der Wohlfahrtsarzt trat in Funktion. Css wurde für die Kranke alles getan, was im Bereich Der Möglichkeit stand, aber Morphiumrezepte erhielt K. für seine Frau selbstverständlich nicht. Diese Rezepte muß er sich anderweitig besorgt haben. Am 1. Februar ist die Unglückliche verschieden und erst nahezu acht Tage später, hört der Wohlfahrtsarzt von dem Tode feiner Patientin. Ein anderer Arzt hat also den Totenschein ausgestellt. Das Wohlfahrisamt tat alles, was möglich war. Finanziell ging es dem Schmied nicht viel besser als den anderen ijundertausenden Wohlfahrtsempfängern, aber er verstand es immer noch, seine Bezüge irgendwie aufzubessern. 63,25 Mark betrug die Unterstützung pro Monat. Dazu kamen im November und Dezember 1931 je 24,25 Mark. Bei diesem Richtsatz von 57,59 Mark sind nach den bestehenden Bestimmungen 39 Prozent für Miete eingerechnet, das wären also rund 26 Mark. Die Miete des Schmieds Knorr betrug aber nur 18,25 nack) Abzug der erlassenen 5)ausziilssteuer. Was hat K. aber sonst bezogen?— Am 12. November 1929.... 4,50 M. Schuhreparatur 30. Januar 1930..... 24,00„ Mietsbeihilfe 26. Februar 1930.... 4,50„ Schuhreparatur 4. April 1930...... 10,00 ,. Sonderunterstützuna 2. Mai 1930...... 8,00„ 1 l- Funi 1930...... 8,00„ Beihilfez Arbeitsaufnahme 3. Oktober 1930.....— ein Paar Schuhe 18. März 1931...... 15,00„ Sonderunterstügung 2. April 1931...... 15,00« in ba- lt. ärztlicher Ver- ordnung fürLebensmittel 21. Mai 1931...... 10,00„ Mietsbeihilfe 2. Juli 1931...... 18,25„ 2. Juli 1931...... 4,00„ bar für Schuhreparatur 24. Juli 1931...... 6,00.. Beihilfe f.rückständigeMiete 22 August 1931..... 15,00„' zur Arbeitsaufnahme 5. Dezember 1931.... 5,00. Zusatzunterstützung Diese Aufstellung ist nicht ganz vollständig, sie zeigt aber, welche Sonderaufwendungen das Wohlfahrtsamt für die Familie gemacht hat Am 18. Februar 1932 erschien der Schmied auf dem Wohl- fahrtsamt und bat um Zuschuß zur Beerdigung seiner Frau in Höhe von 70 Mark. Der Dezernent Dr. R e i ch a r d t erklärte, daß die 70 Mark nicht bewilligt werden könnten, da er, K., fest dem 6. Januar wieder Arbeit habe. Der Dezernent erklärte aber schließlich, daß das Wohlfahrtsamt die Kosten für das Begräbnis übernehmen wolle. Der Schmied aber wollte die baren 70 Mark haben und den Bestätigungsschein für die kostenlose Beerdigung seiner Frau reichte K. dem Beamten zurück. * Das sind die Tatsachen! Die KPD. aber fälscht und wird noch weiter fälschen, heißt es doch am Schlüsse des Lügenartikels: ..Auf zur Wahl Ernst Thälmanns, des Führers aller Kämpfer gegen soziale und nationale Bedrückung!" Die Lügenfabrik arbeitet. Alles was sozialdemokratische Arbeit geschaffen hat, wird heruntergerissen. Nieder mit der Eozulldemotratie ist die Losung und da ist jedes Mistel gemeinster Verleumdung recht. So stärken Volksverbrecher die Frönt des Faschismus!
�unrikunk-IVIlllionsn Ueber 88 Millionen Mark kommen ein!— Wann Senkung der Gebühr?
