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Eisern die Front...

Massenaufmarsch im Bayerischen Walde.

Weiden  ( Oberpfalz  ), 29. Februar.( Eigenbericht.) Wie zündend die Parole der Eifernen Front bis in die letzten Dörfer und Siedlungen gewirkt hat, das zeigte sich am Sonntag­nachmittag in einer Kundgebung am Fuße des Bayerischen Waldes in der Stadt Weiden  ( Oberpfalz  ). Obwohl fiefer Schnee lag und 10 Grad Kälte herrschten, waren die Landbewohner aus weitem Umkreis auf Lastautos, Schlitten und Stiern bis zu 80 Kilometer weit herbeigeeilt, um der Rede des Reichstagspräsidenten Löbe beizuwohnen. Da die beiden größten Säle der Stadt überfüllt maren, mußten über 1000 Leute, die zum Teil bis von der tschechischen Grenze hergekommen waren, leider infolge polizeilicher Absperrung abgewiesen werden.

Als der Vorsitzende der Versammlung dem Genossen Löbe den Dank dafür aussprach, daß er den Landbewohnern und den in zer­Freulen Siedlungen Haufenden durch den Rundfunk die Mög­lichkeit des Anhörens der Kanzlerre de mit all den unglaublichen Unterbrechungen gegeben habe, brach die Versamm­lung, die auch sonst ein großer Erfolg war, in stürmischen Bei­fall aus.

Hamburg  , 29. Februar.( Eigenbericht.) In Hamburg   ist am Sonntag die Rüst woche der Eiser­nen Front abgeschlossen worden. Eine erste Gesamtzählung ergab, daß sich 121 416 Personen in die Eisernen Bücher eingetragen haben. Es stehen noch einige Listen aus, so daß damit zu rechnen

Friedenssuche in Asien  

Das britische   Flaggschiff als Verhandlungsort

Nach einer Reutermeldung verhandeln auf dem| und werfen Handgranaten gegen ble aneollen­britischen Flaggschiff Vertreter Chinas   und Japans   über den Tanks. die Einstellung der Feindseligkeiten. Admiral Kelly hat diese Besprechung veranlaßt und wohnt thr bei.

Der britische  

Japan   soll neutrale Zonen vorschlagen, ohne jedoch die Zurüd­ziehung seiner Truppen aus Schanghai   anzubieten. Es ist tar, daß es ein sehr großes Zugeständnis der Chinesen wäre, die jetzt Abwehrerfolge zu verzeichnen hatten und deren Berstärkungen im Anmarsch sind, das weitere Verbleiben der gegen alles Recht nach Schanghai   geschickten japanischen Truppen zu dulden. Nur die Aussicht auf Dauerfrieden und starte Unterstützung der Großmächte für die Forderung, Chinas   Unverleglichkeit durchzusetzen, kann China   veranlassen, darauf einzugehen.

Die Einberufung der Vollversammlung des Völker. bundes auf den 4. März dürfte die Friedensversuche angeregt haben.

Noch feine Waffenruhe.

Schanghai  , 29. Februar.

General in Zivil verhaftet. Schanghai  , 29. Februor. Die japanische Polizei in Schanghai   hat am Sonntag etva 50 meter vom japanischen Hauptquartier entfernt einen Chinesen in 3ivil verhaftet. Es wurde festgestellt, daß er ein chinesischer Divisionstommandeur ist, der in Zivilkleidung nach Schanghai   gefommen war. Der General behauptet, in Schanghai  Verwandte besuchen zu wollen, die Japaner dagegen, der General habe Spionage treiben und Anschläge gegen die japanischen Truppen organisieren wollen. Der General wird vor ein Kriegsgericht. gestellt.

Rußland   gestattet japanischen Vormarsch.

Mostau, 29. Februar.( Amtlich.)

Der japanische Botschafter Hirota erflärte dem stellv. Außen­tommiffar Karachan, besondere Umstände hätten die Japanregierung gezwungen, Truppen nach der östlichen Linie der Ostbahn zu entsenden. Wegen Unruhen in Charbin   und anderen Städten hätten die dort lebenden etwa 20 000 Japaner die Regierung um Schuß gebeten. Aus diesem Grunde würden japanische Truppen Tschailin entsandt werden. Das

ist, daß sich 125 000 Männer und Frauen in Hamburg   mit ihrem bruchsversuch an der Tschapei- Front eingeleitet. Nach bis zum Bahnhof Imjenpo( etwa 100 Kilometer östlich Charbins)

Namen zum aktiven Kampf gegen den Faschismus bekannt haben.

