für die schweren Be­Leidigungen insgesamt acht Monate Gefängnis bean­tragt hatte.

Das Ende.

Nicht einmal Konfursmaffe im fommunistischen Konsumverein.

Halle, 19. Februar.( Eigenbericht.) Das Amtsgericht Salle verkündete am Freitag in dem Kon­fursverfahren des Allgemeinen Konsumvereins alle folgenden Beschluß: Das Konkursverfahren über das Ver­mögen des gemeinen Ronsumvereins von Halle mirb eingestellt, da sin den Kosten des Berfahrens entsprechendes Bermögen nicht Dorhanden ist."

Außer einem Borstandsmitglied des in Konkurs geratenen Ver­cins, einem Vertreter des Gläubigerausschusses und dem Konturs­permalter wohnten nur einige Kleinsparer der endgültigen Bestattung bes Roten Brooiantamts" bei.