In einem über alle deutschen Rundfunksender oerbreiteten Bor- trag behandelte gestern Dr. Kurt Magnus, Direktor der Reichs- Rundfunkgesellschaft,..Wirtschaftsfragen des deutschen Rundfunks". Dr. Magnus wies an Hand umfangreichen Zahlenmaterials die Verwendung der als Rundfunkgebühren eingehenden Gelder im Haushaltsplan 1932 der Rundfunkgesellschaften nach. Für das lau- sende Jahr wird auf Grund der Rundsunkteilnehlnerzahl am 1. Januar 1932(rund 3 980 000 Hörer) mit einem Gebührenauf- kommen von rund 88,8 Milliomm Mark gerechnet. Nach einer kürz» lich neueingeführten Regelung entfällt von dieser Einnahme auf die R u n d f u n k g e s e l l s ch a f t e n ein Anteil von 43 Proz., auf die Deutsche R e i ch s p o st von 57 Proz. Die Rundfunkgesellschasten tragen die Kosten für Programme, für Cürrichtung der Besprechung?- räume und für den gesamten Verstärkerdienst, die Reichepost da- gegen die Kosten für die Einrichtung und den Betrieb sämtlicher Rundfunksender. Der Redner sprach zunächst über die Verwendung des auf den Rundfunk entfallenden Anteils. Im ganzen stehen im Jahre 1932 rmrd 38,2 Millionen Mark zur Verfügung, die für die Reichs- Rundfunkgesellschaft und die dieser angesckzlossenen Gesellschaften in Berlin , Leipzig , Frankfurt a. Main , Hamburg , Stuttgart , Breslau , Königsberg , Köln sowie auch die Deutsche Welle verwendet werden. Im weiteren'Verlauf des Vortrages ging der Redner auf die Verwendung der zentral oerwalteten 8 4 Millionen ein. Für eigene Zwecke einschließlich sehr erheblicher Steuerzahlungen und eines be- trächtlichen Zinsendienstes werden von der Reichs-Rundfunk-Gesell- schaft 2 Millionen Mark verbraucht. Für technische Zwecke. 0. h. für den gesamten sogenannten„Verstärkerdienst" in allen Sendestädten, für Laboratoriums- und für raumakustisch« Arbeiten werden
2,1 Millionen gebraucht. 1,4 Millionen Mark müssen alljährlich für Kabelmiete gezahll werden. Der Rest von 2,9 Millionen stießt wissenschaftlichen Körperschaften(z. B der Heinrich-Hertz-Gesell- schaft, der Notgemeinschaft der Deutschen Wissenschaft , der Rund- funkversuchsstelle der Musikhochschule usw.) zu. 50 Millionen bekommt die Re'chspost. Nach einem Hinweis auf die scharf« lleberwachung der Geldwirtschaft im Rundfunk durch verschiedene staalliche Stellen ging Dr. Magnus auf die Verwendung der der Deutschen Reichspost aus den Rundfunkgebühren zufließenden rund 50 Milliarden Mark ein. An sachlichen Betriebskosten für den Betrieb der Rundfunksender entstehen jährlich 3,5 Millionen Mark. Die Per- sonalkosten der DRP. für Verwaltung, Einziehung und Verrech- mmg von Gebühren sowie für das gesamte technische Personal bei den Sendern betragen etwa 13 Millionen Mark. Der technische Aus- bau des Sendernetzss, d. h. Errichtung von 10 Großsendern und 2 Ortesendsrn sowie teilweise Umstellung auf Gleichwellenbetrieb erfordern im Jahre 1932 10 Millionen Mark. Schließlich sprach der Vortragende noch über die Forderung nach Herabsetzung der Rundfunkgebühren. Schon jetzt gehen durch die Gebührenbefreiung der Erwerbslosen jährlich über 7 Mil- lionen Mark Einnähmen verloren. Eine allgemeine Herabsetzung um 50 Pf. würde berests einen Einnahmeausfall von über 22 Mst- lionen Mark bedeuten. Das letzte Wort ist damit in dieser Frage noch nicht gesprochen! Unsere Forderung nach Senkung der hohen Rundfunkgebühr bleibt bestehen!
Oer Frauenmord in Neukölln. 1.000 Mark Belohnung? 3m Schauhause fand am DieostagnachmUlag die Sektion der Leiche der ermordckeu Mathilde Rolland statt. Der Tod Ist durch Erdrosseln eiugekretcn. Der Mörder Hot das Mädchen mit dem Gürtel ihres Kleides gewürgt. Das muß mit großer Gewalt geschehen sein. Ebenso ge- waltig ist dem Mädchen auch der Tastenschoner in den Mmrd ge- steckt worden. Die Lippen sind hierbei oerletzt worden. Nach dem Obduktionsbefund besteht kein Zweifel mehr, daß die Rolland von fremder Hand getötet worden ist. Die Nachforschun- gen der Mordkommission haben bisher zu keinem Ergebnis geführt. Man sucht immer noch nach dem Unbekannten, der mst ihr am Sonntag zusammen war. Die Prüfung ihrer Briefe usw. ist noch nicht völlig beendet. Es ist möglich, daß sich daraus irgendwelche Hinweise ergeben werden. Der Polizeipräsidenl ha! für die ErmiMung oder Er- greifung der Mörder der 24jährigen ehemaligen lluskizangestellken Malhilde Rolland eine Belohnung in höhe von 1000 M. ausgesetzt.