Mit Dynamit ins Dritte Reich!

Adolfs getreue Leibgarde.

3weibrüden. 29. Februar.( Eigenbericht.) Vor dem hiesigen Schwurgericht standen zwei Anhänger der Nationalsozialisten, David Ruf und Karl Heinz, wegen Rüd­falldiebstahls und Verbrechen gegen das Spreng­stoffgesetz. Ruf erhielt 3 Jahre Zuchthaus und Heinz 15 Monate. Sie hatten zahlreiche Einbrüche unternommen und dabei gefährliche Sprengstoffe gestohlen. In einem Fall erbeuteten fie 10 Rollen Ammonit, 10 Sprengkapseln und 4 Meter Zündschnur. Im Frühjahr vorigen Jahres wurde auch dem Vor­fizenden der Nazipartei Dr. Ramm eine Bombe in den Garten geworfen. Der Verdacht lenkte sich bald auf Anhänger Hit= lers, weil augenscheinlich ein Racheakt vorlag. Der zweite Bürger­meister Mann wurde nämlich vom Gauleiter Bürckel seines Amtes als Ortsvorsitzender enthoben, weil er öffentlich angeschuldigt war, eine Unterschlagung in Höhe von 800 m. begangen zu haben. Neu eingesetzt wurde darauf Dr. Ramm, wodurch eine Spaltung entstand, in deren Verlauf zahlreiche Ausschließungen erfolgten, die zugleich auch schwere gegenseitige Beschuldigungen wegen Meineid, Separa­tismus und Sprengstoffvergehen mit sich brachten. So kam es auch zu dem Geständnis der beiden jetzt Berurteilten. Ein Gerichts beamter Hahn, der im Zusammenhang mit der Aufdeckung von Sprengstoffverbrechen schon einmal verhaftet war, aber wieder frei­gelassen wurde, ist nun vorgestern aufs neue festgenommen worden. Einen Blick in die Zustände am hiesigen Umtsgericht ge­mährt vielleicht die Tatsache, daß dort neben dem Verhafteten noch ein Gerichtssekretär figt, der wegen Landfriedens­ bruch  , den er mit einer hiesigen SA.- Abteilung in Lemberg   be­gangen hat, zu 4 Monaten Gefängnis verurteilt ist.

Ludwigsluft, 29. Februar.( Eigenbericht.) Der Führer der Nationalsozialistischen   Partei, Ortsgruppe Eldena  , Kaufmann Brosch, hat als Leiter einer Filiale eines Mühlenwerkes Beruntreuungen in Höhe von etwa 20000 Marf begangen. Als ihm der Boden unter den Füßen zu heiß wurde, verschwand er plötzlich nach Hamburg  . Nachdem darauf ein Stedbrief gegen ihn erlaffen wurde, stellte er sich nunmehr der Staatsanwaltschaft. Er wurde sofort in Haft genommen. Die Unterschlagungen beging Prosch, obwohl er ein recht gutes Gehalt bezog.

Hilfsaktion für deutsche Kinder.

Von der Quäfer- Aktion gefordert.

Philadelphia  , 29. Februar.

Robert Taylor  , ber 1920/21 Leiter des Transportwesens der Quäkerhilfe für Deutschland   war, ersuchte den Präsidenten Hoover in einem Schreiben, einen Teil der angeblich nicht ver= brauchten Gelder der American Relief Administration dem America Friends Service Committee zu überweisen, damit diese Gelder zur Unterstügung unterernährter deutscher Kinder verwendet werden könnten.

Chauffeurmord vor Gericht.

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Das Quartett der Mörder.

Der Chauffeur ist wehrlos seinen Mördern ausgeliefert. Er fann sich weder den Fahrgast wählen, noch das Fahrziel; jezt meniger denn je auch er steht im stärksten Eristenzkampf, ihm muß jeder Fahrgast und jedes Fahrziel recht sein. Was hinter seinem Rücken geschieht, sieht er nicht. Das alles wußten die Mörder des Chauffeurs Pohl   ganz genau, als sie ihn am 7. No­vember vorigen Jahres veranlaßten, nach Buchholz   zu fahren. Heute stehen sie vor dem Landgericht III: der 25jährige Arbeiter Paul Rohrbach   und der 21jährige Bäder Hermann Wittstock unter der Unklage des Mordes; diese beiden und der 21jährige Feilen­hauer Senz außerdem unter der Anklage, drei weitere Morde ver­abredet zu haben, und der 23jährige Kraftdroschtenfahrer Engel wegen Begünstigung.