MeliisenÄ KSmM mit In der Eisernen Fron«! Freitag;, den 2«. Febrnar. SO Clir: Kond�eband derjndend imSladbb.Köpenidi Kprechrbor. Gymnastik, Kuslk. Bedncrt Rndolf Brendcmtlhl.
Sprechchor für prolelarische Feierstunden. Donnerstag, den 25. Februar, 19 X' Uhr, Uebungsftunde im Gesangssaal der Sophien- schule, Weinmeisterstr . 16/17.
Vormarsch der Partei. 256 neue Mitglieder im Kreis Mitte. Auf der krelsdeleglerkenversammlung des ersten Kreises Mille der Berliner Sozialdemokratie erstatlele der Vorsitzende. Genosse UZ Uli Riese, den Jahresbericht. Der Redner wies darauf hin, daß sich 1931 der polstssche und wirtschaftliche Himmel immer mchr umwölkt habe. Das Anwachsen der Arbestslostgke'st ins unermeßliche, das ständige Steigen der Wohlfahetslasten und die hierdurch hervorgerufene Verbitterung die den Radstaleu von rechts und linls Wasser auf die Mühle leitet, kennzeichnen das Berichtsjahr. Bor allem die Nationalisten glaubten, jetzt die Aufträge ihrer Geldgeber aus Industrie und Großagrarier- tum durchführen zu können. So war die Politik der Partei Zwangs- läufig auf Abwehr der drohenden Gefahr eingestellt. Dazu gehört unbedingte Geschlossenheit und Einiglest. Erfreulicher- weife kann für den Kreis Milte festgestellt werden, daß diese Not- wendigkeit nur von einein kleinen Teil nicht erkannt wurde: der Abgang zur Spallergruppe Rosenfeld-Seydewitz beträgt rund zwanzig Menschen. Demgegenüber ist der Mikgliederbesland im abgelaufenen Geschäflssahr um 521 Männer und 215 Frauen ge- stiegen. Das bedeutet einen erfreulichen Erfolg der Organisation. Hilfe für die Arbeitslosen stand wesentlich im Vordergrund der Arbest. An 396 Genossen konnten 3818 M. verteilt werden, wovon der Kreis allein 2352 M. aufgebracht hatte. Für den„V o r w ä r t s" wurden 172 Leser gewonnen. Im Schlußwort sagte Genosse Riese, daß die Stunde nicht reden. sondern handeln erheische. In der Eisernen Front heißt es zu kämpfen gegen alle Feinde der Arbeiterklasse. Oer Bericht des Kreises Kreuzberg . Auch der Bericht des Kreises Kreuzberg der Sozialdemokratischen Partei Berlins , der auf der Kreisdelegiertenversammlung vom Ge- nassen Schweickardt erstattet wurde, zeigt, daß trotz aller Not der Zest die Werbekraft der Sozialdemokratie nicht nachgelassen hat
Die andere Seite Kleinhändler äußern sich zum Kartoffelpreis
Der»vorwärts" hat sich stets rückhaltlos für die Interessen der Groß-Berliner Verbraucher ewgeseht. Besonders tu Ze'ken sinkender Kauskrafk steht das Brelsnlveau tm Vordergrund des ösfcnlllchen Interesses. Jehl melden sich parlelgeuössische Kleinhändler und bitten, beispielsweise die Frage des Kar- toffclprelses auch e'nnml von ihrem Standpunkt zu sehen. Die Kleinhändler betonen, daß sie selbst für den Z e n t- ner Kartoffeln 3,25 M. bezahlen müssen und chn dann mit 4 M. verkaufen. Das wäre also eine Spanne von 75 Pf. Davon gehen allein an Umsatzsteuer 8 Pf. ab, dazu die arroeren Steuern, Miete, Licht usw. Hierzu kommt noch«in Verlust von zwei bis drei Pfund pro Zentner, die als Kartoffeln bezahlt wer- den müssen, aber nur Sand sind. Auch schlechte, faulig« Kartoffeln müsse» als Verlust abgerechnet wenden. Wenn dann außerdem immer 10 Pfund gekauft würden, ginge es noch, die Mehrzahl aller Verbraucher kaust aber nur jeweils fünf Pfund Kartoffeln. mitunter sogar nur zwei Pfund. Es sst schwer, sagen die Klein- Händler, hierbei das richtige, gute Gewicht zu gelen und trotzdem noch einen Vendienst hsrauszuwirtschaften. Abgesehen davon müssen die Kleinhändler die Erwerbrsosen-Kartosfeln zum Selbstkostenpreis abgeben. Für die täglich zwölf- bis fünfzehn stündige Arbeitszeit des Kleinhändlers kommt also ein recht bescheide- ner Tagelohn heraus. Und steigt nun der Kroßhandelsprsis für die Kartoffeln auch nur um 10 Pf., dann wären die Kleinhändler gezwungen, für 10 Pfund 45 Pf. zu nehmen. Die Kleinhändler geben unumwunden zu, daß sich alle Berliner Hducf cauen über den hohen Blumenkohlpreis ärgern. Aber in der Zentralma: kthalle werden heute für einen Käfig Blumen. kohl, das sind 12 Stuck, 6.50 bis 7 M. oerlangt. Pro Kopf also 54 bis 58 Pf. Don diesen 12 Blumenkohlköpfen sind aber nicht alle
von der gleichen Qualität, einige sind angestoßen, klein oder haben sonst einen Fehler. Diese Köpfe müssen dann unter dem Einkaufs- preis verkauft werden und die Differenz wird auf die guten Köpfe aufgeschlagen, damit der Kleinhändler zu seinem Geld« kommt. So «der ähnlich ist es schließlich mit vielen anderen Gemüsearten, und schließlich sagen die Kleinhändler: jeder Grünkramladen ist heute ein Kreditinstitut. Wie oft wird die Ware nicht bar bezahlt und muß angeschrieben werDen, den» Gehaltsempfänger z. B. haben ihr Monatsgeld heute bereits am 20. vollkommen verausgabt. Oie preise iür Räucherwaren. Dann kommen wieder die Verbraucher und schreiben dem ,,Dor- wärts". Wir begnügen uns heute mit dem Beispiel einer besonders hohen Preisspanne. Es handelt sich um die bekannten Kieler Sprotten. Ein Viertelpsunv von diesen kleinen Fischen tostet billigst 10 Pf. Pas wären im Kleinhandels pro Pfund 40 Pf. und pro Zentner 40 M. Nun wird darauf hingewiesen, daß der Fisch«: bei seiner mühseligen Arbeit für den Zentner 2 M. erhält. Nimmt man an, daß das Räuchern auch 2 M. tostet, ebenso der Versand, dann erreicht man erst einen Zentnerprcis von 6 M. Selbst wenn man für den gesamten ZwischenhandA einen Aufschlag von 130 Proz. einrechnet, kommt man immer e.st auf einen Zentnerpreis von 13 M., nie aber auf 40 M. Die Verbraucher fragen nun in ihren Zuschriften, woher kommt die Differenz von 25 M.? Die Fischer, heißt es weiter in den Briefen, sind arme Leute, denen es sehr schlecht geht. Kurz vor Weihnachten Halen viele Fischer alle ihre Netze, die sie in See hatten, Durch einen drei Wochen lang tobenden Sturm verloren. Die passionierten Sprottenesser sagen deshalb, der Preiskommissar Dr. Goerdeler sollte sich einmal um die Preisspanne für Näucherwaren tummern.
und daß unsere Partei auch unter den schwierigsten Berhältnissen überall Mitglieder und Anhänger gewinnt. Den Ausführungen Schweickardts konnte entnommen werden. daß auch im Kreise Kreuzberg die Spalter um Seydewitz nur einen sehr geringen Erfolg hatten. Nur sehr wenig Genossen wurden der Partei abtrünnig. Die verschiedenen Kommissionen haben eine außerordenllich rührige Tätigkeit entwickelt. Besondere Er- wähnung verdient die großzügige Propaganda bei den Frauen und den Jugendlichen Die Struktur des Kreises läßt nur geringe Aus- dehnungsmöglichietten zu. Viele Mitglieder sind zudem nach den Vororten verzogen Gleichwohl aber hat sich die Mttgliederzahl im letzten Jahr von 6500 auf 6645 erhöht. Der Berichterstatter hob bei seinem Referat hervor, daß dieser Erfolg nur der unermüd- lichen Arbest unserer Funktionäre zu verdanken sei. Der Kassen- beruht ergab einen Bestand von 2907 M. Nach den Wahlen richtete Genosse Schweickardt an den Delc- gierten einen flammenden Appell, die Eiserne Front zu stärken und sich zu den entscheidenden Kämpfen zu rüsten und bereit zu l)allen. Die sehr gut besuchte Delegiertenversammlung wurde mit einem Hoch auf die Sozialdemokratie geschlossen.