Wer von den beiden, Rohrbach oder Wittstock  , der Ur= heber des Mordplanes an Pohl gewesen, wer die tödlichen Schüsse abgegeben, wer die Leiche des meuchlings Ermordeten in den Graben geschleift und seine Taschen durchsucht hat, läßt sich jeßt noch nicht sagen. Sie belasten einander gegenseitig. Soviel steht aber fest: der erste Anstoß zu den Raub- und Mord­plänen ging anscheinend von Rohrbach aus, der arbeitslos war. Wittstock   war als Streckenarbeiter an der Reichsbahn beschäftigt. Nachdem der erste Versuch im Oktober, den Bäckermeister Wahle auf dem Wege von Schönerlinde nach Buchholz   zu erschießen und zu berauben, mißglückt war, freundete sich Rohrbach dem Chauffeur Engel an und veranlaßte ihn, Wittstock   und Senz zur Buchholzer Chaussee zu fahren, in der Hoffnung, daß es diesmal gelingen würde, dem Bäckermeister Wahse die Tasche mit dem einkaffiierten Geld zu rauben. Auch diesmal wurde nichts daraus. Weitere Ber­

Die Japaner haben heute vormittag einen Durch mehrstündiger Artillerievorbereitung setzte sich um 9.30 Uhr die Infanterie, unterstützt von Tanks, dem Schnellfeuer der Artillerie und den Bomben angriffen der Flugzeuge, in Bewegung. Während die internationale Niederlassung, die in strahlendem Sonnenschein liegt, ein verhältnismäßig ruhiges Bild betet, ist die Luft erfüllt von dem Knattern der Maschinen-| gewehre und dem Donner der Geschütze. Trok des heftigen Geschützfeuers und der ständigen Bombenwürfe aus der Luft halten die chinesischen   Truppen tapfer stand und antworteten mit Grabenmörsern und Maschinengewehren. Beherzte Leute springen auch aus der Deckung hervor, laufen den Japanern entgegen

abredungen hielt Engel nicht ein, er wollte mit der Sache nichts zu tun haben.

Unterdes versuchten sich die übrigen drei an verschiedenen anderen Plänen. Zweimal lauerten sie dem Polier auf, der den Streckenarbeitern den Lohn auszahlt. Dann erwählten sie wieder den Onkel des Angeklagten Wittstock   zum Opfer ihrer Raubüber fälle. Alle diese Unternehmungen mißlangen aber. Am 7. Novem­ber machten sie sich wieder an Engel heran, der mit seiner Tage an der Badstraße stand. Er weigerte sich, mitzumachen und sie nady Buchholz zu fahren, um hier dem Bäckermeister Wahse aufzulauern. Jetzt mieteten sie den Wagen des Chauffeurs Pohl  , nachdem sie vorher ihr

hatten, fragten Geld teils vertrunken, teils im Kino ausgegeben ihn in Sicherheit, indem sie ihm eine Zigarette Dice Pari gaben, und fuhren los. Kurz vor Budholz ließen sie ihn halten unter dem Vorwand, bezahlen zu wollen, stiegen aus, auch der Chauffeur verließ den Wagen; gleich darauf frachten zwei Schüsse. Um 3.15 Uhr stieß eine Droschte auf die herrenlose beleuchtete Autodroschte IA 31 102. Neben der Droschte war eine große Blut­lache, eine Schleifspur führte zum Chauſſeerand, im Graben lag die Leiche des Chauffeurs mit einer Gesichts- und einer Brustverlegung. Als Engel in der Zeitung von dem Mord las, der ungefähr an der Stelle passiert war, an dem der Ueberfall auf | den Bäckermeister Wahse stattfinden sollte, meldete er sich sofort bei der Polizei. Es wurde festgestellt, daß Rohrbach die Zigaretten marte ,, Dicke Pari" raucht. Die Mörder wurden festgenommen. Ein jeder belastet auch heute vor Gericht den anderen.

Ueberfall im Restaurant.

Räuberbande in Heiligensee  .