Rathausfrattion ehrt Siegfried Weinberg. Zu Beginn der gestrigen Sitzung der sozialdemokratischen Rat- Hausfraktion widmete der Vorsitzende der Fraktion, Genosse Erich F l a t a u, dem verstorbenen Stodtoerordneten Genossen Dr. Sieg- ftied Weinberg tiefempfundene Worte des Gedenkens. Durch den Tod des Genossen Weinberg müssen in den einzelnen Ausschüssen verschiedene Neubesetzungen vorgenommen werden. In der Deputation für Kunst und Bildungswesen, in der der Verstorbene mit besonderer Hingabe gearbeitet hatte, wird der Nachfolger Wein- bergs der Stadtverordnete Genosse Czarlinski; in den Aufsichts- rat der Städtischen Sparkasse trstt neu ein der kommunale Sekretär der Partei, Genosse Paul Robinson. Im Aufsichtsrat der Städtischen Oper wird der Genosse W o y w o d Nachfolger Wein- bergs sein. Der Verstorbene gehörte auch dem Stadtgemeinde- ausschuß als Vertreter an. Hier wird der freigewordene Platz von der Genossin R o s e n t h a l eingenommen werden. Der gestrigen Fraktionssitzung wohnte zum ersten Male der Nachfolger Weinbergs im Stadtparlament, Genosse Bruno Lösche bei. -i- Wie wenig Takt und Anstand Stadtverordnete der radikalen Fraktionen des Rathauses besitzen, zeigte ei» beschämender Borfall in der letzten Aufsichts- und Berwaltungsratssitznng der Berliner Stadtbank. Zu Beginn der Sitzung widmete der Borsitzende Stadt- kämmerer Dr. Asch dem verstorbenen Mttglied der Körperschaft, Genossen Weinberg, einige Gedächtnisworte. Die Anwesenden erhoben sich von den Plätzen, mit Ausnahme der Nazi-Stadwerord- neten B c h a g e l und Wenzel und der KPD.-Stadtverordneten Grünbeck, Kleine und Oldenburg . Die beiden Nazis bewahrten wenigstens noch während der Worte des Kämmerers Schweigen. Ader die Kommunisten setzten ihr Privatgespräch ruhig fort!_ Krawalle am Strttiner Bahnhof. Am Stettiner Bahnhof rotteten sich gestern gegen 18 Uhr etwa 2000 Kommunisten zusammen, die oersuchten, über die Chausseestrahe und das Oranienburger Tor in die Innenstadt zu marschieren. An der Kreuzung Invaliden- und Chausseestraße kam es zu einem Zusammenstoß zwischen Polizeibeamten und Demonstranten. Als die Menge versuchte, die Polizeiautos umzn- stürzen, gaben die Beamten mehrere Schüsse ab. Ein Demon- strant, der ILjährige Willi Müller aus der Berliner Straße in Wilmersdorf wurde von einer Kugel in den Oberschenkel getroffen. Der Verletzte wurde ins Staatskrankenhaus nach der Scharnhorst- straße gebracht. Als Verstärkungen an dem Unruheherd ein- getroffen waren, konnte die Polizei die Straßen räumen.
Zur UZashiaglon-Feicr hat Oberbürgermeister Dr. S a h m an Bürgermeister Walker- New Tork das nachfolgende Telegramm gesandt:„Zur Feier des 200. Geburtstags des Präsidenten George Washington sendet Ihnen herzliche Glückwünsche und Gruß der Rsichshauptstadt Oberbürgermeister Dr. Sahm." Seivea 75. Geburtstag begeht heute Genosse Carl W a l ck. Berlin SO 36, Pücklerstraße 18. Genosse Walck gehört der Partei fest etwa 60 Jahren an und war lange Jahre hindurch Bezirks- führer. Er ist Abonnent des„Vorwärts fest seinem Bestehen. Weileraussichten für Verlin. Bei sinkenden Temperaturen zeit- wellig aufklarend, kein« wesentlichen Niederschläge, schwache Winde. — Für Deutschland Im Westen und Süden ziemlich mildes und vielfach neblig trübes Wetter mst vereinzelten leichten Niederschlägen: in Mitteldeutschland etwas kälter und zettwelliges Aufreihen der Bewölkung: im Osten wolkiges bis heiteres Frostwetter.