Ein frecher Raubüberfall ist am Sonntagabend in der Hennigsdorfer Straße 17 in Heiligensee   verübt worden. Drei Räuber drangen in das Restaurant von Paul Schmeißer ein, bedrohten sämtliche Anwesenden mit der Pistole und plünderten dann den Besitzer sowie feine Ange­stellten aus. Einer der Räuber konnte bei einem zweiten Ueberfall in Rosenthal festgenommen werden. Gegen 9% Uhr abends befanden sich in dem Lokal des 62 Jahre alten Gastwirtes Schmeißer außer ihm noch zwei Gäste, seine Birt schafterin und ein Hausmädchen. Plöglich wurde die Tür auf gerissen und drei junge Männer, von denen der eine eine schwarze Tuchmaste trug, traten ein. Sie zogen sofort Pistolen und hielten die erschreckten Leute im Lotal in Schach  . Mit dem Ruf: ,, Hände hoch oder wir schießen!" forderte fie die Anwesenden auf, still zu sein. Einer der Burschen trat jetzt an den Telephonapparat heran und durchtrennte mit einem Schnitt. die Leitungsschnur. Ein anderer der Räuber war inzwischen hinter den Ladentisch getreten und hatte die Kaffe geplündert, in der er etwa 150 m. vorfand. Einer der Räuber blieb jezt im Laden stehen und bewachte die Ueberfallenen, während die beiden anderen das Hausmädchen in die Mitte nahmen und mit ihr nach hinten in die Wohnräume gingen. Hier mußte ihnen das Mädchen alle Schränke usw. zeigen, die die Burschen aufrissen und auf ihren Inhalt untersuchten. Dabei fanden fie in großen Mengen Lebensmittel und Tafelsilber, die sie an sich nahmen. In der Kammer der Wirtschafterin des Restaurateurs fanden fie verstedt noch 45 m.

Der gefaßte Räuber gesteht.

Noch in der Nacht wurde der gefaßte Räuber, der 3 ander heißt, von den Beamten des Raubdezernats abgeholt und von Kom missar Fähnrich einem Kreuzverhör unterzogen. Er mußte zu geben, daß er den Ueberfall in Rosenthal ausgeführt hatte. Seine zwei anderen Komplicen will er nicht kennen. Im weiteren Ver­lauf des Verhörs gestand er schließlich auch, den Raubüberfall auf das Restaurant von Baul Schmeißer in der Henningsdorfer Straße 17 in Heiligensee   am Sonnabendabend ausgeführt zu haben. Er behauptet, daß er am Bahnhof Wedding   in einem Lotale zwei Männer kennengelernt habe, die ihn verschiedentlich zu Kneipfahrten mitgenommen hätten. Am Sonnabend hätten sie sich wieder am Stettiner Bahnhof getroffen. Von ihnen sei auch der Vorschlag gemacht worden, das Restaurant von Schmeißer zu be­rauben. Ihm selbst sei die Gegend gut bekannt, denn er habe sich

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japanische. Oberkommando in Mutden sei angewiesen, die sowjetrussischen Rechte zu achten, da Japan   lediglich feine Staatsangehörigen schüßen wolle.

Rarachan antwortete, daß die Sowjetregierung die russischen Behörden der Ostbahn angewiesen habe, die Befördung japanischer Truppen bis zum Bahnhof in Imjenpo oder bis Tschailin zu ge= statten, obwohl diese Truppenbeförderung im Widerspruch zu dem russisch  - japanischen Vertrag von 1925 stehe, der beide Staaten verpflichtet, den Vertrag von Portsmouth   anzuertennen. Sowjet­rußland ersucht Japan   um Aufflärung, ob Japan   diesen Ber­trag in der Frage der Truppenbeförderung und auch in der Frage Don Truppenzusammenziehungen Japans   an der russisch­toreanischen Grenze, von denen die Sowjetregierung einmand frei Kenntnis erhalten habe, erfüllen wolle.

den ganzen Sommer über mit einem Faltboot auf der Havel   in jener Gegend umhergetrieben. Zu ihnen hätten sich noch andere Burschen gefellt, und gemeinsam wären sie nach Heiligensee   hinaus­gefahren. Im Laufe des Tages werden die verschiedenen Zeugen der beiden Ueberfälle herbeigeholt, um dem Burschen gegenüber­gestellt zu werden. Eine Reihe von Beamten ist nach Reinickendorf  entsandt, um nach den anderen Räubern zu fahnden.

Das Mädchen, Marra".

Neue Geheimnisse um die ermordete Mathilde Rolland, stonoit Bei der Unfersuchung in der Mordaffäre Rolland hat es sich er­geben, daß fich bisher nur die nächsten Bekannten des Mädchens, dia sa fast fäglich mit ihr zu tun hatten, bei der Polizei meldeten, nicht aber die jungen Männer, die Mathilde R. am Sonntag vor 8 Tagen auf fuchten. Inzwischen haben sich neue Rätsel um die Ermordete ergeben, die bis zum April vorigen Jahres unangemeldet in Berlin  in der Steinmeh- und Kulmffraße gewohnt halte und fich Marra" nannte. Sie war aus München   nach Berlin   gekommen und gab sich hier Männern gegenüber, deren Bekanntschaft sie zwischen Bülombogen und Potsdamer Brücke fuchte, als Ungarin aus.

Am Sonntag vor acht Tagen waren in dem Hause Kaiser­Friedrich- Straße 197 brei junge Männer gewesen, die sich nach Mathilde Rolland erfundigten. Der eine von ihnen muß etwa gegen 10 Uhr vormittags, der zweite gegen 3 Uhr und der dritte gegen 4 Uhr erschienen sein. Allen drei wurde von der Schwiegertochter der verstorbenen Wirtin mitgeteilt, daß die Rolland nach der Friedelstraße verzogen sei. Die Besucher Nr. 2 und 3 wurden noch gebeten, Frl. Rolland auszurichten, daß sie d'e Wohnungsschlüssel zurückbringen und sich auch gleichzeitig einen Brief abholen solle. Einer der jungen Männer muß bei der Rolland ge= wesen sein. Später verließ sie auch das Haus und tam mit einer Freundin und deren Begleiter zurüd. Ein andere Mann stand vor dem Haus, der sie begrüßte und mit dem sie hinaufging. Das war etwa gegen 4.20 bis 4.30 Uhr. Der Besucher Nr. 2 oder 3 hat die Bestellung aus der Kaiser- Friedrich- Straße ausgerichtet, denn Mathilde R. trat auf den Balton und rief dem Manne, der sie mit­begleitet hatte, zu, daß er nach der Kaiser- Friedrich- Straße gehen und dort die Schlüssel abgeben und einen Brief holen solle. Die Schlüssel warf sie hinunter. Gegen 5 Uhr muß dieser Mann wieder zurüdgekommen sein und den Brief abgegeben haben.

Zweifellos war das Mädchen franthaft veranlagt. Auf allen ihren Stellen, wo sie ordentlich arbeitete, wird sie sehr gelobt und als eine selten tüchtige Kraft geschildert. Im Gegensaz bazu stehen ihre lügenhaften Erzählungen, die oft groteske Formen an­genommen haben. So erzählte sie einmal, daß sie mit dem Fall­schirm abgestürzt sei und sich dabei die Verlegungen zugezogen

habe.

Die Männer, die die Bekanntschaft der Rolland gemacht haben, werden dringend gebeten. sich bei der Mordkommission, Zimmer 256, Apparat 434, zu melden. Es wird ihnen strengste Dis­fretion zugefichert.

100 Fischer aus Eisnot gerettet.

Reval  , 29. Februar.

Wie aus Narva   gemeldet wird, gelang es der sowjetrussischen Rettungsexpedition, hundert russische Fischer zu retten, die sich seit mehreren Tagen auf einer treibenden Eisschalle im Finnischen Meerbusen befanden. Russische   Militärf! rg­zeuge fichteten am Sonnabend, etwa 50 kilometer vom Strand ent­fernt, die Eisscholle mit den Fischern und warfen Lebensmittel ab. Bei der Rettung waren die unglüdlichen Fischer halb erfroren.

Der Brandenburgische Provinziallandtag wählte am Sonntag an Stelle des Genossen Stadtrat hänchen( Guben  ) den deutsch­nationalen Oberbürgermeister Rauscher( Potsdam  ) zum Bor fizenden. Die Deutsche   Boltspartei enthielt sich bei allen Wahlen ber Stimme, so daß die Rechte, bestehend aus Deutschnationalen, Wirtschaftspartei und Nationalsozialisten, die Mehrheit hatte. Stell­vertretende Vorsitzenden wurden Bürgermeister Thurow- Behdenick ( S03.) und Landwirt Krüger- Hoppenrade( Wirtschaftspartei).